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The inner demon

von

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Struggle

Eigentlich…hatte er gar keinen mehr.

Eigentlich wurde ihm sein Arm vor vier Jahren abgetrennt, fein säuberlich abgeschnitten von einem scharfen japanischen Schwert, so scharf, dass es locker durch das alte Fleisch und den harten Knochen schnitt, wie ein angewärmtes Messer durch einen Block Butter.

Es schmerzte unheimlich damals und mit dieser Verletzung, so schien es zumindest, hätte er niemals seine Arbeit fortsetzen können, nicht mehr weiter als Spion seinem Land dienen können.

Mit so einer Behinderung wäre es mehr als schwer gewesen, sein ganzes Potential als Revolverheld zu zeigen. Schließlich brauchte man zwei Hände, um einen Revolver auch effektiv einzusetzen. Mit nur einer Hand verlor man an Schnelligkeit.
 

Doch durch einen Wink des Schicksals wurde es ihm ermöglicht, wieder zu alter Form zurückzukehren. Sein Arm wurde durch den eines der Terroristen ersetzt und er konnte mit diesem fast wie früher hantieren. Alles schien wieder normal.

Wie er sich da doch getäuscht hatte…
 

„Die Regierung kann sich nicht einfach gegen unsere Forderungen stellen, denn sie wissen genau, was auf dem Spiel steht, wenn sie sich wehren.“ Solidus‘ siegessichere Stimme hallte ihm von den Wänden des kleinen Raumes entgegen, in dem Ocelot mit ihm stand.

Es war kaum zu überhören, dass dieser Mann hier vor ihm mal der Präsident der Vereinigten Staaten war, so selbstbewusst und sicher er immer wieder klang und seine Meinung klar machte.

Wenn er sich da nicht mal einen Strick draus drehen wird…

„Lange werden sie sich nicht mehr wehren können. Die Waffe, die in unseren Händen liegt, ist einfach zu mächtig. Sowohl Arsenal als auch die Informationen.“ Mit diesen Worten wandte er sich Ocelot zu, der, mit der Sohle eines Schuhs an der Wand abgestützt, dastand und den ganzen Worten reichlich unbeteiligt wirkend zugehört hatte.

All dies hatte er einfach schon zu oft vernommen und langsam nervte es ihn, Solidus‘ leerem Geschwätz noch länger zuzuhören. Wäre dieser für die Organisation, für die Ocelot arbeitete, nicht wichtig gewesen, so hätte er ihn längst erschossen. Eine der Kugeln im Lauf seiner Single Action Army war mit dessen Namen beschriftet und wartete nur darauf, an ihren Empfänger weitergeleitet zu werden.

Doch bis es soweit war, musste er den treuen Diener spielen.
 

„Mr. President, ich zweifle gar nicht daran, dass wir aus dieser Sache als Sieger hervorgehen werden“, ließ er nur in seinem Speichel leckerischstem Ton verlautbaren und besänftigte somit den Mann vor ihm, dessen mit Tentakelarmen und Muskelverstärkern bestückte Anzug ihn immer wieder der Gefahr bewusst werden ließ, der er sich hier ausgesetzt hatte, nur um für das Wohle seiner Organisation zu handeln. Auch wenn Ocelot ein Schutzschild hatte, so mochte dieses doch nicht vor jedem Angriff schützen. Um sich vor einem Angriff verteidigen zu können, musste man wissen, wann dieser ausgeführt würde. Sah man ihn nicht kommen, wirkte selbst das beste Schild nichts…
 

Ocelot stieß sich von der Wand ab und begab sich mit laut klappernden Schritten, hervorgerufen von den Sporen an seinen Stiefeln, auf Solidus zu.

„Niemand sollte jetzt noch in der Lage sein, uns aufzuhalten, Sir.“

Doch Solidus rümpfte nur die Nase und sein Gesichtsausdruck enthielt nicht gerade den Enthusiasmus, um diese Lüge als Wahrheit abzustempeln.
 

„Bist du dir da wirklich sicher, Ocelot? Wie ich gehört habe, sollen zwei Männer diese Anlage infiltrieren.“

Ein fieses Grinsen machte sich auf dessen Gesicht breit, als er sah, wie Ocelot verärgert im Lauf stoppte und mit knirschenden Zähnen zu ihm blickte.

„Einer von ihnen dürfte uns keine Probleme machen. Er ist noch ein Anfänger, ein Grünschnabel. Er wird der Dead Cell sicher keine Probleme bereiten. Der andere aber...sollte dir noch ein Begriff sein, nicht wahr, Ocelot?“

Mit diesen Worten wandte er sich antwortsuchend zu Ocelot, dessen Gesicht in Wut verzerrt war.
 

Snake…Snake…Solid Snake…
 

Auf einmal fing Ocelots rechter Arm an zu zittern, verkrampfte sich, bewegte sich so, als wolle er aus einer Hülle ausbrechen. Wehrte sich gegen seinen Besitzer, gegen den, an den er gebunden war.

Schnell schaffte es Ocelot noch, ihn mit seinem anderen Arm zu packen und nach unten zu drücken, bevor dieser sich noch mehr sträuben könnte.

Seine Hand verkrampfte sich geradezu, um den Arm unter Kontrolle behalten zu können.

„Wieder dieser Anfall, Ocelot?“ Obwohl diese Frage von Solidus‘ bei einem normalen Menschen so etwas wie Sorge impliziert haben mochte, schaffte dieser es, sie so trocken und unbekümmert wie möglich zu stellen. Leicht verwundert blickte er zu Ocelots Arm, der von diesem immer noch in einem festen Griff gehalten wurde.
 

„Ja, Sir. Er scheint nur wieder in der Nähe zu sein.“ Für einen kurzen Moment den Arm sich selbst überlassend, löste er seinen Griff und langte in die linke Manteltasche, aus der er eine Spritze mit nicht definierbarem Inhalt zog. Sie schnell mit dem Mund bereit machend, rammte er sie sich augenblicklich in den rechten Arm und injizierte den fremden Inhalt.

Kaum war dies geschehen, gab der Arm den Widerstand auf, als wäre ein Tier in ihm beruhigt worden. Alles war wieder wie vorher. Der Arm gehorchte ihm wieder ohne Gegenwehr.

„Keine Sorge, Sir. Mit diesem Mittel ist das nichts anderes als eine kleine Nebenwirkung von der Operation.“ Beinahe triumphierend hielt er die nun leere Spritze hoch und Solidus entgegen, der immer noch misstrauisch drein blickte.

„Wir haben viel zu viel für diese Operation riskieren müssen, Ocelot, sowohl an finanziellen als auch an anderen Mitteln.“ Finster blickte er den älteren Herren ins Gesicht, in dem der Bart einen kleinen Umweg nach oben machte und ein leichtes Grinsen andeutete.

Solidus verschränkte darauf nur die Arme vor der Brust.

„Wir können nicht riskieren, dass uns durch diese Anfälle etwas in die Quere kommen könnte.“ Auf die Tür zuschreitend, passierte Solidus Ocelot seitlich, seine Worte immer noch an diesen gewandt.
 

„Vielleicht solltest du dich besser in deinem Zimmer etwas ausruhen gehen. Schließlich bist du auch nicht mehr der Jüngste, Ocelot.“ Die Verachtung kaum zu überspielen versuchend, schritt Solidus an die Tür, wartete, bis sich diese öffnete und verließ den Raum, Ocelot allein zurücklassend.

Und ihn alleine zu lassen war für diesen ein gewaltiger Nachteil.

Wenige Augenblicke später stand Ocelot immer noch alleine im Zimmer und hatte vor lauter unterdrückter Wut eine seiner Hände mit geballter Faust gegen die karge Wand vor ihm geschlagen.

Solidus ging ihm mit seiner Art immer mehr gegen den Strich, wenn er nicht gehörig aufpassen würde, hätte er wirklich bald eine Kugel zwischen seinen Augen sitzen.
 

Aber nicht nur Solidus brachte ihn zum kochen, auch der Anfall, den er gerade gehabt hatte, trug sein nötigstes dazu bei. Hatte er es sich wieder gewagt, in der Öffentlichkeit aufzutreten und den Anderen eine Schwäche an ihm zu zeigen. Hatte er wieder gezeigt, dass Ocelot einen wunden Punkt besaß, eine Stelle, an der man ihn angreifen konnte.
 

Er konnte das nicht mehr länger so hinnehmen. Die Medikamente reichten schon lange nicht mehr, um ihn vollends ruhig zu stellen. Sie hielten vielleicht ein paar Stunden lang, verhinderten seinen völligen Austritt aus ihm, verhinderten dieses zur Schau stellen.

Doch in seinem Verstand war er immer vorhanden, ließ sich nicht mehr verdrängen.

Die Stimme flüsterte ihm immer wieder zu.

Flüsterte in ihrem sich angeeigneten britischen Akzent Worte in seine Gedanken, versuchte, ihn in den Wahnsinn zu treiben.
 

Na Ocelot, hat dich mein kleiner Bruder etwa alleine gelassen?

Geh. Geh aus meinem Kopf.

Er war aber auch wirklich nicht gerade nett zu dir, jemanden wie dich einfach so zum alten Eisen zu werfen. Dabei hast du doch noch so viele nützliche Fähigkeiten.

Geh aus meinen Kopf, Liquid.
 

Langsam zog er seine Faust von der Wand ab und noch langsamer zeigte sich wieder Farbe in seinen Knöcheln, die auf Grund des Drucks schon weiß angelaufen waren.

Hastig drehte sich Ocelot zur Tür des Raumes um und machte sich daran, ihn zu verlassen.

Immer wieder schallte das Lachen durch seinen Kopf, schien regelrecht von der Schädelinnenseite immer wieder zu seinem Gehirn zurückzuschallen, ihn immer wieder penetrant daran erinnernd, dass er nicht alleine war.
 

Was ist Ocelot? Willst du etwa fliehen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  BlakeOUT
2009-04-06T10:21:53+00:00 06.04.2009 12:21
ich liebe deses FF einfach^^
gut gelungen
*daumen hoch*
Von: abgemeldet
2008-03-16T11:40:36+00:00 16.03.2008 12:40
*--*
Wie bereits erwähnt gefällt mir dein Schreibstil total !!
Mir gefällt sowohl die Darstellungsweise als auch die Umschreibungen.
Ich denke,dass das ein rundum gelungener Auftakt war und ich freu mich schon auf den weiteren Verlauf der Handlung.
Von:  vinny-vieh
2008-03-15T14:51:59+00:00 15.03.2008 15:51
wow,
wieder einmal fasziniert mich dein schreibstil!
die erste seite ist schonmal sehr interessant. X3
Ocelt ist schizophrem XDDDD
die auseinandersetzung zwischen liquid und ocelot scheint echt interessant zu werden!
Und..."ein Grünschnabel", wer kann damit nur gemein sein?`
*schmach* XDDDDDDDDDDDDD

hm,
ich hät lust ne komödie daraus zu machen, darf ich deine FF misshandeln? Werde die FF dann dir natürlich widmen. XD


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