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Girl in the Bubble

für AerisG
von

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A/C: Dieses Ficlet wurde von Lisa Furukawas wunderschönem Song Girl in the Bubble inspiriert. Das Lied gibt es als vollkommen legale Version auf ihrer Website (http://lisafurukawa.com/index.html)
 

//I can see you. You look so big.

I imagine your smell, and fall into my bed.

I’m floating. There’s nothing to touch.

There’s nothing to feel.

I hear a sound. Sometimes I want to break this.

Low on the ground. I like the patterns I wish

Opening my, opening eye, opening myself.

Opening my heart. Don’t break.

I can see you. You’re wearing a suit.

I imagine my shell, and becoming new.

I’m floating. There’s nothing to touch.

I’m floating. There’s nothing to feel.

I feel. Do I?//
 

Girl in the bubble
 

Ich habe ihm die Briefe gegeben. 87 an der Zahl. Das ist der 88. Und er hat sie angenommen. Er hat gelächelt und mir versprochen, dass er sie dir gibt. Das er alles dafür tun wird, dass du sie erhalten wirst. Und er hat nicht gelogen. Ein Turk, der nicht lügt. Das ist selten in diesen Tagen.

Jeden Brief hat er in die Innentasche seines so ordentlich gebügelten Jacketts geschoben. Immer auf die linke Seite. Ich bin mir nicht sicher, ob es Zufall war, oder vielleicht doch etwas bedeutete.

Und dabei gelächelt.

Dieses freundliche nichts sagende wutainesische Lächeln.

Er weiß, dass ich weiß, dass er sich zu diesem Lächeln zwingt, welches nie seine Augen erreicht.

Ihr habt so unterschiedliche Augen, du und er. Wenn ich an deine denke, fühle ich Sommerwind auf der Haut, höre Lachen, rieche das Erdbeereis, das wir zusammen gegessen haben. Erinnerst du dich?

Seine Augen sind kalt. Es schneit ja nicht hier in Midgar, aber wenn ich in seine Augen sehe, glaube ich zu wissen, wie die Nächte an Mount Nibel gewesen sein müssen.

Niemand hat mir erzählt was dort passiert ist. Aber plötzlich bist du aus meinem Leben verschwunden. Niemand geht an das Telefon, wenn ich deine Nummer wähle. Eine Weile hat eine Frauenstimme geantwortet, dass die Verbindung nicht aufgebaut werden kann. Ich hab ihr zugehört, gehofft, irgendwann deine Stimme, dein Lachen zu hören. Wäre ja nicht das erste Mal, dass du nicht antworten kannst.
 

Aber dann verstummte auch die Frauenstimme.
 

Und er sagt nichts, lächelte nur. Erklärt mir auf seine herablassende Art, das es mich nichts angeht. Ich bin ja nur ein Blumenmädchen. Dann dreht er sich herum und geht, nimmt meinen Brief mit. Und eine Blume.
 

Der schreckliche, laute Rotschopf war gestern hier. Erinnerst du dich an ihn? In letzter Zeit ist er ständig an seiner Seite. Second in Command. Er kommt hier herein, bewegt sich mit der Lässigkeit, die alle kleinen Gangster an den Tag legen. Ich sehe in ihm immer noch die Kanalratte, die Don Corneos Hintern küsst. Und jetzt kann ich darüber fast lachen. Er hat es so gesagt, noch etwas unfreundlicher, in einem Dialekt, in dem er sehr selten spricht. Weißte, Reno war Corneos Arschlecker, hat für 'nen paar Gil alles gemacht und dafür werde ich Corneo ficken, bis ihm das Hirn aus der Scheiß Nase kommt. - er war betrunken, als er das zu mir gesagt hat, stank nach billigem Alkohol. Aber das erste Mal seit ich ihn kenne, flackerte etwas in seinen Augen. Nein, nicht das erste Mal. Ich habe es einmal zuvor gesehen. Als ich ihm erzählt habe, das wir beide zusammen sind.
 

Aber zurück zu dem anderen Turk. Er ist fast auf die Blumen getreten, hat mich dabei angestarrt als ob ich Bahamut persönlich wäre. Und mir gesagt, dass ich ihm nicht mehr wehtun soll. Das ich ihm keine Briefe geben soll.

Wem soll ich sie denn sonst geben? Und er nimmt sie doch an, mit einem Lächeln. Dem freundlichen wutainesischem Lächeln.

Er könnte so hübsch sein, wenn er öfters lächeln würde. Und ich müsste lügen, wenn ich bestreiten würde, das er auch auf mich eine gewisse Art der Attraktivität ausstrahlt.

Frauen mögen halt Männer in Anzügen. Oder in Uniformen. Ich glaube aber ich tendiere eher zu Uniformen. Man sieht mehr.

Und dir steht bestimmt kein Anzug. Erst recht nicht ein blauer.
 

Nur weißt du, je länger du weg bist, desto öfters frage ich mich, was wäre wenn... Eine schreckliche Frage. Denn es wird nie eine Antwort auf sie geben.

Ich habe es dir nie erzählt, aber im Sommer, bevor du durch mein Dach gefallen bist, wäre es fast zu diesem 'Wenn' gekommen.

Es war der Sommer in dem er dazu abgestellt wurde, auf mich auf zu passen. Girlysitting - wie er es genannt hat. Er hat es gehasst. Er mich gehasst. Am Anfang.

Zu naiv, zu kindisch, zu ... rosa. All das hat er mir an den Kopf geworfen. Ich sei eine Zeitverschwendung, er wäre nicht bei den Turks um mit einem Mädchen Puppen zu spielen. Dabei hatte ich nie Puppen.

Wir haben uns jeden Tag gestritten. Und die Wahrheit, ich habe es gemocht, mit ihm lautstark zu diskutieren, ihn wütend zu machen. Denn er ist richtig hübsch, wenn er wütend ist. Dann bricht die Schale auf, und man kann etwas von dem erhaschen was unter dem Eis liegt. Kennst du dieses seltsame Theater aus Wutai, das mit den Masken? Wäre er nicht bei den Turks, er wäre sicherlich ein Schauspieler in so einem Theater geworden. Er hat so viele Masken ...

Bestimmt langweile ich dich mit meinen Worten. Aber es gibt niemanden sonst, dem ich es sagen kann.

Er würde nur lächeln. Das freundliche, wutainesische Lächeln.

Es blieb beim Wenn... Ich könnte nie mit jemanden zusammen sein, der keine Katzen mag. Ich glaube er hasst Katzen. Jedenfalls weigert er sich, sie zu streicheln und auf den Arm zu nehmen, obwohl die Katzen ihn anscheinend lieben. Vielleicht weil er manchmal wirklich Ähnlichkeit mit diesem kleinen schwarzen Straßenkater hat, der hoch erhoben Hauptes in die Kirche kommt, an den Bänken entlang streicht, ein paar Mäuse fängt, und dann stolz schreitend wieder verschwindet. Als ob ich ihm ewigen Dank für seine Dienste schulden würde. Ich habe den Kater Tseng genannt.

Und dann bist du ja durch mein Dach gefallen. In meine Blumen.

Er ist der einzige, der es bisher geschafft hat, nicht in die Blüten zu fallen oder auf sie zu treten - das wollte ich hier nur am Rande erwähnt haben.
 

Die Tür muss geölt werden. Ich höre, wenn sie geöffnet wird. Und jetzt höre ich seine Schritte. Er ist immer besonders laut, wenn er hier her kommt, damit ich mich nicht erschrecke.

Er wartet an den Türrahmen gelehnt, sein schlanker Schatten nimmt kaum das hereinfallende Licht. Wartet, bis ich diesen Brief zu ende geschrieben habe.

Und wird ihn dann mit einem Lächeln an sich nehmen.

Warum hat Reno gesagt, ich tue Tseng weh?



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Noctifer
2008-06-17T12:55:29+00:00 17.06.2008 14:55
Der Canon-Aeris trage ich immernoch nach, dass ich sie aufgelevelt habe und sie mir einfach weg gestorben ist o.ô
Das werde ich ihr ewig nachtragen.
Ich weiß die Geschichte zeitlich einzuordnen, verstehe auch warum Tseng die Katze nicht streicheln will.
Und warum Aeris ihm weh tut.
Sehr gefühlvoll geschrieben, wundervoll, wirklich.
Es gibt einige Stellen, die ich hervor heben könnte, am Meisten waren es wohl die Anspielung auf die Katze, "das wutanesische Lächeln" und, dass Reno ihr sagte, sie solle ihm nicht weh tun.
Wenn es in jemandes Hand liegt einem anderen ohne Berührung weh zu tun, dann besteht eine tiefe Verbindung zwischen ihnen.
Und gerade diese Verbindung hast du genutzt. Sehr, sehr gut genutzt und hervorgehoben :)
Von: abgemeldet
2008-03-27T20:10:51+00:00 27.03.2008 21:10
das ist so wundervoll... ich liebe deinen Stil... Ich wuenschte, ich koennt so schreiben *neid*
Von:  Apeiron
2008-03-13T18:44:32+00:00 13.03.2008 19:44
Ay... das ist, als wäre es wirklich von Aeris ^^
Aba eh xDDD Aeris war Reno gegenüber NIE so abgeneigt *lach* wollt es nur mal erwähnen ^^ Kanalratte... ôo Nein, nein, nein! *kopf stark schüttel* xD

Aber... das ist wirklich sowas von gut geworden X.x *in Gedanken schweb*
Mh...
Und es ist süß, dass du das nach meinem Kommi zu deinem anderen OneShot geschrieben hast ;D Das ist echt süß ^^ Danke. Ich fühl mich so furchtbar geehrt xD


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