Danke...
Ich erinnere mich noch genau daran…so als wäre es erst eben passiert…
Es war kurz vor der großen Schlacht in Hogwarts.
Wir wollten uns gerade auf den Weg in das Getümmel begeben, als du mich zur Seite zogst, weg von den anderen, die sich schon bereit fürs Kämpfen machten. Ich war verwirrt, stellte aber keine Fragen, wartete darauf, dass du etwas sagtest.
„George…bevor wir los gehen, muss ich dir noch was sagen…“, begannst du mit leiser Stimme, dass dich auch ja niemand außer mir hören konnte.
„Was ist denn Fred? So ein ernstes Gesicht hab ich ja noch nie an dir gesehen!“
„In dieser Situation auch kein Wunder, oder?“
Ja, du hattest Recht, aber dennoch war es ungewohnt. Wir beide waren fast immer gut drauf und ein ernstes Gesicht sah man bei uns selten.
„Was ist denn los Bruderherz?“, fragte ich dich, nachdem du einige Minuten lang kein Wort mehr sagtest.
„Georgie…versprichst du mir was?“
„Klar Fred, alles was du willst“
Ich fragte gar nicht nach, was ich dir versprechen sollte. Wenn du schon ein versprechen von mir wolltest, deinem eigenen Zwilling, der fast genauso dachte wie du, dann musste es etwas sein, das dir am Herzen lag und das hatte ich dir nie abgeschlagen.
„Falls einer von uns stirbt…dann macht der andere weiter, ok? Weiter mit dem Laden, weiter mit den Scherzen…einfach mit allem. Wir werden nicht ewig rum heulen und das Leben an uns vorbei ziehen lassen, ok? Wir haben uns so viel aufgebaut, das lassen wir uns nicht kaputt machen, von niemandem, ja? Auch nicht von uns selber…“
Zuerst verstand ich nicht, wie du darauf gekommen bist. Ich habe nicht einmal daran Gedacht, dass einer von uns beiden sterben könnte. Aber ich verstand wie wichtig dir das war, denn ich sah die Angst in deinen Augen. Ich wollte das nie wieder sehen und sah deinen ernsten Blick, der auf eine Antwort wartete.
Ich umarmte dich, drückte dich an mich heran und flüsterte in dein Ohr: „Keiner von uns Stirbt, verstanden? Du musst keine Angst haben…aber falls dieser Fall eintreffen sollte…verspreche ich es dir“
Ich lößte mich von dir und grinste dich ein letztes Mal an: „Unkraut vergeht nicht, das weißt du doch Fred!“
Auch du hast mich noch ein letztes Mal angegrinst…
„Hast ja recht Georgie!“, bekam ich als Antwort.
„Aber selbst wenn…wir sind doch im herzen vereint, wir werden immer für den anderen da sein…selbst wenn wir nicht mehr Körperlich da sind!“
Danach trennten wir uns…einer von uns starb wirklich…und das warst du…
Nun stehe ich hier an deinem Grab, am Tag deiner Beerdigung und erst jetzt verstehe ich, was du mir wirklich sagen wolltest.
Du hattest keine Angst vor dem Tod…deine größte Angst war auch nicht, das ich sterben könnte…deine größte Angst war, dass wenn du stirbst, ich nicht mehr weiter mache und in meiner Trauer versinke. Was du wirklich sagen wolltest, war…das ich auch ohne dich Leben soll, oder? Das ich mich nicht von dir abhängig machen soll…
Das mein Leben auch ohne dich weiter geht…du mich aber nie wirklich alleine lassen würdest...
„Danke Fred…“
