Zum Inhalt der Seite

Only one moment of joy

(was das Leben zu bieten hat)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Alles neu

„So, Mike. Wir bringen dich jetzt zu deiner neuen Familie“, meinte die Adoptionsverwalterin mit einem hässlichen Grinsen. „Na toll...“, dachte ich mir.

Sie warf mich grob in eines der langweiligen Autos und fuhr mich zu meiner neuen „Familie“.

Da es niemanden mehr in meiner Umgebung gab, der sich um mich kümmerte und ich leider noch Schüler war und mir somit ein eigenes Heim nicht leisten konnte wurde ich nun von den Staatlern zur Adoption freigegeben und landete bei Familie Schmidt. Allein der Name klingt schon öde.
 

Am Haus angekommen wurde ich wortwörtlich vor der Tür abgestellt. Mein Gepäck wurde neben mich geworfen und schon verschwand die Staatler-Tante. Wie freundlich...
 

Ich klingelte. Eine Frau, ich würde sie um die 45 schätzen, öffnete die Tür.

„Oh, hallo, du musst Mike sein?!“, fragte sie, welch nette Begrüßung...

„Ähm ja...“

„Ich bin Marianne. Willkommen. Los, ich zeige dir dein Zimmer.“

Ich klemmte meinen erbärmlichen kleinen Koffer unter den Arm und dackelte der Oma hinterher. Es war aber nicht die Oma im Haus, sondern meine neue „Mutti“. Das könnte ja spaßig werden...
 

Die Wohnung lag halb unter der Erde und mein Zimmer war eine Art Abstellkammer im Keller-Design. Klasse. Ich warf mein Gepäck in die Ecke als Marianne verschwunden war und teste das Bett aus. Es schien nicht zusammenzufallen, allerdings quietschte es grässlich... „Also kein Sex...“, flüsterte ich zu mir selbst. Die Vorstellung eine fast ganz fremde alte Frau im Nebenzimmer sitzen zu haben während ich mich mit einem Lover vergnügen würde war abartig. Mir wurde schlecht. Ich machte mich auf die Suche nach dem Badezimmer, ganz wichtig!

Da die Wohnung übersichtlich klein war hatte ich meine Suche schnell beendet. Voller Begeisterung stelle ich dann auch noch fest, dass das Badezimmer weder Fenster noch Badewanne aufzuweisen hatte. Keine Badewanne? Ach du scheiße....
 

Ich bewegte meinen hübschen Hinter wieder zurück in mein Zimmer und fing langsam an auszupacken. Verstaute meine Klamotten im Schrank, füllte das Bad mit Hygieneartikel die hier anscheinend nicht vorhanden waren und warf den Rest meines Krams auf den Schreibtisch, welcher daraufhin genauso aussah wie alle meine Tische die ich jemals beansprucht hatte.
 

...
 

Einige Zeit später hatte ich mich eingelebt. Allerdings war es immer noch sehr anstrengend Marianne auszuhalten, das wird sich wohl so schnell auch nicht bessern. Sie hatte einen Freund, der seine eigene Firma hatte und sie dort morgens aushalf. Ich konnte ihn nicht leiden. Er war ein besserwisserischer rücksichtsloser Kerl. Schlimmer als mein Vater, nur ohne Mord und Vergewaltigung und so.
 

Ich stieg aus dem Bus aus und machte es mir auf einer der Bänke die auf dem Schulhof standen gemütlich. Den Rucksack knallte ich auf den Boden und ich lag nun komplett auf der Bank und starrte gen Himmel.

Mein Handy klingelte, ich schaute auf das Display. Marianna.

„Ja?“, hob ich ab.

„Hallo Mike, Marianne hier, die eine Firma hat eben angerufen, sie laden dich gleich heute noch zum Vorstellungsgespräch ein, ist das nicht toll?! Streng dich an!“, und schon hatte sie aufgelegt. Diese Tussie hatte echt keine Ahnung was sie da anrichtete wenn sie meine Bewerbungen schreibt. Ich hasse es. Ich wär froh endlich einen Job zu haben aber... es gibt da einige Dinge die das leider unmöglich machen.
 

Ich ging also zu der Firma die nur wenige hundert Meter von der Schule entfernt lag. Ich trug ausnahmsweise mal kein schwarz, sondern war in hellem Hemd und Jeans gekleidet.

Dort angekommen wurde der ganz normale Wahnsinn abgehalten und ich wurde für den morgigen Tag zum Probearbeiten verdonnert. Das klingt soweit toll, aber ich wusste schon jetzt wie das ganze enden würde.
 

Zuhause angekommen ging ich direkt schlafen. Die Vorstellung heute dauerte länger als erwartet und ich hatte meinen Bus verpasst und durfte laufen. Ich träumte von Nico und Jacky.... Ich vermisste beide, genau wie Sally. Und Marc.... was ist eigentlich mit Marc? Den hab ich doch schon ewig nicht mehr gesehen, ich werde ihn morgen mal anrufen.
 

Piiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiep.

Mein Wecker ließ mich unsanft aufschrecken. Das Teil hatte ich schon unzählige Male gegen die Wand geworfen und es funktionierte immer noch. Diese Tatsache hatte den Wecker zu einem Feind werden lassen den ich jeden morgen zu beseitigen versuchte – ohne Erfolg.
 

Nach zwei Stunden Badezimmer ließ ich mir die Ohren von Marianne vollquatschen und begab mich genervt zum Bus um nicht zu spät zur Arbeit zu scheinen. Meine Schule hatte mir extra freigegeben damit ich den Termin wahrnehmen konnte.

Dort angekommen bekam ich direkt einen Rundgang durchs Gebäude. Ich bekam eine Einweisung der Funktionsweise der Kasse und durfte die Kunden abkassieren.

Das ganze tat ich auch, drei verdammte Stunden lang.

Dann tauchte endlich eine weitere Angestellte des Ladens auf. Sie grüßte mich mit mürrischem Gesicht, verschwand im Büro und kam kurz darauf wieder heraus.

„Guten Morgen, Mike. Du abreitest seit heute hier?“

„Ja.“, gab ich kurz zurück.

„Du kannst jetzt in die Pause gehen, ich übernehme.“

„Alles klar“, das ließ ich mir nicht zweimal sagen, ich schnappte meinen Rucksack und verschwand. Marianne war so gnädig gewesen und hatte mir Essensgeld mitgegeben. Wow, zwei Euro. Das gab einen Hamburger bei McDonalds.

Nach dem Essen lief ich wieder zurück zum Laden. Stellte mich wieder wie befohlen an die Kasse und machte so weiter wie den ganzen Morgen. Plötzlich stand die unfreundliche Verkäuferin neben mir und meckerte:“ Sortier lieber die Waren, die Kasse ist noch zu schwierig für dich!“

Ich konnte diese Person einfach nicht leiden und schlenderte einfach durch die Gegend. Denn das war nicht das einzige was ich heute schon von ihr zu hören bekam. Nun reichte es mir endgültig. Sowieso genervt von Marianne, getrennt von meinem geliebten Bruder und allen anderen, verdammt zum arbeiten und total erledigt ging ich zum Chef, erklärte ihm dass ich die Stelle nicht will und verschwand. Ich bin nun mal nicht wie alle anderen, ich sehe die Welt wie sie ist und vermutlich ist das auch einer der Gründe warum ich nicht lange ohne Essen oder Freunde aushalte. Die ganze Zeit bei Marianne und ihrem Kerl hatte meine Nerven schon ziemlich angekratzt. Und jetzt noch eine Mitarbeiterin die ihre Leidenschaft darin entdeckt hatte mich zu foltern war definitiv zu viel. Da ich Marianne unmöglich die Wahrheit klar machen konnte schlenderte ich noch gedankenverloren ein wenig durch die Gegend. In einer kleinen Straße wo weit und breit niemand zu sehen war hatte ich dann einen Nervenzusammenbruch. Die Tränen liefen aus meinen Augen wie ein Fluss und ich zitterte am ganzen Körper. Ich bin einfach zu unfähig um irgendetwas auf die Reihe zu kriegen.
 

Ich bin erstaunlich gut darin anderen etwas vorzuspielen sodass mein Erscheinungsbild als ich Zuhause ankam ganz normal schien. Ich erklärte ihr dass sie mich nicht wollten und ich ab morgen wieder zur Schule gehe. Dann verschwand ich in meinem Zimmer.
 

Ich kramte die Klinge heraus, die ich seit langem nicht mehr benutzt hatte. Das Problem war nur, ich fand diese nicht. Verdammt, wenn jemand die gefunden hat dann.... da fiel es mir ein. Ich nahm mein Handy, öffnete die Klappe zum Akku und fand das gesuchte Objekt vor. Manchmal bin ich ein richtiges Genie.

Ich landete in einer Ecke des kleinen Raums und stieß die Klinge in mein Fleisch. Das klingt jetzt als ob ich mich umbrächte. Das würde ich gerne, aber ich bin viel zu feige.
 

Ich öffnete die Augen. „Was ist passiert?“, fragte ich mich und warf einen Blick auf die Uhr. 0:26. Ich lag auf dem Boden und nun fiel mir auch wieder ein was passiert war. Ich schaute meinen Arm an, voll mit getrocknetem Blut. „Zum Glück sind meine Klamotten noch sauber“, stellte ich fest.

Ich stand auf und wollte mich ins Bett legen als ich einen starken Schmerz in meinem Bein verspürte und instinktiv nachsah. Die Klinge, die hatte ich ganz vergessen, steckte nun in meinem Bein. Jetzt war meine Hose hinüber, klasse. War ja nur eine meiner Lieblingshosen, aber was solls. Ich versuchte die Klinge aus meinem Bein zu kriegen, um ein Schreien zu unterdrücken hatte ich ein Kuscheltier im Mund. Ich schaffte es. Nur war der Boden jetzt auch rot. Wie viel Liter Blut hat ein Mensch noch mal? Ich jedenfalls nicht mehr viel. Also rannte ich im dunklen Flur zum Bad, gegen die Tür. „Autsch“, meinte ich leise, um Marianne nicht zu wecken. Das wird ne Beule. Ich suchte Verband und brachte diesen am Bein an. Dann machte ich mich ans Säubern meines Zimmers.

Die Alte würde mich in eine Gummizelle stecken lassen falls es sie interessiert wenn sie es mitbekäme!!!
 

Nachdem ich das Zimmer gereinigt hatte und kein bisschen mehr auf mein Tun hinwies, legte ich mich ins Bett und schlief ein.

„Verdammt, Marc schon wieder vergessen!“, sagte ich mir im Halbschlaf....



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: Skeru_Seven
2009-05-11T17:20:11+00:00 11.05.2009 19:20
So, mit ziemlicher Verspätung.^^°
Der Kommentar:

Was hat der junge für eine Weltanschauung, dass er eine 45-Jährige Frau als 'alt' und 'Oma' bezeichnet? oO Da wären meine Großeltern ja mehr als scheintot...

Dann geht es mir wieder etwas zu schnell. Was für einen Charakter hat Marianne? Wie sieht sie aus? Aus welchen Gründen genau hat sie ihn adoptiert? Das sind Sachen, die man vielleicht noch hätte einbauen können. Außer, du machst das noch in späteren kapiteln, immerhin will man in etwa wissen, mit was für einem Drachen Mike zusammenlebt. ;)

Was? Er findet den Adoptivvater schlimmer, obwohl sein eigener vater seine beste Freundin vergewaltigt und die Mutter umgebracht hat? Aus welchen Gründen? Nur wegen dem besserwisserischen und rücksichtslosen Verhalten? oO Mike ist komisch...

Der geht von der Schule direkt zu dieser Firma, um dort Probe zu arbeiten? Einfach mal so oder ist das sozusagen eine schulische Veranstaltung? °° Aber nachher meint er, er wolle da nicht arbeiten. Sollte der Junge nicht ertsmal seinen Schulabschluss machen? ó.ò
Aber ich finds gut, dass du den Ablauf in dem Geschäft so weit bschrieben hast, dass man auch versteht, weshalb er keinen Bock auf das Zeug hat.

Aber die letzte Szene mit dem sich ritzen etc... die ist fast absurd, tut mir ja leid, aber ich empfinde es so. :/
Der Junge ritzt sich; gut, ist leider so, dass manche Menschen das tun. Dann wird er ohnmächtig(?)/schläft ein(???) und hat diese Klinge im Bein stecken. Das kann man sich ja gerade noch vorstellen, aber das er dann als erstes an seine Hose denkt, find ich erscheckend.
Und das er sich schließlich einfach hinlegt und sich denkt 'ach, den sollte ich auch noch anrufen' kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. v__v

Ach man, das klingt alles so negativ, dabei hast du ne gute Rechtschreibung und kannst dich gut ausdrücken, es hängt halt hier am Aufbau der Geschichte.
Ich hoffe, ich hab dich nicht irgendwie entmutigt oder so, will ich ja auf keinen Fall, ich möchte unbeding wissen, was Mike als nächstes anstellt. ^-^

Naja, viele Grüße noch, Kavi


Zurück