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Frag dich erst, wer du bist...bevor du wissen willst, wer ich bin

Ginny/Draco
von

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Träume vom Küssen

13. Träume vom Küssen
 

„Nein!“ rief Ron in die Stille, stand abrupt auf und drehte sich mit einer wutverzerrten Miene zu Draco um. Als wäre das ein Startschuss fingen alle anderen Schüler an durcheinander zu reden und ihre Blicke wechselten zwischen Draco und Ginny hin und her. Ginny gefiel das gar nicht, aber als sie sich umdrehte musste sie grinsen.

Draco saß ganz lässig den Mundwinkel zu einem Halblächeln leicht nach oben gezogen mit geschlossenen Augen und verschränkten Armen auf seinem Stuhl.

Wer jetzt gesagt hätte der Typ wäre nicht cool, der hätte gelogen. ‚Kein Wunder das soviele Mädchen auf den stehen! - Ginny, er ist eingebildet, überheblich, hinterlistig, ein Slytherin halt, folglich ein totaler Idiot!‘ dachte sie kopfschüttelnd.

Die ganze Zeit hatte sie ihn angestarrt, doch das merke sie erst jetzt, da er seine Augen plötzlich geöffnet hatte und ihre Blicke sich trafen.

Sein Blick war wie immer undefinierbar. Er hatte etwas von Mitgefühl, Freundlichkeit, vielleicht Überheblichkeit, ja, aber auch Leidenschaft in sich. Sie blinzelte einmal und sah dann in das emotionslose Gesicht des Slytherin, der sich kein bißchen für sie zu interessieren schien. ‚Ginny, das war Einbildung!‘ dachte sie erschrocken von dem, was dieser Junge alles für Einbildungen in ihr hervorrief.

„Gin, alles okay?“ Sie sah zu der Person hinauf, die sich vor ihr aufgebäumt hatte.

„Ron?“ sagte sie leicht irritiert.

„Gin, ich werd versuchen Dumbledore zu überreden, dass sie dich mit jemand anderes in eine Gruppe steckt.“ versuchte er sie zu beruhigen, wobei seine Worte eigentlich ihn beruhigten.

Eine ihrer Augenbrauen zog sich nach oben. „Was soll das denn?“

Jetzt war es an ihm verwirrt zu gucken.

„Traust du mir etwa nicht zu mit diesem Slytherin klarzukommen? Und jetzt willst du bei Dumbledore betteln gehen, dass deine kleine Schwester einen lieben Partner hat, damit sie auch ja Spaß an diesem Turnier hat.“ sagte sie mit einem gespielten Freundlichkeit, die in Wut überging.

Ron blieb der Mund offen stehen. „Ja, aber...“

„Ron, nichts aber! Du spielst dich hier auf als wärest du mein Beschützer, aber die Person, vor der du mich eigentlich hättest beschützen sollen, die bedeutet dir doch viel mehr als ich! Also, tu jetzt nicht so scheinheilig und lass mich in Ruhe! Von dir brauch ich sicher keine Hilfe!“ fauchte sie ihn an, stand auf und ging schnellen Schrittes aus der großen Halle.
 

„Na, du Partnerin?“ Draco lehnte wie immer lässig an der Wand, die hinauf zum Gryffindor-Turm führte.

Genervt verdrehte sie die Augen. Er war wirklich das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte. Ihn keines Blickes würdigend sprintete sie an ihm vorbei und freute sich schon innerlich, dass sie jetzt mit keinem reden musste.

Doch sie hatte ihn unterschätzt. Im Vorbeigehen hielt er sie ohne sich auch nur einen Millimeter zu Bewegen am Arm fest.

„Ach und ich dachte, du würdest dich freuen. Schließlich muss ich mich jetzt zwangsweise ein ganzes Jahr mit der abgeben.“ sagte er gelangweilt.

„Falsch gedacht.“ keifte sie ihn an.

„Uh, heute mit dem falschen Fuß aufgestanden?“ fragte er mit einem ironischen Unterton.

„Was hat dich das zu interessieren?“

„Naja, eigentlich interessiert es mich die Bohne, aber leider bist du meine Partnerin geworden und von daher muss ich dafür sorgen, dass du nicht durch irgendeinen Gefühlsausbruch unsere Zusammenarbeit behinderst. Du musst wissen, ich will gewinnen.“ Diese Überheblichkeit, mit der er sprach, war einfach unerträglich. Ginny musste sich zusammenreißen ihn nicht ins Gesicht zu spucken.

Ohne jegliche Vorwarnung zerrte er sie in einen kleinen Durchgang zwischen zwei Wänden, der so gut versteckt war, dass sie ihn selbst noch nie bemerkt hatte.

„Lass mich los!“ brüllte sie ihn wütend an und riss ihn ihren Arm aus seiner Hand. „Auch wenn wir Partner sind, hat dich mein Wohlbefinden nichts zu interessieren.“

„Was ist mit dem Buch?“

„Was soll damit sein?“

„Du weißt, was ich meine. Sags mir, oder...“

„Dann geh doch petzen. Mir doch egal!“

„Das glaube ich nicht, dass es dir egal ist. Du wirst es mir wohl oder übel sagen müssen. Weißt du, ich habe kein Mitleid mit dir. Es gibt tausende Gründe dafür dich nicht zu mögen, du bist rothaarig, du bist arm, du bist eine Blutsverräterin, folglich bist du eine Weasley und mit sowas will ich nichts zu tun haben. Dennoch: Erstens bist du jetzt meine Partnerin, also muss ich mich so oder so mit dir rumschlagen und zweitens bist du eine Gryffindor und könntest mir sehr nützliche Informationen über euer Pack geben. Von diesem Privileg würde ich natürlich gerne Gebrauch machen.“

„Du bist sowas von...Ich hasse dich und ich werde dich morgen sowas von zerquetschen! Oder besser noch: Heute!“ schrie Ginny kochend vor Wut. Wie aus dem Nichts tauchte ihr Zauberstab auf und sie öffnete schon den Mund um ihn einen Fluch entgegen zu schleudern.

„Expelliarmus!“ Im hohen Bogen flog ihr Zauberstab aus ihrer Hand und circa 10 Meter von ihr entfernt landete er.

„Tja, Weasley.“ Mit erhobenem Zauberstab trat er auf sie zu und mit jedem Schritt, den er näher kam, wich sie zurück, bis die Wand hinter ihr ihre Schritte behinderte.

Draco stellte sich fies grinsend vor sie und beugte seinen Kopf zu ihr herunter, währenddessen er mit einer Hand sich an der Wand abstützte und mit der anderen ihr Kinn kraftvoll, aber sanft festhielt. „Nur damit du‘s weißt: Mit einem Malfoy legt man sich nicht an.“ zischte er.

Sie schluckte.

‚Los, krieg dich wieder ein Ginny! Es ist nur Malfoy!‘ Sie gab sich einen Ruck.

„Was glaubst du, was du da tust?“ zischte sie zurück.

„Gib’s zu. Du stehst auf mich. Ich tue nur das, wovon du und viele andere Mädchen jede Nacht träumen.“ Seine Stimme wurde mit jedem Wort weicher und leiser.

Sie lächelte überheblich. „Davon träumst du wohl!“

„Mag sein.“ hauchte er.

Behutsam drückte er sie an die Wand, beugte sich tiefer zu ihrem Gesicht und legte langsam seine Lippen auf ihren Mund.

Das hatte sie nun wirklich nicht erwartet. Ihr Kopf rebellierte gegen diesen Kuss, wollte ihn wegstoßen, aber ihr Körper bewegte sich kein Stück. Sie atmete tief den Duft ein, der ihn umgab und den sie schon immer, allein im Vorbeigehen, betörend fand.

Zärtlich strich er mit seiner Zunge an ihren Lippen, woraufhin sie vor Schreck die Luft anhielt und reflexartig den Mund öffnete, was er ausnutze um in den ihren einzudringen.

Was daraufhin folgte, war ein Tanz, ein langsamer und sehr leidenschaftlicher Tanz, der alles überschritt, was sie bis jetzt erlebt hatten.

Schleichend erforschte er ihre Zunge, umkreiste sie, sog sanft an ihr.

Sie zitterte leicht unter den Feuerwerken, die sich in ihrem Bauch abspielten und ihr ein noch nie dagewesenes Gefühl gaben, doch fallen konnte sie nicht. Draco hielt sie fest, auf eine Weise, wie sie noch niemand festgehalten hatte. Nicht nur physisch, sondern auch mental und das schon seit Wochen. Auch wenn er immer den harten, arroganten Kerl spielte, hatte er diesen einen weichen Kern in sich.

Er ließ kurz seine Zunge aus ihrem Mund gleiten um Luft zu holen, aber fuhr gleich fort, ihre wunderbaren Lippen zu kosten.

Es war absolut anders, ganz neu. Ihre Lippen waren süßer als Honig und ihre Zunge schmeckte besser als die beste, reife Erdbeere, die er jemals gegessen hatte.

Kurz um, sie machten süchtig. Schon damals im Krankenzimmer hatte er das feststellen müssen und vor sich selbst musste er zugeben, dass er nur auf die Gelegenheit gewartet hatte mehr von ihr zu kosten.

Jetzt war es soweit und es war besser als er sich es erträumt hatte. Auch er zitterte leicht vor Erregung. Seit wann erregte ihn ein normaler Kuss? Ihm war es in diesem Moment egal, denn er wollte nur diesen unbeschreiblichen Geschmack genießen.

Plötzlich hielt er inne und horchte auf. Zwei Meter entfernt von ihnen ging eine Gruppe Gryffindors zu ihrem Turm.

Als wolle Draco sie beschützen, zog er sie fester an sich. Ginny wagte es nicht auch nur ein Wort zu sagen. So langsam funktionierte ihr Gehirn wieder und sie versuchte alle durcheinandergeworfenen Gedanken wieder zu ordnen. Schlagartig wurde ihr eines klar: Was auch immer sie da gerade mit Malfoy gemacht hatte, es war zu gut als dass es nicht verboten wäre.

Die Gruppe war nicht mehr zu hören und Draco wandte sich wieder Ginny zu, die halb verträumt, halb entsetzt zu ihm hochsah. Er ließ sie los und lächelte ironisch. „Du hast ab Montagabend wieder Nachsitzen bei mir.“

„Hä?“ Ginny verstand die Welt nicht mehr.

„Du hast schon richtig verstanden, Weasley.“

„Warum denn jetzt schon wieder?“ Ihre Fassungslosigkeit ließ auf seinem Gesicht ein noch ironischeres Lächeln erscheinen.

„Ich erinnere mich nicht gesagt zu haben, dass man mich kostenlos küssen könnte. Aber eigentlich liegt mir mehr daran, dass wir uns näher kennenlernen, da wir ja jetzt ein ‚Team‘ sind und uns auf unsere Aufgaben vorbereiten sollten.“

Ihre Fassungslosigkeit wurde reine Wut. „Was bildest du dir eigentlich ein? Mich zu küssen und dann MIR die Schuld in die Schuhe zu schieben? Ich bin nicht eines deiner Püppchen, mit denen du spielen kannst, wann du willst!“ brüllte sie.

„Heyhey, ich wollte dir doch nur einen Gefallen tun. Und falls du’s nicht gemerkt hast, du bist schon eines meiner ‚Püppchen‘!“ Er kam wieder auf sie zu.

Sie holte tief Luft. Dann wurden ihre Augen zu Schlitzen, sie warf sich auf den Boden, rollte sich ab und landete direkt neben ihren Zauberstab, den sie auch schon auf ihn richtete.

‚Nimm Crucio!‘

„Cruc...“ Ihre Stimme versagte und dann...

...wurde alles schwarz.



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