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Geister der Vergangenheit

Jinchuuriki und Rächerin
von

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Hiai no namida (Tränen der Trauer)

Choji sah tatsächlich von den Wolken auf, als Shikamaru an ihm vorbei rannte - was allerdings wohl nur daran lag, dass der Nara auf seine Chipstüte getreten war. Durch die knallende Tür wurden auch Hinata, Naruto, Sasuke und Itachi aufgeschreckt. Sasuke drehte den Kopf zur Tür, als Chojis Wutgeschrei wegen der zerbröselten Chips und die aufgeregten Stimmen der Kunoichi hörte:„Was zur Hölle ist das los…?!“ „Shikamaru!! – Wartet hier, ich hole ihn zurück!!“ Erneut krachte die Tür. „Aber was ist mit Samui?!“ Hastige Schritte, ein wildes Fauchen und ein lautes Bellen, gefolgt von einem lauten Poltern. „Hanabi! Makoto! Hier geblieben!“ Offensichtlich war die Haustür offen geblieben. Naruto, Sasuke, Itachi und Hinata sahen sich irritiert an. „Was zum…?!“, Itachi war aufgesprungen und riss jetzt die Tür auf. Ihm bot sich ein Bild der Verwüstung. Der Innenhof und der Holzsteg waren von Chipskrümeln übersät, Masato rappelte sich gerade wieder auf, Tsume, Tenten, Ino und Sakura standen vor der Küchentür und redeten aufgeregt durcheinander, Neiji stauchte wütend Lee zusammen und Choji grummelte wegen seiner Chips herum. Inzwischen waren auch Sasuke, Hinata und Naruto zu Itachi auf den Holzsteg getreten und starrten ungläubig das Chaos an. Als Itachi seinen Blick nach links wandte, sah er Kakashi und Kiba, die ebenfalls vollkommen irritiert waren. Hinata sah sich um und trat dann zu Neiji. Vorsichtig tippte sie ihm auf die Schulter, woraufhin der ohnehin schon geladene Hyuuga herum schoss. „WAS?!“, fauchte er sichtlich gereizt. Hinata zuckte zusammen:„N-Neiji-kun…“ Neiji sah sie verwundert an:„Oh… Entschuldige Hinata…“ „Sch-Schon in Ordnung… W-Wo sind denn die I-Iwaras…? Und D-Deidara…?“, fragte sie. Er blinzelte und sah sich überrascht um:„Hm… Du hast Recht… Wo sind sie…?“ „Na, ich würde ja das Byakugan aktivieren, wenn ich du wäre…“, meinte Ino und verdrehte die Augen. Im gleichen Moment hörten sie Deidaras aufgebrachte Stimme. Undeutlich drang sie zu ihnen vor. Kurz darauf das Zersplittern von Glas. Hastige Schritte. Einem kurzen Moment herrschte Ruhe. Byakugan! Neiji und Hinata zuckten zusammen. „Nein…!“, erschrocken presste Hinata sich die Hände vor den Mund. Neiji hingegen packte Masato am Arm:„Isoge!!“ (Beil dich!) „KIRAI DESU! FUCHÛ NO SHIN!! KYÔKAN!!! – SHINE!!!!“ (Ich hasse dich! Verräter! Mörder! – Stirb!) „SUTOPPU!!“ (Stopp!) Hanas lauter Schrei hallte durch das ganze Haus. Als Masato, Neiji und die anderen in Ayumis Zimmer ankamen, war es bereits zu spät. Die Augen der Anwesenden weiteten sich vor Entsetzen, als sie Deidara, Ayumi und Hana sahen. Ayumi hielt ihr Katana in Händen, zu ihren Füßen lag ein kaputter Bilderrahmen. Deidara war an die Wand zurück gewichen und vor Schreck wie gelähmt. Vor ihm stand Hana. „S-Sutoppu, Nee-chan… Sutoppu…“ Blut rann von der Klinge des Katanas und Blut färbte Hanas weißen Kimono rot. „Sayonara…!“ Schneller als sie gucken konnten, schoss Hana an ihnen vorbei. „Ch-Chotto matte!!“ „Hana!!“ Sasuke setzte zum Sprint an, aber er verlor sie auf der Straße. „Chikusho…!“, fluchte er. Als er zurück kam standen alle noch so da wie zuvor. „Ich habe sie verloren.“, sagte er. Masato nickte grimmig:„Verständlich. Hana ist sehr schnell.“ Sein Blick wanderte zu Deidara und Ayumi:„Und jetzt zu euch beiden…!!“ Deidaras zitternde Knie vermochten ihn nicht mehr zu halten und er sank an der Wand herunter. Kreidebleich starrte er auf das Katana, das Masato seiner Schwester jetzt aus den Händen schlug. „Hör endlich damit auf!! Es gibt keinen Verräter, Ayumi!! Begreif das endlich!!“ „Demo…!“ „Yosettara yose!!“ (Wenn ich sage, du sollst aufhören, dann hör gefälligst auch auf!), bellte Masato. Zum ersten Mal schien er wirklich wütend zu sein. Unverhohlener Zorn schwang in seiner Stimme mit. „Reicht es nicht langsam?! Bist du jetzt endlich zufrieden?! Wenn Deidara vor dir zittert und Hana vor Angst davonläuft?! Wenn sie deinen Zorn und deine Vorwürfe gegenüber Deidara nicht mehr erträgt?! Du hasst ihn?! Dann will ich dir mal etwas sagen Ayumi!! Ich HASSE DICH!!“ Stille. Alle starrten ihn an. „Das geht mir wirklich auf die Nerven, Ayumi!“ Ohne sie noch eines Blickes zu würdigen stapfte er hinaus. Ayumi fiel auf die Knie:„M-Masato…“ „S-Sutoppu, Nee-chan… Sutoppu…“ Hana… „Hör endlich damit auf!! Es gibt keinen Verräter, Ayumi!! Begreif das endlich!!“ Masato… Was habe ich getan...?! Tränen fielen auf den Boden. „G-Gomen nasai… Gomen nasai, Deidara…! Gomen nasai…!“ Auch über Deidaras Gesicht rannen Tränen:„Nein, Ayumi… Ich habe das Dorf zwar nicht verraten, aber… Es ist dennoch meine Schuld. Ich hätte da sein müssen…“ Unerwartet verpasste Itachi dem Iwa-Nin eine Ohrfeige:„Komm endlich zur Vernunft! Du trägst an dem Tod ihrer Eltern genauso wenig Schuld, wie am Tod Sasoris!!“ Wütend zerrte Itachi Deidara hoch:„Das ist es doch, oder?! Meinst du ich hätte es nicht schon gemerkt, als Zetsu und Tobi dich gefunden haben?! Als ich dein Gesicht gesehen habe, nachdem Tobi gesagt hat, Sasori sei tot?! Hältst du mich für dumm?!“ Deidara, der sich eben noch bemüht hatte zu stehen, sackte in sich zusammen, als Itachi ihn fallen ließ. Stumm saß er da und versuchte die Aufmerksamkeit von niemandem zu erregen. Sasuke hingegen kniete sich neben Ayumi. Wie gut konnte er verstehen, dass es ihr jetzt Leid tat, was sie gesagt und getan hatte. Wie sehr hatte es ihm selbst Leid getan, dass er seinen eigenen Bruder hatte töten wollen. Gewalt. Angst. Tränen. Trauer. Einsamkeit. Überforderung. Leistungsdruck. Verzweiflung. Zorn. Hass. Neue Gewalt. Mord. Endete es wirklich immer so? Musste es wirklich immer so enden? Mit den berühmten Worten? Mit den Worten „Ich hasse dich“? Musste es soweit kommen, dass man keinen anderen Ausweg mehr sah, keinen anderen Sinn in seinem Leben, als den Mord an einem Menschen?! Er kannte noch jemanden, der den Sinn seines Lebens in einem Mord sah. Sasukes Blick wanderte zu Tsume, die auf beschwichtigend auf Itachi einredete. Ja, Tsume. Nun, er konnte es durchaus verstehen. Orochimaru hatte ihr Dorf zerstört und alle getötet. Niemand war ihr geblieben. Niemand, außer dem Falken Kisei. Ein überaus verständlicher und triftiger Grund für ihren Hass und ihren Wunsch nach blutiger Rache.

Masato stand auf dem Holzsteg und starrte auf einen Punkt in weiter Ferne. „Ojikete wa dame da, Masato.“ ‚Du darfst nicht die Nerven verlieren, Masato.’ Ein grimmiges Lächeln umspielte seine Lippen. Tja. Dummerweise habe ich sie gerade eben verloren… Oka-san… Dabei habe ich ihnen immer gepredigt ruhig zu bleiben… Er schüttelte resigniert den Kopf. Ich bin so ein Trottel… Obwohl er in Gedanken versunken war, bemerkte er wie Ino zu ihm trat. Die junge Frau biss sich nachdenklich auf die Unterlippe bevor sie ihn vorsichtig ansprach:„Masato…?“ Er seufzte nur leise:„Ino… Was ist los?“ „Ich dachte nur…“, sie brach ab. „Was dachtest du?“, fragte Masato ruhig. Er drehte sich immer noch nicht zu ihr um. „Naja… Als du gegangen bist und nicht in deinem Zimmer warst, da… Ich meine…“, stotterte sie hilflos. „Ich verstehe. Aber du musst dir keine Sorgen machen, dass ich wegrenne. Als ich das letzte Mal nachgesehen habe war ich noch männlich.“ Ino sah ihn fragend an. „Na ja und das war, wenn ich mich richtig erinnere, vor einer halben Stunde, als ich geduscht habe…“, fügte er lächelnd hinzu. Als Ino begriff lief sie purpurrot an.

Währenddessen rannten gleich sechs Ninjas völlig außer Atem und planlos durch Konohagakure. „SAMUI!!“, rief Makoto vom Rücken der verwandelten Yuki, während die Schneeleopardin an Yamanakas Blumengeschäft vorbei rauschte. In der Nähe der Hokageköpfe war es Hanabi, die, auf dem Rücken Akamarus, nach Samui schrie. Shikamaru jagte derweil über die Dächer. Wortlos, doch auch er suchte nach Samui. Zeitgleich hielt Temari keuchend auf einem kahlen Ast in der Nähe des Todeswaldes inne und formte die Hände zu einem Trichter:„Shikamaru!!“ Verdammt wo ist dieser Kerl…?! Doch sie alle waren nicht einmal ansatzweise in der Nähe des Mädchens… Hätten sie gewusst, wo sie hinlaufen und vor allem was sie tun würde, hätten sie wohl eher Alarm geschlagen…

Samui stand auf dem Steg vor dem See in der Nähe des Uchiha-Anwesens. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie vorsichtig das Armband von ihrem Handgelenk löste und in ihrer Hand wog. „Was auch immer du tust…Denk immer daran… Ein Schlag, der dich bis ins Herz trifft… Und in deiner Seele eine Narbe hinterlässt… Ist schmerzhafter als die physische Wunde… Vergiss das nie... Samui.“ Ai… Ich wusste was du meinst... Als sie mich fortjagten… Aber ich habe nie gedacht… Das mich dieser Schmerz soweit bringen würde… Ich bin nutzlos… Eine Last für alle… - Gomen nasai… Das Armband fiel auf den Steg. Ein kleiner Schritt würde reichen... Yami… Onegai… Irete kure…!(Dunkelheit… Bitte.. Lass mich ein…!) Das eiskalte Wasser empfing sie und die Dunkelheit, die sie gerufen hatte, zog sie in die Tiefe. Samui versuchte gar nicht erst Luft zu holen oder nach oben zu strampeln. Ihre Augen waren geschlossen und kein Laut drang zu ihr. Schmerzhaft stach das kalte Wasser auf ihrer Haut und als sie doch den Mund öffnete, hätte sie wohl vor Schmerz aufgeschrieen, wenn sie gekonnt hätte, denn das eisige Wasser schien ihre Lunge einzufrieren. Samusa wand sich in ihr. „SAMUI!! Du musst nach oben! Du brauchst Luft!!“,bellte der Dämon. Die Stimme war nur in ihrem Kopf und füllte ihn ganz, hallte in ihm wider. Doch sie antwortete nicht. Nur ein Gedanke… Aber er sagte dem Dämon, dass dieses Mädchen entschlossen war zu sterben. Samusa… Ich bin eine Last und nicht mehr… Nicht einmal dir bin ich nützlich… Eine plötzliche Bewegung im Wasser ließ sie ihre Augen öffnen. Durch den Sauerstoffmangel konnte sie nicht mehr klar sehen. Eine verschwommene Gestalt kam auf sie zu. Yami! Irete kure…! Onegai!! Watashi wa iya iru desu…! (Dunkelheit! Lass mich ein…! Bitte!! Ich will nicht leben…!) Die Dunkelheit packte sie fester, zog sie stärker in die Tiefe und sie verlor das Bewusstsein.

Hana verlangsamte ihre Schritte. Bleich wie der Tod, den Tränen verschleierten Blick zu Boden gerichtet, ging sie auf das Tor zu. Blut tropfte auf die Straße, färbte den Kimono rot. Regentropfen fielen auf ihre Haare, vermischten sich auf der Straße mit dem Blut und verwischten ihre Fußspuren. Ihr rechter Arm schmerzte und der Ärmel des Kimonos war bereits vollständig mit Blut getränkt. Die rote Färbung dehnte sich bis zu ihrer Brust aus, nahm zusehends größere Teile ihrer Kleidung ein. Mit den ihr ins Gesicht fallenden Haaren sah sie wie ein Geist aus, als sie auf das Tor zuging. Dem jungen Mann, der vor dem Wachhäuschen stand und bei den Wächtern nach einem Regenschirm fragte, drehte sich ruckartig um, als seine Gesprächspartner ihm nicht antworteten und mit aufgerissen Augen auf jemanden oder etwas hinter ihm deuteten. Auch er selbst zuckte zusammen, als er das Mädchen sah, das völlig durchnässt und die Kleidung von Blut durchtränkt auf sie zukam. „Wer…?!“ „Diese Haare…! Das ist doch die kleine Iwara…!“ Genma sprang von seinem Posten auf und rannte nach draußen. Entschlossen stellte er sich dem Mädchen in den Weg:„Nicht weiter! Die Hokage hat es verboten das Dorf zu verlassen, wenn man keine Mission hat!!“ Der junge Mann vor dem Wachhäuschen betrachtete die Szenerie misstrauisch. Die junge Frau war stehen geblieben und hob jetzt langsam den Kopf:„Genma…“ „Was soll das hier werden? Du bist offensichtlich verletzt, in der Verfassung würde ich an deiner Stelle nirgendwohin gehen.“, der junge Mann kam mit einem großen Regenschirm auf sie zu. „Kazekage-sama…!“, entfuhr es Genma. „Ihr hättet mir wesentlich mehr geholfen, wenn ihr mir sofort einen Schirm gegeben hättet.“, grummelte Gaara. „Ich…“ „Und wie es scheint braucht Konoha wirklich dringend Hilfe…“, meinte er, als er Hana musterte. Resigniert seufzend hielt er ihr die Hand hin:„Komm, ich bringe dich ins Krankenhaus…“ Doch entgegen seiner Erwartung nahm das Mädchen sie nicht. „Nein… Ich will in kein Krankenhaus…“ Wenn er den Tonfall nicht von sich selbst gekannt hätte, wäre er wohl zusammen gezuckt. Ihre Stimme klang düster und war voller Entschlossenheit. Gaaras Augen verengten sich. Was geht hier vor sich...? „Hör mal, Kleine, ich bin nicht hier um zu diskutieren. Es gibt genau zwei Möglichkeiten: Entweder du kommst freiwillig mit oder ich zerre dich hinter mir her. Die erste Variante wäre mir lieber, denn sie ist wesentlich weniger Zeit raubend und auch dir dürfte sie wohl mehr zusagen, denn ich bin nicht sonderlich sanft.“, sagte er sichtlich genervt. Zögernd nahm sie seine Hand. Innerlich seufzte er erleichtert. „Geht doch. Warum muss ich erst deutlich werden…?“ Vor den Augen der ungläubigen Wachen zog er das Mädchen hinter sich her. Als sie außer Sichtweite waren ließ er ihre Hand los:„So und jetzt verrate mir doch mal, warum du verletzt bist und warum du nicht in ein Krankenhaus willst.“ Stumm trottet sie neben ihm her. Gaara seufzte:„Na schön. Hör mal, ich habe eigentlich überhaupt keine Zeit, deshalb fände ich ein bisschen Kooperation von deiner Seite echt klasse.“ „Wegen meiner Schwester.“, kam es dumpf. Das überraschte selbst ihn. „Wegen deiner Schwester…?“, wiederholte er und starrte sie an. „Es war ihr Katana.“ Toll. Dieses Mädchen ist vielleicht gesprächig… Sie erinnert mich ja jetzt schon an mich selbst… Fehlt eigentlich nur noch, das mir einer sagt, ich wäre genauso gewesen… „Ah. Schön und warum willst du nicht in ein Krankenhaus?“, hakte er nach. Er kam sich vor wie ein Babysitter. „Ich kann zu Sakura gehen.“ Verblüfft blieb er stehen:„Sag mal... Du kommst doch nicht von hier… Woher kennst du Sakura…?“ „Ich wohne bei Sasuke.“ Eben hatte er sich gefragt, ob man ihn noch mehr verwirren konnte, jetzt wusste er, dass es möglich war, denn sie hatte es gerade geschafft. Moment mal, der Uchiha ist doch aus dem Dorf geflohen… Und was bitte hat Sakura mit Sasuke zu tun…? Und warum wohnt sie bei ihm…? „Äh, gut… Warum gehen wir da nicht einfach hin…?“, schlug er vor. „Hatte ich eh vor.“ „Na dann…“, hastig setzte er sich wieder in Bewegung. Tut mir Leid Tsunade, aber ich brauch erst mal Antworten auf meine Fragen…

Bei den Uchihas herrschte zur gleichen Zeit Hochbetrieb. Zwar hatte Tsume dafür gesorgt, das sich alle wieder ein bisschen beruhigten, aber außer der Tatsache, das jetzt alle mit Teetassen in den Händen herumliefen, saßen oder standen, war die Stimmung nicht wirklich besser geworden. Kakashi und Kiba saßen wieder bei der immer noch bewusstlosen Midori, der Rest hatte sich allerdings auf das Wohnzimmer, das Dojo und die Küche sowie die Gäste- und Schlafzimmer verteilt, da es angefangen hatte zu regnen. Trotz des Regens trat Itachi jetzt in den Innenhof und starrte gen Himmel. Schon nach wenigen Sekunden war er pitschnass, aber das war ihm egal. Müde schloss er die Augen und schmeckte den Regen. Gedanken versunken hörte er ihm zu, wie er auf das Dach prasselte, von den Geländern tropfte, auf den Vasen sein Konzert spielte. Das einzigartige Konzert des Regens. Sah zu wie der Wind die Regentropfen durch die Luft wirbelte und sie gegen die Fensterscheiben schlagen ließ. Hinter sich hörte er leise Schritte und wenig später fühlte er eine Hand auf seiner Schulter. Langsam drehte er sich um:„Tsume…“ Auch Tsume war völlig durchnässt. In ihren Augen lag ein schmerzhafter Ausdruck und plötzlich warf sie sich ihm um den Hals. Sanft legte er seinen Kopf auf ihre Schulter, während seine rechte Hand sich um sie legte und seine linke Hand beruhigend über ihren Kopf strich. Er spürte wie sich ihre Finger in seinen Rücken krallten. „Ganz ruhig, Tsume…“, flüsterte er. Doch plötzlich zuckte er zusammen. „Was… Was ist, Itachi…?“, fragte Tsume vorsichtig und löste sich von ihm. „Samui…! Sie ertrinkt..!“ „Was?! Aber wie…“, sie kam nicht dazu den Satz zu beenden, denn Itachi hatte sie kurzerhand am Handgelenk gepackt und zerrte sie hinter sich her. Darauf bedacht nicht hinzufallen stolperte sie hinter ihm her.

Sakura, die das Poltern auf dem Holzsteg hörte, sah irritiert nach draußen und blinzelte verdutzt, als sie Itachi und Tsume sah. Verwirrt tippte sie Sasuke auf die Schulter, der mit dem Rücken zum Fenster stand:„Äh Sasuke…?“ „Hm?“, er drehte sich zu ihr um. „Warum rennt Itachi wie vom Affen gebissen aus dem Haus und schleift Tsume mit…?“, fragte sie. Sasukes Gesicht verlor von einer Sekunde auf die andere alle Farbe. „Samui!“, entfuhr es ihm und er fegte an ihr vorbei. Kurz darauf hörten sie die Haustür knallen. „Also verstanden habe ich das jetzt immer noch nicht…“, murmelte Sakura, die ihm ebenso konsterniert nachsah, wie die anderen. „Verspürt noch jemand den Wunsch zu gehen…?“, meinte jemand hinter ihnen. Lee zuckte zusammen, als er neben sich sah, in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war und auch die anderen staunten nicht schlecht. Vor, bzw. neben ihnen, stand ein Junge von etwa 12 Jahren. Seine Gestalt war durchscheinend und seine weiße Kleidung wies große, dunkelrote Flecken auf, die verdächtig an Blut erinnerten. Seine Haare waren weiß, bis auf zwei schwarze Strähnen, die ihm ins Gesicht fielen und das Symbol des Stirnbands verdeckten. „Wer…?“, setzte Sakura an. Der Junge lehnte sich an die Wand und betrachtete interessiert das Katana, das auf dem Schrank neben ihm stand. „Mein Name ist Nikuya Shinzoaya.“, antwortete er beiläufig und fuhr jetzt mit der Hand über die Klinge. „Nettes Ambiente… Ich muss schon sagen, mein Schwesterchen hat alle Arbeit geleistet…“, er drehte sich zu ihnen um:„Ihr müsst wissen, als ich das letzte Mal hier war, konnte man in dem Staub ganze Romane schreiben.“ Belustigt besah er sich ihre verdutzten Gesichter. „Verwirrt? - Naja. Als ich das erste Mal gesehen habe, wie ein Geist beschworen wurde, habe ich wohl auch so ein Gesicht gemacht wie ihr jetzt.“, gab er zu.

„Itachi! Wohin rennen wir?!“, rief Tsume ihm keuchend hinterher. „Zum See!“, schrie er zurück. In einer anderen Situation hätte Tsume jetzt wohl die Augen verdreht. Wo sollte man auch sonst ertrinken können…? Der See kam in Sicht und Tsume zuckte zusammen, als sie die Gestalten im Wasser sah:„I-Itachi…!“ Doch er antwortete nicht, stattdessen ließ er sie los und rannte noch schneller. Im nächsten Moment hörte sie ein Platschen und sah Itachi nicht mehr. Das letzte Mal war sie so schnell gelaufen, als ihr Dorf angegriffen wurde und sie in rasender Wut, völlig ungeachtet der Warnung ihrer Schwester, sich den Otogakure Ninjas gestellt hatte. Wenige Meter vom Steg entfernt tauchte Itachi wieder auf. In seinen Armen lag ein hustender, junger Mann, der Samui umklammert hielt. Tsume zuckte zusammen, als sie den Mann erkannte:„K-Kankuro Sabakuno?!“ Ein Donnergrollen ließ sie zum Himmel starren. Die dunklen Wolken hatten sich noch mehr zusammen gezogen und sie sah in der Ferne Blitze zucken. „Itachi! Ihr müsst aus dem Wasser raus!! Schnell!!!“, schrie sie ihm zu. Itachi strampelte wie verrückt, doch irgendetwas schien ihn in die Tiefe zu zerren. Verständnislos kämpfte er gegen die Kraft an, bis er begriff, dass nicht er, sondern Samui auf den Grund des Sees gezogen werden sollte. Kankuro umklammerte Samuis linken Arm und in stummer Übereinkunft griff Itachi sich Samuis anderen Arm. Kaum das sie in Reichweite waren, packte Tsume Samui am Kragen und zerrte sie aus dem Wasser. Wie zwei begossene Pudel kletterten Kankuro und Itachi aus dem See, während Tsume entschlossen beide Hände auf Samuis Brustkorb drückte, bis das kleine Mädchen einen Schwall Wasser spuckte und keuchend nach Luft schnappte. Itachi atmete erleichtert auf und auch Tsume fiel ein Stein vom Herzen. Kankuro hingegen saß nur zitternd da und starrte Itachi an:„Du… Du bist ein Akatsuki…!“ „Nicht mehr.“ Eine knappe Antwort für eine Sache zu der es eine ganze Menge zu erklären gäbe. Itachi hob Samui hoch:„Wir sollten sie nach Hause bringen.“ Tsume nickte und sie streckte Kankuro die Hand hin:„Komm mit. In den Sachen holst du dir den Tod.“ Überrascht griff er nach ihrer Hand und ließ sich hoch ziehen.

Nicht nur Lee zuckte zusammen, als er Nikuya hörte. „E-Einen Geist?!“, wiederholte Ino ungläubig. „A-Aber Geister sind tot! Sie haben kein Chakra mehr und können nicht einfach so erscheinen…!“, warf Sakura ein. Nikuya zog bewundernd die Augenbrauen hoch und ließ sich auf den Tatamimatten nieder:„Überraschend gut und genau analysiert. Du musst Sakura Haruno sein, die Medi-Nin. Du hast jetzt wirklich meinen Respekt… So kann ich mir elendlange Ausführungen ja sparen… Macht sowieso mehr Spaß mit einem gebildeten Publikum…“ Er setzte gerade neu an, um die Aussage zu erläutern, als er von einem lauten Pochen unterbrochen wurde. „Da ist wohl jemand an der Tür.“, bemerkte er und konnte sich ein Grinsen angesichts der Gesichter von Lee, Naruto, Hinata, Sakura, Ino und Masato nicht verkneifen. Hastig rannte Sakura zur Tür, dicht gefolgt von Naruto und Ino. Als sie öffneten klappte Naruto die Kinnlade herunter, Ino stieß einen spitzen Schrei aus und Sakura starrte ihren Gast mit weit aufgerissenen Augen an. „Na, das ist vielleicht mal eine freundliche Begrüßung…“, kam es sarkastisch von der anderen Seite der Tür. „G-Gaara…?!“, entfuhr es Naruto. Masato kam aus dem Wohnzimmer zur Tür:„Ach du Schande… Kazekage-sama…“ Er bemerkte das rothaarige Mädchen hinter ihm. „Hana!“ Gaara verzog das Gesicht zu einem grimmigen Lächeln:„Hana also. – Sakura, es kommt mir sehr gelegen, dass du schon im Türrahmen stehst, sie braucht nämlich dringend ärztliche Hilfe…” Rasch traten sie zur Seite und ließen die beiden hereinkommen. Erschrocken sah Masato, das Gaara Hana stützte und sie eine ziemliche Blutspur hinterließ. Inzwischen färbte ihr Blut bereits Gaaras ehemals blauen Umhang in einem dunklen Violetton. Als Hanas Knie einknickten machte Gaara nicht viel Federlesens davon, sondern ließ sie nur kurz sinken, um sie dann hochzuheben und zu tragen. Es war zweifelsohne eine absonderliche Situation Gaara jemanden tragen zu sehen (besonders wenn betreffende Person ein Mädchen in seinem Alter war), allerdings blieb Gaaras Tonfall komplett gleich:„Würde mir jemand mal sagen, wo ich sie hintragen soll…?“ Immer noch genervt und kalt. „H-Hier…!“, eilig lief Sakura vor und zeigte ihm das zweite Gästezimmer. Ein erneutes Pochen an der Tür ließ Hinata, die am nächsten stand zusammen zucken. Sie sah sich um. Die anderen schienen nichts bemerkt zu haben. Zögernd öffnete sie die Tür erneut:„H-Hai…? – Itachi!“ Gaara blieb trotz des strömenden Regens mitten auf dem Holzsteg stehen und starrte zur Tür, Naruto schoss herum und auch Sakuras, Inos und Masatos Blicke waren auf Itachi fixiert oder besser gesagt auf das leblose Mädchen in seinen Armen. Innerlich schrie Sakura in Überforderung auf. Gaara ließ beinahe Hana fallen, als er den pitschnassen und zitternden Kankuro hinter Itachi auftauchen sah, dicht gefolgt von einer jungen Frau, die er noch nie gesehen hatte, aber der Ausdruck in ihren Augen erinnerten ihn an jemanden. „Gaara… Kommst du…?“ Endlich fand Sakura ihre Stimme wieder. Hastig riss er sich von dem Anblick los und folgte ihr in das Zimmer, wo er Hana auf einen Futon legte. Masato kam herein:„Kazekage-sama! Ihr Bruder…“ „Ich habe es gesehen. Anscheinend brauchen wir hier noch weitere Medi-Nin.“, antwortete er. „Ich werde sofort um Unterstützung bitten!“, Sakura erhob sich. „Völlig unnötig. Tsume hat bereits Doppelgänger ins Krankenhaus und zur Hokage geschickt. Außerdem kannst du hier nicht weg, du musst dich um Hana kümmern.“ Sie drehten sich erschrocken um:„Wer…?!“ Hinter ihnen trat gerade Nikuya durch die Wand und schüttelte missbilligend den Kopf:„Was für ein Aufstand. Ich wusste zwar, das hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht, aber das… Risikofreudig sind hier ja schon einige, hm?“ Zum Glück war Hana bereits ohnmächtig, denn sonst wäre sie es jetzt garantiert geworden. Masato war gelähmt vor Schreck und Gaara starrte den Geist ungläubig an:„Â, komatta! Hitori tama?!“ Nikuya kicherte:„Ganz recht, Meister Kazekage…“ „Nikuya!!“, die Tür flog auf und die junge Frau von eben stürmte herein. Der Geist zuckte zusammen:„Tsume…!“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und trommelte ungeduldig mit den Fingern der rechten Hand auf ihrem linken Arm:„Was. Treibst. Du. Hier?!“ Wut sprach aus jeder Silbe. „Ich… Samui… Ihr Geist hat in unsere Welt gereicht, da…“, stammelte er, sichtlich bemüht sie nicht noch wütender zu machen und ihr alles zu erklären. „Ist das so… - Und warum, in drei Teufels Namen, hast du dann nicht einmal im Traum daran gedacht mir Bescheid zu sagen?!“, fauchte sie und piekste ihm mit dem Zeigefinger in die durchsichtige Brust. Zur Überraschung der anderen stieß sie ihn tatsächlich leicht nach hinten und traf sichtbar auf Widerstand. „Au! Daran habe ich ja gedacht. Aber da bist du bereits mit Itachi zum See gerannt!“, rechtfertigte er sich und zog beleidigt eine Schnute. Sie sah ihn noch eine Weile wütend an und fing dann an resigniert zu lächeln:„Tut mir Leid, Nikuya. – Aber, sag mal, wie kommt es, dass du dich auch hier materialisieren kannst…?“ „Ganz einfach. Akira hat ein bisschen Starthilfe geleistet.“, er deutete auf seine Halskette. „Ah… Verstehe...“, murmelte sie und sank neben Hana auf die Knie. Gaara und Masato starrten immer noch den Geist an. „Woher…? Wie…?“, stammelte Masato. „Du kennst ihn…?“, fragte Sakura. Tsume lächelte:„Wie sollte ich meinen eigenen Bruder nicht kennen können?“ „Deinen... Bruder?!“, Masato deutete irritiert auf Nikuya, der die Arme vor der Brust verschränkte und ihn missbilligend ansah. „Man zeigt nicht mit nackten Fingern auf angezogene Leute.“, meinte er pikiert. „Oh ja… Und wie ihr gerade festgestellt habt ist er recht schnell beleidigt.“, grinste Tsume. Kopfschüttelnd wandte Sakura sich wieder Hana zu. Gaara erhob sich:„Wenn es euch recht ist, wüsste ich ganz gerne was genau hier eigentlich los ist…“ Tsume sah ernst zu ihm hoch:„Nun, wenn das so wichtig, dann würde ich Sie bitten mir zu folgen, Meister Kazekage.“ Sie stand auf und trat hinaus auf den Holzsteg. Inzwischen befand sich dort niemand mehr außer Naruto, der gerade für die ankommenden Medi-Nin die Tür öffnete und sie in die entsprechenden Zimmer lotste. Stumm bedeutete Tsume Gaara ihr zu folgen und er fand sich wenig später im Dojo wieder. Die beiden knieten sich einander gegenüber hin. Gaara ergriff zuerst das Wort:„Also, was ist hier los? Wieso ist Sasuke zurück, was macht Itachi Uchiha hier, wer ist dieser junge Mann von eben und vor allen Dingen, wer bist du?! Und wer ist dieses Kind?!“ Tsume lächelte:„Etwas viele Fragen auf einmal, finden Sie nicht? – Naja, was soll ich sagen. Der Bericht in Kurzform lautet wohl folgendermaßen: Ich kam nach Konohagakure und traf auf Sakura und Naruto, die Sasuke zurückholen wollten. In Anbetracht der Tatsache, dass ich viel herumkomme, versprach ich zu versuchen, ihn zurückzubringen. Tatsächlich fand ich ihn und zu meiner großen Überraschung musste ich ihn nicht einmal großartig überreden mitzukommen. Warum er vor Orochimaru geflohen war, dürfte Ihnen wohl klar sein. Auf dem Weg nach Hause wurden wir von Itachi und der Kleinen von eben angegriffen. Dabei wurden wir beide schwer verletzt und als Hilfe kamen Sakura und Naruto sowie Kakashi. Sie brachten mich und Sasuke hierher. Soweit warum Sasuke wieder hier ist. Itachi hatte uns nicht getötet, obwohl es eigentlich seine Pflicht gewesen wäre. Er verließ zusammen mit dem Mädchen die Akatsuki und kam hierher – oder wollte es zumindest. Denn auf dem Weg bekam er hohes Fieber und war schon nicht mehr in der Lage aufrecht zu stehen, als ich ihn per Zufall fand. Shikamarus kleiner Cousin war abgehauen und wir hatten ihn im ganzen Wald gesucht, weshalb ich mich noch dort befand. Ich fand also den Kleinen – und Itachi und seine Gefährtin. Dankbar, weil er unser Leben verschont hatte, brachte ich sie mit nach Konohagakure, wo sie versorgt wurden. Sasuke hatte seinem Bruder vergeben und willigte ein, dass die beiden hier wohnen könnten. Was den jungen Mann von eben anbelangt… Ich denke Sie erinnern sich nur zu gut an Ihre Entführung…?“ Gaaras Miene verfinsterte sich. Natürlich erinnerte er sich. Wie sollte er das vergessen haben. Fraglich war nur, warum ausgerechnet sie davon wusste. „Naja, er war der Schüler besagten Akatsukimitglieds. Ebenso wie das Mädchen, das sie hergebracht haben und deren große Schwester, die sich ebenfalls hier befindet. Und… Nun ja… Das Mitglied auch…“ „WAS?!“, bellte Gaara und sprang auf. „R-Ruhig…! Ich kann Ihnen das erklären…!“, versuchte sie ihn zu beschwichtigen. Doch bevor sie erneut ansetzen konnte, öffnete sich die Tür des Dojos:„Ich entnehme der Lautstärke, das es um mich geht…?“ Tsume ließ den Kopf sinken und seufzte:„Ja… Setz dich doch bitte, Deidara…“ Deidara wirkte ziemlich angespannt und setzte sich möglichst nah neben Tsume, als er Gaaras mörderischen Blick spürte, der sich ebenfalls wieder gesetzt hatte. Ein wenig nervös fuhr Tsume fort:„Äh, also, Deidara hier… Äh, er hat Akatsuki ebenfalls verlassen und…“ „O ainiku sama!“, unterbrach Deidara sie. Zu Tsumes Überraschung saß er nicht aufrecht da, sondern verbeugte sich. So tief, dass seine Stirn den Boden berührte. Die Haltung seiner Hände, die Art wie er saß, nicht im Schneidersitz, sondern kniend... All das erinnerte sie stark an eine Person, die sie sehr gut gekannt hatte. An ihre Schwester Akira. Und auch an die Zurückhaltung ihrer Schwester im Tempel. Daran, dass Akira im Tempel sehr gewählt gesprochen, nur hinter vorgehaltener Hand gelacht und sich sehr elegant und wenig bewegt hatte. Das sie aufwendige Frisuren und einen Kimono mit mehr als 3 Schichten getragen hatte. An den raschelnden Saum des Kimonos und ihr weißes Gesicht mit den tiefroten Lippen. Er erinnerte sie an die Tempelgeisha Akira. An den Tanz mit dem Fächer und das Spielen der Shinobue, das vorsichtige Eingießen von Tee, die Kunst der Konversation, die Dinge, die ihre Schwester so hart hatte lernen müssen. Sie achtete nicht mehr auf Gaara, nur noch auf Deidara und sah ihn fasziniert an. Erst Gaaras spitze Antwort brachte sie wieder zurück in die Realität:„Oh, das freut mich aber. Das es dir Leid tut, dass du mich entführt und ermordet hast…!“ Tsume sah auf:„Gaara-sama… Es tut ihm wirklich Leid…!“ Ihr Blick wurde flehend. Der Kazekage seufzte resigniert:„Ûn. Demo naite mo waratte mo kore ga saigo da yo…!“ (Naja. Aber das ist deine letzte Chance…!) „Arigato…! Arigato gosaimozu…!“, kam es von den Tatamimatten. Gaara verzog das Gesicht zu einem leichten Lächeln. Seine Worte wirkten streng, aber seine Miene war leicht belustigt:„Tate!“ Deidara hob den Kopf vom Boden und sah ihn an. Gaara nickte Tsume zu:„Und jetzt zu dir. Wer bist du?“ Tsume hatte sich wieder gefangen und sah ihm ins Gesicht:„Ich rede nicht gerne über meine Vergangenheit, aber ich werde Ihnen sagen, wer ich bin. Erwarten sie trotzdem bitte nicht zu viele Details über meine Geschichte und meine Absichten. – Mein Name ist Tsume Shinzoaya. Ich komme aus einem Dorf namens Koreigakure, das vor 12 Jahren zerstört wurde. Ich war die einzige Überlebende des Massakers. Das ich hier bin ist purer Zufall. Manche mögen ihn als glücklich ansehen, andere als unglücklich. Ich selbst wage nicht wirklich mir darüber eine Meinung zu bilden, doch wenn man mich danach fragt ist es wohl eine Mischung aus beidem.“ Gaara zog die Augenbrauen hoch. Das war nun wirklich knapp. Allerdings hatte er auch nicht erwartet, dass sie ihm nach dieser Vorrede viel erzählen würde. „Dieses Mädchen…“, fing er an und sah sie auffordernd an. „Ihr Name ist Samui. Samui Kaze. Sie ist eine Jinchuuriki, wie Sie. Sie kam mit Itachi hierher, ich weiß nicht viel über sie. Um genau zu sein sind ihr Name, ihre Herkunft und ihre ausgezeichneten Fähigkeiten im Bereich der Medizin, alles, was ich weiß. Über ihre Vergangenheit ist mir nichts bekannt…“

Ein lautes Poltern und die Geräusche von mehreren Füßen auf dem Zedernboden, sowie ein lautes Bellen und ein Fauchen und der aufgeregte Schrei, der ohne Zweifel zu Temari gehörte, ließ Gaara aufschrecken. Auch Deidara zuckte zusammen und Tsume sprang auf, lief zur Tür und ließ sie mit einer kurzen Entschuldigung allein. „Temari!“, rief sie und rannte auf die junge Frau zu. „Tsume! Was machen meine Brüder hier?! Und warum sieht Kankuro so aus, als ob er durch einen See geschwommen wäre?!“, fragte Temari aufgebracht. Du weißt nicht, das du damit den Nagel auf den Kopf triffst… „Bitte Temari, ich werde es dir erklären, zumindest, warum Kankuro so aussieht, denn warum sie hier sind weiß ich nicht, aber bitte beruhige dich erst einmal!“, bat Tsume sie händeringend. „Tsume! Was zur Hölle ist hier los?!“, gerade war Sasuke wieder gekommen und starrte das Chaos um sich herum mehr oder weniger fassungslos und verwirrt an. „Tsume, wir brauchen frische Verbände!“, hallte es zur gleichen Zeit aus der Richtung Sakuras. „Tsume! Wo ist Samui?!“, kam se ihr im Chor von Hanabi und Makoto entgegen, begleitet von einem Fauchen und einem Bellen. Die verschiedenen Stimmen klangen schnell durcheinander, dazu der prasselnde Regen und das Donnergrollen des Gewitters. In Überforderung schloss sie die Augen und hielt sich den Kopf. „Bitte…! Bitte lasst mich doch in Ruhe…!“, wimmerte sie. Ihr wurde schwindelig und ihre Sicht verschwamm. Sie sank auf die Knie. „Bitte…!“ „Tsume!“ Plötzlich spürte sie zwei starke Hände, die ihre Schultern fest umklammerten. Als sie den Blick hob, erkannte sie Itachis besorgtes Gesicht. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er leise, aber bestimmt. Sie kuschelte sich nur müde und völlig überfordert an seine Brust und schloss die Augen. Itachi biss die Zähne zusammen. Vorsichtig stand er auf und hob Tsume dabei hoch. Unter den überraschten und erschrockenen Blicken der anderen trug er sie an der geöffneten Tür des Dojos vorbei in sein Zimmer. Deidara und Gaara staunten nicht schlecht, als sie sahen, wie Itachi sie vorbei trug. Gaara verschluckte sich an seiner eigenen Spucke und fing wie wild an zu husten:„I-Ist das da nicht Itachi Uchiha…?!“ Deidara klopfte ihm auf den Rücken:„Äh, ja… Aber so kenne ich ihn auch noch nicht lange…!“



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