Zum Inhalt der Seite

Geister der Vergangenheit

Jinchuuriki und Rächerin
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Taigan kara hisashii (Wiedersehen nach langer Zeit)

"Hm? Was zur Hölle war denn bitte hier los…?!“, Deidara flog auf seinem Vogel über Konoha hinweg und entdeckte dabei eine ganze Menge umgestürzter Bäume und eine ihm bis dato als „klein“ bekannte Lichtung. Verdutzt sah er sich die Sache genauer an und entdeckte zwei Leichen auf dem Waldboden. Ok, jetzt wird’s langsam aber echt schräg… Dieses seltsame Dorf ist gerade mal einen Kilometer entfernt und hier schwirren keine Anbus rum?! Lahmer Haufen… Das hätte ja sogar Tobi stutzig gemacht… Neugierig landete er und besah sich die Leichen. Otogakure… - Und… Moment mal, das… Das ist doch…! Kira?!! Aber hat Itachi nicht gesagt, er hätte sie umgebracht…?!! Ich glaub' ich spinne...! Starr vor Schreck starrte er auf die Schriftzeichen neben den beiden Toten. „Also entweder hat Itachi sich geirrt oder er hat gelogen… Was auch immer der Fall ist, langsam wird mir das unheimlich…!“, eilends bestieg er seinen Vogel wieder und trat seinen Weg nach Iwagakure erneut an.

Im Krankenhaus lag Tsume in einem Einzelzimmer auf der Station für Schwerverletzte und deshalb war es nicht weiter verwunderlich, dass bei Anbruch des Tages, trotz aller Versuche Tsume nicht zu viel Aufregung zu zumuten, halb Konohagakure vor der Krankenhaustür stand und den Medi-Nins die Bude einrannten. Darüber wunderte Tsunade sich gar nicht, denn nachdem Samui ihr von den Bedingungen erzählt hatte unter denen sie Tsume gefunden hatten, war ihr vollkommen klar, dass mindestens einem die Blutspur auffallen würde – sie war ja nicht gerade klein und spätestens wenn Kiba und Akamaru kämen, würde auch jeder wissen zu wem das Blut gehörte. Seufzend machte sie sich auf den Weg zur Tür, um Kiba, Lee, Ino, Shino, Hanabi, Naruto, Choji und Tenten, sowie Akamaru in ein Wartezimmer zu lotsen. Die Medi-Nins atmeten erleichtert auf, als sie auftauchte und die neun ohne viele Worte hinter sich her schleifte. „Oma Tsunade! Was ist passiert?! Da war richtig viel Blut!“, fragte Naruto aufgebracht. „Ihr könnte es uns nicht vorenthalten! Wir sind Shinobi dieses Dorfes!“, meinte Lee. „Das war Tsumes Blut! Wer hat sie so schwer verletzt?!“, wollte Kiba wissen und Akamaru bellte bestätigend. „Was ist letzte Nacht passiert?! Sasuke hat den gesamten Hyuuga-Clan aus dem Bett geschmissen und Alarm geschlagen!“, meldete sich Hanabi. „Wo ist Sakura?! Ich wollte sie abholen, aber sie ist unauffindbar!“, sagte Ino zornig. „Shikamaru ist auch verschwunden, genauso wie Temari!“, ergänzte Choji. „Tsunade-sama! Was ist passiert?!“, Tenten fixierte sie mit einem mörderischen Blick und Shino sah ebenfalls nicht besonders gelassen aus. „Ruhig, ruhig!! Habe ich jemals gesagt, dass ich euch etwas vorenthalten werde?! Wenn ihr mich nicht zu Wort kommen lasst kann ich euch auch nichts sagen!!“, rechtfertigte Tsunade sich Hände ringend.

„Sie hat Recht… Würdet ihr auch nur eine Minute still sein, dann hättet ihr mehr Information, als wenn ihr hier so herumschreit und den Leuten im Krankenhaus ihren Schlaf raubt.“, die Tür ging auf und Samui betrat müde das Zimmer. „W-Wer bist du denn…?!“, stammelte Naruto. Auch die anderen starrten sie an. Vollkommen logisch, denn wann sagte einem eine 6-jährige, was zu tun war und vor allem warum trug dieses Mädchen Sachen, die ihr viel zu groß und auch noch blutverschmiert waren? Um den Hals dieses Kindes baumelte ein Stirnband von Kirigakure – mit einem Strich. „Du bist… Samui Kaze, nicht wahr?“, fragte Hanabi vorsichtig. Samui begann zu lächeln:„Ja. Neiji hat von mir erzählt, nicht wahr?“ Hanabi nickte. „Tut mir Leid, die Sache mit dem Kochlöffel – und das ich ihm auf den Füßen stand…“, meinte Samui und seufzte. „Ich glaube nicht, dass er sich da wirklich drüber geärgert hat. Neiji wusste, warum du so nervös warst.“, sagte Hanabi ernst. „Ja, er hat es verstanden… - Nun, ihr wolltet etwas wissen?“, fragte sie. Tsunade wandte sich zum Gehen:„Ich denke, das kann ich dann dir überlassen.“ Samui nickte und Tsunade verschwand. Naruto starrte das kleine Mädchen an:„Wer bist du?!“ „Samui Kaze, wie Hanabi schon richtig sagte. Du solltest besser zuhören, Naruto Uzumaki.“, ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. Die anderen schluckten. Sie war ihnen unheimlich. „Äh, das Blut auf deinen Sachen…“, setzte Ino an. „Das ist nicht meins, sondern Tsumes. Die Sachen gehören auch nicht mir, deshalb sind sie mir auch viel zu groß… Sasuke-niichan war offenbar ziemlich groß, als er sechs war…“, seufzte sie und band den Gürtel um ihre Hüfte fester. „Du hast die Sachen von Sasuke?!“, fragte Kiba etwas verwirrt. „Ja. Aus Ermangelung anderer Kleidungsstücke, hat er mir seine alten Sachen gegeben. - Allerdings sind die mir um einiges zu groß.“, antwortete Samui, als sich die Tür öffnete. Akamaru bemerkte es als Erster und fing prompt an zu bellen, als Yuki in den Raum tapste. Hastig durchquerte Samui das Zimmer, schloss die Tür und kniete sich neben die kleine Schneeleopardin:„Würdest du ihm sagen, er soll aufhören sie anzubellen?! Yuki ist meine Begleiterin und wenn sie ungehalten wird, ist sie nicht mehr niedlich!“ In der Tat fletschte Yuki die Zähne und wurde nur durch Samui zurück gehalten. „Akamaru soll sich also von diesem Fellknäuel einschüchtern lassen, ja?“, fragte Kiba spöttisch. Das hätte er wohl besser nicht getan, denn Yuki nahm ihm das mehr als übel. Aus dem kleinen Tier wurde innerhalb von Sekunden eine ausgewachsene Raubkatze, die Zähne bleckend neben Samui stand. Das Mädchen umklammerte Yukis Hals:„Yuki! Beruhige dich! – Ich habe es dir gesagt!!“ Akamaru hatte aufgehört zu bellen und sowohl Kiba, als auch Naruto und die anderen waren verstummt. „Yuki!“ Die Schneeleopardin verwandelte sich zurück, doch der Schreck blieb. „W-Was war…“ „Sie ist meine Beschützerin. Immer wenn ich in Gefahr bin, dann verwandelt sie sich. Wie Akamaru bei dir. Wird sie allerdings beleidigt, kann das auch schon mal passieren… Deshalb sollte man sie besser nicht unterschätzen.“, meinte Samui und stand auf. „Aber wie kommt Tsumes Blut auf deine Sachen…?!“, fragte Tenten. „Endlich eine Frage, die ich wirklich gut beantworten kann. Sakura, Tsunade und ich haben Tsume heute Nacht operiert. Sie war in extrem schlechter Verfassung und hatte kaum noch Chakra, aber es ist uns gelungen sie zu retten.“ „Was sagst du da?! Du hast… - Bist du etwa auch ein Medi-Nin…?!“, Ino riss die Augen auf. „Naja… Ich sage mal „ja“, aber ich bin es nicht wirklicht freiwillig.“, brummelte Samui. „Wie meinst du das?“, fragte Lee verwirrt. „Als ich fünf Jahre alt war, musste ich ein Medi-Nin sein, um mich selbst zu retten. Seitdem… Habe ich ein ungewöhnliches Talent für Heiljutsus. Allerdings sind manche davon so gefährlich, dass die Anwendung mich fast das Leben gekostet hat.“, Samui zuckte mit den Achseln. Dabei fiel Naruto das Stirnband ins Auge. Erschrocken starrte er es an:„Du… Du bist…“ Samui blinzelte:„Ja?“ „Du kommst aus Kirigakure!“ „Na und? Was ist daran jetzt so furchtbar?“, fragte Ino Augen verdrehend. „Vielleicht die Tatsache, dass ich eben nicht mehr aus Kirigakure komme, sondern eine Verbannte bin?“, warf Samui grinsend ein. Sie starrten sie an. „Nun, das zu erklären wäre eine ziemlich lange Geschichte und ehrlich gesagt rede ich nicht gerne über meine Vergangenheit. Ich denke ich kann das Ganze abkürzen, indem ich euch sage, das ich eine Jinchuuriki bin.“ Erst herrschte Stille. Dann verstanden sie: Ino, Hanabi und Tenten starrten das Mädchen an, Kiba zuckte zusammen, Lee konnte nicht aufhören zu blinzeln, Choji hörte auf zu essen und Shinos Sonnenbrille rutschte auf seine Nasenspitze. Narutos Reaktion war allerdings die wohl wichtigste. Er stand ruhig da, im Sturm der Emotionen und sah das kleine Mädchen vor sich ruhig an:„Deshalb wurdest du verbannt, nicht wahr?“ „Ja. In gewisser Weise habe ich das gleiche Schicksal wie du, Naruto. Mit dem Unterschied, dass du Freunde gefunden hast… Und ich nicht.“, auf das Gesicht des Mädchens legte sie ein trauriges Lächeln. „Aber ich wünsche dir Glück. Tsunade-sama hat mir erzählt, dass du Hokage werden willst… Ich denke, dass du das schaffst. Du hast etwas was ich nicht habe und das ist dein Glauben an eine gerechte Welt. Den habe ich verloren. Vor einem Jahr habe ich ihn für immer verloren.“, Samui wandte ihnen den Rücken zu und verließ das Zimmer zusammen mit Yuki. Die anderen sahen ihr nach, starrten auf die Tür. „Warum ist sie hier…?“, fragte Shino. Niemand antwortete ihm. Zu sehr waren sie mit den letzten Worten des Mädchens beschäftigt und der Traurigkeit in ihrem Blick. Wortlos öffnete Naruto die Tür und folgte dem Mädchen.

„Itachi-niichan?“ Itachi sah auf, als Samui das Zimmer betrat. „Sie ist immer noch nicht aufgewacht…“, sagte er und sah besorgt zu Tsume hinüber, die knapp einen Meter von ihm entfernt in einem Krankenhausbett lag und schlief. „Das war zu erwarten. Sakura war etwas optimistisch, als sie sagte Tsume würde innerhalb von ein paar Stunden aufwachen. Sie hat soviel Chakra verloren, das es an ein Wunder grenzt, dass sie überhaupt noch gelebt hat, als wir sie gefunden haben. – Sie hat einen unglaublichen Überlebenswillen. Ihr ging es bedeutend schlechter als Deidara und Deidara war schon ein ziemlicher Grenzfall. Ein paar Stunden länger und er wäre so was von über den Jordan gewesen, das glaubst du nicht. Tsume hatte quasi schon die Überfahrt bezahlt. Knapper ging’s nun wirklich nicht.“, ihr Tonfall wurde bitter. „Samui-chan…“, er stand auf und ging zu ihr. Sie fühlte seine Hände auf ihren Schultern, seine Stirn an der ihren:„Samui…Du hast Unglaubliches geleistet! Es ist nicht deine Schuld, das es so knapp wurde!“ „Itachi… Du weißt was ich bin…“, murmelte sie. „Hm? Was meinst du…?“ „Du weißt, dass ich eine Jinchuuriki bin… Ich bin ein Monster…“ „S-Samui-chan! – Du bist deshalb nicht weniger wert als sonst irgendjemand! Du bist du und das ist wichtig! Samui, du bist kein Monster!“ Mit er rechten Hand hob er ihr Kinn an und zwang sie ihn anzusehen:„Du bist kein Monster…“ Kurz sah sie ihn traurig an – und fiel ihm dann schluchzend um den Hals. Tröstend hob er sie hoch und schloss sie fest in die Arme. In diesem Moment klopfte es kurz an der Tür, was aber von beiden ungehört blieb, dann öffnete sie sich und Naruto betrat das Zimmer. Wie vom Donner gerührt stand er da, als er Itachi sah, der Samui in seinen Armen hielt und am Fenster stand, nur ein paar Meter von Tsumes Bett entfernt. „I-Itachi Uchiha…!“, stammelte er. Itachi fuhr herum und erstarrte, als er Naruto erkannte:„N-Naruto Uzumaki…!“ Samui zuckte in Itachis Armen zusammen, als sie sah, wie feindselig Naruto ihn fixierte. Sie strampelte herum, bis Itachis sie wohl oder übel loslassen musste und sie auf dem Boden absetzte. Samui wischte sich die Tränen ab und trat auf Naruto zu:„Was willst du von Itachi-niichan?!“ „’Itachi-niichan’…?!“, wiederholte Naruto überrumpelt. Samuis Blick wurde ärgerlich:„Ja, hast du ein Problem damit…?!“ Yuki begann hinter Samui zu fauchen und Itachi beobachtete die etwas absonderliche Situation ziemlich kalt erwischt. „Samui… Was macht er hier…?“, fragte Naruto verwirrt und deutet auf Itachi. „Er ist mit mir her gekommen. Als Tsume Makoto gesucht hat, ist sie dabei uns über den Weg gelaufen und Itachi ging es ziemlich schlecht, also hat sie uns geholfen!“, sagte Samui trotzig. „M-Moment… Ich verstehe nicht ganz… Warum hat Tsume…“ „Warum sie uns geholfen hat, musst du sie schon selber fragen!“, fauchte Samui zornig. In ihr brannte ein Feuer. Wer es wagte Itachi auch nur schief anzugucken, entfachte es innerhalb von Sekunden. Samui Kaze liebte Itachi abgöttisch. Er war die erste Person, die sie nicht gehasst oder Angst vor ihr gehabt hatte, sondern ihr geholfen, sie getröstet hatte. Dadurch wuchs der Zorn in ihr mit jedem Wort Narutos, das Itachis rechtmäßige Anwesenheit in Frage stellte. „S-Samui…“ „Wenn ich dazu vielleicht auch etwas sagen dürfte…“, meldete Itachi sich vorsichtig. „Itachi-niichan! Dieser...” „Er hat schon einen guten Grund es seltsam zu finden. Du erinnerst dich doch noch daran, wie wir gegen Tsume und Sasuke gekämpft haben, oder? Da kann man es schon mal seltsam finden, wenn sie mich rettet…“, meinte Itachi. „D-Du hast gegen… - Das haben die beiden mit keinem Wort erwähnt!!“, unterbrach Naruto ihn. Überrascht sah Itachi ihn an:„Was…? Mein kleiner Bruder hat nicht… Dabei hätte dann noch einen Grund mehr gehabt mich zu hassen…“ „Das dürfte daran liegen, dass du sowohl mich, als auch Sasuke gerettet hast, indem du mir ein bisschen Chakra überlassen hast…“, kam es hustend aus der Richtung des Bettes. Alle drei verstummten augenblicklich, fuhren herum – und sahen Tsume, die sich mühsam im Bett aufrichtete:„Bei eurem Geschrei kann ja keiner schlafen… - Aber jetzt verrat mir doch mal einer wie ich hier hingekommen bin. Ich habe es ja wohl kaum selbst bis ins Krankenhaus geschafft…“ Erleichtert atmete Itachi auf:„Kann man nicht so sagen, nein…“ „Das hast du Itachi-niichan zu verdanken! Er hat gesehen, wie du auf der Straße gelegen hast und schwer verletzt warst.“, sagte Samui. Tsume runzelte die Stirn:„Wie…“ „Er hatte einen Traum und dann hat er…“ „Samui! B-Bitte lass mich das erklären…!“, unterbrach Itachi sie. Inzwischen war er purpurrot angelaufen und machte einer Tomate Konkurrenz. Naruto sah verwirrt von Samui zu Tsume zu Itachi. Er setzte schon zu einer Frage an, als die Tür hinter ihm aufflog:„Niichan! Sakura… - Was ist denn hier los?“ Itachi zuckte unwillkürlich zusammen:„Sasuke… Äh, das…“ „Erklär’s mir später, ich muss zu Tsunade.“, unterbrach ihn Tsume und schlug die Bettdecke zurück. Schneller als sie sich versahen schwang sie die Beine aus dem Bett und stand auf – allerdings nicht lange. Fast sofort knickten ihre Beine ein und sie wäre hilflos hingefallen, hätte Itachi sie nicht in letzter Sekunde aufgefangen:„Tsume…! Du kannst uns doch nicht so einen Schrecken einjagen…!“ Tsume antwortete nicht, stattdessen hielt sie sich mit der rechten Hand ihren Bauch, während ihr linker Arm über Itachis Schulter hing. Das Einzigste, was sie überhaupt einigermaßen aufrecht hielt, war Itachis stützender, rechter Arm und sein linker Arm, den er um sie geschlungen hatte. Da sie in der Pose verharrten, wurde er langsam nervös, denn sie war ihm so nah, dass er ihren heißen, unregelmäßigen Atem auf seiner Wange spüren konnte. Seine Gesichtsfarbe tendierte schon wieder stark in den rötlichen Bereich, als Tsume sich noch fester an ihn klammerte. Jegliche Selbstbeherrschung was seine Gesichtsfarbe anging verschwand und es blieb nicht bei Tomatenkonkurrenz – genauer gesagt machte einer Tomate nicht mehr Konkurrenz, sondern übertraf sie bei weitem. Das blieb den anderen natürlich nicht verborgen, aber sie waren zu überrascht und zu besorgt um Tsume, um darauf einzugehen. Samui legte ihre rechte Hand auf Itachis Schulter:„Leg sie ins Bett, ich kümmere mich darum.“ Ihr Blick streifte Sasuke und blieb an ihm hängen:„Sasuke, bitte hol mir frische Verbände.“ Samui wandte sich noch weiter um und sah Naruto:„Und du sagst bitte Sakura Bescheid und bringst Tee mit.“ Während Sasuke nur nickte und sich davon machte und Itachi ebenfalls tat, wie ihm geheißen, baute Naruto sich vor Samui auf:„Was glaubst du eigentlich wer du bist?!“ Das Mädchen drehte sich betont langsam zu ihm um. Ihr Blick war eisig, genau wie ihre Stimme, als sie sprach:„S-O-F-O-R-T!“ Während jetzt auch Naruto Fersengeld gab, wandte Samui sich Tsume zu, die wieder auf dem Bett lag:„Du solltest dich nun wirklich nicht überanstrengen. Insgesamt hast du einen Liter Blut verloren, du wurdest vergiftet und dein Chakralevel war so stark abgesunken, dass es mich gewundert hat, das du überhaupt noch lebst - von Tsunade und Sakura mal ganz zu schweigen. Ich will nichts sagen, aber ich bin Extremfälle wohl eher gewohnt, als die beiden. – Wie auch immer, Itachi, du gehst bitte vor die Tür und wartest auf Naruto, Sasuke und Sakura. Du kannst nicht hier bleiben, wenn ich sie behandle.“ Itachi nickte und wollte schon zur Tür gehen, als Samui ihn aufhielt:„Warte. Kuchiyose-no-Jutsu! - Hatsugori wird zu Tsunade fliegen. Nimm ihn mit nach draußen.“ Itachi gehorchte rasch.
 

Zur gleichen Zeit schnürte eine junge Frau in einem kleinen Haus in Amegakure ihre Schuhe fest. Normalerweise trug sie keine, doch jetzt war es Herbst und sowohl im Herbst, als auch im Winter war sie gezwungen Schuhe zu tragen. Sie bestanden aus leichtem Leder und waren dunkelbraun, wie ihr Haar, das sie offen trug und ihr bis zur Schulter ging. Es rahmte ihr Gesicht ein und betonte die großen, dunkelgrünen Augen, doch es verdeckte nicht das Siegel auf ihrer rechten Wange. Zwei grüne Blätter, zu einer jungen Pflanze vereint prangten dort und hielten ihre wahre Kraft im Zaum. Das Kleid der braunhaarigen hatte nur einen Ärmel und erinnerte an Blätter, die sich um ihren Leib schlangen. Es lag eng an und betonte den weiblichen, aber doch muskulösen Körper. Die zarten Finger schlossen den Riemen, der den Köcher auf ihrem Rücken hielt. Um ihre Hüfte schlang sie sich entgegen ihrer Gewohnheiten einen dunkelbraunen Gürtel an dem eine kleine, gleichfarbige Tasche hing, in der sie Nahrungspillen, Shuriken und Kunais verstaute. Am Riemen des Köchers hing außerdem eine kleine Flasche, die sie mit Quellwasser gefüllt hatte. Quellen fand man in der Nähe von Amegakure wie Sand am Meer, aber auf dem Weg würde sie kaum Zeit haben nach welchen zu suchen. Sie band ihr Stirnband um ihr rechtes Fußgelenk und griff dann mit einem ernsten Gesichtsausdruck nach dem Bogen auf ihrer Kommode und schnallte auch ihn auf ihrem Rücken fest:„Mal sehen, was mir der Tag heute bringt…“ Nachdenklich trat sie aus dem Haus und schloss die Tür ab, bevor sie zum Tor ging. Die Wachen grüßten sie, einer gab ihr eine Einreiseerlaubnis, die sie in ihre Tasche stecke. Höflich bedankte sich die junge Frau und verließ dann, ohne noch einmal zurück zu blicken, das Dorf. Ihre Schritte verhallten, nur die Abdrücke ihrer Schuhe blieben im aufgeweichten Boden zurück und niemand dachte darüber nach, ob sie jemals wieder kommen würde – außer vielleicht sie selbst.

Deidara tat währenddessen genau das Gegenteil von dem, was sie tat. Er betrat Iwagakure heimlich, ungesehen von der Wache huschte er vorbei und sah sich nachdenklich im Dorf um. Nichts hatte sich verändert… Jedenfalls nichts Offensichtliches. „Huh? Entschuldigen Sie…“ Eine zögerliche Stimme ließ ihn sich umdrehen. Eine Mädchen mit leuchtend roten Haaren stand vor ihm und starrte ihn an:„Kann das…“ Ihr Blick wanderte über den Mantel, seine Frisur und dann über seine Hände. Auf ihrem Gesicht machte sich grenzenloses Erstaunen breit, das sich mit unbändiger Freude mischte:„Deidara-sensei!!“ Stürmisch fiel sie ihm um den Hals und als erst nachdem er sich nach Luft ringend von ihr befreit hatte, kam er dazu sie richtig anzusehen. Das Mädchen trug einen dunkelblauen Kimono und trotz der niedrigen Temperaturen nur Holzsandalen. Der Obi war mit einer Schnur verziert, an der Holzperlen hingen und hatte die Farbe von Mondlicht. Ihre roten Haare fielen ihr leicht gewellt bis auf die Schulter. Um ihren Hals hing ein kleiner, silberner Anhänger, als er genauer hinsah, erkannte er ihn als eine Armeemarke, auf der Name, Alter, Geschlecht, Blutgruppe und Geburtsdatum eingraviert waren. Ihre Augen hatten einen blauweißen Farbton, der ihn an die Hyuugas erinnerte. Die sanften Gesichtszüge, die sich zu einem freudigen Lächeln geformt hatten, erinnerten ihn an etwas… Oder besser gesagt an den Namen, den er auf der Marke nicht hatte lesen können:„Hana Iwara!“ Sie grinste:„Ja! – Aber trotz aller Freude… Wo waren Sie die ganze Zeit…? Wenn ich mir den Mantel ansehe offensichtlich bei Akatsuki…“, ihre Augen verengten sich. „Nicht freiwillig, Hana. Wenn... Wenn es dir recht ist, möchte ich lieber nicht darüber reden.“, er sah sie nicht an. „Na gut, Sensei… Aber Sie werden feststellen, das sich hier einiges geändert hat, seitdem sie weg waren… - Kommen Sie.“, Hana nahm ihn bei der Hand und zog ihn hinter sich her zu ihrem Haus. Als sie klingelte, machte ihr schon nach kurzer Zeit ein Junge mit langen, blonden Haaren auf:„Oh, Hana! Du bist schon… - D-Deidara-sensei…?!“ Hana nickte nur und trat zusammen mit Deidara ein. Rasch schloss sie die Tür hinter sich:„Sensei Deidara will anscheinend ein paar Informationen haben.“ Deidara stutzte:„Woher…?“ „Sie werden kaum von Akatsuki weggehen und zu einer Familie kommen in der alle Mitglieder als 1A Spione bekannt sind, wenn Sie keine Informationen haben wollen. Im Übrigen war das eben nicht wirklich eine Frage, als ich sagte es habe etwas mit Akatsuki zu tun. Wir wussten sehr genau Bescheid, wo Sie waren und was Sie getrieben haben, Sensei… - Sie können froh sein, das wir den Kage nichts gesagt haben und auch den Anbus nicht.“, Hanas Stimme war eisigkalt. „Wohl wahr. Eigentlich hätten wir dich schon gestern erwartet, aber es ist wohl etwas dazwischen gekommen, hm?“, eine junge Frau mit braunen Haaren trat aus dem Wohnzimmer in den Flur. „Kommen Sie, setzen wir uns im Wohnzimmer hin und Sie schenken uns reinen Wein ein.“, meinte sie und schob ihn in Richtung Wohnzimmer. Als sie alle saßen und Hana Tee vor jedem abgestellt hatte, sah Deidara jeden von ihnen lange einzeln an. Alle drei trugen die Armeemarken um den Hals und alle drei kannte er. Die Zwillinge Hana Iwara und Masato Iwara und die ältere Schwester Ayumi Iwara. Masato trug wie früher eine lange, braune Hose und ein weißes Hemd mit dem Wappen Iwagakures auf dem Rücken. An seinem Gürtel hingen link und rechts Taschen und Deidara wussten nur zu genau, was sich darin befand. Explosiver Ton. Masato und Deidara hatten beide Münder an den Händen und beide waren absolute Meister in ihrem Handwerk. Ayumi war seine älteste Schülerin gewesen. Gerade mal 2 Jahre jünger als er, war sie inzwischen Jonin und ihre Kleidung verriet das nur allzu leicht. Sie trug eine Ninja-Weste und eine dunkelblaue Hose und erinnerte ihn damit stark an Kakashi, den er hatte umbringen wollen. Genau genommen wirkte sie wie ein weibliches Spiegelbild auf ihn. Er seufzte:„Ayumi… Ihr habt nur allzu Recht mit dem, was ihr gesagt habt… Auch wenn das nicht meine freie Entscheidung war – zumindest teilweise nicht. Es gibt nichts, was mein Handeln entschuldigen könnte, fürchte ich… Aber ich hoffe, dass ihr mir verzeihen könnt, denn ich bin diese verdammte Organisation leid! Ich habe geglaubt vergessen zu können, warum ich allein bin, aber ich habe nur wieder jemanden verloren, der mir wichtig war und vergessen konnte ich erst recht nicht. Allerdings ist da noch etwas anderes… Es tut mir Leid, was ich getan habe. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, das zu sagen, aber mir hat… Jemand gezeigt, dass das Leben etwas Kostbares ist… Und man es nicht einfach so auslöschen darf…“ „Sensei…“ „Ich weiß von wem er spricht…“, meinte Ayumi nachdenklich. „Ich frage mich lediglich, ob ich ihm auch die Informationen geben soll, die ich habe… Ich verzeihe dir ja gerne, aber ich sehe nicht ein dich mit Informationen zu versorgen, wenn du dich nicht dafür entschuldigst, was wegen dir passiert ist!“, ihre Stimme hatte einen scharfen Ton angenommen. Masato starrte sie an:„A-Ayumi…“ „Ayumi, er weiß es doch noch nicht einmal…“, versuchte Hana sie zu beschwichtigen, aber Ayumi schüttelte nur den Kopf. „Er sollte es langsam aber mal merken! - Fehlt hier nicht jemand in diesem Haus, Deidara?! Verdammt, hast du es noch nicht kapiert?!“, zitternd vor Wut stand sie auf und klatschte ihre Hand auf den Tisch. Deidara zuckte zusammen. Sie konnte nicht meinen, was er dachte… Aber wenn doch… Er wagte kaum zu fragen, aber dann rang er sich doch zu der Frage durch. Seine Stimme zitterte, als er sie stellte:„A-Ayumi… Wo… Wo sind… Eure Eltern…?“ Er hoffte krampfhaft seine Vermutung möge nicht der Wahrheit entsprechen, aber die Tränen, die in Ayumis Augen glitzerten, als sie ihn immer noch zornig ansah, sagten ihm, dass das wohl nur ein frommer Wunsch war. „Deidara… Unsere Eltern… Sind gestorben, als unser Dorf angegriffen wurde…“, murmelte Masato leise. “Es war... Nur wenige Stunden nachdem Sie verschwunden sind... Alle dachten Sie hätten davon gewusst und sich aus dem Staub gemacht… Oder noch schlimmer, unser Dorf verraten…“, fuhr Hana tonlos fort. „Wir wussten nicht, was wir glauben sollten… Also haben wir unsere eigenen Nachforschungen betrieben… Und als wir Sie bei den Akatsuki sahen…“, Masato verstummte. Deidara starrte nur fassungslos auf das Familienfoto auf dem Tisch. „Das… Ich…“ Die lächelnden Gesichter auf dem Bild nahmen ihm den Atem. Mariko… Takeshi…Ich dachte… Das euch nichts passieren würde, wenn ich mit ihnen gehe… Euch… Und Hana… Und Masato… Und Ayumi… Doch offenbar… Lag ich damit wie immer falsch…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück