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Das goldene Schicksal

Das Erwachen
von

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Das Erwachen

Ich wollte der Größte sein.

Ich wollte mit dem dunklen Lord zusammen Muggel jagen, quälen, foltern.

Man hatte mir gesagt, ich könne mich in das Erste Tier verwandeln, dass mir in den Sinn käme und diese Gestalt würde ich für den Rest meines Lebens annehmen können.
 

Was hatte ich nicht für Gedanken.

Löwe - der König der Tiere.

Ich würde in Afrika residieren, in der Serengeti, Gazellen und Antilopen jagen, sie zerfleischen und dann heim in mein Rudel tragen. Anschließend würde ich mich einer Nacht voller Leidenschaft mit meinem Alphaweibchen hingeben. Tags drauf wäre es das Betaweibchen bis hinunter zum Omegaweibchen.

Das würde ich tun, wenn ich mich in einen Löwen verwandeln würde.

Den König der Tiere.

Obwohl, wenn ich bedenke, dass Löwen schon lange nicht mehr der König der Tiere ist - wenn ich bedenke, dass ich, nur weil ich eventuell König der Tiere wäre, noch lange nicht carte blanche hätte… nein, doch lieber kein Löwe.
 

Oder, ich würde ein Hai werden.

Das furchteinflößendste Tier der Ozeane.

Ich würde anmutig im Gewässer kreisen, Tunfische jagen, sie zerfleischen und dann nicht heim in mein Rudel schwimmen, sondern immer weiter, denn dieser Hai wäre ein Einzelgänger.

Ich würde jedes Haiweibchen nehmen, das mir über den Weg lief… äh… schwamm.

Nicht umsonst hat man zwei Penisse - man muss sie ja nutzen.

Wobei, wenn ich mir überlege, dass von diesen beiden Freunden einer abbräche - nein, dann doch lieber kein Hai.
 

Ich würde ein Wolf sein.

Ein einsamer Streiter, ein edles Tier, dass sich zur Not mit anderen Wölfen zusammentut um einen Bären oder ähnliches zu erlegen.

Aber, ansonsten wäre ich der Einsame Wolf.

Obwohl - naja, so toll ist es auch nicht mehr, Wolf zu sein.

Die Meisten Teenager können den Wolf sowieso nicht vom Hund unterscheiden, seitdem der Mensch sich ausbreitet ist der Wolf sowieso eher in Menschennähe aufzufinden - nein, danke.
 

Ich würde lieber ein Bär sein…

halt stopp, denken wir lieber nicht daran, der letzte Bär, der in Europa gesichtet wurde, hatte ein dermaßen großes Medienchaos verursacht - nein danke.
 

Ich bin der König.

Der König über ein überschaubares Reich.

Ich habe ein Schloss, ich habe sogar eine gewisse Gesellschaft - er heißt Max, das Skellett und ich - habe eine Truhe, aus der Luftblasen emporschnellen.

Mein Reich ist wirklich überschaubar, es misst einen Quadratmeter und ist durch Glas vom Rest der Aussenwelt abgeschirmt.

Wenn ich bedenke, was ich nicht alles hätte werden können - wenn ich bedenke, was ich geworden bin.
 

Durch dieses Glas schaut einmal Täglich ein debil grinsender Mensch hinein und tatscht mit seinen Pfoten gegen mein Königreich.

Könnte man diesem Trottel mal sagen, dass er das nicht tun soll?
 

Ich bin nicht gerade wählerisch, was meine Umgebung angeht, aber, wenn ich bedenke, dass ich von Wasser umgeben bin…

Ich habe Schuppen, aber nichts, was Dr. Dralles Schuppentod oder sonst irgendein Shampoo bereinigen könnten.

Das Einzige, was ich meinem Zustand positiv abgewinnen kann, sind die Lippen - Frauen würden bei einem solchen Kuss dahinschmelzen.

Leider gibt es viel zu wenig Frauen, die gerade mal 3 Zentimeter hoch sind und unter Wasser atmen können - und leider werden Goldfische nun mal nicht einen Meter fünfundsiebzig groß.

Und selbst wenn, können Sie sich Englands next Topmodell vorstellen, wie es mit einem riesen Goldfischglas neben sich über den roten Teppich flaniert?
 

Ich wusste, an dem Tag, an dem sich alles änderte, dass es eine Schnappsidee war - ich wusste es einfach.

Ich war, wie so häufig, mit Tom Vorlost Riddle unterwegs.

Wir beide saßen in Hogsmeade und genehmigten uns einen „Blackout" nach dem anderen - und irgendwann, Tom, mein alter Freund, hatte, genau wie ich, viel zu gut getankt, offenbarte ich ihm, was ich sei. Ein untrainierter Animagus.

Toms Idee war nun, mich dazu zu bringen, mich in irgendetwas zu verwandeln.

Ich sollte die Augen schließen und das erstbeste Wesen in meinen Kopf rufen, an das ich mich erinnerte - und ich sollte versuchen, meinen Körper entsprechend zu formen.
 

Ich hätte mir die Sache drei bis achtzehnhundert mal überlegen sollen, aber ich war betrunken. Ich schiebe es auf genau diesen Zustand, dass mir „Schnappi", der Goldfisch von Megan Meyers einfiel, mit der ich damals zusammen war.

War.

WAR!

Ich erinnere mich, dass ich mir noch dachte, dass Tom plötzlich immer mehr wuchs und dass ich mich schwertat, des Menschen wichtigstem Hobby nachzugehen, dem Aeroben, beziehungsweise, dem Atmen.
 

Als ich wieder zu mir kam, hatte ich das unangenehme Gefühl, dass ich es ziemlich vergeigt hatte.

Ich hatte recht.

Ich stand auf einem Kamin, unter mir brutzelte ein Feuer - 40 ° heißes Wasser ist für einen Goldfisch nicht gerade bequem - und ich realisierte, was gerade passiert war.

Ich war ein verdammter Goldfisch!

Das war der erste Schock des Tages - der Zweite folgte, als ich realisierte, dass ein ziemlich verkarterter Tom vor meinem Glas auftauchte, mich anblickte und etwas murmelte. Etwas von wegen „Ich weiß nicht, wie Du hierherkommst - aber ich wollte schon immer ein Haustier."

Oh oh.
 

tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  ChogaRamirez
2008-09-22T15:21:19+00:00 22.09.2008 17:21
Ich hatte dir ja schon gesagt, dass ich es super komisch finde, aber am Telefon, wenn du es vorliest, ist es einfach witziger, als wenn ich es selber lese. ^^
Von:  ArsMagna
2008-03-02T01:06:26+00:00 02.03.2008 02:06
lol - ist witzig und auf jeden Fall interessant geschrieben!
Eine doofe Situation irgendwie für den Animagus ;-)
Würd mich ja mal interessieren, in welche Richtung die Story weiterginge?
Wird der Goldfisch nun stiller beobachter von Toms Machenschaften? Oder versucht er aktiv etwas an seiner Situation zu ändern?
Bietet jedenfalls viel Stoff, diese Ausgangssituation.


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