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The Dreams must stay alive

The Tribe - sechste Staffel
von

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Ein Plan muss ausgeführt werden

Er hatte sie aufs Bett getragen gehabt. Dort lag sie noch eine Weile in seinen Arm, still, manchmal schluchzend. Keiner sagte etwas. Es brauchte keiner was sagen. Es reichte einfach, im Arm zu liegen und den Herzschlag des anderen zu spüren.

Kyle streichelte China über den Kopf, über ihr weiches Haar und über ihren Rücken. Seine Berührung, seine Streicheleinheit beruhigte sie.

Sie Hyperventilierte nicht mehr. China hatte sich in seinen Armen beruhigt.

Irgendwann merkte er, dass sie eingeschlafen war.

Er lächelte.

Sie sah so friedlich in ihrem Schlaf aus. Und wieder schmerzte ihn der Anblick. Er verstand nicht, warum man so einem wundervollen Wesen so etwas Schreckliches antun konnte. Man hatte ihr das Wichtigste in ihrem Leben genommen.

Der Tribe, für den er selber immer dar gestanden hatte, den er verkörperte und mochte, der hatte ihr das angetan. Allein deshalb fühlte er sich schuldig an ihrem Leid.

Sie war so wundervoll, liebevoll. Sie war ein fröhlicher Mensch, auch wenn er vermutete, dass es ihr nicht immer so leicht fiel in manchen Situationen frei zu lachen. Vermutlich hatte sie noch nie mit jemand über diesen Teil ihrer Vergangenheit gesprochen. Vermutlich nicht mal mit Amber.

Hier im Tribe war genug passiert in Letzter Zeit.

Die Mall Rats mussten ihr geliebtes Heim verlassen, mussten irgendwo ganz von vorne anfangen.

Dann tauchte China auf.

Dann passierte das mit Ellie.

Wegen Lex machten sie sich auch viele Gedanken und Sorgen. Aber er hoffte, ihn von seinen trüben Gedanken ein wenig abgewendet zu haben. Er musste an Tai San denken. Er hätte sie gerne mit zu den Mall Rats genommen, aber so wie er sie einschätze, würde sie ihren eigenen Weg gehen. Sie wusste selber in welcher Situation sie sich befand.
 

Kyle stand vom Bett auf und kniete vor ihr. China bedeutete ihm sehr viel und deswegen konnte er nicht bei den Mall Rats bleiben. Erst mal nicht.

Er strich ihr eine ihrer blonden Strähnen aus dem Gesicht. Er lächelte. „China…“ flüsterte er vorsichtig und leise. „Ich liebe dich.“ Damit stand er auf, ging aus dem Zimmer, schnappte sich seine Tasche und ging die Treppe des Hauses nach unten.

Er wusste, was er nun zu tun hatte.

Erst mal musste er Amber und Jay in seinen Plan einweihen. Das war der nächste Schritt den er machen musste. Die Mall Rats waren ein sehr starker Tribe mit vielen Charakteren und Fähigkeiten. Hier würde er für all seine Probleme bestimmt Hilfe und Rat finden. Und den würde er gewiss brauchen.
 

Cassie saß an ihrem Schreibtisch. Sie konnte und wollte es einfach nicht glauben. Nick stand vor ihr und blickte sie an. Er hatte ihr eben mitgeteilt, das Kyle gegangen war. Cassie hatte es nicht glauben wollen. Sie glaubte es immer noch nicht.

Wie konnte Kyle sich von ihr trennen?

Wie konnte er sie einfach verlassen?

Sah er nicht die Opfer die sie für ihn brachte?

Was wollte er denn noch?

Sie kochte vor Wut. Sie war nicht traurig, dass ihr Geliebter sie verlassen hatte! Nein sie war sauer, dass Kyle es wagte, sie zu verlassen.

„Cassie, soll ich ihn aufspüren lassen?“, fragte Nick vorsichtig.

Cassie blickte ihn an. „Wie kommst du auf so etwas?“ Ein wenig angewidert blickte sie ihn an. „Wenn er gehen will, soll er gehen. Er wird eh wieder herkommen.“

„Denkst du das?“ Nick blickte sie skeptisch an. Er vergötterte Cassie. Er tat alles für sie. Er tat alles nur um sie glücklich zu sehen. Aber er hatte noch nicht den Hang zur Realität verloren, den hatte Cassie allerdings schon verloren. Das wusste Kyle und das wusste auch Nick.

„Natürlich. Er kann sich nicht von mir trennen.“ Nick seufzte. Sie sah die Welt wirklich verschwommen. Sie hat sich wirklich ihre eigene Welt erbaut und steckte da drinnen fest. Sie war bestimmt ein leichtes Opfer für jemand, der es auf sie abgesehen hatte. Aber Nick würde das zu verhindern wissen. Er würde seine Cassie immer beschützen, auch wenn sie es ihm nie danken würde. „Er wird zurückkommen. Du kennst doch Kyle. Der braucht nur seine Auszeit und kommt dann wieder. Er wird mich vermissen.“

„Er liebt diese China“, antwortete Nick.

„China…?“ Cassie blickte ihn an. „Diese Göre? Nein, die liebt er nicht. Sie ist nur Zeitvertreib für ihn.“

„Du denkst, er wird bald seine Lust an ihr verlieren, sie wird ihm zu langweilig.“

„Genau und dann kommt er wieder zurück zu mir“, sagte sie lächelnd. Sie lachte strahlend glücklich wie sie in ihrer Scheinwelt war. Nick seufzte. Auch wenn sie lachte, wusste er, dass es ihr schlecht ging. Sie lebte in ihrer eigenen Scheinwelt. Sie bekam gar nichts mehr mit.

Er musste sie schützen. Mehr als bisher. Er kniete zu ihr nieder und legte seinen Kopf auf ihren Schoss. „Ich werde immer bei euch bleiben, Cassie.“

Cassie blickte auf ihren Schoss und schubste Nick dann von sich mit einem Tritt. „Lass das!“, schrie sie.

Er landete einen Meter von ihr entfernt auf seinem Allerwertesten. Nick fasste sich an die Lippe, sie war an einer Stelle durch den Tritt aufgeplatzt und blutete leicht. Er seufzte. Er hoffte, dass sie Kyle bald vergessen würde und endlich sehen würde, was er für ein Mann war. Dass sie endlich sehen würde, was er alles für sie tat, blindlings. Egal was sie wollte, er führte es ohne Murren aus. Er machte was sie wollte, auch die Drecksarbeit, Es war ihm egal, solange er nur ein wenig Aufmerksamkeit von ihr bekam. Von ihr, seiner Cassie, die er anhimmelte und die für ihn das wichtigste im Leben war.
 

Kyle fand Amber und Jay am Esstisch. Bei ihnen saß Slade. Das trifft sich gut, dachte sich Kyle.

„Ist alles okay? Du siehst ein wenig durch den Wind aus?“, fragte Jay seinen Freund.

Kyle nickte. „Ja.“ Er setzte sich zu ihnen an den Tisch. „Ich muss mit euch Reden.“ Dabei blickte er Amber, Jay und Slade an. „Ist Lex schon zurück?“

„Nein, erwartest du ihn vorm Abendessen?“, fragte Amber sarkastisch.

„Ja, tue ich. Ich weiß nun, warum er immer in der Stadt ist.“

„Ja? Warum?“, fragte Amber schnell. Natürlich interessierte es sie. Sie machte sich Sorgen um Lex. Sie kannte ihn lange genug und sie waren nun mal so was wie eine Familie. Eine große Patch-Work-Familie. Ja sie gaben sich gegenseitig Halt und wollten einander helfen und füreinander da sein. Das sollte die Mall Rats ausmachen.

„Tai San…“, fing Kyle an.

„Du kennst Tai San?“, fragte Amber.

Kyle nickte.

„Wer ist denn Tai San?“, fragte Slade. Er kannte sie nicht. Zu Früh war sie von den Mall Rats gegangen.

„Sie ist Lex Ehefrau“, Sagte Amber an Slade gerichtet. „Und sie ist in der Stadt?“

„Ja, sie ist bei den Catz. Lex ist ihr einmal begegnet als sie draußen war und seit dem suchte er sie wohl jeden Tag“, erklärte Kyle. Er war ein wenig nervös und unter Zeitdruck. Er wollte eigentlich zu einem anderen Thema kommen.

„Was meinst du mit draußen?“, fragte Jay seinen Freund.

„Sie lebt im Hauptgebäude anscheinend wie eine Gefangene. Sie hat nur einmal im Monat Ausgang. Dann darf sie das Gebäude verlassen und einen Spaziergang machen. Allerdings auch nur in Begleitung von Sicherheitspersonal.“

„Lebt wohl wirklich wie eine Gefangene“, meinte Slade dazu.

Kyle zuckte mit den Schultern. „Entweder das oder Cassie hat Angst, dass sie ihr gefährlich werden kann und hält Tai San deswegen versteckt.“ Auf die Idee war er noch gar nicht gekommen. Cassie wusste, dass Tai San von den Mall Rats war. Und sie war auch nicht sehr begeistert gewesen, als die Mall Rats sich auf der Insel eingenistet hatten. Es musste also wirklich was damit zu tun haben. Warum war er nicht gleich darauf gekommen?

„Ist es das, was du uns sagen wolltest?“, fragte Jay.

Kyle schüttelte den Kopf.

Amber blickte ihn fragend an. „Wo ist eigentlich China?“ Mit ihr war doch nichts. Er hatte sich doch nicht von ihr getrennt. Zumindest war das eine Möglichkeit warum er eine Tasche dabei hatte.

„Sie schläft.“

„Sie schläft?“, fragte Amber skeptisch. „Aber mit ihr ist doch alles okay?“

Kyle nickte. „Ja, ich denke sie wird dich in nächster Zeit aber als Zuhörerin brauchen.“

Amber verstand nun Bahnhof, nickte aber. Vermutlich war Kyle an China heran getreten worüber China mit Amber noch nicht hatte reden können. Kyle hatte sie sich wohl anvertraut gehabt, weil sie sich zu ihm hingezogen gefühlt hatte.

Amber blickte zu Jay. Ja, sie kannte dieses Gefühl, dass man einem Menschen blindlings vertrauen konnte. Sie lächelte ihn an.

„Nein, das war nicht das, worüber ich mit euch sprechen wollte.“ Nun fing Kyle an, mit dem was vorgefallen war.

Er sagte den Mall Rats die am Tisch saßen allerdings nicht, warum es zur Eskalation mit Cassie kam. Er wollte nicht, dass man über Chinas Vergangenheit redete, wenn sie selber noch nicht bereit war, darüber zu reden. Das würde die Sache bestimmt nicht einfacher für sie machen, wenn er ihr diesen Schritt abnahm, dass wusste er. Er erzählte Slade, Amber und Jay von seinem Plan und auch von dem Plan, dass er erst mal untertauchen musste und das ging nicht bei den Mall Rats.

„Und was ist mit China?“

„Sie weiß es noch nicht“, sagte Kyle. Er wollte es ihr sagen, konnte aber noch nicht. Vorhin war etwas anderes wichtiger gewesen, da konnte er ihr nicht sagen, dass er erst mal untertauchen musste und sie sich nicht sehen würden. Aber er würde es ihr noch sagen.

„Sie weiß es noch nicht?“ Amber war schockiert. „Und wer soll es ihr sagen? Du warst doch bis eben bei ihr. Warst du zu feige?“

„Amber…“ Jay versuchte sie zu beruhigen. Er verstand ihre Wut und ihre Sorge um ihre Cousine, aber sie sollte Kyle erst mal aussprechen lassen.

Kyle nickte. „Ja, ich konnte es ihr vorhin nicht sagen. Aber das hatte einen anderen Grund als Feigheit. Eher Mitgefühl.“ Er seufzte. „Ich liebe deine Cousine und das letzte was ich momentan will ist, mich von ihr zu trennen oder mich von ihr zu verabschieden.“

Amber blickte ihn an. In seinen Augen konnte sie erkennen, dass er die Wahrheit sprach. Auch wenn die Wahrheit wehtun würde. Sie wusste, dass er untertauchen musste und wenn China die Geschichte hören würde, wüsste sie es auch. Aber ob sie es mit sich ausmachen konnte, wäre eine andere Frage.

„Aber momentan gibt es keine andere Lösung. Gerade weil ich sie so sehr liebe, muss ich untertauchen und kann nicht hier bleiben.“

„Wirst du ihr davon noch erzählen?“, fragte Amber nun ein wenig sorgender.

Kyle nickte. „Ja. Ich werde sie nicht so einfach sitzen lassen ohne das sie weiß was los ist.“

Jay blickte Amber an. Diese nickte.

„Ich werde Jack und Ram in den Plan einweihen.“, sagte Slade und stand auf.

Amber nickte ihm zu, dass er zu ihnen gehen konnte. Dann blickte sie wieder zu Kyle. „Mach dir wegen China keine Sorgen. Wir werden uns um sie kümmern, während du nicht da bist.“

„Ich zweifle nicht daran, dass China die Tage oder Wochen ohne mich nicht aus kommt…“ Er musste an Cassie denken. Vermutlich würde sie ihn suchen und das auch bei den Mall Rats. Wie würde es China ergehen, wenn sie Cassie wieder gegenübertreten würde.

Er seufzte. Sein Plan musste einfach funktionieren. Er wusste, dass er nicht viel Zeit haben würde. Cassie war ungeduldig. Vermutlich erwartete sie ihn bereits wieder zurück, erstens weil sie nicht glauben würde, dass er es ernst meinte, zweitens weil sie immer noch dachte, sie wäre die Anführerin und alles ging nach ihrer Nase und drittens weil sie erwarten würde, dass er sie vermissen würde. Doch für Kyle gab es diese Beziehung noch nie. Sie waren Freunde gewesen. Sie war immer schon eine charakterstarke Person gewesen, sie war nie besonders sorgsam mit anderen umgegangen, das war schon vor dem Virus so gewesen. Aber an ihr sah man auch, dass Macht einen verdirbt.

„Ich weiß nicht, ob ihr hier selber sicher seid.“

Jay nickte. „Mach dir wegen uns keine Sorgen. Wir werden uns schon zu schützen wissen.“

Kyle blickte beide an. Sie strahlten Zuversicht aus, was Kyle selber so einstimmte. „Ich denke das Cassie hier mit ein paar Leuten auftauchen wird. Ich habe Matt, Joel und Tylor beauftragt, dass falls sie etwas derartiges mitbekommen sollten, werdet ihr sofort benachrichtigt und zweitens wird man mich informieren.“ Das war ein Teil vom Plan. Sie hatten alle möglichen Situationen besprochen und wie man in diesen vorzugehen hatte. Er hatte die Drei gut vorbereitet, zumindest hoffte er das.

„Und wie erkennen wir deine drei Freunde?“, fragte Amber.

„Ich hab sie schon mal gesehen“, sagte Jay.

Kyle nickte. „Slade, Lex und Gel auch. Sie waren dabei.“

„Gut.“ Das beruhigte Amber ein wenig. Sie blickte zu Kyles Tasche. „Willst du nicht diese Nacht hier schlafen? Wir haben noch ein Zimmer frei“, schlug sie ihm vor.

„Nein, das geht nicht. Denke ich. Ich werde noch mal China reden.“

Jay und Amber nickten. Klein Bray fing anzuschreien. Sie hatten den Kleinen in eine Decke auf das Sofa gelegt, denn er war draußen eingeschlafen. So hatten sie ihn auch die ganze Zeit während dem Gespräch im Sichtfeld.
 

„Ich will Antworten!“ Cassie war direkt ins Zimmer geplatzt, ohne sich anzukündigen oder ohne Hallo zu sagen.

Tai San registrierte sie. Sie hatte gespürt, dass sie kommen würde, erschreckte deswegen auch nicht aus ihrer Haltung.

Sie öffnete langsam die Augen und blickte die Anführerin der Catz an. „Hallo Cassie.“

„Lass das!“ Cassie hatte wieder einen ihrer Tobsuchtsanfälle. Sie blickte die Asiatin an. „Ich will Antworten.“

„Auf welche Frage?“, fragte Tai San.

Natürlich ahnte sie, was Cassie von ihr wollte, wollte sie aber nicht damit provozieren. Tai San spürte die missliche Lage in der sie sich momentan befand. Kyle hatte sie noch mal vor gewarnt gehabt. Er hatte sie auch in ihren Plan eingeweiht, sie wusste, dass er so handeln musste. Es war die richtige Entscheidung und sie hatte ihn in seinem Plan bestätigt, in dem sie ihm sagte, dass das sein Weg sei, den er gehen musste. Sie wusste das und Kyle wusste das auch. Es gab keinen anderen Ausweg um die Catz zu stoppen.

„Du weißt welche Antwort ich haben will.“

„Ich bin nicht allwissend, Cassie.“ Tai San wusste was sie zu tun hatte.

Sie hatte genauso wie Kyle ein Ziel vor Augen. Sie wollte Lex wieder sehen. Aber sie wusste auch, dass sie hier nicht mehr so leicht raus kommen würde. Also musste sie gezielt vorgehen, mit Taktik. Aber das dürfte nicht allzu schwer für Tai San sein.

„Ich will wissen warum Kyle mich verlassen hat.“

„Er ist gegangen?“, hakte Tai San nach.

„Ja, ist er!“, schrie Cassie sie an. „Also los, sag mir dass er zu dieser China gegangen ist.“

„Ist es das, was du hören möchtest?“ Tai San sprach mit ihrer ruhigen Stimme zu Cassie. Sie regte sich nicht auf und war schon gar nicht geladen. Sie wusste, dass sie mit ihrer ruhigen Art mehr erreichen würde als wenn sie sich aufregte.

„Natürlich. Er ist doch nur bei dieser doofen Kuh um seinen Spaß zu haben.“

„Denkst du das?“

„Natürlich. Und ich weiß, dass er zurückkommen wird. Zurück zu mir.“ Cassie schrie wieder.

Tai San ignorierte den Gefühlsausbruch so gut sie konnte und sie konnte es gut. Sie ließ sich nicht beirren. Sie schloss die Augen wieder. Cassie blickte Tai San fordernd an. Tai San spürte den Blick auf ihr, aber ignorierte ihn jedoch. Sie musste in sich hinein lächeln. Und versuchte ihr bestes nicht wirklich zu lächeln, das könnte ihr Vorhaben gefährden.

Cassie hielt von Tai San nicht sehr viel. Für sie war sie nicht mehr als eine Eso-Tante die Cassie die Zukunft voraussagte. Warum Cassie Tai San wirklich gefangen hielt, wusste vermutlich nur Cassie selber.

„Vor dir steht eine große Aufgabe.“

„Was meinst du damit?“ Sie blickte Tai San fragend an. Doch Tai San schwieg. „Ich will wissen ob Kyle wieder zurückkommt? Ob ich ihn wieder sehen werde.“

Tai San nickte. „Ja, du wirst ihn wieder sehen“, sagte Tai San. Sie lächelte.

Cassie vermutete, dass Tai San ihretwegen lächelte. Tai San sagte ihr schließlich nicht, in welchen Zusammenhang Kyle wieder auf Cassie treffen wird. Cassie nickte zufrieden stellend. „Gut.“ Damit verließ sie das Zimmer von Tai San. Nun war Cassie wieder gut gelaunt. Sie brauchte sich also keine Gedanken machen. Kyle würde zu ihr zurückkehren.
 

Der blonde Kyle war wieder auf der Suche nach China. In ihrem Zimmer, wo er sie das letzte mal gesehen und zurückgelassen hatte, war sie nicht mehr. Er lächelte als sie im Zimmer von Lottie war und mit ihr zusammen die Betten frisch bezog.

„Kyle…“ Sie lächelte als sie ihn sah. „Ich dachte, du bist schon wieder weg.“

Kyle seufzte innerlich. Ja, aber er wollte noch etwas klären. Er musste der Frau, die er liebte, sagen, dass er sie erst mal verlassen musste, weil er sie ja so sehr liebte. Er wusste gar nicht wie er es ihr sagen sollte.

„Darf ich spielen gehen?“, fragte Lottie China.

„Ja, kleine Maus hast mir ja genug geholfen. Danke. Das Gästezimmer schaff ich auch noch alleine“, sagte China lächelnd. Lottie nickte und eilte aus dem Zimmer.

Kyle trat an sie heran. Er wollte sie umarmen und an sich drücken. Wer weiß, wie lange er noch die Chance dazu hatte. Aber er wusste, dass sie in Gefahr war, wenn er bei ihr war. Momentan zumindest noch. Cassie würde ihn suchen. Und dass sie über Leichen gehen würde, dass wusste er nun zu gut.

„So das nächste Zimmer“, sagte sie ein wenig fröhlich. Sie nahm die Bettwäsche und legte sie im Flur ab. Kyle folgte ihr ins Gästezimmer, das Zimmer, das Amber ihm angeboten hatte, damit er heute bei den Mall Rats bleiben konnte. China blickte sich im Zimmer um. Sie überlegte gerade, ob sie da Bett wirklich neu beziehen sollte, weil noch keiner das Bett benutzt hatte. Kyle trat an sie heran, von hinten umarmte er sie und drückte sie an sich.

„Kyle…“ Sie war ein wenig überrascht, stieß ihn aber auch nicht weg, sondern verharrte selber in der Umarmung, die er ihr schenkte.

„Ich muss mit dir reden, China“, flüsterte er ihr ins Ohr. Seine Worte kitzelten in ihrem Ohr, aber sie nickte und setzte sich aufs Bett, zog ihn neben sich. Sie blickte ihn fragend an. „Was gibt es denn?“

Er griff nach ihrer Hand und legte sie in seinem Schoss, wo sie verharrten und er sie mit seiner streichelte. „China…“ Er wusste gar nicht so Recht wie er anfangen sollte.

„Du musst weg…“, fing sie an.

Überrascht blickte er sie an. „Ich hab ein Teil des Gespräches von Slade, Jay, Amber und dir mitbekommen. Nicht, dass du denkst, ich hätte gelauscht. Ich bin dann wieder hoch gegangen, weil ich mir schon dachte, dass du eh noch mit mir reden würdest.“

Kyle nickte. Ein wenig war er sogar erleichtert darüber. So musste er nicht alles sagen. „Ja, ich muss weg. Ich hab den Catz den Rücken zugedreht.“

Sie nickte. „Ich war dabei, wie du deine Uniform ausgezogen hast“, sagte sie mit einem Schmunzeln.

Kyle lächelte. Es tat gut sie Lächeln zu sehen. Das machte es ihm ein wenig einfacher. Er streichelte zärtlich über ihre Wange. „Ich habe mich in die schrecklich verliebt, China.“ Es war mehr als nur ein Geständnis. „Und deswegen fällt es mir dieser Schritt auch sehr schwer. Ich will dich nicht verlassen. Nicht jetzt, wo wir uns gerade so nah sind.“ In seinen Blicken sah sie Leidenschaft, aber auch Schmerz wegen dem vorstehenden Abschied voneinander. Aber es musste sein. Es machte sie glücklich, dass er so offen zu ihr war. Sie hatte nun keine Zweifel mehr. Er hatte alle beseitigt. Er kannte nun all ihre Geheimnisse und blieb dennoch bei ihr. „Aber andererseits… Weil ich dich so liebe, muss ich dich schützen.“

China wollte nichts mehr hören, sie beugte sich schnell zu ihm herüber und küsste ihn. Erst berührten sich ihre Lippen liebevoll und sanft, dann schließlich leidenschaftlich und fordernd. „Wenn du gehst, dann bleib heute bei mir“, bat sie ihn flüsternd zwischen Küssen.

Sie lagen inzwischen auf dem Bett, eng umschlungen. Kyle nickte und zog sie wieder zu sich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TeaGardnerChan
2008-07-05T13:12:43+00:00 05.07.2008 15:12
Ich mag Cassie nicht XD
Kyle liebt China.
Das muss sie einsehn ob sie will oder nicht.
Weiter so ^^



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