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Bitterböse Schönheit

Wenn ein arroganter Egomane und ein launischer Callboy zu viel Zeit miteinander verbringen, kann das nur Welten stürzen
von

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Was sind wir?

Sven schnapte sich im Fahrstuhl wieder sein Handy und sagte Terry bescheid, dass der sich heute um alles kümmern musste, was nur unter stetigen Gefluche von dem Manager akzeptiert wurde. Langsam wieder völlig übermüdet betrat er die Wohnung und ging auf Vidar zu. "Geht es dir besser?", fragte er mit einem kleinen Lächeln.
 

Vidar hockte auf der Couch in eine Decke gehüllt und schüttelte einfach den Kopf. Sicher das Fieber war weg, aber er hatte immer noch dieses Bild um Kopf und konnte es nicht zuordnen. Das ganze war so absurd, so vollkommen widersinnig. „Was willst du hier?“ presste er mit kaum vernehmbarer Stimme hervor.
 

"Sehen, ob es dir gut geht. Aber davon scheinst du ja weit entfernt zu sein.", meinte der Ältere. Mit einigen Abstand setzte er sich neben Vidar und musterte ihn leicht. "Darf ich fragen was passiert ist?", tastete er sich vorsichtig heran.
 

Der Jüngere vergrub sich noch weiter in seiner Decke und wollte eigentlich ein nein knurren, aber dann schluckte er es herunter. Vorsichtig spähte er nach Svens Gedanken, so wie er es eigentlich immer nur bei seinen Kunden tat, aber dort entdeckte er nur Schmerz. Er kürzlich erlebt und sehr stark, sodass seine Schatten noch immer über den Gedanken des Anderen lagen. „Ich weiß nicht genau. Ich habe mit ihm reden wollen, so wie du es verlangt hast, aber dann ist alles schief gelaufen, glaube ich jedenfalls.“ begann der Silberhaarige zu erklären.
 

"Das war doch Vorgestern gewesen, dass ihr euch das letzte mal gesehen hattet. Was hat er denn bloß gemacht?", fragte Sven vorsichtig. Die Suite war vollkommen Schrott nachdem Vidar gegangen war. Der Braunhaarige hatte sich nicht mal Gedanken um den Jungen gemacht, aber jetzt ahnte er, dass sich Katan wohl sehr mustergültig gegenüber dem Jungen benommen hat.
 

„Wir haben uns nur unterhalten. Übers Geschäft.“ flüsterte Vidar wieder leise. Dieses Bild in seinem Kopf war viel zu absurd um Sven etwas davon zu erzählen und von dem Vorwurf, den er Katan gemacht hatte wollte er auch nicht erzählen. Die Gedanken daran fühlten sich noch immer schrecklich an. „Hat er dich geschickt?“ wollte der Silberhaarige leise wissen.
 

Nur leicht nickte Sven. "Er scheint sich Sorgen zu machen." Der Satz war noch nicht ganz über seine Lippen bekommen, da guckte der Ältere auch schon zweifelnd. Katan machte sich nun wirklich um nichts und niemanden Sorgen. "Aber seine Instinkte waren wohl mal wieder richtig. Du siehst aus, wie ein Schluck Wasser. Vidar, es ist doch egal, was er zu dir gesagt hat. Du musst ihn doch nie wieder sehen, wenn du nicht willst. Was soll er schon dagegen tun können."

Sven zum Beispiel alles Knochen im Leib brechen, wenn er erfährt, dass er das gerade gesagt hat, schoss es dem Braunhaarigen durch den Kopf.
 

Noch immer spähte Vidar in den fremden Geist und lächelte dann unterkühlt. „Ja, genau. Nur deswegen bist du doch hier, oder? Er hat dir schon wehgetan damit du überhaupt hierher kommst, und du weißt, dass er dir noch mehr antut, wenn du ohne mich zurückkommst oder mich allein lässt.“ Vidar richtete sich etwas auf, wobei die Decke von seinen Schultern rutschte und den makellosen Oberkörper frei gab. „Willst du einen Kaffee? Und etwas Schlaf würde dir auch nicht schaden.“
 

"Er hat mir nicht wehgetan, wie kommst du darauf.", protestierte Sven sofort. Dem jungen Mann ging es langsam gehörig gegen den Strich, dass sich jeder einbildete Katan würde den lieben langen Tag nur auf ihn einschlagen, das tat er nämlich nicht. Genaugenommen hatte er ihn bis jetzt wirklich nur zwei mal verletzt und da trug Sven eine nicht gerade geringe Mitschuld. Also wurden diese Behauptungen für ihn langsam wirklich beleidigend und kratzten auch erheblich an Katans Ruf.
 

Vidar lächelte nur ruhig. „Ich hab nicht von körperlicher Gewalt gesprochen, Sven, sondern von deinen Kopfschmerzen vorhin. Sie kamen blitzartig, oder? Und sie verschwanden immer mehr je weiter du von Katan weg bist?“ Eigentlich stellte Vidar mehr fest, als dass er fragte, denn diese Erfahrung hatte der Silberhaarige selbst schon gemacht. Wenn er zu schnell in seinen Geist eindrang, brach sein Gegenüber einfach zusammen und erst wenn er sich zurückzog wurde es scheinbar besser.
 

Sven starrte ihn ungläubig an und rückte von Vidar weg. "Woher weißt du das mit den Kopfschmerzen?", verlangte er zu wissen. Das war vollkommen unmöglich, Vidar konnte es nicht wissen.
 

Katan saß am anderen Ende der Stadt in einer Besprechung mit seiner Plattenfirma und verdrehte gerade entnervt die Augen. Sollte sich Vidar wirklich so dumm anstellen? Es hatte schon einen Grund, warum er Sven zu dem Callboy geschickt hatte. Nur so konnte er den Kleinen beobachten, ohne in seiner Nähe sein zu müssen. Doch was der gerade für Scheiße trieb, verschlechterte seine Laune dramatisch. "Entschuldigen Sie mich bitte, Gentelmen.", verabschiedete sich Katan mitten in der Rede irgendeines Marketingheinis.
 

Nur ein kurzes Lächeln zuckte über Vidars Lippen. „Die Nachwirkungen verhindern, dass ich deine Wünsche genau erkenne.“ gab er mit einem Schulterzucken von sich und stand auf. Die Decke fest um die Hüfte geschlungen ging Vidar hinüber zum Fenster. „Soll ich dir sagen worin mein Erfolg besteht, Sven?“ fragte er und seine grünen Augen starrten hinaus auf die Stadt. Er wartete nicht einmal auf eine Antwort, sondern sprach einfach weiter. „Ich kann die Wünsche meiner Kunden erkennen sofort wenn sie den Raum betreten und bis auf Katan hat mich noch kein Kunde berührt. Es genügt, dass ich sie anlächle. Ihnen in den Kopf setzte, dass sie alles von mir bekommen haben nach was ihnen der Sinn stand. Sie lagen debil grinsend auf dem Bett und am Morgen danach haben sie sich vor Lob nur so überschlagen.“ erklärte Vidar ruhig.
 

Svens Augen schafften es nicht einen Millimeter von Vidar zu weichen. "Wovon zur Hölle redest du?", hauchte er nur. Sven verstand nicht ein Wort von dem was der Silberhaarige da von sich gab.
 

Katan ging immer dunkel knurrend den Flur der Plattenfirma entlang und als er sich sicher sein konnte, dass ihn niemand sah verschwand er einfach und stand Sekunden später vor Vidars Tür. Er wartete nur einen Augenblick bis der Schmerz auf seinen Rücken verschwand und riss dann die Tür auf. Schnell war er bei Sven, sah ihn nur einmal kurz in die Augen. Wieder suchten furchtbare Kopfschmerzen seinen Assitenten heim und dann wurde er unmächtig. Katan fing ihn auf, trug ihn in Vidars Schlafzimmer. Kopfschüttelnd ging er zurück ins Wohnzimmer. Wie konnte Vidar nur so etwas Dummes anstellen? "Setz dich hin.", kam es in er Stimmlage, die genau deutlich machte, dass er gerade wirklich nicht gut gelaunt war.
 

„Wieso hast du das gemacht?“ fragte Vidar beinahe panisch. Er hatte sich nicht bewegen können als Katan eben hereingekommen war und so Sven auch nicht helfen, aber er hatte genau mitbekommen was der Schwarzhaarige mit Sven gemacht hatte. „Warum tust du ihm so weh?“ schrie Vidar und wich vor Katan zurück, statt seiner Aufforderung zu folgen.
 

"Ich?" Kurz lachte Katan auf. "Das warst du, Kleiner.", fauchte er dann. "Glaubst du es geht ohne Schmerz Erinnerungen aus einen Menschen zu löschen. Und das musste ich ja nach deiner glorreichen Vorstellung machen, also gib nicht mir die Schuld. Und jetzt setz dich hin!"
 

Der Silberhaarige schüttelte nur den Kopf und sank in einer Ecke auf den Boden und kauerte sich dort zusammen. „Du hast ihm wehgetan.“ protestierte er leise.
 

"Ja, Vidar, ich war es, der ihm weh getan hat.", betonte er gerreizt. Wenn es dem Silberhaarigen half, dann bitte. Katan war es gleich. Katan ging zu dem Jungen hin, hob ihn hoch und setzte ihn auf die Couch. Die Decke, die da noch lag, wickelte er um den schlanken Körper. Zwar war er wirklich sauer auf den Silberhaarigen, aber mehr weil der sich ganz bewusst in eine unglaubliche Gefahr brachte. "Hast du eigentlich eine Ahnung, warum ich wütend bin?", fragte er eigentlich mit sanfter Stimme, denn Vidar konnte wirklich keine Ahnung davon haben, was er gerade falsch hatte.
 

Vidar wollte schreien als er angefasst wurde, doch wieder konnte er nicht. Katans Anwesenheit verhinderte jede Regung in ihm und erst als er auf der Couch saß versuchte er sofort vor Katan zu fielen, während er auf die Frage hastig den Kopf schüttelte. Vidar wusste nichts. Nicht was hier gerade vor ging, nicht warum Katan Sven so gequält hatte und nicht warum er nicht reagieren konnte, wie er eigentlich wollte.
 

Katan griff nach Vidar, hielt ihn an Ort und Stelle fest und hockte sich vor den Jungen. "Beruhige dich doch endlich mal, ich werde dir nichts tun.", knurrte er ungedulgig. "Hör mir jetzt mal genau zu, Kleiner. Dieses dumme, kleine Versteckspiel hört jetzt auf. Ich weiß, dass du anders bist, als alle anderen Menschen und du weißt, dass ich es auch bin. Also können wir auch Klartext reden.", fing Katan an. "Ich will nicht, dass du noch einmal in deinem Leben irgendjemanden erzählst, was du kannst. Verstehst du mich? Es geht nicht, dass du dich hier in aller Ruhe hinsetzt und einem fremdem Menschen erklärst, wie du deine Freier übers Ohr haust! Weißt du nämlich was das Endresultat von solchen Aktionen ist? Die Menschen verstehen dich nicht, aus diesem Unverständnis entsteht Angst. Und zu allen Zeiten hat die Menschheit auf nur einem Weg auf Angst reagiert, mit Wut und Hass und den willst du nicht spüren. Kapierst du worauf ich hinaus will?" Katan hatte versucht so ruhig und eindringlich zu sprechen, wie es eben ging. Aber er wusste nicht, ob der Silberhaarige genügend Verstand aufbrachte ihm überhaupt zuzuhören.
 

Die grünen Augen starrten Katan einfach nur panisch an, doch mit jedem Wort veränderte sich der Blick und auch Vidars ganzes Verhalten. Er wurde ruhiger und hörte genau hin. „Lass mich los, bitte.“ forderte er leise. Er wollte vor Katan nicht weglaufen, aber auch nicht von ihm angefasst werden. „So was wie die Hexenverfolgung meinst du?“
 

Katan ließ den Silberhaarigen los und setzte sich neben ihn. Auf die Frage fing er einfach nur an zu lachen. "Nee, Hexenverfolgung meine ich nicht.", kicherte er. "Vertrau mir, erwähne es nie wieder. Es kann mehr Ärger auslösen, als du erahnst. Kartago ist zum Beispiel wegen so etwas untergegangen." Gerade weihte Katan ihn in ein Geheimnis ein, über das eigentlich Stillschweigen zu bewahren war, aber da der Schwarzhaarige sonst ja auch nicht gerade der Regeltreueste war, interessierte ihn das auch nicht sonderlich. "Was Sven angeht, so wird er keine Erinnerung mehr an das haben, was du gesagt hast. Er wird glauben, er sei einfach auf deiner Couch eingeschlafen und in spätestens zwei Tagen geht es ihm wieder gut."
 

„Aber warum musstest du ihm so wehtun?“ wollte Vidar wieder wissen während er sich auf der weichen Unterlage zusammenrollte. Der Silberhaarige begann wieder zu zittern, denn Gewalt egal in welcher Form konnte er einfach nicht ertragen.
 

Katan schnaufte kurz. "Vorhin war es mir egal, ob ich ihn weh tue. Ich wollte nur in seine Gedanken und bin wohl etwas brutaler vorgegangen, als es nötig gewesen wäre. Aber was das Löschen von Erinnerungen betrifft, das löst nun mal Schmerzen aus, dagegen kann ich nichts machen.", erklärte er ruhig.
 

Vidar zog noch etwas mehr den Kopf ein, nickte aber als Zeichen das er verstand. „Und was sind wir?“ wollte er dann leise wissen.
 

Katan blickte ruckartig auf. "Du weißt wirklich nicht was du bist?", fragte er. Der Schwarzhaarige hatte sich also nicht geirrt, Vidar hatte wirklich keine Ahnung. Aber irgendwo hatte Katan zumindest die leise Hoffnung, dass er wenigstens etwas wusste.
 

Wieder schüttelte der Kleine den Kopf. „Ich weiß nicht mal meinen Namen.“ gab Vidar zurück.
 

Katan überlegte angestrengt, seine Augen glitten über den Vidars Körper, als könne er da etwas entdecken. "Was ist deine älteste Erinnerung?", wollte er wissen.
 

Kurz musste der Kleinere überlegen. „Eine Ausstellung über germanische Mythologie.“ Leicht grinste Vidar, denn das war wirklich eine blödsinnige Antwort.
 

Katan schnaufte kurz. "Kriege ich auch mal was Vernünftiges zu hören? Wann? Wo? Wie hast du dich gefühlt? Was hast du getan? Und es wäre nett, wenn du jede dieser Fragen beantworten könntest.", knurrte er etwas ungehalten. Er hatte eigentlich die Hoffnung, dass der Silberhaarige ihn endlich sagen konnte, was er war, damit er die richtigen Schlüsse daraus ziehen konnte. Aber wenn Katan es nicht bald herausfand, konnte es zu ernsthatften Problemen kommen. Und genau das wollte er nicht. Seit Jahrunderten musste er schon die Menschen ertragen und hatte so selten Gleichgesinnte um sich und nach mehr verlangte er nicht, nur eine vertraute Seele, bei der er nicht ständig sehen muss, dass er sich nicht verriet.
 

Sofort verspannte sich Vidar wieder, zog die Beine an und begann vor sich hinzustarren. „Ich weiß nicht mehr...“ setzte er an, versuchte aber wirklich sich zu erinnern. „Vor zwei Jahren vielleicht. Ich weiß noch das ich das Gefühl hatte zu fallen und dann schlug ich irgendwo auf. Als ich das erste Mal die Augen aufmachte, lag ich in dieser Ausstellung, unter einer Bronzeabbildung. Ich hab mich umgesehen, irrte durch die leeren dunklen Gänge , doch als ich die Augen wieder schloss um mich etwas auszuruhen, fiel ich wieder und dann wachte ich woanders wieder auf. Es war einfach nur schrecklich und wie ich mich gefühlt habe? Ich glaube, man fühlt sich nicht besonders, wenn man sich tagelang die Seele aus dem Leib kotzt und Angst hat zu schlafen oder auch nur zu blinzeln. Ich irrte einfach umher bis mich jemand gefunden hat. Er hat mich aufgenommen, versorgt und irgendwann hatte sich mein Inneres beruhigt. Ich wurde mir selbst nur langsam bewusst und irgendwann kam ich hierher. Seitdem gehe ich zur Schule und verdiene mein Geld eben als Callboy.“ erklärte Vidar alles was er wusste und wenn Katan wieder nicht zufrieden war konnte er ihm auch nicht mehr helfen.
 

Der Ältere nickte nur. Die Informationen halfen ihn keinen Millimeter weiter. Katan hing seinen Gedanken nach, analysierte noch einmal genau Vidars Kräfte. Danach zu urteilen müsste er etwas sein, was dem Schwarzhaarigen entweder gleich kommen, oder zumindest ähnlich ist. Aber man konnte Vidar auch etwas testen, um näheres herauszufinden. Ein nachdenkliches Brummen kam von dem Musiker, bevor er sich wieder dem Jungen zuwandte. "Na gut, wir werden schon etwas in Erfahrung bringen. Du kannst ja nicht aus dem Nichts gekommen sein." Katan zog sich eine Zigarette aus seiner Tasche und wieder flammte sie auf, ohne dass er ein Feuerzeug zur Hand genommen hätte. "Die Chance ist, wenn ich das bis jetzt richtig sehe, sehr groß, dass du das Gleiche bist wie ich. Aber 100%ig sicher bin ich mir nicht." Katan stand auf und ging zum Fenster rüber und konzentrierte sich kurz auf Sven. Aber der schlief tief und fest und würde es auch noch eine Weile.

"Tu mir den Gefallen und nimm es einfach hin, was ich bin und zweifle es nicht an, okay?" Der Schwarzhaarige wartete kurz bis Vidar nickte. "Ich bin ein Engel. Genau das, was man so aus der christlichen Mythologie kennt. Die Dinger mit den Flügeln."
 

„Ich weiß, dass die Flügel haben. Hat mir alles Bruder Konstantin erklärt und auch das sie auf der Erde herumgehen hat er mir erklärt. Und ich weiß, dass sie schön sind und ich weiß das sie vor allen Dingen einsam sind und ich weiß, dass die Menschen, egal für wie gut sie sich halten sie einem Engel immer nach dem Leben und somit seiner Macht trachten.“ murrte Vidar beinahe, wie ein bockiges Kind. Damit hatte ihm Konstantin schon immer in der Ohren gelegen und irgendwie konnte er es langsam nicht mehr hören, obwohl er manchmal sogar daran glaubte, etwas Anderes zu sein als ein normaler Mensch. Schließlich war es nicht normal, dass er in fremde Köpfe kucken konnte und auch das ganze andere Zeug was er machte. „Oder sollte ich jetzt in Panik ausbrechen, dich anflehen und vor dir kriechen?“ erkundigte sich Vidar nach der Möglichkeit, ob er vielleicht falsch reagiert hatte.
 

Katan fing schallend an zu lachen und verbarg seine Augen hinter seiner Hand. Dieser bockige kleine Blick des Silberhaarigen war doch zu schön. "Na, was du nicht alles weißt. Und schon wieder vor mir in Panik auszubrechen ist wohl unnötig. Ich hab nur keine Lust auf dieses Es-gibt-doch-keine-Engel-Geschwafel." Er konnte es nicht unterlass Vidar anzulachen, oder eher auszulachen. "Also, wer ist Bruder Konstantin?", fragte er äußerst amüsiert nach. Was sich dieses Katholikenpack so alles einbildete wissen zu müssen über Wesen, denen sie noch nie begegnet waren, kotze Katan regelmäßig an.
 

„Nur weil man was nicht versteht heißt es nicht das es das nicht gibt.“ knurrte Vidar und grinste Katan kurz an. „Und es muss heißen war, falsche Zeitform, alter Mann.“ korrigierte er Katan. „Konstantin war der Mann, der mich gefunden hat, Punkt.“ Wieder knurrte Vidar vernehmbar. Er wollte über diesen Kerl nicht reden, eigentlich nicht mal an ihn denken, aber Katan musste ja unbedingt wissen wollen an was er sich erinnern kann. Dass der Ältere ihn auslachte missfiel Vidar nicht sonderlich, denn das Menschen gehässig waren wusste er schon. Der Silberhaarige erhob sich als, ließ diesmal die Decke aber zurück und trottet in die Küche. Die Zeit fürs Mittag war längst vorbei und bisher hatte Vidar eigentlich auch keinen Hunger gehabt, aber nun langsam knurrte sein Magen doch und irgendwie war es eine Möglichkeit Katan nicht nur sinnlos gegenüber zu hocken und zu schlottern, sondern sich etwas sinnvoll zu betätigen und das half Vidar einfach seine Gedanken zu ordnen.
 

Katan blieb im Wohnzimmer und warf sich auf die Couch. "Warum glaubst du, dass die Menschen nach der Kraft der Engel trachten?", flüsterte er wieder und wusste doch, dass er ihn hörte. Eigentlich war dieser Gedanke völlig irrational. Mag es in der Vergangenheit einige unangenehme Zusammenstöße zwischen Engel und Menschen gegeben haben, aber nie kam dabei ein Engel zu Schaden. Kein Mensch war dazu in der Lagen einen Engel ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Ganz von den Fakt abgesehen, dass Engel sich gegenüber Menschen so gut wie nie zu erkennen gaben.

Katan ließ nicht locker, zwar spürte er, dass Vidar etwas Ruhe gut tun würde und diese Ruhe würde er ihn auch gönnen, sobald Sven aufwachte, aber gerade wollte er nur so viel wie möglich über den Silberhaarigen erfahren.
 

„Ich glaube es nicht, ich weiß es, obwohl ich nicht glaube das ein Mensch überhaupt allein einem Engel etwas antun kann. Da muss ein Dämon schon der Puppenspieler sein.“ gab Vidar ohne Stimme zurück, während er begann für sich Nudeln zu kochen. Wenn Katan etwas abwollte musste er schon den Mund aufmachen, aber das es überhaupt so war nahm Vidar einfach mal nicht an. „Egal.“ brummte Vidar plötzlich und schwieg dann einfach.
 

"Dafür, dass du keine Ahnung hast wer du bist weißt du aber eine Menge.", brummte der Älter und schloss die Augen. Doch dann erhob sich Katan und ging in die Küche. Nahe stellte er sich zu Vidar heran, lehnte sich soweit zu ihm herunter, dass er den Jungen ins Ohr flüstern konnte. Langsam nervte ihn dieses Thema und es gab noch etwas ganz anderes, was ihn seit Vidars Wutanfall im Hotel beschäftigte. "Heißt das ich war der Erste deiner Kunden, der in dir war?", schnurrte Katan. Er war sich vollkommen bewusst darüber, was das für ein harter Themenwechsel war, aber er musste es wissen. Ihm war klar mit, wie brutal er vorgegangen war, aber von Reue, oder Schuldbewusstsein war Katan weit entfernt. Er grinste sogar dreckig, als er auf Antwort wartete.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  feuerregen
2008-02-20T13:27:41+00:00 20.02.2008 14:27
und sven ist immer noch mein liebling! ^^

katan und vidar haben sich in meinen sympathien beide zum positiven entwickelt und langsam beginne ich, durch sie durchzusteigen.
jetzt versteht man auch die ausstrahlung der beiden und ihre wirkung auf "mere humans".

macht bald weiter, bin hochinteressiert!
lg, feuerregen


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