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Weil ich dich liebe....

...und du mich willst [Kai x Alicia]
von

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Entschluss

Weil ich dich liebe… und du mich willst
 


 

Kapitel 19: Entschluss
 


 

Am Nachmittag kam Kai ins La Brasca und setzte sich an die Bar. Er hatte noch einen Moment Zeit, bevor er sich an die Arbeit machen musste. Mike war ebenfalls da und blickte ihn anzüglich an. „Na, hast du heute Nacht noch deinen Spaß mit Maggie gehabt? Ihr ward ja verdammt schnell verschwunden.“
 

Kai atmete tief durch. „Machst du mir einen Espresso, bitte?“, fragte er seinen Kollegen und Freund ohne auf die Frage einzugehen.
 

„Sicher“, grinste Mike und ließ die Espressomaschine arbeiten. Mit Hochdruck quoll der Espresso in die Tasse und verbreitete einen angenehmen Duft.
 

„Was machst du eigentlich hier? Du hast doch heute frei?“, fragte Kai seinen Freund und nahm den Espresso entgegen.
 

„Ja, habe ich. Aber du weißt doch, dass ich so gerne hier bin“, grinste Mike und verdrehte die Augen. „Nein, sicher nicht. Brian hatte mich gebeten, mit ihm die Inventur zu machen.“

Kai lächelte schwach und war froh, dass es ihn dieses Mal nicht getroffen hatte, auch wenn er wusste, dass Brian ihn damit für die Sache auf der Dinner Party „bestrafen“ wollte.
 

Er blickte aus dem Fenster und dachte wieder an die vergangene Nacht zurück. Es tat ihm immer noch leid, dass er nicht bemerkt hatte, was Maggie für ihn fühlte. Er hatte immer gedacht, dass er für sie ebenso nur eine Bettgeschichte war wie sie für ihn. Aber hätte er etwas geändert, wenn er es gewusst hätte? Wäre er so rücksichtsvoll gewesen, sie nicht weiter zu verletzen? Er war sich nicht sicher. Bis vor ein paar Wochen hätte es ihn wahrscheinlich nicht sehr gestört, aber jetzt war alles anders und der Grund dafür hatte einen Namen.
 

Wie gerne würde er sie, Alicia, noch einmal sehen. Er hatte gespürt, dass sie diesen Kuss ebenso gewollt hatte wie er. Sollte er noch einmal zu dem Hotel gehen? Er wusste zwar nicht ihren Nachnamen, aber vielleicht würde er sie ja noch einmal wieder sehen? Und vielleicht würde er dieses Mal mit ihr sprechen und sie davon überzeugen können, dass er es wert war, ihn kennen zu lernen.
 

Aber war er es überhaupt?
 

Was hatte er schon groß in seinem Leben geschafft? Die Schule hatte er mit Ach und Krach überstanden, was aber wohl eher an der Lustlosigkeit als an seiner Intelligenz lag. Das Leben im Heim war nicht einfach gewesen und er hatte als Teenager die rebellische Phase wohl ein wenig intensiver durchlaufen als andere. Viel zu oft hatte er die Schule geschwänzt und sich lieber mit seinen Freunden auf den Straßen herum getrieben. Die Lehrer hatten ihn schnell als sturköpfigen, schwierigen Fall abgestempelt, bei dem es sich nicht lohnte, Einsatz zu zeigen. Aber das war ihm damals nur recht gewesen.
 

Sobald er die Schule beendet hatte, hatte er sich einen Job gesucht, um endlich aus dieser beklemmenden Atmosphäre des Waisenhauses fliehen zu können. Meistens waren es Aushilfsjobs gewesen, bei denen er das hart verdiente Geld in Parties, Mädchen und Alkohol umsetzte. Mit achtzehn hatte er dann Birmingham den Rücken zu gekehrt und war nach London gekommen. Es war nicht schwer für ihn gewesen, hier Fuß zu fassen. Er war sich für keine Arbeit zu schade und sah gut aus. Eine gefragte Kombination in Pubs und Restaurants.
 

Nun arbeitete er bereits seit fünf Jahren im La Brasca, erst nur als Küchenhilfe, jetzt als der beste Barkeeper. Schnell hatte Brian gemerkt, was für ein Potential in dem jungen Erwachsenen steckte. Er schaffte es, dass die Gäste, unter ihnen viel weibliche Kundschaft, immer wieder das Restaurant besuchten und auch ihm war es zu verdanken, dass die Kritiken und Bewertungen des Lokals immer wieder gut abschnitten.
 

Dennoch hatte Kai eigentlich niemals geplant, sein Leben hier in diesem Nobelrestaurant zu verbringen. Er wollte reisen, Erfahrungen machen. Doch bis jetzt hatten ihm der Auslöser, und vielleicht auch der Mut gefehlt, diesen Schritt zu wagen. Er hatte hier Freunde, einen Job und er fühlte sich im Grunde sehr wohl in London. Diese Stadt lebte. Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit, immer war etwas los.
 

Gedankenverloren starrte er in seinen Espresso und rührte in der Crema, bis sie sich aufgelöst hatte.
 

Warum hatte er jetzt plötzlich diese Gedanken, doch noch etwas aus seinem Leben zu machen? Er war jahrelang zufrieden gewesen, so, wie es lief. Nun hatte er das Gefühl, dass ein anständiger Beruf, eine feste Beziehung und alles was dazu gehörte, in seinem Leben fehlten.
 

Er schluckte den nur noch lauwarmen Espresso hinunter und begann dann, die Weinbestände der Bar aufzufüllen.
 

~*~
 

Alicia saß auf einer Bank und genoss immer noch das normale Leben um sich herum. Ganz in ihrer Nähe spielten Kinder und sie wünschte, noch einmal so unbeschwert sein zu können. Jetzt, in diesem Moment, fühlte sie sich zwar frei, doch sie wusste genau, dass sie das Korsett aus Pflicht und Verantwortung bald wieder umlegen musste, welches ihr immer mehr die Luft zum Atmen raubte. Aber jetzt wollte sie nicht daran denken.
 

Lächelnd sah sie den Kindern weiterhin bei ihrem Spiel zu und seufzte leise. Ob sie eines Tages auch eine Familie haben würde? Die Zeit raste nur so an ihr vorbei, ihre biologische Uhr und das Verlangen nach einer Familie wurden immer lauter. Doch leider gehörte ja zu dieser Planung auch ein Mann…

Sie hatte mal gedacht, dass Jeff der Vater ihrer Kinder sein würde, jetzt wusste sie es besser. Leider hatte sie erst erfahren, dass dieser Mann nur an ihrem Geld interessiert gewesen war, als es fast schon zu spät war.
 

Noch immer schmerzte der Gedanke an diesen Betrug des Mannes, den sie einmal geliebt hatte, und dieses Risiko würde sie nie wieder eingehen. Sie wollte nicht noch einmal so verletzt werden.

War das der Grund, warum sie Stephano keine Chance gab? Doch er hatte ihr Geld nicht nötig. Seine Familie war wohlhabend und er verdiente als Assistent ihres Vaters sehr gut. Dennoch war da etwas, was sie immer noch davon abhielt, sich mit ihm einzulassen.
 

Und dann war da noch er – Kai.
 

Sie schüttelte ihren Kopf und auf ihrem Gesicht entstand ein trauriger Ausdruck. Bei diesem Mann hatte sie sich so sicher gefühlt, so geborgen. Aber konnte sie wirklich sicher sein, dass er nicht nur an ihrem Geld interessiert war? Er musste wissen, dass sie gut situiert war, schließlich kannte er ihre Suite und er hatte sie auf dieser Dinner Party und in dem nicht gerade günstigen Restaurant gesehen, in dem er arbeitete. Aber ansonsten wusste er nichts von ihr, nur ihren Vornamen. Zumindest hoffte sie das.
 

Sie musste an den vergangenen Abend denken. Sie schloss die Augen und sah ihn plötzlich wieder vor sich stehen, sah, wie er sie angesehen hatte, fühlte, wie er sie berührt hatte, spürte, wie er sie geküsst hatte…
 

Als sie die Augen wieder öffnete, wusste sie, dass dieser Dämon der vergangenen Nacht noch immer präsent war. Sie hatte sich von diesem Mann ein Trugbild erschaffen. Sie war sich sicher, dass er so nicht sein konnte – so gefühlvoll, so rücksichtsvoll, so zärtlich. Er war ein Mann, der bei keiner Frau „Nein“ sagte. Er war ein Mann, der alles mitnahm, was er kriegen konnte. Das wusste sie bereits seit ihrer ersten Begegnung und das war auch der Grund gewesen, warum sie ihn mit in ihre Suite genommen hatte.
 

Und dennoch…
 

Sie hatte sich in seiner Gegenwart so gut gefühlt. So vollkommen. Nichts hatte gefehlt, obwohl sie nichts voneinander wussten.
 

Diese Gefühle, die sie damals gefühlt hatte, durchströmten sie von neuem und sie wusste, dass es nicht nur der Sex gewesen war, der sie miteinander verband. Da war mehr gewesen. Hätte sie ansonsten so auf ihn reagiert, als sie ihn wieder gesehen hatte? Hätte sie ein solches Herzklopfen gehabt, als er sie gestern geküsst hatte?
 

Das Ziehen in ihrem Bauch sagte ihr, dass sie etwas unternehmen musste. So konnte es einfach nicht weiter gehen. Sie konnte nicht mit dem Gedanken leben, dass dieser Mann vielleicht der Mann hätte sein können, der ihr Leben lebenswert machen würde, ohne es heraus zu finden. Sie musste sich davon überzeugen, dass er auch nur einer dieser Männer war, die ihren größtmöglichen Vorteil aus einer Situation ziehen wollten.
 

Sie atmete tief durch, dann stand sie auf, verließ den Park und stoppte ein Taxi.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Bryan_Chan
2009-01-07T16:34:43+00:00 07.01.2009 17:34
Moa wie sweet.. die zwei haben ja megamäßigen Liebeskummer ♥ ♥ ♥
wie süüüüüüüß^^
war wieder übelst Geill!!!!
^^
Lg
Bry♥
Von:  Xulina
2008-12-28T13:47:08+00:00 28.12.2008 14:47
Auch, wie süß. X3
Jetzt scheint sich ja langsam was zu ergeben... ^^
So lange da niemand dazwischen funkt, seh ich erstmal kein Problem, nur einen geplätteten Kai, wenn sie durch die Eingangstür des Restaurants eintrudelt. ^u^
Obwohl... Ob der sie in dem Aufzug erkennt....? XDDD

Ich freu mich schon auf die fortsetzung.
Wenn sie jetzt wo anders hinfährt, fall ich vom Stuhl. XDDDD
Von: abgemeldet
2008-12-28T12:35:59+00:00 28.12.2008 13:35
*schrei* *kreisch*
endlich hat sie gemerkt, dass er ihr etwas bedeutet
udn ich hoffe auch das sie ihm eine Chance gibt...

Bin schon mal gespannt wies weiter geht

lg Katia
Von: abgemeldet
2008-12-28T12:34:55+00:00 28.12.2008 13:34
Jaaaaaaaaa....
sie fährt zu Kai... ^^

der wird sich bestimmt total freuen *smile*
hoffe mal das alles gut geht

und freu mich aufs nächste Kappi!^^
Mach weiter so!


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