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*~Broken Ways~*

Menschen ändern sich SasuXSaku
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr :-)
Wünsche euch allen eine wunderschöne Adventszeit. Passend dafür habe ich hier mein neues Kapitel für euch. Hoffentlich bekomme ich dieses Jahr noch eins hin...ich werde mir Mühe geben :-D
Viel Spaß beim lesen und bitte hinterlasst mir ein paar Kommentare, natürlich auch gerne kritische. Denn ohne ein Review ist es immer schwer sich bessern zu können ;-)

Liebe Grüße Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben :-)
Ich habe es doch geschafft dieses Jahr ein neues Kapitel heraus zu bringen. Ich hoffe es gefällt euch :)

Dabei nutze ich die Gelegenheit und wünsche euch allen ein besinnliches Weihnachtsfest für euch und eure Familien. Ich hoffe ihr habt - im Gegensatz zu mir - wenigstens ein wenig Weihnachtsstimmung, was bei der aktuellen Wetterlage nicht gerade einfach ist :-D
Guten Rutsch ins neue Jahr! Bis zum nächsten Mal ;-)

Liebe Grüße
EviLaNGeL14 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Es hat doch länger gedauert als gedacht aber hier habe ich endlich das nächste Kapitel für euch. Bin momentan in der Prüfungsphase meiner Ausbildung und gleichzeitig am umziehen...alles ein wenig stressig, doch ich bemühe mich schnell weite zu schreiben. Hier erst einmal das nächste Kapitel. Viel Spaß damit :-)

Liebe Grüße
EviLaNGeL14 Komplett anzeigen

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Erinnerung

Helles Mondlicht erleuchtete die Straßen des schönen Dorfes Konoha Gakure. Es war mitten in der Nacht und keine Menschenseele wandelte mehr zwischen den Häusern umher.
 

Keiner, bis auf ein Mädchen, welches einsam durch die Gassen ging. Ihr Weg führte sie in Richtung Dorfausgang. Sie wollte das Dorf nicht verlassen. Sie ging diesen Weg des Öfteren alleine . Mitten in der Nacht, wo niemand sie störte und man einfach für sich sein konnte.
 

Ihre Schritte wurden langsamer, bis sie letztendlich ganz stehen blieb. Gedankenverloren blickte sie geradeaus ohne irgendeine Gefühlsregung in ihrem Gesicht.
 

Vier Jahre.
 

Genau hier hatte sich ihr Leben komplett verändert. Und heute war der Jahrestag.
 

Ihre Smaragdgrünen Augen blickten zum Mond. Immer noch war sie gefangen in den Erlebnissen dieser Nacht. Nach all diesen Jahren konnte sie immer noch nicht aufhören an ihn zu denken. Wenn sie an diesen schicksalhaften Tag zurück dachte, weckte dies gemischte Gefühle in ihr. Damals kannte sie nur ein Gefühl:
 

Trauer.
 

Tag ein, Tag aus dachte sie an diesen Menschen, der ihr so viel Schmerz zugefügt hatte und es immer noch wagte in ihren Gedanken zu spuken.
 

Sie hatte viel gelitten, oft geweint und war in Selbstmitleid versunken.
 

Er hatte sie verändert.
 

Doch nicht alle Veränderungen waren negativ.
 

Bei diesem Gedanken schlich sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen und kaum hörbar sprach sie seinen Namen aus:
 


 

„Sasuke.“

Eine neue Mission

Vogelgezwitscher und warme Sonnenstrahlen. Eigentlich die perfekten Voraussetzungen für einen guten Start in den Tag. Das dachte sich auch Sakura Haruno, als sie sich ganz langsam und genüsslich aus ihrem Schlaf erhob. Doch ein kurzer Blick auf ihren Wecker ließ sie aufschrecken.

„Was? Schon so spät? Ich hab verschlafen!! Wieso klingelst du nicht du scheiß Ding?!“

Von einer Sekunde auf die andere war sie hellwach und schlagartig auf hundertachtzig, weswegen der Wecker auch gleich hochkant aus dem Fenster geworfen wurde.

Als sie von unten ein „Aua“ vernahm wurde Sakura hellhörig und eilte schnurstracks zum Fenster, um sich bei der betroffenen Person zu entschuldigen.

„Gomen Nasai, ich…oh Naruto?“

„Was hab ich dir denn jetzt schon wieder getan, Sakura?“, fragte Naruto während er sich den schmerzenden Kopf hielt und empört zu ihr aufblickte. „Das ist nicht fair…ich wollte dich doch nur holen, weil Oma Tsunade mich geschickt hat. Ich bin noch hundert Meter entfernt von dir und bekomm jetzt trotzdem ne Beule!“

Doch bei dem Wort Tsunade hörte Sakura schon nicht mehr zu, denn sie rannte zum Kleiderschrank, holte sich ein paar Klamotten und verschwand sogleich im Bad.

»Oh mein Gott, ich werde sterben!!! Und wenn nicht wegen Tsunade, dann deswegen, weil ich gleich vor lauter Hektik meine Zahnbürste verschlucke.«
 

Bereits nach ein paar Minuten war sie fertig und rannte die Treppe runter. Unten angekommen riss sie die Tür auf und rannte gegen Naruto. Sie haute ihn glatt um und landete direkt auf ihm.

„Ist das die Entschuldigung für den Wecker an meinem Kopf? Ich bin völlig überrascht, denn das kommt alles etwas plötzlich.“

„NARUTO! Hör auf mit diesen perversen Gedanken!“ Und kurz nach diesen Worten fand sich der blonde Junge auch schon an der nächsten Mauer wieder.
 

Im Krankenhaus angekommen stieß sie, auf dem Weg in die Umkleide, in ihrer Eile auch beinahe noch ein paar Patienten um. Sie warf sich in ihre Arbeitskleidung und eilte den Gang entlang zur Station in der sie heute tätig sein sollte.
 

„Sakura!“
 

Bei dieser – ihr allzu bekannten Stimme – blieb Sakura ruckartig stehen. Langsam drehte sie sich nach links, aus deren Richtung sie die Stimme wahrgenommen hatte.

Gegen die Wand gelehnt und mit verschränkten Armen stand niemand anderes als die Hokage Tsunade höchstpersönlich.
 

„Weißt du eigentliche wie spät ist?,“ dabei zuckte ihre Augenbraue gefährlich. Doch bevor Sakura antworten konnte fuhr ihr Sensei fort und wurde dabei bedenklich laut.

„EINE STUNDE! DU BIST EINE GANZE STUNDE ZU SPÄT DRAN, FRÄULEIN!“

„Gomen, Tsunade-sama.“

Seufzend stieß sich Tsunade von der Wand ab und kam auf ihre Schülerin zu.

„Naja, immerhin bist du jetzt hier. Das Wartezimmer ist voll. Kümmere dich um die Patienten und wenn du fertig bist, finde dich bitte in meinem Büro ein. Ich muss etwas mit dir besprechen.“

Der Blick den sie dabei ihrer Schülerin zuwarf, ließ eindeutig keine Widerworte zu, sodass Sakura ihr lediglich mit einem Nicken klar macht, dass sie ihre Anweisungen verstanden hatte.
 

Erst nach 3 Stunden konnte sie den letzten Patienten entlassen. Als sie sich gerade hinsetzen wollte, um ein bisschen zu verschnaufen, fiel ihr wieder ein, dass sie sich doch in das Büro von Tsunade begeben sollte. Seufzend machte sie sich auf den Weg, denn sie wollte es vermeiden ihren Sensei noch einmal aufzuregen.
 

„Guten Tag Sakura. Na wie war die Arbeit?“ Sakura erschrak und drehte sich um.

„Sensei Kakashi, meine Güte haben sie mich erschreckt.“

„Tut mir Leid, das wollte ich nicht“, grinste ihr der Kopier-Ninja entgegen. „Ich bin gerade auf dem Weg zu einer neuen Mission. Und habe leider nicht viel Zeit, “ er seufzte. „Noch nicht einmal um etwas zu essen. Tsunade ist ne echte Sklaventreiberin! Naja, man kann sich seinen Chef eben nicht aussuchen. Also, man sieht sich“. Sakura wollte noch antworten, aber da war er bereits in einer Rauchwolke verschwunden.
 

Nachdem Sakura die Tür zum Büro der Hokage erreicht hatte, zögerte sie noch einen Augenblick, bis sie an die Tür klopfte.

„Herein“, hörte sie von drinnen und Sakura öffnete zugleich die Tür, um einzutreten. „Ah Sakura, gut dass du gekommen bist.“

„Tsunade-sama. Weswegen wollten Sie mich sprechen?“

„Ich habe einige Information erhalten, die dich interessieren könnten. Setz dich.“

Sakura tat wie ihr geheißen. Irgendwie hatte sie ein mulmiges Gefühl.
 

„Ich habe gestern die Information erhalten, dass man jemanden von Akatsuki tot am Rande Nami no Kuni gefunden hat. Laut meinen Quellen handelt es sich bei dieser Person um Itachi Uchiha.“

„Was? Itachi ist tot?“

Tsunade nickte und fuhr fort.

„Wir wissen zwar nicht durch wen er zu Tode gekommen ist, allerdings gehe ich stark davon aus, dass Sasuke seine Finger mit im Spiel hatte.“

Bei dem Gedanken an Sasuke krampfte sich Sakuras Inneres zusammen. Von außen hin merkte man ihr die Nervosität, die bei diesem Namen aufkam, nicht an. Sie hatte gelernt, alles was mit diesem Jungen zu tun hatte, in sich zu verschließen. Deswegen fuhr sie ganz trocken den Dialog weiter. So als würde sie das Thema nur am Rand interessieren.

„Danke, Tsunade-sama. Könnten sie mich vielleicht weiterhin auf dem Laufenden halten?“ Tsunade nickte und Sakura ging wieder aus dem Zimmer, während ihr die Hokage einen nachdenklichen Blick hinterher warf.
 

-------------------------------------------------------------------
 

„Wo…bin…ich? Was…ist passiert?“

Dunkle Augen sahen sich in einem Raum um. Der verletzte junge Mann wollte aufstehen doch als er dies versuchte schmerzte sein ganzer Körper und er musste sich sofort wieder hinlegen. Dabei bemerkte er, dass sein ganzer Körper bandagiert war. Doch warum war ihm nicht ganz klar.

Eine weitere Person betrat den Raum. Nur verschwommen erkannte er, dass es sich um ein junges Mädchen handelte. Ohne ein Wort zu sagen, kam sie auf ihn zu. Sie kniete sich hin und fing an die Bandagen aufzuwickeln. Vermutlich wollte sie diese erneuern. Obwohl sie so nahe war, waren nur ihre Umrisse zu erkennen. Der Rest blieb verschwommen. Doch um sich weiter darüber Gedanken zu machen wer dieses Mädchen war, fehlte dem jungen Mann die Kraft. Seine Augen wurden schwerer und nach kurzer Zeit waren sie nicht mehr aufzuhalten, sodass er wieder in einen tiefen Schlaf fiel.
 

-------------------------------------------------------------------
 

Als Sakura am nächsten Morgen erwachte war sie nicht so in Eile wie beim letzten Mal, denn sie hatte sich im Laufe des vergangenen Tages einen neuen Wecker zugelegt, der nicht nur wunderbar funktionierte, sondern sie auch noch mit einem wunderschönen Lied, anstatt diesem grellen Geklimper, aus ihren Träumen weckte. Deswegen konnte sie nun gemütlich aufstehen und sich in aller Ruhe für den Tag zurecht machen.

Nachdem sie fertig hergerichtet war, ging sie runter in die Küche, in der bereits ihre Eltern am Frühstücken waren.

„Guten Morgen mein Liebling“, begrüßte sie ihre Mutter zugleich.

„Morgen“, immer noch müde rieb Sakura sich die Augen.

„Du musst heute noch ein paar Erledigungen für mich machen und bitte räum nachher dein Zimmer auf“, sagte ihr Mutter zu ihr.

„Ja, ja geht klar“, antworte Sakura ihr ein wenig genervt. Sie hatte wirklich besseres zu tun, als ihr Zimmer aufzuräumen.
 

Nach dem Frühstück ging sie zum Kageturm. Man sagte ihr, dass sie heute eine Mission bekommen würde.

Als sie vor der Tür stand klopfte sie an und betrat nach einer Rückmeldung das Zimmer.

Drinnen warteten schon Naruto und Shikamaru auf sie.

„Hey, guten Morgen Sakura“, begrüßte sie der Chaos-Ninja fröhlich und dazu noch laut, sodass die beiden anderen Begrüßungen darin untergingen. Aber so war er nun einmal: Laut und nervig. Doch trotz dessen musste man ihn einfach gern haben.

„Also, um was für eine Mission geht es?“, kam Sakura auch gleich zum Thema. Tsunade nickte ihr zu und begann auch gleich mit der Präsentation der Mission.

„Ihre bekommt eine B-Rang Mission. Eure Aufgabe wird sein einer gewissen Person Geleitschutz zu bieten. Einer wichtigen Person. Es geht um einen Botschafter aus dem Land des Tees der dringst möglich nach Tanzaku muss, um eine wichtige Botschaft zu überbringen. Um was für eine Botschaft es geht weiß ich nicht, aber das ändert nichts daran, dass wir ihm helfen werden. Uns wurde viel Geld für diese Mission geboten und ich hoffe ich kann mich auf euch verlassen“, dabei schaute sie besonders auf Naruto, da ja allgemein bekannt war, dass dieser immer seinen eigenen Kopf durchsetzen musste und so bereits einige Missionen anders durchgeführt wurden, als beabsichtigt.

Kurz darauf öffnete genannter Blondschopf wieder seinen Mund, um sich gleich darauf wieder beschweren zu können.

„Man Oma Tsunade ich will eine richtige Mission…eine die etwas mehr bietet. In der ich richtig kämpfen kann und nicht so ne Popelmission.“ Sakura verpasste ihm kurz darauf eine Kopfnuss. Es war ja klar, dass wieder eine Beschwerde kommen würde. Er würde sich anscheinend nie mit irgendetwas zufrieden geben.

„Naruto halt endlich die Klappe“, meldete sich nun auch Shikamaru genervt. Doch Tsunade grinste nur.

„Hab ich schon erwähnt, dass dieser Mann von gefährlichen Ninja aus dem Nebelreich verfolgt wird?“ Naruto horchte auf und sein Grinsen wurde doppelt so breit wie das von Tsunade. Sobald Gefahr drohte und die Möglichkeit auf einen Kampf bestand, war Naruto nicht mehr zu bremsen, denn er wollte unbedingt so oft es ging jedem zeigen, dass er unglaublich stark geworden war.

„Wen sollen wir beschützen?“, fragte Sakura schließlich. Tsunade blickte nur Richtung Tür, die sich im nächsten Moment öffnete.
 

Ein dünner Mann mit braunen Augen und Haaren trat ein und es dauerte keine zwei Sekunden, bis Sakura ihn erkannte und erfreut seinen Namen rief.

„Idate!“ Bei diesem Namen drehte sich Naruto ruckartig um und sah seinen alten Zankpartner entgegen, den er das letzte Mal vor 4 Jahren gesehen hatte. Zu dieser Zeit waren sie noch Team 7 gewesen und hatten den Auftrag gehabt ihn bei einem Rennen für die Vasabi Familie zu beschützen. Zuerst hatte Idate sich mit Naruto ziemlich oft gestritten, doch zum Ende hin sind sie doch Freunde geworden.
 

„Mensch Idate!“ Naruto war völlig aus dem Häuschen, weswegen er ungezügelt auf Idate zustürmte und ihn dabei fast umrannte.

„Hey du Holzkopf! Geh weg…das ist viel zu nahe…ist ja widerlich…LASS MICH LOS!“. Sakura musste grinsen, ebenso Tsunade.

„Also ihr werdet euch sofort auf den Weg machen, okay? Und enttäuscht mich ja nicht. Ich verlasse mich auf euch.“ Nach diesen Worten gingen die vier jungen Leute aus dem Zimmer und bereiteten sich auf den Abmarsch vor.

Die Hokage sah ihnen noch etwas hinterher. Dann griff sie mit ihrer linken Hand in eine Schublade an ihrem Schreibtisch und holte eine Flasche raus. Sake. Sie blickte sich noch einmal kurz um - zur Sicherheit - und nahm dann einen kräftigen Schluck aus der Flasche. Das musste jetzt wirklich mal sein. Und wer etwas anderes sagen würde, der wusste nicht wie stressig die Arbeit als Hokage der fünften Generation doch war.
 

Nach einer guten halben Stunde marschierte Sakura Richtung Konoha Eingangstor, wo schon ihre Teamkollegen auf sie warteten. Naruto wirkte ziemlich ungeduldig, was Sakura schon von weiten her bemerkte, denn dieser hüpfte von einem Fuß auf den Anderen.

„Man, Sakura. Komm doch mal ein bisschen schneller.“

„Naruto wir haben Zeit, okay?“

Doch Naruto ließ nicht locker. Schon lief er ihr entgegen und als er dann endlich bei ihr angekommen war, schob er sie vor sich her.

„Naruto…lass das! Ich kann auch selber gehen!“

„Aber nicht schnell genug.“

„Naruto hör auf, sonst werde ich wütend“, doch der Chaot hörte gar nicht auf sie. Jetzt reichte es ihr. „NARUTO“, schrie die Kunoichi, befreite sich nun mit Gewalt und verpasste ihm eine Kopfnuss, woraufhin dieser aufheulte und sich schmerzend den Kopf streichelte.

„Sakura, wann wirst du endlich einmal netter?“

„Sobald du aufhörst mich bis aufs Letzte zu reizen.“ Nun drehte die Rosahaarige ihm den Rücken zu und trottete zu den etwas weniger nervigen Menschen.
 

-------------------------------------------------------------------
 

Dieses Mal fiel es ihm leichter seine Augen zu öffnen und sie offen zu halten. Schmerzverzerrt hielt er sich den pochenden Kopf, der ihm sagte, er solle liegen bleiben. Dennoch richtete er sich auf. Langsam ließ er seinen Blick durch den Raum wandern.

Er war Recht dunkel, trotz dessen, dass draußen hellichter Tag zu sein schien, was er durch die von Vorhängen abgedunkelten Fenster wahrnahm.

Einen kurzen Augenblick später vernahm er Schritte, die näher kamen. Er blickte zu Tür, in welcher kurz darauf ein Mädchen erschien. Auch wenn er sie beim letzten Mal nur schemenhaft wahrgenommen hatte, war dies wohl die gleiche Person, die ihm die Bandagen gewechselt hatte. Ob sie ihn wohl die ganze Zeit gepflegt hatte?

Sie schien etwa in seinem Alter zu sein. Ihr rabenschwarzes Haar ging ihr bis zur Hüfte und er bemerkte den Blick, den sie ihm mit ihren anscheinend klarblauen Augen zuwarf.

Sie trug einen schon etwas abgenutzten Kimono, schien wohl nicht die wohlhabendste Person zu sein. Dies würde aber auch erklären, warum er sich in dieser einfachen Holzhütte befand. Vermutlich wohnte sie hier.

„Oh, du bist aufgewacht“, sagte sie, ging auf ihn zu und kniete sich zu ihm nieder. „Es freut mich zu sehen, dass es dir besser geht. Anfangs hatte ich befürchtet, dass die Zeit für dich abgelaufen sei, doch du scheinst ein hartnäckiger Bursche zu sein. Mein Name ist Kiyava und wie heißt du?“ Etwas überfordert von den vielen Worten, reagierte er nicht direkt.

„Wie bin ich hierhergekommen?“

„Ich habe dich vorne am Flussufer gefunden. Ziemlich schlimm zugerichtet. Deswegen habe ich dich mit zu mir genommen, ansonsten wärst du wahrscheinlich an deinen Verletzungen gestorben“, sie lächelte ihn an. „In ein paar Tagen solltest du wieder einigermaßen fit sein. Dann kannst du wieder nach Hause zurückkehren. Aber jetzt ess eine Kleinigkeit und ruhe dich weiter aus.“

Sie reichte ihm eine Schüssel mit Reis und Gemüse und dazu noch ein Glas Wasser. Schweigsam nahm er die Mahlzeit zu sich. Langsam erinnerte er sich wieder.

Er hatte gekämpft. Es war ein schwieriger bei dem viel Blut geflossen war. Sein Gegner musste ebenfalls viele Verletzungen erlitten haben.

Doch dann hatte er das Bewusstsein verloren, sodass ihm das Ende des Kampfes unklar blieb. Warum war er nur bewusstlos geworden? Es nervt ihn, dass er gerade so unwissend und hilflos war. Angewiesen auf eine Fremde!

Anscheinend musste sich sein Gesichtsausdruck seinen Gedanken angepasst haben, denn Kiyava fiel seine grüblerische Miene auf.

„Worüber denkst du nach?“, fragte sie deshalb geradeheraus. Doch sie bekam keine Antwort. Anscheinend wollte der Fremde nicht mit ihr über das Geschehene reden. Dabei fiel ihr etwas ein.

„Du hast mir immer noch nicht deinen Namen verraten.“

Daraufhin wandte der junge Mann ihr den Blick zu.
 

„Sasuke Uchiha.“

Eine neue Mission

Als Sakura am nächsten Morgen erwachte war sie nicht so in Eile wie beim letzten Mal, denn sie hatte sich im Laufe des vergangenen Tages einen neuen Wecker zugelegt, der nicht nur wunderbar funktionierte, sondern sie auch noch mit einem wunderschönen Lied, anstatt diesem grellen Geklimper, aus ihren Träumen weckte. Deswegen konnte sie nun gemütlich aufstehen und sich in aller Ruhe für den Tag zurecht machen.

Nachdem sie fertig hergerichtet war, ging sie runter in die Küche, in der bereits ihre Eltern am Frühstücken waren.

„Guten Morgen mein Liebling", begrüßte sie ihre Mutter zugleich.

„Morgen", immer noch müde rieb Sakura sich die Augen.

„Du musst heute noch ein paar Erledigungen für mich machen und bitte räum nachher dein Zimmer auf", sagte ihr Mutter zu ihr.

„Ja, ja geht klar", antworte Sakura ihr ein wenig genervt. Sie hatte wirklich besseres zu tun, als ihr Zimmer aufzuräumen.
 

Nach dem Frühstück ging sie zum Kageturm. Man sagte ihr, dass sie heute eine Mission bekommen würde.

Als sie vor der Tür stand klopfte sie an und betrat nach einer Rückmeldung das Zimmer.

Drinnen warteten schon Naruto und Shikamaru auf sie.

„Hey, guten Morgen Sakura", begrüßte sie der Chaos-Ninja fröhlich und dazu noch laut, sodass die beiden anderen Begrüßungen darin untergingen. Aber so war er nun einmal: Laut und nervig. Doch trotz dessen musste man ihn einfach gern haben.

„Also, um was für eine Mission geht es?", kam Sakura auch gleich zum Thema. Tsunade nickte ihr zu und begann auch gleich mit der Präsentation der Mission.

„Ihre bekommt eine B-Rang Mission. Eure Aufgabe wird sein einer gewissen Person Geleitschutz zu bieten. Einer wichtigen Person. Es geht um einen Botschafter aus dem Land des Tees der dringst möglich nach Tanzaku muss, um eine wichtige Botschaft zu überbringen. Um was für eine Botschaft es geht weiß ich nicht, aber das ändert nichts daran, dass wir ihm helfen werden. Uns wurde viel Geld für diese Mission geboten und ich hoffe ich kann mich auf euch verlassen", dabei schaute sie besonders auf Naruto, da ja allgemein bekannt war, dass dieser immer seinen eigenen Kopf durchsetzen musste und so bereits einige Missionen anders durchgeführt wurden, als beabsichtigt.

Kurz darauf öffnete genannter Blondschopf wieder seinen Mund, um sich gleich darauf wieder beschweren zu können.

„Man Oma Tsunade ich will eine richtige Mission…eine die etwas mehr bietet. In der ich richtig kämpfen kann und nicht so ne Popelmission." Sakura verpasste ihm kurz darauf eine Kopfnuss. Es war ja klar, dass wieder eine Beschwerde kommen würde. Er würde sich anscheinend nie mit irgendetwas zufrieden geben.

„Naruto halt endlich die Klappe", meldete sich nun auch Shikamaru genervt. Doch Tsunade grinste nur.

„Hab ich schon erwähnt, dass dieser Mann von gefährlichen Ninja aus dem Nebelreich verfolgt wird?" Naruto horchte auf und sein Grinsen wurde doppelt so breit wie das von Tsunade. Sobald Gefahr drohte und die Möglichkeit auf einen Kampf bestand, war Naruto nicht mehr zu bremsen, denn er wollte unbedingt so oft es ging jedem zeigen, dass er unglaublich stark geworden war.

„Wen sollen wir beschützen?", fragte Sakura schließlich. Tsunade blickte nur Richtung Tür, die sich im nächsten Moment öffnete.
 

Ein dünner Mann mit braunen Augen und Haaren trat ein und es dauerte keine zwei Sekunden, bis Sakura ihn erkannte und erfreut seinen Namen rief.

„Idate!" Bei diesem Namen drehte sich Naruto ruckartig um und sah seinen alten Zankpartner entgegen, den er das letzte Mal vor 4 Jahren gesehen hatte. Zu dieser Zeit waren sie noch Team 7 gewesen und hatten den Auftrag gehabt ihn bei einem Rennen für die Vasabi Familie zu beschützen. Zuerst hatte Idate sich mit Naruto ziemlich oft gestritten, doch zum Ende hin sind sie doch Freunde geworden.
 

„Mensch Idate!" Naruto war völlig aus dem Häuschen, weswegen er ungezügelt auf Idate zustürmte und ihn dabei fast umrannte.

„Hey du Holzkopf! Geh weg…das ist viel zu nahe…ist ja widerlich…LASS MICH LOS!". Sakura musste grinsen, ebenso Tsunade.

„Also ihr werdet euch sofort auf den Weg machen, okay? Und enttäuscht mich ja nicht. Ich verlasse mich auf euch." Nach diesen Worten gingen die vier jungen Leute aus dem Zimmer und bereiteten sich auf den Abmarsch vor.

Die Hokage sah ihnen noch etwas hinterher. Dann griff sie mit ihrer linken Hand in eine Schublade an ihrem Schreibtisch und holte eine Flasche raus. Sake. Sie blickte sich noch einmal kurz um - zur Sicherheit - und nahm dann einen kräftigen Schluck aus der Flasche. Das musste jetzt wirklich mal sein. Und wer etwas anderes sagen würde, der wusste nicht wie stressig die Arbeit als Hokage der fünften Generation doch war.
 

Nach einer guten halben Stunde marschierte Sakura Richtung Konoha Eingangstor, wo schon ihre Teamkollegen auf sie warteten. Naruto wirkte ziemlich ungeduldig, was Sakura schon von weiten her bemerkte, denn dieser hüpfte von einem Fuß auf den Anderen.

„Man, Sakura. Komm doch mal ein bisschen schneller."

„Naruto wir haben Zeit, okay?"

Doch Naruto ließ nicht locker. Schon lief er ihr entgegen und als er dann endlich bei ihr angekommen war, schob er sie vor sich her.

„Naruto…lass das! Ich kann auch selber gehen!"

„Aber nicht schnell genug."

„Naruto hör auf, sonst werde ich wütend", doch der Chaot hörte gar nicht auf sie. Jetzt reichte es ihr. „NARUTO", schrie die Kunoichi, befreite sich nun mit Gewalt und verpasste ihm eine Kopfnuss, woraufhin dieser aufheulte und sich schmerzend den Kopf streichelte.

„Sakura, wann wirst du endlich einmal netter?"

„Sobald du aufhörst mich bis aufs Letzte zu reizen." Nun drehte die Rosahaarige ihm den Rücken zu und trottete zu den etwas weniger nervigen Menschen.
 

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Dieses Mal fiel es ihm leichter seine Augen zu öffnen und sie offen zu halten. Schmerzverzerrt hielt er sich den pochenden Kopf, der ihm sagte, er solle liegen bleiben. Dennoch richtete er sich auf. Langsam ließ er seinen Blick durch den Raum wandern.

Er war Recht dunkel, trotz dessen, dass draußen hellichter Tag zu sein schien, was er durch die von Vorhängen abgedunkelten Fenster wahrnahm.

Einen kurzen Augenblick später vernahm er Schritte, die näher kamen. Er blickte zu Tür, in welcher kurz darauf ein Mädchen erschien. Auch wenn er sie beim letzten Mal nur schemenhaft wahrgenommen hatte, war dies wohl die gleiche Person, die ihm die Bandagen gewechselt hatte. Ob sie ihn wohl die ganze Zeit gepflegt hatte?

Sie schien etwa in seinem Alter zu sein. Ihr rabenschwarzes Haar ging ihr bis zur Hüfte und er bemerkte den Blick, den sie ihm mit ihren anscheinend klarblauen Augen zuwarf.

Sie trug einen schon etwas abgenutzten Kimono, schien wohl nicht die wohlhabendste Person zu sein. Dies würde aber auch erklären, warum er sich in dieser einfachen Holzhütte befand. Vermutlich wohnte sie hier.

„Oh, du bist aufgewacht", sagte sie, ging auf ihn zu und kniete sich zu ihm nieder. „Es freut mich zu sehen, dass es dir besser geht. Anfangs hatte ich befürchtet, dass die Zeit für dich abgelaufen sei, doch du scheinst ein hartnäckiger Bursche zu sein. Mein Name ist Kiyava und wie heißt du?" Etwas überfordert von den vielen Worten, reagierte er nicht direkt.

„Wie bin ich hierhergekommen?"

„Ich habe dich vorne am Flussufer gefunden. Ziemlich schlimm zugerichtet. Deswegen habe ich dich mit zu mir genommen, ansonsten wärst du wahrscheinlich an deinen Verletzungen gestorben", sie lächelte ihn an. „In ein paar Tagen solltest du wieder einigermaßen fit sein. Dann kannst du wieder nach Hause zurückkehren. Aber jetzt ess eine Kleinigkeit und ruhe dich weiter aus."

Sie reichte ihm eine Schüssel mit Reis und Gemüse und dazu noch ein Glas Wasser. Schweigsam nahm er die Mahlzeit zu sich. Langsam erinnerte er sich wieder.

Er hatte gekämpft. Es war ein schwieriger bei dem viel Blut geflossen war. Sein Gegner musste ebenfalls viele Verletzungen erlitten haben.

Doch dann hatte er das Bewusstsein verloren, sodass ihm das Ende des Kampfes unklar blieb. Warum war er nur bewusstlos geworden? Es nervt ihn, dass er gerade so unwissend und hilflos war. Angewiesen auf eine Fremde!

Anscheinend musste sich sein Gesichtsausdruck seinen Gedanken angepasst haben, denn Kiyava fiel seine grüblerische Miene auf.

„Worüber denkst du nach?", fragte sie deshalb geradeheraus. Doch sie bekam keine Antwort. Anscheinend wollte der Fremde nicht mit ihr über das Geschehene reden. Dabei fiel ihr etwas ein.

„Du hast mir immer noch nicht deinen Namen verraten."

Daraufhin wandte der junge Mann ihr den Blick zu.
 

„Sasuke Uchiha."
 

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Es war nun schon früher Nachmittag. Bis jetzt lief alles glatt und morgen sollten sie gegen Mittag in Tanzaku ankommen. Sakura gefiel es nicht, dass sich die Ninja, die Idate verfolgen sollten noch nicht gezeigt hatten. Sie hatte irgendwie das mulmige Gefühl, dass sie sie lediglich in Sicherheit wiegen wollten, weswegen sie besonders auf der Hut blieb.

In Gedanken an ihre Mission versunken blickte sie in den Himmel. Naruto merkte dies.

„Ist irgendetwas Sakura?“

„Was? Oh…nein, alles in Ordnung. Ich habe nur gerade überlegt wieso wir noch nicht angegriffen worden sind.“

„Hm...du hast Recht. Das ist schon etwas merkwürdig. Und ziemlich ärgerlich noch dazu. Mir ist total langweilig. Diese Schwachköpfe von Ninjas sollen sich endlich mal blicken lassen, ansonsten wird mir so langweilig sein, dass ich wahllos jeden Baum an dem wir vorbeikommen um metzeln muss, oder ich würde noch auf die Idee kommen mit euch zu kämpfen.“

„Oder, was noch viel schlimmer wäre. Du würdest uns weiterhin mit deinem behämmerten Gequatsche auf die Nerven gehen. Als ob deine Anwesenheit allein nicht schon nervig genug wäre, “ meldete sich Teamführer Shikamaru erstmals zu Wort.

„Hey, sei nicht so gemein!“

„Tze…das musste ich mal loswerden.“

„Sag mal Ananasschädel, möchtest du dich gerne mit mir anlegen?“ Naruto versuchte Shikamaru zu reizen, doch dieser blieb wie immer ganz cool.

„Ne, das wäre mir zu nervig“, antwortete dieser nur und verschränkte gelangweilt die Arme hinter seinen Kopf. Naruto schien vor Wut gleich der Kragen zu platzen. Diese faule Sau den alles und jeden nervte aber trotzdem frech wie sonst was war. Dem würde er es schon zeigen, doch da hatte er nicht mit Sakura gerechnet.

„Hört auf Jungs. Ich weiß ja, dass es eine erschreckende Vorstellung ist, das Naruto uns noch mehr auf die Nerven gehen könnte als ohnehin schon, aber deswegen müssen wir doch keinen Streit anfangen, oder? Und falls ihr es doch tut, dann bekommt ihr es mit mir zu tun, verstanden? “, während sie dies sagte hob sie bedrohlich ihre Rechte Faust und hielt sie Naruto direkt vor sein Gesicht. Dieser schaute sie ängstlich an und wich ein paar Schritte zurück.

„Ist ja schon gut, Sakura. Beruhige dich…ich hör ja schon auf.“

„Gut“, sie atmete erleichtert auf. „Dann hoffen wir einfach mal, dass sich die feindlichen Ninjas bald mal blicken lassen. Zum Wohle aller Anwesenden, ausgenommen Naruto.“

„Hey. Das hab ich gehört.“

Sakura musste lachen.

„Ist ja schon gut, war nicht so gemeint. Tu doch einfach so als hätte ich nie etwas gesagt.“

Doch Naruto brummte nur etwas beleidigt und ging etwas schneller, sodass er nun an der Spitze der kleinen Truppe war.

„Der Kerl wird sich wohl nie ändern“, ließ auch nun Idate mal einen Kommentar ab und schüttelte enttäuschend den Kopf. Er hatte schon gedacht, dass Naruto im Laufe der Jahre wenigstens etwas erwachsener geworden war. Aber das war wohl ein Irrtum.
 

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Der Junge Uchiha kam wieder zu sich. Er hatte zwar noch leichte Schmerzen aber er wollte auf keinen Fall länger hier bleiben. Es belastete ihn nämlich nicht zu wissen, wie der Kampf ausgegangen war und wenn er weiterhin hier am Arsch der Welt bleiben würde, würde er es wohl niemals erfahren.

Langsam stand er auf und schritt zur Tür, welche er einen kleinen Spalt breit öffnete, um sich zu vergewissern, dass dieses merkwürdige Mädchen – die einfach so fremde Menschen bei sich aufnahm und sie gesund pflegte – nicht da war. Er hatte einfach keine Lust lästige Fragen zu beantworten und wollte nur so schnell es geht weg von ihr. Zu seinem Glück war sie nirgends zu sehen. Er nutzte die Gelegenheit und trat in die Freiheit hinaus. Davor erblickte er an einem Hacken neben der Tür einen schwarzen Umhang. Eine gute Tarnung. Es wäre leichtsinnig sich einfach so in der Öffentlichkeit zu zeigen. Schließlich war er ein gesuchter Nuke-Nin und darüber hinaus war er immer noch nicht komplett genesen.

Es war zwar eine lästige Angelegenheit sich vor allen verstecken zu müssen, aber er wollte auf keinen Fall riskieren entdeckt zu werden. Schließlich konnte er es nicht riskieren irgendwo eingesperrt zu werden, ohne die Gewissheit zu haben, dass sein Gegner nicht mausetot war. Vorher konnte er keine Ruhe geben.
 

Itachi Uchiha.
 

Sasuke war endlich stark genug gewesen seinen Bruder herausfordern können. Es musste einfach ausgereicht haben, um ihn nach so langer Zeit den verdienten Tod zu bescheren.

Immer noch in Gedanken versunken zog er sich den Umhang rüber und die Kapuze über den Kopf, sodass man sein Gesicht nicht erkennen konnte.

Als er nach draußen kam, musste er sich erst mal an das helle Tageslicht gewöhnen, denn die Hütte war von drinnen ziemlich dunkel gewesen. Ohne ein richtiges Ziel zu haben, machte er sich auf den Weg.
 

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Da es nun schon langsam dunkel wurde, beschloss Shikamaru es für heute gut sein zu lassen. Schließlich hatten sie es nicht unbedingt eilig. Also bauten er und Naruto das Zelt auf, während Sakura mit Idate Feuerholz sammeln ging.

„Was ist eigentlich aus dir und deinem Bruder geworden? Habt ihr euch noch mal getroffen, oder so?“, fragte Sakura Idate, als sie alleine waren.

„Hm..., er hat mir einen Brief geschrieben und danach haben wir uns tatsächlich noch mal getroffen. Aber nicht sehr oft, denn er hatte viel zu tun mit den Chunnin-Prüfungen und so. Ich hab in den letzten Jahren noch mehr trainiert und bin sogar noch schneller geworden.“

„Achja, stimmt. Letztens war doch wieder ein Rennen zum Todoroki Schrein. Du hast bestimmt gewonnen, oder?“ Daraufhin grinste Idate sie an.

„Ja, und jetzt wo die Vagarashi Familie nicht mehr da ist, war es ein sehr lustiges Rennen. Das halbe Dorf hat mitgemacht. Und anschließend wurde ein wunderschönes Fest gefeiert.“

„Das freut mich für dich, dass bei euch wieder alles okay ist.“

Idate wollte eigentlich fragen, was aus Sasuke geworden ist, doch er wollte sie nicht verletzen, weil er wusste wie verliebt sie in Sasuke war. Auch zu seinem Dorf ist die Geschichte gekommen, dass nun auch der letzte Uchiha zum Nuke-Nin geworden war.
 

Wenig später hatten die beiden dann genug Feuerholz gesammelt und kehrten zum Lager zurück. Dort war das Zelt auch schon aufgebaut. Aber als Sakura sich Shikamaru näherte, merkte sie, dass jemand fehlte.

„Wo ist denn Naruto?“

„Da hinten an dem Baum“, bekam sie als Antwort.

Sie drehte sich um und dann sah sie ihn. Gefesselt und geknebelt an einen Baum gebunden, mit einem mürrischen Gesichtsausdruck.

„Was ist denn passiert?“, fragte sie wieder an Shikamaru gewandt.

Dieser seufzte kurz genervt auf, bevor er antwortete.

„Naruto ist ein absoluter Trottel was das Zelt aufbauen betrifft. Er hat es zweimal zum Einstürzen gebracht, als wir gerade fertig waren. Deswegen hab ich ihn festgebunden, damit es nicht wieder einstürzt.“

Sakura konnte ein Lachen einfach nicht unterdrücken. Idate ebenso wenig, auch wenn sein Lachen sich auf ein fieses Grinsen beschränkte. Shikamaru schritt nun langsam auf den Blonden Chaoten zu, der ihn grimmig anschaute.

„Ich mach dich jetzt los, aber wehe das Zelt stürzt noch mal ein. Dann schläfst du draußen, kapiert?“
 

Naruto gab ein leises Knurren von sich, nickte aber. Nachdem das geklärt war packten sie alle ihren Proviant aus und fingen an zu essen. Außer Sakura, die in der Nähe einen See gefunden hatte und noch einmal baden gehen wollte.

Niemand sagte etwas, auch Naruto nicht. Wahrscheinlich war er immer noch beleidigt wegen der Aktion von Shikamaru. Nach der schweigenden halben Stunde, die sie vor dem Lagerfeuer verbracht hatten, fing Idate als Erster an zu gähnen. Kurz darauf kam Sakura wieder, die ebenfalls ziemlich müde aussah und mit den anderen anfing im Chor zu gähnen.

„Hm… ich glaube wir sollten uns schlafen legen“, sagte Sakura und streckte sich genüsslich.

„Stimmt. Morgen müssen wir noch weit reisen, deswegen sollten wir auch früh aufstehen. Also gut“, sagte Shikamaru und stand nun auf. „Ich übernehme die Erste Wache. Das Lagerfeuer machen wir am besten aus. Es wäre zu gefährlich es noch an zulassen, wenn nur noch eine Person wach ist. In zwei Stunden übernimmt Sakura und dann Naruto.“

„Alles klar“, kam es von den genannten einstimmig. Und schon begaben sie sich auf den Weg zu dem Zelt, in welchen sie alle schlafen würden.

Obwohl Sakura doch ziemlich müde war, konnte sie nicht einschlafen. Wieso wusste sie auch nicht so recht, aber sie hatte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Als sie es dann endlich schaffte ein bisschen einzudösen, kam auch schon Shikamaru um sie für die nächste Schicht zu wecken. Ziemlich depressiv und kurz davor laut los zu schreien, setzte sie sich vor das Zelt.
 

----------------------------------------------------------------------
 

Im Dunkeln wanderte währenddessen eine Person mit Mantel und Kapuze einen Weg entlang.

»Wo bin ich hier nur? Das Wellenreich habe ich schon lange hinter mir gelassen.«

Plötzlich bemerkte Sasuke ein Schild. Auf diesem stand »Tanzaku«. Der Junge Uchiha erinnerte sich an den Ort. Dort hatte er eine erschütternde Niederlage von seinem Bruder erlitten. Damals hatte er ihn zum ersten Mal nach der Uchiha Tragödie gesehen. Ohne ein Geräusch ging er weiter.
 

---------------------------------------------------------------------
 

»Morgen werden wir in Tanzaku sein. Zum Glück«, während Sakura so in ihren Gedanken versunken über ihre jetzige Lage meckerte, bemerkte sie nicht wie sie beobachtet wurde. Sie schaute Gedankenverloren in die Sterne. Als sie ihren Blick langsam auf ihre Hände richtete, bemerkte sie eine rasche Bewegung in den Bäumen.

Augenblicklich zog sie ihren Kunai und wollte schon die anderen wecken aber alles ging zu schnell. Eine dunkle Gestalt sprang auf sie zu und warf seine Shuriken. Sakura wich gekonnt aus und warf ihren Kunai. Diesen wehrte die Person ohne Mühe ab. Auf einmal spürte sie ein anderes Chakra direkt hinter ihr. Doch als sie sich umdrehen wollte spürte sie schon einen stechenden Schmerz an ihrer Schulter und sie wurde festgehalten. Wie von selbst rief sie die Namen der anderen.

„NARUTO, SHIKAMARU, IDATE WACHT AUF!“, schrie die Junge Kunoichi. Doch anscheinend hörte sie niemand. Die Person vor ihr sah sie nun direkt an und schritt langsam auf sie zu.

„Es ist zu spät“, sagte sie mit kalter Stimme und kurz darauf explodierte das Zelt. Die Explosion war gerade groß genug gewesen um das Zelt zu sprengen doch viel weiter kam sie nicht.

Sakuras Augen weiteten sich vor Entsetzen.
 

Das konnte nicht wahr sein. Naruto, Shikamaru und Idate. Sie konnten unmöglich tot sein. Sakuras Augen füllten sich mit Tränen, sie schrie ihren Schmerz heraus. Ohne genau zu wissen was sie tat, stieß sie ihren Ellbogen in den Bauch der Person, die sie festhielt. Diese hatte nicht mit so einer plötzlichen Reaktion gerechnet und fiel nun auf die Knie. Keine Sekunde später stürmte sie auf den nächsten los, der sie nur kalt anlächelte, in dem Wissen, dass er ohnehin im Vorteil war. Er holte zum Schlag aus und traf Sakura mitten im Bauch, sodass diese Blut spucken musste. Sein Lächeln wurde breiter doch einen kleinen Augenblick später erstarb es, als sich das Mädchen vor ihm in einen Baumstamm verwandelte.

„Kawarimi no Jutsu!“

Er blickte sich um, doch nirgends fand er sie. Einen kurzen Augenblick später wurde er per Kinnhaken in die Luft befördert. Und Sakura lächelte triumphierend am Boden. Doch zu früh gefreut. Die Gestalt verpuffte.

„Ein Doppelgänger?“

„Tja, sieht so aus, ne?“  Erschrocken drehte sie sich um. Zu spät. Ihr Gegner hatte ihr seinen Kunai in ihre Schulter gerammt. Ein kurzer Schmerz durchzuckte Sakuras Schulter, als sie das Messer wieder aus ihrem Fleisch herauszog. Angenehmer wurde es als sie die kleine Wunde mit ihrem Chakra heilte.

„Ich glaube mit einem einfachen Kunai wirst du mich nicht besiegen können“, informierte sie ihn. Sie fühlte sich auf einmal wieder etwas mehr siegessicher.

„Wer sagt denn, dass es ein einfacher Kunai war?“ Das kleine Lächeln, welches sich eben auf Sakuras Gesicht geschlichen hatte erstarb sofort, als sie plötzlich merkte wie ihr Körper heftig anfing zu schmerzen und sie sich kaum noch bewegen konnte.

„Mist…an dem Kunai war Gift!“

„Tja Süße, hättest vielleicht ein bisschen besser aufpassen sollen.“

„Ich war nur übermüdet!“

„Wie auch immer. Jedenfalls kannst du dich jetzt nicht mehr richtig bewegen und das werde ich natürlich ausnutzen.“

Wenige Sekunden später spürte Sakura einen heftigen Tritt in ihrer Magengegend.
 

Sie flog mehrere Meter weit nach hinten, bis ihr Flug durch einen im Weg stehenden Baum abgebremst wurde. Ein harter und schmerzvoller Aufprall folgte und Sakura musste Blut spucken. Nun lag sie da, gelähmt von dem Gift und somit nicht in der Lage sich zu wehren. Ihr Körper schmerzte unheimlich und das Atmen fiel ihr schwer.  

Dann bemerkte sie, dass sich der andere Mann von Sakuras Schlag erholt hatte. Beide kamen auf sie zu. Was sollte sie bloß tun? Sie war allein und konnte sich kaum noch bewegen. Verdammt. Sie war zu schwach, viel zu schwach. Was war nur los mit ihr? Normalerweise ließ sie sich doch nicht so leicht besiegen. Schließlich war sie in den vergangenen Jahren um ein vielfaches stärker geworden. Auf einmal fühlte sie sich wieder wie das kleine 12 Jährige Mädchen, dass immer gerettet werden musste. Sie hatte diese Sakura doch hinter sich gelassen. Es war wie in einem Alptraum. Doch es wurde noch schlimmer als sie mit großen Erschrecken feststellen musste, dass sich in den Bäumen noch an die 5 weitere Shinobi versteckt gehalten hatten, die dem ganzen Spektakel mit großen Genuss beigewohnten. Wie konnte es nur sein, dass sie die nicht bemerkt hatte? Ihre Sinne waren doch sonst so scharf und diese Shinobi sahen nicht so aus, als wären sie so besonders stark. Dies konnte nur ein Alptraum sein. Es gab sonst keine andere Möglichkeit. Panisch kniff sie ihre Augen zusammen und hoffte bald aufzuwachen. Doch es kam nichts und ihre Angst wurde immer größer. Sie würde sterben. Ganz sicher.
 

Plötzlich vernahm sie noch ein weiteres Geräusch. Direkt vor ihr war jemand gelandet. Etwa ein weiterer feindlicher Ninja? Oder vielleicht sind Naruto und die anderen entkommen? Hoffnungsvoll öffnete sie langsam ihre Augen.

Was oder wen sie da vor sich sah löste unterschiedliche Gefühle in ihr aus. Jemand in einem schwarzen Umhang stand vor ihr aber mit dem Rücken zu ihr gewandt, was vielleicht bedeutete, dass er nicht ihr Feind war. Zudem konnte sie nicht erkennen, wer unter dem Umhang steckte und hoffte innig, dass es Naruto oder Shikamaru waren. Aber egal wer das war, Sakura war von demjenigen abhängig. Und anscheinend waren ihre Hoffnungen nicht umsonst, denn wie auf Kommando rannte die Person im Umhang auf die feindlichen Shinobi zu. Diese waren darauf überhaupt nicht vorbereitet. Dennoch verschwand die kurzzeitig überkommende Überraschung sofort, als den Shinobi wieder einfiel, dass sie in der Überzahl waren. Allerdings erlosch diese Hoffnung so schnell wie sie gekommen war, denn zwei weitere Ninja sprangen aus den Bäumen und allem Anschein nach waren es keine Kameraden.

In letzter Sekunde

Nur schwach bekam Sakura Einzelheiten des Kampfes mit, denn ihre Verletzungen machten ihr schwer zu schaffen. Sie versuchte sich selbst zu heilen, aber natürlich machte ihr das Gift - welches sich seelenruhig in ihrem Körper ausbreitete - zu schaffen. Ihr Blick wurde trüb und ein ungewöhnlich starker Schwindel überkam sie, sodass sie ihre Augen schließen musste.

Immer noch nahm sie die Geräusche des Kampfgeschehens wahr: Die Schreie, das Aufeinanderprallen der Messer und die Erschütterungen, wenn jemand oder etwas auf dem Boden aufkam.

Sie wollte etwas sehen, wollte wissen wer da alles kämpfte und wer am Gewinnen war, doch sie konnte nicht. War sie wirklich so schwach? Sie fühlte sich doch ganz schön erbärmlich, dabei war sie in den vergangenen Jahren um einiges stärker geworden. Oder war das alles nur Einbildung gewesen? Vielleicht war es auch die Tatsache, dass sie gesehen hatte wie ihr bester Freund explodiert war.

Plötzlich kamen ihr wieder die Tränen. Ja klar! Dafür hatte sie noch Kraft genug. Zum Weinen. Zu sonst war sie nichts nütze. Sie könnte noch nicht einmal ihren Retter heilen, wenn dieser schwer verletzt werden sollte. Dann würden sie vermutlich beide sterben. Was für ein jämmerliches Ende.
 

Einige Minuten später erstarben die Kampfgeräusche langsam und es wurde stiller. Als sie Schritte auf sich zukommen hörte, konnte sie noch nicht einmal Angst haben so schwach war sie.

„Sakura? Kannst du mich hören? ", fragte jemand behutsam. Die Stimme konnte sie keiner Person zuordnen. Ihr Kopf war wie benebelt, ihre Glieder wie gelähmt.

Nur ein flaches, keuchendes Atmen zeigte, dass sie wohl noch am Leben zu sein schien. Sie hörte die Stimme wieder, doch sie wurde immer leiser, so als würde sie sich entfernen. Doch nicht die Stimme war es die sich entfernt, sondern ihr Bewusstsein, denn kurz darauf verlor sie dieses auch schon.
 

ihrem Körper ausbreitete - zu schaffen. Ihr Blick wurde trüb und ein ungewöhnlich starker Schwindel überkam sie, sodass sie ihre Augen schließen musste.

Immer noch nahm sie die Geräusche des Kampfgeschehens wahr: Die Schreie, das Aufeinanderprallen der Messer und die Erschütterungen, wenn jemand oder etwas auf dem Boden aufkam.

Sie wollte etwas sehen, wollte wissen wer da alles kämpfte und wer am Gewinnen war, doch sie konnte nicht. War sie wirklich so schwach? Sie fühlte sich doch ganz schön erbärmlich, dabei war sie in den vergangenen Jahren um einiges stärker geworden. Oder war das alles nur Einbildung gewesen? Vielleicht war es auch die Tatsache, dass sie gesehen hatte wie ihr bester Freund explodiert war.

Plötzlich kamen ihr wieder die Tränen. Ja klar! Dafür hatte sie noch Kraft genug. Zum Weinen. Zu sonst war sie nichts nütze. Sie könnte noch nicht einmal ihren Retter heilen, wenn dieser schwer verletzt werden sollte. Dann würden sie vermutlich beide sterben. Was für ein jämmerliches Ende.
 

Einige Minuten später erstarben die Kampfgeräusche langsam und es wurde stiller. Als sie Schritte auf sich zukommen hörte, konnte sie noch nicht einmal Angst haben so schwach war sie.

„Sakura? Kannst du mich hören? ", fragte jemand behutsam. Die Stimme konnte sie keiner Person zuordnen. Ihr Kopf war wie benebelt, ihre Glieder wie gelähmt.

Nur ein flaches, keuchendes Atmen zeigte, dass sie wohl noch am Leben zu sein schien. Sie hörte die Stimme wieder, doch sie wurde immer leiser, so als würde sie sich entfernen. Doch nicht die Stimme war es , die sich entfernte, sondern ihr Bewusstsein, denn kurz darauf verlor sie dieses auch schon.
 

„Sakura! HEY! Wach auf, bitte!", bettelnd hielt Naruto Sakura im Arm und versuchte sie wachzurütteln.

„Naruto, hör auf! Das bringt nichts. Sie braucht unbedingt eine ärztliche Versorgung. Wir müssen sie so schnell es geht in ein Dorf bringen", sagte Shikamaru und schaute zu Naruto rüber, der Sakura jetzt behutsam auf eine Decke legte, die er eben aus seinem Rucksack geholt hatte. „Wir befinden uns momentan näher an Tanzaku, als an Konoha, also bleibt der Weg der gleiche. Nur die Zeit wird knapp. Bei Gift sollte man nicht zu lange mit der Versorgung warten und wir wissen noch nicht einmal, was für ein Gift an den Waffen dieser Leute war und wie schnell es sich ausbreitet. Doch so wie ich mir Sakura ansehe, sollten wir keine Zeit verlieren." Naruto nickte nur und schaute zu Idate rüber, der eben aus seinem Versteck gekommen war. Shikamaru hatte ihm befohlen dort zu warten und Idate hatte eingewilligt, obwohl er sich zuerst dagegen gewehrt hatte.
 

„Idate ist der schnellste von uns."

„Wir können ihn nicht alleine losziehen lassen, Naruto. Schon vergessen? Er ist die Person, die wir beschützen müssen."

„Dann werde ich sie nach Tanzaku bringen."

Shikamaru seufzte. „Vermutlich kommen wir nicht drum herum. Auch wenn das die ganze Mission stark gefährdet. Falls noch ein Angriff kommen sollte, hätte ich allein natürlich schlechtere Chancen. Also können wir nur hoffen, dass dies der einzige war. Vielleicht sollten wir noch Verstärkung aus Konoha anfordern oder…".
 

„Ich könnte sie nehmen."
 

Die Stimme schien aus dem Nichts zu kommen. Sofort wandten alle drei Männer ihren Blick in die Richtung aus der sie sie vermuteten. Aus dem Schatten der Bäume trat eine Gestalt, deren Gesicht sie nicht erkennen konnten, da es von einer großen Kapuze verdeckt wurde. Der Stimme und Statur zu urteilen war die unbekannte Person wohl ein Mann.
 

„Hm, du bist also noch hier. Das ändert unsere Lage natürlich ein wenig", sagte Shikamaru.

„Was? Denkst du gerade wirklich darüber nach Sakura diesem Kerl zu überlassen? Wir kennen ihn doch nicht einmal!"

Naruto konnte es nicht fassen, dass sein sonst so schlauer Kamerad eine derart blödsinnige Idee vorschlug.

„Naruto, denk doch mal nach! Nehmen wir sie als Team mit, hindert sie uns an der Mission, wir können sie und Idate vielleicht nicht beschützen und eventuell würde das sogar zu viel Zeit kosten. Geht nur einer von uns, gefährdet das ebenfalls die Mission. Nun haben wir hier jemanden, der Sakura vor unseren allen Augen beschützt hat und uns nun ein weiteres Mal seine Hilfe anbietet. Also fällt dir etwas Besseres ein?"

„Das kannst du nicht machen! Wir können ihm nicht vertrauen. Wir wissen noch nicht einmal wie er aussieht!"

„Nur leider haben wir keine andere Wahl. Außer du willst Sakura sterben lassen."

„Nein, das will ich ganz sicher nicht. Sie ist wie eine Schwester für mich. Da lass ich sie garantiert nicht sterben", Naruto seufzte, dann wendete er seine Aufmerksamkeit wieder dem geheimnisvollen Typen zu. „Okay, du nimmst sie und läufst mit ihr nach Tanzaku."

„Was anderes hatte ich auch nicht vor."

„Und wehe du tust ihr etwas an."

„Würde ich dann meine Hilfe anbieten?"

„Wer weiß was in deinem Hirn vor sich geht."

„Hn. Dir bleibt wohl nichts anderes übrig als mir zu vertrauen."

„Leider", Naruto schnaubte, „doch bevor ich dich mit ihr gehen lasse. Zeig mir dein Gesicht! Wenn ihr doch etwas zustößt, weiß ich wenigstens wie du aussiehst und kann dich zur Rechenschaft ziehen."

„Wenn es sonst nichts ist." Langsam zog der unbekannte Mann die Kapuze herunter. Zunächst war das Gesicht wegen der Dunkelheit schwer zu erkennen, doch dann verzogen sich die Wolken am Himmel ein Stück und ließen das Mondlicht herunter fallen, sodass immer mehr von diesem Kerl erkennbar wurde.
 

Naruto klappte die Kinnlade runter und er konnte nicht glauben, wen er da vor sich hatte. Mit einem ausdruckslosen Gesicht sah ihn sein ehemaliger Teamkollege und bester Freund direkt an.

„Was, was machst du denn hier? Ich...ich...Sasuke?"

„Nein hier steht die heilige Mutter Maria. Wer denn sonst, Dobe?"

Bilder der Vergangenheit stürmten durch Narutos Kopf. Der Kampf gegen Sasuke, den er letztendlich verloren, und somit Sasuke nicht zurückgeholt hatte. Damals hatte er sich deswegen so mies gefühlt, weil er sein Versprechen gegenüber Sakura, Sasuke zurückzubringen, nicht halten konnte. Wut stieg in dem Chaoten auf, aber ihm fiel auch ein Stein vom Herzen. Das war die Erleichterung zu wissen, dass sein Freund noch lebte und von Orochimaru entkommen konnte.

„Was machst du hier? Wo kommst du her und…"

„Dafür ist jetzt keine Zeit! Sakura braucht Hilfe oder willst du sie sterben lassen?"

Daraufhin blickte Naruto traurig zu Sakura rüber.

„Du hast Recht aber nachher bist du mir Rede und Antwort schuldig." Sasuke zuckte nur mit den Schultern.

Danach ging er auf die bewusstlose Sakura zu und hob sie vorsichtig hoch. Mit einem geschickten Handgriff, schaffte er es sie auf seinen Rücken zu befördern, sodass er sie Huckepack nehmen konnte. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren lief er zielsicher in den Wald und verschwand.
 

Naruto packte zusammen mit Shikamaru und Idate die Sachen, die noch von ihnen übrig geblieben waren, und schon machten sie sich auf den Weg.
 

Naruto fühlte sich ziemlich schuldig, für das was mit Sakura passiert war. Der Gedanke sie könnte jetzt wegen diesem Plan…ja genau dieser bescheuerte Plan!

„Das war eine behämmerte Idee, Sakura nicht einzuweihen. Ihr hätte sonst noch was passieren können", keifte er daraufhin seinen Teamleiter an.

„Mir blieb keine andere Möglichkeit Naruto. Und außerdem konnten wir jederzeit ins Kampfgeschehen eingreifen…"

„Haben wir aber nicht. Nein, du wolltest noch warten. Nur wegen dir konnte es überhaupt so weit kommen. Wenn Sakura stirbt, dann bring ich dich um!"

„So weit wird es nicht kommen. Sakura ist stark. Eigentlich noch viel stärker, als sie eben gekämpft hat. Anscheinend war sie zu müde und konnte so nicht verhindern, dass sie das Kunai mit dem Gift erwischt."

„Das mit dem Gift war total feige. Solche verdammten Mistkerle!"

„Allerdings. An seine Waffen Gift zu streichen ist wirklich eine miese Art einen Kampf zu gewinnen, aber wir können es nicht mehr rückgängig machen. Sakura wurde infiziert und muss nun schnell behandelt werden, bevor das Gift größeren Schaden anrichten kann."

„Hm…aber Sakura ist in letzter Zeit schon etwas komisch geworden und auch dünner. Das könnte vielleicht ebenfalls ein Grund sein, wieso sie so müde war und das Kunai sie so leicht erwischt hat."

„Was haben Frauen nur für Probleme, was ihr Gewicht angeht? Ino ist ja schon schlimm genug, und dann noch Sakura. Wann kapieren die denn endlich, dass Jungs keine abgemagerten Tussis wollen? Es ist doch nicht schlimm, wenn ein Mädchen mal ein gesundes Gewicht hat. Ach was soll's, ich werde die Frauen wohl nie verstehen."

Shikamaru seufzte wieder einmal genervt, woraufhin Naruto und Idate anfingen zu lachen.

„Ja, du musst es ja wissen. Du bist ja ziemlich hin und her gerissen zwischen deinen beiden abgemagerten Blondinen, ne", stichelte der Fuchsjunge mit einem fiesen Grinsen im Gesicht.  

„Tz, von wegen. So etwas ist mir viel zu anstrengend!"

„Also, wenn ihr wissen wollt wie Frauen wirklich ticken, dann müsst ihr nur den Meister fragen. Nämlich mich."

„Achja? Ich werde nie so einen Angeber wie dich fragen Idate!"

„Tja, dein Pech. Wäre vielleicht mal gut wenn du das tätest, sonst bekommst du nämlich nie eine ab!"

„Dafür brauche ich deine dummen Ratschläge nicht, echt jetzt!"

„Dann bleib doch auf Lebenszeit allein stehend."

„Werde ich garantiert nicht bleiben."

„Wirklich? Wollen wir wetten?"

„Ich gewinne doch sowieso."

„Pah, das glaubst auch nur du."

„Weil es so ist und außerdem sehe ich viel besser aus als du und bin obendrein auch noch viel stärker. Ätschi Bätsch."

Daraufhin musste Idate lauthals Lachen.

„Ja klar. Und wovon träumst du nachts?"

„Geht dich nichts an!"

„Hey ihr beiden Idioten. Wisst ihr euer Gezanke geht mir tierisch auf den Senkel. Also hört jetzt bloß auf!"

„Du hast mir überhaupt nichts zu sagen."

„Und ob ich das habe. Ich bin Teamleiter, schon vergessen?"

„Oh."

„Meine Güte womit habe ich das nur verdient?", murmelte Shikamaru daraufhin nur, machte etwas schneller, damit er die beiden so gut wie nicht mehr hören konnte. Er konnte wirklich nur auf das Ende dieser  Mission hoffen.
 

---------------------------------------------------------------------
 

Mit aller Kraft die er hatte, sprang Sasuke von Baum zu Baum, darauf bedacht, dass seinem Passagier nichts passierte. Sie waren nun schon einige Zeit unterwegs. Die Sonne war bereits am Horizont aufgegangen.

Um Sakuras Gesundheitszustand stand es nicht sehr gut. Sie hatte angefangen zu zittern und dabei zu schwitzen, als würde sie einen Marathonlauf machen. Sein ganzer Rücken war bereits nass. Doch das war jetzt nebensächlich.

Er musste sich beeilen, sie durfte nicht sterben.
 

»Sakura. Halte durch!«
 

Plötzlich vernahm Sasuke Geräusche. Sie wurden verfolgt!

Links und rechts von ihnen. Also nur zwei Leute. Eigentlich ein Kinderspiel für ihn, doch jetzt hatte er eine schwer verletzte Kunoichi auf dem Rücken. Er durfte keine Zeit verlieren. Also blieb ihm nur, diese Angelegenheit ganz schnell zu klären.

Sasuke sprang zum Boden, nahm Sakura von seinem Rücken und lehnte sie ganz vorsichtig an den nächsten Baum. Dann widmete er seine Aufmerksamkeit wieder den beiden Verfolgern.
 

„Kommt raus, ich habe euch schon längst bemerkt."
 

Ein dreckiges Lachen erklang aus den Bäumen und kurz darauf sprangen zwei Gestalten auf den Waldboden.
 

„Was wollt ihr?"
 

„Wir wollten nur mal sehen wie es unserer kleinen Kirschblüte wohl gehen mag", sprach der eine während der andere nur lachte. „Mich wundert es ja, dass sie noch nicht gestorben ist. Normalerweise wirkt unser Gift schneller."
 

„Ihr Bastarde", knurrte Sasuke. „Geht mir lieber aus dem Weg oder es wird nicht nur bei ein bisschen Geprügel bleiben."
 

„Du willst uns drohen, obwohl du eigentlich unsere Hilfe bräuchtest? Wie willst du sie heilen? Unser Gift haben wir eigens entwickelt. Niemand kennt es, also kennt auch niemand ein Gegengift dafür."

„Ach und ihr wollt mir jetzt helfen? Bestimmt nicht ohne Hintergedanken."

„Wir heilen das Mädchen", dabei hielt er eine kleine Viole mit einer violetten Flüssigkeit hoch. Anscheinend das Gegengift. „Doch dafür nehmen wir es mit."
 

„Pah, als ob ich sie euch einfach überlassen würde."
 

„Du hast keine Wahl! Oder willst du, dass sie stirbt?" Doch gegen aller Erwartungen änderte sich auf einmal Sasukes Miene und ein siegreiches Lächeln zierte sein Gesicht. „Dir wird das Grinsen schon noch vergehen!"
 

„Ich glaube kaum. Ihr habt einige Fehler begangen, die euch jetzt leider das Leben kosten werden.", erwiderte Sasuke lässig.
 

„Was meinst du damit? Willst du uns verarschen? Wir haben dich in der Hand!" Trotz dieser Aussage merkte man deutlich, dass sich die beiden schnell verunsichern ließen. Ein weiterer Fehler.

„Zunächst einmal ist es ziemlich dämlich gewesen eurem Gegner das Gegenmittel zu zeigen. Euer damit einhergehender Fehler ist es wohl, dass ihr mich gewaltig unterschätzt und nicht wisst mit wem ihr euch da angelegt habt. Doch euer dritter und größter Fehler war es, dass ihr ausgerechnet dieses Mädchen vergiftet habt!"

Glühend rote Augen fixierten seine Gegner. Das Sharingan.

Doch bevor seine Gegner realisieren konnten, mit was für einen Ninja sie sich da angelegt hatten, hatte Sasuke schon seinen Angriff gestartet. Blitzschnell war er bei seinen Gegnern angelangt. Blau Blitze und das Geräusch von tausenden schreienden Vögeln.

„Chidori!", schrie Sasuke und rammte seine Faust in den Brustkorb seines ersten Feindes. Dessen Kamerad realisiert, dass er gegen solch einen Gegner nicht ankommen könnte und versuchte so schnell es geht den Abgang zu machen. Doch Sasuke war schneller. In einer eleganten Bewegung nach er sich mehrere Kunai aus der Waffentasche seines Feindes, während dieser bereits zu Boden fiel, und schleuderte diese gekonnt auf den flüchtenden Ninja zu. Sein Körper fiel zu Boden und er blieb reglos liegen.

Schwer keuchend musste Sasuke sich auf seine Knie aufstützen. Diese Nacht hatte ihm doch mehr Kraft gekostet als gedacht und dann noch der Einsatz des Chidori. Er war eindeutig noch nicht wieder ganz fit.

Plötzlich vernahm er ein gequältes Stöhnen. Sakura! Sofort eilte er zu dem Kerl, der das Gegengift bei sich trug und durchwühlte seine Kleidung, bis er es gefunden hatte. Mit dem Gegengift eilte er zu Sakura.

Sie sah mehr als nur blass aus und ihr ganzer Körper glänzte vor Schweiß. Sasuke kniete sich neben sie und hob ihren Oberkörper mit seinem freien Arm leicht an.
 

„Sakura, hey kannst du mich hören?" Und tatsächlich öffnete Sakura ihre Augen einen kleinen Spalt. Sasuke war erleichtert, dass sie anscheinend doch noch etwas Kraft besaß. „Hör mir zu. Du musst das hier trinken, damit es dir wieder besser geht, verstanden?" Er öffnete die Viole und wollte sie ihr gerade an die Lippen, als er plötzlich ihre Hand an seinem Arm spürte.

„Nicht…Spritze."

„Ich habe keine."

„Tasche", hauchte Sakura und verlor danach wieder das Bewusstsein.

„Scheiße!" Sasuke wühlte wie ein irrer in ihrer Tasche rum. Da waren Kunai, Shuriken, ein Kompass und ganz unten vergraben fand er endlich das ersehnte Objekt. Augenblicklich füllte er die Spritze mit dem violetten Zeug und rammte sie Sakura ein wenig unsanft in den Arm. „Wehe du krepierst mir hier! Du wirst nicht sterben, hast du verstanden? SAKURA!"

Tanzaku

Langsam öffnete Sakura ihre grünen Augen. Ihr Blick war verschwommen und wurde erst Stück für Stück klarer. Sie war in irgendeinem Zimmer, denn anstatt den Himmel erblickte sie eine weiße Decke. Als sie versuchte sich aufzurichten wurde ihr leicht schwindelig, sodass sie sich den Kopf halten musste. Kaum saß sie aufrecht in dem Bett, in welches man sie gelegt hatte, wurde auch schon die Tür geöffnet. Ein zunächst traurig wirkender Naruto kam ins Zimmer, doch als er sie dort sitzen sah wurde sein Gesichtsausdruck augenblicklich fröhlicher:

„Sakura, endlich bist du wach", grinste er sie an. Sakura schenkte ihm ein kleines Lächeln und Naruto setzte sich auf einen Stuhl, welcher vor ihrem Bett stand.

„Was ist denn passiert und wo bin ich?", fragte sie leise. Sie fühlte sich sehr schwach.

„In einem Hotel in Tanzaku. Du wurdest vergiftet, aber zum Glück geht es dir jetzt wieder besser."

Nun blickte Sakura mit einem traurigen Lächeln auf ihre Hände, die sich in die Bettdecke geklammert hatten.

„Ich dachte ihr wärt draufgegangen, als das Zelt explodiert ist."

„Sakura…es tut mir Leid. Wir haben uns schon vorher durch Schattendoppelgänger ersetzt, weil wir wussten, dass die Typen in der Nähe waren. Shikamaru hatte diese schwachsinnige Idee. Ich war dagegen."

„Und wieso habt ihr mir nichts gesagt? Ich dachte wirklich ihr seid tot, " Sakura wurde zunehmend lauter und Tränen stiegen ihr in die Augen. „Sind wir nicht ein Team? Warum plant ihr so etwas Wichtiges ohne mich? Glaubt ihr etwa ich hätte uns auffliegen lassen?"

„Nein, nein so ist das nicht. Wir hatten keine Gelegenheit dich einzuweihen. Genauer gesagt hast du uns eigentlich überhaupt erst die Möglichkeit gegeben einen Plan zu schmieden."

„Was meinst du damit?"

„Erinnerst du dich, dass du zum See baden gegangen bist?", Sakura nickte. „Anscheinend hatten es diese Kerle wohl eher auf dich abgesehen, denn als du gegangen bist, sind sie dir anscheinend gefolgt. So waren wir einen kurzen Moment ungestört."

„Wie bitte? Die haben mich beim Baden beobachtet?" Leichte Röte stieg ihr ins Gesicht. Eine Mischung aus Scham und Wut. „Aber ihr habt mich denen schutzlos ausgeliefert!"

„Eigentlich haben wir auf deine Fähigkeiten vertraut. Da wir nicht miteinander über die Verfolger reden konnten, sind wir davon ausgegangen, dass du sie ebenfalls bemerkt hattest. Zudem waren wir uns sicher, dass du dich entsprechend wehren könntest. Dennoch war unser Verhalten nicht in Ordnung. Es tut mir Leid." Dabei blickte er sie traurig großen Hundeaugen an. Sakura seufzte.

„Ist schon ok. Ich war selbst überrascht von mir, wie schwach ich war. Ich vermute mal das hängt mit dem vielen Stress im Krankenhaus zusammen. Ich komme wenig dazu etwas ordentliches zu essen. Vermutlich brauche ich erst einmal Urlaub wenn wir zurück sind", dabei lachte sie und Naruto, der erleichtert darüber war, dass sie ihm nicht böse war, stimmte in ihr Lachen mit ein.
 

Auf einmal fiel Sakura etwas ein.

„Naruto. Wer war der Fremde?"

„Huh? Ach so. Du meinst denjenigen der dich gerettet hat?"

„Gerettet?"

„Erinnerst du dich nicht? Er ist vor uns in den Kampf eingestiegen, als er sehr knapp für dich ausgesehen hat. Und er hat dafür gesorgt, dass du das Gegengift rechtzeitig erhältst."

„Wer war er?"

„Ich darf es nicht sagen, auch wenn ich es gerne tun würde, aber Shikamaru meinte du solltest dich vorher ganz erholen. Es könnte dir vielleicht an die Nerven gehen. Keine Ahnung was er damit meinte", lachte Naruto und kratzte sich am Hinterkopf. Sakura zog nur eine Augenbraue hoch und sah ihn unglaubwürdig an.

„Wahrscheinlich wirst du ihn morgen sehen können." Nach diesen Worten stand der Junge Chaot auf und ging nach draußen. Aber nicht ohne Sakura vorher noch mal „Tschüss" zu sagen. Sakura blickte noch etwas verwirrt aus dem Fenster. Sie erinnerte sich an kaum etwas, was nach ihrem peinlichen Versagen während des Kampfes passiert war. Vielleicht hatte Naruto Recht und sie sollte sich erst einmal vollständig erholen. Dann wurde sie plötzlich hundemüde, also legte sie sich wieder hin. Augenblicklich fiel sie in einen wohltuenden, tiefen Schlaf.
 


 

„Hey Sasuke!" Der angesprochene Junge drehte sich zu ihm um.

„Was willst du?"

„Du bist mir noch ein paar Antworten schuldig!", sagte Naruto seinem "Freund".

„Hn."

„Wo warst du die ganze Zeit?"

„Das geht dich nichts an."

„Ich dachte wir sind Freunde, oder wieso bist du uns zur Hilfe gekommen?"

„Ich war zufällig zur rechten Zeit, am rechten Ort."

„Verstehe", sagte der Blonde daraufhin betrübt und blickte zum Boden.

„Falls du glaubst ich komme mit zurück nach Konoha, dann hast du dich geirrt. In ein paar Tagen werde ich abreisen und dann sehen wir uns hoffentlich nie wieder." In seinen Augen spiegelten sich überhaupt keine Gefühle wieder. Weder Trauer noch Hass oder irgendetwas anderes. Naruto platzte durch diese kühle Reaktion der Kragen.

„Wie kannst du nur so egoistisch sein? Ist es dir so scheiß egal, wie es den Menschen geht, denen du etwas bedeutest? Was willst du denn noch machen? Du hast deinen Bruder besiegt, deine Rache ist erfüllt! Wieso kannst du nicht wieder zurückkommen?", brüllte Naruto den Schwarzhaarigen an. Sasuke horchte auf. Auf einmal zeigte sein Blick doch eine Emotion: Überraschung.

„Was hast du gesagt? Itachi…ist…tot?"

„Öhm…willst du mich verarschen? Du hast ihn doch eigenhändig erledigt."

„Dann habe ich es also tatsächlich geschafft."

„Ehm…Sasuke?"

„Ich wusste nicht mehr wie der Kampf ausgegangen ist. Ich weiß nur noch, dass wir beide schwer verletzt waren, doch dann bin ich in diesen Fluss gefallen und habe das Bewusstsein verloren."

„Ach so ist das. Na dann ist doch alles super. Dann kannst du doch wieder nach Hause kommen."

„Nein."

„Wieso nicht?"

„Das geht dich nichts an, Dobe."

„Warum gehst du dann nicht sofort?"

„Ich bin noch nicht ganz genesen, deswegen gönne ich mir ein paar Tage Ruhe."

„All die Jahre wollte ich dich zurückholen. Ich habe es Sakura versprochen und ich werde mein Versprechen auch einhalten." Nun blickte Naruto seinem Gegenüber ernst ins Gesicht. Dieser wunderte sich etwas setzte dann aber ein leichtes Lächeln auf.

„Sakura. Das war ja klar, dass sie dir so ein Versprechen aus der Nase zieht. Aber es hat keinen Sinn Naruto, es gibt für mich keine Zukunft in Konoha." Nach diesen Worten drehte sich der junge Uchiha um und ging weg. Der Blonde Chaos-Ninja hielt es für besser ihn jetzt in Ruhe zu lassen. Er hatte ja noch eine Chance, denn Sasuke hatte doch gesagt, dass er erst in ein paar Tagen abreisen würde. Langsamen Schrittes kehrte Naruto wieder zum Hotel zurück.
 

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Dunkles Gewölbe, endlose Gänge und Kerzenlicht, das die einzige Lichtquelle bildete. Alle Verstecke von Orochimaru waren so konstruiert und wenn man sich nicht auskannte, konnte man sich leicht in diesen Unterirdischen Gängen verlaufen. Doch Kabuto kannte sie alle in und auswendig. Immerhin war er schon seit Jahren ein treu ergebender Diener seines Meisters. Dementsprechend wusste er auch genau, wo er jetzt hin musste und welche Tür die Richtige war. Zielstrebig steuere er auf diese Tür zu. Ein kurzes Klopfen und er trat in einen Raum, gefüllt von Gerätschaften, Reagenzgläsern, großen Gefäßen und allen weiteren Dingen, die sein Meiste so für seine Experimente benötigte.
 

„Ihr habt gerufen, Meister?"
 

Der Angesprochene stand mit dem Rücken zu ihm und war gerade dabei irgendeine Mixtur zusammen zu brauen. Hingegen allen Regeln des Anstands drehte er sich nicht einmal um, sondern fing einfach an zu sprechen, als wäre dies eine beiläufige Nebentätigkeit und nicht weiter wichtig.
 

„Kabuto, hatte ich dir nicht den Auftrag erteilt Sasuke zu mir zurück zu bringen?"

„Hai."

„Und warum kannst du mir noch keine Ergebnisse präsentieren?"

„Es scheint als wäre Sasuke nach seinem Kampf mit Itachi spurlos verschwunden. Ich habe unsere Leute in alle Richtungen ausgesandt. Alle Teams sind ohne brauchbare Informationen zurückgekehrt. Nur eines ist noch unterwegs."

Orochimaru drehte sich um. Doch als er gerade zum Sprechen ansetzen wollte, vernahm er auf einmal ein leises Zischen. Unter der Tür kroch eine kleine Schlange hindurch. Diese Schlangen waren ein Jutsu, welches sie in Orochimarus Reihen benutzten, um Informationen auszutauschen. Also kniete sich Kabuto hin, hob die Schlange auf und formte ein paar Fingerzeichen. Sofort verwandelte sich die Schlange in eine Schriftrolle. Während Kabuto diese las wurden seine Augen immer größer. „Sie haben ihn gefunden! Er wurde in Tanzaku gesichtet!"

„Und warum stehst du dann noch hier herum? Bring ihn mir zurück!"

„Jawohl, Orochimaru-sama."

Und somit verschwand der Junge namens Kabuto in einer Rauchwolke und Orochimaru war wieder alleine. Ein Grinsen schlich sich in sein Gesicht.
 

»Sasuke Uchiha...du entkommst mir nicht!<<

Das Wiedersehen

Gähnend und ihre Gliedmaßen von sich streckend, erwachte Sakura. Einen derart langen und ruhigen Schlaf hatte sie ewig nicht mehr gehabt. Der kurze Blick auf die Uhr, teilte ihr mit, dass es erst 5 Uhr am Morgen war. Vermutlich würde sich jeder normale Mensch noch einmal umdrehen und versuchen weiter zu schlafen, doch Sakura hatte eindeutig genug Schlaf gehabt. Jetzt brauchte sie ein wenig Bewegung und frische Luft. Aus ihrer Reisetasche holte sie ein paar Ersatzklamotten hervor: Einen dunkelgrauen Rock, der an den Seiten aufgeschnitten war, eine Leggins, die ihr bis zur Mitte der Oberschenkel ging und ein dunkelrotes Bandeautop. Früher hätte sie solche Tops niemals tragen können, doch heute war ihre Oberweite ausreichend dafür. Man konnte ihren Busen zwar nicht mit dem von Tsunade oder Ino vergleichen, aber er war ausreichend. Nachdem sie sich angezogen hatte, ging sie ins Bad, um sich ihr Gesicht zu waschen. Ein kurzer Blick in den Spiegel ließ sie aufschrecken. Dieses blasse und sehr schmal wirkende Gesicht, ließen erahnen wie stressig die letzten Wochen und die letzten Tage waren. Sie brauchte dringend mal ein paar Tage Ruhe! Also nahm sie sich vor um Urlaub zu beten, sobald sie wieder in Konoha. Doch jetzt brauchte sie erst einmal eine Runde Auslauf.
 

Das Dorf wirkte wie ausgestorben. Aber wer außer ihr, ging schon freiwillig um 5 Uhr morgens vor die Tür? Die Sonne war gerade am Aufgehen, die Luft war noch kalt. Sie fror ein wenig, aber dafür fühlte sich die Luft unglaublich frisch an. Die Stille genießend, bog sie in eine Allee die vermutlich Richtung Dorfausgang führte. Anstatt Häuser, standen hier mehrere Kirschblütenbäume, deren Knospen bald bereit waren zu erblühen und von denen jetzt nur ein leichter, rosa Schimmer zu sehen war. Sakura lehnte sich an einen der schönen Bäume und betrachtete nachdenklich den Sonnenaufgang.

Sie dachte über den Überfall nach, ihre schwache Leistung und Hilflosigkeit und über den geheimnisvollen Retter in der Not. Sie fragte sich wer das gewesen sein könnte, ob sie sie Person kannte und welche Beweggründe sie gehabt haben muss, um sich in diesen Kampf einzumischen und sie zu retten. Doch die Tatsache, dass sie überhaupt gerettet werden musste, dass es überhaupt so weit kommen konnte, machten sie wütend und traurig. Sie war enttäuscht von sich selber und wütend darüber, dass sie Hilfe notwendig hatte. Die Zeiten dieser Hilflosigkeit sollten endgültig hinter ihr liegen.

„Ach verdammt!", schrie sie und warf dabei einen großen Stein, den sie vom Boden aufgehoben hatte, mit aller Wucht von sich weg. Am liebsten würde sie alle Bäume umnieten, doch dafür waren diese eindeutig zu schön.
 

„Was hat dir der Stein denn getan?" Sakura schrak auf und zückte vollautomatisch ein Kunai.
 

„Wer ist da? Zeig dich!" Wie konnte jemand derart nahe sein, ohne das sie ihn wahrgenommen hatte. Entweder alle ihre Fähigkeiten ließen sie jetzt im Stich oder aber derjenige musste ein Meister im Unterdrücken von Chakra sein. Sie hörte ein Rascheln, das direkt aus der Baumkrone über ihr kam. Einen Augenblick später landete jemand direkt vor. Während der Typ sich aufrichtige wurden Sakuras Augen immer größer. Schwarze Haare, schwarze undurchschaubare Augen und ein Gesichtsausdruck, der nur zu einer einzigen Person passen konnte.
 

Sasuke Uchiha.
 

Er war groß geworden und muskulös, doch der Ausdruck in seinem Gesicht war immer noch der gleiche wie damals. Ohne irgendeine Gefühlsregung schaute er sie. Er blickte ihr direkt in die Augen ohne etwas zu sagen. Sakura brachte ebenfalls kein Wort heraus. Der Schock saß zu tief. Sämtliche Gefühle der vergangenen Jahre, die sie stets versucht hatte zu unterdrücken, überfluteten sie mit Bildern, die wie ein Film vor ihren Augen abliefen.

Sie sah sich als schwaches, verlorenes Geschöpf und diesen gutaussehenden Kerl der sie einerseits immer beschützt hatte und dann doch so abweisend gewesen war. Dunkelheit, die immer mehr von ihm Besitz ergriffen hatte, Rachegedanken und der Egoismus nur seinen Weg durchzusetzen. Ihre Verzweifeln, wie sie tagelang in ihrem Zimmer gesessen und ihm nachgetrauert hatte und Angst hatte ihn vielleicht nie wieder sehen zu können.

Sie hatte so viel gelitten wegen diesem einen Kerl, der jetzt gerade vor ihr stand und sie direkt anschaute, so als wäre nie etwas gewesen. Wie konnte er ihr nur so unverfroren in die Augen sehen? Schämte er sich denn nicht? Die Welt schien auf einmal Kopf zu stehen und in ihrem eigenen arbeitete es zurzeit heftig, während sie völlig überrascht zu ihrem ehemaligen Teamkollegen blickte. Dieser stand einige Meter von ihr entfernt und schaute sie nur an. Tausend Fragen schwirrten Sakura im Kopf herum, doch sie öffnete nicht den Mund. Das war doch sonst nicht ihre Art! Auf einmal bemerkte sie wie sich ihr Körper anfing zu bewegen, ohne dass sie etwas dagegen machen konnte. Langsam ging sie auf ihn zu, den Blick auf ihm heftend. Einen knappen halben Meter vor ihm, blieb sie stehen. Sasuke indessen fragte sich, was sie wohl vorhatte. Wollte sie ihm vor Glückseligkeit in die Arme springen, weil er wieder da? Oder wollte sie nur sehen, ob er eine Fata Morgana war? Auch wenn man es ihm nicht ansah, so war er doch neugierig, was sie jetzt tun würde. Also blieb er stehen und wartete ab.
 

In Sakura Gehirn ratterte es gewaltig. Hatte sie sich nicht so lange nach diesem Moment gesehnt? Sie sollte sich freuen. Doch da war dieser unglaubliche Schmerz in ihrer Brust für den er verantwortlich war. Und dieser Schmerz war stärker als die Erleichterung ihn wohlbehalten zu sehen. Jeder der Sakuras Geschichte kannte und wusste wie sie Sasuke gegenüber empfunden hatte, würde jetzt glauben, dass sie in Tränen ausbrechen würde. So auch Sasuke, der ein anderes Bild gar nicht im Kopf hatte.
 

Doch er sollte sich irren.
 

Sakuras Augen wurden schmaler. Ihr Gesicht strahlte keine Freude, keine Trauer und keine Überraschung aus, sondern Wut. Von einem Moment auf dem anderen schaltete Sakura alles, was sie an diesem Kerl gut gefunden hatte aus und es blieb nur der Schmerz den er bei ihr und bei anderen verursacht hatte. Wenn Blicke hätten töten können, dann wäre ihr gegenüber jetzt umgefallen. Sie hatte noch nie eine derartige Wut empfunden und diese musste jetzt einfach freigesetzt werden. Sakura hob ihren linken Arm, streckte ihre Handfläche und holte mit aller Kraft aus, um dem Uchiha eine zu knallen. Doch Sasuke, der mit dieser Reaktion ihrerseits nicht im Entferntesten gerechnet hatte, konnte die Hand von Sakura gerade noch abfangen. Doch die Kunoichi gab nicht auf. Schon ballte sie ihre rechte Hand zu einer Faust und schlug dem Nuke-Nin mitten in den Bauch.

Von der Wucht dieses Schlages erfasst, flog Sasuke einige Meter weit, bis ein Kaum seinen Aufprall abbremste.

Keuchend rappelte Sasuke wieder auf. Völlig perplex schaute er der Frau entgegen, die ihn doch tatsächlich geschlagen hatte.
 

„Sag mal spinnst du? Wofür war das denn?"
 

Jetzt konnte Sakura sich wirklich nicht mehr zurückhalten. Bei solch einer dummen Frage, konnte man sich nur noch mehr aufregen. Energischen Schrittes ging sie dem Uchiha entgegen.
 

„Was das soll? Fragst du das tatsächlich? Du warst 4 Jahre lang ohne irgendeine Spur verschwunden. Viele haben geglaubt du wärst tot! Du hast Konoha verraten, bist auf die böse Seite übergegangen und hast zudem noch deinen besten Freund halb tot geprügelt", jetzt stand sie direkt vor ihm, schaute ihn weiterhin finster an und drückte ihren Zeigefinger gegen seine Brust. „Und nicht zu vergessen: Du bist ein herzloses Arschloch!".
 

Das erste Mal in seinem Leben wurde Sasuke von einer Frau beschimpft. Noch nicht einmal seine Mutter hatte ihn zu seinen Lebzeiten zurecht gewiesen. Dementsprechend wusste Sasuke zunächst einmal gar nicht, wie er jetzt reagieren sollte. Doch so einfach würde er sich nicht einfach nieder machen lassen. Er schlug ihre Hand weg und baute sich in seiner vollen Größe vor ihr auf.
 

„Ich bin also ein herzloses Arschloch? Du vergisst, dass ich dich gestern vor dem Tod bewahrt habe, mal wieder! Wäre ich so herzlos, hätte ich dich ohne mit der Wimper zu zucken sterben lassen!"

Sakuras Augen weiteten sich. Er war also der unbekannte Retter. Er hatte sie beschützt. Doch zugleich schüttelte Sakura den Kopf.

„Glaubst du ernsthaft, dass eine gute Tat deine Sünden ungeschehen macht. Dass du deswegen ein besserer Mensch bist? Denk ja nicht, dass ich dir deswegen verzeihe, Uchiha!"
 

„Wie du meinst. Aber denk du nicht, dass ich mich dafür entschuldigen werde, dass ich deine Gefühle nicht erwidere."
 

„Denkst du hier geht es nur um meine Gefühle zu dir? Diese Gefühle habe ich schon lange ausgemerzt."

Mit diesem Satz drehte sie sich um und marschierte davon. Sasuke schaute ihr nachdenklich hinterher. Eigentlich wusste er, dass sie Recht hatte. Seine Taten hatten Menschen verletzt, die ihm nur helfen wollten. Er hätte Naruto beinahe umgebracht. Abgesehen von den Gefühlen, die er nie für Sakura hatte, gab es noch genügend Taten für die er sühnen müsste. Doch eingestehen, dass er Fehler begangen hatte ließ sein Stolz nicht zu. Und er würde sich auch nicht von Sakura anpöbeln lassen.

Nachdem das Mädchen außer Sichtweite war, setzte sich auch der Uchiha in Bewegung. Dabei spürte er noch die Schmerzen, die Sakuras Schlag verursacht hatte. Hinter diesem Schlag hat ordentlich Kraft gesteckt. Das hätte er Sakura niemals zugetraut. Sie schien sich entwickelt zu haben.

Ein neues Ziel

Die Sonne war nun schon vollends aufgegangen. Sasuke lag auf einer Wiese und blickte in den blauen Himmel. Er dachte über Itachi und über sein erfülltes Ziel nach. Es fühlte sich nicht so gut an wie er gedacht hatte. Im Gegenteil. Er verspürte eine tiefe Leere in sich. Seine Lebensaufgabe, die Rache an seinem Bruder, war erfüllt. Doch was sollte er jetzt mit seinem Leben anstellen? Sein Leben hatte sich stets nur um dieses eine Ziel gedreht. Alles andere war egal gewesen und nicht würdig, um darüber nachzudenken. Er wollte den Uchiha-Clan, und damit auch seine Familie, rächen. Plötzlich ging ihm ein Licht auf.
 

Der Clan!
 

Er war mittlerweile der einzige Uchiha und somit auch der einzige, der das Sharingan besaß - Kakashi natürlich ausgenommen. Der Aufbau musste sein neues Ziel werden. Die Verantwortung, dass die Uchihas weiter bestehen könnten, lag allein auf seinen Schultern. Doch wie und wo sollte er anfangen? Einfach wild drauf losvögeln kam nicht in Frage. Seine Erben sollte nur eine Frau austragen, die dessen auch würdig war. Sie sollte stark, klug und liebevoll sein. Ein einigermaßen gutes Aussehen sollte sie vielleicht auch noch besitzen. Aber das wichtigste war, dass sie fähig sein könnte sein Generbe an seine Kinder weiter zu geben.

Die nächste Frage, die sich stellte war: Wo sollte er seinen Clan aufbauen?

Er brauchte einen Ort, der sicher war und wo er sich eine Existenz aufbauen konnte. Doch er hatte wenig Geld bei sich, denn sein Familienvermögen war in Konoha geblieben.
 

Konoha!
 

Genau. Dort hatte er nicht nur sein Geld, sondern auch ein ganzes Viertel. Also ausreichend Platz, um seinen Clan wieder neu aufzubauen. Doch würde Konoha ihn wieder aufnehmen? Und war es möglich sich dort eine passende Frau zu suchen, die ihn nicht als Mörder und Verräter sah? Die Geschichten um seinen Verrat waren bestimmt im Dorf bekannt.
 

„Hey was grübelst du denn so?" Sasuke schrak innerlich zusammen, ließ sich aber äußerlich nichts anmerken.

„Was willst du, Dobe?", fragte er ohne den Chaoten eines Blickes zu würdigen.

„Ich wollte mal mit dir reden…wegen Sakura", fügte er etwas leiser hinzu, trotzdem konnte der Uchiha es hören. Er hob eine Augenbraue. Immer ging es um dieses Mädchen. Das nervte ihn wirklich tierisch. Sie

Naruto währenddessen sah seinen Freund nachdenklich an. An was er gerade wohl dachte? Egal, jetzt musste er mit ihm über Sakura reden, das war er ihr schuldig!
 

~Flashback~
 

Nachdem Sakura sicher war, dass Sasuke sie nicht mehr sehen konnte, beschleunigte sie ihr Tempo und rannte schon fast bis sie an ihrer Unterkunft ankam. Sie senkte den Kopf während des Laufens, damit niemand ihr Gesicht sehen konnte, dass Wut und Traurigkeit widerspiegelte. Auf einmal knallte sie heftig gegen irgendetwas oder irgendjemanden. Beinahe wäre sie auf den Boden gefallen, doch sie konnte gerade noch ihr Gleichgewicht wieder finden. Gerade wollte sie die Person anschreien, dass sie doch besser aufpassen sollte, da bemerkte sie, dass es ihr Teamkollege und bester Freund war. Sie blickte ihn nur wütend an, sagte aber nichts und stürmte hektisch an ihm vorbei. Völlig verdutzt und unfähig etwas zu sagen schaute Naruto ihr hinterher, bis er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte und ihr nachrannte.

„Sakura, was ist denn los?"

Doch weiterhin gab die hübsche Kunoichi keine Antwort. Als sie dann endlich an Sakuras Zimmertür angelangt waren, öffnete sie diese stürmisch, wobei sie fast den Griff abriss, eilte hinein und wollte gerade die Tür zumachen, als sich Naruto in den Türrahmen stellte.
 

„Was ist denn nur los mit dir? So kenne ich dich überhaupt nicht!"

„Lass mich in Ruhe und verzieh dich einfach, okay?"

Sie blickte ihn nur weiter finster an und Naruto dachte schon sie würde ihn wieder schlagen, doch kurz darauf schob sie den erschrockenen Blondschopf unsanft aus dem Türrahmen und schlug ihm die Tür vor der Nase zu, bevor Naruto noch irgendetwas sagen konnte. Danach stand er noch einige Zeit vor der Tür und konnte einfach nicht glauben, dass das eben Sakura gewesen war. Klar, er hatte sie schon oft wütend gesehen aber das hier war einfach nicht normal. Von drinnen hörte er etwas krachen und scheppern. Anscheinend bekamen die Zimmermöbel gerade ihre Stimmlage ab. Das würde bestimmt teuer werden. Für Zerstörungen von Hotelzimmern, haftete Konoha nicht.

Dann hörte er sie etwas sagen. Naja, sagen war untertrieben, denn sie schreite schon fast.

„Dieses verdammte Arschloch...taucht jetzt einfach hier auf...was bildet der sich ein? Verdammter Mistkerl Uchiha!"

Nach dem letzten Wort wusste Naruto sofort um was, oder besser gesagt um wen es ging. Sakura war Sasuke begegnet und dies war bestimmt keine angenehme Begegnung gewesen. Ihre Wut konnte er verstehen, nachdem was sie all die Jahre nach Sasukes Verschwinden durchgemacht hatte. Er selbst war eigentlich auch wütend, aber die meiste Wut hatte er beim Kampf damals gegen Sasuke ausgelassen.
 

Der Blondschopf spielte schon mit dem Gedanken, die Tür einzuschlagen, wenn sie nicht auf sein Klopfen reagieren würde. Aber in ihrem jetzigen Zustand würde sie wohl nicht mit sich reden lassen. Und vielleicht würde reden alles nur noch schlimmer machen. Als er dann hörte wie in dem Zimmer Gegenstände an Wand und Boden geworfen wurden und dann zu Bruch gingen, bekam er sogar etwas Angst. Es hätte einfach keinen Sinn JETZT mit ihr sprechen zu wollen. Er würde sich nur blaue Flecken, wenn nicht sogar Knochenbrüche einhandeln. Kurz gesagt: es wäre reiner Selbstmord! Also entfernte sich der Chaos-Ninja von der Zimmertür seiner Teamkollegin.
 

~Flashback Ende~
 

„Aus ihrer aktuellen Stimmlage und dem jetzigen Zustand ihres Zimmers, könnte man schließen, dass ihr euch vorhin wohl begegnet seid und dieses Treffen nicht sehr gut gelaufen ist", schlussfolgerte der Blondschopf nach seinen Erinnerungen und sah den Uchiha erwartungsvoll an.

„Woher weißt du, dass wir uns begegnet sind?"

„Das war wirklich nicht schwer zu erkennen. Sie ist vorhin total wütend an mir vorbei gestürmt, kurz nachdem sie mir die Tür vor der Nase zugeschlagen und angefangen hat ihr Zimmer zu zertrümmern und dabei laut über dich geflucht hat, da wusste ich Bescheid."

„Du Intelligenzbestie. Das hätte ich nicht von dir erwartet", höhnte der Uchiha und setzte ein fieses Grinsen auf.

„Wie auch immer! Ich will wissen, was vorhin überhaupt passiert ist", entgegnete dieser nur und bemühte sich dem Schwarzhaarigen für seine letzte Bemerkung nicht die Kehle aufzuschlitzen.

„Was geht dich das an?"

„Ich habe Sakura noch nie derart wütend erlebt. Hast du ihr irgendetwas angetan?"

„Außer, dass ich ihr das Leben gerettet habe? Nein habe ich nicht. Ich habe nicht einmal ein schlechtes Wort fallen lassen. Aber mittlerweile bereue ich es zutiefst, dass ich meine Zeit damit verschwendet habe sie hier her zu bringen."

„Na gut, wenn du wirklich nichts getan hast, dann muss ich dir jetzt auch keine reinhauen."

„Tz, als ob du dazu in der Lage wärst."

„Du wirst schon noch sehen wie viel stärker ich geworden bin. Sakura übrigens auch."

„Tatsächlich? Sah aber ganz anders aus." Von dem Schlag, den sie ihm versetzt hatte erzählte er lieber nichts. Das wäre nur ein guter Grund für Naruto gewesen ihn damit aufzuziehen. Naruto setzte sich zu ihm ins Gras und schaute in den Himmel.

„Weißt du, kurz nachdem du weggegangen bist, ging es ihr selbstverständlich nicht so gut. Sie hat viel geweint und Schuldgefühle gehabt."

„Warum Schuldgefühle?"

„Sie war so traurig, da habe ich ihr geschworen, dass ich dich zurückholen würde, koste es was es wolle. Naja und dann bin ich grad so mit dem Leben davon gekommen. Sie hat sich dafür die Schuld gegeben. Jedenfalls ist sie gut einen Monat später entschlossen zu Tsunade ins Büro gestürmt und hat sie gebeten, dass sie ihr das Kämpfen und Heilen näher bringt. Seit diesem Tag hat Sakura die meiste Zeit fürs Training geopfert. Sie hat all ihre Gefühle ins Training gesteckt. Aus ihr ist ein ganz anderer Mensch geworden. In manchen Sachen positiver, in manchen negativer. Sie lässt niemanden mehr so dicht an sich heran. Sämtliche Jungs aus dem Dorf hat sie abblitzen lassen. Außerdem lacht sie nicht mehr so häufig und ehrlich wie früher. Es wirkt meistens sehr gezwungen. Andererseits ist sie viel stärker und unabhängiger geworden."

„Warum erzählst du mir das alles, Naruto?"

„Ich will, dass du aufhörst sie als das kleine, naive Ding von damals zu sehen. Das ist sie nicht mehr. Sie ist glücklich mit ihrem Job und ihrem Ninja Dasein und ich bin zuversichtlich, dass sie bald jemanden findet, der sie wieder so glücklich macht, wie du es mal getan hast. Auch wenn du nie viel dazu beigetragen hast. Ich erzähle dir das deshalb, um dir klar zu machen, dass ich es nicht zulassen werde, dass du sie jemals wieder unglücklich machst. Also lass sie gefälligst in Ruhe!"

„Ich habe kein Interesse daran, Sakura auch nur irgendwie zu nahe zu kommen. Du kannst also beruhigt sein."

„Gut. Und was hast du jetzt vor, nachdem du deine Rache erreicht hast?"

„Ich habe nachgedacht und…"

„Was? Das kannst du? Tut mir Leid ich habe dich wohl mit einem anderen Sasuke verwechselt. Der Sasuke, den ich suche, der war nämlich so hirnlos und ist zu so einem Schlangenpsychopaten gegangen, nur um etwas Kraft für seine Rache zu bekommen. Dabei hat er gewusst, dass diese Schlange ihn als neues Gefäß für sich benutzen will!"

„Halt die Klappe und lass mich zu Ende reden. Also wie gesagt, ich habe nachgedacht und eine Entscheidung getroffen, was meine Zukunft anbelangt. Ich muss meinen Clan wiederaufbauen und die Ehre der Uchihas wiederherstellen."

„Heißt das du willst ganz viele kleine Sasukes machen?"

„Das gehört natürlich dazu, du Idiot!"

„Ich kann mich dich so gar nicht als Papa Sasuke vorstellen", dabei musste Naruto sich ein Lachen verkneifen.

„Ich ehrlich gesagt auch noch nicht, aber das spielt jetzt auch noch keine Rolle. Immerhin muss ich mir zunächst einmal einen Ort suchen, wo ich mein Unterfangen beginnen kann. Und welcher Ort wäre besser dafür geeignet, als dort wo das ganze Übel angefangen hat?"

„Du meinst also?"

„Genau, Naruto. Ich werde wieder zurück nach Konoha kommen."

Alles hat ein Ende

"Ich werde wieder zurück nach Konoha kommen."
 

Der Chaos-Ninja wusste gar nicht, was er daraufhin sagen sollte. Das Plappermaul namens Naruto Uzumaki bekam tatsächlich keinen Ton heraus und starrte seinen Gegenüber nur großen Augen an. Als er merkte, dass ihm die Tränen kamen, drehte er sich sofort um, damit Sasuke dies nicht sehen konnte.

„Ich gehe es den anderen mitteilen."

„Sag mal heulst du?"

Doch eine Antwort bekam er nicht, denn Naruto lief sofort los und ließ Sasuke allein zurück, der aufgrund dieser Reaktion ein wenig verwirrt war.
 

„Interessant. Der Verräter will also in sein Dorf zurückkehren", sagte Shikamaru, nachdem Naruto ihm die neuesten Ereignisse geschildert hatte.

„Ich verstehe nicht ganz warum auf einmal. Er sagte etwas davon, dass er die Ehre der Uchihas wieder herstellen will und seinen Clan neu aufbauen muss. Allerdings sagte er gestern noch, dass er der Ansicht sei es gäbe keine Zukunft in Konoha für ihn."

„Mendokuse. Was weiß ich was in diesem Kerl vorgeht, Naruto. Ich habe ihn damals schon nicht verstanden und heute ebenso wenig. Also verschone mich mit etwas worüber man nachdenken muss. Darauf habe ich jetzt echt keine Lust."

„Hm. Ich frage mich ja, ob seine Begegnung mit Sakura etwas damit zu tun hat. Vielleicht hat sie ihn ja zur Vernunft geprügelt."

„Apropos Sakura. Weiß sie schon davon, Naruto?"

„Nein, ich wollte zunächst mit dir sprechen. Außerdem habe ich die Befürchtung, dass sie nicht sehr erfreut darüber sein wird. Zudem habe ich gerade ein wenig Angst zu ihr zu gehen. Nach ihrer letzten Begegnung mit Sasuke, hat sie das halbe Hotelzimmer auseinander genommen."

„Sie muss es dennoch erfahren."

„Ich weiß. Ich werde es ihr jetzt erzählen. Bis später dann." Mit einem kleinen Abschiedswink machte Naruto auf ins Hotel. Ihm war allerdings nicht ganz wohl bei der Sache und er hoffte inständig, dass Sakura sich wieder etwas beruhigt hatte.
 

„NEIN!"

„Aber Sakura..."

„Ich hab nein gesagt! Ich hasse diesen Mistkerl, soll er doch bleiben wo der Pfeffer wächst!"

„Aber wollten wir nicht immer, dass er zurückkommt?"

„Meinungen können sich ändern, Naruto. Und meine hat sich geändert", sie hatte nun aufgehört zu schreien und ging zum Fenster, um hinauszuschauen.

„Sakura. Ich weiß doch wie du dich fühlst, aber..."

„Nein weißt du nicht. Niemand weiß das. Ihr habt doch alle keine Ahnung. Ihr seid..."

„SAKURA!"

Die Kunoichi schrak zusammen und blickte ihren Freund verdutzt an. Er hatte sie gerade angeschrien. Das hatte er vorher noch nie gemacht. Naruto war genauso von sich erschrocken, aber wenigstens gab sie jetzt Ruhe.

„Also. Sasuke wird wieder mit nach Konoha kommen und das kannst du nicht verbieten. Höchstens Tsunade aber die weiß ja noch nicht Bescheid. Was Sasuke getan hat war falsch, da stehe ich ganz hinter dir. Trotzdem verdient jeder Mensch noch eine Chance."

„Dieser nicht! Falls man diesen gefühllosen Klotz überhaupt Mensch nennen kann."

„Sakura."

„Ist ja gut ich bin ja schon still."

„Ich erwarte ja nicht von dir, dass du so tust als wäre nichts gewesen. Würde ich an deiner Stelle auch nicht. Dennoch musst du dich damit abfinden, auch wenn es dir schwer fällt."

„Ist ja gut. Ich versuche mein bestes. Aber erwarte nicht von mir, dass ich auf Friede-Freude-Eierkuchen mache."

„Danke. Ach ja mal so nebenbei: Das mit dem Zimmer wird teuer."

Die junge Kunoichi schrak zusammen und blickte sich langsam im Zimmer um. Der Stuhl vor der Kommode war zerbrochen, der Spiegel zerstört, das Bett verwüstet und die Nachttischlampe zerbrochen. Dazu war die Tür zu ihrem kleinen Badezimmer aus den Angeln gehoben. Sakura senkte den Kopf und seufzte.

„Dafür wird wohl das Geld von dieser Mission draufgehen. Wenn ich Pech habe, und das werde ich bestimmt, wegen dem zerbrochen Spiegel, dann geht sogar noch mein Taschengeld drauf. Das darf mir daheim nicht passieren. Ich glaube ich werde mir einen Boxsack zulegen müssen."

„Ich kann ja mal gucken, ob ich dir zum Geburtstag einen schenke", grinste der Chaos-Ninja, der mittlerweile die Arme hinter dem Kopf verschränkt hatte. „Also ich lass dich dann mal alleine. Wir treffen uns dann morgen früh um 6 Uhr vor dem Stadttor. Wenn noch irgendetwas sein sollte, dann findest du mich höchstwahrscheinlich beim nächsten Ramenstand oder irgendeinem anderen Imbiss." Sakura musste lachen. Das war mal wieder typisch. So ein Fresssack.

„Sag mal wie kannst du dir das ganze Essen nur immer wieder finanzieren?", kicherte sie.

„Ich spare immer darauf. Dafür verzichte ich auf andere Sachen wie neue Unterwäsche und..."

„Danke. Die genauen Details wollte ich überhaupt nicht erfahren."

„Okay. Also bis dann." Nun ging er endlich die Tür raus und schloss sie hinter sich. Sakura ließ sich aufs Bett fallen und dachte über Sasukes bevorstehende Rückkehr nach Konoha nach. Würde Tsunade ihn wieder einfach so im Dorf aufnehmen? Wenn ja, wie würde es dann weiter gehen? Hoffentlich würden sie nicht wieder in ein Team gesteckt werden, denn eines war klar: Sie würde Sasuke soweit es möglich war meiden. Er sollte sehen, dass sie ihm nicht so einfach verzeihen würde.

Nach der Gedankenpause richtete sich Sakura wieder auf. Ein kleiner Blick durchs Zimmer ließ sie seufzen. Sie sollte zumindest wieder ein wenig Ordnung schaffen und unten Bescheid geben, dass sie die Möbel ersetzen würde. Wenn sie jetzt nach jeder Begegnung einen derartigen Wutanfall bekommen würde, bräuchte sie wirklich ein anderes Ventil. Sie sollte die Kraft lieber ins Training investieren. Nach der Blamage dieser Mission, wollte sie sich nicht noch einmal als schwaches Mädchen zeigen. Sasuke würde noch staunen, wenn ihm klar werden würde, was für eine Kunoichi sie sein könnte.
 

„Der Tag ist gekommen. Heute bekomme ich meine Rache."

„Versuchs doch kleiner Bruder, doch du wirst mich nie besiegen können."

„Das werden wir ja jetzt sehen."

Und schon zückte der Jüngere sein Katana und rannte auf seinen Gegner zu. Dieser wich aber ohne große Mühe aus und setzte zu einem Tritt in die Magengegend an. Sasuke jedoch sprang in die Luft und holte wieder mit seinem Katana aus. Itachi sah das Schwert in der Abendsonne blitzen und war etwas geblendet. Er konnte zwar noch ganz gut ausweichen, doch er konnte es nicht vermeiden, dass seine Schulter leicht verletzt wurde. Doch mit so einer kleinen Wunde, die keineswegs tödlich war, gab sich Sasuke nicht zufrieden. Auf dem Boden angekommen katapultierte er seinen Körper mit seinen Füßen in Richtung seines Gegners. Nun holte er wieder mit seinem Schwert aus. Doch anstatt auszuweichen hob der Ältere seine Arme und fing das Schwert ab. Dennoch war er nicht unverletzt, denn kurz darauf lief das Blut aus seiner Hand die Klinge hinunter.
 

„Ich muss wirklich zugeben du bist stärker geworden. Bei unserer letzten Begegnung hatte ich ein viel leichteres Spiel mit dir. Und jetzt sag ich dir mal was..."

„Halt dein maul! Ich will nichts von dir hören!"

„Du solltest die Wahrheit erfahren. Die Wahrheit über den ach so tollen Uchiha-Clan."

„Was könntest du mir schon erzählen, was ich nicht schon längst weiß. Du bist der Mörder unserer Eltern und es kann keinen Grund geben, der einen zu solch einem Massaker veranlasst."

„Für mich gab es einen Grund, Sasuke."

„Dann spuck‘s endlich aus! Bevor ich dir das Licht ausknipse."

„Ich wollte frei sein. Frei von dem Zwang ein Uchiha sein zu müssen."

„Was ist das denn für ein Schwachsinn? Du hattest doch alle Freiheiten der Welt!"

„Vielleicht sah es nach außen hin so aus, doch die Wahrheit ist eine andere. Unsere Familie wollte mich kontrollieren. Sie benutzten mich als Spion bei der ANBU, weil sie die Führung im Dorf übernehmen wollten und sie hielten mich fest, obwohl ich so viele Pläne hatte. Ich wollte die Welt bereisen, meine Fähigkeiten außerhalb des Dorfes erweitern. Doch die Anführer unseres Clans, Vater ganz vorne an der Front ließen dies nicht zu."

„Vater hat dich immer bewundert. Er war stolz auf dich."

„Er hatte Angst vor mir und meinen Fähigkeiten."

„Angst?"

„Er wusste, dass ich stärker war als alle anderen Uchiha. Er fürchtete mich, genauso wie der Rest des Clans. Ich geriet mit den obersten immer wieder in Konflikt, weil sie mich nicht gehen lassen wollten. Und als ich dann androhte, sie alle beim Hokage auffliegen zu lassen und den Clan den Rücken zu kehren, überwältigten sie mich mit Schlaftabletten, die sie - feige wie sie sind - in meinen Kaffee taten. Sie haben mich gefesselt und gefoltert, wollten mich willenlos machen. Und mein Vater hat einfach dabei zugesehen, selbst Mutter wusste Bescheid! Nur ein verbündeter blieb mir, mein bester Freund Shisui. Er verteidigte mich und wurde ebenfalls bestraft. Man nahm ihm sein Augenlicht und somit seine Ehre. Doch er schaffte es mich zu befreien. Gemeinsam wollten wir entkommen, doch unsere Flucht blieb nicht lange unentdeckt. In die Enge getrieben wussten wir keinen Ausweg mehr. Ich war geschwächt, er blind. Doch dann machte Shisui einen Vorschlag. Er wollte sein Leben geben. Ich sollte ihn durch meine Hand töten, um so das Mangekyou Sharingan zu erlangen. Die ultimative Form des Sharingan, die kaum ein Uchiha hatte, weil man um diese Kraft zu erlangen seinen besten Freund töten musste. Als ich mich weigerte und wir in die Enge getrieben wurden, lief Shisui geradewegs in mein Kunai. Er starb durch meine Waffe. Das Mangekyou Sharingan erwachte in mir. Durch meinen Hass auf die Taten der Uchihas und das Leid, dass sie mir und Shisui zugefügt hatten, begann ich meinen Rachefeldzug. Sie hatten es verdient, jeder von ihnen und ich habe es nicht bereut diese Abscheulichkeiten einen nach dem anderen niederzumetzeln. Und das, mein lieber Sasuke, war dein ach so geliebter Clan, den du jetzt versuchst zu rächen."

Sasuke schaute seinen Bruder fassungslos an.

„Du lügst. DU LÜGST! Das hätten unsere Eltern niemals zugelassen."

„Glaub mir oder glaub mir nicht Sasuke, das ändert für mich rein gar nichts. Versuch dich an mir zu rächen und mich zu töten, doch so einfach werde ich es dir nicht machen!"
 

Nach diesen Worten wendete er das Katana aus Sasukes Händen, der gerade nicht richtig bei der Sache war, und schleuderte es einige Meter vom Kampfgeschehen entfernt. Kurz darauf schlug er seinen Bruder kräftig in den Magen, sodass dieser Blut spuckte und vor Schmerzen etwas in die Knie ging. Daraufhin schlug Itachi noch mal mit seinen Ellenbogen auf seinen Rücken und Sasuke fiel nun endgültig zu Boden. Anscheinend konnte er sich nun nicht mehr richtig konzentrieren, nachdem er erfahren hatte, was seine Eltern angeblich getan hatten. Doch Itachi kümmerte dies wenig, denn er begann nun auf seinen kleinen Bruder einzutreten, der noch nicht einmal den Anschein erweckte, dass er sich irgendwie aus dieser Situation befreien wollte. Ganz im Gegenteil. Er spürte zwar den Schmerz und keuchte auch ab und zu mal, aber trotzdem schien er irgendwie in Gedanken versunken. Konnte man dies in einem Kampf überhaupt sein?
 

»Das kann doch nicht sein. Das kann ich nicht glauben. Mama und Papa hätten so etwas nie getan, oder doch? Was soll ich nur machen? Hat er Recht? NEIN! Ganz bestimmt nicht. Er will mich doch nur verunsichern. Fall bloß nicht darauf rein, Sasuke. Töte ihn!«

„Ha, bist du wirklich schon so fertig, dass du noch nicht mal mehr aufstehen kannst? Das ist jämmerlich. Und nun bring ich es endlich zu Ende und hör auf meine Zeit zu verschwenden."

Itachi setzte nun zum Gnadenstoß an. Es schien wirklich eine Leichtigkeit zu sein, Sasuke nach dieser Geschichte fertig zu machen. Sie hatte ihn doch tatsächlich mehr getroffen, als er gedacht hatte.
 

Doch Itachi hatte sich zu früh gefreut. Sasuke wehrte den Schlag ab und schaffte es auch aufzustehen. So leicht würde er nicht aufgeben. Nicht jetzt, wo er doch endlich die Gelegenheit hatte sich zu rächen. Itachi fing an zu lachen.

„Komm schon. Willst du wirklich weiterkämpfen? Während deiner kleinen „Pause" hab ich dir ganz schön zugesetzt, falls du es noch nicht bemerkt haben solltest. Sieh ein du hast keine Chance mehr mich zu besiegen."

„Selbst wenn du Recht haben solltest, ich werde bis zum letzten Atemzug kämpfen."

Daraufhin aktivierte Sasuke sein Sharingan, duckte sich und schlug seinen Bruder in den Bauch. Dieser spuckte zwar Blut, konnte aber noch ein fieses Grinsen im Gesicht behalten.

„Gut, wenn du nicht aufgeben willst, dann lebe mit den Konsequenzen. Mangekyou Sharingan."
 

Sasukes Umfeld veränderte sich. Und wie auch schon beim letzten Mal befand er sich in den Straßen des Viertels vom Uchiha Clan.

„Erlebe ein weiteres Mal den schlimmsten Tag in deinem Leben", hallte die Stimme Itachis in seinen Ohren wider. Doch der Urheber dieses Satzes war nirgends zu sehen. Stattdessen tauchten jetzt verschiedene Personen vor Sasuke auf. Und da waren sie wieder: seine Tante und sein Onkel. Doch kurz darauf durchbohrten Kunais und Shuriken ihre Körper und obwohl Sasuke wusste, dass dies geschehen würde, schrie er auf. Auch die anderen Personen in der Nähe fielen um. Der Boden füllte sich mit Blut und Sasuke konnte nichts dagegen tun. Er konnte nicht helfen. Das war nur eine Illusion, aber sie fühlte sich dennoch so real an. Als nächstes würden seine Eltern sterben, doch dies wollte er nicht noch einmal mit ansehen. Er würde nicht zu seinem alten zu Hause gehen. Niemals!

Plötzlich fing sein Körper an sich von selbst zu bewegen. Er wusste genau wo ihn seine Beine hinführen wollten, aber er konnte nichts dagegen tun. Dieser Mistkerl. Das machte er mit Absicht. Er wollte ihn quälen und er wusste, dass Sasuke in seiner Illusion nicht viel dagegen unternehmen konnte. Sein Weg führte um eine Ecke und da war es wieder: Sein Elternhaus. Und seine Beine blieben immer noch nicht stehen. Sie gingen weiter und weiter und vor einer Tür hielten sie kurz an, um diese zu öffnen. Sasukes Augen weiteten sich. Da waren sie. Seine Eltern, noch quicklebendig in der Mitte des Raumes, welches das Dojo war. Und da tauchte auch wieder die Person auf, welche sein Bruder war. Sie hob ihr Katana und setzte zum Schlag an.

„NEIN!" Doch Sasuke konnte nichts dagegen tun. Zum dritten Mal sah er seine Eltern sterben und war total hilflos. Blut spritzte und seine Eltern sackten ihn sich zusammen. Kurz darauf konnte man die Person erkennen, da das Mondlicht auf sie schien. Zwar wusste er, dass es sein Bruder war, trotzdem weiteten sich seine Augen.

„DU MIESER BASTARD!" Kurz darauf löste sich die Illusion auf und Sasuke fand sich auf dem harten Erdboden wider.
 

„Was ist das für ein Gefühl seine Eltern nun zum dritten Mal sterben zu sehen, kleiner Bruder?" Doch dieser gab keine Antwort. Er konnte sich kaum noch bewegen und war in einer Art Trance Zustand. Itachi ließ nicht locker hockte sich nun vor ihn hin und zog ihn an seinen Haaren hoch, sodass dieser ihn nun ins Gesicht blicken musste.

„Antworte mir Sasuke." Wieder keine Antwort. Stattdessen merkte Itachi wie Sasukes rechte Hand nach einem Kunai in seiner Tasche griff.

„Immer noch nicht genug, hm? Dann geht der Spaß eben noch mal von vorne los. Mangekyou Sharingan."

„Nein nicht noch einmal, Bruder." Sasuke kniff die Augen zusammen. Den Kunai hatte er nun schon in seiner Hand und diese schnellte nun nach vorne. Kurz darauf spürte Itachi einen stechenden Schmerz in seinem Bein, in dem nun das Kunai steckte. Sasuke nutzte den Augenblick, in dem sein Bruder seine Aufmerksamkeit für kurze Zeit dem Schmerz widmete, schlug ihn mit der linken Hand in den Magen, sodass Itachi seine Haare endlich losließ. Blitzschnell rollte er sich dann rückwärts von seinem Bruder weg und schaffte es sogar aufzustehen.

„Du kannst noch stehen?" Erstaunt blickte Sasuke seinen Bruder nun direkt an, der sich auch wieder aufgerappelt hatte, vermied es aber in dessen Augen zu schauen.

„Siehst du doch, oder? Diesmal ist es endgültig aus Itachi!" Jetzt fing Sasuke an, blitzschnell Fingerzeichen zu formen.

„Katon: Goukakyou no Jutsu!" Ein riesiger Feuerball entstand und dieser traf genau Itachi. Außer Atem holte Sasuke nun tief Luft. Er hatte nicht mehr viel Chakra, das wusste er. Aber vielleicht musste er keines mehr gebrauchen. Etwas erstaunt blickte er zu der Stelle hin, an der der Feuerball nun allmählich verblasste.

„Ist...ist es vorbei?"

Nun verschwand der Rauch vollkommen. Aber anstatt tot auf dem Boden zu liegen, stand Itachi nur etwas gekrümmt da. Doch er schien schwer zu atmen, was bedeuten musste, dass ihm diese Attacke doch ganz schön zu schaffen gemacht hat.

„Ich hätte echt nicht gedacht, dass es soweit kommen würde, dass...", keuchte er. „Ich hätte echt nicht gedacht, dass ich diese Attacke anwenden müsste."

„Was? Von welcher Attacke sprichst du? Du hast doch fast kein Chakra mehr!"

Daraufhin fing Itachi leise an zu lachen.

„Es ist eine Technik, die ich selbst entwickelt habe und die nur wenig Chakra benötigt aber trotzdem ziemlich stark ist, auch wenn sich dafür meine Lebensdauer verkürzt. Pass gut auf und lerne kleiner Bruder, vielleicht muss man im Jenseits auch kämpfen."

Wieder lachte er und kurz darauf riss er sich sein schwarzes T-Shirt, welches sowieso schon fast kaputt war, vom Leib. Nun zeigten sich verschiedene Zeichen auf seinem Oberkörper, die Sasuke noch nie zuvor gesehen hatte. Itachi biss sich in den Daumen, um frisches Blut zu bekommen, welches er über die Zeichen auf seinem Oberkörper strich. Danach fing er an blitzschnell viele Fingerzeichen zu formen. Als er endlich mit dem Formen von den Fingerzeichen fertig war, blickte er Sasuke siegessicher in die Augen.

„Kuchiyose no Jutsu: Verwandlung."

„Was?", brachte Sasuke erstaunt hervor.
 

Vor Sasukes Augen zeigte sich ein Schauspiel, welches er noch nie zuvor gesehen hatte. Er sah zu wie sein Bruder immer größer wurde. Die Farbe seiner Haut wurde immer dunkler, seine Hände und Füße wuchsen, die Fingernägel wurden spitzer und länger. Es dauerte nicht lange, da war seine Verwandlung vorbei und vor Sasuke stand ein gigantischer, schwarzer Drache. Nur noch die Augen, in denen das Sharingan noch zu sehen war, ließen erahnen, dass dies sein Bruder war. Sasuke musste sich zusammenreißen, damit ihn dieser Anblick nicht niederstreckte. Auch wenn sein Bruder jetzt größer und stärker war, so durfte er nicht einfach aufgeben. Sasuke biss sich ebenfalls in den Finger und formte Fingerzeichen so schnell es ging, denn er wusste, dass er nicht viel Zeit hatte. Kurz danach schlug er seine Handfläche auf den Boden. Auf dem Boden um seine Hand herum tauchten merkwürdige Zeichen auf.

„Kuchiyose no Jutsu", schrie er und einen Augenblick später fand er sich auf dem Kopf einer monströsen Schlange wieder und war auf gleicher Höhe mit seinem Bruder.

„Wasss isst losss? Wieso ssstörst du meinen Ssschlaf?"

„Manda, du musst mir helfen Itachi zu besiegen!"

„Wieso sssollte ich dir gehorchen? Ich gehorche niemanden!"

„Wir haben jetzt keine Zeit darüber zu diskutieren, du musst, oder du wirst mit mir sterben!"

„Achja? Ich könnte auch jetzt einfach wieder verssschwinden. Du kannst mich nicht aufhalten! Und wo issst Itachi überhaupt?"

„Direkt vor dir."

Jetzt erblickte die Schlange auch den Drachen, der direkt vor ihr war und den sie noch nicht bemerkt hatte.

„Wassss isst das für ein Jutsssu?"

„Ich habe keine Ahnung, er sagte er hat es selbst entwickelt!"

„Hm, dasss könnte interessant werden."

Aber nun blieb ihnen keine Zeit mehr zum Reden, denn der Drache namens Itachi ging zum Angriff über. Er stach seine Krallen in das feste Fleisch der Schlange und hielt sie so fest.

„So ein Mist. Manda alleine kann es nicht schaffen. Ich muss es aktivieren", murmelte Sasuke zu sich selbst.

Die Schlange hatte nun ihren Körper soweit es ging um den Drachen geschlungen, sodass dieser sich nicht viel bewegen konnte. Sasuke nutzte diese Gelegenheit und aktivierte das Mal des Fluches. Zu allererst breiteten sich Flammen von seiner linken Schulter über seinen ganzen Körper aus. Danach wurden sie schwarz, aber die Verwandlung war noch nicht fertig. Sasukes Hautfarbe änderte sich in ein leichtes Braun, seine Lippen wurden lila, seine Augen wurden schwarz bis auf die Stelle an der das Sharingan war und eine Art Stern tauchte zwischen seinen Augen auf. Dazu wurden seine Haare grau und länger und ihm wuchsen handähnliche Flügel aus seinem Rücken. Kurz gesagt Sasuke war kaum wieder zu erkennen. Er hatte sich in ein Monster verwandelt. Das war die zweite Form vom Mal des Fluches.
 

Nach seiner Verwandlung stellte sich Sasuke direkt vor Itachi. Natürlich stand er immer noch auf der Schlange. Nun formte er schon wieder Fingerzeichen.

„Katon: Housenka no Jutsu", rief er und mehrere Flammen schossen aus seinem Mund und flogen auf den Drachen zu. Er bekam die volle Ladung ab und brüllte auf. Aber geschlagen war er noch nicht. Deswegen flog Sasuke nun auf die Schnauze des Drachen. Itachi gefiel das natürlich nicht und er fing an sich zu wehren. Manda hatte große Mühe ihn noch einigermaßen in Zaum zu halten. Nun war es an Sasuke siegessicher zu grinsen.

„Es ist vorbei Itachi."

Nun streckte er seine Hand nach unten und sammelte sein letztes Chakra in seiner Handfläche. Das Geschrei von tausenden von Vögeln war nun zu hören und in Sasukes Hand bildete sich eine blitzartige Chakrakugel. Jetzt war es soweit. Sasuke streckte seine Hand nach vorne und setzte die gesammelte Energie frei. Dies war die stärkste Attacke, die Sasuke jemals hervorgebracht hatte. Seine Chakrakugel war noch nie so groß gewesen. Aber kleiner durfte sie auch nicht sein, schließlich war Itachi zurzeit ein Drache.

„CHIDORI", schrie Sasuke und traf genau zwischen Itachis Sharingan Augen. Dieser brüllte auf vor Schmerzen. Aber noch nicht genug. Das Chidori breitete sich weiter auf Itachis mächtigen Drachenkörper aus und bereitete ihm unendliche Schmerzen.

Kurz darauf wurde der Drache immer kleiner bis Itachi sich endgültig zurückverwandelt hatte und sein Körper zu Boden fiel. Dieser kokelte etwas und auch Itachis Hautfarbe war dunkler geworden. Manda hatte nun keine Lust mehr länger dazubleiben, schließlich wurde er jetzt nicht mehr gebraucht, und verschwand einfach ohne ein weiteres Wort zu sagen oder ein Zischen loszulassen. Sasuke ließ sich von seinen Flügeln langsam auf den Boden gleiten. Unten angekommen verschwand das Mal wieder und Sasuke nahm seine alte Gestalt an. Er atmete schwer, sein ganzes Chakra war für diesen letzten und für Itachi vernichteten Schlag draufgegangen. Wenn er Glück hätte könnte er sogar noch überleben, aber nur wenn ihn jemand finden und verarzten würde. Die Wahrscheinlichkeit war gering, schließlich war Sasuke ja ein Abtrünniger und von niemanden gern gesehen, der ihn kannte. Langsamen Schrittes ging er auf seinen Bruder zu.

Keuchend und mit einem bereits glasigen Blick, lag Itachi reglos am Boden. Er würde es nicht mehr lange machen. Als Sasuke bei ihm angelangt war, drehte Itachi ihm den Kopf zu. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen.

„Endlich hat mein kleiner Bruder mich besiegt." Verwirrung spiegelte sich in seinen Augen wieder. Itachi schien erleichtert und das irritierte ihn. Da er kaum noch Kraft hatte sprach Itachi ganz leise weiter: „Dein Ziel hat dich stark gemacht. Stark genug um einen Neuanfang zu starten und einen besseren Clan aufzubauen. Ich bereue, dass ich nicht mehr Bruder für dich sein konnte."

„Was redest du da?"

„Ich habe dich immer geliebt Sasuke", mit diesen Worten ging sein letzter Atemzug. Itachis Augen verloren jegliches Anzeichen nach Leben. Sasuke hatte es geschafft. Itachi war tot. Und auch wenn ihn seine letzten Worte doch sehr verwirrten, so konnte er sich nicht mehr großartig Gedanken darüber machen, denn schon überkam ihm ein Schwindelgefühl, das seinen Körper völlig aus dem Gleichgewicht brachte. Er taumelte rückwärts und bemerkte dabei nicht die Klippe, der er gefährlich nahe kam. Bevor er auch nur realisieren konnte, was geschah, wurde ihm schwarz vor Augen und er fiel rücklings die Klippe herunter.

Sasuke schreckte auf und war mit einem Mal kerzengerade in seinem Bett. Sein Körper war schweißgebadet und sein Kopf tat ihm höllisch weh. Er hatte vom Kampf mit Itachi geträumt. Doch das Ende in diesem Traum hatte er völlig vergessen. Wie er da lag und gestorben ist und wie er ihm gesagt hat, dass er ihn immer geliebt hatte. Vermutlich ein letzter sentimentaler Moment bevor er den Löffel abgegeben hatte. Aber dieser eine Satz verwirrte Sasuke. Itachis Taten sagten nicht gerade aus, dass er seinen kleinen Bruder geliebt hatte. Doch Fragen konnte er ihn jetzt auch nicht mehr. Es war vorbei. Also war es unnötig sich weiter Gedanken darüber zu machen.

Sasuke stand auf und ging zum Fenster. Es war zwar noch dunkel, aber an Schlaf war jetzt nicht mehr zu denken. Am besten er würde noch eine Runde trainieren gehen, bevor es für ihn hieß:
 

Back to the roots!

Aufbruch

Sakura saß auf ihrem Hotelbett, hatte die Beine angezogen, ihre Arme darum geschlungen und nachdenklich ihren Kopf auf ihren Knien abgelegt. Die Sonne war gerade dabei aufzugehen und sie musste bald aufbrechen, um die anderen am vereinbarten Ort zu treffen. Sakura seufzte und erhob sich vom Bett. Sie war müde, denn sie hatte die ganze Nacht kein Auge zu getan. Zu sehr hingen ihre Gedanken an Sasuke und die bevorstehende Zeit.

»Jeder Mensch verdient noch eine zweite Chance«, dröhnte es in ihrem Kopf immer wieder. Doch sie war nicht bereit ihm eine zweite Chance zu geben, jedenfalls noch nicht. Sie glaubte nicht, dass er seine Taten bereute und dementsprechend auch keine zweite Chance verdient hatte. Diese müsste er sich bei ihr hart erarbeiten, aber sie glaubte nicht daran, dass er groß Wert darauf legte, dass sie ihm verzieh. Aber wie sagt man so schön? Man sollte immer für Überraschungen im Leben bereit sein. Vielleicht hatte er sich doch verändert. Jetzt, wo er sein lang ersehntes Ziel endlich erreicht hatte. Aber das würde sie schon früh genug feststellen.

Sakura stieg in die Dusche und versuchte erst einmal mit eiskaltem Wasser ihre Lebensgeister zu wecken. Die Kälte war in diesem Moment genau das Richtige für sie. Ihr Körper genoss das Wasser und spülte die vielen Gedanken erst einmal fort. Es hatte auch keinen Sinn über die Zukunft nachzudenken, denn niemand konnte sagen, wie diese ausschauen würde.

Nachdem sie sich abgetrocknet und ihre frisch gewaschenen Haare gekämmt hatte, zog sie sich ihre Kampfkleidung an und packte ihre Sachen zusammen.

Kurz bevor sie raus ging schaute sie sich noch mal in dem Zimmer um, welches sie trotz ihres Streits mit ihrem inneren Schweinehund aufgeräumt hatte, damit sie sicher sein konnte, dass sie auch nichts vergessen hatte. Danach machte sie sich auf den Weg zum Dorfausgang, wo sie Naruto und die anderen treffen sollte.
 


 

Schon von weitem konnte Sakura die Umrisse der Personen sehen, die auf sie warteten. Und nach kurzen Augenblicken war sie auch schon bei ihren Kameraden angekommen.

„Hey, guten Morgen Sakura. Na, hast du gut geschlafen?“, fragte sie Naruto auch zugleich.

„Ja, ganz okay“, log sie und setzte ein Lächeln auf. Doch dieses verflog wieder, als sie die von ihr zurzeit meist gehasste Person erblickte, die völlig abwesend in ihre Richtung schaute. Hasserfüllt blickte sie ihn direkt an. Sie würden seinen schwarzen Augen nicht aus dem Weg gehen, sondern sie direkt mit ihren eigenen konfrontieren.

Grün traf auf Schwarz.

„Tz…“, sagte sie nur, hob ihren Kopf an und drehte sich schnell um. Der Uchiha zog die Augenbrauen hoch. Sie war also immer noch sauer? Ja, natürlich war sie noch sauer. Wer wäre das an ihrer Stelle nicht gewesen? Auch die Anderen Anwesenden schauten Sakura irritiert an, doch diese wendete sich ganz schnell an eine gewisse Person um das Thema zu wechseln.

„Und du bleibst also vorerst hier, Idate?“

„Ja…Hirosho hat vor in einigen Tagen nach Tanzaku zu kommen, um einen alten Freund zu besuchen. Ich warte dann solange hier und wir gehen zusammen wieder ins Dorf zurück.“

„Hm...naja vielleicht kannst du ja mal nach Konoha kommen, um uns zu besuchen. Na wie wär’s?“

„Klar, wenn du mal mit mir ausgehst“, erwiderte dieser und grinste sie herausfordernd an.

„Vielleicht, mal sehen. Auf jeden Fall werden Naruto und ich dich vermissen.“

„Hey, ja nicht sentimental werden.“ Sakura lächelte und umarmte Idate noch einmal zum Abschied. Naruto hingegen reichte ihm nur die Hand. Jungs! Zum Glück gehörte sie nicht zu diesem Geschlecht und konnte es sich leisten ab und zu mal Gefühle zu zeigen.

„Man sieht sich“, sagte Naruto und setzte sein übliches Grinsen auf. Nun war es an der Zeit zu gehen.
 

Die Rückreise verlief etwas zügiger, da sie nun den Weg durch die Baumkronen nutzen konnten. Mit Idate wäre dies auf der Hinreise zu gefährlich gewesen, da sie ihn auf der Landstraße einfach besser schützen konnten, weil fester Boden unter ihren Füßen war. Nun war der Weg durch die Baumkronen eher von Vorteil, wegen der nicht identifizierten Ninjas wussten sie nun nicht ob diese hinter Idate her waren oder doch eher hinter ihnen.

Stille umgab die vier Jugendlichen, denn niemand sagte ein Wort. Sakura war an der Spitze der Gruppe, damit sich ihre Augen nicht einer gewissen Person zuwenden konnten. Immer wieder musste sie über diesen bescheuerten Kerl nachdenken, aber es waren nie positive Gedanken. Sie war sich jetzt aber ziemlich sicher, dass sie ihn nicht mehr liebte und dachte sich das würde auch kein normaler Mensch, der ein Gehirn hinter seiner Schädeldecke hatte, mehr tun.

„Wieso waren diese Shinobi eigentlich hinter Idate her? War diese Nachricht denn so wichtig?“

„Natürlich du Idiot. Wären wir sonst beauftragt worden ihm Geleitschutz zu geben?“

„Ich persönlich glaube nicht, dass diese Shinobi hinter Idate her waren“, mischte sich völlig unerwartet Shikamaru ein.

Alle zogen die Augenbrauen hoch, ausgenommen Sasuke, den dieses Thema sonderlich wenig interessierte. Er hatte seine eigenen Probleme. Beispielsweise das Thema wie sein Leben zukünftig weiter gehen sollte.

„Und was lässt dich dies glauben?“, fragte Sakura daraufhin, die nicht sonderlich überzeugt von seiner Theorie zu sein schien.

„Hm…Idate hat mir gesagt was er überbringen soll und diese Nachricht scheint nicht sehr wichtig gewesen zu sein. Auf jeden Fall nicht so wichtig, dass sie irgendwie jemanden Schaden oder einem Außenstehenden groß von Nutzen sein könnte.“

„Und was war das für eine Nachricht?“, fragte Naruto zugleich.

„Naruto, das geht uns doch nichts an!“, erwiderte Sakura sofort. Doch Shikamaru lachte nur auf.

„Ich glaube es wird kein Verbrechen sein, wenn ich euch den Inhalt erzähle. Es war ein Brief. Hirosho hat darin geschrieben, dass er seinen alten Freund gerne wieder besuchen kommen würde und natürlich den Termin. Darüber hinaus hat er ihn gebeten Idate in der Kunst des Schwertkampfes zu unterrichten, denn dieser alte Freund ist anscheinend ein wahres Genie was den Schwertkampf anbelangt. Naja, und da Idate kein Ninja mehr werden kann.“

„Was ist das denn für ein dämlicher Grund!“, empörte sich Sakura, doch dann musste sie auch lachen.

„Und für so einen dämlichen Brief wurde vermutet das Ninjas uns angreifen könnten?“

„Baka! Das hat Tsunade doch nur gesagt, damit du aufhörst rumzumeckern“, mischte sich nun auch Sasuke ein. Ja, für so einen Kommentar war er immer zu haben.

„Woher willst du das denn wissen? Du warst doch überhaupt nicht dabei.“

„Ich kenne die Hokage und vor allem dich gut genug, um dies sagen zu können.“

„Ach Halt doch deine Klappe!“

„Und wieso hat er dann Geld für Ninjas ausgegeben, wenn es doch nie eine Gefahr gegeben hat?“, fragte Sakura nun und fand diese Mission auf einmal ziemlich für die Katz. So eine Zeitverschwendung.

„Idate meint Hirosho wäre immer ziemlich vorsichtig, da sein Bruder mal bei genauso einer dämlichen Botschaft getötet wurde. Genau deswegen ist er so Übervorsichtig.“

„Naja, das macht schon Sinn. Aber was wollten die Shinobi dann? Ninjas greifen doch keine anderen Ninjas ganz ohne Grund an. Und normale Straßenräuber waren das garantiert nicht“, Sakura konnte sich darauf keinen Reim machen.

„Es könnte sein, dass es Shinobi aus einem nahe liegenden Dorf waren, die es vielleicht auf Konoha Shinobi abgesehen haben. Immerhin ist Konoha eines der größten Ninja Dörfer. Da könnte es schon sein, dass sich andere Dörfer gegen uns erheben.“

„Aber ich habe keine Stirnbänder bei ihnen gesehen.“

„Natürlich nicht! So viel Grips mute ich ihnen schon zu, dass sie vorher alle Anzeichen auf ihre Identität versteckt oder zerstört haben. Schließlich dürfen wir doch nicht erfahren, welches Dorf uns angreift, oder? So wären wir gewarnt und könnten uns auf einen Angriff vorbereiten und uns zu Wehr setzen. Aber wenn wir unwissend sind, wissen wir rein gar nichts von dem Feind, was natürlich von Vorteil für ihn ist.“

„Pah! Selbst wenn wir nicht wissen wer der Feind ist, werden wir ihn besiegen. Immerhin sind wir Konoha Shinobi“, rief Naruto und betonte die letzten Worte sehr laut.

„Naruto. Nicht so laut!“
 

Doch es war zu spät. Nur ein paar Sekunden später schossen schon ein Dutzend Kunais aus den Seiten. Sakura schnappte sich daraufhin ihre eigenen Kunais und wehrte die Gegnerischen blitzschnell ab. Dies geschah alles während sie noch in der Luft gewesen war. Nun wäre es besser direkt auf dem Boden zu landen, denn ein Luftkampf wäre nicht sehr klug, vor allem da Sakura nicht besonders gut im Luftkampf war. Deswegen ließ sie sich erst einige Meter fallen, bis sie sich an einem einigermaßen dicken Ast festhielt einmal um ihn herumwirbelte, damit sie genug Schwung hatte, den Ast dann sofort wieder losließ, sich zu einem Gegenüberliegenden Baum schleuderte sich aber noch kurz bevor sie sich verletzen konnte sich so drehte, dass sie sich mit den Füßen von diesem Baum wieder abstoßen konnte und auf die andere Seite, nun etwas tiefer, zu flog. Diese Prozedur setzte sie fort, bis sie sicher auf dem Boden angekommen war. Zu ihrer Erleichterung stellte sie fest, dass ihre Teamkameraden auch noch wohl auf waren.

Doch sie verlor nicht viel Zeit und zückte auch schon wieder ihre Kunais, die sie während ihres Fluges wieder eingesteckt hatte, und stellte sich in Verteidigungsposition. Die Anderen taten es ihr gleich und sie stellten sich Rücken an Rücken im Kreis auf. Währenddessen wurden sie von ihren Feinden bereits umzingelt. An ihren Stirnbändern erkannte man, dass sie aus Otogakure kamen. Orochimarus Sippe!

„Gebt auf, ihr habt keine Chance.“ Die Stimme kam aus den Baumkronen und kurz darauf landete jemand direkt vorhin. Er hatte sein übliches siegessicheres Grinsen aufgelegt und schaute sie durch seine großen Brillengläser belustigt an. „Wir sind nur wegen Sasuke hier. Wenn er freiwillig mitkommt, werden wir ohne weitere Gewalt von dannen ziehen.“

„Als ob wir zulassen würden, dass die Schlange Sasuke wieder bekommt“, Naruto ging in Kampfposition, sofort bereit zuzuschlagen.

„Wenn ihr nicht wollt, dass euer geliebtes Heimatdorf zerstört wird, solltet ihr mehr Kooperation zeigen. Die Stärke Otogakures hat um einiges zugenommen und auch wenn mein Meister nicht mehr die gleiche Kraft haben sollte wie damals, haben wir andere Mittel gefunden, um uns aufzurüsten. Wir werden nicht mehr so leicht zu besiegen sein wie damals!“

„Als ob ich dir irgendein Wort glauben würde, Kabuto.“

„Naruto lass es gut sein.“ Sasuke hatte seine Waffen gesenkt und ging mit ernstem Blick an ihm vorbei.

„Sasuke, du willst dich doch nicht etwa einfach wieder in die Hände dieser Schlange begeben!“

„Im Gegensatz zu dir weiß ich, dass aus seinem Mund nicht nur leere Drohungen kommen. Falls du es vergessen haben solltest: ich war bis vor kurzem ebenfalls noch in Otogakure und weiß am besten wie die Situation dort ist.“

„Hör auf ihn, Naruto. Unser kleiner Sasuke scheint sehr weise zu sein“, mit einem Blick richtete sich Kabuto wieder an Sasuke. „Du hast doch nicht ernsthaft angenommen, dass wir dich so einfach laufen lassen würden, oder?“

„Naja, ich hatte gehofft Orochimaru hätte sich vielleicht ein neues Spielzeug ausgesucht.“

„Meister Orochimaru hat zwar neben dir noch weitere Kandidaten für seinen Plan, aber an dir hat er einen ganz besonderen Narren gefressen. Seine Großzügigkeit dich für einen Kampf gegen deinen Bruder rauszulassen hast du schamlos ausgenutzt, um dich vom Staub zu machen.“

„Einen Versuch war es wert gewesen.“ Sasuke ging auf Kabuto zu. Doch plötzlich wurde er von einer Hand gestoppt, die sich ihm in den Weg gestellt hatte.

„Sasuke wird nicht mit euch kommen.“ Bestimmend stellte sich Sakura vor Sasuke. Selbst jemand wie Sasuke hatte nicht verdient als Körper dieser widerlichen Schlange zu enden.

„Sakura.“ Sasuke konnte es nicht fassen, dass gerade sie ihn aufhalten wollte. Hatte er doch geglaubt, sie würde ihn über alles hassen und wäre froh, wenn er so schnell wie möglich wieder verschwinden würde.

„Sie hat Recht! Orochimaru bekommt Sasuke nicht! Kage Bushin no Jutsu!“, und schon stürzten sich fünf Narutos in den Kampf. Shikamaru folgte ihm ohne zu zögern und auch Sakura stürzte sich in den Kampf.

Sie stürmte auf ein paar Oto-Nins zu, die sich anscheinend erst einmal aus dem Kampf heraushalten wollten. Doch als sie Sakura bemerkten, zückten sie ihre Waffen und stürmten ebenfalls auf Sakura zu. Genau wie erwartet, dachte sie sich und sammelte Chakra um ihre rechte Faust, die daraufhin von einer bläulichen Flamme umgeben wurde. Danach rammte sie diese in den Boden. Die Wucht des Schlages ließ den Boden unter den Otonins zerspringen und brachte allesamt aus dem Gleichgewicht. Diese Gelegenheit nutzend sprang Sakura auf den ersten Otonin zu und rammte ihm ihr Kunai direkt in die Nervenstränge seines rechten Oberarms. Der Mann stieß einen schmerzerfüllten Schrei aus und sackte in sich zusammen. Sakura ließ keine Sekunde verstreichen ehe sie sich ihrem zweiten Gegner widmete, der sie von hinten angreifen wollte. Ein gezielter Tritt ließ ihn einige Meter weit gegen einen Baum fliegen. Der harte Aufprall ließ ihn ebenfalls bewusstlos werden. Der nächste versuchte sie von hinten zu attackieren. Sie schlug ihm mit ihrem Ellbogen in den Magen und verpasst ihm danach noch einen heftigen Tritt von oben. Der Oto-Nin schlug hart auf der Erde auf und blieb regungslos liegen.

Mit einem triumphierenden Grinsen im Gesicht blickte sie sich um, denn sie wollte sehen wie es ihrem Kameraden ging. Naruto kämpfte mit seiner Horde Schattendoppelgänger gegen genauso viele Otonins, doch dies sollte kein Problem darstellen. Auch Shikamaru schien relativ wenige Probleme zu haben. Doch wo waren Sasuke und Kabuto?

Plötzlich nahm sie von oben her Kampfgeräusche wahr. In den Baumkronen war Kabuto zu erkennen, der gegen Sasuke kämpfte. Doch ihr blieb keine Zeit, um dieses Szenario weiter zu verfolgen, denn ihre Gegner hatten anscheinend noch nicht die Schnauze voll und wollten sich noch eine Tracht Prügel einhandeln.
 

„Sasuke, Sasuke. Ich hätte wirklich mehr Verstand von dir erwartet. Du weißt doch, dass du den Fängen Orochimarus nicht entkommen kannst.“

„Ich weiß besser als jeder andere was sowohl Konoha als auch Orochimaru zu bieten hat. Also bleibe ich bei meiner Entscheidung und werde das reizende Angebot deines Meisters ausschlagen.“

„Ich werde dich nicht so einfach gehen lassen.“

„Hatte ich auch nicht erwartet“, erwiderte Sasuke daraufhin nur, zog sein Katana aus der dazugehörigen Scheide und rannte auf Kabuto zu, der wieder sein widerwärtiges Es-läuft-alles-nach-Plan-Grinsen im Gesicht hatte.

Gerade als Sasuke mit seinem Katana zuschlagen wollte, formte Kabuto unmenschlich schnell Fingerzeichen und blaue Flammen sammelten sich um seine Hände. Er duckte sich unter Sasukes Katana hinweg und versuchte seine Beine zu treffen, doch dank des Sharingans, konnte Sasuke seinen Schritt voraussehen und ausweichen. Während er in die Luft sprang holte er zum zweiten Schlag aus. Kabuto versuchte noch auszuweichen, aber er war zu langsam. Eine lange Wunde zog sich über seinen Arm, aus der immer Blut zu laufen schien. Doch Kabuto verzog keine Miene, denn einen Augenblick später verpuffte dieser Kabuto und ließen bloß einen Baumstumpf zurück. Sasukes Augen streiften die Umgebung und er hielt sich bereit jeden Moment aus einer Ecke heraus angegriffen zu werden.

Er hörte die Stimmen vom Kampfgeschehen auf dem Boden. Eine stach für ihn besonders heraus. Er erlaubte sich einen kurzen zu der rosahaarigen, die gerade am Boden mit mehreren Gegnern gleichzeitig kämpfte. Sie war zwar außer Atem, doch ansonsten schien sie gut zurecht zu kommen. Sein Blick suchte die Umgebung wieder nach Kabuto ab. Immer noch fand er keinen Anhaltspunkt auf sein Versteck.

„Sakura, pass auf!“ Sofort schnellten seine Augen wieder zum Geschehen unter ihm. Sakura lag am Boden und war von fünf Otonins umzingelt. Shikamaru und Naruto hatten ebenfalls gut zu tun.

„Verdammt.“ Sasuke setzte bereits an nach unten zu eilen und ihr zu Hilfe zu kommen, doch dieser Moment der Unachtsamkeit kam ihm teuer zu stehen. Erster Schlag, zweiter Schlag und Sasuke ging in die Knie. Kabuto hatte den Moment genutzt und seine Beine attackiert, sodass Sasuke diese nicht mehr benutzen konnte.

„Ich kann nicht glauben, dass der gefühlskalte Sasuke Uchiha sich von einem Mädchen ablenken lässt. Dass ich so etwas noch miterleben darf“, lachte Kabuto, der diese Situation sehr amüsant fand. „Jetzt da du deine Beine erst einmal nicht mehr benutzen kannst, wird es ein leichtes sein dich mitzunehmen. Aber um Sakura musst du dir keine Sorgen machen. Das war eben nur ein Kagebushin. Wundert mich eigentlich, dass du das nicht direkt erkannt hast. Dir scheint wohl viel an Sakura zu liegen.“

„Tz, als ob mir an so jemanden etwas liegen würde.“
 

Währenddessen hatte Sakura nun endlich den letzten Oto-Nin zur Strecke gebracht. Den Schweiß von der Stirn abwischend sah sie sich nach ihren Teamkollegen um, die noch in Kämpfe verwickelt waren. Nun warf sie einen kurzen Blick in die Baumwipfel, um nach Sasuke zu sehen, und erstarrte. Sasuke lag am Boden und konnte anscheinend seine Beine nicht richtig bewegen. Dieser Mistkerl Kabuto musste seine medizinischen Ninjutsu zur Lähmung seiner Beine genutzt haben. Sie musste schleunigst etwas unternehmen, ansonsten würde Orochimaru wieder in Besitz seines Traumgefäßes kommen und das würde ihn unglaublich stark und somit gefährlich für Konoha machen.

Ohne zu zögern sprang sie in die Bäume. Sie musste schnell handeln, bevor er sie bemerkte, also verlor sie keine Sekunde und startete ihren Angriff, als sie die richtige Ebene erreichte. Sakura rannte auf Kabuto zu und holte zum Schlag. Dieser bemerkte ihre Anwesenheit nur einen Moment zuvor, doch gerade früh um ihrem Schlag auszuweichen. Statt Kabuto, traf Sakura den Baum etwas weiter hinter ihm, der daraufhin durchbrach und zu Boden.

»Was für eine Kraft! Wie bei einer zweiten Tsunade. Ich muss aufpassen, wenn sie einen Treffer landet könnte das schlecht für mich ausgehen«, dachte Kabuto, doch im nächsten Moment wurde ihm bewusst, dass Sakura zwar eine unglaubliche Kraft besaß, aber ihre Schnelligkeit, verglichen mit ihm, zu wünschen übrig ließ. Und wenn sie keinen Treffer landen konnte, nützte ihre Kraft nicht viel. Sakura währenddessen setzte zu einem weiteren Angriff an. Kabuto wich wieder gekonnt aus, doch im Gegensatz zum letzten Mal verschwendete Sakura ihre Energie nicht in die Zerstörung eines Baumes. Sie hatte gewusst, dass es für Kabuto ein leichtes war, solch einem Angriff auszuweichen. Deswegen hatte sie ihre Kraft nicht im Arm, sondern in ihrem Bein gesammelt. Sie packte Kabuto mit ihrem anderen Arm und zog an ihm. Sie brachte ihn so aus dem Gleichgewicht und schaffte es gleichzeitig ihn zu benutzen, um sich in Position zu drehen. Nur einen Augenblick später holte sie mit ihrem Bein aus und traf Kabuto direkt am Rücken. Von der Wucht dieses Trittes, konnte sich auch kein Kabuto mehr retten und er flog mit einem rasanten Tempo Richtung Boden. Sein Aufprall ließ die Erde erschüttern und viel Erdstaub aufwirbeln, sodass man zunächst keine Sicht mehr auf den Boden hatte. Doch Sakura nahm sich keine Zeit, um nach Kabuto und der schwere ihres Angriffes Ausschau zu halten. Schnell sprang sie zurück zu Sasuke und kniete sich zu ihm nieder. Dieser starrte sie nur verblüfft an. Sakura formte schnell ein paar Fingerzeichen und zugleich umgab ihre Hand ein grünes Feuer.

„Was machst du da?“, fragte Sasuke sie.

„Ich heile jetzt deine Beine, damit du wieder laufen kannst“, antwortete sie nur und ließ ihre Handfläche über seine Beine gleiten, um die Lähmung aufzuheben. Sakuras Chakrareserven waren knapp, sodass sie ihre volle Konzentration in diese Heilung stecken musste. Sie konnte nur hoffen, dass Kabuto in dieser Zeit nicht versuchte sie anzugreifen. Sakura lief der Schweiß. Ihre Kraft war am Ende, doch sie durfte jetzt nicht aufgeben.

„Sakura, pass auf!“ Plötzlich wurde sie von einem schweren Gewicht nach unten gerissen. Sie konnte das Jutsu nicht aufrechterhalten. Sasuke hatte sich über sie geworfen und nachdem sie sich wieder erheben durfte wusste sie auch warum. Mehrere Kunai steckten in seinem Rücken. Sasuke atmete schwer.

„Du Idiot! Dank deiner blöden Beschützer Aktion wurde das Jutsu abgebrochen.“

„Wie wäre es mit einem einfachen Danke?“

„Danke, dafür dass du mir jetzt noch mehr Arbeit gemacht hast“, entgegnete Sakura und begann dennoch wieder seine Beine zu heilen.

„Dann verkneif ich es mir halt in Zukunft dir zu helfen.“

„Ich bin ein großes Mädchen, ich kann auf mich selbst aufpassen.“

„Hat man ja gesehen.“ Sakura wollte gerade kontern, als sie ein Räuspern vernahm.

„So ungern ich euren kleinen, süßen Disput auch unterbreche, aber ihr solltet nicht vergessen in was für einer Lage ihr euch befindet“, Kabuto stand nur einige Meter entfernt. Er schien fast unversehrt. Sakura musste sich eingestehen, dass seine Fähigkeit sich selbst zu heilen, echt beeindrucken war. Kabuto sammelte Chakra um seine Hände und stürmte auf Sakura und Sasuke zu. Dieses Mal brach Sakura das Jutsu von selbst ab und machte sich bereit den kommenden Angriff zu blocken. Neben ihr schaffte es Sasuke sich ebenfalls zu erheben. Dabei war sie mit der Heilung noch gar nicht fertig gewesen, doch anscheinend hatte der Uchiha eine starke Willenskraft. Trotz seiner Verletzungen, fing er blitzschnell an Fingerzeichen zu Formen.

„Katon…“

„RASENGAN!“ Kabuto wusste nicht wie ihm geschah, als der blaue Energieball sich ihm von oben her annäherte und sich letztendlich in seinen Bauch rammte. Durch die Wucht dieses Angriffes wurde Kabuto weggeschleudert. Der Aufprall auf dem Boden war derart hart, dass selbst ein Kabuto nach diesem Angriff nicht wieder aufstehen konnte.

Sakura atmete erleichtert aus. Das war noch einmal Rettung in letzter Sekunde.

„Geht es euch gut?“, Naruto schien besorg, was unter anderem auch daran liegen könnte, dass in Sasukes Rücken immer noch einige Kunai steckten.

„Das hätten wir auch alleine hin bekommen, Dobe.“

„Wie wäre es mit einem einfachen Danke, Sasuke“, zog sie ihn auf und nahm sich nicht das Vergnügen ihm die Kunai aus dem Rücken zu ziehen. Doch Sasuke versuchte keine Miene zu verziehen. Er gönnte ihr nicht diesen Triumpf, dass ihm diese kleinen Messer Schmerzen bereiten. Eine weitere Heilung schlug er deswegen auch aus.

„Wie immer zu stolz, huh?“ Shikamaru war zu der Gruppe gestoßen. Doch seine Bemerkung blieb unbeachtet.

„So jetzt müssen wir uns nur noch um diesen Mistkerl Kabuto kümmern“, Energie geladen wie immer sprang Naruto zurück zum Boden. Doch entgegen seiner Erwartungen war dort kein Kabuto mehr zu finden. „Verdammt, er ist weg!“

„Was hast du gedacht, Naruto? Dass er vielleicht unten auf dich wartet, damit du ihn verdreschen kannst?“, entgegnete Shikamaru und landete neben seinem Teamkollegen. „Ich vermute er hat sich weitestgehend selbst geheilt, so dass er fliehen konnte.“

„Er ist sehr hartnäckig“, bemerkte Sasuke, der sich mit Sakura ebenfalls auf dem Boden eingefunden hatte. „In den Jahren bei Orochimaru bin ich ihm meistens aus dem Weg gegangen, aber man sollte ihn niemals unterschätzen.“

„Sonst liegt man auf einmal gelähmt am Boden, wie unser werter Herr Uchiha hier“, kam es stichelnd von Sakura. Sie konnte einfach nicht anders, als sich darüber zu amüsieren, dass sie ihm dieses Mal zur Hilfe kommen musste und nicht andersherum. Von Sasuke allerdings kam nur ein mürrisches Schnauben. Er wusste sie hatte Recht, auch wenn er das nicht öffentlich zugeben würde.

„Also gut, es bringt nichts sich weiter darüber zu ärgern, dass Kabuto uns entkommen konnte. Lasst uns weiter gehen. Es wird bald dunkel. Wir sollten uns einen Ort zum rasten suchen“, sagte Shikamaru und setzte sich in Bewegung. Die anderen folgten ihm.
 

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Mit letzter Kraft schaffte es Kabuto zum Eingang des Geheimversteckes von Orochimaru. Nach Luft ringend ließ er sich an der kalten Steinwand hinunter. Seine Heilungen waren nur oberflächlich gewesen und hatten ihm zudem sein letztes Chakra gekostet. Er konnte von Glück reden, dass die Truppe vorhin nicht ganz aufmerksam gewesen war, ansonsten hätte er wohl kaum entkommen können. Doch jetzt stand ihm eine noch schwierigere Aufgabe zu: Er musste sein Versagen seinem Meister mitteilen. Doch zunächst würde er sich um seine Wunden kümmern. Also zog er sich mit letzter Kraft wieder hoch und ging zu seinen Gemächern.
 

Nach kurzer Zeit hatte er seine Wunden versorgt und begab sich zu Orochimaru. Kurz vor der Tür zu seinem Labor holte er noch einmal tief Luft und trat ein.

„Du hast versagt, Kabuto“, erklang auch schon die kalte Stimmer seines Meisters.

„Orochimaru-sama ich…“

„Sei still!“ Kabuto musste schlucken. Was würde wohl jetzt auf ihn zukommen? Orochimaru war unberechenbar, selbst ihm gegenüber. „Ich muss zugeben, du hast mich enttäuscht, mein lieber Kabuto. Und dennoch hast du die Chance es wieder gut zu machen. Ich bin gerade dabei ein neues Jutsu zu entwickeln und brauche dabei deine Hilfe.“

„Ein neues Jutsu, Meister?“

„Es wird uns helfen Sasuke wieder zu mir zurück zu bringen. Du wirst schon früh genug erfahren, worum es dabei geht. Morgen früh fangen wir an und jetzt geh mir aus den Augen!“

„Hai“, Kabuto verbeugte sich und ging dann wieder aus dem Zimmer. Er war nochmal recht gut davon gekommen. Nachdenklich schritt er zurück in seine Gemächer, um sich auszuruhen. Doch ein Gedanke ließ ihn nicht los: Was war das für ein neues Jutsu mit welchem er Sasuke wieder zurück in seine Fänge bringen wollte?

Zurück in Konoha

Blicke oft zu den Sternen empor – als wandelst du mit ihnen.

Solche Gedanken reinigen die Seele von dem Schmutz des Erdenlebens.

 

Schon seit einer gefühlten Ewigkeit starrte sie in den Himmel, der übersät mit diesen kleinen, funkelnden Lichtern war. Sie hatte sich freiwillig für die erste Wache gemeldet, denn sie konnte ohnehin nicht schlafen. Zu viele Gedanken schwirrten in ihrem Kopf herum. Morgen würden sie wieder in Konoha ankommen. Sie machte sich Gedanken darüber, wie wohl die Einwohner es auffassen würden, dass ein Verräter wieder ins Dorf kommt. Doch würde er wieder einfach so aufgenommen werden? Sie war gespannt, wie wohl Tsunade auf Sasukes Rückkehr reagieren würden. Es war unvorstellbar, dass sie ihm einfach so seinen Verrat verzeihen und ihn wieder im Dorf aufnehmen würde. Sakura drehte ihm ihren Kopf zu. Er schlief so friedlich und ruhig. Sein Gesichtsausdruck ließ nicht darauf schließen, dass dieser junge Mann ein derart gefährlicher Ninja war. Dass er ein Verräter und Egoist war, der sich sein Leben lang nur von der Rache hat leiten lassen. Er wirkte eher wie ein unschuldiger, kleiner Junge, den man einfach nur beschützen und in den Arm nehmen wollte. So wie den Sasuke den sie einst kannte, oder geglaubt hat zu kennen. Schnurstracks schüttelte sie den Kopf. Sie sollte solche Gedanken unterlassen und sich nicht von seiner friedlichen Schlaf-Variante beeinflussen lassen. Er hatte sie alle verraten, er hatte sie zurück gelassen, obwohl sie alles für ihn getan hätte. So dumm würde sie nicht noch einmal werden.

Langsam wurde sie doch müde. Deswegen ging sie zu Naruto rüber, den sie ganz leise weckte und sagte er sei jetzt mit der Wache dran. Danach legte sie sich in seinen Schlafsack, kuschelte sich ein und versuchte zu schlafen.

 

Noch bevor die Sonne am Horizont zu sehen war, wachte Sakura wieder auf. Besonders gut und viel hatte sie nicht geschlafen, doch zum Glück würden sie bald wieder in Konoha sein. In einem gemütlichen Bett war es halt viel bequemer, als auf dem Waldboden. Ganz anders war es bei ihren Teamkollegen, die seelenruhig schliefen. Naruto war immer noch am Baum gelehnt. Er war bei seiner Wache einfach eingeschlafen. Da die Sonne bald aufgehen würde, beschloss Sakura sich nach einem Fluss oder einen See umzusehen, um Wasser für die Feldflaschen zu holen und sich ein wenig frisch zu machen. Der Wald war so friedlich. Die Vögel waren gerade dabei aufzuwachen und stimmten in ihr fröhliches Gezwitscher ein. Der Morgentau an den Pflanzen und auf der Wiese war angenehm frisch an ihren Füßen zu spüren. Sie musste nicht weit gehen, da hörte sie schon das vertraute Plätschern von Wasser. Zielsicher ging sie in die Richtung aus der sie das Geräusch wahrgenommen hatte, doch als das Wasser in Sichtweite kam, hielt sie inne.

Sie sah einen kleinen Teich, mit einem noch kleineren Wasserfall auf einer idyllischen Lichtung, die bald von den Strahlen der Sonne erhellt werden würde. Am Uferrand waren mehrere große und kleine Steine und auf einem von ihnen saß Sasuke, der nachdenklich aufs Wasser schaute.

Sakura atmete noch einmal tief ein, bevor sie zu ihm ging. Sie konnte ihm nicht ewig aus dem Weg gehen, wenn er jetzt wieder nach Konoha kommen würde. Also schritt sie aus dem sicheren Schatten der Bäume, ging zielstrebig aufs Wasser zu, begrüßte ihn mit einem kurzen „Hi“ und fing an die Feldflaschen aufzufüllen.

Sasuke schien ihre Anwesenheit nicht aus der Ruhe zu bringen. Er war nicht einmal überrascht gewesen, als sie plötzlich aufgetaucht war. Ob er sie wohl schon vorher wahrgenommen hatte? Nachdem Sakura die Flaschen gefüllt hatte, wollte sie sich eigentlich so schnell wie möglich aus dem Staub machen. Bevor sie allerdings losging hielt sie noch einmal kurz inne und holte tief Luft.

 

„Ich wollte mich noch bei dir bedanken.“ Sasuke horchte auf. Hatte er gerade richtig gehört?

„Wofür?“, fragte er monoton wie eh und je.

„Dafür, dass du mich gerettet hast. Ich weiß zwar nicht warum du das getan hast, aber trotzdem danke.“

„Hn.“

„Du wirst mir nicht verraten weshalb, oder?“ Sasuke stand auf und ging auf Sakura zu, die ein wenig verdutzt wirkte, weil er ihr so nahe kam.

„Weißt du…“, er kam ihr immer näher. Warum zum Teufel kam er ihr immer näher? Ihr Herz fing an zu rasen. „Ich habe echt keine Ahnung, was mich da geritten hat“, dabei verzog er keine Miene und ging einfach an ihr vorbei. Fassungslos war Sakura unfähig etwas zu sagen. Was sollte das bedeuten? Dass sie es nicht wert war gerettet zu werden oder gar zu leben? Wut packte sie, denn sie wurde von ihm schon wieder als nutzloses Ding degradiert. Und sie hatte sich bei ihm bedankt!

„Du verdammtes Arschloch“, schrie sie ihm hinterher, doch Sasuke drehte sich nicht einmal um. Stattdessen hob er einfach die Hand wie zu einem Abschiedsgruß. Sie wurde aus diesem Kerl wirklich nicht schlau. Sakura blieb zurück, darum bemüht, ihm nicht hinterher zu laufen und ihm  eine zu verpassen. Doch das würde nichts bringen, also versuchte sie sich zu beruhigen, bevor sie wieder zurück zum Lager ging. Sie wollte jetzt so schnell es ging einfach nur nach Hause.

 

Als Sakura im Lager angekommen war, packten Sasuke und Shikamaru gerade ihre Sachen zusammen. Naruto schlief noch tief und fest, sodass man ihn wohl oder übel wecken musste. Da Sakura immer noch ein wenig aufgebracht war, packte sie Naruto nicht gerade sanft am Kragen seiner Jacke, zog ihn hoch auf Augenhöhe und schüttelte ihn ordentlich durch.

„Aufwachen du Schlafmütze! Ich will nach Hause und nicht den ganzen Tag hier versauern also sieh zu, dass du in die Pötte kommst.“ Schlaftrunken versuchte Naruto seine Augen zu öffnen.

„Sakura? Was machst du in meinem Zimmer?“

„Du Trottel. Wir sind hier mitten im Wald und ich versuche dich gerade wach zu bekommen, damit wir endlich nach Konoha zurückkönnen! Und jetzt mach hin sonst bleibe ich nicht so nett.“ Sie ließ ihn wieder los, sodass Naruto unsanft auf den Boden fiel. So war er immerhin wach.

„Ach nett nennst du das?“

„Nach deiner Meinung hat niemand gefragt, Uchiha.“ Sasuke hob eine Augenbraue. Er hätte nicht gedacht, dass er noch so viel Einfluss auf sie hatte.

 

Nachdem es dann auch Naruto geschafft hatte seine Sachen zu packen und sich zu waschen und natürlich sein Frühstück zu verzehren, worauf dann wieder das Wort Ramen seinen Lippen entglitt, machten sich die vier jungen Shinobi endlich auf den Weg zum Dorf, dass versteckt hinter den Blättern liegt.

Während der restlichen Reise redete eigentlich niemand ein Wort. Shikamaru war reden einfach zu anstrengend, Sasuke war sowieso der Schweigsame, Sakura hatte jetzt einfach keinen Nerv dafür mit irgendjemanden hier ein Gespräch anzufangen und Naruto war ganz vorne an der Front und bestimmt schon 500m weit entfernt vom Rest der Gruppe. Immer diese unnötige Raserei. Der wurde schon immer mehr wie Gai und Lee und das sollte nichts Gutes heißen.

Glücklicherweise verlief die Reise ohne weitere störende Zwischenfälle. Mittlerweile war es später Mittag als sie eine nervige und laute Stimme mehrere Meter vor ihnen wahrnahmen.

„Hey Leute, ich sehe das Dorf. Wir sind endlich wieder da!“, freute sich Naruto und bewegte sich weiter fort, indem er heftige Freudensprünge von einem Baum zum anderen machte. Bei dieser überschwänglichen Euphorie würde bestimmt gleich ein Unglück passieren.

„Naruto, mach mal halblang und pass lieber auf wo du hin-…“

Doch zu spät, denn man hörte schon wie etwas oder eher gesagt jemand hart gegen einen Baum geknallt war. Sakura nahm etwas an Tempo zu, um schnell zu dem Blondschopf zu gelangen, der nun am Waldboden hockte und sich schmerzend den Kopf hielt. Sakura stellte sich vor ihm und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Also wirklich, du musst es auch immer übertreiben“, dabei konnte sie sich aber ein leises Lachen nicht verkneifen.

„Hör auf mich auszulachen!“

Doch Sakura hörte überhaupt nicht auf ihn und lachte ihn nur weiter aus. Sie wusste überhaupt nicht was mit ihr los war, aber es gefiel ihr. Sie hatte schon sehr lange nicht mehr so gelacht. Auch Naruto hörte auf zu schmollen und stimmte in das Lachen von Sakura mit ein. Er hatte lange nicht mehr ein derart ausgiebiges Lachen von ihr gehört und auch wenn er der Grund dafür war, so freute es ihn. Von Shikamaru sah man nur ein Lächeln, welches sich auf sein Gesicht gelegt hatte und Sasuke schien überhaupt nicht bei der Sache.

 

Sie waren endlich angekommen. In Konoha Gakure. Zwar waren sie nicht sehr lange weg gewesen, aber es war eine Menge passiert und nun hatten sie Sasuke wieder bei sich.

Freudig begrüßten drei der vier Shinobi die beiden Brüder am Eingangstor. Als diese allerdings Sasuke sahen gingen sie alarmiert in Kampfhaltung. Shikamaru musste sie beruhigen und erklären, dass er ihnen geholfen habe und mit der Hokage sprechen wolle. Widerwillig ließen sie ihn passieren, aber nicht ohne ihm Todesblicke hinterher zu werfen. Der Weg zum Hokageturm war ebenfalls kein Zuckerschlecken. Böse und ängstliche Blicke, sowie Getuschel und Geflüster. Doch Sasuke schien dies keineswegs zu interessieren, denn er ging strak seinen Weg, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Sakura fand es schon bewundernswert, dass er alles so an sich abprallen lassen konnte.

 

 

„SHIZUNE!“

Sofort hastete eine völlig überstürzte Brünette ins Zimmer der Hokage.

„Tsunade-sama?“

„Sortiere diese Unterlagen hier und dann schicke folgende Ninjas zu mir“, zugleich überreichte sie ihrer Assistentin ein Blatt.

„Hai“, erwiderte diese und wollte auch sofort aus dem Zimmer marschieren, als es plötzlich klopfte.

„Herein“, kam sekundenschnell die Antwort der Hokage. Die Tür öffnete sich und vier Shinobi traten ein.

„Schön, dass ihr euch auch mal wieder hier blicken lasst. Hat ja ganz schön lange gedauert.“ Shikamaru betrat das Büro der Godaime, während er anfing die Situation zu erklären.

„Sakura hatte ein Zusammentreffen mit einem Giftpfeil und musste sich deshalb erst auskurieren“, erwiderte Shikamaru gelassen.

„Ein Giftpfeil, also wurdet ihr tatsächlich angegriffen?“ Von Shikamaru kam nur ein Nicken als Antwort. Plötzlich stürmte Naruto, der gerade den Raum betreten hatte, mit erhobenen Finger an Shikamaru vorbei.

„Genau darüber wollte ich auch noch mal sprechen, Tsunade obaa-chan. Du hast mich verarscht und…“

„Sasuke Uchiha“, unterbrach ihn die Hokage, als sie den Schwarzhaarigen erblickte, der gerade den Raum betreten hatte. Sie schaute ihn mit einem ernsten durchdringenden Blick an, doch Sasuke zeigte keinerlei Reaktion. „Schön, dass du noch am Leben bist. Ich bitte dich gleich noch etwas länger hier zu bleiben. Es gibt einiges zu besprechen.“ Sakura wunderte es, dass Tsunade die Rückkehr von Sasuke irgendwie erwartet zu haben schien. Jedenfalls war sie nicht sonderlich überrascht ihn hier zu sehen.

„Hn“, kam völlig desinteressiert von der angesprochenen Person.

„Ihr könnt dann gehen. Die genaueren Details der Mission erfahre ich ja von dem Bericht, den Sakura mir schreiben wird.“

„Hai“, machte diese schnurstracks, obwohl sie in Gedanken schon auf Tsunade einschlug. Immer musste sie den Bericht schreiben. Vermutlich nur, weil sie ein Mädchen war und von Natur aus schöner schreiben konnte, als die gesamte männliche Bevölkerung. Doch natürlich akzeptierte sie die Entscheidung der Hokage ohne rumzumeckern und ging – Naruto hinter sich her schleifend – aus dem Zimmer. Dieser wollte sich tatsächlich noch darüber beschweren, dass Tsunade ihn angelogen hatte, nur damit er ohne Gemecker die Mission annahm. Typisch Naruto!

Bevor sie die Tür hinter sich schloss, schaute sie nochmal zurück zu Sasuke. Dieser war im Büro geblieben, da Tsunade nochmal mit ihm sprechen wollte.

 

Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, sah Tsunade Sasuke wieder mit einem ernsten Blick an. Einen kurzen Augenblick später stand sie auf, drehte sich um und stellte sich vors Fenster, aus welchem man fast das gesamte Dorf betrachten konnte.

„Du hast mich in eine sehr schwierige Lage gebracht, das ist dir hoffentlich bewusst.“ Keine Reaktion. „Dein Verrat am Dorf und dein Bündnis mit Orochimaru sind schwer einfach unter den Tisch zu kehren. Allerdings ist es für die Sicherheit des Dorfes zu gefährlich dich frei herum laufen zu lassen. Orchochimaru ist bestimmt immer noch hinter deinem Körper her, habe ich Recht?“

„Davon gehe ich aus. Es sei denn Kabuto hat uns nur zum Spaß angegriffen.“

„Was? Kabuto hat euch angegriffen?“, seufzend drehte sie sich wieder zu Sasuke und ging auf ihren Schreibtisch zu. „Natürlich hat er das. Er ist bestimmt davon ausgegangen, dass du nach dem Kampf mit deinem Bruder nicht ganz bei Kräften sein wirst. Die perfekte Gelegenheit dich wieder zu ihm zurück zu schleifen“, dabei verschränkte sie  die Arme vor der Brust und schien über irgendetwas nachzudenken. Nach einem kurzen Moment der Stille schaute sie ihn streng an. „Also gut Sasuke Uchiha. Du wirst wieder in Konoha aufgenommen. Allerdings wirst du zunächst unter strenger Beobachtung gestellt und du hast meine Regeln zu befolgen.“ Ein Nicken seinerseits sollte zeigen, dass er verstanden habe und sie fortfahren solle.

„ANBUS werden ein Auge auf dich haben und versuche nicht ihren Augen zu entfliehen. Zudem erwarte ich von dir, dass du mir einen Bericht lieferst über alles was du von Orochimaru, seinen Plänen, Gefolgsleuten und Unterkünften weißt. Des Weiteren möchte ich Auskunft über deinen Zusammenstoß mit Itachi haben.“

„Das ist allein meine persönliche Angelegenheit und geht niemanden etwas an“, erwiderte Sasuke etwas schroff. Tsunade hatte bereits geahnt, dass er nicht gerne über dieses Thema sprechen möchte.

„Das glaubst aber auch nur du! Akatsuki ist eine Gefahr für das Dorf und hinter Naruto her. Und dein Bruder hat nun einmal zu dieser Organisation gehört. Jede noch so kleine Information kann wichtig für uns sein. Wenn du willst, dass ich dir vertraue Sasuke, dann musst du dich auch mir anvertrauen.“

„Tz, wenn es unbedingt sein muss“, zischte er. Natürlich passt ihm das überhaupt nicht, doch in diesem Punkt musste er wohl klein bei geben. „Wo soll ich wohnen?“

„Deine Wohnung steht immer noch leer und wir haben auch nichts daraus entfernt. Dort kannst du wieder einziehen, aber ich würde dir vorher raten sauber zu machen, schließlich hat sich während der Jahre bestimmt eine Menge Staub dort gesammelt. Dir steht natürlich auch noch das ganze Uchiha Anwesen zu Verfügung, allerdings wird es noch mehr Arbeit kosten dieses sauber zu machen. Das ist deine Entscheidung. Hier habe ich bereits die Schlüssel für dich“, antwortete sie und holte aus einer ihrer Schubladen einen kleinen, silbernen Schlüssel, den sie ihm reichte.“ Sasuke nahm den Schlüssel entgegen und wollte gerade das Zimmer verlassen, als sie ihn noch einmal aufhielt. „Ich erwarte dich morgen früh um 8 Uhr in meinem Büro.“ Er nickte zur Bestätigung und verließ dann den Raum. Er brauchte jetzt erst einmal Zeit für sich.

 

Bei seiner alten Wohnung angekommen merkte Sasuke, dass diese sich eigentlich überhaupt nicht verändert hatte, wenn man mal die 10cm dicke Staubschicht, die sich all die Jahre angesammelt hatte, nicht mitzählte. Auch wenn er dies nur ungern tat, er musste diese Wohnung putzen und zwar sofort. Hier konnte ja kein Mensch leben ohne an Luftmangel zu ersticken. Bereits hustend, riss er erst einmal die Fenster sperrangelweit auf, damit wieder etwas Sauerstoff in diese Wohnung kommen konnte. Dies tat er in der ganzen Wohnung, zuletzt in seinem Schlafzimmer. Dort entdeckte er auf seiner Kommode einen extrem eingestaubten Gegenstand, den er als Bilderrahmen ausmachte. Er wusste bereits, was das für ein Bild war, dennoch nahm er es in die Hand, wischte es sauber und betrachtete nachdenklich die lächelnden und auch mürrischen Gesichter die dort zu sehen waren. Kakashi, Naruto, Sakura und er selbst. Auch wenn er es kaum zugeben würde, so war er zu dieser Zeit doch relativ glücklich gewesen. Sie waren die ersten Menschen nach seiner Familie zu denen er wieder eine Bindung aufgebaut hatte. Doch seine Rachegedanken waren stärker gewesen.

Sasuke schüttelte den Kopf. Das war alles Vergangenheit und dieser sollte man ja bekanntlich nicht hinterher trauern. Er hatte sein Ziel erreicht und er konnte sich jetzt ein neues Leben aufbauen. Hier in Konoha. Und vielleicht würde er auch so etwas wie Glück finden. Sasuke stellte das Bild wieder hin, als er einen Blick im Nacken bemerkte. Das waren wohl die ANBU, die Tsunade ihn angesetzt hatte. Seufzend begab er sich in Richtung Abstellkammer in der sich das Putzzeug befinden sollte. Damit müsste er wohl jetzt erst einmal klar kommen. Er konnte nur hoffen, dass sie ihm nicht allzu lange auf den Fersen sein würden.

 

 

Völlig erschöpft schleppte sich Sakura zu ihrem Elternhaus. Es hatte lange gedauert Naruto wieder zu beruhigen und davon abzuhalten Tsunades Büro zu stürmen. Letztendlich halfen nur etliche Schüssel Ramen, zu denen sie ihn eingeladen hatte. Und da ging das hart verdiente Geld flöten.

Endlich stand sie vor dem heiß ersehnten Gebäude, in welchem sie sich einfach mal ein paar Stunden Ruhe erhoffte. Sie öffnete die Tür und nahm den Geruch von Essen wahr. Ihre Mutter war anscheinend gerade in der Küche am Kochen. Das traf sich gut, denn dank Naruto konnte sie keine Ramen mehr sehen und hatte somit noch nichts zu Abend gegessen. Also ging sie in die Küche, wo ihre Mutter fleißig am Herd rumwerkelte und ihr Vater am Tisch saß und in ein Buch vertieft zu sein schien.

„Hallo“, begrüßte Sakura ihre Eltern, die sogleich aufhorchten.

„Hallo mein Schatz“, kam ihre Mutter lächelnd auf sie zu und nahm ihre Tochter in den Arm. Wenn sie einen nicht gerade herumkommandierte, war sie einfach der liebevollste Mensch auf der Welt.

„Sakura, es ist schön, dass du wieder da bist“, kam es von ihrem Vater. Sakura lächelte. Es war wirklich schön wieder daheim zu sein.

„Erzähl mal mein Liebling. Wie war es auf deiner Mission? Hast du ein paar schlimme Schurken zur Strecke gebracht?“

„Ja na klar.“ Sie liebte ihre Eltern, aber dennoch waren sie sehr naiv, denn sie glaubten nicht, dass ein Chunnin und Medic-Nin, wie ich es war, auf gefährliche Missionen geschickt werden würde. Zudem sahen sie Welt friedlicher an, als sie in Wirklichkeit war. Ihre Eltern waren halt einfach Bürger und konnten sich nicht richtig vorstellen, was es hieß, ein Ninja zu sein. Aber sie wollte ihnen auch nicht diese Vorstellung einer heilen Welt nehmen. So machten sie sich weniger Sorgen und fingen nicht an sie zu stressen, wenn es hieß sie müsse auf Mission.

„Setz dich hin und iss etwas. Du siehst schon wieder so aus, als hättest du seit Tagen nichts Anständiges gegessen.“ Wie immer war sie zu überfürsorglich, aber da Sakura tatsächlich einen riesigen Hunger hatte, sagte sie nichts weiter und setzte sich zu ihren Vater an den Tisch. Nachdem ihre Mutter das Essen aufgetragen hatte, aßen sie zusammen und erzählten von den letzten Tagen. Natürlich ließ Sakura bei ihren Erzählungen aus, dass sie fast gestorben wäre, aber sie erzählte von der Rückkehr Sasukes. Ihre Eltern wussten nur von ihrer damaligen Verliebtheit, dass Sasuke das Dorf verlassen hatte und sie sich deswegen monatelang in ihrem Zimmer eingesperrt hatte. Doch sie waren sehr gutgläubige Menschen und waren davon überzeugt, dass jeder eine zweite Chance verdient habe. Außerdem seien sie noch sehr jung gewesen und Sasuke habe es nicht leicht gehabt, wegen dem Verlust seiner Familie. Man merkte eindeutig, dass sie in Sasuke ein kleines unschuldiges Kind sahen. Wenn die nur die Wahrheit wüssten.

Nach dem Essen gönnte sich Sakura noch ein schönes Schaumbad und ließ sich völlig erschöpft in ihr Bett plumpsen. Es dauerte nicht sehr lange bis ihr die Augen zu fielen und sie in einen tiefen Schlaf fiel.

 

 

 

Acht Uhr morgens.

Es klopfte an der Bürotür der Godaime. Doch Tsunade hörte das Klopfen nicht, denn sie lag schlafen und schnarchend mit ihrem Kopf auf dem Schreibtisch, der von Papierkram überfüllt zu sein schien. Allerdings passte die Flasche Sake überhaupt nicht ins Bild eines ernst zu nehmenden und respektwürdigen Oberhaupts eines Dorfes.

Sasuke war nicht der geduldigste und es störte ihn, dass er extra so früh aufgestanden war, nur um jetzt vor diesem Büro zu versauern. Also klopfte er wieder und wieder an und wurde von Mal zu Mal lauter. Nach dem er das etwa das 10. Mal geklopft hatte, schrak Tsunade endlich hoch und sah sich schlaftrunken im Raum um. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es sich bei den morgendlichen Störenfried wohl um Sasuke handeln musste, den sie so früh hier her bestellt hatte. Als sie ihn rein rief, ging auch sofort die Tür und Sasuke betrat den Raum. An seinem Gesichtsausdruck war eindeutig erkennbar, dass ihn das lange Warten nicht gepasst hatte, doch als er die Flasche Sake auf dem Schreibtisch der Godaime sah, wurde sein Blick noch düsterer. Tsunade hatte sich wirklich kein bisschen verändert. Und so etwas schimpfte sich Hokage. Tsunade jedoch störte sich keineswegs an der Mimik des Uchihas.

„Gut, dass du erschienen bist, Sasuke. Es gibt einige Dinge zu klären“, fing sie mit einem ernsten Blick an zu sprechen. „Da du wieder hier bist, sollst du auch arbeiten und dem Dorf von Nutzen sein. Ich stufe dich hiermit auf den Rang eines Chunin. Du hast zwar die Chunin Auswahlprüfung nie abgelegt, aber da deine Fähigkeiten die eines Genin weit übersteigen, wirst du zumindest eine Stufe höher gesetzt. Den weiteren Aufstieg musst du dir hart erarbeiten. Wahrscheinlich wirst du es dir schon gedacht haben und vielleicht auch nicht begeistert sein, aber du wirst wieder Team 7 zugewiesen. Deine Missionen wirst du also weiterhin im Team erledigen. Für Einzelmissionen musst du dir erst wieder mein Vertrauen verdienen. Soweit ich weiß trefft ihr euch morgen früh zum. Die Uhrzeit kann ich dir leider nicht mitteilen. Du wirst wohl einen deiner Teamkollegen aufsuchen müssen.“ Sasuke nickte. Von der Arbeit in einem Team war er zwar wirklich nicht begeistert, aber es gab schlimmeres. Da er sowieso nicht vorhatte das Dorf wieder zu verraten, würde er sich wohl schnellstens das Vertrauen der Godaime verdienen müssen, um alleine auf Missionen zu gehen.

„Das wäre zunächst alles. Ich erwarte dann noch deinen Bericht über die Jahre bei Orochimaru. Ansonsten bist du entlassen.“

Ohne auch nur ein Wort verloren zu haben, verließ Sasuke das Büro der Hokage und machte sich auf den Weg nach draußen. Dafür war er extra so früh aufgestanden. Das Gespräch hätte man sich auch sparen können.

 

Gut gelaunt wachte Sakura an diesem Morgen auf. Sie hatte einfach herrlich geschlafen. Die Tatsache, dass sie heute frei hatte und weder auf eine Mission, noch zum Training musste, besserte ihre Laune nur noch mehr.

Fröhlich vor sich hin pfeifend hüpfte Sakura unter die Dusche und ließ das warme Wasser ihren Körper hinunter laufen. Nirgends war es so schön wie zu Hause, dachte sie sich. Zwar liebte sie es ein Ninja zu sein und die damit einhergehende Stärke, doch die Annehmlichkeiten des normalen Alltags fehlten einfach, wenn man dauernd durch die Länder streifen musste. Eine gefühlte Ewigkeit später stieg sie aus der Dusche und wickelte ihren Körper und ihre Haare in ein Handtuch. Anschließend begab sie sich in ihr Zimmer, schnappte sich eine Zeitschrift und hockte sich in ihren Zimmersessel. Endlich konnte sie sich nach dem duschen entspannen und musste sich nicht sofort wieder in ihre Klamotten quetschen. Völlig vertieft in ihre Zeitschrift, merkte die Kunoichi nicht wie ihrem Zimmer langsam etwas näher kam.

„Hey Sakura!“

Sofort schaute die Gerufene auf und entdeckte einen chaotischen Naruto vor ihrem Zimmerfenster. Sakura schritt zum Fenster und öffnete dieses ohne zu bemerken, dass sie so gut wie überhaupt nichts anhatte.

„Kannst du nicht wie jeder normale Mensch die Tür benutzen? Was willst du?“

„Ich wollte dich eigentlich zum Ramen Essen einladen, aber wie ich sehe bist du noch nicht einmal fertig angezogen“, dabei schmückte ein breites Grinsen das Gesicht des Blondhaarigen. Sakura verstand erst gar nicht was er meinte, bis es ihr wie ein Blitz durch den Kopf schoss. Langsam schaute sie an sich runter und stellte erschrocken fest, dass sie immer noch nur ihn ihrem Handtuch gehüllt am Fenster stand. Schlagartig wurde ihr Kopf knallrot, aber nicht nur vor Scharm.

„Naruto! Du perverser idiot!“, schrie sie und verpasste ihrem Kumpel einen ordentlichen Schlag mitten ins Gesicht, sodass dieser vom Dach viel und unten erstmal regungslos liegen blieb. Es eilte ihm auch keiner zur Hilfe, da jeder Bescheid wusste über die Beziehung zwischen den beiden und das es öfters zu solchen Situationen kam. Aber Naruto war hart im Nehmen und würde wohl bald wieder auf die Beine kommen, um wieder gewissen Dorfbewohnern auf die Nerven zu gehen. So war er nun einmal.

Die Medic-Nin hatte währenddessen das Fenster zugeschlagen war ins Badezimmer geeilt, hatte sich angezogen und ihre Haare zurecht gemacht. Die ganze Ruhe war mit einem Mal weg. Und so schnell würde sie sich auch nicht wieder entspannen. Da konnte sie auch genauso gut mal  bei Ino im Blumenladen vorbeischauen.

Ino Yamanaka und ich sie verband eine ganz besondere Geschichte. Im Kindesalter war Ino Sakuras erste richtige Freundin gewesen. Doch weil sie beide in Sasuke verliebt waren wurde aus der Freundschaft starke Konkurrenz. Als Sasuke das Dorf verlassen hatte, war Ino schneller drüber hinweg als über eine schlechte Note im Zeugnis und kümmerte sich um Sakura mehr als jeder andere. Sie sah ein, dass es bei ihr nur eine dumme oberflächliche Verliebtheit gewesen war und dass kein Junge der Welt es wert war eine Freundschaft aufzugeben. Heute waren Ino und Sakura wieder unzertrennlich und redeten einfach über alles. Es tat gut sie wieder als Freundin zu haben.

 

Als sie den Blumenladen der Yamanakas ertönte das allseits bekannte Geräusch der Ladenklingel. Daraufhin kam ein junges Mädchen mit langen, blonden Haaren aus dem Blumenladen gestürmt. Sie wirkte genervt und gestresst, doch als sie Sakura sah, hellte sich ihr Gesicht auf und sie warf sich ihrer besten Freundin in die Arme.

„Sakura! Es ist so schön, dass du wieder da bist. Ohne dich ist es hier ja so langweilig. Du musst mir unbedingt erzählen was auf deiner Mission alles passiert ist.“

„Ino, immer mit der Ruhe!“, lächelte die Medic-Nin und bat ihre Freundin sich erst einmal hinzusetzen. Ino war schon immer eine Tratschtante und konnte mit dem Plappern sehr schlecht aufhören. So auch jetzt. Ino setzte sich zwar, wie sie Sakura drum gebeten hatte, aber sie dachte ja überhaupt nicht daran sich zu beruhigen. Sie plapperte wie ein Wasserfall einfach drauf los.

„Ich hab ja so einige Gerüchte gehört, aber keiner wusste etwas genaues, also muss ich wohl die Quelle selbst fragen. Sag mal stimmt es, was hier im Dorf so rumerzählt wird? Ist Sasuke-kun tatsächlich wieder hier?“

Bei diesem Namen verfinsterte sich das Gesicht der Rosahaarigen augenblicklich. Doch Ino schien dies gar nicht zu bemerken. Sie achtete nur auf das sehnsüchtig erwartende Nicken, welches Sakura ihr gab.

„Ich bin gespannt, wie er nun aussieht. Bestimmt noch männlicher und muskulöser. Allein bei dem Gedanken schmelze ich schon dahin wie warme Butter. Aber ich hab mir um unserer Freundschaft Willen geschworen die Finger von ihm zu lassen.“ Von Jungs zu schwärmen war mittlerweile eine Art Hobby von Ino. Seit geraumer Zeit datete sie immer öfters irgendwelche Typen oder knutschte wild in der Gegend. Allerdings hatte sie jeden Kerl nach einer gewissen Zeit wieder abblitzen lassen. Man könnte sagen, dass Ino eine Männerherzen brechende Schlampe geworden sei, doch Sakura wusste es besser. Sie war trotz der vielen „Liebschaften“ Jungfrau geblieben, denn dieses Ereignis wollte sie sich für jemand ganz bestimmten aufheben: Shikamaru Nara. Ino war schon seit längerem in ihn verliebt, doch nur Sakura wusste davon. Allerdings war er der einzige Junge auf der Welt, bei dem sie sich nicht traute ihn anzugraben. Sie hatte Angst ihm wie so alles andere auf die Nerven zu gehen und bevor sie enttäuscht werden würde, verdrängte sie die Gefühle lieber. Zwar glaubte Sakura nicht, dass dies so eine gute Idee war, aber sie wollte sich nicht einmischen und so die Freundschaft zu Ino riskieren.

„Dieses arrogante Arschloch kannst du meinetwegen gerne haben. Ich bin schon länger nicht mehr an ihm interessiert.“

„Aber wolltest du nicht immer, dass er zurück nach Konoha kommt?“

„Ja klar wollte ich das. Meinetwegen kann er auch hier bleiben, aber ich muss ja trotzdem nichts mit ihm zu tun haben, oder? Unser Dorf ist groß genug, um sich nicht ständig über den Weg laufen zu müssen.“

„Ich bin froh, dass du mittlerweile so darüber denkst. Es gab oft genug Momente, wo ich gedacht habe, dass du immer an ihm hängen wirst.“

„Ich war dumm Ino. Jung, dumm und naiv. Es war doch immer offensichtlich wie gefühlskalt er war, aber ich habe immer versucht zu glauben, dass da mehr ist und wollte ihm helfen. Ich hätte für ihn sogar unser Dorf verlassen. Aber er hat all meine Mühen mit Füßen getreten und mich behandelt als wäre ich nutzlos. Und selbst jetzt habe ich das Gefühl er sieht mich immer noch als dieses kleine, dumme Mädchen von damals.“ Sakura ballte ihre Hände zu Fäusten. Es regte sie auf, dass er die Veränderungen an ihr nicht wahrgenommen hatte. Sie hatte allmählich das Gefühl, sie hätte sich wirklich nicht verändert. Ino bemerkte die Frustration ihrer Freundin und nahm ihre Hand in ihre eigenen.

„Du bist keineswegs wie damals, Sakura. Du bist eine wunderschöne Frau geworden. Ich wette das passiert alles aus einem guten Grund. Denk doch mal an die positiven Veränderungen, seit Sasukes Verschwinden. Du bist unglaublich stark geworden und die Schülerin der Hokage. Ganz nebenbei auch noch eine der besten Medic-Nin im Dorf. Außerdem verstehen wir uns seitdem besser als jemals zuvor. Das ist doch auch etwas positives, oder?“

„Du hast Recht, Ino. Normalerweise sollte ich ihm dafür danken.“

„Da würde er wahrscheinlich ganz schön dumm gucken“, lachte sie. „Ist mir egal wie gut er nun aussieht ich werde mich auch nicht mehr an ihn ranschmeißen. Andere Mütter haben eben auch schöne Söhne. Und ich habe auch gleich zwei hübsche gefunden“, zwinkerte sie.

„Gleich Zwei. Wer sind denn die Unglücklichen?“, spaßte Sakura.

„Das habe ich jetzt mal überhört“, kam darauf sarkastisch von Ino, dennoch war sie nicht sauer. Sie freute sich eher, dass es Sakura schon wieder besser ging. „Die wirst du schon noch kennenlernen, denn einer von den beiden ist speziell für dich, meine Liebe.“

„Was?“

„Sakura, es wird Zeit, dass du mal ausgehst und dir einen netten Kerl angelst. Jetzt wo du das Thema Sasuke abgehackt hast, solltest du mal sehen, dass es auch noch andere Männer auf der Welt gibt. Also werden wir demnächst auf ein Partnerdate gehen.“

„So eine Idee kann auch nur von dir kommen“, erwiderte Sakura nicht gerade begeistert von dem Vorschlag.

„Das wird bestimmt lustig, vertrau mir. Ich gebe dir aber nochmal Bescheid deswegen.“ Gerade wollte Sakura sagen, dass sie eigentlich keine Lust auf so eine Verkupplungsaktion hatte, da klingelte auf einmal die Ladentür und Ino musste wieder an die Arbeit. Sakura verabschiedete sich noch und ging mit einem mulmigen Gefühl aus dem Laden. Sie war noch nie mit einem Kerl ausgegangen.

 

Auf dem Weg nach Hause dachte Sakura noch einmal die Verabredung nach, die Ino wohl für sie eingefädelt hatte. Für sie war es nur ein weiterer Versuch, nicht an Shikamaru denken zu müssen, doch Sakura war absolut unerfahren. Wie sollte sie sich verhalten? Und was, wenn ihr der Kerl nicht gefiel? Das würde bestimmt ein Desaster werden.

Doch jetzt war erst einmal wichtiger, was sie mit dem Rest des Tages anstellen sollte. Da ihr nichts Besseres einfiel, beschloss sie heute doch ein wenig zu trainieren. Immerhin sollte ihr so eine Peinlichkeit wie auf der letzten Mission nicht mehr passieren. Also machte sie sich auf zum Trainingsplatz.
 

Dem Trainingsplatz immer näher kommend, hörte sie laute Schläge auf Holz. Anscheinend war dort schon jemand am Trainieren. Da Sakura von Grund auf ein sehr neugieriger Mensch war, konnte sie es sich nehmen nachzuschauen, wer sich da abmühte. Sie nutzte den Schutz des Waldes, der vom Trainingsplatz umgeben war, und lugte hinter einem Baum hervor.

Derjenige der dort am Trainieren war, stand mit dem Rücken in ihre Richtung. Einem äußerst gut muskulösen Rücken und durchtrainierten Rücken. Der verschwitzte Körper glänzte in der Sonne und Sakura kam nicht ohnehin diesen Anblick sehr anziehend zu finden. Doch dieser Gedanke verschwand ganz schnell, nachdem sie die Stimme des Typen vernahm.

„Komm raus. Ich habe dich eh schon bemerkt“, die Person drehte sich ihr zu und Sakura musste schwer schlucken, als sie Sasuke erkennen konnte. Diese verdammte Ino musste auch so Recht behalten, er sah einfach so gut aus. Viel männlicher und diese Muskeln, die verschwitzte Haut. Sakura musste heftig den Kopf schütteln. Er war immer noch ein Arschloch, egal wie gut er aussah. Doch sie würde sich nicht verstecken und kam aus dem Schatten der Bäume auf ihn zu. „Was willst du hier, Sakura?“

„Eigentlich nur eine Runde trainieren, doch wie ich sehe ist der Platz belegt.“ Sasuke nahm sich ein Handtuch von der naheliegenden Bank und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht.

„Das ist vielleicht gar keine so schlechte Idee. Dann muss ich dich in Zukunft nicht mehr retten.“

„Ich habe dich nie darum gebeten mich zu retten. Lass es in Zukunft.“

„Dann pass du in Zukunft besser auf dich auf.“ Sakura stutzte.

„Was soll das heißen? Dass du mich immer beschützen musst, wenn ich mich in Gefahr befinde?“

„Das soll heißen, dass man einen Teamkollegen nicht im Stich lässt“, sein Blick fixierte sie. „Ich bin wieder in Team 7.“

Erstes gemeinsames Training

Sakura erstarrte. Wie sollte sie ihm denn jetzt aus dem Weg gehen, wenn sie wieder in einem Team sein sollten?

„Bist wohl sprachlos vor Begeisterung?“ Sasuke kam grinsend auf sie zu. „Jetzt hast du doch genau das, was du immer haben wolltest. Ich bin wieder da und wir sind in einem Team.“ Sakura platzte fast der Kragen. Was bildete sich dieser Mistkerl bloß ein? Doch sie versuchte ruhig zu bleiben und anstatt ihm ihre innere Unruhe zu offenbaren, schaute sie ihn mit einem eiskalten blieb an.

„Für mich gehörst du nicht zum Team“, sagte sie ruhig, drehte sich um und ließ ihn ohne einen weiteren Kommentar stehen.

Sasuke schaute ihr etwas überrascht hinterher, doch nach einem kurzen nachdenklichen Moment schnappte er sich seine Sachen und machte sich auf den Weg nach Hause. Sakura sollte schon sehen, was sie von diesem Verhalten habe. Immerhin funktionierte ein Team nicht, wenn sich einer quer stellen würde.
 

Die Sonne ging bereits unter und erst dadurch wurde Sasuke bewusst, dass er doch mehr Zeit fürs Training aufgebracht hatte, als ursprünglich gedacht. Er musste wahrscheinlich stinken wie ein Schwein. Das war auch einer der Gründe, warum er einen Umweg nach Hause genommen hatte. Das und die Tatsache, dass er es vermeiden wollte unnötig in Kontakt mit den Dorfbewohnern zu kommen. Ihn scherte es zwar herzlich wenig, was man von ihm hielt, dennoch musste er sich nicht unnötig dem Getuschel und Gestarre der Leute aussetzen.

„Scheinst wohl immer noch der alte Einzelgänger zu sein, Sasuke.“ Sein Blick glitt nach oben, von wo er die Stimme vernommen hatte. Dort erblickte er eine alt bekannte Gestalt. Den Mund verborgen und das eine Auge mit seinem Stirnband verdeckend, hockte da niemand anderes als sein alter Sensei in den Baumwipfeln und hielt die Hand grüßend nach oben. Wie auch schon damals, verstand Kakashi es sein Chakra derart gut zu unterdrücken, dass er von fast niemanden wahrgenommen werden konnte. Selbst Sasuke war überrascht, dass er ihn nicht bemerkt hatte. Kakashi indessen wartete gar nicht darauf, dass seine Begrüßung erwidert werden würde und sprang vom Baum herunter an die Seite seines ehemaligen Schülers. „Was dagegen, wenn ich dich ein Stück begleite?“

„Hn“, antwortete Sasuke nur und setzte als einzige Bestätigung seinen Weg fort.

„Wie ich hörte, hast du es endlich geschafft dein Ziel zu erreichen. Meinen Glückwunsch. Doch ich muss zugeben, dass es mich doch ein wenig überrascht hat, dass du – wie ich hörte – widerstandslos mit ins Dorf zurückgekommen bist. Was hast du jetzt vor, Sasuke?“

„Das ist meine alleinige Angelegenheit.“

Kakashi seufzte nur. Eine andere Antwort wäre auch zu schön gewesen.

„Ich hatte gehofft, du wärest nun ein bisschen offener. Wenn du willst, dass wir dir vertrauen, solltest du dies jedenfalls ein wenig sein.“ Sasuke blieb stehen. Als Kakashi dies bemerkte, drehte er sich erstaunt seinem Schüler zu, welcher ihn mit einem ernsten Blick anschaute.

„Ich bin keinesfalls hergekommen um irgendjemanden zu schaden, doch ich behalte meine Angelegenheiten lieber für mich. Sie haben doch auch ihre Geheimnisse. Vertrauen Ihnen die Menschen deswegen weniger? Ich weiß was ich getan habe, doch ich weiß auch, dass ich niemals gegen das Dorf gehandelt habe.“

Kakashi staunte nicht schlecht über Sasukes Rechtfertigung und musste leicht schmunzeln.

„Du hast natürlich Recht. Aber dennoch hoffe ich, dass du ein wenig mehr Vertrauen in deine Mitmenschen legst. Auch wenn es dir nicht leicht fällt irgendwelche Bindungen aufzubauen. Immerhin sind wir jetzt wieder in einem Team.“

„Ich denke bezüglich des Themas Teamwork, sollten sie sich keine Sorgen machen. Zumindest nicht meinetwegen.“

„Was meinst du damit?“ Sasuke antwortete zwar nichts, doch Kakashi besaß die Fähigkeit ihn auch ohne Worte zu verstehen. „Kannst du es ihr etwa verdenken?“ Als Sasuke jedoch wieder nicht antwortete, klopfte Kakashi ihm väterlich auf die Schulter und grinste. „Das wird schon wieder! Jedenfalls freut es mich, dass du wieder da bist. Wir sehen uns morgen.“ Sasuke reagierte nicht, auch wenn ihn der Klaps auf die Schulter und die freundliche Art etwas verwirrte. Zudem war es das erste Mal, dass ihm jemand sagte, dass er sich freue ihn wieder hier zu haben – außer Naruto vielleicht, doch der war ein Fall für sich. Bevor Kakashi allerdings verschwinden konnte, fiel Sasuke noch etwas ein.

„Warten Sie Sensei“, Kakashi drehte fragend den Kopf in seine Richtung. „Wann und wo haben wir morgen Training.“

„Selbe Zeit und selber Ort wie früher auch“, lächelte er und verschwand die Hand zum Abschied hebend um die nächste Ecke. Auch Sasuke musste leicht lächeln. Das hätte er sich auch denken können.
 

Es versprach ein wunderschöner Tag zu werden – vom Wetter her gesehen – als Sasuke bei der Brücke ankam, an welcher sie sich schon früher als Team 7 getroffen hatten. Er lehnte sich lässig ans Geländer und wartete, denn er war der erste. Doch dies blieb nicht lange so, denn kurze Zeit später kam jemand der Brücke näher. Sasuke erkannte einen jungen Mann, schwarze Haare, schwarze Kleidung und blasse Haut. Man konnte sagen, dass er eine gewisse Ähnlichkeit mit ihm selbst hatte, doch dies würde er niemals zugeben. Zum einen, weil dieser Kerl wohl den jämmerlichen Versuch eines Ersatzes für ihn darstellte und zum anderen, weil dieses Bauchfreie Outfit doch ganz schön schwul wirkte. Sasuke hatte nicht vor ihn zu begrüßen, doch entgegen seinen Erwartungen kam dieser Kerl auf ihn zu und streckte ihm seine Hand entgegen.

„Es ist mir eine Freude dich wieder im Dorf willkommen zu heißen, Sasuke“, dabei lächelte er, was aber auf eine gewisse Art und Weise mehr als verlogen aussah. Sasuke schaute auf die Hand, reichte ihm aber nicht seine eigene. Stattdessen fragte er nur:

„Wer bist du?“

„Entschuldige. Ich bin Sai. Ich bin auch Mitglied von Team 7.“

„Hn.“ Sasukes abweisendes Verhalten irritierte Sai ein wenig, denn in keinem seiner Ratgeber über den Umgang mit seinen Mitmenschen, stand wie man sich gegenüber einem eiskalten Schwerverbrecher verhalten sollte. Doch ihm blieb die unheimliche Stille zum Glück erspart, denn schon hörte man einen gut gelaunten Naruto auf die Brücke zu laufen.

„Hey Leute.“

„Guten Morgen, Naruto“, grüßte Sai zurück.

„Na Sasuke, wie war der Wohnungsputz“, neckte Naruto ihn und kniff ihm in die Seite.

„Lass dass, du Idiot“, erwiderte dieser nur und war sichtlich genervt.

„Oi, wo ist den Sakura? Sie kommt doch nie zu spät und ich bin schon 5 Minuten nach der Zeit.“

„Naruto, da kommt sie doch“, sagte Sai und zeigte in die Richtung aus der sich ein rosaner Haarschopf näherte. Sakura schlenderte den Weg zur Brücke und rieb sich verschlafen die Augen. Sie wirkte sehr müde, doch was keiner wusste war, dass sie die ganze Nacht kein Auge zugemacht hatte. Zu sehr plagten sie die Gedanken über einen bestimmten Kerl, den sie jetzt unfreiwillig wohl jeden Tag sehen musste.

„Morgen“, gähnte sie ihren Kameraden entgegen. Während sie von zwei ihrer Kollegen herzlich zurück gegrüßt wurde, hob der Uchiha nur eine Augenbraue.

„Sakura, was ist denn mit dir los?“, fragte Naruto sichtlich besorgt.

„Ach nichts. Habe die Nacht nur nicht so viel Schlaf bekomme“, winkte sie ab. Naruto musste ja nicht unbedingt den wahren Grund erfahren, vor allem nicht in Gegenwart des Grundes. Aber um sich weiter über irgendetwas Gedanken machen zu können blieb keine Zeit mehr, denn auf einmal ertönte ein lautes Puffen.

„Guten Morgen“, rief Kakashi ihnen vom Brückenbalken her zu und lächelte sie an, während er ihnen zuwinkte.

„SENSEI KAKASHI...SIE SIND ZU SPÄT“, schrie Naruto wie auf Kommando. Zwar war ihr Sensei immer zu spät, doch Naruto ließ es sich nicht nehmen ihn jedes Mal deswegen zurecht zu weisen. Genauso wie Sensei Kakashi es sich nicht nehmen ließ immer mit der gleichen Phrase zu antworten.

„Tut mir Leid, aber ich habe mich auf dem Weg des Lebens verirrt.“

„Von wegen! Sie haben sich doch nur nicht von ihrem "Flirtparadies" losreißen können“, nach diesem Kommentar ließ Kakashi den Blick tatsächlich zu seiner Seitentasche huschen, in welcher sich immer sein Lieblingsbuch befand. „AHA!“, rief daraufhin Naruto und zeigte mit dem Finger auf seinen Sensei. Sakura schüttelte nur den Kopf. Es war immer dasselbe Theater. Sasuke verzog keine Miene, so als wäre diese Aktion das normalste der Welt. Vermutlich weil er nicht umhin kam festzustellen, dass sich nichts geändert hatte. Kakashi sprang vom Geländer und schaute seine Schüler eindringlich an.

„Kommen wir zum Training unseres heutigen Tages. Ich dachte mir anlässlich der neuen Wiedervereinigung von Team 7 werden wir ein bisschen nostalgisch“, dabei zog er etwas aus seiner Seitentasche und hielt es seinen Schülern entgegen. Von seiner Hand baumelten vier silberne Glöckchen und drei der vier Anwesenden ahnten was auf sie zukommen würde. „Ich merke ihr erinnert euch. Doch ich habe die Prüfung ein bisschen abgeändert. Eure heutige Aufgabe wird es sein euch mindestens 3 Glöckchen zu angeln. Jeder von euch wird eines bekommen und ihr werdet gegeneinander um die Glöckchen kämpfen müssen. Gegen wen ihr kämpft, bleibt euch überlassen beziehungsweise dem Zufall. Ihr habt eine halbe Stunde Zeit euch zu verstecken, in Position zu bringen und eure Umgebung zu analysieren. Kampfschauplatz ist natürlich nur das Trainingsfeld hinter mir. Erst wenn ihr ein Signal am Himmel seht dürft ihr euch auf eure Gegner stürzen. Alle Mittel sind erlaubt, allerdings hoffe ich ihr seid verantwortungsbewusst um zu wissen wann gut ist. Ich vertraue da ganz auf euch. Doch sollte es zu irgendwelchen ernsten Verletzungen kommen, werde ich selbstverständlich eingreifen. Allerdings gehe ich davon aus, dass ihr euch als Teamkollegen nicht schwer verletzen wollte“, dabei schaute er vor allem Naruto und Sasuke eindringlich an. „Gibt es noch Fragen? Nein? Na dann nehmt euch ein Glöckchen und los geht’s.
 

Sofort schnappte sich jeder ein Glöckchen und sauste an Kakashi vorbei in den dahinterliegenden Wald. Sakura war schnell unterwegs und sprang in einem unglaublichen Tempo von Baum zu Baum. Sie musste schnell weg von den anderen, denn bei einem direkten Angriff hätte sie zunächst schlechtere Karten. Deswegen musste sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite haben. Sie war noch nie sonderlich schnell gewesen. Ihre Stärke waren Kraft und Köpfchen und dazu eine unglaublich gute Chakrakontrolle.

Nachdem sie eine gewisse Strecke zurückgelegt hatte, suchte sie nach einem geeigneten Versteck. In einem Wald war das nicht die schwierigste Aufgabe, sofern man gut sein Chakra verbergen konnte. Für sie natürlich kein Problem. Also reichte ihr ein großer, dichter Busch unter den sie sich auf die Lauer legte. Jetzt musste sie erst warten was passierte. Plötzlich hörte sie einen lauten Knall, der vom Himmel zu kommen schien. Sie schaute in den Himmel der von roten Funken übersät war. Kakashis Signal. Sie durften jetzt angreifen. Doch Sakura wartete zunächst noch ein bisschen ab. Die Anderen waren bestimmt schneller als sie und so konnte sie ausmachen, wo es gerade zum Kampf kam.

Sakura wiegte sich in Sicherheit, denn weit und breit war niemand zu hören oder zu sehen. Doch plötzlich hörte sie ein Rascheln und tollpatschig wie er nun mal war, stolperte Naruto aus einem Gebüsch. Sakura konnte nicht fassen, dass er einfach so unvorsichtig durch den Wald stampfte. Hatte er denn immer noch nicht dazu gelernt? Sakura dachte sie sei im Vorteil, doch einen kurzen Augenblick später wurde sie eines besseren belehrt, als sie von hinten etwas hörte, aber in dem Moment als sie sich dem Geräusch widmete, erwischte sie die Wucht eines Schlages. Sie flog aus ihrer Deckung und landete direkt vor Narutos Füßen, der triumphieren auf sie hinabschaute. Doch anstatt grad weiter drauf loszuhauen, hielt ihr Naruto – ganz der Gentlemen – seine Hand hin und half ihr beim Aufstehen.

„Das hast du wohl nicht von mir erwartet, Sakura“, grinste er zufrieden.

„Hah, nein wirklich nicht. Ich muss zugeben ich bin überrascht. Doch das entscheidet noch gar nichts.“

„Dann zeig mal was du kannst!“

Naruto verlor nach diesen Worten keine einzige Sekunde und stürmte zugleich auf Sakura zu, ein Kunai in der Hand haltend. Er war zwar schneller, doch Sakura war besonders geschickt im Ausweichen. Das Thema war in ihrem Training zur Medic-Nin besonders stark behandelt worden. Genau aus diesem Grund konnte sie noch im letzten Augenblick in die Luft springen, sich dort so drehen, dass ihr Kopf sich zur Erde richtete und sich mit einer Hand von Narutos Kopf kräftig abdrücken, sodass sie die Entfernung zu ihm weit genug ausdehnen konnte, und er, wegen dem Abstoß von Sakura auf seinem Kopf, gezwungen war auf die Knie zu gehen.

Nun ging sie zum Angriff über und nutzte die Gelegenheit für einen frontalen Angriff. Sie holte zum Schlag aus, dem Naruto eigentlich nicht hätte ausweichen können. Doch sie unterschätzte seine Schnelligkeit Schattendoppelgänger zu erstellen. Denn Naruto konnte sich mit Hilfe seines Schattendoppelgängers aus der Schussbahn ziehen, sodass nur sein Kage Bushin den Angriff abbekam. Sakura konnte gar nicht so schnell gucken, wie Naruto sie von hinten packte und ihr ein Kunai an die Kehle hielt.

„Du hast verloren, Sakura. Gib mir dein Glöckchen.“ Doch Sakura gab sich nicht geschlagen, denn ihr kam gerade eine grandiose Idee. Sie fing an zu schluchzen.

„Sakura? Weinst du etwa?“ Sichtlich verwirrt lockerte sich sein Griff, sodass Sakura sich zu ihm umdrehen konnte. Mit großen Augen schaute sie ihn an und war ihm dabei verdammt nahe. Naruto musste schlucken als er feststellte wie nahe sie ihm doch war. Und sie kam ihm immer näher. Ihr süßlicher Duft benebelte ihn und Naruto schloss seine Augen, als ihre Lippen nur wenige Zentimeter von seinen weg waren. Diese Unaufmerksamkeit nutzend schnappte sich Sakura sein Glöckchen und verpasste ihrem Kameraden einen kräftigen Schlag, der ihn direkt zum nächsten Baum beförderte.

Triumphieren hielt sie ihm die beiden Glöckchen entgegen.

„Hah, hast du etwa ernsthaft geglaubt ich würde dich küssen. Wir sind schließlich mitten im Training, Naruto“, tadelte sie ihn und verschwand wieder im Wald.

» Was für ein mieser Trick «, dachte sich Naruto. Und er war auch noch darauf reingefallen.
 

Zur gleichen Zeit streifte Sasuke durch die Wälder auf der Suche nach einem weiteren Gegner. Er hatte ebenfalls bereits sein zweites Glöckchen. Er hatte eine Begegnung mit Sai gehabt und konnte ihm wenigstens mal zeigen, dass man einen Sasuke Uchiha nicht so einfach ersetzte. Zwar musste er sich eingestehen, dass dieser Sai einiges auf den Kasten hatte, aber dennoch war er stärker gewesen. Jetzt musste er sich nur noch ein drittes Glöckchen besorgen. Das heißt er hatte entweder Naruto oder Sakura als Gegner. Sein Weg ging jedenfalls in die Richtung, in der auf Grund des lauten Knalls wohl ein Kampf stattgefunden haben musste. Egal wer das sein sollte, Sasuke hatte keine Lust mehr auf Spielchen. Deswegen unterdrückte er erst gar nicht sein Chakra.
 

Sakura indes bemerkte natürlich, dass sich ihr jemand näherte, der sein Chakra nicht unterdrückte. Da wollte wohl jemand einen frontalen Kampf wagen. Den konnte er ihretwegen bekommen. Ihr Gegner war nicht mehr weit weg, das konnte sie spüren. Als sie eine Lichtung erblickte ließ sie sich zu Boden gleiten. Wenn ihr Gegner einen frontalen Kampf wollte, dann richtig. Also wartete sie in aller Seelenruhe auf ihren Gegner, der auch nicht lange auf sich warten ließ.

Leichtfüßig kam er auf den Boden auf und schaute sie mit seinem allseits bekannten emotionslosen Blick an. Sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, nur weil ihr Gegner Sasuke Uchiha war, und schaute ihm fest in die Augen. Auch wenn sich nach außen hin nichts bemerkbar machte, so raste Sakuras Herz ungemein. Sie war extrem angespannt und erschrak schon fast, als ausgerechnet Sasuke die Stille zwischen ihnen brach.

„Mach dich bereit, Sakura. Ich werde mich nicht zurückhalten“, sagte er ein Kunai zückend. Ein kleines Lächeln schlich auf Sakuras Lippen und sie machte sich ebenfalls bereit zum Angriff.

„Das habe ich auch nicht erwartet.“

Beide setzten sich in Gang und rannten aufeinander zu. Ihre Nervosität vom Anfang war wie weggeblasen und sie hatte nur noch einen Gedanken im Kopf: Sasuke zu besiegen. Dies war ihre Chance ihm zu zeigen und direkt spüren zu lassen, dass sie Fortschritte gemacht hatte und nicht länger diese schwache Sakura von damals war. Nur noch 30 Meter lagen zwischen den beiden. 20, 10, 5.
 

„Stopp!“
 

Der Ruf ließ sowohl Sakura, als auch Sasuke innehalten. Eine Sekunde später tauchte Sensei Kakashi zwischen den beiden auf und hielt abwehrend die Hände nach oben.

„Tut mir schrecklich Leid, einfach so dazwischen zu platzen, aber wir müssen das Training beenden.“

„Was? Aber Sensei Kakashi…“, Sakura war überhaupt nicht begeistert davon, dass Training jetzt sausen lassen zu müssen. Immerhin war sie so kurz davor gewesen Sasuke eins auszuwischen.

„Die Hokage ruft nach uns. Es ist wichtig!“

Der ewige Einzelgänger

Es dauerte nicht lange bis sich das komplette Team 7 gemeinsam mit ihrem Leader im Büro der Hokage eingefunden hatten. Sai und Naruto schienen sich vom letzten Kampf wohl wieder komplett erholt zu haben, allerdings wirkte Naruto sehr mürrisch. Dies ließ Sakura ein wenig schmunzeln, da sie sich als den Grund sah. Wenigstens eine kleine Aufmunterung für das abgebrochene Training.

„Ihr fragt euch sicher, warum ich euch so dringend hergebeten habe“, keine reagierte auf diese dumme Aussage, denn natürlich fragten sich alle warum sie jetzt hier waren. „Es geht um eine Befreiungsmission einer unserer Shinobi. Bereits vor mehreren Monaten entsandte ich einen erfahrenen Spion aus, um Orochimaru zu infiltrieren. Ich erhielt in regelmäßigen Abständen Nachrichten von ihm, doch seit einem Monat nicht mehr. Ich gehe davon aus, dass seine Deckung aufgeflogen und er von Orochimaru gefangen genommen wurde. Dass er ihn bereits getötet haben könnte schließe ich hierbei bemerkt aus, denn so wie ich Orochimaru kenne wird er ihn ausquetschen wie ein kleines Würmchen, um sämtliche Informationen über ihn, seine Herkunft und seine Mission zu erhalten. Sein Name ist Toshiro und er genießt mein höchstes Vertrauen, denn dieser junge Mann ist ein sehr erfahrener und gut ausgebildeter Ninja, der sich eher umbringen würde, als irgendwelche Informationen preiszugeben.“ Tsunade pausierte einen Moment und wühlte in ihrer Schublade herum. „Und hier kommt ihr, und ganz besonders Sasuke ins Spiel“, sagte sie und zog ein Foto hervor. Auf dem Bild war ein junger Mann zu sehen, der vielleicht ein paar älter als sie war. Er hatte dunkelblondes, halblanges Haar, das ihm wild vom Kopf abstand. Seine dunkelgrünen Augen wirkten düster, aber das konnte auch an dem Blick liegen, den er auf diesem Foto zeigte. Sakura kam nicht umhin sich einzugestehen, dass er gut aussah. Sie wunderte sich, dass er ihr noch nie im Dorf aufgefallen war, deswegen fragte sie:

„Ist der junge Mann auch wirklich aus unserem Dorf? Ich habe ihn noch nie vorher gesehen.“

„Toshiros Aufgabe als Spion ist es, seine Identität weitestgehend geheim zu halten. Er hat ein unauffälliges Leben geführt, bevor ich ihn zu Orochimaru geschickt habe. Die Tatsache, dass ihn nicht jeder aus dem Dorf kennt spricht für sein Talent mit seiner Identität sachte umzugehen. Aber da er ohnehin erkannt wurde, ist diese Tatsache wohl jetzt nicht weiter von Belang. Die eigentliche Frage, die ich mit dem Bild stellen wurde, sollte an dich gerichtet sein, Sasuke. Kennst du diesen Mann?“

„Hn, er ist mir ein paar Mal über den Weg gelaufen in einem der Verstecke dieser Schlange.“

„Das trifft sich gut, dann weißt du doch sicherlich wie und wo ihr ihn finden könntet.“

„Sicher.“

„Dann wird eure nächste Mission daraus bestehen Takeshi aus den Fängen Orochimarus zu befreien.“ Freudenschreie hallten im Büro der Hokage wider, die nur von einem stammen konnte. Naruto freute sich wie ein Honigkuchenpferd, dass er endlich mal eine gefährliche Mission bekommen hatte. Allerdings blieb die Freude ganz bei ihm und Sasuke schien von allen am wenigsten begeistert zu sein.

„Das wird viel zu gefährlich, wenn wir alle zusammen gehen“, zischte er. Sakura wunderte sich, denn sie glaubte ein klein wenig Besorgnis seiner Stimme zu entnehmen. „Dieser Kerl war einer bestimmten Erkundungstruppe zugeteilt, die ihren Sitz im Hauptquartier Orochimarus hatten. Sie können sich vorstellen, dass es schwer bewacht ist?“

„Das ist mir durchaus bewusst Sasuke. Doch die Chance alleine eine Mission abzuschließen, musst du dir erst noch verdienen. Ihr werdet morgen früh aufbrechen. Also halte dich bereit, Sasuke. Und jetzt geht euch ausruhen.“

Der Rest von Team 7 nahm im Gegensatz zu Sasuke den Auftrag einfach so hin, teils sogar mit tiefer Freude, doch Sasuke schien überhaupt nicht gut gelaunt und Sakura glaubte sogar, dass er vorhin ein kleines Knurren von sich gegeben hatte. Sie wunderte sich, warum er sich wegen der Gefahr sorgte. So war ihm das Team doch immer relativ egal gewesen. Vermutlich ging es nur um sein Ego und dass er so schnell wie möglich wieder Ansehen im Dorf bekam, dachte sich Sakura, den dieser Gedanke schon wieder wütend machte. Als ob sie nicht genauso fähig wären diese Mission zu bestreiten. Vor dem Gebäude verabschiedete sie sich und ging geradewegs nach Hause, um ihre Tasche zu packen.
 

Nachdem Sasuke widerwillig eine Suppe mit Naruto bei Ichirakus gegessen hatte – dieser Kerl schaffte es immer noch ihn für irgendetwas zu überreden – ging er ebenfalls nach Hause. Die Hände in den Hosentaschen vergraben grübelte er über die morgige Mission. Er sorgte sich gewaltig, was eigentlich sehr untypisch für ihn war, doch er wusste wie gefährlich Orochimaru wirklich sein konnte. Er kannte seine Verstecke, die versteckten Fallen und die grauenvollen Dinge die dort zu finden waren. Wer weiß wie sie diesen Takeshi auffinden würden, auch wenn er noch leben sollte, wurde er bestimmt bis aufs härteste gefoltert. Nicht auszumalen, was er mit ihnen anstellen würde, wenn er sie in die Finger bekommen würde. Und bei so vielen Personen, war die Wahrscheinlichkeit gesehen zu werden einfach zu hoch.

Sasuke blieb stehen und fasste einen Entschluss. Er machte auf dem Absatz kehrt und rannte in die entgegen gesetzte Richtung.
 

»Formulare, Anträge, Beschwerden. Dieser ganze Papierkram ist noch zum verrückt werden!« Tsunade raufte sich die Haare und ließ den Kopf hängen. Sie brauchte jetzt dringend eine Verschnaufpause und einen Muntermacher. Sie griff zu einer ihrer Schubladen und wollte sich gerade ihren heiß geliebten Sake herausholen als es plötzlich klopfte. Merkwürdig für diese Uhrzeit, dachte sie und schloss ein wenig geknickt die Schublade, bevor sie ihren unerwarteten Besuch herein bat.

„Sasuke Uchiha. Du solltest dich lieber ausruhen, anstatt nachts meine Ruhe zu stören. Morgen steht eine wichtige Mission für euch an“, sagte sie und blieb ganz gelassen, als sie den jungen Uchiha in ihr Büro traten sah.

„Das ist der Grund für meine nächtliche Störung.“ Tsunade horchte auf. „Ich werde allein auf diese Mission gehen.“

„Ich habe dir bereits gesagt, dass ich das nicht erlauben werde Sasuke. Du bist für Einzelmissionen gesperrt und…“.

„Ich frage sie auch nicht um Erlaubnis“. Ein Schlag ertönte. Tsunade war aufgesprungen und hatte ihre Hand auf den Tisch geknallt, der zu ihrem Glück sehr massiv war. Mit einem bösen Blick schaute sie den Uchiha direkt an.

„Willst du dich etwa meiner Anordnung wiedersetzen? Du vergisst mit wem du hier sprichst und in welcher Position du dich befindest, Bursche! Du bist hier auf Probe und willst direkt den nächsten Verrat begehen?“

„Ich werde nicht zulassen, dass sie Naruto und Sakura dieser Gefahr aussetzen“, seine Stimme klang bestimmend. Er ging auf Tsunade zu und schaute sie durchdringend und entschlossen an. „Sie wissen überhaupt nicht, was sich alles in Orochimarus Verstecken befindet. Und wenn diese Mission reibungslos verlaufen soll, muss ein Kampf vermieden werden. Ich kenne seine Verstecke und ich weiß wie ich unbemerkt hinein und wieder hinaus gelangen kann. Und wenn sie mich deswegen verstoßen wollen, bitte. Dann lege ich ihnen diesen Kerl vor die Haustür und werde gehen!“

Tsunade wusste gar nichts darauf zu erwidern und ihr gegenüber wartete auch keine Antwort ab, sondern drehte sich einfach wieder um und ging. Diese Dreistigkeit könnte sie glatt wieder zum Ausrasten bringen, doch wurde sie von ihrer Überraschung übertroffen. Sie hatte den jungen Uchiha noch nie so erlebt. Er hatte sie fast angeschrien und ihr Vorwürfe gemacht. Doch ein kleines Lächeln umspielte ihre Leben, denn sie hatte diesen Blick bei ihm gesehen. Die Entschlossenheit, die er schon damals hatte, wenn es um seinen Bruder ging. Also war es ihm wohl ernst, als er sagte er tue dies, um seine Kameraden zu schützen. Sonst würde er wohl kaum riskieren, dass er wieder zum Nuke ernannt wurde.

„Tsunade-sama?“

Am offenen Fenster hockte ein junger Mann, dessen Gesicht nicht zu erkennen war, da dieses hinter einer Maske verborgen gehalten wurde. Ein ANBU.

„Wir lassen ihn gehen“, sagte sie. Der ANBU nickte und verschwand zugleich wieder. Tsunade ging zum Fenster und schaute in die Nacht hinaus. Wer hätte dieses Verhalten von ihm erwartet?

»Nutze die Chance, Sasuke Uchiha. Versuch mein Vertrauen zurück zu gewinnen. Das wird deine letzte Möglichkeit sein.«
 


 

Indessen hatte Sasuke schon die nötigsten Sachen zusammengepackt und sich seine typische Kampfkleidung angezogen. Diese bestand aus einem weißen Leinenhemd und einer schwarzen Hose. Darüber ein lilanes Leinentuch, das von einem großen Seil umgebunden war. Sein Katana steckte er wie gewohnt in die Scheide, die an dem Seil befestigt war. Nachdem er sich seine Kampfkleidung angelegt hatte, dachte er darüber nach sich dringend wieder neue zu besorgen. Dieses erinnere doch zu sehr an seinen Aufenthalt bei Orochimaru. Doch darum würde er sich nach seiner Rückkehr kümmern.

Der Weg zum Dorfausgang in der nächtlichen Dunkelheit wirkte ihm allzu vertraut. Jetzt müsste nur noch eine gewisse Person auftauchen und er würde sich direkt in die Situation von damals versetzt finden.

Doch heute war es anders. Er hatte nicht vor das Dorf ein weiteres Mal zu verraten, doch vermutlich würde das jeder von ihm denken. Das war ihm aber egal, denn er tat es nur für das Dorf und für sein Team. Wenn er so nicht das Vertrauen zurückbekam, dann wusste er auch nicht weiter.

Er passierte den Torbogen, der aus dem Dorf hinaus führte und musste feststellen, dass die Wachen immer noch miserabel waren, denn diese waren auf ihrem Posten eingeschlafen. Und so etwas schimpfte sich Shinobi.
 

„Was hast du gesagt, Tsunade-obaa-chan? Er ist einfach ohne uns losgegangen?“ Naruto war außer sich, als er erfuhr, dass Sasuke bereits in der Nacht ohne sie aufgebrochen war. Zusammen mit dem Rest von Team 7 stand er in herrgottsfrühe am Eingangstor von Konoha. „Warum hast du das zugelassen?“

Tsunade seufzte. Sollte sie die erbärmliche Wahrheit erzählen, dass sie dieser Bengel nicht einmal um Erlaubnis gefragt hatte, sondern eigenhändig beschlossen hatte ohne sein Team zu gehen? Sie entschied sich für eine andere Variante.

„Er bat mich um die Möglichkeit sich beweisen zu können und ich habe ihm die Chance gegeben sich mein Vertrauen zu verdienen.“

„Pah, dem würde ich nie wieder vertrauen“, Sakura war sichtlich genervt. So stand sie hier nun, war vorbereitet auf eine Mission, die jetzt anscheinend nicht stattfinden sollte. Zumindest nicht für sie.

„Ich bin auch nicht du Fräulein, sondern zufälligerweise das Oberhaupt dieses Dorfes. Und ich habe zu entscheiden, wer hier mein Vertrauen verdient und wer nicht.“

„Mir ist das hier zu doof. Ich gehe wieder nach Hause“, erwiderte Sakura daraufhin nur und wollte schon abdampfen.

„Aber Sakura. Wir müssen Sasuke hinterher und ihm helfen.“

„Lauf du ihm doch hinterher. Ich habe daran kein Interesse“, antwortete sie und ging.

„Ich werde auch gehen“, kam es von Sai, der sich ebenfalls abmachte.

„Aber was ist jetzt mit Sasuke?“

„Wir werden abwarten bis er wieder zurück ist“, kam es von Tsunade, die sich auf den Weg zurück zum Hokageturm machte. Naruto und Kakashi blieben allein zurück am Toreingang.

„Sensei, sagen sie doch auch mal etwas dazu!“

„Huh?“, Kakashi horchte auf. Er hatte sich die ganze Zeit herausgehalten. „Vielleicht sollten wir einfach abwarten, Naruto. Sasuke wird schon klar kommen“, damit ließ er seinen Schüler alleine zurück. Dieser wirkte allerdings alles andere als zufrieden mit der Antwort seines Senseis.

» Sasuke, du Idiot! Gestern hast du noch gesagt wie gefährlich die Mission ist und jetzt willst du sie alleine machen? Als ob ich das zulassen würde! «. Er schulterte seinen Rucksack und passierte das Dorftor. Man hatte ihm immerhin nicht verboten Sasuke nach zu gehen, also warum sollte er einfach tatenlos im Dorf zurückbleiben?
 

Etwas weiter entfernt beobachtete ihn jemand dabei wie er das Dorf verließ. Kakashi seufzte. Er hatte befürchtet, dass Naruto aus eigener Hand einfach losziehen würde, deswegen hatte er ihn noch etwas im Auge behalten. Unbedacht wie immer war er einfach losgestürzt. Dieser Junge würde ihn noch vorzeitig altern lassen. Ein ehemaliger Verräter, der sich einfach alleine auf eine Mission aufmachte und eine Jinshu Kraft, die diesem gedankenlos hinterherstürzte. Er hätte ein wenig mehr Aufmerksamkeit von der Hokage erwartet. Andererseits kannte sie Naruto nur zu gut und vielleicht ist sie davon ausgegangen, dass er Sasuke folgen würde. Wäre zumindest einleuchtender als diese Unachtsamkeit.

Er ließ die Hände in seine Hosentaschen gleiten und entfernte sich weiter vom Dorfausgang.
 

Ein Höhleneingang so klein und unscheinbar versteckt hinter Lianen und Gestrüpp. Ein einfacher Wanderer könnte niemals erahnen, dass sich dort der Eingang zum Versteck einer der größten Schwerverbrecher in der Geschichte der Shinobi befand. Selbst wenn man in die Höhle reingehen sollte, wäre der Eingang nicht zu sehen, denn dieser war versteckt in die Erde eingelassen und konnte nur durch einen gewissen Mechanismus geöffnet werden. Sasuke wusste zwar wie er dort hinein gelangen könnte, aber er entschied sich für einen anderen, unauffälligeren Weg. Er schlich sich aus seinem Versteck und ging geräuschlos seinen Weg, bis er an einer Grube ankam. Dort sprang er hinein und begab sich an eine dicht bewachsene Wand. Das schob das Gestrüpp beiseite und legte ein relativ großes Rohr frei. Der Durchmesser lag in etwa bei einem Meter, sodass es gerade groß genug war um hindurch zu kriechen. Dieses Rohr war ein alter Abwasserkanal vom Versteck, der vor ein paar Jahren lahmgelegt und durch einen größeren und besseren ersetzt werden musste, da sich das Versteck in den letzten Jahren auch um einiges erweitert hatte. Sichere wäre es gewesen diesen Eingang zu verschließen, doch andererseits, wer würde glauben, dass dieses Rohr in ein Geheimversteck von Orochimaru führte? Doch auch Orochimaru und seine Gefolgsleute brauchten Wasser zum Waschen und mussten diverse Geschäfte verrichten. Der Geruch von Fäkalien war in diesem abgestandenen Rohr zwar nicht mehr allzu stark, aber man konnte eindeutig noch riechen was hier einmal durchgeflossen war. Doch Sasuke war kein Weichei, was sich von solchen Kleinigkeiten aufhalten ließ.
 

Er kroch in das Loch und robbte sich vorwärts. Es war eng und dunkel, doch dank seiner Sharingan machte ihm diese Dunkelheit nur sehr wenig aus. Der Weg war nicht sehr weit und bereits nach einigen Metern erreichte Sasuke eine Stelle an der das Rohr mit einer Leiter nach oben führte. Er wusste, dass direkt über ihm die Gemeinschaftsdusche der Frauen war. Zwar nicht der beste Ort um in das Versteck einzudringen, doch er hatte keine Lust noch weiter in diesem Rohr herum zu kriechen.

Vorsichtig kletterte er die Leiter hoch. An dessen Ende war eine Luke. Er hob diese leicht an und horchte, ob jemand in der Nähe war. Er hörte niemanden und er spürte auch keine Anwesenheit, weswegen er direkt aus dem Lock kroch und die Bodenplatte, die die Luke darstellte, vorsichtig wieder hinunterließ. Von dieser Perspektive aus betrachtet ist es sehr schwer darauf zu kommen, dass sich unter dieser Platte der Weg in ein Abwassersystem befand. Er befand sich in einem großen gefliesten Raum. Zu seiner rechten waren Toilettenkabinen, zu seiner linken Waschbecken. Es gab noch einen Nebenraum der – die Männerbäder waren ähnlich nur spiegelverkehrt aufgebaut – zu den Duschen führte. Und direkt vor ihm befand sich die Tür, die hinaus führte.

Auf einmal vernahm Sasuke Geräusche, die sich immer weiter näherten. Anscheinend wollten gerade ein paar Frauen die sanitären Einrichtungen benutzen. Er musste sich verstecken. Doch wo? Doch auf einmal kam ihm die Idee. Blitzschnell formte er Fingerzeichen und vor ich erhob sich eine Wand. Es sah aus als hätte er einen Wasserschleier vor sich aufgebaut. Diese Illusionstechnik hatte er mal von einem Ninja aus Amegakure kopiert. Während seine Feinde die Umgebung noch genauso wahrnahmen, wie sie immer aussehen sollte, konnte er seine Feinde beobachten und ausspionieren ohne selbst dabei gesehen zu werden. Nachteil der Technik war allerdings, dass er sich zum einen nicht groß bewegen durfte, sonst würde die Illusion in sich zusammen fallen und zum Anderen, dass sie Chakra nicht verbergen konnte. Sprich, für jemanden mit schlechter Chakrakontrolle – wie zum Beispiel Naruto – war diese Technik nutzlos.

Die Wand hatte sich vollends vor ihm aufgebaut. Gerade rechtzeitig, denn keinen Augenblick später ging die Tür auf. Eine schwarzhaarige Frau betrat den Raum.

„Diese ganzen blöden Gorillas, die hier überall lang laufen und uns angucken, als wären wir ein rohes Stück Fleisch! Nur weil wir hier wenige Frauen haben, können die sich trotzdem mal zurücknehmen. Aber der eine war echt süß. Wie hieß er noch gleich, Karin? Suigetsu?“ Sasukes Augen weiteten sich vor Schreck als er sah, wer als nächstes den Raum betrat. Diese feuerroten Haare und die gleichfarbigen Augen konnten nur zu DER Karin gehören. Was machte sie hier? Sie war normalerweise nie in diesem Versteck einquartiert gewesen. Ihre Gegenwart konnte zum Problem werden, denn sie besaß ein äußerst seltenes Feingefühl für Chakra. Im Gegensatz zu den üblichen Ninjas konnte sie jede Person an ihrem Chakra identifizieren und dieses teils sogar in mehreren Kilometern Entfernung wahrnehmen. Er konnte sein Chakra zwar unglaublich gut verbergen, doch selbst für ihn war es schwer sich komplett Karins Sinnen zu entziehen. Die Schwarzhaarige ging geradewegs weiter zu den duschen und war immer noch am Reden, doch Karin stockte in ihrem Gang. Ihre Augen fixierten die Stelle an der Sasuke stand. Es schien so als wäre die Wand gar nicht aufgebaut und sie würde ihn geradewegs anschauen. Sasuke dachte bereits, dass er aufgeflogen wäre, als sich Karin auf einmal doch wieder in Bewegung setzte und ihrer Kameradin folgte. Erleichtert atmete Sasuke aus.

Als er hörte wie die Dusche anging, nutzte die Gelegenheit, löste die Wand auf und schlich sich aus dem Badezimmer. Der lange endlose scheinende Flur war leer und nur die Lichter an den Wänden spendeten düsteres Licht. Tageslicht war in Orochimarus Verstecken fehl am Platz. Sasuke musste jetzt zu den Kerkern gelangen, wo sie höchstwahrscheinlich diesen Toshiro gefangen hielten. Zum Glück war der Weg von den Sanitärbereichen zu den Kerkern nicht sehr weit. Leisen Schrittes glitt er weiter den Gang entlang die Hand am Katana und bereit sich jederzeit zur Wehr setzen zu können.
 

„Verdammt nochmal!“ Genervt ließ sich Naruto an einem Baum nieder und schlug die Hände vors Gesicht. Schon seit Stunden irrte er durch den Wald und wusste noch nicht einmal annähernd, wo sein Ziel war. Zum ersten Mal in seinem Leben musste er sich eingestehen, dass er wohl zu überstürzt losgerannt war. Er konnte Sasuke wohl kaum eine große Hilfe sein, wenn er ihn nicht einmal fand.

Doch es half nichts. Dann musste er ihn eben auf die traditionelle Art und Weise finden. Suchen, suchen, suchen. Er erhob sich wieder und machte sich erneut auf den Weg, der Gott weiß wo hinführen sollte.
 

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„Oh man, ich habe es wirklich satt hier unten zu vergammeln!“

„Halt die Klappe. Es ist schon ohne dein Meckern schlimm genug mit dir hier unten zu sein.“

„Ich verstehe überhaupt nicht warum wir überhaupt hier Wache schieben sollten. Den Kerl da drinnen vermisst doch eh keiner und wenn, wer sollte schon hier runter gelangen.“

„Hör auf die Befehle von Orochimaru-sama zu hinterfragen, du Idiot. Er wird schon seine Gründe haben, warum dieser Mistkerl da drinnen so wichtig ist.“

„Aber schau ihn dir an! Er ist eh schon halb tot!“

„Und du wirst bald wirklich tot sein, wenn du jetzt nicht still bist. Du nervst mich gewaltig.“

„Ist ja gut. Lass uns lieber noch eine Runde Karten spielen.“
 

Sasuke lugte um die Ecke und konnte die Quelle dieser lauten Stimmen ausmachen. Zwei Gorilla-ähnliche Kerle hockten in einem gewölbten Raum, der nur spärlich von ein paar Fackeln erleuchtet wurde. Die Gesichter lagen im Schatten und nur der muskelbepackte Körperbau war erkennbar. Vermutlich nur zwei große, muskulöse und bestimmt nicht sonderlich schlaue Deppen, die zum Wachdienst in einer Unterkunft, die eh schwer zu finden war, degradiert worden waren.

Direkt hinter ihnen waren mehrere Türen mit Gitterfenstern. Die Zellen in denen Orochimaru seine Gefangenen festhielt, sofern er sie nicht für Experimente benutzte. Dort musste sich auch dieser Toshiro aufhalten.

Langsam verließ Sasuke seine Deckung und schlich auf seine Gegner zu. Er musste sie nur unbemerkt zur Strecke bringen. Es würde bestimmt seine Zeit dauern, bis man hier unten nach diesen beiden Deppen schauen würde. Genug Zeit um abzuhauen. Geräuschlos näherte er sich seinen Feinden, sein Sharingan aktiviert und der Griff an seinem Katana. Sie bemerkten ihn nicht, denn der Schatten verbarg seine Gestalt.

„Schummler! Ich habe genau gesehen, dass du die Karten ausgetauscht hast“, einer von den beiden war wütend aufgesprungen, doch sein Gegenüber ließ sich die Vorwürfe nicht gefallen und erhob sich ebenfalls. Sasuke hielt inne.

„Einen Scheißdreck habe ich! Das bildest du dir nur wieder ein!“

„Ach ja? Ich werde dir die Schummelei schon austreiben“, er griff seinem Gegenüber am Kragen seines Shirts und schleuderte ihn mehrere Meter in den dunklen Gang hinein. Doch auf einmal wurde es totenstill.

„Hey Gilni komm schon wieder her. Ich hab’s nicht so gemeint!“ Doch es kam immer noch keine Reaktion von seinem Kameraden, weswegen er nun langsam in die Richtung ging, in die er Gilni geschleudert hatte. Je näher er dem dunklen Gang kam, desto mehr konnte er eine große Gestalt auf dem Boden ausmachen. Das musste sein Kollege sein, dachte er sich und ging schneller, doch im nächsten Augenblick blieb er wieder stehen. Er konnte noch jemanden ausmachen. „Wer bist du? Was hast du Gilni angetan“, knurrte der Gorilla und beschleunigte seinen Schritt, um zum Angriff überzugehen. Doch so schnell er den Schatten auch gesehen hatte, war dieser auf einmal wieder weg. Verdutzt blieb er stehen und dachte für einen Moment, dass er sich das eingebildet habe, doch im nächsten Augenblick vernahm er hinter sich ein Geräusch. Blitzschnell drehte er sich um, demjenigen einen Schlag zu verpassen, doch schon im nächsten Augenblick spürte er einen stechenden Schmerz und schaute geradewegs in ein rotes Augenpaar. Entsetzt sah er an sich herunter und entdeckte das Katana, welches tief in seiner Brust steckte. Kraftlos hauchte er den Namen ´Uchiha` ehe das Leben aus seinen Augen erlosch.

Vorsichtig ließ Sasuke den Körper zu Boden gleiten, um jedes unnötig laute Geräusch zu vermeiden und zog sein Katana aus dessen Brust. Das Blut an dessen Leiche abwischend schaute er sich im Raum um und fand auch gleich das gesuchte Objekt: Die Zellenschlüssel. Er nahm sich diese von einem Haken an der Wand und ging zur ersten Zellentür. Doch als er durch das kleine Gitter hindurchschaute, musste er feststellen, dass die Zelle leer war. So auch die nächste und die darauffolgenden. Erst hinter der letzten Zellentür entdeckte er den Schatten einer Gestalt. Nachdem er die Tür aufgeschlossen hatte nahm er sich von der Wand eine der Fackeln, denn in der Zelle selbst war fast überhaupt kein Licht. Mit der Fackel in der Hand betrat er den kleinen dunklen Raum.

Jetzt erst konnte er die Person sehen, die an der gegenüberliegenden Wand auf dem Boden hockte. Die Arme waren über seinen Kopf hin gefesselt, die Kleidung hing nur noch in Fetzen an seinem Körper herunter, weshalb er relativ spärlich bekleidet war. Seine Haut war beschmutzt von Dreck und Blut. Als Sasuke mit dem Licht näher kam regte sich die Gestalt an der Wand. Ein junger Mann hob seinen Kopf und schaute dem Eindringling direkt in die Augen. Sein Blick war stark und ließ nicht annähernd vermuten, dass dieser Mann sich in einer derartigen körperlichen Verfassung befand. Ohne auch nur den Blick abzuwenden durchbohrte er Sasuke und seine dunkelgrünen Augen zeigten keinerlei Furcht. Das Grün seiner Augen ließ ihn augenblicklich an Sakura denken. Doch schnell vertrieb er sie wieder aus seinen Gedanken, denn diese waren in jetziger Situation nur störend.

„Wer bist du?“, flüsternd, ja fast krächzend, erhob dieser Toshiro als erster seine Stimme. Beim Betrachten seines Gesichtes, bemerkte man auch die spröden und aufgerissenen Lippen. Ein Zeichen dafür, dass er wohl nicht genug Flüssigkeit bekommen hatte und deswegen seine Stimme derart trocken war.

„Ich bin hier um dich zu befreien“, er ging auf den Gefangenen zu und versuchte das Schloss zu öffnen, indem er ein paar der Schlüssel ausprobierte. Tatsächlich passte einer und er konnte die Fesseln lösen.

„Danke“ sagte Toshiro und lockerte seine Handgelenke, die rot und wundgeschunden waren. Nachdem er sich aufrichten konnte, schaute er sich Sasuke genauer an. „Ich kenne dich. Ich habe dich hier schon einmal gesehen.“

„Hn. Ich war mal auf der Seite dieser Schlange.“ Toshiro zog die Augenbrauen zusammen, seine Stimme wurde düster.

„Und auf welcher Seite bist du jetzt?“

„Auf der, die dich zu befreien versucht.“

»Wohl einer von der ganz offenen Sorte,« dachte sich Toshiro, setzte sich aber dennoch in Bewegung, denn die Alternative wäre hier zu bleiben und diese Aussicht war nicht sehr prickelnd.
 

Schweigend folgte Toshiro seinem Befreier. Doch mit jedem Schritt merkte er die Schmerzen in seinen Knochen immer mehr. Er bemerkte den Schweiß, der durch diese körperliche Anstrengung entstand. Allerdings wollte er vor diesem Kerl keine Schwäche zeigen, weswegen er sich ohne ein Wort immer weiter fortbewegte. Was er nicht wusste war, dass Sasuke seinen Zustand bereits bemerkt hatte, allerdings nichts dazu sagte, weil er wusste, dass dies für einen Mann erniedrigend war. Er sprach da aus eigener Erfahrung, denn er ließ sich auch nicht gerne von anderen helfen. Deswegen sagte er auch nichts und ging einfach weiter, in der Hoffnung, dass sich der Zustand von Toshiro nicht verschlechterte.
 

„Das ist nicht dein Ernst?! DAS soll unser Fluchtweg sein?“ Leise zischend und mit rotem Gesicht schüttelte Toshiro seinen Kopf. Sasuke hatte ihn geradewegs zu den sanitären Anlagen geführt. Aber nicht der Männerhort versprach die erlösende Freiheit zu schenken, sondern der Bereich der Frauen.

„Wie alt bist du? 5? Stell dich nicht so an und komm!“

Sofort hielt er seine Klappe, denn der Kerl hatte verdammt nochmal Recht! Er war doch immerhin kein Kind mehr und ganz ehrlich könnte der Fluchtweg auch schlimmer sein. Zum Beispiel ein dreckiges Abflussrohr.

Nachdem Sasuke vorsichtig die Tür geöffnet hatte, um zu sehen ob die Luft rein war, gab er Toshiro ein Zeichen, dass er ihm folgen konnte. Sie betraten den Raum und Sasuke ging geradewegs zu der Bodenplatte unter der sich der erlösende Ausgang befand. Als er sie öffnete und den Eingang zur Kanalisation freigab, musste Toshiro ein Lachen unterdrücken. Man sollte sich im Leben niemals zu früh freuen.

„Der Abfluss also?“

„Das ist ein altes Kanalisationssystem. Es wird nicht mehr benutzt und führt uns direkt in den Wald. Also mach dir nicht ins Hösschen“, kam es etwas genervt von Sasuke. Immerhin befreite er diesen Kerl, da sollte er sich nicht beschweren auf welche Art und Weise er dieses vermaledeite Untergrundloch verließ.

„Schon gut. Ich wollte mich nicht beschweren“, winkte Toshiro ab während er zum Loch ging. Doch plötzlich hielt er an und hielt sich die Brust. Ein stechender Schmerz, der so plötzlich und heftig kam, dass er gezwungen war in die Knie zu gehen. Doch anstatt dass dieser Schmerz genauso schnell verschwand wie er gekommen war, schien er sich noch weiter in seinem Körper auszubreiten. Er wollte Schreien, doch er durfte nicht, sonst würden sie entdeckt werden. Der Schweiß schien wie aus Strömen aus seinem Körper zu fließen und seine Sicht verschwamm immer mehr.

»Was hat diese Schlange nur mit mir gemacht?«, dachte er und erinnerte sich nur schwammig an die zahlreichen Foltermethoden, die Spritzen und Schläge, doch nie hatte er mehr als körperlichen Schmerz in den Knochen gespürt. Der Schmerz schien immer schlimmer zu werden und seine Sicht wurde immer trüber, bis er letztendlich von völliger Schwärze umgeben war.
 

Gerade noch rechtzeitig konnte Sasuke einen Aufprall am Boden vermeiden.

»Verdammt«, dachte sich Sasuke. Wie sollte er ihn denn jetzt durch den Kanal bringen? Er war alleine und der Ausgang war viel zu eng, um ihn auf den Schultern zu tragen. Er musste sich etwas anderes überlegen.

Er legte den bewusstlosen Toshiro vorsichtig ab und begab sich zum Eingang des Abwasserkanals, um die sich die Breite noch einmal zu betrachten, als er auf einmal ein Räuspern hinter sich vernahm.

„Wusste ich‘s doch, dass du hier bist.“

Hinterhalt

Mit einem durchdringenden Blick musterte sie den Mann, der es schaffte ihr Herz zum Rasen zu bringen. Ihre roten Augen betrachteten seinen Rücken, bei dem die Muskeln durch den leichten Stoff seines Hemdes gut zu sehen waren. Sie hätte nicht erwartet ihn noch einmal wieder zu sehen, nachdem er so spurlos verschwunden war. Doch hier stand er nun, als Einbrecher an einem Ort, den er vor nicht allzu langer Zeit noch ein „zu Hause“ nennen konnte, sofern man sich hier auch nur in irgendeiner Weise heimisch fühlen konnte.

„Wusste ich’s doch, dass du hier bist“, langsam drehte er sich zu ihr um. Mit jeder Sekunde raste ihr Herz schneller und dann sah sie in diese tiefschwarzen Augen, in denen man sich verlieren konnte.

„Karin“, seine kalte Stimme ließ sie leicht zusammenzucken, doch gleichzeitig rüttelte sie die Art wie er ihren Namen aussprach, so kalt und unnahbar, wieder wach. Sie rückte ihre Brille zurecht und ging einen Schritt auf ihn zu.

„Ich muss zugeben, dass ich sehr verwundert war vorhin dein Chakra gespürt zu haben. Es ging das Gerücht um, du hättest den Kampf mit deinem Bruder nicht überlebt.“

„Sehe ich etwa wie ein toter Mann aus?“

„Was machst du hier? Du scheinst nicht wieder zurückkommen zu wollen, oder?“

„Das geht dich nichts an.“

„Ach ja? So wie ich das sehe, bist du dabei einen Gefangen zur Flucht zu verhelfen. Bist du wieder bei den „Guten“?“ Sie erhielt keine Antwort, doch sein Blick sagte ihr, dass ihre schlimmsten Befürchtungen sich bewahrheiteten. „Ich verstehe“, leise sprechend wandte sie ihren Blick ab, denn sie konnte nicht mehr in diese Augen sehen. Die Augen von dem Mann den sie liebte und bei dem sie gerade feststellen musste, dass er sie einfach so zurückgelassen hatte, um wieder in dieses verhasste Dorf zurückzukehren. „Warum Sasuke?“

„Ich habe meine Gründe“, seine Aufmerksamkeit galt wieder dem Jungen der verletzt am Boden lag. Er hatte ihr den Rücken zugewandt, so als gehe von ihr keine Gefahr aus. Diese Gleichgültigkeit und Ignoranz lösten eine unbeschreibliche Wut und Verzweiflung aus. Mit einem Griff in ihre Beintasche, zog sie ein Messer raus und hielt sich bereit.

„Sasuke!“ Der Angesprochene wandte ihr den Kopf zu, doch schien eher genervt, dass er überhaupt noch etwas von ihr vernahm. „Du solltest dich sofort von dem Gefangenen entfernen und verschwinden, sonst…“ Blitzschnell stand er hinter ihr, hatte ihr Waffe entwendet. Erschrocken musste sie feststellen, dass sie ihr Kunai nun selbst an ihrer Kehle spürte und Sasuke dicht hinter ihr stand und Hände am Rücken festhielt.

„Sonst was?“, zischte er ihr gefährlich ins Ohr. Er war ihr so nahe, dass sie seinen warmen Atem spüren konnte. In diesem Moment musste sie unweigerlich an die Nacht zurückdenken, die sie mit ihm verbringen durfte.

„Sonst…“, stammelte sie. „Sonst werde ich dich verraten!“

„Wie willst du das tun, wenn du tot bist?“ Geschockt weiteten sich ihre Augen, als sie merkte wie sein Griff fester wurde und sich der Druck an ihrer Kehle verstärkte.

„Sasuke, bitte!“ Er ließ sie los und stieß sie einige Meter weit von sich weg.

„Karin, ich betrachte dich nicht als meinen Feind, doch solltest du dich mir in den Weg stellen, werde ich vor nichts zurückschrecken, dessen solltest du dir bewusst sein“, damit wandte er sich wieder den am Boden liegenden Toshiro zu. Er packte ihn sich auf den Rücken und wandte sich wieder seiner ehemaligen Teamkollegin zu. „Wirst du mir helfen hier raus zu kommen?“

„Huh?“

„Wirst du mir helfen hier raus zu kommen, Karin?“ Er hielt kurz inne doch setzte noch für ein weiteres Wort nach, dass Karin erstaunt die Augen aufreißen ließ. „Bitte.“

Noch niemals hatte sie Sasuke dieses Wort benutzen hören, weder hatte sie geglaubt, dass er in der Lage war eine Bitte auszurichten. Doch dieser Blick mit dem er sie anschaute. Er war entschlossen und er wollte, ja er brauchte ihre Hilfe, das sah sie. Und ohne groß zu überlegen setzte sie zu ihrer Antwort an.

„Hai.“
 

Es dauerte nicht lange bis sie den ersehnten Ausgang erreichten. Dank ihrer unglaublichen Feinfühligkeit konnte Karin selbst die kleinsten Chakramengen aus großer Entfernung wahrnehmen. So war es ihr möglich gewesen Sasuke und den immer noch bewusstlosen Toshiro unbemerkt durch die verschlungenen Gänge des Verstecks zu führen. Die Sonne war bereits am Untergehen. Die Nacht würde bald anbrechen und bis dahin musste Sasuke so viele Kilometer wie möglich zwischen sich und Orochimarus Zentrale bringen. Deswegen verabschiedete er sich kurz mit einem letzten Blick bei der Rothaarigen und setzte bereits zum Aufbruch an, als er noch einmal aufgehalten wurde.

„Sasuke, warte!“

Er drehte sich noch einmal zu der Frau, die auf einmal völlig verunsichert an ihrer Kleidung zupfte und beschämt den Blick zum Boden geheftet hatte.

„Kann ich…kann ich nicht mitkommen?“

„Nein.“

„Was? Aber warum nicht?“ Tränen sammelten sich in ihren roten Augen, doch der Uchiha drehte ihr wieder den Rücken zu.

„Von hier an geht jeder seinen eigenen Weg.“ Er verstärkte noch einmal den Griff um Toshiro und sprang in den Schutz der Bäume.

„Aber Sasuke…“, rief sie ihm noch nach, doch er war bereits außer Sichtweite. Sie stand dort alleine, verlassen von dem Mann den sie vergötterte und der in ihr nichts weiter als einen Zeitvertreib und ein Nutzobjekt gesehen hatte. Diese Erkenntnis traf sie härter als erwartet, denn sie hatte niemals einsehen wollen, dass sie ihm wirklich so egal war. Von Trauer und Wut eingenommen traf sie eine Entscheidung.

So leicht würde er sie nicht loswerden. Sie biss sich in den Finger und beschwor mit ein paar einfachen Fingerzeichen eine kleine weiße Ratte.

„Karin-sama?“ quiekte diese.

„Er war wieder hier. Du weißt was zu tun ist!“

„Bin schon weg.“ Die Kleine Ratte flitzte los und verschwand in der Dunkelheit der Unterkunft. Ein kleines fieses Lächeln schlich auf ihre Lippen, bevor sie zum Sprung ansetzte und ebenfalls in dem dichten Blätterdach der Bäume verschwand.
 

Es dauerte nicht lange, bis sie sein Chakra wahrnehmen konnte. Mit dem Gefangenen auf seinem Rücken war es ihr leicht gefallen zu ihm aufzuholen. Schnell griff sie in ihre Waffentasche um sich ein Kunai herauszuholen. Sie biss die Zähne zusammen und schnitt sich quer den Arm hinauf. Blut quoll aus der Wunde und durchtränkte ihre Kleidung. Die Wunde brannte, doch sie musste den Schmerz aushalten, wenn sie ihr Ziel erreichen wollte.

„Sasuke!“ Er war nur noch wenige 100 Meter von ihr entfernt, sodass er sie nun gut hören konnte. Doch entgegen ihrer Erwartung hielt er nicht an, so als hätte er sie überhaupt nicht gehört. Sie legte noch etwas an Geschwindigkeit zu bis sie auf einer Höhe mit ihm war. „Sasuke, wir werden verfolgt!“

„Wir?“, fragte er und schaute sie zum ersten Mal an und sah das ganze Blut, dass an ihrem Körper klebte. „Was ist passiert?“

„Man hat uns beide vorm Ausgang gesehen. Sie wissen, dass ich dir geholfen habe und werden uns bald einholen.“

Sasukes Blick verfinsterte sich. Eine Schar Otonins war etwas, was er jetzt überhaupt nicht gebrauchen konnte. Immerhin war er mit Toshiro auf seinem Rücken stark eingeschränkt. Er konnte seinen Gedanken kaum zu Ende bringen, als er hinter sich schon jede Menge Chakra wahrnahm. Eins musste man Otogakure lassen: Es konnte seine Leute sehr schnell mobilisieren. Sie legten an Geschwindigkeit zu, doch Sasuke ahnte bereits, dass er einer Konfrontation wohl kaum entkommen konnte.
 

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Völlig aus der Pust trank Naruto das herrlich kühle Wasser aus dem kleinen Bach, an dem er Rast machte. Er war nun schon den ganzen Tag unterwegs gewesen und hatte nicht einmal einen Anhaltspunkt wo Sasuke sich aufhalten konnte.

Erschöpft ließ er sich auf den Boden sinken und kramte in seiner Tasche nach etwas essbarem. Freudig holte er sich eine seiner heißgeliebten Instant Nudelsuppen heraus. Das war jetzt genau das richtige für ihn. Vor lauter Freude riss er bereits die Packung auf, nur um zum wiederholten Male feststellen zu müssen, dass er heißes Wasser für die Suppe brauchte. Allerdings war Naruto mehr als untalentiert aus eigener Kraft ein Feuer zu machen, zumal er keine Feuertechniken beherrschte.

„Man, wo ist Teme, wenn man ihn mal gebrauchen könnte?“ rief er frustriert aus und ließ sich ins Gras fallen. Normalerweise hatte er immer jemanden dabei der Feuerjutsus beherrschte oder – wie Sakura – das Talent besaß eigens ein Feuer zu entzünden. Missgelaunt betrachtete er den Himmel, der in einem schönen orangeroten Ton den Sonnenuntergang ankündigte. Ihm blieb wohl nichts anderes übrig als hier sein Nachtlager aufzuschlagen. Mühselig rappelte er sich wieder auf, um aus seiner Tasche sein Zelt heraus zu holen, da hörte er auf einmal einen riesigen Knall.

Erschrocken schaute er sich um und als er sah woher das Geräusch kommen musste, weiteten sich seine Augen vor Entsetzen. Eine riesige Rauchwolke stieg den Himmel empor und dass vermutlich nicht einmal 2 Kilometer von ihm entfernt.

Ohne auch nur einen weiteren Gedanken zu verschwenden, schulterte er seine Tasche und machte sich auf den Weg, in der Hoffnung, dass sein Freund nicht in diese Explosion verwickelt war.
 

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„Sasuke, Sasuke…dachtest du wirklich, dass du dich unbemerkt nach Otogakure schleichen und unseren wertvollen Gefangenen entwenden kannst?“ Der Angesprochene stand wenige Meter entfernt und hielt schwer atmend besagten Gefangenen auf seinem Rücken fest. Die Explosion hatte ihn aufgehalten und nun fand er sich umzingelt einer Schar Otonins gegenüber und in deren Mitte stand niemand anderes als Kabuto Yakushi, der ihn mit seinem fiesen Grinsen anstarrte. Karin konnte Sasuke nirgendwo entdecken. Die Explosion hatte sie auseinandergerissen. Doch bei seinem Glück würde er die ganze Aufmerksamkeit für sich allein haben und Karin konnte gefahrlos entkommen.

„Bis zum Schluss habe ich es doch ganz gut hinbekommen, oder?“ Grinste Sasuke, dessen Überheblichkeit nicht zu brechen war.

„Du wirst schon sehen was du von deiner Arroganz hast, Sasuke-kun“, sagte er und setzte das „kun“ in einem süffisanten Tonfall an seinen Namen. Sein Blick glitt über die Männer um ihn herum. „Schnappt ihn euch.“ Unzählige Waffen wurden gleichzeitig gezückt und der Kreis um Sasuke wurde immer dichter. Normalerweise würde ihn diese Meute von schwächlichen Otonins nicht im Geringsten einschüchtern, doch dieses Mal hatte er zu seinem Pech einen bewusstlosen Nichtsnutz bei sich, den er um jeden Preis lebend nach Konoha zurückbringen wollte. Sein Blick glitt umher, suchte nach einer Lücke, einer Schwachstelle in diesem Kreis, doch zu seinem Nachteil war die Masse an Otonins so dicht zusammengerückt, dass ein schadenloses Durchbrechen schwer, wenn nicht sogar unmöglich schien. Doch er hatte keine Wahl, denn irgendwie musste er versuchen diese Mauer zu durchbrechen.

Sasuke schloss die Augen und konzentrierte sein Chakra. Er spürte wie es seinen Körper druchströmte und einen kleinen Moment später hörte man bereits das bekannte Geräusch von tausenden Vögeln, als sich blaue Blitze wie eine Art Schutzschild um seinen Körper schlossen. Sie breiteten sich um ihn herum aus, doch er musste sich noch stärker konzentrieren, damit sie sich ebenso um den bewusstlosen Toshiro auf seinen Rücken ausbreiteten, ohne diesen dabei zu verletzen. Als er die Augen wieder öffnete, konnte er in die ängstlichen Gesichter einiger Shinobis sehen, die bereits jetzt eingeschüchtert schienen. Doch Kabuto schien dies ebenfalls zu bemerken, weswegen seine Stimme bedrohlich durch die Reihen halte.

„Jeder, der sich zurückhält, wird sterben!“
 

Augenblicklich setzten sich an die hundert Shinobi in Bewegung, bereit Sasuke mit allen Mitteln anzugreifen. Sasuke verstärkte noch einmal den Griff um Toshiro und hielt sich bereit die Mauer zu durchbrechen. Er aktivierte sein Sharingan um die Schritte seiner Gegner vorauszuschauen und setzte sich in Bewegung. Den ersten Shinobis konnte er gekonnt ausweichen. Die Blitze um seinen Körper waren um ihn herum wie ein Schutzschild und versetzten jedem der versuchte ihn oder Toshiro zu berühren einen ordentlichen Schlag. Doch mit jeder Berührung wurde auch Sasuke geschwächt, denn jeder Stromstoß verlangte viel Chakra und jedes Mal musste er aufs neue seinen Schutzschild schließen, was eine Unmenge an Konzentration verlangte.

Als er die Mauer der Otonins durchbrach durchströmte ihn Hoffnung, doch noch relativ unbeschadet aus dieser misslichen Lage herauszukommen. Doch da hatte er sich getäuscht.

Abrupt hielt er an als er die Schlangenhafte Gestalt vor sich stehen sah. Dieses selbstgefällige Lächeln und diese ekelhaft, schmierigen grünen Augen konnten zu seinem Missfallen nur einer einzigen Person gehören.

„Sasuke-kun, es ist schön dich wiederzusehen“, erklang die raue Stimme seines ehemaligen Meisters. „Doch augenscheinlich willst du uns wieder verlassen.“

„Meine Zeit ist ein wenig knapp, Orochimaru. Vielleicht haben wir wann anders mehr Zeit zum Plaudern“, antwortete Sasuke gehässig. Doch sein Gegenüber ließ sich davon nicht beirren, denn er was sich seines Einflusses auf den Uchiha bewusst. Sein Grinsen wurde nur noch breiter, so als sei er sich seines Sieges sicher.

„Es tut mir Leid dir sagen zu müssen, dass ich nicht weiter warten kann, Sasuke-kun“, setzte er die Unterredung fort. Eine unheimliche Stille legte sich auf die Shinobis um Orochimaru herum, als dieser Anfing Fingerzeichen zu formen und eine gefährlich dunkle Aura seinen Körper zu umschlingen schien. „Du wirst nicht weiter davon laufen“, sagte er als plötzlich tausende blau schimmernde Schlangen aus seinem Körper in seine Richtung schossen. Augenblicklich zückte Sasuke sein Katana, bereit den Biestern den Kopf abzuschlagen. Nur noch wenige Meter lag zwischen ihm und den tausenden Schlangen, als er mit seinem Schwert ausholte und den ersten paar Viechern auf einmal den Kopf abzutrennen. Doch die Waffe prallte ab und die Schlangen preschten weiter vor, umschlangen seine Beine, seine Arme, seinen gesamten Körper und machten ihn Bewegungsunfähig. Während er gefesselt wurde, konnte er Toshiro nicht länger festhalten. Er fiel zu Boden, doch die Schlangen beachteten ihn nicht weiter.

„Du miese Schlange! Was sind das für Dinger?“, krächzte er unter dem festen Griff der Schlangen. Orochimaru währenddessen ging langsam auf ihn zu, das überhebliche, falsche Lachen breitete sich über das ganze Gesicht aus.

„Merkst du nicht, wie du immer schwächer wirst? Sie saugen dir dein Chakra aus. Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass ich diesem Körper äußerlichen Schaden zufügen würde? Dummer Junge, das hättest du eigentlich vorhersehen müssen.

„Und du hättest das hier vorhersehen müssen“, erklang auf einmal eine bekannte Stimme. Das Lächeln auf Orochimarus Gesicht erstarb als er sah was hinter Sasukes Rücken passierte, der sich zu seinem Übel nicht umdrehen konnte und nur eine gewaltige Geräuschkulisse von Schlägen und klirrendem Metall vernahm. „Man sollte immer seine Umgebung im Auge behalten, du Schlange.“ Dieses Mal kam die Stimme aus der andere Richtung, doch bevor Orochimaru sich zu der Stimme drehen konnte, bohrte sich bereits eine starke Chakrakugel in seinen Magen und schleuderte ihn aus dem Sichtfeld von Sasuke.

„Dobe, was machst du denn hier?“

„Ist das deine Art „Danke“ zu sagen?“, erwiderte Naruto seinem Teamkollegen und begann die widerlichen Schlangen mit roher Gewalt von Sasuke zu zerren, die sich danach in Luft auflösten. Erst jetzt konnte sich Sasuke wieder bewegen und sah das Chaos was Naruto anstellte. Unzählige Doppelgänger lieferten sich Kämpfe mit den Otonins und schienen diese gut zu beschäftigen. Doch einer war nicht zu sehen.

„Wo ist Kabuto?“

„Kabuto“, erwiderte dieser erstaunt. „Den habe ich bisher nicht gesehen.“

„Dann hat diese kleine Ratte sich heimlich aus den Staub gemacht“, knirschte er. „Wo ist der Rest?“

„Der Rest? Die anderen wollten nicht…ich bin alleine gekommen.“

„Verstehe.“ Der Gedanke, dass Sakura nicht mitkommen wollte, war irgendwie ungewohnt. Schließlich war er immer noch an den Gedanken einer kleinen, naiven Göre gewöhnt, die ihm immerzu hinterherlief. Er sollte sich wohl oder übel mit dem Gedanken abfinden, dass sie ihn nicht ausstehen konnte, auch wenn ihn dies mehr als nur störte. Doch das würde er niemals zugeben.

„Komm schon Teme. Wir müssen die Gelegenheit nutzen und verschwinden.“ Sasuke nickte, hob den immer noch bewusstlosen Toshiro wieder auf seinen Rücken und folgte Naruto in die den Schutz der dichten Bäume.
 

„Und wie sieht der Plan aus, Dobe?“ So schnell sie konnten sprangen die beiden durch die Bäume. Doch Sasuke spürte, dass ihn diese Viecher vorhin schon einiges an Chakra abgesaugt hatten.

„Welcher Plan?“ Ratlos schaute der Uzumaki seinen Freund an.

„Glaubst du etwas, dass sich Orochimaru durch einen einfachen Angriff aufhalten lässt?“

Verlegen kratzte sich Naruto am Kopf. „Soweit habe ich leider noch nicht gedacht“, sein Blick wurde wieder ernst. „Wir sollten wachsam bleiben.“

Mit einem Nicken stimmte der Clanerbe seinem Teamkollegen zu und aktivierte seine Sharingan. So konnte er die Bewegungen um sich herum besser wahrnehmen und die Wahrscheinlichkeit eines Überraschungsangriffs reduzieren.

Es dauerte nicht lange, bis er hinter sich etwas wahrnahm. Ein Blick über seine Schulter ließen seine Augen erschrocken weiten. Mit einer rasenden Geschwindigkeit sah er Orochimaru, der ihnen dicht auf den Fersen war.

„Schneller Naruto!“ Alarmiert warf Naruto einen kurzen Blick über seine Schulter und konnte Orochimaru ebenfalls wahrnehmen, der seine dunkle Aura nicht einmal im Ansatz zu verbergen versuchte. Anscheinend hatten sie ihn ziemlich in Rage gebracht. Sie ließen beide noch mehr Chakra in ihre Füße wandern, sodass ihr Sprünge kräftiger und ihre Beine schneller wurden.

„Verdammt Sasuke. Siehst du auch was ich sehe?“

„Eine Klippe“, nur wenige hundert Meter vor sich erstreckte sich ein riesiger Graben und direkt da hinter eine hohe, steile Wand. Doch man konnte aus dieser Entfernung noch nicht sagen, wie groß der Abgrund war und vor allem wie tief und was sich dort verbarg.

Sie wurden immer langsamer, je näher sie den Abgrund kamen. Denn es wurde mit jedem weiteren Schritt klar, dass sie nicht ohne weiteres in kürzester Zeit dieses Hindernis überwinden konnten. Als sie anhielten, sahen sie in die Tiefe. Sie konnten einen Fluss erkennen, doch dieser bildete aus der Entfernung nur ein kleines schmales Rinnsal umgeben von Boden und Gestein. Zudem ragten mehrere große Gesteinsschichten herausragten. Die Höhe schätzte Sasuke grob auf 100m, dementsprechend schien die Wahrscheinlichkeit auf dem Boden aufzuprallen weitaus höher, als im Wasser zu landen, dessen Aufprall man aus dieser Höhe auch nicht unbedingt unbeschadet überstehen würde. Nachdem sie feststellen mussten in welcher verfahrenen Situation sie sich befanden, drehten sich beide der Richtung zu aus der ihr Feind mit rasender Geschwindigkeit gefährlich nahe kam.

„Es hilft wohl nichts, Teme. Wir müssen kämpfen.“

„Hn.“ Sasukes Gesicht umspielt ein kleines Lächeln. „Ist ja fast wie in alten Zeiten, Dobe.“

„Genau das wollte ich hören“, erwiderte Naruto der ebenfalls lächelte und sich mit seinen Kameraden in Kampfposition stellte. „Du solltest darauf achten, dass du noch jemanden auf dem Rücken kleben hast.“

„Das ist mir durchaus bewusst“, antwortete Sasuke und riss sich einen langen fetzen Stoff von seinem Hemd, mit welchem er die Arme von Toshiro um seinen Hals herum festband. Danach lockerte er seinen großen Gürtel und schnürte ihn wieder fester, nachdem er Toshiros Beine darunter geklemmt hatte. Diese provisorische Lösung musste fürs erste halten, dachte er sich und machte sich ebenfalls Kampfbereit.
 

Im nächsten Moment stand er bereits am Rande des Waldes. Seine schlangenhaften Augen schauten sie direkt an und ein siegessicheres Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.

„Dachtet ihr wirklich es würde so einfach werden?“

„Man wird ja wohl noch hoffen dürfen“, erwiderte Naruto, der bereits die Finger kreuzte um sein Markenzeichen, das Doppelgänger-Jutsu anzuwenden. Ein plötzliches Beben der Erde ließ ihn in seiner Bewegung innehalten. Er schaute zu Sasuke rüber, der ebenfalls leicht überrascht schien. Das Beben hieß vermutlich nichts Gutes für die beiden. Langsam ließen sie ihren Blick über die Schulter zum Abgrund schweifen aus dem sich etwas zu erheben schien.

Lila Schuppen, gefährlich aussehende gelbe Augen, die sie beide anstarrten, als wären sie das nächste Mittagessen der bestimmt über 100 Meter großen Schlange.

„Manda!“, rief Sasuke, der mit dem König der Schlangen gemeinsam gegen seinen Bruder gekämpft hatte. Doch umso besser kannte er die Sturheit, den Stolz und die endlose Treue zu Orochimaru vom ihr.

„Ssssasuke-sama jetzt stehen wir uns wohl als Feinde gegenüber.“

„Ich habe nichts anderes erwartet.“ Seine Hand glitt zu seinem Katana, dass beim Herausziehen gefährlich aufblitzte, als die letzten Strahlen der Abendsonne auf die glänzende Schneide trafen.

„Ha. Ist das alles, Orochimaru?“, grölte der Uzumaki, der ein breites Grinsen aufsetzte und personifizierten Schlange herausfordernd in die Augen schaute. „Da musst du dir schon mehr einfallen lassen, als ein auffällig großes Haustier, alter Mann!“ Sasuke verdrehte auf diese Ansage hin nur die Augen. Dieser Bengel war in den letzten Jahren nicht reifer geworden und spuckte immer noch viel zu große Töne. Trotz dessen ließ ihn diese Aktion schmunzeln, denn sie erinnerte ihn an eine Zeit in der er ansatzweise glücklich gewesen war. Doch dieser Gedanke verflog schnell wieder, als er sah wie sein ehemaliger Meister ein ihm bekanntes Fingerzeichen formte.

„Mandara no Jin.“ Er öffnete seinen Mund und die beiden jungen Männer sahen dabei zu wie etliche Schlangen aus diesem herausschlichen. Naruto musste schlucken und auch für Sasuke war dieser Anblick mehr als abartig und sorgte für ein unwohles Gefühl im Magen. Es dauerte nicht lange da war vor ihnen ein Meer aus Schlangen, die ihnen entgegen fauchten und ihre spitzen, giftigen Zähne präsentierten. Sasuke wusste wie tödliche diese Viecher waren, trotz ihrer Größe sollte man sie nicht unterschätzen, denn sie waren äußerst schnell und präzise in ihren Angriffen. Er durfte also nicht minder schnell handeln, weswegen er augenblicklich seine Chakrareserven sammelte und nochmals sein Chidori aktivierte. Doch auch hier kostete ihn die Tatsache, dass er jemanden bei sich hatte, den das Jutsu nicht schaden sollte, eine enorme Konzentrationskraft. Naruto neben ihm hatte bereits einige Doppelgänger herbeigerufen, die sofort in das Meer hineinstürzten ohne sich eine Taktik zu überlegen.

Sasuke hob ebenfalls sein Schwert, bereits zum Angriff, als er daran erinnert wurde, dass sie kurzzeitig einen Gegner außer Betracht gelassen hatten.

Gerade noch rechtzeitig schaffte er es aus dem Weg zu springen, als die riesige Schlange hinter ihm mit ihrem Kopf vorschnellte, um sie mit Haut und Haar aufzufressen.

„Sasuke?“, hörte er Narutos Stimme, der dem Angriff anscheinend ebenfalls ausweichen konnte.

„Mir geht’s…“, weiter kam er nicht denn er musste dem nächsten Angriff ausweichen. Er sprang in die Luft, sodass er direkt über Mandas Kopf war, und holte zum Gegenangriff aus.

Er wollte gerade zuschlagen, da wurde er plötzlich von etwas aus dem Gleichgewicht gebracht. Ein Gewicht zog ihn nach unten und als nach der Ursache schauen wollte, weiteten sich seine Augen. Er hatte nicht bemerkt wie sich die fesseln um seinen Hals gelockert hatte, doch nun hing der bewusstlose Körper von Toshiro an ihm hinab und jetzt bemerkt er auch wie die Beine aus seinem Gürtel rutschten und ihm fast die Hose auszogen. Reflexartig packte er nach der Hose, bevor weiteres Unheil geschehen konnte, doch er war zu langsam um gleichzeitig nach dem jungen Mann zu greifen, der sich nun vollends aus seiner Halterung gelöst hatte. Unter ihnen der Abgrund und hinter sich der Feind, der wieder auf ihn zu hielt. Sasuke wusste er konnte nicht gleichzeitig ausweichen und Toshiro und sich selbst retten. Jede Bewegung die er voraussehen konnte, traf entweder sie beide oder nur einen. Für einen schnellen Effektiven Gegenangriff, reichten sein Chakra und die Zeit nicht aus. Egal wie er es drehte und wendete, jemand wird verletzt werden. Doch er wollte nicht als endloser Feigling gelten, deswegen wandte er sich wieder dem fallenden Toshiro zu und kehrte der angreifenden Schlange den Rücken. Auf einmal passierte alles ganz schnell. Wie ein Blitz eilte sprang etwas unter ihm vorbei und von einer Sekunde auf die Andere war Toshiro verschwunden. Aber Sasuke blieb keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen, was da passiert war. Tatsache war Toshiro war weg und die Schlange hinter ihm war dabei ihn zu attackieren. Er drehte sich gerade wieder um, als er auf einmal eine ihm bekannte Stimme vernahm.

„SHANAROOO!“ Wie aus dem Nichts tauchte sie im Licht der Abendsonne auf. Mit einem gewaltigen Schlag traf sie Manda direkt auf dem Kopf. Die riesige Schlange knickte ein und die Gesteinsplatte auf der sie lag zerbrach unter der zusätzlichen Last die durch die Wucht des Schlages kam. Sie rutschte den Abhang hinunter, doch bevor sie auf dem Boden aufkam verpuffte sie und verschwand. Anscheinend hatte sie sich mit letzter Kraft wieder in ihre Dimension teleportiert.

Sasuke währenddessen konnte sich gerade noch an der Felswand festklammern. Er war bereits zu tief gefallen und musste jetzt zusehen wie er wieder hoch zu den anderen kam. Sein Chakravorrat war bereits zu Ende, sodass er mit eigener körperlichen Kraft die Felswand erklimmen musste. Ein Glück für ihn, dass er nicht nur fit im Umgang mit seinem Chakra, sondern auch mit seinem Körper war.
 

Schnell hatte er wieder festen Boden unter den Füßen.

„Na auch schon wieder da, Teme?“ Die aufgeweckte Stimme seines Freundes ließ ihn aufblicken. Naruto war auf ihn zugekommen und grinste über beide Ohren.

„Halt die Klappe, Dobe“, erwiderte er genervt. Und ja er war ziemlich genervt, denn er musste zu seinem Missfallen feststellen, dass er wieder einmal gerettet wurde. Und zwar von dem Mädchen, dass er selber als nutzlos bezeichnet hatte und die in genau diesem Moment vor Toshiro kniete und ihn mit ihren medizinischen Kenntnissen versorgte. Sie hatte ihn gerettet und das schon wieder! Wütend wandte er den Blick von dem rosahaarigen Mädchen ab und schaute sich um. „Wo ist Orochimaru?“

„Anscheinend war es ihm zu gefährlich es mit uns allen gleichzeitig aufzunehmen“, mit den Händen in den Taschen trat sein Sensei auf ihn zu. „Es war sehr waghalsig von dir alleine loszuziehen, Sasuke“, belehrte er ihn.

„Tz.“ Diese Aussage verbesserte seine Stimmung nicht gerade. Er war eigentlich alleine losgezogen, damit sonst keiner sich der Gefahr aussetzte und jetzt waren sie alle hier. Solche Narren, dachte er sich und richtete seine Kleidung, die in den letzten Minuten mehr als verrutscht war. Zu seinem Glück hatte er die Hose anbehalten. Noch mehr Demütigung konnte er jetzt nicht ertragen.

Langsam ging er zu dem Fleck an dem seine Teamkollegin Toshiro heilte. Sie hatte ihre Hand, die ein feines grünes Licht umgab, auf dessen Stirn gelegt. Sanft stützte Sakura seinen Kopf, damit er nicht auf dem schmutzigen, kalten Boden liegen musste.

„Er ist plötzlich bewusstlos geworden“, sagte Sasuke monoton. Das grüne Licht erlosch, sie seufzte und antwortete ohne ihn anzusehen.

„Die Strapazen der Gefangenschaft haben ihm schwer zu schaffen gemacht. Die körperlichen Wunden konnte ich problemlos heilen, doch der seelische Zustand ist nicht so einfach wieder in Ordnung zu bringen. Wer weiß was ihm dort angetan wurde.“

„Verstehe.“

„Wann wird er wieder aufwachen, Sakura?“ Naruto und Kakashi hatten sich zu der kleinen Gruppe gesellt und wirkten besorgt.

„Er sollte…“, sie hielt inne als ein schwaches Stöhnen vernahm und sah wie sich das Gesicht von Toshiro leicht verzerrte, ehe er langsam seine Augen öffnete. „…bald wieder aufwachen“, stieß Sakura aus, deren Gesicht ein erleichtertes Lächeln umspielte. Sie rückten alle ein Stück näher an Toshiro heran und warteten darauf, dass er wieder vollends zu Bewusstsein kam.

Er hatte die Augen noch nicht richtig geöffnet, da hob er bereits eine Hand, die er zum Erstaunen aller anwesenden sanft an Sakuras Wangen legte.

„Ich muss im Himmel sein“, hauchte er schwach. „Bist du ein Engel?“

„Huh?“ Sakuras Augen weiteten sich und von jetzt auf gleich lief ihr Gesicht feuerrot an. Auch die restlichen Anwesenden waren überrascht von diesen Worten. Nur der Uchiha zeigte keine Überraschung, sondern zuckte lediglich gefährlich mit seinen Augenbrauen, was zu seinem Glück niemand bemerkte. Stattdessen ließ er spöttisch seine Stimme erklingen.

„Anscheinend hat er einen mächtigen Gehirnschaden.“

Augenblicklich verschwand die Röte aus Sakuras Gesicht. Nun war sie es die gefährlich mit ihren Augenbrauen zuckte.

„Naruto, würdest du kurz übernehmen?“ Presste sie zwischen ihren Lippen hervor.

„Was? Oh ja, natürlich“, sofort kniete er sich zu Toshiro hinab und stützte an ihrer Stelle seinen Kopf. Die Kunoichi erhob sich und wandte zum ersten Mal an diesem Tage ihr Gesicht dem Clanerben zu. Smaragdgrüne Augen blickten ihn gefährlich an, doch Sasuke blieb diesem Blick standhaft. Mit erhobenen Zeigefinger ging sie auf ihn zu.

„Du elender, eingebildeter, großkotziger, dämlicher Volltrottel“, mit jedem Wort kam sie ihm ein Stück näher. „Was bildest du dir eigentlich ein den Mund aufzumachen, nachdem ich mal wieder deinen Arsch gerettet habe?“

„Pah, von wegen.“

„Was ist los? Bist du zu stolz dir einzugestehen, dass du Hilfe benötigt hast? Oder zu stolz, dass ausgerechnet ich Nichtsnutz dir aus der Patsche geholfen habe? Zum wiederholten Mal!“

„Ich wäre auch gut alleine klarkommen. Das tue ich nämlich immer“, entgegnete er ihr, kehrte ihr den Rücken und entfernte sich von ihr.

„Du blödes Arschloch!“ Wütend stampfte sie in die entgegengesetzte Richtung auf die Klippe zu. Warum hatte sie sich überhaupt dazu überreden lassen, Sasuke zu folgen? Sie wollte nicht hier sein und dennoch war sie es. Dabei hatte sie auf dem Weg hierher mit Kakashi über ihr Problem gesprochen und sie hatte beschlossen ihn normal zu behandeln und nicht weiter gegen ihn zu gehen. Und dann ließ er so eine Bemerkung ab, obwohl sie ihm überhaupt nichts getan hatte. Wütend hing sie ihren Gedanken nach und bemerkte dabei nicht rechtzeitig was sich ihr näherte.

„SAKURA! PASS AUF!“

Sie drehte sich um, sah in der Ferne einen panischen Naruto und ihren Sensei auf sie zurennen. Doch sie wusste nicht warum die beiden so ängstlich waren, bis es bereits zu spät war. Sie spürte wie sich scharfe Zähne in ihren Hals bohrten und sah einen dunklen Haarbüschel vor sich. So schnell wie sich die Zähne in sie hineingebohrt hatten so schnell waren sie auch wieder weg und sie starrte nur in zwei giftige Augen und ein lüsternes Gesicht.

„Viel Erfolg, kleine Kirschblüte“, sagte er und sie sah zu wie er sich vor ihren Augen in Erde und Dreck auflöste. Ihre Gliedmaßen wurden plötzlich schwer und sie taumelte nach hinten. Sie spürte zwar noch wie sie den Halt verlor, doch schon im nächsten Moment wurde sie von einer tiefen Dunkelheit eingenommen.
 

„SAKURA! SAKURA! NEIN!“ Naruto rannte und rannte, doch er musste mit ansehen, wie dieses Scheusal ihr so nahe war und sich dann auf einmal der Doppelgänger dieser Schlange von selbst auflöste. Sakura taumelte auf den Abgrund zu und er war noch viel zu weit entfernt von ihr. Er musste zusehen wie ihr Körper über die Klippe fiel und sie aus seinem Sichtfeld.

Plötzlich sah er Sasuke der auf die Klippe zu lief und Sakura mit einem Sprung in den Abgrund folgte. Als er die Klippe nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte konnte er seine beiden Freunde schon nicht mehr sehen. Tränen bildeten sich in seinen Augen und schmerzerfüllt ließ er seine Stimme erklingen.
 

„SAKURAAAA! SASUKEEEE!“

Verzweiflung

Müde und ausgelaugt schleppte sich ein blondhaariger Shinobi den Weg zurück in sein Heimatdorf. Sein Gesichtsausdruck war trostlos und seine Augen waren von tiefen Ringen umrandet. Kakashi betrachtete seinen Schüler mit einem mitfühlenden Blick. Die vergangene Nacht war nicht leicht gewesen und sein Schüler hatte kein Auge zugemacht. Für ihn war es ebenfalls nicht einfach und es hatte alle Kraft gekostet Naruto davon abzuhalten in den Abgrund zu stürzen, um seine Freunde zu retten. Und obwohl er ebenfalls alles andere als glücklich war, musste er stark bleiben und durfte sich seinen Gefühlen nicht einfach hingeben. Er hatte als Teamleiter die Aufgabe sein Team zu schützen und er hatte bei Sakura und Sasuke versagt, da durfte er nicht noch zulassen, dass Naruto etwas geschah.

Neben ihm lief Toshiro, der nach seinem kurzen Aufwachen sofort wieder in einen langen, erholsamen Schlaf gefallen war. Erst heute Morgen hatte er von dem Unglück erfahren und trotz dessen, dass er die beiden kaum kannte, hatte es ihn mitgenommen.

 

„Das ist alles meine Schuld. Hätte man mich nicht retten müssen, würden die beiden noch leben. Es tut mir Leid“, ehrfürchtig hatte er seinen Kopf als Zeichen der Demut und Reue verneigt. Naruto hatte ihn durch seine müden, schlaflosen Augen traurig angeschaut ehe er ihm sanft eine Hand auf die Schulter gelegt hatte.

„Der Weg des Shinobi ist eng verbunden mit dem Tod. Unsere Mission war es dich zu befreien und jeder wusste, auf was er sich einließ. Dich trägt keine Schuld“, sagte er ruhig, doch als er sich wieder von ihm abwandte sah man, wie er seine Hände zu Fäusten anspannte. „Ich hätte sie retten müssen.“

„Naruto es ging alles zu schnell. Dich trifft keine Schuld.“

„Sagen Sie mir Sensei Kakashi“, er sah seinem Teamführer tief in die Augen. „Wie könnte ich es wagen Hokage zu werden, wenn ich es nicht einmal schaffe meine Freunde zu beschützen?“

 

Nach diesem Gespräch hielt ein unangenehmes Schweigen in der Gruppe an, das von Wut und Enttäuschung getränkt war. Kakashi wusste nicht wie er etwas Aufmunterndes hätte sagen können, wenn ihm selber nicht einmal danach zumute war aufgemuntert zu werden. Er machte sich ebenso Vorwürfe wie Naruto und am liebsten wäre er seinen Schützlingen in den Abgrund gefolgt, doch er musste stark bleiben. Stark für diese Gruppe und stark für Naruto.

Und vielleicht war die kleine Hoffnung, die in ihm loderte und ihm sagte, dass Sakura und Sasuke noch nicht tot waren, nicht umsonst.

 

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Es brannte, es schmerzte. Ihr ganzer Körper schien in Flammen zu sein und dennoch nahm sie kein Licht wahr. Nur eine tiefe Dunkelheit, die sie einhüllte und nicht mehr loszulassen schien. Sie versuchte sich zu bewegen, doch ihre Gliedmaßen schienen so schwer wie Blei. Sie versuchte zu schreien, doch aus ihrem Mund entkam nicht ein Laut.

Auf einmal vernahm sie ein Geräusch. Wie ein leichter Windstoß, vernahm sie ein Flüstern, eine Stimme.

„Sakura“ Die flüsternde Stimme rief nach ihr. Doch sie schien so weit weg und weit und breit konnte sie nichts außer der schwarzen Dunkelheit ausmachen. Sie konnte sich nicht bewegen, nicht zurückrufen. Sie stand einfach da und lauschte.

„Sakura“

Wieder erklang die Stimme. Doch sie vernahm ihren Namen auf einmal deutlicher und klarer, als zuvor. Etwas oder jemand näherte sich ihr. Sie konnte nur Umrisse erkennen, aber da war eindeutig etwas, dass immer größer wurde, je näher es ihr kam. Dort war ein Mensch, ein Junge mit einer weißen Hose, einem dunklen Shirt. Er war mit dem Rücken zu ihr gekehrt, sodass sie sein Gesicht nicht sehen konnte, doch auf seinem Rücken prangte ein ihr bekanntes Symbol. Ein Fächer, zur Hälfte rot, zur Hälfte weiß. Sie musste schlucken, denn sie ahnte wer da auf sie zukam.

 

Sasuke.

 

Ihren Mund öffnend, versuchte sie nach ihm zu rufen, doch wieder entkam kein Laut ihren Lippen.

„Sakura.“ Wieder rief er ihren Namen und seine Stimme jagte ihr einen angenehmen Schauer über den Rücken. Niemand sprach ihren Namen so schön aus wie er. Er drehte sich zur ich um und jetzt konnte sie in dieses bildhübsche Gesicht sehen und seine wundervollen Augen, in dessen schwarz sie immer Gefahr lief sich zu verlieren. Mit einem emotionslosen Gesichtsausdruck sah er sie an.

 

„Du nervst mich. Du bist zu nichts zu gebrauchen.“

 

Ihr Herz krampfte und sie spürte die Tränen, die ihr bereits die Wangen hinunter liefen. Nichtsnutz. Nervensäge. Immer wieder hatte sie das von ihm gehört oder zu spüren bekommen, dass er so dachte. Sie war ihm egal gewesen. Er sah sie nur als eine Last, er hatte sie schon immer so gesehen und das tat er auch jetzt noch.

Warum hatte er so eine Kontrolle über sie? Warum war es ihr nicht egal, dass er so dachte?

 

„Du nervst!“ Immer wieder hörte sie diese Worte von ihm. Und sie konnte ihnen nicht entkommen. Das Brennen wurde stärker, ihr Körper bebte. Sie war schwach. Schwach. SCHWACH!

 

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Seit Stunden beobachtete er sie nun, doch wachte sie immer noch nicht auf. Sie waren in einer Höhle, die er zufällig gefunden hatte. Klein und von Gewächs gut versteckt gehalten. Er hatte sie auf den Boden legen müssen, der im Gegensatz zu den Sachen, die sie in ihren Rücksäcken bei sich trugen, trocken war. Ein kleines Feuer prasselte in der Höhle, an dessen Wand Sasuke nun schon mehrere Stunden lehnte und über die Kunoichi wachte. Erschöpft legte er seinen Kopf in den Nacken, schloss die Augen und ließ die vergangenen Stunden Revue passieren.

 

 

Wütend hatte er seine Hände in den Hosentaschen zu Fäusten geballt, als er sich von der Kunoichi abwandte. Dieses Weibsbild war gefährlich für seine ruhige Fassade und was ihn noch wütender machte, war die Tatsache, dass sie Recht hatte. Er fühlte sich erbärmlich, weil er von ihr gerettet wurde. Doch warum störte ihn das so sehr? Ihm war doch sonst alles relativ egal. Lag es an ihr? Doch das konnte unmöglich sein, sie war ein nichtsnutziges Mädchen, das sich leicht beeindrucken ließ. Das konnte man doch vorhin wieder sehr gut sehen. Wie verlegen sie war, als sie die mehr als kitschigen Worte von diesem Bengel gehört hatte. Pah, sie…

 

„SAKURA! PASS AUF!“

 

Alarmiert riss Sasuke seinen Kopf herum und erschrocken weiteten sich seine Augen als er sah wie Orochimaru Sakura angriff. Ohne einen weiteren Gedanken zu fassen sprintete Sasuke los. Als er aus dem Wald hinauslief konnte er Naruto und Kakashi ausmachen, die allerdings noch viel zu weit entfernt waren um Sakura zu erreichen. Er legte noch einen Zahn zu als er sah wie die Kunoichi bewusstlos wurde und rücklings die Klippe herunterfiel und sich der Doppelgänger seines ehemaligen Meisters auflöste.

Ihm blieb keine Zeit um nachzudenken, also sprang er ohne weiteres über die Klippe der jungen Frau hinterher. Sakura zu erreichen war in diesem Moment sein einziges Ziel. Im Sturzflug erreichte er sie und riss ihren Körper geradezu an sich. Mit Sakura in seinen Armen musste er dem immer näher kommenden Abgrund entgegenblicken.

 

 

 

Wasser, Unmengen an Wasser. Immer wieder versuchte er Luft zu schnappen, doch die Strömung war stark und riss ihn immer wieder ins kalte Nass. Krampfhaft hielt er die bewusstlose Frau in seinen Armen und versuchte sie immer wieder mit zur Oberfläche zu ziehen. Doch mit jedem Mal wurde er schwächer, die Kraft verließ ihn.

Nur noch schwach vernahm er den Felsen auf den sie zusteuerten. Mit letzter Kraft drehte er sich mit Sakura in seinen Armen, bevor er auch schon den harten Aufprall spürte und ihn nun völlige Schwärze umgab.

 

Das nächste an das er sich erinnerte waren der sanfte Wind und das grelle Zirpen der Grillen. Ohne die Augen zu öffnen atmete er tief ein und aus. Er spürte wie der Sauerstoff seine Lunge füllte, doch das angenehme Gefühl war begleitend von einem rauen Schmerz. Doch er begrüßte den Schmerz, denn Schmerz zu fühlen bedeutete zu leben.

Seine Finger tasteten den weichen und nassen Untergrund ab. Er fühlte sich angenehm an und sein schwerer Körper genoss den weichen Untergrund. Während er immer weiter in dieser Position entspannte und überhaupt nicht daran dachte die Augen zu öffnen, versuchte er sich an das Geschehene zu erinnern. Er sah Orochimaru, Schlangen, den Abgrund, er hörte einen Schrei, das Rauschen von Wasser und er sah einen rosa Haarschopf.

Plötzlich schlug er seine Augen auf und sah in die dunkle Nacht, die mittlerweile hereingebrochen war. Er versuchte sich aufzurichten, stützte sich auf seine Ellenbogen und durchsuchte die Umgebung ab. Er brauchte nicht lange da sah er mehrere Meter von sich weg einen menschenähnlichen Schatten.

Sakura!

Sie musste es einfach sein. Er versuchte aufzustehen, um zu ihr zu gelangen, doch auf einmal durchfuhr ihn ein heftiger Schmerz durch sein rechtes Bein. Ein Blick darauf verriet ihm auch warum: Von Blut umgeben, stand seine untere Beinhälfte in einem unnatürlichen Winkel von seinem Körper ab.

Im Handumdrehen streifte er sich eines seiner Schweißbänder vom Handgelenk und legte es sich in den Mund. Es war nicht das erste Mal, dass er sich selbst verarzten musste und dementsprechend wusste er auch was nun auf ihn zukam. Er wandte sich seinem verletzten Bein zu und biss mit aller Kraft auf sein Schweißband, bevor er mit eine einzige kräftige Bewegung durchführte. Der Schmerz, der ihn nun durchfuhr war heftig, doch im nächsten Moment wurde es um Welten besser, als sein Bein nun wieder in einer natürlichen Position stand.

Schwer atmend versuchte er wieder sich aufzurichten. Mehr schlecht als recht setzte er sich in Bewegung und steuerte humpelnd auf das schattenhafte Objekt, mehrere Meter von ihm entfernt, zu. Je näher er kam, desto erleichterter stellte er fest, dass es sich tatsächlich um Sakura handelte.

Bei ihr angekommen ließ er sich neben sie sinken. Äußerlich waren keine schlimmen Verletzungen sichtbar, lediglich einige Blessuren und Kratzer. Sanft strich er ihr die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht, doch er hielt inne, als er bemerkte, dass ihre Haut unnatürlich heiß war. Er musste sie dringend aus der nassen Kleidung herausholen, sonst würde das Fieber noch drastischere Ausmaße annehmen. Schnell versuchte er in der Dunkelheit einen geeigneten Platz auszumachen und tatsächlich entdeckte eine kleine Mulde in einem Felsspalt nur wenige Meter von ihnen entfernt. Vielleicht befand sich dort eine Höhle.

 

 

Tatsächlich war dort diese Höhle gewesen. Sie war nicht groß, doch ausreichend für zwei Personen. Es war ihm sogar gelungen genügend Feuerholz in der Nähe aufzugabeln, um ein kleines Feuer mit Hilfe seiner Jutsus anzuzünden. Und jetzt saß er hier an der Höhlenwand gelehnt und versuchte sich von seinem schmerzenden Bein abzulenken.

Ein Wimmern riss ihn aus seinen Gedanken und sein Blick glitt zu der bewusstlosen Kunoichi. Er rutschte zu ihr und fühlte zum wiederholten Male ihre Stirn. Sie war immer noch glühend heiß, aber er sah dass die Frau am ganzen Leib zitterte.

Ein Seufzen entrann seiner Kehle, denn er hatte eigentlich vermeiden wollen, dass er so weit gehen musste. Er löste seinen Gürtel und zog sich sein weißes Leinenhemd aus, seine Hose folgte, sodass er nur noch in Boxershorts gekleidet vor der jungen Frau saß. Als nächstes beugte er sich über seine Teamkollegen und wandte sich ihrer roten Weste zu. Langsam befreite er die Frau von ihrer nassen Kleidung und legte diese zum Trocknen auf dem Boden aus.

Normalerweise war der Anblick einer halbnackten Frau nichts Ungewohntes für ihn, doch bei Sakura musste er auf einmal heftig schlucken. Er kam nicht umhin sich einzugestehen, dass sie sich in den vergangen Jahren stark entwickelt hatte. Ihre zierliche und dennoch frauliche Figur ließ sie in der weißen Uterwäsche tatsächlich wie einen Engel aussehen. Bei diesem Gedanken musste er schmunzeln. Vor ein paar Stunden hatte er sich über die Bemerkung von Toshiro noch lustig gemacht und jetzt war er hier mit ihr alleine und hatte genau den gleichen Gedanken.

Noch einmal betrachtete er ihren Körper genau, da fiel ihm auf einmal eine dunkle Stelle auf, die noch schmutziger schien, sodass sie selbst unter dem ganzen Dreck auf ihrem Körper noch hervorstach. Er näherte sich ihrem Hals und strich über die Stelle.

Drei kleine Flammen zierten ihren Hals. Pechschwarz und bedrohlich stachen sie auf der blassen Haut der jungen Frau und nach weiterer Untersuchung konnte er die vermuteten Bisswunden an ihrem Hals ausmachen. Ärgerlich biss er die Zähne zusammen. Das durfte nicht wahr sein. Diese miese, kleine Ratte hatte es doch tatsächlich gewagt ihr sein Zeichen zu verpassen. Jetzt wusste er auch, woher das plötzliche Fieber kam. Sie kämpfte um ihr Leben, denn nicht jeder war stark genug die Macht die von dem Mal des Fluches ausging zu kontrollieren.

 

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Schnellen Schrittes lief sie die langen Flure des Konoha Krankenhauses entlang. Ja sie rannte schon fast, denn so eben hatte sie die Nachricht erhalten, dass Team 7 von seiner Mission zurückgekehrt sei, jedenfalls das was von diesem noch übrig geblieben war. Das war auch der Grund für ihre panischen Schritte.

Sie brauchte nicht lange, bis sie die Tür zum Krankenzimmer erreicht hatte, welche sie ohne zu zögern aufriss und mit entsetztem Gesichtsausdruck feststellen musste, dass die Gerüchte stimmten.

„Tsunade-sama…“, begann Kakashi zugleich, doch er wurde ohne weitersprechen zu können unterbrochen.

„Ist es wahr?“ Verzweiflung machte sich in ihr breit, als sie in die traurigen Gesichter der Anwesenden sehen musste. Selbst der sonst so fröhliche Naruto, saß ohne Regung auf seinem Stuhl und schaute wütend und traurig zugleich auf seine zu Fäusten geballten Hände, die in seinem Schoß lagen.

„Ich fürchte ja“, Kakashi wandte schamvoll seinen Blick ab.

„Wie?“, mehr brachte Tsunade nicht über die Lippen, als sie sich kraftlos auf einen nahestehenden Stuhl hinabsinken ließ.

„Es war ein Hinterhalt von Orochimaru. Er hat Sakura angegriffen, als wir uns alle in Sicherheit gewogen haben. Sie stand zu nahe an der Klippe und ist hinabgestürzt. Wir konnten nur noch sehen, wie Sasuke ihr hinterher gesprungen ist. Verzeiht mir, dass ich so nachsichtig gewesen bin.“

„Gibt es eine Möglichkeit, dass sie überlebt haben?“ Überging sie seine Entschuldigung.

„Die Schlucht war sehr tief und am Boden war nicht viel Gewächs, das ihren Aufprall hätte…“

„Gibt es eine?“, fuhr sie ihm barsch dazwischen.

„Sie hätten in den Fluss fallen können, aber...“

„Ein Fluss?“ Hoffnungsvoll schaute sie zu ihm hoch.

„Ja Tsunade-sama, aber das war nicht irgendein Fluss. Es war der Tōhoku-Fluss.“

„Verstehe.“ Niedergeschlagen wandte sie ihren Blick wieder auf den Boden. Der Tōhoku-Fluss war für seine schnelle und starke Strömung in der Gegend bekannt. Die Wahrscheinlichkeit schien demnach nicht sehr hoch, dass ihre Schülerin überlebt haben könnte. Langsam erhob sie sich wieder und ging an das Krankenbett, in welchem der junge Mann lag und ebenfalls niedergeschlagen dem Gespräch zugehört hatte.

„Ich bin froh, dass man dich heil aus der Gefangenschaft befreien konnte, Toshiro“, sagte sie und legte ihm eine Hand auf die Stirn, die augenblicklich in einem sanften grünen Licht aufleuchtete. „Du hast bestimmt einiges zu berichten, doch zu allererst möchte ich, dass du dich vollends erholst.“

„Hai Hokage-sama.“

„Naruto“, sprach sie seinen Namen in ruhigen Ton, während sie ihre Behandlung fortsetzte. Doch dieser schein auf ihre Stimme nicht reagieren zu wollen, weswegen sie nun in schneidendem Tonfall fortfuhr. „Reiß dich zusammen!“ Jetzt hatte sie seine Aufmerksamkeit, denn er hob den Blick und sah sie aus leeren Augen an. „Wir reden hier von Sasuke und Sakura. Zwei Schüler der Sannins. Der eine ein ehemaliger, bekannter S-Rang Nuke-Nin und die Andere die Schülerin der Hokage!“, ihr Blick wurde zunehmend sanfter, „Wir müssen an sie glauben“, flüsterte sie und beendete ihre Behandlung.

„Tsunade-obaa-chan“, fing Naruto an, doch auch er wurde wieder unterbrochen.

„Ich werde einen Suchtrupp entsenden. Aber ihr werdet erst einmal hierbleiben und euch erholen. Das ist ein Befehl! In diesem Zustand seid ihr eh nicht zu gebrauchen, “ sie wandte sich ab und ging zur Tür. „Wir werden sie finden.“ Tsunade verließ das Krankenzimmer und niemand konnte sehen wie schwer es ihr viel und wie stark sie dagegen ankämpfte, dass ihr die Tränen kamen.

 

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Vorsichtig legte sich Sasuke hinter das zitternde Mädchen. Er hatte so etwas noch nie getan, doch er musste die Kunoichi irgendwie warm halten, solange ihre Klamotten noch nass waren. Und bekanntlich soll nichts besser dafür geeignet sein, als der Austausch von Körperwärme. Langsam schob er einen Arm unter den Kopf der jungen Frau und seinen Anderen schlang er um ihre Hüfte. Bestimmende zog er Sakura an seinen Körper heran und malte sich dabei aus, wie sie wohl reagieren würde, falls sie jetzt aufwachte. Vermutlich würde sie ihn zu Brei schlagen, so schlecht wie sie momentan auf ihn zu sprechen war.

Er versuchte sich zu entspannen und ließ seinen Kopf zu Boden sinken. Ein angenehmes Gefühl durchflutete ihn, als er hier so lag und die schöne Frau in seinen Armen hielt. Noch nie hatte er diese Wärme gespürt, noch nie hatte er eine Frau derart festgehalten. Die einzige körperliche Nähe, die er in den letzten Jahren zu irgendwelchen Frauen hatte, war reiner Sex gewesen. Niemals war er neben einer Frau eingeschlafen, er hatte auch nie das Verlangen nach dieser Art der Nähe verspürt.

Er spürte wie der Körper der jungen Frau aufhörte zu zittern und dem Bibbern eine gleichmäßige, ruhige Atmung folgte. Er lauschte noch eine Weile ihrem ruhigen Schlafen, bevor ihm seine Augen ebenfalls immer schwerer wurden und er sich von dem beruhigenden Klang ihrer Atmung und der angenehmen Wärme in der Schlaf reißen ließ.

Das dunkle Mal

Der tiefen Dunkelheit folgte Wärme. Sie spürte einen starken Griff, der sie an eine warme Stelle drückte. Heiße Luft kitzelte ihren Nacken und sorgte für einen angenehmen Schauer, der durch ihren Körper fuhr. Im Vergleich zu den letzten Stunden fühlte sie sich auf einmal sicher und geborgen. In dem Versuch sich noch weiter zu entspannen, kuschelte sie sich etwas näher an das warme etwas hinter. Gleichzeitig bemerkte sie, dass der Griff um sie herum stärker wurde und als sie ein grimmiges Geräusch vernahm, schlug sie die Augen mit einem Ruck auf.

Zuerst sah sie alles nur ganz verschwommen, doch als ihre Augen sich wieder an die Helligkeit gewöhnt hatten wurde ihr Blick zunehmend klarer. Sie sah eine Felswand und eine Feuerstätte, deren Flammen vor nicht allzu langer Zeit erloschen waren. Zu ihrer rechten vernahm sie die hellen Sonnenstrahlen, die von draußen herein drangen. Doch ihre Aufmerksamkeit fiel wieder auf etwas völlig anderes. In der Stille konnte sie einen ruhigen Atem wahrnehmen. Doch das erschreckende war, dass sie ihn nicht nur hörte, sondern auch spürte wie immer wieder warme Luft gegen ihren Nacken strömte. Ruckartig riss sie sich aus der Umklammerung und krabbelte verängstigt an die andere Wand. Ein genervtes Stöhnen brachte sie dazu zu demjenigen zu sehen, der sich erdreistet hatte sie einfach wie eine Puppe an sich zu drücken. Geschockt weiteten sich ihre Augen, als sie die ihr allzu bekannte schwarze Mähne erblickte.

„Weckst du einen immer so sanft?“, fragte er gequält, stützte sich auf seinen Ellenbogen ab und fuhr durch seine zerzausten Haare. Doch Sakura konnte nichts sagen. Mit offenem Mund und entsetztem Gesicht saß sie da und wusste nicht was sie tun sollte. Warum verdammt nochmal hatte er sie im Arm gehalten, warum war er fast nackt und warum war sie so gebannt von seinem Anblick und konnte kaum noch klar denken? Es war einfach eine Unverschämtheit, dass dieser Mistkerl so verdammt gut aussehend war. Ungerecht und fatal für jedes unschuldige, gutmütige Mädchen, welches diesem Anblick bereits verfallen war. Und zu ihrer Missgunst musste sie feststellen, dass sie dieser Anblick alles andere als kalt ließ. Und dann besaß er noch die Frechheit sie fast unbekleidet in den Arm zu nehmen.

Ein einfacher Windstoß war ihre Rettung in dieser unangenehmen Situation. Der kalte Wind peitschte gegen ihre Haut und automatisch schlang sie sich schützend die Arme um ihren Körper. Überrascht, dass sie keinen Stoff unter ihren Fingern fühlte, schaute sie an sich herab. Sie war nackt! Bis auf die Unterwäsche war sie komplett entblößt. Aber das Schlimmste an der Sache war, dass sie sich nicht erklären konnte, warum sie so spärlich bekleidet war.

„Warum bin ich nackt?“, flüsterte sie heißer, während sie beschämt versuchte mit ihren Armen einen großen Teil ihres Körpers zu bedecken. Sasuke sah sie mit hoch gezogenen Augenbrauen an, ehe ihm wieder bewusst wurde, dass Sakura die Situation überhaupt nicht verstehen konnte. Doch anstatt ihr eine ausführliche Antwort zu liefern, fiel sein Kommentar nur sehr spärlich aus.

„Es war notwendig.“

Ungläubig starrte ihn die Rosahaarige an. Das war alles? Sollte sie sich mit dieser mickrigen Antwort zufrieden geben? Wer weiß was passiert war, denn ihre letzte Erinnerung war der Streit mit Sasuke. Und nun lag sie fast nackt in seinen Armen in irgendeiner Höhle. Doch ihn schien ihre Bestürztheit nicht im Geringsten zu stören. Lässig richtete er sich langsam auf und wollte gerade nach seiner Hose greifen, als Sakura eine übermäßig große Wut überkam.

„Warum bin ich nackt?“, wiederholte sie bissig und schaute den Schwarzhaarigen mit wütend funkelnden Augen an.

„Welche Gründe könnte es wohl haben, dass man fast nackt ist?“, stellte er die Gegenfrage ohne sie dabei anzusehen. Keine Sekunde später fand sich Sasuke an der Wand wieder. Mit hoher Geschwindigkeit hatte die Frau sich auf ihn gestürzt und drückte ihn unsanft mit ihrem Arm an seinem Hals gegen die kalte Felswand.

„Rede!“ Bedrohlich funkelte sie ihn an und verstärkte ihren Griff. Sie drückte Sasuke die Luft ab, doch anstatt ihr nun eine ordentliche Antwort zu liefern, schlich sich ein überhebliches Grinsen auf sein Gesicht.

„Warum so wütend? Ich dachte es hätte dir gefallen?“, presste er hervor und stachelte die Kunoichi nur noch weiter an.

„Du elender Bastard! Rede endlich, sonst werde ich dich…“.

„Sonst was?“, unterbrach er sie. „Willst du mich dann töten, Sakura?“

Geschockt weiteten sich ihre Augen. Sie ließ von Sasuke ab, zog sich eilig das erstbeste Kleidungsstück über den Kopf und verschwand mit Sasukes Leinenhemd um ihren Körper aus der Höhle. Sasuke währenddessen rieb sich den roten Hals. Sakura hatte mit einer unglaublichen Kraft zugedrückt. Anscheinend zeigte das Mal schon seine Wirkung. Er raffte sich auf und beschloss ihr zu folgen. Dabei bemerkte er einen weiteren stechenden Schmerz. Er hatte für einen Moment vergessen, dass er selbst am Bein verletzt war. Doch er durfte jetzt keine Schwäche zeigen, weswegen er einfach die Zähne zusammenbiss und aus der Höhle marschierte.
 

Als er aus der Höhle trat, blendete ihn zunächst das grelle Licht der aufgehenden Morgensonne. Er konnte Sakura am Flussufer ausmachen und näherte sich ihr mit langsamen Schritten.

„Sakura“, begann er und sah wie die Frau leicht zusammenzuckte.

„Komm nicht näher!“ Ihr ungewöhnlich harter Ton, verblüffte ihn. Sie schien ihre Wut kontrollieren zu wollen. Doch er wusste aus eigener Erfahrung wie schwer dies sein konnte. Er ging weiter auf sie und war nur noch ein paar Meter von ihr entfernt, als sie sich auf einmal zu ihm umdrehte und ihn mit ihren grünen Augen ansah. „Ich sagte: komm nicht näher!“

Doch Sasuke hörte nicht auf sie. Bestimmt legte er seinen Weg fort, stand einen Augenblick später direkt vor der jungen Frau und schaute auf sie herab. Er legte seine Hände auf ihre Schultern und versuchte ein weiteres Mal mit ihr zu sprechen.

„Sakura.“ Er hauchte ihren Namen nur noch, doch die beiden waren sich so nahe, dass Sakura ihn hören konnte. Augenblicklich erinnerte sie sich an den Alptraum den sie hatte. Dort hatte er ihren Namen auch so ausgesprochen, bevor er sie als nichtsnutziges Mädchen bezeichnet hatte. Von dieser Erinnerung übernommen, schwoll ihr Zorn noch weiter an.

„FASS MICH NICHT AN!“

Sasuke wusste nicht wie ihm geschah, als er mehrere Meter durch die Luft flog, bevor er mit einem harten Aufprall auf dem Boden aufschlug. Als er aufsah, erkannte er auch schnell den Grund für die Kraft, die ihn weggestoßen hatte. Ein düsteres Chakra, das sich sichtbar um Sakuras Körper legte, ließ eine unglaubliche Energie von ihr ausgehen. Ihr Körper zitterte vor Zorn und Sasuke konnte zusehen wie sich die ihm nur allzu bekannten schwarzen Male auf ihrem Körper wie ein Flammenmeer ausbreiteten. Sie war kurz davor komplett auszurasten. Er musste was unternehmen und zwar schleunigst. Schnell aktivierte er seine Sharingan, als Sakura auch schon zum Angriff ansetzte. Blitzschnell stand sie vor ihm, mit erhobener Faust und bereit ihn mit voller Kraft dem Erdboden gleich zu machen. Dank seiner Sharingan konnte Sasuke gerade noch rechtzeitig ausweichen, bevor er mit der Erde in Stücke gerissen wurde.

Mit einem Sprung brachte er Abstand zwischen sich und der jungen Frau, die bereits zum nächsten Angriff ansetzte. Er wollte ihr wieder ausweichen, doch als er mit seinem verletzten Fuß auf dem Erdboden aufkam, durchzog ihn ein heftiger Schmerz, sodass er die Konzentration für den Bruchteil einer Sekunde verlor. Ihr Schlag erwischte ihn mit voller Kraft und es riss ihn quasi vom Erdboden. Als nächstes spürte er hartes Gestein, das sich in seinen Rücken bohrte. Eine Felswand hatte seinen Flug gestoppt. Doch die Wucht des Schlages hatte mit seinem Körper eine große Mulde in die Wand gerissen, in der er nun lag und versuchte sich aufzuraffen.

Sein Körper pochte vor Schmerzen und schwer atmend wischte er sich sein eigenes Blut aus dem Gesicht während er kläglich versuchte aufzustehen. Solch ein gewaltiger Schlag durfte ihn nicht noch einmal treffen, denn das würde ganz klar sein Ende bedeuten. Er konnte von Glück reden, dass Sakura lediglich im Anfängerstadium war und die Kraft des Males noch nicht einmal ansatzweise zum Vorschein kam. Dennoch musste er Sakura unbedingt wieder zur Vernunft bringen, wenn er überleben wollte. Und auch um ihretwillen musste er sie beruhigen, sonst würde sie wirklich noch etwas tun, was sie später bereuen würde.

Ihm blieb keine Wahl. Um sie zu bezwingen musste er sie mit der gleichen Kraft unter Kontrolle bringen. Auch wenn er ungern diese Kraft benutzte, so blieb ihm in diesem Fall keine andere Wahl. Er schloss seine Augen und versuchte seine Konzentration auf die verborgene dunkle Macht ihn ihm zu setzen.
 

Sakura indessen hatte nicht lange gezögert und war ihrem Opfer hinterher gesprungen. Doch an der Stelle im Fels konnte sie ihn nicht ausmachen. Verlassen war der Platz, an dem man nur durch die vielen Blutspuren erkennen konnte, dass Sasuke auch wirklich hier gewesen sein musste. Folglich ließ sie ihren Blick durch die Landschaft wandern und versuchte sein Chakra zu spüren. Doch sie konnte seine Spur nicht ausmachen und aus welchem Grund auch immer stachelte dies ihre Wut nur noch weiter an.

Ihren Frust hinaus schreiend zerschmetterte sie mit einem gezielten Schlag das was von dem Felsen noch übrig geblieben war. Die Mal auf ihren Körper breiteten sich weiter aus und bedeckten nun ihre gesamte Haut.

„Musste jetzt schon ein hilfloser Fels dran glauben, Sakura?“

Ihr Blick glitt zum Himmel aus der sie Sasukes Stimme vernommen hatte. Doch dort, knapp 10 Meter über ihr, schwebte jemand im Himmel, den sie absolut nicht als Sasuke ausmachen konnte. Seine Haut war nicht mehr blass, sondern von einer Art grauem Fell überzogen. Gigantische, handähnliche Flügel ragten aus seinem Rücken. Seine Haare waren um einiges länger und schimmerten in einem fliederton. Die Augen waren bis aus sein Bluterbe pechschwarz und die Sharingan glühten sie belustigt an.

„Glaubst du das beeindruckt mich Sasuke? Hör auf so dämlich zu lachen und stell dich wie ein Mann.“

„Wie ein Mann, huh? Komisch das du das sagst, denn das letzte an das ich mich erinnere ist eine kleine, schwächliche, nervige Göre.“

Da waren sie wieder. Diese Worte, die sich ständig in ihre Träume schlichen. Schwach. Nervig. Sie konnte nicht mehr an sich halten. Die Wut überrannte sie und der Hass gegenüber Sasuke stieg ins unermessliche. Sie merkte wie ihre Kraft mit ihrer Wut immer weiter anschwoll und tief im Inneren wusste sie, dass etwas nicht mit ihr stimmt und dass dies alles andere als gut war. Doch alles was sie im Moment wahrnehmen konnte, war der Mann über ihr, der sie mit einem abfälligen Grinsen musterte.
 

Sasuke sah wie sich das Juin auf Sakuras Körper immer weiter ausbreitete. Er konnte sie nur auf eine Art und Weise aufhalten und dazu musste er das Überraschungsmoment nutzen. Absichtlich hatte er sie provoziert, damit sie sich gedankenlos in ihren nächsten Angriff stürzen würde.

Und tatsächlich stieß sich Sakura in ihrer Rage mit ganzer Kraft vom Boden ab. Das war seine Chance! Während ihres Sprungs setzte Sakura zu einem kräftigen Faustschlag an. Ihre Augen fixierten die seinigen. Das war der Moment!
 

Sakura schlug ins Leere und der Mann vor ihr löste sich in Rauch auf. Vor ihr war lediglich ein Doppelgänger gewesen, doch in ihrer Wut hatte sie das nicht erkannt. Ihr blieb keine Zeit mehr sich auf das kommende vorzubereiten, denn keine Sekunde später wurde sie mit voller Wucht zu Boden gerissen.

Der Aufprall war hart und schmerzhaft. Keuchend versuchte sie nach Luft zu schnappen, doch etwas Schweres drückte sie erbarmungslos gegen den Boden und schnitt ihr die Luftzufuhr ab. Zappelnd versuchte sie sich mit aller Kraft gegen Sasuke zu wehren, doch sein Blick war eisern und hielt sie am Boden fest.

„Lass mich los!“, schrie sie frustriert auf.

„Sieh mich an, Sakura“, antworte Sakura bissig auf ihre Aufforderung.

„Damit du mich mit deinen Sharingan manipulieren kannst? Vergiss es Uchiha.“ Sie kniff ihre Augen noch ein wenig weiter zu, um ihre Aussage zu untermalen.

„Sakura!“ Seine Stimme war nur noch ein Zischen. Dieses Mädchen war der bockigste Greis, dem er je begegnet war. Das Zappeln wurde immer stärker, ihre Kraft wuchs wieder an und ihm blieb nicht viel Zeit, bis sie sich wieder losreißen würde. Anscheinend konnte diese Situation nicht auf sanfte Art und Weise gelöst werden. Sasuke holte mit einem seiner Knie aus und rammte es seiner Teamkollegin unsanft in den Bauch. Sakura stöhnte schmerzhaft auf und riss dabei ihre Augen auf. Sofort blickte sie in zwei schwarze Spiralen auf rotem Untergrund: das Mangekyou Sharingan. Die Welt verfinsterte sich, ihr Körper erschlaffte und sie fiel in einen traumlosen Schlaf.
 

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Trübselig schlenderte Naruto durch die Straßen Konoha Gakures. Sie Sonne war bereits am Untergehen. Tsunade hatte vor kurzem den Suchtrupp nach Sakura und Sasuke ausgesandt. Es ärgerte ihn, dass er nicht mitdurfte. So gab er sich doch die Schuld daran, dass er nicht stark genug gewesen war früher einzuschreiten und diese Schlange auszuschalten. Er hatte sich noch nie derart hoffnungslos gefühlt. Stets war Sakura an seiner Seite gewesen und hatte ihm Mut zugesprochen. Egal wie mies es ihm auch ging, sie hatte es auf ihre Art und Weise immer wieder geschafft ihn aufzuheitern. Doch nun war sie weg und vielleicht würde er sie niemals wieder sehen.

„N-naruto-kun?“ Eine zarte Stimme ließ ihn aufhorchen und er blieb stehen als er eine Person vor sich bemerkte. Mit ihren fliederfarbenen Augen an und hatte ein schüchternes Lächeln auf ihren Lippen.

„Hinata? Was machst du hier?“

„Ich habe gehört was passiert ist“, verlegen senkte sie den Blick zu Boden und spielte an ihren Fingern. Sie war schon ein merkwürdiges Mädchen, dachte sich Naruto. „Ich wollte nach dir sehen und wissen wie es dir geht.“

Sie schien sich Sorgen um ihn zu machen. Es war etwas was Naruto von seinen Mitmenschen eigentlich nur sehr wenig gewohnt war und dennoch breitete sich bei dem Gedanken, dass sich dieses Mädchen um ihn sorgte, ein angenehmes Gefühl im Körper aus.

„Nicht besonders.“

„D-darf ich dich zu einer Portion Ramen einladen?“ Erstaunt weiteten sich seine Augen. Normalerweise versuchten alle immer einen großen Bogen um sein Lieblingsrestaurant zu machen, weil er als einziger sich täglich mit den leckeren Nudelsuppen vollstopfen konnte. Jetzt wurde er sogar eingeladen. Ein Nicken war alles was er als Antwort zustande brachte, doch diese einfache Geste langte dem jungen Mädchen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, das ihn für einen Moment den Atem raubte.
 

„Oi…Hinata…mpfh…das war eine super….mpfh…Idee von dir“, brachte Naruto heraus, während er sich die köstlichen Ramen in den Rachen stopfte. Er war bereits bei seiner dritten Portion Ramen und seine Stimmlage wurde von Schale zur Schale besser. Hinata saß nur still daneben und freute sich zu sehen, dass sie ihn doch ein wenig aufheitern konnte. Doch sie war sich bewusst, dass dies nur einen kurzfristigen Aufschwung seiner Laune bewirkte und das eigentliche Problem mit Essen nicht gelöst werden konnte.

„Ah…das war gut“, der Chaot hatte gerade seine Schüssel geleert und klopfte sich zufrieden auf seinen überfüllten Bauch.

„Freut mich, dass es dir geschmeckt hat, Naruto-kun“, lächelte die Blauhaarige ihn an.

„Danke, dass du mich hier her gebracht hast. Ich glaube das habe ich wirklich gebraucht. Aber die Rechnung werde ich übernehmen“, bestimmte er.

„A-a-aber“, stammelte die junge Frau und nahm sofort wieder einen rötlichen Farbton im Gesicht an.

„Nichts aber. Ich möchte dich einladen“, zwinkerte er ihr keck zu.

„V-vielen Dank“, erwiderte sie und senkte beschämt ihr Haupt. Ein unangenehmes Schweigen trat ein. Hinata wollte unbedingt etwas sagen und zupfte nervös an ihrer Jacke rum. Sie bewunderte den jungen Chaoten. Schon seit sie ganz klein waren, war er ihr Vorbild und er hatte sie bereits in so vielen Lebenslagen beschützt und ihr Mut zu gesprochen. Jetzt wollte sie ihm das alles so gerne zurückgeben. Sie wollte ihm helfen, für ihn da sein, so wie er immer für sie da gewesen ist. Doch noch immer konnte sie dieses schüchterne Verhalten in seiner Gegenwart nicht ablegen. Schon lange war sie unsterblich in den Blondschopf verliebt und jedes Mal wenn sie in seiner Nähe war, wurde sie unglaublich nervös. Es hatte sich zwar schon ein wenig gebessert in den letzten Jahren, aber sie stellte sich immer noch an wie ein kleines Mädchen. Aber jetzt war Schluss damit! Sie würde ihm sagen wie sehr sie ihn bewunderte und dass er auf sie zählen konnte.

„Naruto-kun,…“, begann sie zaghaft, doch der Chaot kam ihr zuvor.

„Ich hätte sie beschützen müssen“, flüsterte er. Ihre Augen weiteten sich als sie sein trauriges Gesicht sah und bemerkte wie er krampfhaft seine Fäuste ballte. „Ich hätte nicht einfach aufgeben sollen. Ich hätte sie zumindest suchen müssen. Ich hätte Sakura niemals so einer Gefahr aussetzen dürfen. Ich…“ Er hielt inne, als er plötzlich eine warme Hand auf seiner spürte. Überrascht sah er das blauhaarige Mädchen an, welche bestimmend mit ihrer Hand auf seiner Faust ruhte. Durchdringend sah sie ihn direkt in die Augen. Hinata wusste nicht woher sie den Mut auf einmal nahm, aber sie konnte nicht mit ansehen, wie er sich selbst Vorwürfe machte. Sie wollte ihm helfen und dieser Wille langte, um ihre Schüchternheit ihm zu liebe zu überwinden. „Hinata.“

„Naruto-kun, d-du bist so mutig und entschlossen und du würdest immer alles in deiner Macht stehende tun, um die Menschen in deiner Umgebung zu schützen. Und das wissen hier alle.“

„Aber ich habe sie im Stich gelassen.“

„Du hast niemanden im Stich gelassen. Das hast du noch nie und das wirst du auch niemals. Ich glaube an dich, Naruto-kun“, lächelte sie ihn an, ein leichter Rotschimmer ihre Wangen zierend. Naruto sah sie sprachlos an. Geschockt davon, dass dieses Mädchen auf einmal so viel redete und von den Worten die aus ihrem Mund heraus kamen. Doch seine nächste Aktion ließ das Mädchen ihm gegenüber fast ohnmächtig werden. Ihr Herz raste, als Naruto auf einmal seine Faust öffnete und seine Hand mit ihrer verschloss. Er drückte sie leicht und schaute dem Mädchen bestimmt in die Augen.

„Du hast Recht Hinata. Ich habe noch nie jemanden im Stich gelassen und ich werde auch jetzt nicht damit anfangen“, er erhob sich von seinem Stuhl und die junge Frau tat er ihm gleich. Immer noch hielt er ihre Hand. „Ich werde sie suchen gehen. Sie haben überlebt, ganz bestimmt. Tsunades Anweisung hält mich nicht auf meine Freunde zu suchen.“

„Naruto-kun.“ Sie freute sich. Der Elan und der Euphorismus in seiner Stimme ließen wieder den Naruto hervortreten, den sie so bewunderte. Den sie von ganzem Herzen, aufrichtig liebte.

„Ich werde noch heute Nacht aufbrechen. Danke Hinata.“ Und er war ihr wirklich dankbar. Seine blauen Augen strahlten, er hatte wieder ein Ziel und das wollte er auf alle Fälle erreichen. Er würde seine Freunde finden und wenn es das letzte war was er tat. Gerade wollte er ihre Hand loslassen, um zu Hause ein paar Sachen zusammen zu packen, als sich Hinatas Griff verstärkte und er sich überrascht wieder der jungen Frau zuwandte.

„I-ich m-möchte dich gerne begleiten, N-naruto-kun“, stammelte sich und konnte sich nicht überwinden ihm in die Augen zu sehen.

„Aber Hinata…“

„Bitte sag nicht nein“, und nun sah sie ihm doch in die Augen. Ihre fliederfarbenen Augen strahlten eine Entschlossenheit aus, die Naruto nur selten bei ihr gesehen hatte. Einmal hatte er sie so gesehen, als sie gegen ihren Cousin Neji kämpfen musste und alles gegeben hatte und ein weiteres Mal bei ihrer ersten gemeinsamen Mission. „Ich möchte dir gerne helfen und mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, wenn du alleine gehst. Bitte lass mich mit dir kommen. Ich verspreche ich werde dir auch nicht zur Last fallen.“ Das überraschte ihn nun doch. Sie dachte wirklich, dass sie ihm zur Last fallen könnte? Sie war so eine starke Kunoichi, doch sie hielt so wenig von sich und ihren Fähigkeiten.

Plötzlich spürte die junge Frau etwas Warmes auf ihrer Haut und konnte nicht fassen, als sie realisierte, dass Naruto seine Hand an ihre Wange gelegt hatte. Auf einmal sah er sie mit einem weichen Blick an, bei dem man dahinschmelzen könnte und sprach sanft: „Als ob du eine Last für mich wärst, Hinata. Ich würde mich freuen, wenn du mich bei der Suche unterstützen würdest.“

Waffenstillstand

Das nächste an das sie sich erinnerte war ein herrlicher, leckerer Duft, der in der Luft lag und leicht in ihrer Nase kitzelte. Langsam öffnete sie ihre Augen und schaute in den blauen Himmel, der sich über ihr erstreckte. Mittlerweile war die Sonne vollends aufgegangen und wärmte mit ihren Strahlen angenehm ihre Beine. Der Rest ihres Körpers war im Schatten eines großen Steins verborgen neben dem sie lag. Leicht irritiert richtete sie sich ein wenig auf und stützte sich auf ihre Ellenbogen. Nur wenige Meter von ihr entfernt befand sich eine Feuerstelle und nun konnte sie auch den Grund für diesen schmackhaften Geruch ausmachen: Auf Stöcken aufgespießt brutzelten mehrere Fische vor sich hin. Bei diesem Anblick meldete sich augenblicklich ihr Magen zu Wort. Erst jetzt merkte sie wie ausgehungert ihr Körper doch war. Ihre letzte Mahlzeit lag schon eine gefühlte Ewigkeit zurück.

„Sie sind noch nicht fertig“, meldete sich auf einmal eine ihr wohlbekannte Stimme zu Wort. Aus den Augenwickeln sah sie wie Sasuke an ihr vorbei ging. Mit zwei weiteren Fischen in der Hand setzte er sich im Schneidersitz, mit dem Rücken zu ihr, ans Feuer. Gebannt schaute sie zu, wie er die übrigen Fische ebenfalls auf Stöcke steckte und musste stark schlucken als sie bemerkte, dass sein Rücken komplett unbedeckt war. Zarte Muskeln zeichneten sich unter seiner blassen Haut ab und zogen ihre Augen in einen Bann, bis sie seine Stimme auf einmal in die Realität zurückholte. „Hast du genug gestarrt?“ Er hatte seinen Kopf in ihre Richtung gedreht und sah sie monoton an. Augenblicklich schlich sich eine leichte Röte auf Sakuras Gesicht, welches sie schnell von ihm abwandte und patzig antwortete:

„Ich habe nicht gestarrt!“

„Hn.“, erwiderte Sasuke nur und drehte sich wieder zum Feuer um.

„Warum hast du überhaupt immer noch nichts an?“

„Sieh mal an dir runter“, bekam sie nur als Antwort und als Sakura dieser Aussage Folge leistete wurde ihre Gesichtsröte nur noch einen Tick dunkler.

Ein leises und beschämtes „Oh“ entglitt ihr, als sie bemerkte wessen Kleidung sie doch anhatte. Ihr Körper war mit nichts weiter als Sasukes Leinenhemd bedeckt, welches dank der männlichen Größe ihr wenigstens bis über den Po ging. Peinlich berührt versuchte sie das Hemd noch ein Stück weiter runter zu ziehen doch es rutschte immer wieder hoch. Seufzend gab sie auf und krabbelte stattdessen langsam auf die Feuerstelle zu. Sie setzte sich neben Sasuke, zupfte noch einmal das Leinenhemd zurecht und vermied es in seine Richtung zu schauen. Sie konnte sich noch ganz genau an das erinnern was passiert war. Und auch wenn sie eine gewisse Abneigung gegenüber dem Uchiha spürte, kam sie nicht umhin sich für das was sie getan hatte zu schämen.

„Sasuke?“, begann sie zaghaft und schaute dabei nur aufs Feuer. Zu mehr war sie nicht in der Lage. Sie merkte wie er ihr den Kopf zudrehte und nahm dies als Zeichen dafür, dass sie reden konnte und er ihr zuhörte. „E-es…es tut mir Leid.“

Überrascht weiteten sich die Augen des Schwarzhaarigen leicht, als er ihr beschämtes Gesicht sah. Sie entschuldigte sich? Bei ihm? Damit hätte er nun am allerwenigsten gerechnet und ihm war auch nicht ganz klar WARUM sie sich entschuldigte. Für ihn gab es keinen Grund sich zu entschuldigen. Immerhin wusste er ja warum sie so ausgerastet war und dass es auf keinen Fall ihre Schuld gewesen war. „Ich weiß wirklich nicht was mit mir los war. Da war diese unglaubliche Wut und dieser Zorn, der mich übernahm…ich hatte einfach keine Kontrolle mehr. Ich…“

„Du hattest keine Schuld, Sakura.“

„Huh?“ Überrascht hob sie ihren Kopf und sah ihn nun direkt an. Locker stocherte er mit einem Ast im Feuer herum und sah sie nicht an, bevor er weiter sprach.

„Das Mal des Fluches ist dafür verantwortlich.“ Auf einmal dämmerte es Sakura. Orochimarus Angriff, seine Zähne an ihrem Hals, der Schmerz und die Kälte, die sie übermannt hatten und die Macht, die sie in ihrem Zorn gespürt hatte. Erschrocken erinnerte sie sich an jenen Tag, der alles verändert hatte. An den Wald des Schreckens, die Chunin-Prüfung, die erste Begegnung mit Orochimaru und das fürchterliche Bild von Sasuke im Zustand des Juin. Die Veränderungen in ihrem Leben, in Sasukes Leben seit eben jenem Tag. Die Finsternis die ihn übermannte, die ihn von ihr und dem gesamten Dorf weggezogen hatte. Ein unangenehmer Schauer überkam sie. Hatte sie auch so furchterregend ausgesehen? Würde sich ihr Leben auch so verändern? Würde sie auch der dunklen Seite verfallen? Verzweifelt hielt sie sich den Kopf, ihr Atem ging stoßweise. Das war ihr einfach alles zu viel. Sie wollte das nicht. Sie wollte kein tollwütiges Monster sein, das sich nicht unter Kontrolle hatte.

„Sakura?“ Das plötzliche Verhalten seiner Teamkollegin wunderte ihn. Woran dachte sie, dass sich auf einmal ein derartiges Entsetzen auf ihren Augen widerspiegelte? Nun gut, sie war nun mit Orochimarus Mal gezeichnet, aber das war noch lange kein Weltuntergang. Immerhin besaß er selbst eines und er lebte noch, trotz dessen er sich Orochimaru widersetzt hatte. Er konnte ja nicht ahnen wie viel mehr diese Tatsache in Sakuras Gedanken hervorrief und dass ihr die Geschehnisse von damals doch derart zu schaffen machten. Auf einmal tat er etwas für ihn wirklich untypisches und er wusste auch nicht warum er das tat, doch er wollte die junge Frau aus ihren Gedanken reißen, die sie augenscheinlich fast zum Durchdrehen brachten. Behutsam legte er eine Hand auf ihr Knie. Diese eine untypische Berührung schaffte es tatsächlich, dass Sakura zu ihm sah und sich ihre Augen weiteten. So als würde sie gerade in das Antlitz eines Geistes sehen. „Beruhige dich Sakura“, sagte er ungewöhnlich sanft, doch es wirkte. Das Zittern hörte auf, ihre Atmung beruhigte sich.

„Was soll ich jetzt tun?“, hauchte sie. Der durchdringende Blick des Schwarzhaarigen hielt sie fest. Sie konnte den Blick nicht abwenden und er tat es ebenfalls nicht. Und auch wenn es sie im Normalfall gestört hätte ihn länger als nötig anzusehen, so hatte das tiefe schwarz seiner Augen in diesem Fall eine merkwürdig beruhigende Wirkung auf sie. Es kam ihr wie Stunden vor ehe sich Sasuke von ihr abwandte und seine Hand von ihrer Schulter nahm.

„Erst einmal etwas essen“, antwortete er und reichte ihr einen der Fische.

Zögerlich biss sie von ihrem Fisch ab. Er schmeckte herrlich und war die reinste Wohltat für ihren ausgehungerten Magen und für ihre Seele, die sich immer mehr beruhigte.
 

Nachdem sie ihren Fisch gegessen hatten, schlüpfte Sakura wieder in ihre eigenen Klamotten, die Sasuke ihr wortlos gereicht hatte. Sie verbarg sich vor ihm hinter den großen Felsen, doch er schien sich eh nicht für sie zu interessieren. In Gedanken versunken schaute er in die Flammen und drehte sich nicht einmal in ihre Richtung. Sie fragte sich, was wohl mit ihm los war. In dem Wissen, dass sie sowieso keine ordentliche Antwort erhalten würde, fragte sie ihn auch gar nicht erst danach.

Endlich wieder in der eigenen Kleidung fühlte sich Sakura doch gleich wieder ein wenig wohler. Das Hemd war dezent luftig gewesen und bei dem Gedanken daran, dass sie darin gekämpft hatte wurde ihr speiübel. Sie war ja halbnackt gewesen!

Schnell schüttelte sie den Kopf und vertrieb den Gedanken, dass Sasuke sie so gesehen hatte. Vermutlich ließ ihn das ganze eh kalt. Sie ging ans Flussufer und wusch sich mit dem klaren kalten Wasser ihren Körper ab. Katzendusche musste fürs erste ausreichen, dachte sie sich, denn sie wollte unbedingt vermeiden sich noch ein weiteres Mal ausziehen zu müssen, wenn Mister Uchiha in der Nähe war. Nach der ganzen Misere wusste sie eh nicht wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte. Normalerweise war sie immer sehr direkt, auch zu Sasuke, seit der wieder zurück war. Doch nun schien sie in ihr altes schüchternes Muster zu fallen und sie wusste sich auch nicht anders zu verhalten, denn sie war unsicher und hatte Angst was jetzt mit ihr passieren würde. Deswegen fasste sie den Entschluss ihn danach zu fragen.

Zögernd ging sie zum Feuer und rieb sich nervös die Arme, so als würde sie frieren, bevor sie anfing zu sprechen.

„Was passiert jetzt mit mir, Sasuke?“ Der Uchiha schaute auf und wunderte sich über ihre schüchterne Haltung, doch er sprach sie nicht darauf an, stattdessen fragte er sie:

„Wusstest du, dass nur etwa 10% derjenigen überleben, denen Orochimaru das Juin auferlegt hat?“ Sie schüttelte den Kopf und schluckte schwer. Nur 10%? Er stand auf und schaute sie nun direkt an. „Wir werden das Juin verschließen, damit wir Orochimarus Kontrolle und den Ausbruch dessen Kräfte vermeiden.“

„Verschließen?“ Er nickte.

„Aber das werden wir an einem sicheren Ort tun. Das Versiegelungsjutsu könnte dich für einen gewissen Zeitraum schwächen oder aus Gefecht setzen.“

„Dann sollten wir schnell ins Dorf zurückkehren.“

„Dafür bleibt keine Zeit.“

„Ich werde mich garantiert nicht von dir außer Gefecht setzen lassen“, sie hatte ihren Mut wieder gefunden. Sie konnte ihm widersprechen. „Wer weiß was du Perversling dieses Mal mit mir anstellst.“

„Jetzt bleib mal locker.“

„Locker? Das letzte Mal war ich fast nackt!“

„Hätte ich dich lieber erfrieren lassen sollen?“, fuhr er sie unbeherrscht an und Sakura stockte. Normalerweise war Sasuke dafür bekannt alles kalt und gelassen hinzunehmen, doch nun sah sie eine andere Seite. Und es kam noch besser. Als ob es ihm Leid täte, dass er sie soeben angefahren hatte, seufzte er ergeben und fuhr sich mit der Hand in den Nacken. „Hör zu“, fuhr er etwas ruhiger fort. „Wir sitzen beide in der gleichen Misere. Wie wäre es mit einem Waffenstillstand? Zumindest bis wir das Dorf erreicht haben?“

„Huh?“, Sakura war erstaunt über diesen Vorschlag und dass ausgerechnet der Uchiha ihn stellte. Doch sie bekam sich schnell wieder in den Griff, verschränkte abweisend ihre Arme vor der Brust und schaute ihn finster an. „Aber nur wenn du deine Griffel bei dir lässt.“

Ein raues Lachen verließ seine Kehle ehe er antwortete: „Glaub mir, ich habe nicht vor dir an die Wäsche zu gehen, Sakura.“

„Das ist auch gut so!“, erwiderte sie barsch und begann wie Sasuke, die wenigen Sachen zu verstauen, die sie bei sich hatten.

Schweigend folgte sie ihm, denn Sasuke hatte schon eine bestimmte Richtung eingeschlagen. Sie wusste nicht wohin sie der Weg führen würde, doch sie hoffte einfach nur, dass sie nicht zu lange mit ihm allein sein musste. Sie hatten zwar einen Waffenstillstand geschlossen, doch dass hieß nicht, dass sie ihm nicht noch immer die Krätze an den Hals wünschte. Doch sie war auf ihn angewiesen, denn nur er wusste ihr momentan zu helfen. Bei dem Gedanken an das Mal fuhr sie leicht über die Stelle an ihrer Haut an der sie die schwarzen Male wie einen Druckpunkt wahrnahm. Seit sie wusste was genau mit ihr passiert war plagte sie ein ungutes Gefühl. Was jetzt auf sie zukommen würde, blieb ungewiss, doch eines war klar: Sie musste Sasuke vertrauen, denn er war in diesem Moment ihre einzige Chance.
 

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Stunden vergingen in denen sie ziellos durch die Gegend streiften. Ihre Füße schmerzten, doch Sasuke hatte darauf bestanden, dass sie sich auf dem Boden fortbewegten um so wenig aufzufallen wie nur möglich. Sie würden ohnehin schon stirnrunzelnd betrachtet werden, weil sie drecküberhäuft und in eingerissenen Klamotten unterwegs waren.

Ein Seufzen entfuhr ihrer trockenen, rauen Kehle, weswegen sie wieder einmal zu ihrer Trinkflasche griff. Doch zu ihrem Bedauern entlockte sie dieser nur einen einzigen Tropfen. Die Hitze brannte heute gnadenlos und glücklicherweise waren sie mittlerweile in einem Wald, der die meisten Strahlen mit seinem dichten Blätterdach von ihnen fern hielt. Nichts desto trotz hatte sie ihren gesamten Wasservorrat bereits aufgebraucht.

„Hier.“ Völlig erschrocken konnte sie gerade noch den Trinkbeutel auffangen, den Sasuke ihr zugeworfen hatte. Überrascht schaute sie den jungen Mann an. Sie hatten seit Stunden kein Wort miteinander gesprochen und ehrlich gesagt hatte sie schon den Verdacht er würde es überhaupt nicht bemerken, wenn sie auf einmal hinter ihm tot umgefallen wäre. Doch anscheinend hatte er sie die ganze Zeit im Auge behalten, ohne dass sie dies bemerkt hatte, denn sonst wäre ihm wohl kaum aufgefallen, dass sie nichts mehr zu trinken hatte. Doch was sie noch mehr überraschte, war die Tatsache, dass sich der Trinkbeutel noch recht voll anfühlte. War er denn nicht am Verdursten?

„Ehm…danke“, erwiderte sie verwirrt und hielt die Flasche an ihre ausgetrockneten Lippen. Am liebsten würde sie den gesamten Inhalt leeren, doch sie hielt sich zurück und genehmigte sich nur einen Schluck, ehe sie die Flasche wieder an Sasuke übergab.

„Viel hast du aber nicht getrunken.“

„Es ist dein Wasser. Du hast doch bestimmt auch Durst.“

„Ich bin es gewohnt umherzureisen. Mein Körper hat sich darauf eingestellt mit weniger Wasser auszukommen, wenn es sein muss. Außerdem glaube ich, dass wir schon bald unsere Vorräte auffüllen können.“

„Ach ja? Wie kommst du darauf?“

„Ich habe mit meinem Sharingan bereits einige kleinere Menschenmassen nicht weit von ihr ausmachen können“, er drehte sich um und führte seinen Weg fort. „Aber der Wegweiser war auch ganz hilfreich“, ergänzte er und deutete mit seiner Hand locker in eine Richtung, in der ein Wegweiser an einem Baum haftend verriet, dass der nächste Ort nur knapp drei Kilometer entfernt von ihr war.

„Oh“, entkam es der wieder einmal überraschten Kunoichi, die sich in Bewegung setzte und schnell den Uchiha einholte. Sie ging neben ihm her und konnte sich auf einmal ein kleines Lachen nicht verkneifen.

„Was ist denn mit dir los?“

Kichernd antwortete sie: „Ich hätte nie gedacht, dass du mal einen Witz reißen würdest.“

„Hn.“ Sakura hatte nicht erwartete, das er auch lachen würde, doch aus dem Augenwinkel heraus konnte sie erkennen, dass sich sein Mund leicht nach oben zog. Vielleicht würde diese Reise doch nicht so schlimm werden wie sie befürchtet hatte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Kurz und knackig. Aber keine Sorge, nicht jedes Kapitel ist derart kurz :-D Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (63)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dragonmaster
2016-10-08T19:48:45+00:00 08.10.2016 21:48
Bitte mach weiter!!!
Von:  Sesshy500
2016-07-11T18:02:52+00:00 11.07.2016 20:02
Hey, ich lese deine Fanfic jetzt schon ne Weile und freue mich immer, wenn ich ein neues Kapitel lesen darf.
Besonders da ich die FF regelrecht liebe, seit Saku das Mal des Fluches bekommen hat.
Ich finde die Idee interessant, dass nicht nur Sasuke darunter leiden musste und das er ihr jetzt helfen kann.
Ich finde es schade, dass Saku so schlecht von ihm denkt und hoffe das bessert sich.
Sag doch bitte bescheid, wenn es weitergeht.

Gruß Sesshy
Von:  Dragonmaster
2016-07-01T19:43:21+00:00 01.07.2016 21:43
Die story ist cool! Mach bitte bald weiter!:-)
Von:  Stevy
2016-05-11T18:29:04+00:00 11.05.2016 20:29
Super toll geschrieben. Keine komischen Formulierungen, keine Rechtschreibfehler.
Alle chars die wichtig sind und dazu gehören sind mit dabei.
Super spannend, nix vorhersehbares.
Schreib bloß schnell weiter ich bin total aus dem Häuschen 😀😉
Von:  Cosplay-Girl91
2016-05-11T08:41:24+00:00 11.05.2016 10:41
Tolles Kapitel :)
Mach weiter so.
Mal sehen wie es zwischen den Beiden noch weiter geht.
Lg
Von:  Hinaxsasu-chan
2016-05-10T20:51:23+00:00 10.05.2016 22:51
Tolle fanfic freue mich schon aufs nächste kappi
Von:  Atenia
2016-03-11T22:14:25+00:00 11.03.2016 23:14
Ich ahbe gerade die story entdeckt richtig cool
Antwort von:  EviLaNGeL14
11.03.2016 23:53
Danke :)
Von:  Cosplay-Girl91
2016-03-09T23:49:16+00:00 10.03.2016 00:49
Tolles Kapitel :)
Mach weiter so.
Sehr schön geschrieben.
Lg
Antwort von:  EviLaNGeL14
10.03.2016 08:49
Dankeschön :-)
Von:  Sesshy500
2016-01-23T20:14:21+00:00 23.01.2016 21:14
Hallo EviLaNGeL,
ich liebe deine FF über alles ich habe sie gerade gefunden und begonnen und würde mich sehr darüber freuen, wenn es bald weitergehen würde.
Ich verfolge die FF gerne mit und gucke was aus meinem Lieblingspairing SasuSaku wird und wie Saku reagiert sobald sie aufwacht.
Sasu ist zwar OoC, aber das macht nichts, das ist eher süß als störend.
Ich würde gerne darum bitten eine ENS von dir zu erhalten, sobald es ein neues Kapitel gibt.

Würde mich freuen bald von dir zu hören.
Gruß Sesshy
Antwort von:  EviLaNGeL14
24.01.2016 11:35
Was für ein netter Kommentar *.* Dankeschön.
Ja Sasulein ist etwas Ooc aber dennoch nicht übertrieben xD
Wegen der ENS also ich bekomme eigentlich immer ne EMail wenn in einer FF auf meiner Favoritenliste ein neues Kapitel erscheint. O.O
Naja aber notfalls schicke ich dir eine ;-)
Liebe grüße
Von:  Sonni
2016-01-04T03:17:30+00:00 04.01.2016 04:17
Hihi
Eine sehr schöne ff hast du da
Ich bin schon sehr gespannt wie es weiter geht
Fals du ens verschickst hätt ich gerne eine wenn es weiter geht
Weiter so!
LG Sonni
Antwort von:  EviLaNGeL14
04.01.2016 10:42
Dankeschön :-) Schicke eigentlich keineE NS mehr, da man ja automatischp er E-Mail benachrichtigt werden kann. Ich werde zumindest über neue Kapitelm einer Favoriten benachrichtigt


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