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Ehre und Stärke II : Plutos Boten

oder: Gundam Wing goes Ancient Rome
von

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Disclaimer: Gundam Wing und die Charaktere gehören nicht mir sondern Sunrise und Bandai. Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte.

Kommentar: Dafür, dass ich ansonsten nicht gerne reine Kampfszenen schreibe, bin ich mit dieser recht zufrieden. :)

Hi jogole: Na, so leicht kann ich es den Helden auch nicht machen.

Der zweite Teil ist ja bald zu Ende. Seid ihr überhaupt an dem dritten interessiert. Ich habe ihn nämlich noch nicht begonnen zu schreiben...
 

Kapitel XXXVIII
 

Die Situation glitt ihnen aus den Händen. Aber was sollten sie auch gegen diese Übermacht ausrichten können? Selbst wenn sie mit Waffengewalt gegen die Menschenmenge vorgehen würden, sie waren gnadenlos in der Unterzahl.

Zechs betete zu den Göttern, dass die Pferde wenigstens ruhig blieben und dass er und die anderen nicht die Kontrolle über die Tiere verloren. Unzählige Menschen würden verletzt werden falls eines der Pferde steigen oder durch die Menge preschen würde. Aber sie konnten sich auch schlecht einen Weg durch das Getümmel kämpfen. Immer mehr Schaulustige drängten an die Absperrung der Arena.

Zechs wandte sich um und konnte gerade noch erkennen, wie der hoplomachus seine Lanze umherwirbelte und Quatre damit am Kopf traf. Der Tribun ging sofort in die Knie und stürzte auf den Sandboden. Selbst von seiner Postion aus konnte Zechs erkennen wie das Blut die blonden Locken rot färbte.
 

Weder Heero noch Sally schienen etwas unternehmen zu wollen. Heero starrte mit erstarrten Gesichtszügen auf die Arena und die Gladiatoren. Sally hatte die Augen weit aufgerissen und biss sich auf die Lippen.
 

Quatre würde sterben. Da war sich Zechs sicher. Die Menge nahm den Ruf ein paar Zuschauer auf, die lautstark Quatres Tod forderten. Bald schallte es über den gesamten Platz: „iugula! iugula! Abstechen! Abstechen!“

Zechs gefror das Blut in den Adern. Er hatte gedacht den Rufe und das Gebrüll der römischen Reiterei in den Wäldern Germanien wäre schon grausig genug gewesen, doch es war nichts gegen die Blutlust dieser Menschen hier.
 

Mochte es gegen die Regeln der Gladiatorenkämpfe sein – und er wusste, dass es ein festes Reglement gab, das nicht gebrochen werden durfte - sie mussten doch irgendetwas unternehmen! Zechs hatte man erzählt, dass ein Gladiator gefasst seinem Tod gegenübertreten musste, kniend hatte der Todgeweihte das Schwert seines Gegner zu erwarten, das ihm durch den Nacken gestoßen wurde.
 

‚Nein, aber nicht Quatre!‘, falls Trowa je wieder zurückkommen würde, da könnte Zechs dem Pferdeknecht nicht in die Augen sehen können und gestehen, dass er nichts unversucht gelassen hatte um Quatre zu retten.

Trowa war sein Freund und er mochte sogar den Tribun gut leiden.
 

Während Zechs die Zügel seines Pferdes dem jungen Mann mit der Zahnlücke in die Hand drückte, der noch immer neben ihm stand, und sich einen Weg zu der Absperrung erkämpfte, dachte er an diesen Augenblick in Germanien zurück als er Quatre das erste Mal getroffen hatte. Es schien ihm wie ein anderes Leben. Er war damals ein anderer Mensch gewesen.

Quatre war damals nicht mehr als ein römischer Offizier gewesen, der sich Zechs‘ Respekt verdient hatte, weil er unbewaffnet in das feindliche Lager geritten war um eine Nachricht zu überbringen.

Damals hatte Zechs nicht gezögert Quatre zur Flucht zu verhelfen und so zögerte er auch jetzt nicht.

Er beachtete die erbosten Blicke nicht, die ihm die Einwohner Caeres zuwarfen. Die Rüstung der Prätorianer schien sie abzuschrecken nicht gegen ihn handgreiflich zu werden und so gelangte er unbehelligt an die Holzabsperrung.
 

Mit einem Sprung stand er in der Arena und die „iugula“-Schreie verstummten nach und nach, ebenso hielten die zwei übrigen Gladiatoren inne als er zu jener Stelle ging, wo Quatre lag. Er kniete nieder und hob eine Hand vor den Mund Quatres, glücklicherweise spürte er sofort einen warmen Hauch an seinen Fingern. Der Tribun atmete noch, war aber nicht bei Bewusstsein, doch konnte Zechs nicht auch noch Sally in die Arena holen damit sie Quatres Verletzungen behandelte.

Überhaupt hatte er keinen Plan wie er vorgehen sollte. Am liebsten würde er Quatre einfach aus der Arena tragen, aber so leicht würde es nicht werden.
 

Er richtete sich auf und streckte das Kinn in die Höhe. Wenn er schon den jungen Passanten hatte täuschen können und dieser glaubte, dass Zechs ein hochrangiger Offizier der Prätorianer war, dann vielleicht auch die Zuschauer? Nun, viele Möglichkeiten gab es nicht. Er musste etwas unternehmen, sonst würden die Gladiatoren gleich noch ihn zu töten versuchen. Damit wäre Quatres Ende auch nur aufgeschoben.
 

Zechs behielt zwar seinen Helm auf, doch schob er ihn etwas zurück, dabei streckte er das Kinn in die Höhe und breitete die Hände aus als sich an die Menge wandte.

„Bürger!“, rief er und zu seiner eigenen Überraschung zitterte weder seine Stimme noch seine Hände.

„Dieser Mann ist kein Mörder!“, verkündete er und bevor die ersten Widersprüche aufkeimen konnten, sprach er schnell weiter. „Er ist Tribun der römischen Armee und hat unserem Reich und dem Kaiser große Dienste erwiesen. Keiner hat mehr Germanen über den Styx geschickt und selbst mehr als ein duzend Mal dem Tod ins Auge gesehen.“ Das war schlichtweg gelogen, doch Zechs hoffte, dass dies die nötigen Worte waren, die dazu führten, dass das Publikum seine feindselige Haltung gegenüber Quatre änderte und ihn begnadigte. Siegeswille, Tapferkeit und Todesbereitschaft, hieß es nicht, dass die Römer dies als die besten mannhaften Tugenden betrachteten?

Das Publikum war noch nicht überzeugt.
 

Bei seinen nächsten Worte hoffte er, dass Treize hier ebenso beliebt und berühmt war wie in Rom. „Konsul Treize Khushrenada persönlich hat mich beauftragt seinen Tribun wieder zurück nach Rom zu bringen und diesen Auftrag werde ich auch erfüllen, wenn es sein muss mit meinem Leben.“
 

Zechs hatte ja keine Ahnung, dass seine Worte, die er mit einer derartigen Inbrunst vorgetragen hatte, auf eine harte Probe gestellt werden würden.

Selbst Treize wäre stolz auf ihn gewesen, Zechs‘ Gestik und Haltung, seine Wortwahl alles gereichte einem versierten Senator zur Ehre. Doch den Einwohnern von Ceare war es immer noch nicht genug.
 

„Kampf! Kampf!“, skandierte die Menge und Zechs sah, wie ein weiterer Mann die Arena betrat. Es war wohl einer der Schiedsrichter oder vielleicht auch der Besitzer der Gladiatorenschule, der Quatre verpflichtet hatte.
 

Das letztere war der Fall, denn der Mann verlor keine Zeit und redete auf Zechs ein, sich doch wieder zurückzuziehen. „Ich biete dir mehr als der Konsul. Wie wäre es mit einer Beteiligung an den Wettgewinnen. Sagen wir dreißig Prozent?“
 

Wut und Ärger kochten in Zechs hoch. Allein, dass hier Menschenleben verspielt wurden, dass dieser Mann auch noch die Frechheit besaß...
 

„Nun, was ist... vierzig Prozent?“, versuchte der Mann weiter zu feilschen als er Zechs‘ Blick bemerkte.
 

Bevor er sich beherrschen konnte, zog er sein Schwert und richtete es auf den Geschäftsmann. Ein kollektives Raunen ging durch die Menge und schlagartig wurde es wieder still. „Schlange! Ich werde das Leben meines Freundes verteidigen und kein Geld wird mich davon abbringen.“, rief er und tatsächlich, die ersten Zuschauer jubelten als sie diese Worte vernahmen. Ganz deutlich hörte Zechs die kräftigen Stimmen von Heero und Alex, die eifrig darum bemüht waren Zechs‘ neu gewonnene Fürsprecher verbal zu unterstützen.
 

Zechs hatte verstanden, dass sein und Quatres Leben nicht nur von seinen Fähigkeiten in der Schwerkunst abhängig waren. Vielmehr musste er der Menge Unterhaltung bieten.

Er nahm sein eigenen Schwert in die linke Hand, während er mit der Rechten nach Quatres fallen gelassener Waffe griff. „Mit dieser Klinge werde ich fortführen was er begonnen hatte.“ Dabei streckte er das Schwert in die Höhe und wandte sich den zwei verbleibenden Gladiatoren zu.

Die Menge jubelte, schließlich gab es einen neuen Kampf, der versprach äußert interessant zu werden.
 

Es war unmöglich gegen beide Kämpfer gleichzeitig anzutreten. Zechs musste einen der Gladiatoren schnell kampfunfähig machen, nur so hatte er eine Chance zu bestehen. Ihm war aufgefallen, dass der murmillo mit seinem rechten Bein hinkte, was Zechs einen Vorteil verschaffte, wenn er es verstand sich schnell zu bewegen und diese Schwäche für sich nützte.

Lediglich das linke Bein des Mannes war durch die Beinschiene geschützt, besser also er konzentrierte seine Hiebe auf die rechte Körperhälfte. Er hoffte, dass die Gladiatoren nicht wussten, wie sie mit einem Schwertkämpfer umzugehen hatten, der zwei Schwerter auf einmal führte. Dieses Überraschungsmoment musste Zechs aber auch nutzen, verzichtete er deswegen auf den Schutz eines Schildes.

Diesen ganzen Überlegungen rasten durch Zechs‘ Kopf während er sich schützend vor Quatre stellte und versuchte einen guten Zeitpunkt für die erste Attacke zu erkennen.
 

Der andere Gegner, der hoplomachus mit Lanze, war ein junger Heißsporn, denn sobald die drei Kämpfer sich zwei Mal umkreist hatten, preschte er nach vorn und stieß mit seiner Lanze nach Zechs.

Geschickte wich Zechs aus, in dem er seinen Rücken zurückbog. Dieses Manvöer erinnerte mehr an einen gelenkigen Tänzer als einen Kämpfer in Rüstung, doch es war zum einen effektiv und überraschend und spektakulär für die Zuschauer.

Zechs spürte den Luftzug auf seiner Haut als sich die Klinge der Lanze durch die Luft schnitt. Das Publikum applaudierte beifällig.
 

Blitzschnell richtete sich Zechs wieder auf und der hoplomachus konnte nicht mehr abstoppen. Er wäre direkt in Zechs hineingerannt, wenn dieser nicht einen Schritt zur Seite getan und den Fuß ausgestreckt hätte, um ihn zum Stolpern zu bringen. Der Gladiator fiel in den Sand und die Zuschauer lachten.
 

Es wäre ein leichtes gewesen den Mann jetzt gleich schwer zu verletzen und damit den Kampf für ihn zu beenden. Doch das Publikum dürstete nach einem spektakulären Duell und wollte keine schnelle Entscheidung. Die Leute wollten unterhalten werden und nur so konnte er ihre Gunst gewinnen. Zechs hoffte nur, dass er diese Entscheidung nicht später bereuen würde.
 

Inzwischen griff ihn der murmillo an. Mit weiten Schwüngen bewegte er sein Kurzschwert und wollte Zechs damit vor sich her treiben.

‚Der erste Schritt zur Abwehr eines Gegners ist wissen, was er vorhat.‘, diese alte Weisheit schallte Zechs durch den Kopf und scheinbar ließ er sich durch die Arena treiben.
 

Dabei wartete Zechs nur auf den richtigen Moment, in dem der Gladiator nach vorne schritt und dabei sein gesamtes Gewicht auf dem schwächeren, lahmen, rechten Bein lastete.

Dann war es soweit: Zechs schoss nach vorn, unternahm einen Schlag gegen das Schwert seines Gegners und tauchte unter den Klingen nach rechts ab. Das Handgelenk des Gladiators traf ihn am Rücken. Zechs spürte es kaum, trug er doch einen Brustpanzer, doch sein Plan ging auf. Der murmillo vermochte sich nicht rechtzeitig zu drehen so dass seine ungeschützte Seite nun Zechs‘ zugewandt war.

Mit einer Abwärtsbewegung seines linken Schwertes fügte er dem Mann einen tiefen Schnitt zu, drehte sich und stieß noch in der Bewegung mit dem anderen Schwert zu.

Der Mann schrie überrascht auf und ließ vor Schmerz den Schild fallen. Doch bevor Zechs ihn weiter bedrängen konnte, griff schon wieder der hoplomachus an. Keine Zeit zum Luftholen.
 

Dieses Mal war er auf der Mann besser aufmerksamer und rannte nicht mehr blindlings gegen Zechs an. Vielmehr stieß er immer wieder mit seiner Lanze nach Zechs und auf die Dauer konnte Zechs nicht immer ausweichen. Jetzt würde er wohl doch einen Schild benötigen und da kam ihm der nicht mehr benutzte Schild des murmillo gerade Recht.

Während sein Gegner seine Lanze in einem weiten Bogen schwang, nahm Zechs den Schild auf. Gerade rechtzeitig um damit einen weiteren Schlag zu parieren. Doch die Wucht ließ ihn in die Knie gehen. Der Sand der Arena drang unter seine Beinschienen ein und die Muskeln seine Arme wollten vor Anstrengung schier zerspringen als er sich gegen den Schild und gegen den Gegner stemmt, um sich wieder aufrichten zu können.
 

Nie hätte Zechs es sich träumen lassen, dass er einmal dankbar um die zahlreichen Stunden war, während denen er gegen Treize mit Lanze und Schild gekämpft hatte. Treize war ein viel schwieriger Gegner als dieser hoplomachus gewesen, viel agiler und hinterhältiger. Treize hätte ihn schon in dem Moment bezwungen, in dem er mit den Knie den Boden berührt hatte.
 

Treize hatte ihm damals auch einen gefährlichen Trick gezeigt, mit dem man die Lanze des Gegner zum Brechen bringen konnte. Genau dieser Trick konnte jetzt seines und Quatres Leben retten.

Zechs erinnerte sich noch genau daran und bei dem nächsten Stoß des Gegners sorgte er dafür, das die Lanze in den Freiraum zwischen seinem Schild und Körper stieß. Fast hätte die Metallspitze seine Rüstung durchdrungen.

Mit aller Kraft hielt er den Schild fest und drehte sich, so dass der Lanzenschaft zwischen seinem Schild und Körper feststeckte und verkantete. Bevor sein Gegner die Lanze zurückzog, schlug Zechs mit seinem Schild auf den Schaft. Der Rand des Schildes war robust genug und Zechs atmete erleichtert aus als er das Knacken des Holzes hörte. Der Holzschaft brach entzwei.
 

Danach wäre es nur schon ein stumpfsinniges Abschlachten gewesen um den Gladiator zu überwältigen. Aber Zechs tat nicht mehr als seinen Gegner mit einigen spektakulären Schlägen und Finten an den Rand der Arena zu drängen.

Er blickte dem Mann in die Augen als er sein Schwert zum letzten Schlag erhoben hatte und Zechs sah, dass der hoplomachus am Ende war. Er würde ihn nicht wieder attackieren, wenn Zechs ihm nun den Rücken zuwenden sollte.

„Ein guter Kampf.“, raunte Zechs dem Gladiator zu und warf seine Waffen zur Seite.
 

Keiner der Zuschauer forderte mehr den Tod. Vielmehr waren es Jubelrufe, die ihn begleiteten als er Quatres Körper aufhob und ihn aus der Arena trug.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jogole
2009-02-07T13:11:07+00:00 07.02.2009 14:11
Gladiator lässt grüßsen!! XD

und natürlich will ich noch den dritten teil!!! also hopp hopp ran an die tastatur!!!

freu mich schon aufs nächste

lg jogole =^^=


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