Zum Inhalt der Seite

Alles wird sich ändern

denn die Zeit bleibt nicht stehen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Lebensspanne

Alles wird sich ändern

Author: Luna

Genre: Fantasy

Disclaimer: Alle Figuren sowie der Plot gehören mir und Bina-chan.

Part 51 von ?

Warning: bislang keins
 

Vielen Dank für die Kommentare an Richter und Sora_no_Shoni. Wir haben uns sehr gefreut und hoffen, in euch treue Leser gefunden zu haben. ;)
 


 

Dana verstand die Entscheidung ihres Freundes, und doch konnte sie nicht verhindern, dass seine Antwort sie ein wenig enttäuschte. Jedoch schob sie diese Gefühlsregung beiseite und lächelte leicht, ohne zu merken, wie gezwungen es aussah.

„Ja, vielleicht ist das besser so.“

Es war seine eigene, freie Entscheidung und sie hatte nicht das Recht, ihn zum Weitermachen zu bewegen. Ein Leben war bisher schon verloschen in diesem Kampf. Und es würde sicher nicht das Einzige bleiben. Es war normal, dass jemand, der kein Kämpfer war und dem sein Leben etwas bedeutete, nun einen Rückzieher machen würde.

Die Prinzessin schaute sich alle ihre Freunde an, aber bis auf Jules schien keiner aufgeben zu wollen.

Die Stimmung, die ohnehin schon nicht gerade berauschend gewesen war, erreichte nun einen neuen Tiefpunkt. Niemand sagte etwas und schließlich brachen sie schweigend ihr Lager ab und marschierten weiter.
 

Zwei Tage später erreichten sie endlich das vorläufige Ziel – das Dorf, das dem Zerstörten am Nächsten lag und das nun die neue Heimat der Überlebenden werden würde.

Auch dieser Ort schien trostlos zu sein.

Das Land war für Landwirtschaft kaum bis gar nicht mehr geeignet und die Menschen und Elben, die hier lebten, waren unfreundlich und abweisend. Am meisten fiel jedoch auf, dass nur wenig Kinder zu sehen waren.

Der Krieg hatte alles verändert.

Dana fragte sich jedoch, warum der Krieg solch verheerende Ausmaße selbst auf den Boden hatte. Wie konnte er schlecht geworden sein, wenn er vorher überaus fruchtbar gewesen sein musste? Sie konnte sich keinen Reim darauf machen.
 

Die Dorfbewohner, die sie bis hierhin begleitet hatten, verabschiedeten sich von ihnen und gingen nun ihrer Wege. Dana wünschte ihnen viel Glück. Sie hoffte wirklich, dass diese Leute niemals mehr so etwas Schreckliches erleben mussten wie das, was Tage zuvor geschehen war.

„Wir sollten erst mal etwas essen und uns ausruhen“, schlug Eravelle vor. Natürlich machte sie sich bei diesem Vorschlag am meisten um Mellryn Sorgen. Der Marsch hierher war für ihn bereits eine große Anstrengung gewesen.

„Ja, das sollten wir machen“, stimmte auch Dana zu und der Rest der Truppe nickte ebenfalls.

Zack hatte sogar bereits eine kleine Gaststube ausfindig gemacht, wo sie sich ohne zu zögern niederließen. Glücklicherweise hatten sie alle ein wenig Geld bei sich, so dass sie bisher noch nie in Zahlungsschwierigkeiten geraten waren. Aber nun wurde das Geld auch langsam knapp.

Dana und Zack hatten von Sania bisher nie sehr viel Geld als Taschengeld bekommen; auch Eravelle schien nicht gerade reich zu sein und Oranor, Falmarin und Calina sahen auch nicht so aus, als hätten sie viel Geld übrig, ganz zu schweigen von Jules, Lydia und Mellryn.

Einzig Alvar und Estela schienen in der Hinsicht immer flüssig zu sein.

Jules fragte sich schon lange, wo der Elb und die Priesterin so viel Geld herhatten, doch er würde niemals so leichtsinnig sein, die Frau mit den karmesinroten Haaren zu fragen und Alvar gegenüber erschien es ihm zu unhöflich.

Aber zumindest der Elb schien zu wissen, wie es um die finanziellen Belange der anderen stand und lächelte nun ein wenig.

„Bestellt euch, was ihr mögt, ich zahle.“

„Aber das geht doch nicht!“, protestierte Zack, der sich so eine Einladung niemals leisten könnte.

„Doch, doch. Wir sitzen alle im selben Boot, macht euch keine Sorgen!“, meinte Alvar ernst und lächelte aufmunternd.

Lydia musterte ihren Freund von der Seite und stellte fest, dass sie über ihn auch noch nicht so viel wusste. Sie nahm sich aber vor, alles über ihn herauszufinden, was es herauszufinden gab.

„Oh je!“, lachte Dana auf einmal. „Euch beide hat es ja wirklich schwer erwischt.“

Die Prinzessin freute sich für die beiden. Sie fand, dass sie gut zusammen passten.

Sie erntete verlegenes Lächeln der beiden Betroffenen und schallendes Gelächter der anderen.

Doch dann fiel ihr plötzlich etwas ein, worüber sie sich bisher nie Gedanken gemacht hatte.

„Sagt mal“, fragte sie Eravelle leise, damit Alvar und Lydia es nicht hörten, „wir Elben haben doch eine wesentlich längere Lebensspanne als Menschen, nicht wahr?“

Ein Nicken Eravelles ließ Dana Schlimmes befürchten.
 

Selbst als Dana sich die Haare wusch und die Wärme eines Bades genoss, gingen ihr die Gedanken, die sie bereits beim Essen gehabt hatte, nicht mehr aus dem Kopf.

Im Moment mochte es für die beiden Verliebten noch keine Rolle spielen, aber irgendwann würde der Zeitpunkt kommen, wo Alvar noch immer jung aussah, aber Lydia bereits eine alte Frau war.

Die Elbin fand diesen Gedanken ein wenig abschreckend. Sie selbst würde ihren Liebsten, wenn sie denn erst mal einen hatte, nicht als alten Mann verlieren wollen und danach noch eine ganze Weile leben, als wäre nichts geschehen. Natürlich lebten auch Elben nicht ewig, doch waren sie sehr viel langlebiger als normale Menschen.

Sie war so vollends in ihre Gedanken versunken, dass sie nicht einmal bemerkte, wie Lydia hinzukam.

„Woran denkst du?“, fragte die Geschichtenerzählerin und Dana wäre beinahe komplett in der Wanne versunken vor Schreck.

„Oh, äh“, stammelte die Prinzessin, als sie sich wieder gesammelt hatte. „Nichts Wichtiges“, log sie schließlich.

Doch Lydia war eine gute Menschenkennerin. Sie wusste, dass die Elbin etwas bedrückte.

„Du kannst mir alles sagen, Dana“, meinte sie herzlich.

„Aber… es betrifft dich…“, murmelte die Elbin.

„Oh? Dann bin ich jetzt erst recht neugierig!“, grinste Lydia. Erst jetzt fiel Dana auf, dass sie das Falsche gesagt hatte und seufzte. Ihr blieb wohl gar nichts anderes übrig.

„Na schön“, seufzte sie und fühlte sich gar nicht wohl bei der Sache.

Inzwischen hatte sich Lydia zu ihr in die hölzerne Wanne gesetzt und war ganz Ohr.

„Mir ist aufgefallen, dass wir Elben viel länger leben als Menschen“, begann Dana zögerlich und wie erwartet begriff Lydia noch gar nicht, worauf Dana eigentlich hinaus wollte.

„Und?“, fragte die Geschichtenerzählerin und sah Dana mit einem verwirrten Blick an.

„Das bedeutet, dass du viel früher alt werden und sterben wirst als Alvar!“, platzte es nun aus der Prinzessin heraus.

Doch zu ihrer Überraschung lächelte Lydia nur.

„Denkst du, darüber hätte ich mir noch keine Gedanken gemacht?“, fragte sie sanft.

Nun war es an Dana, verwirrt dreinzuschauen und Lydia kicherte.

„Natürlich werde ich eher sterben als Alvar, aber damit muss ich nun mal leben. Deswegen würde ich aber niemals meine Liebe zu ihm aufgeben. Ich möchte immerhin ein langes, erfülltes Leben haben und ich glaube, Alvar sieht das genauso.“

„Aber bedrückt dich dieser Gedanke gar nicht?“, fragte die Elbin.

„Doch, ein bisschen schon, klar. Dennoch ist mir die Zeit mit ihm viel zu kostbar, um sie mit solchen Gedanken zu verschwenden. Liebe kann man nicht steuern. Und noch weniger kann man bestimmen, in wen man sich verliebt. Man kann es nur hinnehmen und genießen, solange es geht.“

Dana staunte, als sie Lydia so reden hörte.

Sie ist sehr weise für ihr Alter, fand sie.
 

Zack und Jules hatten sich derweil mit Silivren beschäftigt, denn immerhin wollte Jules das Mädchen ja nach Rawena bringen und fand, dass er dafür ein bisschen Freundschaft mit ihr schließen sollte.

Sie hatten ein bisschen mit ihr Karten gespielt, bis sie schließlich todmüde eingeschlafen war.

Zack hatte sie in ihr Bett gelegt und sich dann wieder zu Jules gesetzt.

Man konnte ihm richtig ansehen, wie schwer es ihm fiel, von seinem Freund bald Abschied nehmen zu müssen. Immerhin wusste er nicht, ob er ihn jemals wiedersehen würde.

„Dein Entschluss ist unumstößlich?“, fragte er leise und schaffte es nicht mal, Jules dabei anzusehen.

„Ja. Tut mir Leid“, sagte Jules fast ebenso leise und holte dann so tief Luft, als wäre Atmen das Schwerste der Welt.

„Ich kann ohnehin nicht viel ausrichten. Ich bin kein Krieger oder Zauberer und auch sonst stehe ich euch mehr im Weg, als nützlich zu sein.“

Doch er konnte Zack mit diesen Worten nicht täuschen. Der Dunkelblonde hatte schon lange bemerkt, was wirklich in Jules vor sich ging.

„Es ist Eravelle, oder?“, fragte er ohne Umschweife und brachte Jules dazu, sich furchtbar ertappt zu fühlen.

Als Jules nichts dazu sagte, sprach Zack einfach weiter.

„Glaubst du, ich hätte nicht bemerkt, wie du sie ansiehst? Und wie schmerzlich du das Gesicht verziehst, wenn sie sich wieder um Mellryn kümmert? Wenn du immer wieder mit ansehen musst, dass sie nur Augen für ihn hat?“

Zack hatte absolut ins Schwarze getroffen. Das merkte er sofort, als Jules neben ihm nach Luft schnappte und Schwierigkeiten hatte, seine Traurigkeit weiter zu unterdrücken.

Richtige Krokodilstränen rannen bereits über seine Wangen.

„Ich liebe sie, verdammt!“, sagte er, verschluckte dabei die Buchstaben fast. Zum ersten Mal sprach er aus, was er fühlte. Und es tat weh. Sehr weh.

Er war eifersüchtig auf Mellryn, der die ganze Zeit von Eravelle betüdelt wurde und wusste, dass es unfair dem Elben gegenüber war.

Aber Gefühle ließen sich nicht unterdrücken.

Jules gab es nicht gern zu, aber er war das erste Mal richtig verliebt. Und er fand es grausam, die schönste Frau der Welt vor seinen Augen zu haben und sie niemals haben zu können. Ihr niemals sagen zu können, was er für sie empfand. Und gleichzeitig zu sehen, wie sie all ihre Liebe und Zuneigung einem anderen schenkte.

Zack verstand voll und ganz, wie sein Freund sich fühlte.

Er selbst hatte lange gebraucht, um zu bemerken, dass er sich immer mehr zu seiner Ziehschwester hingezogen fühlte. Und er wusste genau, dass er für Dana nie mehr sein würde als ein Bruder.

Und so saßen die beiden jungen Männer nebeneinander, der eine den Tränen nahe, der andere bereits weinend und teilten stumm ihr Leid.
 


 

End of Part 51



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Taroru
2009-11-03T21:53:59+00:00 03.11.2009 22:53
der gedanke war mir auch schon gekommen, aber ich war mir nicht sicher ob ihr das auch so bedenken würdet, das elben ja älter werden XD
habt ihr aber sehr gut mit reingenommen ^^
macht die story wieder lebendig ^^


Zurück