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Der Trank der wahren Gefühle

von

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"Was passiert, wenn sie sich wieder sehen..."

Meine Lieben, hier kommt sie nun, die große Auflösung, was denn da nun schief gelaufen ist. Wer hat Sakura da mitgenommen? Und was stört sie an diesem Bild von ihrem Sasuke so sehr?

Naja, ihr wisst es doch... ;-)

Ich danke euch, ich danke, ich danke euch, für 408 Kommentare, die mir alle sehr viel bedeuten und für 75 Favoriteneinträge, was seid ihr für Schätze! <3 Ich bin total überwältigt^^

Und mehr will ich auch gar nicht sagen, viel Spaß mit dem neuen Chap, ich freue mich über Kommis, *drück*

*Kuchenbuffet aufstell*

*Wink*

Adios^^
 

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68 „Was passiert, wenn sie sich wieder sehen…“
 

Eigentlich hätte ich mich nicht mehr umdrehen müssen, ich wusste doch bereits alles, natürlich gab es keinen Ausweg mehr. Also atmete ich tief durch und wandte meinen Kopf, langsam, zu erschlagen von meiner Erkenntnis, als dass ich es schnell hinter mich hätte bringen können. Es war dunkel in diesem Raum, es gab keine Fenster und trotzdem konnte ich genug sehen, um zu erkennen, dass er nicht hinter mir stand. Auch nicht vor mir. Ich wandte mich zur rechten Seite und dann mit einer bösen und unabwendbaren Vorahnung, sowie der völligen Gewissheit nach links.

Ja, da war er. Wie nicht anders zu erwarten. So dumm.

Jetzt erst fiel mir auf, was mich schon die ganze Zeit gestört hatte…er trug eine Kette um den Hals, eine Kette, die ich nie zuvor gesehen aber schon sehr häufig beschrieben bekommen hatte…Sasuke trug keine Kette, nie, wenn ich ihn sah…

Ich schluckte und zwang mich, zu atmen, es war so eng und stickig an diesem Ort.
 

„Willkommen zurück.“

Er sah immer noch aus wie Sasuke und er sprach genau wie er, das machte es noch schlimmer… Ich versuchte nicht, mein Gesicht unter Kontrolle zu bekommen, er konnte alles ohne Mühe darin ablesen, die Aussichtslosigkeit, die mir schon überdeutlich geworden war, seit ich die Hütte betreten hatte, die Schuld, weil ich ganz allein die Verantwortung trug, der Hass gegen ihn und mich selbst…die Angst. Alles. Mit einem Augenaufschlag konnte er sehen, was ich fühlte, anscheinend reichte es ihm, es schien selbst ihn zufrieden zu stellen und als ich nur für einen winzigen Moment die Lider senkte und wieder hob, stand er nicht mehr in dieser vertrauten Form vor mir. Dumm.

„Es ist lange her, Kirschblüte…Sakura.“ Dieser Name…und diese kalte, dunkle und so gleichgültige Stimme…ich fröstelte, obwohl es warm war. Mir war kalt. Ich hatte den Widerklang seiner Worte noch im Kopf, die Tonlage, die ich immer und immer wieder in meinen Träumen gehört hatte, da sprach er weiter. „Du wirst mich doch wohl nicht vergessen haben? Dafür teilen wir doch viel zu viele Erinnerungen, meinst du nicht?“
 

Es tat weh, es schmerzte, direkt in meiner Brust und als er einen Finger nur federleicht über meine Wange streichen ließ, schrie ich gequält auf und schwankte, bevor er den Finger zurückzog, bevor ich wieder Halt fand und aus halb geschlossenen Augen zu ihm aufsah. Die roten Wolken tanzten auf seinem Mantel, wurden hin und wieder merkwürdig verzerrt und wirkten dann wie rote Flecken, die in der Bewegung verschwammen…so viel Rot. Noch hatte ich ihm nicht in die Augen gesehen, ich wusste, was mich dort erwartete, ich hatte das Bild so genau vor mir, dass ich es hätte zeichnen können, ohne dass es sich von dem Original unterschieden hätte.

Ich atmete schwer und versuchte, mich zu beruhigen, das hier würde nicht kurz und schmerzlos ablaufen, er hatte sicher mehr mit mir vor. Dann gab ich mir einen Ruck und richtete mich auf, eine Hand auf der Brust, doch auch diese nahm ich zögerlich wieder herunter. Ich sammelte meine Kraft und hob den Kopf, wenn er das Sharingan auf mich anwenden wollte, konnte er das in einer Situation wie dieser so oder so, ich musste mich nicht schützen, ich musste nicht vorsichtig sein und seine Augen meiden, denn es gab nichts, was mir nun helfen würde…

Obwohl Rot eine warme Farbe sein sollte, ein gesättigter Ton, so war dieses Rot kalt, es war erfüllt von Gefahr und Gewalt und es strotzte nur so vor Blut, das durch diese Augen vergossen worden war. Der Anblick in der Realität war tatsächlich noch schlimmer als in meinen Träumen, denn dies…war kein Traum. Er stand wirklich vor mir, er kam wirklich näher und seine Hand näherte sich wirklich meinem Gesicht. Doch sie stoppte nicht dort, sie fuhr über meine Wange, ein neuer Schmerz durchzuckte mich und ich schreckte zurück, automatisch, ein Fluchtinstinkt, der sich selbst dann nicht abschalten ließ, wenn eine Flucht keine Möglichkeit mehr war. Ein kaum sichtbares Lächeln schlich sich auf seinen schmalen Lippen und egal wie töricht oder trotzig meine Reaktion war, ich trat noch weiter zurück, zwei Schritte, drei Schritte, vier. Er sah mir interessiert dabei zu und blieb wo er war. Doch das änderte nichts.
 

„Lass mich deine sanfte Stimme hören, meine Schöne, ich musste so lange darauf verzichten…“, sagte er leise. Meine Nackenhaare stellten sich auf, ich drehte mich zur Seite und betrachtete die Wand. „So stur…“ Sein leises Lachen klang verzerrt in meinen Ohren und ich zitterte leicht, meine Hände ballten sich zu Fäusten. Ich hatte meine Handschuhe nicht.

Ich hörte seine Schritte, spürte sein übermächtiges Chakra, das sich immer mehr näherte, ich entfernte mich von ihm, er folgte mir. Der Raum war groß aber ich konnte mich nicht verstecken und es gab nur zwei andere Türen außer der Eingangstür, die sicher ins Bad und in die Küche, sowie in das Schlafzimmer führten. Das alles war so normal…

Er machte eine schnelle, flüssige Bewegung und ich traf im selben Moment auf die Wand in meinem Rücken, dann stand er vor mir, viel zu nah und ohne mir eine einzige kostbare Sekunde zum Ausweichen zu lassen. Ich schloss die Augen, drehte meinen Kopf an die Wand und lauschte. Da lehnte er sich vor, ich hörte, wie der Stoff seines Mantels leise raschelte, spürte ein paar seiner Haarsträhnen an meiner Wange, fühlte, wie er seinen Kopf in meine Haare senkte, wie er ihren Duft einatmete und die Hand auf der anderen Seite darin vergrub.

„Wie lange ist es jetzt her?“, flüsterte er, noch immer so nah an meinem Ohr, dass ich ihn laut und deutlich verstehen konnte, selbst wenn ich es nicht wollte. „Und du hast dich tatsächlich wieder auf meinen Bruder eingelassen.“ Ein leichter Zorn, vermischt mit Amüsement war in seiner Stimme zu vernehmen aber ich zuckte nicht deshalb zusammen. Ich erschrak, weil er Sasuke erwähnte und weil er seine Hand aus meinem Haar nahm, sie unter mein Kinn legte. Ich keuchte, wieder fühlte ich einen brennenden Stich in meiner Brust und an der Stelle, an der er mich berührte.
 

„Meine Liebste…“ Er nahm den Kopf zurück, genau auf meine Augenhöhe und lächelte kalt, seine Worte waren wie Gift. „Da habe ich dir bereits alle deine Erinnerungen an ihn genommen und dann wirst du mir trotzdem untreu, natürlich ein weiteres Mal mit ihm, wie konnte ich glauben, dass dich das davon abhalten würde?“ Natürlich sah er es schon bevor ich mich überhaupt bewegt hatte – ich hob trotzdem meine Fäuste und schlug sie mit gesammeltem Chakra darin direkt vor seine Brust. Er wich aus, ohne dass er mich freigeben musste, ich taumelte und dann hielt er meine Hände über meinen Kopf. Wieso war ich auf einmal so nutzlos, wieso kämpfte ich nicht? Ich war so stark, ich hatte übermenschliche Kräfte, warum setzte ich sie nicht ernsthaft ein, anstelle dieses lächerlichen Versuches...?

Weil ich nicht aus dieser Hütte entkommen konnte. Weil er mich in der Hand, weil er sich und mich miteinander verbunden hatte. Weil er das alles so lange und gründlich geplant haben musste, dass auch nur der Versuch eine Überanstrengung meiner wenigen Kräfte gewesen wäre… Ich hatte keine Chance. Vielleicht hatte ich noch eine gehabt, mitten in dieser Gasse im Dorf, umringt von ANBU, doch ich hatte sie vertan, es gab keinen Ausweg mehr, was auch immer er vorhatte, ich würde mich nicht lange dagegen wehren können. Natürlich würde ich es versuchen. Ich würde ihm mein Leben nicht schenken. Aber diese Versuche würden schwach ausfallen, hoffentlich verlor er bald den Spaß an der ganzen Sache…

Ich hatte Zweifel daran, besonders als ich seinen Gesichtsausdruck sah, nachdem ich so kläglich versucht hatte, ihn zu schlagen. Er war begeistert, nahezu euphorisch und das konnte ich ihm ansehen, ohne dass er lächelte oder irgendein äußerliches Zeichen dafür zeigte – ich sah es schlicht und einfach in seinen Augen, die leuchteten, voller Vorfreude und voller Befriedigung.
 

„Wie kommt es…“, ertönte seine monotone Stimme ein weiteres Mal im Raum. „…wie kommt es, dass du ihn nicht aufgeben kannst?“ Er betrachtete mich nachdenklich, eine Hand spielte mit meinem Haar. „Du kannst dich nicht an ihn erinnern, nicht an das geringste Detail und trotzdem…trotzdem hast du Vertrauen zu ihm, du willst mehr über ihn wissen, du sorgst dich um ihn und heute…“ Sein kaltes Lächeln kehrte zurück und ich starrte gebannt und angewidert zurück. „Heute hast du ihn geküsst, du hast ihn nicht warten lassen, möchte ich behaupten, er musste sich wirklich nicht lange zurückhalten…wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten, du wärest leicht zu haben aber da wir abgesehen von unserer Verbindung…“ Er berührte mit einem Finger meine Lippen und betrachtete fasziniert, wie sich meine Augen weiteten. „…noch deine kleine Affäre mit Kakashi in Betracht ziehen sollten, der dich offensichtlich nicht so leicht haben kann…“ Ich holte aus, um ihn zu ohrfeigen aber mein Arm kam nicht besonders weit, sofort hatte ihn wieder in seinem Griff, er schien ihn bloß zu lockern um genau diese Reaktion von mir sehen zu können. „…bin ich selbstverständlich vom Gegenteil überzeugt.“, schloss er und ließ meine Haarsträhne fallen. „Was also hat dich dazu bewegt, dich Sasuke wieder zu nähern? Er ist dir vollkommen fremd, warum solltest du dich auf ihn einlassen, so kalt, so arrogant und selbstgefällig, voller Wut und Hass und außerdem noch voller Desinteresse für dich? Was hat er an sich?“, fragte er langsam und verfolgte jede meiner Bewegungen, das Heben und Senken meiner Brust, das Zittern meiner Hände, meine Lippen und meine Augen, die sich nicht schließen lassen wollten.
 

„Sasuke lebt, er kann fühlen, er kann verzeihen und er kann lieben. Alles an Sasuke ist besser als an dir, es gibt nichts Gutes an dir, du bist ein lebloser Mörder…“, zischte ich leise und erhob somit zum ersten Mal seit ich ihn als Itachi erkannt hatte, meine Stimme.
 

Er war nicht im Geringsten verärgert oder wütend, er schien sich geradezu über meine Worte zu freuen.

„Gut zu wissen, meine Hübsche, dass du dich in dieser Zeit ohne mich nicht im Geringsten verändert hast. Ebenso wenig deine Stimme…“ Sein Blick ruhte auf meinen Lippen und ich wollte ihn irgendwie davon abbringen, wollte alles tun um nicht mehr sehen zu müssen, wie er mich anschaute.

„Spar dir diese Namen, Itachi...“

„Nein, ich denke, du solltest sie mir gönnen, ich konnte sie so lange nicht mehr aussprechen…“ Wieder lehnte er sich vor, ich wandte mein Gesicht zur Wand, versuchte ihm so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten, als ich seine Zunge an meinem Hals fühlte.

„Lass mich los…“ Es war nur ein Krächzen. „Verdammt, lass mich los!“

Mit einem plötzlichen Chakraschub riss ich meine Hände los und konnte ihn etwas zurückdrängen, nicht weit aber vorerst genug. „Fass mich nicht an, du widerlicher Clanmörder!“, zischte ich ihm entgegen. Ich nahm meine Hände nach unten und wagte einen Blick zu ihm. Er zeigte keine Regung, nicht einmal die bis eben noch da gewesene Begeisterung. „Lass mich gehen.“ Ich hätte genauso gut mit der Wand sprechen können.
 

„Kirschblüte…“ Ich funkelte ihn an, überhörte den drohenden Unterton absichtlich, so schnell würde ich sonst sicher nicht wieder den Mut finden, mich ihm zu stellen... „Ich hatte eigentlich vor, das noch etwas zu verschweigen, bloß stört mich dein durchaus amüsantes Temperament langsam aber sicher und bevor du dir selbst wieder Chancen zurechnest, mir dieses Mal zu entkommen, sollte ich vielleicht besser dafür sorgen, dass du dir nicht mehr solche Gedanken erlaubst.“

„Was auch immer du mir jetzt wieder sagen willst, du kommst sicher nicht weit damit. Wir sind allein hier, außer mir kannst du niemanden verletzen, also fürchte ich, dass du dir umsonst so viel Mühe gibst.“ Es war sehr gewagt, das wusste ich, aber was sonst konnte ich tun? Ein böses Lächeln zierte seinen Mund und erinnerte mich daran, in was für einer Situation ich mich eigentlich befand...

„Umsonst?“ Zwar hatte ich keine Chance zu entkommen, aber alle meine Freunde und meine Familie waren in Sicherheit, ich brauchte keine Angst um sie zu haben. Aus dem bösen Lächeln wurde ein süffisantes und meine Worte wurden Lügen gestraft.
 

„Ach Sakura…du bist so naiv…ich dachte, du würdest mich besser kennen. Hör gut zu, denn ich bin dir unheimlich dankbar, du hast mir zwar einigen Ärger gemacht aber nun wird es nur noch unterhaltsamer dich zu zähmen. Deine Schönheit wird von deiner Hoffnung einmalig unterstrichen, doch wenn du Angst hast, ist das mit nichts zu vergleichen..." Mein Atem wurde unregelmäßig, mein Herz schlug schneller. Er hatte nicht geblufft... „Du musst wissen, dass ich vorhabe mich um Kakashi zu kümmern, der dank dir nun so selig schlafend in deinem Haus liegt, vollkommen schutzlos, was für eine Einladung…“

„Er ist nicht allein dort, er ist im…“, setzte ich an, bevor ich verstummte, weil ich verstand. Das Entsetzen lähmte meine Gesichtszüge.

„Richtig…er ist nicht im Krankenhaus, er liegt auf dem Sofa in deinem Wohnzimmer, genau so wie du ihn heute Morgen zurück gelassen hast, ohne dass irgendjemand ihn so gesehen hat, außer mir natürlich.“

„Niemand sucht mich…“, flüsterte ich tonlos.

„Du sagst es. Sasuke ist der einzige, der dachte, du wärest aus dem Dorf entkommen, genauso wie der Fuchsjunge, doch keiner von beiden glaubt dich im Moment außerhalb deines Hauses.“

„Nein!“ Mein Schrei erfüllte den Raum, schrill überschlug sich meine Stimme und klang selbst in meinen Ohren fremd und verzerrt… Kakashi! Er würde noch bis in die Nacht schlafen, er würde nicht aufwachen, um sich verteidigen zu können, was hatte ich getan!
 

Mit einem Wimmern sackte ich auf meine Knie und verbarg mein Gesicht in den Händen, schüttelte immer wieder unbewusst den Kopf und kämpfte gegen diese übermächtige Erkenntnis an. Er würde ihn töten, er hatte ihn die letzten Male nur am Leben gelassen, weil er dadurch Vorteile bekommen hatte, dieses Mal gab es keine…

Ein vergessener und doch nur allzu vertrauter Blitz ging durch meinen Körper und meine Hände sanken gegen meinen Willen an ihren Platz zurück, ich erhob mich langsam und stellte mich vor Itachi auf, egal wie stark ich mich zu konzentrieren versuchte, egal wie sehr ich mich dagegen sträubte. Mit der Gewissheit, dass ich Kakashis Tod verschulden würde, konnte ich mich nicht wehren. Er genoss es, meine Trauer und meine Schuld zu sehen, die panische Angst und die Erkenntnis der schmucklosen Wahrheit. Kakashi… „Du hast ihn ohnehin nicht gewählt, Sakura, du liebst ihn nicht.“ Die Worte, schon einmal gesprochen von Sasuke, schon einmal benannt durch seinen Bruder, den ich mir so sehr hierher wünschte und gleichzeitig weit weg, trafen mich scharf in der Brust und ich wäre zurückgezuckt, wenn er mich gelassen hätte.

„Du hast doch keine Ahnung…“, zwängte ich hervor.

„Du liebst ihn nicht, sonst hättest du ihm nicht so etwas angetan. Er wird sterben und das, weil er seiner ehemaligen Schülerin, in die er sich unglücklicherweise verliebt hat, zu sehr vertraut hat. Aber genug von ihm, das wird sich in den nächsten Stunden erledigen.“ Seine Augen leuchteten wieder auf und ich konnte mich bewegen. „Du Monster!“, schleuderte ich ihm entgegen, doch er zuckte nicht einmal mit der Wimper.
 

„Hast du geglaubt, dass du mir entkommen kannst? Hast du gedacht, dass die alte Hokage dich tatsächlich vor mir schützen kann? Wenn du so lächerlich beschützt wirst, warum habe ich mir dann all die Mühe gemacht, um dich so einfach aus dem Dorf zu locken?“

„Warum hast du mich gehen lassen, wo du doch immer wieder zurückkommst?“, fragte ich leise.

„Dieses Mal lasse ich dich nicht gehen.“

„Warum hast du uns miteinander verbunden?“ Jedes Gefühl in meiner Stimme war verschwunden.

„Weil du mir gehörst. Ich denke, es ist an der Zeit, dass Sasuke dich endlich aufgibt, er kann dich doch nicht halten, er verliert dich jedes Mal, also sollte er es einsehen, er kann dich nicht haben.“

„Es geht doch überhaupt nicht um Sasuke. Es geht um mich. Warum hast du mich gehen lassen, nachdem du mein Blut gestohlen hast?“ Das alles war pure Zeitschinderei, Fragen um die letzten Dinge zu klären, es ging nicht mehr darum, einen Ausweg zu finden.

„Liegt das etwa nicht auf der Hand? Ich dachte, es wäre so offensichtlich, dass es unmöglich funktionieren konnte aber doch, es ist alles genau so gelaufen, wie geplant.“

„Was meinst du?“ Ein Flüstern. Ich verstand nicht, was er damit sagen wollte.
 

„Erinnere dich an diesen Tag und diese Nacht, ich habe dir dein Blut genommen und dich zurück gelassen, du hast sehr lange geschlafen, als du zu dir kamst war bereits viel Zeit vergangen. Ich war erstaunt, dass du so lange gebraucht hast um die nahe liegendste Möglichkeit zu bemerken, ich befürchtete schon, du würdest gar nicht darauf kommen, doch dann, früh in der Nacht hattest du endlich den Mut dazu und als ich sah, wie du aus dem Fenster kamst, konnte ich mich beruhigt zurücklehnen… Dass du in deiner Angst, verfolgt zu werden von einem Baum gefallen bist, passte nicht in den Plan aber ich überließ es den Reflexen meines Bruders, dich aufzufangen und ab da wusste ich, dass alles genau so gelingen würde, wie ich es wollte. Natürlich wolltest du so schnell es ging zurück nach Konoha, der Fuchsjunge stimmte dir zu aber mein Bruder…Sasuke wollte nicht gehen, er wollte mich suchen und traute dem Ganzen nicht. Hätte er sich bloß nicht von euch überreden lassen…“

Ich stand wie erstarrt vor ihm und lauschte seinen Worten. Natürlich war es zu einfach gewesen, natürlich hatte er das alles geplant…und ich hatte nichts dagegen unternommen…

„Ich war ganz in deiner Nähe, wie du siehst, ich stand kaum ein paar Meter entfernt aber keiner von euch bemerkte mich und als ihr endlich zurück nach Konoha gehen wolltet, hatte ich schon längst gewonnen. Wer weiß, vielleicht hätte es etwas geändert, wenn Sasuke sich genauer umgesehen, meine Anwesenheit gespürt und gegen mich gekämpft hätte? Du wirst es wohl nie erfahren, Kirschblüte, ihr hattet keine Chance mehr, du hattest keine Chance mehr, ab diesem Moment, nach dieser Entscheidung… Du hast es geahnt, nicht war? Du hattest das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, dass du viel zu leicht entkommen konntest und doch…hast du es ignoriert, nicht ein Wort zu den anderen beiden verloren, dabei wärest du in den ersten Minuten durchaus noch in der Lage dazu gewesen, nur dann nicht mehr, als dein Wille stärker wurde und dein Körper schwächer, du wolltest alles erzählen und dann war es zu spät…das letzte was du sagtest, war sein Name, Sasuke, und es sollte das letzte Mal sein, dass du ihn ausgesprochen hast und dabei wusstest, wer er war, was er dir bedeutet hat. Euer nächstes Treffen war sicher nicht besonders angenehm?“

„Du Mistkerl, wie konntest du mir das antun!“

Entsetzt verstand ich seine Worte, spürte wie meine Wut gegen die Verzweiflung ankämpfte und schrie ihn blind vor Zorn an. Er hatte alles genau so gewollt…nicht einer meiner Schritte war ihm entgangen, er hatte alles gesehen und kontrolliert…Sasuke… Er sprach so beiläufig, nebensächlich, so kalt, es war nicht zu ertragen…
 

„Du wolltest mir dein Blut nicht freiwillig geben, meine Schöne, es gab keine andere Möglichkeit.“, sagte er mit diesem schrecklichen Lächeln.

„Ich hasse dich, ich werde dich immer hassen…“

„Nein, genau das wirst du nicht, denkst du, die Besiegelung hätte wirklich nichts weiter bewirkt, als deinen Gedächtnisverlust? Das war doch bloß ein kleiner Nebeneffekt…“ Ich spürte das Zittern dieses Mal doppelt so stark. Wenn meine verlorenen Erinnerungen an Sasuke gar nicht sein Hauptziel gewesen waren, was dann? Was hatte er jetzt vor? Warum das alles?

„Die Zeit hier in Konoha hat dir gut getan, sie haben dich wieder aufgebaut und Nachforschungen…“, er sprach das Wort verächtlich aus, „…angestellt. Tsunade schien sogar der Ansicht, sie könnte dich von dem Jutsu befreien… Oh und mein Bruder war offensichtlich am Ende als er erfuhr, dass er aus deinem Leben gestrichen wurde. Allerdings hat ihn das selbstverständlich nicht davon abgehalten, dich ein zweites Mal für sich zu begeistern, ich frage mich, was genau dich an ihm so reizt, er ist kaputt Sakura und ein Schwächling, ich weiß wirklich nicht, warum du ihn nicht vergessen willst…“
 

Ich wich langsam vor ihm zurück, jedoch ging dies nur so weit, wie es die Wand hinter mir zuließ.

„Du wirst ihn nie verstehen…niemals. Was Sasuke ist, ist das genaue Gegenteil von dir. Er würde mich nie verletzen. Er würde mich nie zwingen, bei ihm zu sein. Und vor allen Dingen würde er niemanden verletzen, der mir etwas bedeutet.“

Er lachte leise und ich lehnte mich Halt suchend an das kühle Holz in meinem Rücken.

„So denkst du von ihm? Obwohl du ihn nicht wirklich kennst?“ Ich funkelte ihn an. „Sasuke ist selbstsüchtig, er hat dir vorgespielt, verständnisvoll und zurückhaltend zu sein. Er ist es nicht und spätestens in ein paar Tagen hättest du das herausgefunden. Was glaubst du, warum er dich für ein ganzes Jahr zurück gelassen hat? Für mich, seinen über alles gehassten Bruder… Es ist ihm wichtiger, seine Rache zu bekommen, als bei seiner Liebe zu bleiben. Merk dir das, kleine Kirschblüte, Sasuke ist niemand, den man lieben kann.“

„Das sagst du, der in seinem ganzen Leben nicht geliebt hat?“, zischte ich leise.

„Ich glaube nicht, dass es den Genuss wert ist aber wie du siehst, bin ich gerade dabei meinen Horizont zu erweitern.“ Er lachte leise und ich schüttelte den Kopf.

„Du weißt nicht, was Liebe ist. Aber das macht nichts. Liebe wäre an dich nur verschwendet, Itachi, du hast dir keine verdient.“

„Ich fürchte, dass mich das nicht so sehr trifft, wie du es dir wünschst. Aber mach dir nichts draus, Sakura-chan...du wirst mir diese Liebe trotzdem geben und gerade das scheint wohl die Pointe in unserem kleinen Spiel zu werden, nicht wahr? Die kleine Kunoichi aus Konoha, die einem Nuke-Nin die Liebe schenkt, die er sich nicht verdient hat. Wer wird dich verstehen? Wer wird dich nicht für eine Verräterin halten? Ich fürchte, niemand wird dir deine so wichtige Liebe dann noch geben…“ Seine Worte waren voller Spott und ich senkte langsam den Kopf.

„Das ist es was du vorhast? Mich dazu zwingen, dich zu lieben?“ Der Raum blieb still. „Aber warum? Warum soll ich dich lieben?“ Es klang, als würde ich wirklich aus reiner Neugier und Wissensdurst fragen, meine Stimme war ganz nüchtern, als wäre alles so einfach…
 

Itachi besiegelte mein Schicksal, er wollte mir alles nehmen, was mir wichtig war und sollte er das schaffen, woran ich mittlerweile nicht mehr zweifelte, dann war ich nichts weiter als seine Sklavin. Seine Hand legte sich noch einmal unter mein Kinn, das Brennen auf der Haut, der Stich in meinem Herzen, all das wurde schwächer, es fühlte sich auf einmal dumpf an und ich konnte kaum noch zuordnen, wo ich den Schmerz spürte. Langsam hob er meinen Kopf wieder an und dann trafen sich unsere Blicke.

„Ich will dich besitzen.“, sagte er mit solch gleichgültigem Ton, dass ich selbst nicht das Geringste dabei verspürte. „Deine vollendete Schönheit, die übermenschliche Stärke…deine Reinheit und deine Unschuld. Wenn du mich liebst und nur mich, dann wirst du nie wieder gehen wollen, du wirst bei mir bleiben, freiwillig, du wirst es dir sogar wünschen und ich brauche mir nicht die geringste Mühe mehr geben, dich zu halten. Du wirst mich nie wieder verlassen wollen...nicht zu vergessen, dass Sasuke daran zerbrechen wird.“ Er sah genau in meine Augen, suchte nach einer Regung darin. Er bekam sie. Aber nicht so wie er sich das gewünscht hatte, denn sie wurden langsam aber sicher verschlossener, leer…
 

„Als ich dich im Wald sah, voller Sorge um meinen kleinen Bruder, voller Zielstrebigkeit, ihn zu finden, da hatte ich im ersten Moment kein anderes Vorhaben, als dich zu töten, damit Sasuke noch mehr leidet. Jemand, der sich so viele Gedanken um einen anderen Menschen macht, der das eigene Leben für diesen Menschen opfern würde, so jemand kann selbst für Sasuke nicht vollkommen unwichtig bleiben. Es hätte ihn getroffen, wenn er wiedergekommen wäre und ihn die Nachricht von deinem Tod erwartet hätte, mehr als du denkst.“ Kalt erzählte er mir das alles, entließ mich noch immer nicht aus seinem Blick und musterte mich, während er fortfuhr. „Aber dann…ich sah, dass du mehr für ihn empfandest, als eine gewöhnliche Teamkameradin, dein Chakra hatte vollkommen andere Strukturen als das von anderen und ich wusste sofort, dass ich das ändern musste. Ich wollte Sasuke aus deinen Gedanken und aus deinem Herzen vertreiben, wie sollte er es verkraften, einen der letzten Menschen zu verlieren, die ihm vertrauten und die zu ihm hielten? Ich trennte dich von den anderen beiden, ich drängte dich an den nächsten Baumstamm und ich betrachtete dich.“

Er hielt inne und ließ mir damit genug Zeit, das Bild in meinem Kopf vollkommen werden zu lassen. Nur zu gut konnte ich mich an diesen Tag, an diesen Moment erinnern. Ich wünschte mir so sehr, mein Kopf hätte dieses Ereignis löschen können aber natürlich hatte Itachi mir das gelassen, diese Erinnerungen hatten nichts mit Sasuke zu tun und nichts mit diesen Gefühlen, die er angesprochen hatte. Ich fühlte nur Angst, Angst und Schmerz.
 

„Deine Schönheit war nebensächlich, genauso wie deine körperliche Stärke, es ging mir um deine Gedanken, um deine Seele, um deine psychische Stärke. Wie würdest du mir entgegen treten? Hattest du bereits alles von mir gehört, wusstest du, dass ich unsere gesamte Familie auf dem Gewissen habe?“

Er machte eine kurze Pause und bemerkte mit Genugtuung, wie ich mich anspannte.

„Natürlich wusstest du es, es war allgemein bekannt und du als eine Freundin von Sasuke, als eine Freundin von dem Fuchsjungen, wusstest vermutlich noch viel mehr, als all die anderen Dorfbewohner. Du kanntest mehr Details und du wusstest auch mehr über das Sharingan. Ehe ich dich überhaupt richtig ansehen konnte, hattest du bereits deine Augen geschlossen, im Angesicht des Todes hattest du mehr Angst davor, das Tsukyomi zu spüren, als davor nicht sehen zu können, was ich mit dir vorhatte. Ich verstand dich nicht und trotzdem war ich kurz davor, dich zu töten. Es hätte nicht einmal eine Sekunde gedauert.“

Warum sagte er das alles? Ich zitterte schon wieder, eine Gänsehaut breitete sich von meinem Nacken bis über meinen Rücken aus und ich konnte nichts dagegen tun…
 

„Dann sah ich deine Augen, funkelnde grüne Augen, voller Angst und Ungewissheit aber da war noch etwas…war es Wut? Oder gar Hass? Ich war überrascht von so viel Missgunst gegen mich, du kanntest mich überhaupt nicht aber dir war klar, dass dein Leben auf dem Spiel stand. Warum sollte man in einer Situation wie dieser, den Gegner reizen? Warum sollte man ihn wütend ansehen und nicht das tun, was er verlangt, nur um den eigenen Stolz zu wahren? Das alles für Sasuke? Ich brauchte eine Weile, bis mir klar wurde, dass du keine normale Kunoichi warst, du legtest keinen Wert darauf, um dein Leben zu betteln und du warst nicht bereit, dich mir unterzuordnen. Ich muss zugeben, dass mir so etwas sehr selten begegnet ist. Vielleicht hast du mich deshalb so in deinen Bann gezogen?“

Er war ganz ruhig und schien fast nachdenklich aber ich hatte nicht vergessen, dass er noch immer so dicht vor mir stand, dass er noch immer mein Kinn umfasste und dass er noch immer mit der Absicht gekommen war, mich und meinen Willen zu brechen.

„Es reicht, hör auf. Wir können das Ganze viel schneller abhandeln, erspar mir diese Gedanken.“ Er schaute wieder zu mir und dann lachte er leise auf.

„Du bist faszinierend…“ Sein Kopf näherte sich meinem und auf einmal waren die Angst, die Sorge und die Verzweiflung wieder da. Ich versuchte, mich wegzudrehen, doch sein Griff war zu fest. Mein Widerstand fiel ihm kaum auf, doch er stoppte ganz plötzlich mitten in der Bewegung. „Du willst mich noch immer warten lassen? Gut, dann kommen wir zurück zu unserer ersten Begegnung. Ich habe dich am Leben gelassen, ich ließ dich in dem Glauben, dich dort allein gelassen zu haben und dann holte ich dich zurück. Du warst so leichtgläubig, dass ich mich fragte, ob ich mir all diese Dinge in deinen Augen nur eingebildet hatte, doch ich nahm mir die Zeit, das Ganze zu überprüfen und ich wurde nicht enttäuscht.“
 

Er betrachtete mich stumm, Stille drückte an meine Ohren und ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen, dann erfüllte seine Stimme wieder den Raum.

„Wolltest du nicht immer wissen warum, Sakura? Hast du mich das nicht immerzu gefragt, so oft und mit immer wieder kehrender Beharrlichkeit? Jetzt weißt du es, bist du zufrieden? Kannst du dich endlich damit abfinden?“ Es klang tatsächlich belustigt.

Ich schwieg, zu überfordert mit allem, was er erzählt hatte, zu beschäftigt damit, mich mit diesen Dingen abzufinden, wie er es verlangte, diesen Dingen, die ich nicht ändern konnte.

„Ich habe nicht die Geduld, diese nette Unterhaltung weiter zu führen, dafür hast du dich zu lange vor mir versteckt und außerdem habe ich heute noch ein paar andere Dinge vor, also beschleunigen wir das Ganze doch etwas…“
 

Er drückte mich fester gegen die Wand und ich ahnte, was er vorhatte – trotzdem konnte ich nichts dagegen tun. Im ersten Moment dachte ich noch, ich wäre zu entsetzt von allem was er gesagt hatte, erstarrt bei dem Gedanken daran, dass er so vieles geplant und so oft gewonnen hatte, doch dann verstand ich. Er hatte mich bereits vorsorglich bewegungsunfähig gemacht, sein Jutsu angewandt, das mich völlig willenlos an diese Wand fesselte und mich dazu bringen konnte, alles zu tun, was er verlangte. In dieser Situation war ich nichts weiter als eine Marionette – seine Marionette.

Noch einmal lehnte er sich vor und vergrub seinen Kopf in meinem Haar, ich rührte mich nicht.

„Schon viel besser…“, flüsterte er, strich über meine Wange, küsste meine Stirn, meine Schläfe, meine Nase. Natürlich war mir klar, dass es nicht so bleiben würde, dass er sich einfach nehmen würde, was er wollte und dass ich es ertragen musste. Doch ich kämpfte schon wieder dagegen an, obwohl ich wusste, dass es mich nur noch mehr schwächen würde, wenn ich mich wehrte, gegen eine Macht, die sich von einem Menschen wie mir nicht besiegen ließ. Ich konnte sie ausgleichen, für einen kurzen Moment, doch dann würde es nicht mehr reichen, um mich zu befreien und sollte er mich irgendwann wieder aus diesem Jutsu befreien, so wäre ich nicht mehr in der Lage, auch nur einen Arm zum Schutz zu heben, geschweige denn mich auf den Beinen zu halten. Für den Kampf gegen ein Jutsu wie dieses war ich nicht bereit, ich hatte zu wenige Informationen darüber, keine Übung damit und…ich war zu schwach, um es zu lösen.

Es war mir einmal gelungen - ein einziges Mal! Aber das war Glück, die Zeit, in der Itachi es aufrecht erhalten hatte müssen war wesentlich länger und ich außerdem nicht allein gewesen, Itachi war abgelenkt worden. Sasuke war dort gewesen…Sasuke…
 

Seine Lippen streiften die meinen, waren nur Millimeter entfernt und ich spürte seinen heißen Atem direkt davor. Ich konnte nichts tun. Sekunden vergingen, es kam mir vor wie Stunden.

„Das hat mir gefehlt…“ Er sah mir direkt in die Augen, doch dann zwang er mich, meine zu schließen und legte seinen Mund auf meinen. Die widersprüchlichsten Gefühle jagten durch meinen Kopf, Wut und Ekel, Angst, Resignation. Das er das alles so langsam tat, das er es nicht schnell hinter sich brachte, das er mich nicht erlöste sondern umso mehr quälte, indem er mich küsste, wie ein Freund, wie jemand der liebt, machte es immer schlimmer. Er konnte nicht lieben. Und doch zwang er mich, diese Illusion aufrecht zu erhalten. Er hatte die Macht und die Kontrolle und ich konnte mich dem nicht entziehen, nicht einmal mein eigener Wille wurde von ihm gestattet – und ich zwang mich so zu denken, denn wer machte hier die Regeln außer ihm? Wer hatte hier die Oberhand?

Ich steigerte mich da hinein, sah keinen anderen Weg das zu überstehen, ohne zusammen zu brechen und spürte die Tränen hinter meinen Augen erst, nachdem er sie schon bemerkt hatte und mit diesem kalten Blick eine Hand hob um sie weg zu streichen.

„Lass das…“ Es waren Tränen der Wut, ich schlug die Augen auf, was er mir nun wieder erlaubte und funkelte ihn an. Einen Augenblick sahen wir uns stumm an, er schien etwas in meinem Blick zu sehen, was mir verborgen blieb und lächelte. So kalt.
 

Langsam strich er mir über den Hals, schaute immer wieder davon auf um mir in die Augen zu sehen, malte eine Spur seiner Lippen darauf und ich schloss die Augen wieder und wimmerte leise.

„Hör auf…“ Tränen liefen meine Wangen herab, hinterließen heiße Spuren, die sich langsam vortasteten. Die Tränen der Wut wurden zu Tränen der Ausweglosigkeit. Während er mich immer noch festhielt, ohne dass ich mich bewegen konnte, starrte ich mit leerem Blick zur Seite, versuchte an alles zu denken, außer an diesen Moment, an das was er tat, ich konnte mir selbst nicht helfen, ich hatte endgültig verloren und jetzt endlich wurde mir klar was die Spielregeln dieses kranken Handelns waren…nur eine Spielregel, es gab nur eine einzige, und sie hieß: Itachi gewinnt immer, es gibt keine Chance, sich dagegen zu wehren…warum fiel es mir noch immer so schwer, das zu akzeptieren? Ich kannte sie nun, wusste endlich worauf das alles herauslaufen sollte und doch…ich konnte es immer noch nicht hinnehmen…

Noch einmal küsste er mich, dieses Mal konnte ich mich bewegen und ich lehnte mich gegen seine Brust, versuchte meine Hände zu befreien, wand mich gegen seinen Griff, ein leises Wimmern verließ meine Lippen… Ich spürte die Tränen, spürte seine kalte Wärme und dann war es vorbei…

„Weißt du, was mit Sasuke passierte, als ich das letzte Mal hier war?“, unterbrach er auf einmal seine Berührungen und blickte mir forschend ins Gesicht. „Weißt du, warum seine Hände so aussahen, wie sie aussahen?“

Unweigerlich hatte ich das Bild dieser blutigen Wunden vor mir und wurde blass.
 

„Ich habe das Gefühl, du hast noch immer ein bisschen zu viel Hoffnung, ein wenig zu viel von deinem unverwüstlichen Glauben an deine Rettung… Wie wäre es, wenn ich dir zeige, was mit ihm passierte? Wenn du die ganze Wahrheit kennen würdest?“

Ich schüttelte wild den Kopf, erwachte aus meiner Starre und versuchte mich aus seinen Armen zu befreien. Er hielt mich fest, seinem Griff konnte ich nicht entkommen und ich schloss voller Panik die Augen. Ich wollte das nicht sehen, in keinem Fall, nie, doch er würde mich zwingen...vor nichts hatte ich mehr Angst als vor seinem Tsukyomi, nichts fürchtete ich mehr als diese Welt, in der er die Regeln machte und in der er die Zeit beherrschte.

„Richtig, du fürchtest nichts mehr als meine Augen…“, sagte er kalt und erschreckend nah an meinem Ohr. „Aber genau das sollte dich endlich gefügig machen…“

Ich spürte mit allen Fasern und Nerven meines Körpers, wie er mich kontrollierte, wie das Jutsu, das er selbst erschaffen hatte, meinen Willen brach und mich beherrschte, ich kämpfte mit allem, das mir geblieben war. Doch ich schaffte es nicht. Mein Körper war starr, meine Augen öffneten sich wie in Zeitlupe, er konnte alles darin sehen, diese Angst, die ich bereits jetzt nicht mehr ertrug, diese Angst, die alles ausfüllte.

„Nicht…“ Es war nicht mehr als ein Flüstern. Es hielt ihn nicht auf.

Er hob langsam die Lider, das Rot erschien erst nur in einer feinen Linie, dann sah ich das Schwarz, bis schließlich die drei Sicheln begannen sich zu drehen und mir schwarz vor Augen wurde. Ich spürte, wie ich zusammensackte, er stützte mich, hielt mich davon ab, auf den Boden zu fallen, die Geräusche schwanden, dann spürte ich meinen Körper nicht mehr und versank im Dunkeln.
 

Als ich wieder wahrnahm, was um mich herum passierte, war alles Schwarz und Rot, der Himmel oder was auch immer um mich herum war surreal verzerrt, doch als ich genauer hinsah, erkannte ich, dass es eine Zimmerdecke war, die nur aufgrund dieser Farbe so anders wirkte. Es war Nacht, der Himmel draußen war genauso Rot wie alles andere, doch ich erkannte den Mond, Vollmond, der den Raum mit einem silbrigen Licht erfüllt hätte, wenn es diese Farbe hier gegeben hätte… Ich blickte durch ein Fenster, die Vorhänge wehten im Wind und dann hörte ich ein Geräusch hinter mir. Es klang wie leichte Schritte, vorsichtig gesetzt und offensichtlich von jemandem, der nicht gesehen werden wollte. Ich drehte mich um, hatte augenscheinlich sogar einen eigenen Körper in dieser Welt und erstarrte, als ich Sasuke erkannte. Er war nichts weiter als ein paar schwarze Konturen und trotzdem konnte ich jede seiner Gesten und jeden Gesichtszug deutlich erkennen. Er sah mich nicht, sondern ließ seinen Blick misstrauisch, vorsichtig schweifen, seine Hand umklammerte ein Kunai und plötzlich blieb er stehen, die Augen auf etwas hinter mir gerichtet.

Zögernd folgte ich ihnen und wandte mich erneut zum Fenster. Dort war nichts. Die Vorhänge wehten noch immer leicht, obwohl ich den Wind nicht spüren konnte. Gerade als ich Sasuke anschauen wollte, trat ein Schatten hervor, er stand auf der Fensterbank und ich musste nicht einen Moment überlegen, weil ich wusste, dass dies nur Itachi sein konnte.

„Sasuke…“ Ich blickte hektisch zu ihm und überlegte, was ich tun konnte, doch im selben Augenblich erkannte ich, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte, Itachi hielt mich hier fest und zwang mich, einfach nur zuzuschauen.
 

Es war schrecklich. Ich musste alles hören, was er sagte, musste Sasukes Wut und Verzweiflung mit ansehen und musste hören, wie er schrie. Er schlug auf den Boden und achtete gar nicht auf seine Hände, es tat weh zu wissen, dass ich in genau dieser Nacht nicht weit von ihm entfernt in meinem Fenster gesessen und ihm nicht geholfen hatte. Seine Stimme war mir so vertraut, als wäre es erst gestern gewesen und ich hatte von all dem nichts geahnt.

Ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, veränderte sich das Bild. Ich stand mitten in einer Straße in Konoha, noch immer war es Nacht und als ein kleiner Junge mit schwarzen Haaren und seinen dunklen Augen vor mir stand, das Gesicht tränenüberströmt, wusste ich genau, was Itachi mir jetzt zeigen wollte.

Ich konnte nicht weg. Ich musste alles sehen, musste das was Naruto mir geschildert hatte und dessen Ausmaß Worte niemals vermitteln konnten direkt beobachten, egal wie oft ich versuchte, meine eigenen Augen zu schließen oder meine Ohren zuzuhalten.

Irgendwann wurde es wieder vollkommen dunkel. Diese Schwärze war nicht gut für mich, sie war beengend und vollkommen hoffnungslos. Ich wollte so schnell wie möglich wieder hieraus und dann wusste ich auf einmal nicht mehr was ich wollte.
 

Eine Sekunde später schlug ich die Augen auf, ich hing in Itachis Armen, keuchte, spürte wie meine Tränen meinen Hals erreichten und fühlte, wie er sie ableckte. Das war zu viel. Es war zu viel. Ich ertrug es nicht.

„Erinnerst du dich an unser Gespräch, nachdem ich dich aus Konoha entführt hatte, erinnerst du dich an deine Worte?“ Seine Stimme klang weit weg, obwohl er direkt vor mir stand. Ich erinnerte mich sofort.
 

„Dein Schmerz wird dich nur stärker machen.“ „Nicht jeder will immer nur stärker werden, Itachi.“

„Wenn man nicht stark ist, geht man unter.“

„So wie ich?“

„Bist du untergegangen?“

„Noch n…“
 

„Ja! Ja ich bin untergegangen, ich bin vollkommen und rettungslos verloren, ich bin am Ende, ich kann mich nicht davon erholen, du hast gewonnen, ich habe verloren, ich habe alles verloren, für immer…“ Ein Schrei und dann wurde es wieder still.

Mir war schwindelig. Meine Brust schmerzte. Mein Kopf fühlte sich an, als ob er jeden Moment zerbrechen würde. Auf einmal passierte so vieles gleichzeitig, ich konnte nicht alles zuordnen. Ich hörte Schreie und Rufe, dann explodierte etwas ganz in der Nähe. Doch was hier direkt bei uns geschah war wichtiger, mein Körper handelte wie von allein, ich riss mich los, dachte nur kurz daran, dass ich gar keine Kraft mehr dazu haben konnte, ich sah meine Hände um mich schlagen, verlor den Überblick, Itachi war nicht zu sehen, doch es war alles voller Staub und zerstörtem Holz, der Boden war aufgerissen…

Seine Bewegungen waren so furchtbar schnell, wann immer ich eine Veränderung bemerkte, war es schon zu spät und er war längst wieder an einer anderen Stelle…doch noch immer handelte mein Körper ohne meinen Befehl, ich merkte, wie ich langsam abdriftete, spürte meine Beine nach etwas treten, bemerkte undeutlich dass sie etwas getroffen hatten, drehte mich um mich selbst…

Dann traf mich etwas im Rücken, es schmerzte unwahrscheinlich stark, als ob der Nebel und die Gefühllosigkeit mit einem Mal verdrängt wurden. Ich schwankte, ich stürzte und bevor ich auf dem Boden auftraf, verlor ich das Bewusstsein.

Warm. Dunkel. Schmerzfrei. An welchen Ort hätte ich mich in diesem Moment mehr gewünscht, als an diesen?
 

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*räusper* Also vielleicht hat Itachi ein bisschen zu viel geredet, fällt mir im Nachhinein so auf...eigentlich ist er ja mehr der stille Typ...

Und vielleicht, nein wahrscheinlich und augenscheinlich leide ich an einem Dramawiederholungszwang und mache immer alles so überzogen und dramatisch wie möglich...ach was solls....das könnt ihr jetzt selbst bewerten ;-)

Bis dann, bis dann, das nächste Chap ist übrigens auch schon fertig ;-) <3 <3 <3
 

P.S. Ich habe das Gefühl noch nie so lange ein Chap hochgeladen zu haben, die Absätze: DER HORROR! Und dann musste ich natürlich tausend Sätze umschreiben, weil ich sie auf einmal anders haben wollte, ich bin KO....o0



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Kommentare zu diesem Kapitel (19)
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Von:  -Lika-
2010-03-29T05:36:01+00:00 29.03.2010 07:36
heftig O.o
was passiert am ende mit sakura?
kann sie noch rechtzeitig gerettet werden D:

und ich hoffe kakashi passiert nichts Q.Q

Von:  Rebell
2008-07-21T20:30:35+00:00 21.07.2008 22:30
hayhoe dıgedı^^

alsooooo
ın dıesen eınen tagen, wo ıch wusste das dıeses chap on war und ıch es nıcht lesen konnte...ja aaaaaaaaa dıese tage waren sehr schlımm
ıch hatte an alles möglıche gedacht, wıe das chap enden könnte
aber das es so enden würde hatte ıch nıcht gedacht
nıcht negatıv verstehen
sondern posıtıv

alsooooooo
ıch wusste das ıtachı sakura entführt hatte, leıder gottes hatte ıch es vergssen beı meınem letzen kommıs zu schreıben
T.T
ıst ja auch egal^^

du hast geschrıben das ıtachı der ehe stıllere typ ıst, aber beı deınem schreıbstıll fallt das besonders nıcht so auf
mır kommte es so vor als ob er ımmer noch wenıg redet und das wıederrum macht ıhn nıcht OOC
eınıge haben ja probleme mıt den uchıha brüdern

besonders hatte ıch mıch über sasukes satz und ım nachhınneın(logıscher weıse) über seıne handlung gefreut
*grıns*
ıch fand ırgendwıe dıe szene voll gut beschrıeben und konnte dıe mır bıldlıch ım kopf vorstellen
eın traum!!!!!

ın dıesem chap wurden sakuras fragen ım bezug auf ıtachıe beantwortet
und seıne antworten*haltet euch fest* waren voll logısch
nıcht so nachdem motto
als ıch dıch sah deıne schöhneıt deıne mıntgrünen augen oder du reızt mıch voll mıt deıne gegenwahr gegen mıch
haşt sowas ın der art
solche dınge fınde ıch nıcht logısch und dıe passen gar nıcht zu ıtachı
aber deıne schlussveolgerungen, waren logıscher weıse sehr logısch und gut erklart

ırgendwıe hatte ıch es geahnt das sakura so gerettet werden würde
ıch meın dıe anbus sınd nıcht dumm und haben schon gewısserweıse dıe entführung sakura mıtgekrıgt
und falls ıch mıch nıcht ırre kennt ja sasuke das geheımvertseck von ıtachı

tja ıta da guckse voll ne
dat hasse net gedacht du dummkopf du...

ıs ja auch geal
brauchst dır net meıne wahnvorstellungen anzu hören/lesen^^

freue mıch aufs nachste chap!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
*dıch drück*

man schreıbt sıch...

Von:  broccoliseed
2008-07-20T21:22:51+00:00 20.07.2008 23:22
Hallü^^
Ich wollte nur mal schnell schreiben dass die neuen Kapitel wiedermal echt toll sind, ich hab garnicht bemerkt, dass Sasuke Itachi sein könnte, ich glaube ich muss etwas aufmerksamer lesen..>.>
Aber schön geschrieben wie immer, es wird auch nicht langweilig, freu mich schon auf die nächsten =)

PS:
Tut mir Leid dass ich so lange nicht mehr kommentiert habe, aber ich hab echt keine Zeit gefunden..aber gelesen hab ich fleißig^^ (habs immer ausgedruckt und mitgenommen x3)
Ich werde in Zukunft versuchen, wieder mehr zu schreiben und auch wieder ausfürhrlicher...T____T
Das Kommentar hier hat eigentlich nur den Zweck, dir zu zeigen, dass deine Geschichte noch genauso toll ist und man auch nicht das interesse verliert zu lesen =)

In dem Sinne noch einen schönen Abend und gute Nacht ^-^

Liebe Grüße
Sakurambou-Sencha
Von: abgemeldet
2008-07-18T19:39:38+00:00 18.07.2008 21:39
itachi^^
*flagge herumschwing*
sasuke^^
*2 flaggen herumschwing*
wahooo~
kakashi...
*...*
suuuuuuuuuuuuuupaaa~
ich mag deinen dramatischen stil^^
ich möcht sowas auch hinkriegen!!
TT^TT
meine ff ist eher...witzig...aba ich versuchs auch so dramatisch wie
möglich zu schreiben!! wenn du mal lesen willst^^ ^o^
*eifrig nick*
naja auf jeden fall grooooooooooßeee klasse!!!
hdgggggdl
hikari14
Von:  Sans
2008-07-17T18:56:04+00:00 17.07.2008 20:56
he,
das kapi is (wie auch alle anderen) echt spitze....
also ich finde nicht das itachi zu viel redet^^ (jeder is i.wann halt mal komisch)
ich hoffe es geht ganz ganz ganz schnell weiter...
glg hinata
Von: abgemeldet
2008-07-17T17:34:42+00:00 17.07.2008 19:34
Das kapi is cool!
freu mich shcon aufs nächste:)
Von:  Kleines-Engelschen
2008-07-17T15:29:46+00:00 17.07.2008 17:29
also ich finde das kapi echt toll..
bin etwas überrascht über die plötzliche wendung und frage mich schon ernstaft wie saku da wieder rauskommt.. wenn ein jutsu auf der tür liegt.. und ob sasu und naruto sie finden usw..
bin ehct wahnsinnig gespannt und verfolge deine geschichte mit sehr großem interesse... du hast das nächste kapi fertig?
dann mach schon 0o
lad es hoch!!!! *ungeduldig bin* :)
hoffe es geht bald weiter.

greetz
Von:  redluna
2008-07-17T10:22:29+00:00 17.07.2008 12:22
Wow ( <- ich hab schon viermal versucht anzufangen,
aber mir fehlen die Worte um zu beschreiben wie WOW das ist)
lg redluna
Von:  clear-water
2008-07-17T09:37:21+00:00 17.07.2008 11:37
Einfach genial!!
Ich hätte mich für Kakashi entschieden, aber geschäcker sind glücklicherweise verschieden!!

glg
Von: abgemeldet
2008-07-16T23:28:45+00:00 17.07.2008 01:28
hah, ich wusste, dass es itachi ist *stolz auf mich bin* XD
naja, vll hat ita ein bisschen zu viel geredet, aber das ist nicht sonderlich schlimm^^ hat i-wie gut in die situation gepasst
ich mag die kapis mit itachi, i-wie, weis auch ne warum
war wieder ein klasse kapi
aber eine frage hätte ich da doch noch: wieso konntest du nicht weiterschreiben? war gerade so schön am lesen und voll enttäuscht, dass ich dann widerwillig aufhören musste ><
naja, schön, dass das neue kapi schu fertig is, d.h. wahrscheinlich, dass wir nicht so lange warten müssen oder^^
achja und noch was: du lässt doch kashi nicht wirklich streben oder? *traurig bei dem gedanken werd*
lg ♥lahu


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