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Der Trank der wahren Gefühle

von

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"Das normale Leben"

Meine lieben Leser, ich hoffe, es sind noch ein paar von euch da, ich kann jetzt nämlich stolz verkünden, dass das Tief abgewendet sein sollte. ^^ 2 Wochen habe ich euch warten lassen, das war die längste Wartezeit bisher, ich entschudlige mich, das war nicht geplant aber ich musste selber nochmal die Hälfte meiner ff lesen und irgendwie wieder reinkommen und das hat gedauert....naja, jetzt habe ich allein für dieses Kapitel eine Sammlung erstellt, die schon 10 Wordseiten gefüllt hat und dann kamen mir immer mehr Ideen, tja, daraus entstand mein Leitfaden, aus dem ich jetzt die letzte Phase dieser ff zusammenbasteln werde und ich denke, ich kann guten Gewissens sagen, dass ich euch nicht enttäuschen werde XDDD Es macht wieder richtig Spaß, an der ff weiter zu schreiben und ich bin sicher, dass ihr nicht mehr so lange warten müsst, wie jetzt. So. Und jetzt halte ich euch gar nicht länger auf, dieses Kapitel besteht leider aus mehreren Füllelementen aber ich musste das einbauen, damit nachher alles logisch wird. Viel Spaß und ich freue mich wie immer sehr über eure Reviews, die ich beizeiten wohl auch endlich mal wieder beantworten sollte, ich strenge mich an ;-) <3
 


 

63 „Das normale Leben“
 

Lange saßen wir so da, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken, ich verinnerlichte erst langsam, was er da gesagt hatte, vor allem aber was ich gesagt hatte…Wie schon so oft, hatte ich gesprochen, ohne vorher nachzudenken…Er hatte ganz anders darauf reagiert, als erwartet, viel schöner, als ich es mir je hätte wünschen können und doch…hatte ich denn auch die Wahrheit gesagt? Ich hatte mich schließlich kaum damit auseinander gesetzt, da hatte ich meinen Gedanken bereits ausgesprochen und ich war mir nicht sicher, ob ich dasselbe gesagt hätte, wenn ich mehr Zeit für dieses Geständnis gehabt hätte…doch wahrscheinlich schon…aber ich konnte es nun mal nicht mit voller Wahrscheinlichkeit sagen und das mag der Grund dafür gewesen sein, dass Sasuke etwas an mir auffiel und er somit die Stirn runzelte und mich prüfend ansah.

„Was denkst du?“ Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch und schüttelte den Kopf, als ich wieder in die Realität zurück fand. „Nichts. Es ist nur so anhaltend, diese Gedanke, dass ich meine Erinnerung wohl nicht so bald wieder bekommen werde…“

Er reagierte einen Moment gar nicht, sah mich unverwandt an, dann nickte er abwesend und sah auf den Boden.

„Ich würde sie dir gern zurückgeben…“

„Wie viele Jahre müsstest du dann wiederholen?“, fragte ich mit einem wehmütigen Lächeln.

„Viele…“

„Er hat sich eine Menge Mühe gemacht für Dinge, die ich nicht verstehe, die ich vielleicht auch nie verstehen werde…“, sagte ich leise, mehr zu mir selbst. Als er aufsah, war sein Blick wieder kälter. „Wie sollte jemand wie du auch verstehen, was in dem Kopf von jemandem wie ihm vorgeht?“ Ich konnte nichts erwidern…wusste ich doch zu wenig über Sasuke, seine Vergangenheit, seine Familie und seine Beziehung zu seinem Bruder…
 

„Ich mache dir einen Vorschlag…“, sagte er auf einmal mit fester Stimme und setzte sich auf.

„Und der wäre?“ Ich war wirklich überrascht. Was sollte das werden?

„Wir spielen ein Spiel.“ Ich muss wirklich überfordert ausgesehen haben, denn er lächelte kaum sichtbar und ließ sich dazu herab, seine Idee weiter auszuführen. „Es ist ganz einfach und in Prinzip gibt es nur zwei Regeln.“ Jetzt war meine Neugier geweckt.

„Zwei Regeln? Ich bin ganz Ohr.“ Er ließ es sich nicht anmerken aber ich war mir sicher, dass er sich gerade diebisch über mein Interesse freute.

„Das Spiel besteht aus jeweils einer Frage und der Antwort dazu, dann ist der andere dran.“ Ich nickte. „Regel Nummer eins lautet: Immer die Wahrheit.“ Das brachte mich zum Lachen.

„Na das erklärt, weshalb es nur zwei Regeln gibt, wenn allein schon diese so klar die Grenzen festsetzt.“ Er wartete noch einen Moment, dann ergriff er erneut das Wort.

„Die zweite Regel sagt, dass derjenige gewinnt, der eine Frage wahrheitsgemäß beantwortet, nachdem der andere die letzte nicht beantwortet hat.“ Jetzt verstand ich das System.

„Das heißt, man darf auch eine Antwort verweigern?“

„Ja, allerdings bedeutet das, dass der andere dann kurz davor ist, zu gewinnen, es sei denn, er beantwortet seine Frage ebenfalls nicht. Dann haben beide wieder dieselbe Chance.“ Darüber dachte ich einen Moment nach.

Dieser Vorschlag kam mir eigentlich gerade recht, einen besseren Zeitpunkt, Sasuke jede Frage, die ich an ihn hatte zu stellen, gab es gar nicht…was mich zögern ließ war, dass das natürlich auf Gegenseitigkeit beruhte, zwar musste er alles ehrlich beantworten, doch für mich galt dasselbe…und wenn er nun fragen würde, was Itachi getan hatte? Was er gesagt, was er alles geplant hatte? Ich wusste nicht, ob ich dann wirklich antworten konnte und verlieren wollte ich auf keinen Fall…

„Kneifst du?“ Das gab den Ausschlag, egal wie dumm meine Entscheidung möglicherweise war, mein Stolz ließ sich leicht herausfordern.

„Natürlich nicht, ich brenne darauf, dir alle Fragen zu stellen, die mir bisher in den Sinn gekommen sind.“ Seine Augen blitzten auf.

„Das kann ich nur erwidern…“ Erst jetzt fiel mir ein, dass es da noch ein paar andere gefährliche Dinge gab, die er nicht wissen sollte, wie zum Beispiel, was zwischen Kakashi und mir war. Aber für diese Erkenntnis war es nun zu spät…

Noch einen Moment sahen wir uns an, erwartungsvoll und gespannt durch diese neue Herausforderung, die sich uns nun bot. Wer würde eher aufgeben? Wer würde zuerst eine Antwort verweigern? Und wie lange würde es dauern?
 

Da richtete Sasuke sich auf und hielt mir ein weiteres Mal seine Hand hin. Verwirrt sah ich nach oben in sein Gesicht.

„Kakashi und Naruto sind gleich hier.“ Sofort ergriff ich seine Hand und ließ mich von ihm hochziehen, ich war erstaunt, wie leicht es ihm fiel, er verwendete beinah etwas zu viel Kraft, sodass ich mit mehr Schwung als beabsichtigt auf die Beine kam. Dennoch waren seine Bewegungen so elegant und grazil, dass es gar nicht auffiel, dass ich leicht taumelte und neben ihm zu stehen kam. Im nächsten Moment, gerade nachdem unsere Hände sich voneinander gelöst hatten, kam Kakashi hinter ein paar Bäumen hervor. Er ließ sofort seinen Blick schweifen und als er uns sah, schien eine Last von seinen Schultern zu fallen, die ich ihm vorher gar nicht angesehen hatte. Machte er sich noch immer solche Sorgen?

„Gut zu wissen, dass ihr momentan so motiviert seid, wir haben noch immer viel an Sakuras Kondition zu verbessern und…“ Er verstummte, als er meinen bösen Blick bemerkte. Dann runzelte er die Stirn. „Sakura, seit wann schaust du mich nur immer so verdammt böse an? Das hast du früher nicht getan…“

„Liegt vielleicht daran, dass ich früher wesentlich fairer behandelt wurde…“ Jetzt zogen sich seine Augenbrauen langsam zusammen. „Willst du damit sagen, dass ich dich nicht fair behandle?“ Ich fragte mich, ob ich es mir einbildete, dass Sasuke unserem „Gespräch“ interessiert und aufmerksam folgte, doch momentan war es vorerst wichtiger, Kakashi mal wieder die Meinung zu sagen.

„Hör mal…ich meine, Sensei Kakashi!“ Ich hatte ihn beinah geduzt! „Ich habe nicht gesagt, dass speziell SIE mich so behandeln, das haben Sie selbst daraus geschlossen…“ Schnippisch wandte ich mich ab und wartete auf seine Antwort.

„Vier Runden um den Platz.“, sagte er plötzlich ganz ruhig. Mir klappte der Mund auf und ich zog scharf die Luft ein.

„Was?!“ Seine Augen funkelten besorgniserregend über dem Kinntuch und ich schluckte hart. „Ich soll vier Runden…?“

„Wenn du es nochmal wiederholst, wirst du auch nicht schneller damit fertig, wir sehen dich dann beim Training.“

Er drehte sich um und schritt zu unserer üblichen Trainingsecke, da der Platz ohnehin viel zu groß für so wenige Personen war. Mit einem Wink an Sasuke entfernte er sich langsam und dieser warf mir noch einen kurzen Blick zu, in dem ich garantiert so etwas wie ein amüsiertes Glitzern gesehen hatte, ehe er ihm folgte… Was erlaubten die sich?!
 

Ich lief gerade meine dritte Runde, als sich ein blonder Haarschopf zu den beiden unter einem Baum gesellte. Naruto war also auch endlich da…

Während ich an ihnen vorbei lief, schenkte ich keinem einen Blick, konzentriert auf meine Atmung und die letzte Runde, ließ ich sie hinter mir. Erst als ich außerhalb ihrer Hörweite war, setzten sie ihr Gespräch fort und ich ballte die Fäuste. Das würde Kakashi nachher mit Sicherheit bereuen…

Als ich also auch die letzte Runde abgeschlossen hatte, stellte ich mich absichtlich etwas weiter von den anderen auf, atmete ruhiger und machte ein paar Dehnübungen. Zwischendurch warf ich einen beiläufigen Seitenblick auf die drei, die noch immer unter dem Baum warteten. Sasuke und Naruto schienen in eine Unterhaltung vertieft, sie diskutierten augenscheinlich irgendetwas, das Naruto vollkommen in seinen Bann zog und Sasuke nur hin und wieder zu einem herablassenden Kopfschütteln motivierte…

Ich streckte meine Arme und sah zu Kakashi, dabei bemerkte ich seinen ruhenden Blick auf mir. Er lehnte wie immer an einem Baumstamm und hatte sein Buch direkt vor sich, doch er schenkte ihm nicht die geringste Aufmerksamkeit. Stattdessen beobachtete er über den Buchrücken genau, was ich tat und wandte sich auch dann nicht ab, als er längst erkannt haben musste, dass mir seine Musterung aufgefallen war. Ich runzelte die Stirn und drehte mich um, sodass unsere Blicke sich nicht mehr treffen konnten. Konnte er sich nicht auf sein blödes Buch konzentrieren, anstatt mich anzustarren, während ich mich bloß etwas dehnte? Gerade als ich in die Hocke ging und meine Beine weit von mir streckte, um die Oberschenkelmuskulatur zu lockern, hörte ich Naruto meinen Namen rufen. Ich ließ mir Zeit, die Übung zu beenden, stand dann langsam auf und drehte mich um.
 

Alle drei sahen zu mir und Naruto wedelte mit der Hand herum. „Sakura-chan!“ Ich seufzte und ging gemächlich zu dem Baum zurück. Bevor ich überhaupt angekommen war, setzte Naruto schon wieder zum Sprechen an. „Hör mal, wir haben gerade darüber gesprochen, dass…“ Sasuke schlug ihm mit der Hand auf den Hinterkopf. Empört drehte Naruto sich zu ihm um und legte eine Hand auf die Stelle. „Sag mal, was sollte das denn bitteschön?!“ Sasuke schaute ihn nicht einmal mehr an, sondern betrachtete gelangweilt die Umgebung und schon begann der nächste Streit, der großteils von Naruto bestritten wurde, da Sasuke eigentlich nichts weiter als verächtliche Blicke beisteuerte, die Naruto dafür noch mehr reizten. Ich schüttelte sachte den Kopf und schaute auf den Boden.

„Deine Kondition ist doch besser, als ich gedacht hatte…“ Erstaunt sah ich wieder hoch und stellte fest, dass Kakashi die beiden anderen einfach ignorierte und mich wieder musterte. Schnell warf ich einen Blick zur Seite und ging sicher, dass Naruto und Sasuke viel zu beschäftigt waren, um zuzuhören, dann beugte ich mich etwas vor und ging auf seine Worte ein.

„Ich sage dir, du wirst es bereuen, dass du mich vier Runden hast laufen lassen, nur weil du meinst, du müsstest deine Autorität präsentieren.“ Er hob eine Augenbraue und der Ansatz eines amüsierten Lächelns zeigte sich um seinen Mund.

„Meine Autorität präsentieren?“

„Hör bloß auf damit, dafür räche ich mich, darauf kannst du wetten!“, zischte ich zurück. Diesmal musste er wirklich lachen.

„Darauf freue ich mich schon.“ Entnervt pustete ich mir ein paar Haarsträhnen aus der Stirn und drehte mich weg von ihm, ehe ich noch einen Wutausbruch an diesem relativ gut erhaltenen Trainingsplatz auslassen würde…

Naruto hatte sich mittlerweile wieder so sehr aufgeregt, dass er die Hände hinter dem Kopf verschränkte, die Augen zusammenkniff und sich schmollend an den nächsten Baum lehnte. Bei so vielen übertriebenen Reaktionen musste ich mir ein Lachen verkneifen, obwohl ich eben auch erst so nah an einem wesentlich größeren Tobsuchtsanfall gewesen war. Während ich also versuchte, nicht los zu prusten, fing Sasuke meinen Blick ein und er schien sich prächtig zu amüsieren, er wusste genau, dass ich mich kaum beherrschen konnte und zeigte ein weiteres Mal den Ansatz eines winzigen Lächelns. Sofort verstummte mein leichtes Kichern und ich machte große Augen. Hatte nur ich das Gefühl oder hatte er in den letzten Tagen tatsächlich eine halbe Drehung gemacht und gelernt, wie man die Mundwinkel nach oben zog?
 

Kakashis Stimme holte mich aus meinen Überlegungen und ich zwang mich, nicht mehr auf dieses faszinierende kleine Zittern um seine Lippen zu achten, sondern auf irgendetwas wesentlich langweiligeres. Ein Baumstamm machte sich da ganz gut.

„Wir sind schon eine halbe Stunde hier und haben dank eurer Zankereien eine Menge wichtiger Trainingszeit verloren.“ Kakashi schien einen Augenblick länger als nötig bei mir zu verharren und ich starrte finster zurück. „Also machen wir jetzt folgendes. Offensichtlich hat es gut funktioniert mit euch beiden, Sakura, Sasuke.“ Er nickte uns beiden zu und mein Blick rutschte in die Fassungslosigkeit. Wie konnte er so reden, wo doch so vieles zwischen mir und ihm stand und er gerade noch verkündet hatte, dass er es Sasuke nicht leicht machen würde? Ich verstand ihn nicht, ganz eindeutig. „Ich werde mir heute ansehen, was ihr in den letzten zwei Trainingseinheiten erreicht habt und dazu kämpfen wir ‚Zwei-gegen-Zwei‘.“ Ich ahnte Böses…

„Sasuke und Sakura gegen Naruto und mich.“ Gerade als ich mir schon selbst gratulierte, schaltete Naruto sich ein.

„Sensei! Sasuke hat schon die ganze Zeit mit Sakura trainiert, ich will auch mit ihr kämpfen, also wäre es nur gerecht, wenn sie in meinem Team ist.“ Ich grinste ihn an. Keine schlechte Idee… Kakashi seufzte. Wahrscheinlich hatte er mal wieder das Gefühl, einen Kindergarten zu trainieren.

„Gut, wenn du es so unbedingt willst. Aber dann solltest du mich auch davon überzeugen, dass es die richtige Entscheidung war.“ Er funkelte Naruto an und dieser lachte laut los.

„Na klar, echt jetzt! Mit Sakura haben wir schon so gut wie gewonnen.“ Also kämpften Naruto und ich zusammen und ich war ausgesprochen erleichtert, hatte ich bei ihm nicht immer das Gefühl, so furchtbar langsam zu sein, im Gegensatz zu Kakashi und Sasuke…
 

Innerhalb dieser Stunden, die wir gegeneinander antraten, fielen mir zwei Dinge besonders auf.

Erstens, Naruto war auch sehr schnell und ich war offensichtlich die langsamste in unserem Team.

Zweitens, Kakashi und Sasuke waren so reserviert und wortkarg einander gegenüber, dass ich den Großteil der Zeit damit verbrachte, den Grund dafür herauszufinden. Ärgerlicherweise kam ich zu keinem Ergebnis. Sie schwiegen sich an, verpassten mehrere gute Möglichkeiten, weil sie sich nicht absprachen oder auf den anderen eingingen und kämpften mehr allein, als gemeinsam. Ihre Blicke jedoch, sprachen für sich, sie sahen sich nicht oft an aber wenn, dann hatte ich das Gefühl, sie schickten sich gegenseitig ganze Eisberge, die rasend schnell aufeinander zu schossen, nur um im letzten Moment vor der Kollision bewahrt zu werden, weil sie gleichzeitig ihre Blicke abwandten. Dieses Verhalten war mir ein einziges Rätsel…

So verpasste ich mehrere Momente, in denen ich sie hätte angreifen können, weil ich zu sehr auf das Beobachten ihres Verhaltens fixiert war und Naruto schien mir das Ganze nachzusehen, weil er dachte, ich wäre noch etwas geschwächt. Wenn es nur so wäre…

Wir beendeten das Training mit ein paar Einzelübungen, die jeder von uns für sich machte und verließen den Trainingsplatz ebenso schweigsam, als wir uns trennten winkten wir bloß und selbst das kam sehr halbherzig von Sasuke und Kakashi. Als eben dieser mit mir den Weg entlang ging, sagte er immer noch kein Wort und ich hing meinen eigenen Gedanken nach.
 

Hatte ich etwas verpasst? Wann hatte Kakashi denn mit Sasuke sprechen können, seit wir uns gestern gesehen hatten? Er war doch die ganze Zeit bei mir gewesen…

Da fiel mir wieder ein, dass Kakashi heute Morgen durch das Fenster in den Flur zurückgekehrt und Sasuke vor meinem Haus entlang gelaufen war. Jetzt wo ich genauer darüber nachdachte, fiel mir auch auf, was mich so stutzig gemacht hatte. Er war nicht von der Straße, sondern vom Garten aus an meiner Haustür entlang gelaufen. War es möglich, dass die beiden sich in meinem Garten unterhalten hatten? Ich runzelte die Stirn. Eine andere Möglichkeit gab es wohl kaum, es sei denn, sie hatten sich in der Nacht getroffen aber das bezweifelte ich, immerhin war ich auch sehr lange aufgeblieben und Kakashi hatte tief und fest geschlafen.

„Sagtest du nicht, du wolltest dich an mir rächen?“ Ich sah auf und stellte fest, dass Kakashi mich erwartungsvoll ansah. Meine Stirn legte sich in noch mehr Falten.

„Hast du heute Morgen mit Sasuke gesprochen?“ Ich suchte nach einem winzigen Moment, der seine Überraschung preisgeben würde aber er schaute mich genauso an wie zuvor.

„Ja.“, sagte er schlicht und meine Augen weiteten sich noch etwas mehr.

„Warum steht ihr im Garten und sprecht über irgendetwas, das ich offensichtlich nicht hören soll?“ Wenn er schon so ehrlich war, konnte ich auch versuchen, noch mehr aus ihm heraus zu bekommen.

„Warum denkst du, sollst du davon nichts hören?“, fragte er ganz ruhig. Meine Überraschung legte sich wieder und ich kniff die Augen leicht zusammen.

„Na ansonsten hättet ihr doch wie jeder andere auch im Haus darüber sprechen können. Aber dort war ich und deshalb habt ihr euch lieber draußen unterhalten.“ Die ganze Zeit hatte er stur nach vorn gesehen, als wäre dieses Gespräch nicht weiter wichtig. Jetzt sah er mich direkt von der Seite an, während wir langsam an den nächsten Häusern vorbei gingen.

„Hör mal Sakura, warum fragst du Sasuke nicht selbst, was er dort wollte? Ich habe damit eigentlich gar nichts zu tun.“ Sein abwehrender Tonfall beschwichtigte meine Neugier.

„Das mache ich.“ Er nickte und dann schwiegen wir wieder. Diesmal war es eine unangenehme Stille, das war bei uns bisher kaum vorgekommen…
 

Zurück im Haus ging ich ins Bad und zog meine Trainingskleidung vor dem Spiegel aus. Ich hatte gerade damit angefangen und mein Oberteil über den Kopf gezogen, als etwas an meinem Hals meinen Blick fing. Kritisch näherte ich mich meinem Spiegelbild und sah mir die Stelle genauer an. Heiß und kalt erinnerte ich mich an die Nacht vor drei Tagen, sie kam mir viel weiter weg vor, doch es war tatsächlich erst wenige Tage her, seit Kakashi und ich noch mehr gewesen waren, als Freunde…

Meinen Hals zierte zur Abwechslung mal kein Biss, kein Abdruck von menschlichen Zähnen und doch war mir das Bild, das sich dort bot noch seltsam vertraut. Ein roter Fleck, der schon leicht bläulich schimmerte, der erinnerte, an eine Nacht, die sich in mein Gedächtnis gebrannt hatte. Nachdenklich strich ich darüber, rief mir unfreiwillig in Erinnerung wie Kakashi seine Lippen auf eben diese Stelle gelegt und dafür gesorgt hatte, dass ich auch ja nicht vergaß, was sich dort abgespielt hatte… Das letzte Zeichen, das mir all die Dinge vor Augen führte, die im letzten Monat geschehen waren, war verschwunden, dieses hier war neu, das alte längst fort, es sah aus, als wäre niemals etwas passiert, als hätte ich mir alles eingebildet, alles nur ein schlechter Traum…

Itachi war nicht mehr allgegenwärtig, obgleich ich erst wenige Tage zurück war, aus diesem Albtraum, obgleich ich erst seit einer lächerlichen Anzahl von Stunden nicht mehr dort war, erschien mir alles so weit weg, verdammt weit weg, als wäre es viele, viele Jahre her. Es fiel mir immer schwerer, die drohende Gefahr nicht zu übersehen, die Wachsamkeit nicht abzulegen. Die trügerische Sicherheit um mich herum, das friedliche Dorfleben, all das machte mich unvorsichtig, dabei würde er wiederkommen, ich war mir so sicher…und nun war dort nur noch Kakashis Zeichen, es prangte mitten auf meinem Hals, als wollte es sich mit Absicht in den Vordergrund drängen.

Ich biss mir auf die Lippe, als ich es erneut mit den Fingerspitzen berührte. Bisher hatte ich es nicht gesehen, hatte hochgeschlossene Oberteile getragen, mich in meinem Zimmer umgezogen oder nicht in den Spiegel gesehen, als ich die Kleider wechselte. Ich sah nicht mehr besonders oft hinein, seit ich wieder hier war, es gefiel mir nicht, mich anzuschauen und noch immer keine Veränderung festzustellen, obwohl ich innerlich doch nie wieder so einfach Sakura sein konnte, es gefiel mir nicht, das einzig Auffällige zu betrachten, meine Augen, die nicht mehr so wach wirkten wie sonst, die einen matten Schimmer aufwiesen, wenn ich genauer hinsah… manchmal dachte ich dann, diese ganze Kulisse um ich herum war doch nur ein schöner Traum und das wahre Leben fand noch immer im Hauptquartier der Akatsuki statt, als wäre ich nie von dort entkommen.

Ich schüttelte den Kopf und biss mir versehentlich zu fest auf die Lippe, sie blutete leicht und ich beugte mich vor, stellte das Wasser auf eiskalt und spülte die roten Tropfen weg, ließ sie verschwinden und sah nur noch die klare, funkelnde Flüssigkeit vor mir.
 

Mit einem Handtuch auf den Lippen ging ich in mein Zimmer und schmiss es dann abwesend auf mein Bett. Ich fing an herum zu räumen, verschob Möbel, stellte Dinge um und verfiel allzu bald schon wieder in meine Suche nach meinem Ring. Ich wusste, dass ich ihn hier irgendwo abgelegt hatte, doch er war verschwunden, ich konnte ihn einfach nicht mehr wieder finden und seufzte ein weiteres Mal leise, als ich erneut aufgab und mich reglos auf einen Stuhl fallen ließ. Verschwunden…

Nach ein paar Minuten stand ich auf und warf meine Trainingskleidung in die Waschmaschine. Während ich alles sortierte, fielen mir meine Handschuhe in die Hände. Ich stoppte in der Bewegung und betrachtete sie, die dunklen Flecken darauf waren noch immer zu erkennen, sie verblassten langsam, doch ihre Konturen würden niemals ganz verschwinden…es war mein eigenes Blut, das darauf zu sehen war, seit Itachi meine Hüfte verletzt und ich die Hände mit letzter Kraft darauf gepresst hatte… Nur einen Moment gestatte ich mir, daran zu denken, dann schlug ich die Tür der Waschmaschine zu und drückte auf den Startknopf. Alberne Erinnerungen an die Vergangenheit konnte ich nicht brauchen…

Die Handschuhe landeten neben dem Handtuch auf meinem Bett und gerade, als ich nach unten gehen wollte, bemerkte ich Kakashi im Türrahmen.
 

Er schien in sehr ernster Stimmung zu sein und gleichzeitig tief in seinen Gedanken versunken, sein Blick schien mich nur halb zu erfassen und lag eigentlich in weiter Ferne.

„Was gibt’s?“, fragte ich ihn mit einem Schulterzucken. Sofort war er zurück im Hier und Jetzt und trat zu mir ins Zimmer. Mit einem stummen Wink bat er mich, mich auf das Bett neben ihn zu setzen und ich wartete darauf, dass er wieder etwas sagen würde. „Erinnerst du dich an den Tag, direkt nachdem wir Sasuke zurück nach Konoha gebracht haben, als er entführt worden ist?“ Ich schüttelte den Kopf. „Stimmt, alles was mit ihm zusammenhängt ist dir nicht mehr bewusst aber diesen Tag hast du sicher noch genau in Erinnerung…“ Aufmerksam sah ich ihn an und fragte mich, worauf er hinauswollte. Er blickte kurz zu meinem Fenster, dann ruhte sein Auge wieder auf mir. „An diesem Tag habe ich dir gesagt, dass ich das Team wechseln will.“ Meine Augen weiteten sich und ich riss den Mund auf, um sofort zu protestieren. Wieso wollte er diesen Entschluss jetzt doch durchsetzen?

„Aber…“ Er legte einen Finger auf meinen Mund und brachte mich zum Schweigen.

„Ich will das Team nicht mehr wechseln.“ Das beruhigte mich, allerdings war mir jetzt wieder nicht klar, was er sagen wollte. Verständnislos erwiderte ich seinen Blick. „Jetzt hat es doch funktioniert…ich hätte nicht gedacht, dass wir beide jemals wieder zusammen arbeiten können, wie ein völlig normales Team, doch wir können es, ich bin beeindruckt von mir selbst…damals sagte ich dir, ich muss meinen Posten abgeben, ich kann nicht mehr an deiner Seite sein, ohne dauernd von dir abgelenkt zu sein, ohne meinen Fehler zu bereuen aber war es auch ein Fehler? War es wirklich ein Fehler?“ Er sah zur Decke und schien mit den Gedanken weit weg zu sein. Ich war ehrlich überrascht. Was sollte das hier werden?
 

Dann schaute er mich erneut an und lächelte.

„Ich will mit dir über Itachi reden.“ Ein kurzer Stich in meinem Kopf, dann war es wieder vorbei.

„Sag noch einmal seinen Namen…“, bat ich ihn und er erfüllte meine Bitte, etwas verwundert, mit prüfenden Augen, die jede meiner Bewegungen bemerkten.

„Itachi Uchiha.“ Nichts mehr. Nicht das geringste Anzeichen einer Reaktion. Ich sah nachdenklich auf den Boden. „Sakura.“ Ich schaute nicht auf. „Es tut nicht mehr weh, oder? Du kannst seinen Namen hören, ohne dass du dabei Schmerzen hast.“ Gedankenverloren nickte ich leicht. Er schien nicht überrascht zu sein. „Als er dich das erste Mal entführt hat, was hat er da getan, wie seid ihr euch begegnet und was hat er dir gesagt?“ So viele Fragen…

Ich zwang mich, nicht mehr auf den Boden zu starren, sondern auf meine Hände in meinem Schoß.

„Warum willst du das alles wissen? Was nützt es dir? Glaubst du, es hilft, wenn du dasselbe zu hören bekommst wie ich? Wenn du erfährst, was er getan hat oder tun wollte, wenn du erfährst, was er plante? Denkst du, du kannst ihn dann verstehen?“ Sein Blick wurde weicher.

„Ich will dir nicht weh tun, ich will dich nicht zwingen, über all das zu sprechen aber ich brauche diese Informationen. Sonst können wir nicht erkennen, was er will!“ Seine Stimme wurde energischer. Mein Kopf ruckte ganz plötzlich hoch, ich sah direkt in sein dunkles Auge. „Also doch.“ Meine Stimme klang viel ruhiger, als ich war.

„Du willst doch versuchen, ihn zu verstehen.“, stellte ich nüchtern fest. Er schloss das Auge und griff sich an die Stirn, fuhr sich durch sein Haar, das ihm ins Gesicht fiel.

„Warum hast du mir nicht gesagt, dass er dich entführt hatte? Warum hast du es mit keinem Wort erwähnt, als ich dich fand?“ Dieses Gespräch gefiel mir immer weniger…

„Ich weiß schon, ich habe dir wenige Möglichkeiten dazu gelassen und außerdem mit meinen Aufdringlichkeiten nicht gerade dafür gesorgt, dass du Gelegenheit hattest, darüber zu sprechen aber trotzdem…“

„Ach Kakashi, jetzt hör doch mal auf damit!“, zischte ich zu meiner eigenen Überraschung. Er war nicht überrascht aber er schwieg. „Immer diese Entschuldigungen, immerzu nimmst du alle Schuld auf dich, immer dasselbe, kannst du nicht einmal jemand anderen beschuldigen, kannst du nicht einmal menschlich sein?“

Jetzt war er überrascht…und verletzt.
 

Ich atmete tief durch.

„Ich weiß nicht, ob du verstehst wie ich das meine. Auf der einen Seite bist du derjenige, der mir am menschlichsten erscheint, auf der anderen bist du dazu einfach zu perfekt, du bist zu gut, du willst alles Unrecht immer selbst verschuldet haben, egal ob du nicht einmal dabei warst, du findest immer eine Möglichkeit, dich für die Dinge verantwortlich zu machen…“ Er unterbrach mich.

„Ich bin nicht perfekt, nicht im geringsten…und gut bin ich auch nicht.“, sagte er leise. Ich zwang mich zur Ruhe.

„Ich habe dir nichts davon erzählt, weil ich niemandem davon erzählt habe, du erinnerst dich? Niemandem habe ich etwas gesagt, das alles war meine Sache.“ Jetzt wurde er wütend.

„Deine Sache? Ein Nuke-Nin hat dich entführt und du bist mit dem Leben davon gekommen, denkst du einmal an deine Familie, an deine Freunde, denkst du an Tsunade, an Naruto, denkst du an Sasuke?“ Ich schwieg und hatte das Gefühl, dass er noch etwas sagen wollte. „Denkst du an mich?“ Er flüsterte fast und ich schloss die Augen und senkte den Kopf.

„Es war nicht so geplant, ich wollte etwas sagen aber selbst im besten Moment hätte ich nicht gewusst, was!“

„Warum hast du nicht einfach nur gesagt, dass er dich entführt hat, das hätte gereicht, der Rest wäre dir später sicher leichter gefallen… Aber es war deine Pflicht, es zu sagen, du warst in höchster Lebensgefahr und vielleicht hätten wir sogar noch etwas unternehmen können, dann hätte er dich nicht wieder und wieder entführen können…“ Er klang auf einmal so müde und erschöpft, ich hob besorgt meinen Kopf und betrachtete sein Gesicht. „Ich mache mir nur Sorgen, deshalb will ich versuchen, mehr in Erfahrung zu bringen, vielleicht steckt ja ein Muster dahinter. Du selbst hast doch gesagt, du willst nicht ewig hier festgehalten werden, immer von irgendjemandem bewacht, der dich dann doch nicht beschützen kann…“ Ich antwortete schnell.

„Kakashi, das war doch nicht deine Schuld…!“ Er erwiderte meinen Blick mit einem schmerzlichen Lächeln, wehmütig und sorgenvoll. „Hör mal, ich habe dich nicht so beschützt, wie ich es hätte tun sollen, wie ich es hätte müssen, dadurch, dass zwischen uns beiden lange nicht alles geklärt war, lag ich völlig unnütz auf dem Boden und hing meinen eigenen Gedanken nach, ich war viel zu unkonzentriert und ich habe mich vergiften lassen! Meine Güte Sakura, kannst du dir eigentlich vorstellen, was für ein Anfängerfehler das war?! Solche Sachen werden schon den Genin beigebracht…“ Er schüttelte den Kopf und ich war erschüttert. Gab er sich so sehr die Schuld dafür, meinte er wirklich, er hätte es verhindern können?

„Du hast dein Leben für mich aufs Spiel gesetzt und warst so kurz davor, an den Vergiftungen zu sterben! Niemand konnte ahnen, dass er dich vergiften wollte, niemand konnte ahnen, dass er mich gegen dich einsetzen wollte, damit du ihn nicht mehr angreifen konntest! Ich bin so froh, dass sie dich rechtzeitig gefunden haben, meine Behandlung war nur sehr oberflächlich, ich konnte nicht mehr für dich tun, obwohl ich es so gern getan hätte…vergib mir, dass ich dich im Stich gelassen habe…“ Er legte eine Hand auf meine, die wild durch die Gegend gestikulierte, als ich mich immer mehr meinen Worten hingab, die voller Unwillen gegen das waren, was er die ganze Zeit über behauptete. Er trug keine Schuld, es war nicht sein Fehler.

„Du hast mich nicht im Stich gelassen, du hast mich vor dem sicheren Tod geschützt, das war eigentlich meine Aufgabe…“, seufzte er. Ehe ich mich wieder dagegen wehren konnte, sprach er weiter. „…aber lassen wir das, es ist vergangen und somit nicht mehr zu ändern.“ Er lächelte wieder. „Wenn du mir irgendwann noch davon erzählen willst, wäre es sicher sehr hilfreich aber lass dich nicht dazu drängen.“

„Ach Kakashi…ich erzähle es dir, wenn du meinst, dass es so wichtig ist.“ Er nickte. Nach nur wenigen Minuten hatte ich bereits alles gesagt, was mir noch einfiel aber er hatte immer noch eine Frage, wollte ein bestimmtes Detail noch einmal hören, ich kam mir vor wie bei Gericht. Doch schließlich hatte ich so viel wie möglich beantwortet, die restlichen Fragen waren selbst für mich nicht zu erklären, zum Beispiel warum Itachi mich am Leben gelassen hatte, obwohl wir uns bis dahin nie begegnet waren.

Eine Weile saßen wir so da, dachten über all die Worte nach, dann klingelte das Telefon und es kam wieder Leben in meinen Körper. Es waren meine Eltern, sie wollten in zwei Tagen zurückkehren, bestanden jedoch darauf, dass selbst dann noch jemand an meiner Seite sein sollte, mehr denn je.
 

Und so vergingen die Wochen, bald kehrte im Haus wieder Ruhe ein, meine aufgescheuchten Eltern gingen endlich normal zur Arbeit, blieben wieder länger weg und machten sogar ein paar längere Reisen, weil einfach nichts geschah. Ino kam hin und wieder vorbei, doch auch dann hatten wir nicht allzu viel zu besprechen, weil es kaum Neues zu erzählen gab, das Dorf schien eingenickt zu sein, in den Schlaf gesungen von dem lauen, warmen Sommerwind, der alle träge und faul machte. Es war wie verhext, als hätte jemand die Zeit zurückgedreht und alles war wie früher. Doch immer wenn ich Kakashi oder Sasuke ansah, jedes Mal, wenn unsere Blicke sich kreuzten, traf es mich wie ein Schlag in die Magengrube. Es war lange nicht so wie früher, das äußere Leben mochte so weitergehen wie zuvor, doch innen war alles anders. Anders und so fremd wie nie.

Eine Weile musste ich den Knutschfleck an meinem Hals noch gut verbergen, weder Kakashi noch sonst irgendjemand hatte davon etwas mitbekommen und ich hielt ihn wirklich sehr sorgfältig versteckt, bis er geheilt und kein sichtbares Zeichen mehr zu sehen war. Kakashi sollte sich nicht an diese Nacht erinnert fühlen, alle anderen sollten mich mit ihren Fragen in Ruhe lassen und Sasuke sollte nicht dahinter kommen, das etwas zwischen mir und meinem „Sensei“ vorgefallen war…
 

Mit Kakashi lief es erstaunlich gut, er hielt sich von mir fern und ich mich von ihm und schon bald funktionierte unsere „Freundschaft“ wie nach einem Plan, alles war genau festgelegt, wir achteten darauf uns nicht zu nahe zu kommen, nicht zu oft allein zu sein und wenn doch, dann war es leichter als ich angenommen hatte. Er war ein wirklich guter Freund, wir sprachen über beinah alles, nur nicht über das eine verbotene Thema: Sasuke. Dennoch kamen wir nicht umhin, genau das, wenn auch ohne Worte, anzuschneiden. Je öfter Sasuke und ich miteinander trainierten, umso eisiger wurde der Tonfall der beiden, wenn sie miteinander sprachen. So langsam entwickelte sich eine richtige Feindschaft zwischen ihnen und ich hatte das Gefühl, ganz allein schuld daran zu sein. Daher bemühte ich mich zwar, weniger mit Sasuke zu tun zu haben, wenn Kakashi dabei war, allerdings konnte ich es nicht verhindern, dass immer eine kleine Last von mir fiel, kaum zu sehen aber doch zu spüren, wenn wir unser Spiel weiterspielten.

Dieses Spiel war die beste Chance, Sasuke kennen zu lernen, ohne irgendwelche Lügen oder Geheimnisse, denn sowohl er als auch ich spielten sehr verbissen, keiner von uns wagte auch nur ein einziges Mal zu lügen und langsam wurden die Fragen intensiver. Eine Woche hatten wir es geschafft, nur Themen zu wählen, die belanglos waren, harmlos könnte man beinah sagen, es ging von der Lieblingsfarbe, der Lieblingsblume oder auch dem Lieblingssong über Haustiere zu den kleinsten Schwächen, die man noch zugeben konnte. In der zweiten Woche wurde es auffallend schwieriger, Sasuke war dran und eröffnete die nächste Runde, während wir gerade mal wieder ein paar Taijutsuübungen machten, mit einer Frage, die mich doch überraschte.

„Was hast du gemacht, während ich weg war?“
 

Meine Unaufmerksamkeit wurde sofort bestraft, Sasuke traf mich an der Schulter und ich kippte zur Seite weg, noch immer zu überrumpelt, um mich abzufangen und zu verteidigen. Mit einem leisen Lachen fing er mich auf, noch etwas, das er sich immer mehr angewöhnt hatte. In letzter Zeit hatte er mehr gelächelt als ich je von ihm erwartet hätte und wenn er so leise lachte, wie zu diesem Zeitpunkt, war ich jedes Mal wieder in seinen Bann gezogen. Es hatte etwas magisches, etwas, das mich zu meiner eigenen Schande so sehr faszinierte, dass ich es mir immer öfter wünschte. Ich sah den argwöhnischen Blick, den Kakashi von der anderen Seite zu uns herüber warf und dabei wich er ohne die geringsten Probleme noch immer Narutos Angriffen aus. Etwas verlegen löste ich mich von Sasuke, was er mit einem kleinen Lächeln quittierte und stellte mich ihm gegenüber wieder auf. Kakashi schaute ich erst dann wieder an, als ich sicher war, dass Naruto ihn genug beschäftigte…

„Also, was hast du gemacht? Brauchst du mehr Zeit für die Antwort?“ Sasuke holte mich zurück in die Wirklichkeit und ich sah ihn mit großen Augen an. Was sollte ich darauf antworten? Ich konnte mich zwar nicht erinnern, dass es wegen ihm war aber ich wusste sehr wohl, wie stark und wie lange ich gelitten hatte, dank Ino war mir nun auch klar, dass Sasuke der Grund dafür gewesen sein musste und ich wollte nicht, dass das hier, diese kleine Annäherung wieder kaputt ging, bevor sie sich wirklich entwickeln konnte, nur weil ich selbst so schwach gewesen war. Also vermied ich es sorgfältig, ihn direkt anzusehen, warf ihm hin und wieder einen Blick zu um die Illusion zu schaffen, dass ich nicht seinem Blick auswich, dem Schmerz in seinen Augen, dass ich nicht versuchte, mich selbst davor zu schützen…Ich wollte nicht, dass er sich schuldig fühlte.

„Ach weißt du…so dies und das, am meisten habe ich mich auf das Training konzentriert, Tsunade war sehr gut zu mir aber auch sehr streng und ich musste viele Monate lang immer wieder dieselben Übungen durchführen, bis ich sie perfekt konnte und sogar im Schlaf beherrschte. Dieses Training werde ich niemals vergessen…“ „Meinst du, du hast mich dafür gehasst?“ Ich war unendlich froh, dass ich jetzt dran war und eine Frage stellen durfte.

„Vergiss es, ich bin dran.“, sagte ich mit einem Augenzwinkern und schaffte es beinah, ihn an der Brust zu treffen. Und so war auch dieses Thema vorerst abgewendet, denn er stellte die Frage nicht noch einmal, obwohl er sie natürlich hätte wiederholen können.
 

Immer mal wieder ging ich zu Tsunade, fragte nach Neuigkeiten, doch die Wochen vergingen und sie schickte mich wieder weg, mit der Vertröstung, dass sie schon eine Menge Dinge in Erfahrung gebracht hätte und mir dann alles auf einmal und viel strukturierter erklären könnte. Und so wartete ich und trainierte, lernte mein Team neu kennen, beschwichtige Kakashi nach den Stunden, die wir mit den anderen, besonders mit Sasuke, verbracht hatten und beruhigte meine Eltern. Bei all diesen Dingen fand ich kaum Zeit, um mir viele Sorgen zu machen, bald schon war ich so eingebunden, dass ich allerhöchstens abends Zeit dazu fand, doch dann fiel ich meist sehr schnell in einen tiefen Schlaf, der äußerst selten von roten Augen handelte und letztlich konnte ich mich morgens kaum noch daran erinnern.

Es passierte genau das, was ich befürchtet hatte.

Ich wurde weich, unaufmerksam, ich gewöhnte mich an diese Ruhe und den Frieden und tief in meinem Unterbewusstsein wusste ich, dass das auch der Grund dafür war, weshalb so lange nichts passiert war. Ich sollte mich sicher fühlen und wenn die Zeit kam, dann würde ganz deutlich werden, dass ich genau das nicht war…
 

So, freut mich, wenn ihr bis hier gekommen seid, das nächste Chap wird hoffentlich wieder spannender.^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  sweetangle
2008-06-05T14:37:12+00:00 05.06.2008 16:37
schön es geht weiter!!!!!!
Das kappi war hammer.
Es gefällt mir und es wird immer besser. ^^
schreib schnell weiter ich freu mich schon soooooooo
auf die fortsetzung und darauf das Itachi wieder auftaucht.
^^


bussi sweety
Von:  Yukochanchen
2008-06-02T19:00:17+00:00 02.06.2008 21:00
so ^^ du hast eine neue leserin
seit das kappi hier on ist, hab ich mich erstmal durch die davor gewühlt ^^
kann es kaum abwarten wie es weiter geht.
denn auch wenn du zu einem kappi gesagt hast, das es langweilig ist, war es doch ziemlich fesselnd. Taucht im nächsten Itachi wieder auf?
Von:  Rebell
2008-06-01T12:38:03+00:00 01.06.2008 14:38
Joj!
Endöich ein neuse Chap!!!
*entzugserscheinungen gehabt*
Das Kapittel, war gut umgestezt.
Die Überschrift, war sehr passend, da der liebe Itachi nicht dort aufgetaucht war, aber genau das Sakura so mistrauisch sieht.
Die Wette die Sakura und Sasuke machen finde ich auch toll^^

Joa und beim letzen Kommi hatte ich ja was hinngeschriebn, das ich nun fortführen möchte^^

Dan taucht bei dieser Mission Itachi auf.
Der versucht Sakura zu entführen, die wirderrum wird von Sasuke und Kakashi beschützt.
Einer der beiden(so leid es mir tut) stirbt bei diesem Kampf mit Itachi.

Es sit sehr schwer zu sagen, wer mit wem bei deiner FF zusammen kommt, da Sakura die gleichen Gefühle gegenüber Sasuke und Kakashi hegt.

Wenn ich mit meinen vermutungen falsch lieger oder so, dann sage es mir*sich unnötig hoffnungen mach*

Man schreibt sich...

PS: Freue mich aufs nächste Kappi!!!
Von: abgemeldet
2008-06-01T11:26:05+00:00 01.06.2008 13:26
Huhey es geht weiter=)
Also man kann zu diesem Kap einfach nur sagen...
SUPER!!!!
War echt wieder ein super Kap..
und ich hoffe Saku errinert sich irgendwann wieder an Sasu...=(
Naja freu mich schon wenn es weiter geht bis dahin
LG Darkjenny
Von: abgemeldet
2008-05-31T17:49:25+00:00 31.05.2008 19:49
endlich wieder aufgetaucht^^
ich dachte du hast diese ff abgebrochen!!
Puh-!
Auf jeden fall ist es klasse!!
SASUKE 4EVAAAA!!!! ich hoffe das itachi wieda auftaucht^^
freu mich auf die darauffolgenden kapitel=3
schreib schnellll weiter!
LG
hikari14
Von: abgemeldet
2008-05-31T16:38:24+00:00 31.05.2008 18:38
schön!!
Von:  hide_85
2008-05-31T13:18:49+00:00 31.05.2008 15:18
oha man sollte wohl wieder vorsicht walten lassen....
das kapitel war toll, obwohl ich mir mehr kashi sakura momente gewünscht hätte...ich freu mich schon aufs nächste kaüitel
Von:  Kleines-Engelschen
2008-05-31T11:35:02+00:00 31.05.2008 13:35
es geht weiter! es geht weiter! *anhopps und freu*

Gott durch die Pause hatte ich scon Angst du würdest nicht mehr weiterschreiben. Ich hab sowas schon oft erlebt das sie sich ne Tief-Pause gönnen und ihnen dann so derbe nix mehr einfällt das sie die Story abbrechen. Ich bin wahnsinnig froh das es nicht der Fall ist!!! :)
Was ich noch nicht ganz verstehe wie es Kakashi auf einmal schafft seine Gefühle Saku gegenüber im Zaum zuhalten.. das hat er ja davor auch nicht gekonnt.. *mh*
Nuja..
Ich freu mich über das nächste Kapi und bin schon ganz doll gespannt drauf!

Greetz
Kleines-Engelschen
Von:  redluna
2008-05-31T10:32:58+00:00 31.05.2008 12:32
Wie schaffst du das bloß?
Ich hab beim Schluß sogar eine Gänsehaut bekommen und wir haben um
die dreizig Grad!
Oh, jetzt bin ich wircklich wirklich gespannt darauf wie´s weitergeht.
lg redluna
Von: abgemeldet
2008-05-31T10:28:36+00:00 31.05.2008 12:28
Hey^^
Das Kapitel war wirklich toll! Freut mich, nach so langer Zeit, wieder was von dir zu lesen^^
Ich freu mich aber vor allen Dingen auf itachis Wiedererscheinen^^
Mach weiter so!
glg
chibichan


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