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Das (Geister)Schloss von Laminos

von

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Kapitel 6

6. Kapitel
 

Frustriert schmiss Neo ein Wollknäuel quer durch sein Zimmer, aber zum spaß von Sotty. Heute war wieder Besuchszeit für die jenige, die jemanden adoptieren wollten. Sotty hatte den Wollknäuel gefangen und zerrupfte es freudig.

Normaleweise müsste er schon unten stehen mit den anderen Kindern und sich „Begutachten“ lassen. Aber warum sollte Neo sich der Illusion hin geben, wenn er schon lange erkannt hatte, dass die Paare nur Kleinkinder und auf alle Fälle kein wollten sie keine abnormale Kinder haben. Und da gehörte Neo als Albino dazu.

Die Katze hatte sich in den Wollfäden verstrickt, versuchte es vergebens normal zu entfliehen, so benutze sie ihre Kräfte al Geist und im nu hatte sie sich befreit. Glücklich miaute Sotty Neo an. Neo drehte sich einmal um und starrte auf dem Fenster raus.

Der Hof war festlich geschmückt, Tische waren aufgestellt und Spiele waren auf diese oder an der Hauswand aufgestapelt. Die ersten kinderlosen Paare hatten schon geparkt und gingen zur Begrüßung in die Eingangshalle.

Es war ein normaler Sommertag. Die ersten Kinder, die es Drinnen nicht mehr aushielten, stürmten den Hof.

Neo stand von seinem Bett auf und ging zum Fenster, denn er wollte das glückliche Spektakel und der wollte noch nach seiner Gruppe Ausschau halten. Er hatte ihnen befohlen an diesen Tag die anderen Kinder in ruhe zu lassen, sie sollten eine Chance bekommen diesen Ort zu verlassen und eine Familie zu haben. Neo blickte zum kleinem Wäldchen, der hinter den Lattenzaun begann. Etwas hatte seine Aufmerksamkeit errungen, es waren Nebelfetzen, die zwischen den Bäumstämmen hingen und auch langsam auf den Hof zu krochen. In wenigen Augenblicken verdichtete sich der Nebel und hatte den Hof komplett eingenommen. Erwachsene und Kindern waren in beiden Maßen verwirrt über den plötzlichen Nebel. Der Nebel hatte eine unnatürliche dichte angenommen, man konnte seine eigene Hand nicht mehr erkennen. Die kleineren Kinder weinten und gerieten in Panik. Die Erwachsenen versuchten schnell Herr über die Lage zu werden und riefen sich gegenseitig etwas zu. Neo erblickte von seinem Fenster aus einen dunklen Fleck im Nebel. Er hatte von Anfang an gewusst, dass es kein normaler Nebel war, davon abgesehen, dass es ein heißer Sommertag war und selten solch ein Nebel dann auftauchen würde. So blickte er im Zimmer nach einem Objekt um, das er schmeißen konnte. Kurz um entschied er sich für die Tischlampe neben sich, zielte auf den dunklen Fleck im Nebel und schmiss die Lampe.

Das Zerschellen der Porzellanlampe und ein Schmerzenschrei drangen aus dem Nebel. Gleichzeitig schien der Nebel zu implodieren, er wurde vom Zielpunkt von Neo angezogen.

Der Nebel verschwand vollkommen und man konnte jetzt das Chaos erkennen, das die in Panik geratenen Menschen in ihrer Blindheit veranstaltet hatten. Tische waren umgekippt die Dekoration zerstört. An der Einschlagstelle der Lampe lag eine halbduchsichtbare Person. Ein kleines Triumphlächeln erschien auf Neos Lippen. Er kletterte auf die Fensterbank, sotty saß neben ihm, und sprang hinunter. Um unbeschadet zu landen (er sprang immerhin aus dem 2. Stock) berührte Neo die Geisterkatze kurz vor der Landung, um ihre sanfte Landung zu übernehmen. Normaleweise machte Neo das nicht vor Publikum aber in ihren Panikzustand bemerkte keiner der Passanten Neos Kunststücklein. Zielsicher ging Neo, begleitet von Sotty, auf den bewusstlosen Geist zu, packte ihn am Kragen und schleifte ihn in den Wald zurück.

Die Scherben blieben unberührt zurück und an ihnen klebte eine silberrote Flüssigkeit.
 

„Was fällt dir eigentlich ein, Holly!“, schrie Neo das Geistermädchen an. Der Geist tastete sich vorsichtig am Kopf und zuckte bei der Berührung der Wunde leicht zusammen: „AUTSCH!! Und ich dachte, als Geist spürt man keine Schmerzen. Was konnte mich den treffen?“

Neo verschenkte seine Arme und antwortete: „Meine Tischlampe.“

„Deine Tischlampe“, wiederholte Holly bedeutungslos. Erst nach wenigen Sekunden registrierte sie was Neo eben gesagt hatte: „Wie konnte denn deine Tischlampe…“

Ich hatte schon lange einen Grund gesucht, um sie los zu werden“, fiel Neo ihr ins Wort.

„Aber wie… wie…“, stotterte das Mädchen mit den weisen Haarspitzen.

Sie starb vor einem halben Jahr bei einem Autounfall.

Die Ironie von Leben könnte man echt verfluchen.

Holly hatte gerade eine nette Familie gefunden, die ein rebellisches Mädchen aufnahm, und dann wurde sie leider ein Opfer vom landesweiten Stromausfall, der Blackout von

Nisein-Kalum. Ein Elektro-Impuls hatte es verursacht. Zwar waren die HK-Mobile immun dagegen aber leider nicht das Verkehrsnetz. Es gab viele Maßenunfälle nicht nur auf den Strassen. Holly und ihre neue Familie waren höchstwahrscheinlich auf der Stelle tot. Denn sie stand kurz nach dem Beginn des Stromausfalles verwirrt und orientierungslos auf dem Hof vom Weisenhaus. Neo fand sie und erklärte ihr was eventuell passiert sein könnte, eine Bestätigung bekam er nie. Wie jeder glaubte auch sie nicht am Anfang, dass sie tot sei. Sie stand tagelang nur auf einer Stelle rum, brüllte und beschimpfte jeden, der durch sie hindurch ging. Was vollkommen sinnlos war, sie könnte sie nicht hören oder sehen nur spüren. Stelle würde auch bald darauf gemieden. Als Holly endlich ihren Tod hinnahm begann sie den Lebenden streiche zu spielen. Als Geist blühte sie so richtig auf und eignete sich schnell „Spezielle-Geisterkräfte“ an.

„Nun, ich kann problemlos Geister berühren und sie auch mit Gegenständen treffen“, erklärte Neo. Holly schaute Sotty zu, wie diese eine Maus nach jagte. „Aber wie hast du das gemacht? Ich werde oft von Bällen oder von etwas anderes durchlöchert ohne das ich was spüre.“

Neo setzte sich auf einem Baumstumpf hin und kratzte sich am Kopf: „Wie erkläre ich es am besten… Es ist dir sicher schon aufgefallen, dass du keine Gegenstände aus der Hand eines Lebenden nehmen kannst oder einen geworfenen Gegenstand abfangen.“ Holly nickte.

„Das ist so, weil der Mensch unbewusst seine äußerste Aura um diese Gegenstände legt. Geister können nicht berühren oder bewegen was mit einer Aura umgeben ist. Ich bin mir dessen bewusst und deshalb kann ich Gegenständen berühren ohne meine Aura darum zu legen. Volà, ich kann dich damit berühren oder verletzten.“ Holly schaute Neo mit großen Augen an. „Du hast nix kapiert oder?“, fragte er. Sie nickte wieder. Neo seufzte tief und nahm einen Stecken: „Versuch ihn mir weg zunehmen.“ Holly versuchte es, doch wie es ihr schon bewusst war konnte sie den stecken nicht ergreifen egal wie oft und wie hart sie sich anstrengte. Neo schüttelte die Hand einmal mit dem Stecken. „Versuch es noch mal.“ Diesmal brauchte sich Holly nicht einmal großartig anzustrengen, es klappte auf Anhieb. Erstaunt über ihre Leistung, ein Objekt aus der Hand eines Lebender entwendet zu haben, drehte sie ihn einpaar Male in ihre Hand. „Wo her hast du dieses Wissen?“

Sotty hatte endlich die Maus in die enge getrieben. Die Maus konnte die Anwesenheit der Katze spüren. Von allen Tieren der Welt können ca. 60% die Anwesenheit von Geister sehen, da von können nur 5% wirklich Geister sehen.

„Sotty, komm her!“ Die Katze war gerade gesprungen, sie blieb in der Luft stecken, legte die Ohren an und warf Neo einen finsteren Blick zu, denn die Maus war ihr wegen Neo entwischt. Mit hin und her peitschendem Schwanz kam sie dennoch zu Neo und setzte sich wütend neben ihn hin. „Ich habe viele Geister von verschiedenem Alter kennen gelernt und habe mich viel über mythische Bereiche, Hexenkunde, Geisterbeschwörung informiert. Und habe dann 1+1 zusammengezählt. Es war nicht immer leicht es zu verstehen und mit Sicherheit hab ich noch nicht alles herausgefunden was möglich ist. In vielen Bereichen komme ich nicht weiter, weil es dafür keine Informationen gibt.“

Holly verschränkte ihre Arme und dachte ernsthaft nach. Ihre Wunde am Kopf konnte man schon nicht mehr erkennen, bei Geistern wird der „Körper“ nach einiger Zeit zurückgesetzt.

Holly öffnete ihr rechtes Auge und schaute Neo an. „Darf ich dich mal was fragen?“ „Das hast du schon.“ Sie überhörte diese spöttische Antwort: „Wieso trägst du nur links einen Handschuh? Das hab ich mir schon bei Lebzeiten gefragt.“ Neo stand auf, holte tief Luft und kam Holly näher. Er legte seine linke Hand auf ihre Schulter. Ihre Gesichter waren sehr nah. „Ich sag es dir nur, wenn du es nicht weiter erzählst und nur noch Streiche spielt mit meiner Erlaubnis.“ Durch die warme Berührung und seine Nähe stimmte Holly mit leicht erröteten Wangen zu. Neo machte wieder einen Schritt zurück und löste die Schnalle vom Handschuh zog ihn noch nicht aus: „Erinnerst du dich noch an den Besuch auf den Schloss von Laminos?“ Sie nickte und sagte aus spaß: „Hast dir wohl dort ne hässliche Narbe eingefangen.“ „So was ähnliches“, ein kleiner Seufzer entwich ihm, zog den Handschuh aus und zeigte ihr den Handrücken. Kaum hatte sie den Rücken gesehen war Holly von ihrem Platz weg gesprungen, sie floh regelecht, und durchkreuzte dabei drei Bäume. „VERDAMMT!! Was ist das!?“

Neo sagte nix. Er war zu sehr überrascht, dass Holly jenes sehen konnte. Henry und Norbert konnten es nicht sehen, zumindest hatten die Zwei noch nie solch eine Reaktion gezeigt.

„Du kannst es sehen?“

„Ja, verdammt! Zieh den Handschuh wieder an, ist ja nicht zum aushalten!“

Neo erfüllte ihre Bitte. Als er es getan hatte kam auch Holly wieder näher.

„Was ist das?“

„Du kannst es tatsächlich sehen, bis her konnte es noch niemand außer mir sehen.“

„Da hatten die aber ein Glück. Das Ding ist abartig. Von wo hast du das?“

„Ich bekam, oder besser gesagt, ich wurde mit diesem Zeichen beim verlassen des Schlosses gebrandmarkt. Herr Liger hatte es auch.“

„Auch auf dem Handrücken?“

„Nein, er hatte es auf der linken Seite am Hals.“

Holly schaute Neos Linke an. „Solch ein Angst einflössendes und finsteres Gefühl hatte ich noch nie. Warum bist du dir da so sicher, dass du es von diesem Schloss Besuch hast?“

Neo rieb seine Linke und antwortete: „Weil ich im Schloss auf den Gemälden dasselbe Zeichen gesehen hab und das mehr Mals!“

„Das kann auch nur Zufall sein“, sagte Holly nicht gerade überzeugend.

„Zufall?! Oh nein, ich hab schon dort als einziges dieses verfluchte Zeichen gesehen. Und es flösste mir damals fürchterliche Angst ein.“ Neo setzte sich hin und vergrub sein Gesicht in den Händen. Er war dermaßen aufgewühlt, dass er vergessen hatte, dass Holly noch vor ihm Stand. Doch gleichzeitig wurde es ihm leicht ums Herz, wie es seit langen nicht mehr war. Das lag daran, dass Neo nicht mehr der einiger war, des es sehen konnte. Er war nicht verrückt. Holly legte ihre Arme so sanft wie ihr es nur möglich war um Neo und flüsterte leise: „Neo, du bist nicht mehr alleine. Ich werde solange ich kann bei dir bleiben und nicht mehr von deiner Seite weichen nur wenn du es wünscht.“ Dies hatte sich Holly schon zur Lebzeiten gewünscht, jetzt konnte sie ihn erfüllen.
 

Drei Tage waren seitdem vergangen. Holly hielt ihr Versprechen, doch einmal konnte sie es nicht unterlassen jemanden einen Schrecken ein zu jagen bei Nacht. Dieser Jemand traute sich bis heute nicht mehr bei Nacht durch den Parkt zu gehen, vor der Angst, dass ein Wasserstrudel mit Blättern ihn durch den ganzen Parkt nach jagen würde. Holly konnte ihre Tat vor Neo nicht geheim halten, sie gab leider zu gerne mit ihren Streichen an.

„Er hat es verdient. Selber schuld, wenn er während meiner Anwesenheit sich über unsere Bande ablästert. Und außerdem wollte er gerade einen Käfer zertreten.“

„Einen Käfer“, sprach Neo unglaubwürdig und öffnete ein Auge, um damit Holly schief an zu schauen. Neo lag auf seinem Lieblings Ast am Rande des Wäldchens vom Hof. „Und ich dachte immer du hast Käfern?“

„Öhm… öhm… i… ich…“, sprach sie verlegen und schwebte hin und her.

„Du musst dich nicht rechfertigen“, beruhigte er sie und richtete sich auf.

„Aber…“

„Es ist gut. Als Geist bekommt man in manchen Sachen eine Neigung es zu tun.“

Dies hätte er nicht sagen sollen. Holly machte sich aus Empörung darüber, dass er sie einfach in die gleiche Schublade steckt wie all die andren Geister, unsichtbar und zum Dank rieselte loses Geäst auf Neo runter. Neo lachte innerlich über Holly, fegte das Geäst und Blätter aus seinen Haaren und hatte sich gerade wieder hingelegt, um zu schlafen als plötzlich ein kleiner Junge angerannt kam und dieser laut dabei rief: „NEO! Neo, wo bist du!“ Der Junge stand direkt unter dem Baum von Neo. Er hatte sich mit einem genervten Seufzer aufgerichtet und beobachtete den Jungen. Der Junge war fix und fertig und vollkommen aus der Puste, insgesamt machte er einen gestressten Eindruck. Eine hektische Panik schwang in seine Stimme mit: „Wo bist du! Es gibt ein rissiges Problem! Verdammt! Wo steckst du, weiser Damon!“ Damon war Neo vom Ast gesprungen und direkt hinter den Jungen gelandet: „Was ist los Kevin?“ Kevin brachte kein Wort raus, er war zu sehr eingeschüchtert von dem plötzlichen Auftauchen von Neo. Holly hatte sich wieder sichtbar gemacht und schwebte neben Neo mit ernstem Blick. „Was ist los?“, fragte Neo noch mal etwas freundlicher. Der siebenjährige Kevin schluckte entschlossen den Kloß runter und sprach: „Es ist was furchtbares geschehen. Ich kann es nicht erklären, du musst mitkommen“, ging auf Neo, zögerte eine Sekunde lang nahm aber all sein Mus zusammen, packte seine rechte Hand und zog ihn mit. Kaum hatten sie den Schutz der Bäume verlassen ließ Kevin die Hand los und beschleunigte seine Schritte. Neo hatte keine Probleme ihm zu folgen. Sie verließen den Hof Richtung Westen. Zu erst dachte Neo Kevin würde ihm zum alten Friedhof führen doch sie bogen nach recht ab und Neo fragte: „Wo hin bringst du mich?“

„Zur… Ka… nal… brü…cke… Sie … ma…chen… ärger“

Wer sie waren fragte Neo nicht, Kevin war schon aus der Puste und rang nach Luft. So nickte er Holly zu. Sie verstand es und sauste schon mal voraus. Er hingegen klemmte sich Kevin unter den Arm und legte an Geschwindigkeit zu.

„Las mich runter, ich kann selber gehen!“, schrie Kevin und versuchte sich zu befreien.

Doch Neo hielt ihn fest: „ Sorry, bist zu lahm.“ Im gleichen Moment tauchte Sotty auf, Neo pfiff zweimal und die Katze reagierte in dem sie auf Neos Schulter sprang. Dadurch steigerte sich Neos Laufgeschwindigkeit nochmals. Innerhalb von 5 Minuten hatten sie die Strecke zurückgelegt und kam schlitternd an der Kanalbrücke stehen. Was er da sah, war nicht das was er vermutet hatte. Holly hingegen krümmte sich vor Lachen oberhalb des Schauplatzes.

Neo hatte erwartet, dass seine rivalisierte Gang hier Unfug treiben oder was gleichwertiges.

Aber niemals so etwas wie das hier. Dort lieferten sich zwei Kleinkinder-Banden eine heftige Schlammschlacht.

„Siehst du was ich meine? Es ist schrecklich! Die wollen gar nicht mehr aufhören!“

„Des wegen hast du mich geholt? Was hast du dir denn vorgestellt, was ich machen soll?“, fragte Neo jetzt wirklich genervt, weil Holly zum 1., sich nicht mehr einkriegte, und zum 2., dass sie jetzt sogar noch mit mischte und damit das Feuer immer wieder neu anfachte.

„Na ja“, gab Kevin von sich, „ich dachte, wenn du erscheinst hören sie automatisch auf.“

„Und wieso sollten sie das?“, er nahm einen Stein auf und schmiss ihn an Hollys Kopf als Kevin wieder zum Boden gesehen hatte.

„Öhm... nun ja… weil alle haben große Angst vor dir.“

„Aha“, kam es nur noch von Neo. Holly schwebte zu Neo zurück und fauchte ihn wütend an: „Spielverderber!“ „Und dafür hab ich meine Mittagspause sausen lasen“, murmelte er vor sich hin und sagte leise zu Holly: „Was hältst du von einer Wasserbombe, aber auf mein Zeichen.“ Durch den Steinanschlag von Neo hatte Holly bisher grimmig drein geblickt, doch jetzt strahlte sie. „Darf ich wirklich?“, fragte sie ungestürmt und hüpfte hin her, wie ein Flumi. Kevin schaute zwischen seinen Freunden und Neo hin und her. Sein Blick war flehend. Neo richtete sich bedrohlich auf, Holly schwebte zum Wasser rüber und war bereit.

„Hallo!“, sprach Neo etwas ernst in die Runde. Seine Stimme ging in dem Trubel unter. Wie er es geahnt hatte funktionierte es so einfach nicht. So hob er die Hand und Holly sprang mit einem gigantischen Jubelschrei ins Wasser. Die entstandene Wassersäule stieg unnatürlich in die Höhe und übergoss sich schlagartig über die Kampfszene. Der plötzliche Regenschauer zeigte seine Wirkung. Der Kampf erstarte. Jetzt hatte Neo die richtige Stille erreicht, er rief mit ernster Stimme: „Hey! Was denkt ihr, was ihr hier macht!“

Kevin stand noch neben Neo und hatte mit angesehen, wie gleichzeitig als er die Hand hob die Wasserfontäne aufgetaucht war. Er zuckte zusammen und rannte runter zu seinen Freunden. Diese stockten den Atem, als sie den Besitzer der Stimme erkannten. Eine vollkommene Stille herrschte nur das plätschern das Kanals hörte man noch. Und dann wurde sie durch eine Welle der Erkenntnis durchbrochen.

„Das ist Neo!“

„Der weise Damon, was macht der hier?!“

„Weg hier!“ Weitere Rufe erschütterten die Kinder und diese scheuchten sie in alle Richtungen davon. Kevin half einen Freund auf die Beine und beim weggehen schaute er noch Mals zu Neo zurück. Er hatte ein zufriedenes Lächeln aufgesetzt, doch dieses erlosch sofort wieder. Kevin hatte einen entsetzten Gesichtsausdruck und sprach so leise, dass Neo es fast nicht gehört hätte: „Du bist kein Mensch!“
 

Kapitel 6 ende.



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