„Hallo Schatz!“, ertönte eine freundliche Stimme durch die ganze Wohnung. Und ohne auf eine Antwort zu warten, entledigte er sich seines Pullovers, schmiss diesen in irgendeine Ecke und ging dann zielstrebig ins Wohnzimmer, wo er seinen Liebling vermutete. Und er sollte Recht behalten. Kai lag auf der Couch und schien in die Show vertieft zu sein, die gerade im Fernsehen lief. Doch er wusste, dass er schmollte und er kannte auch den Grund dafür...
Der Schwarzhaarige setzte sich zu ihm auf die Couch und strich ihm sanft ein paar Haare aus der Stirn. „Hey...“, hauchte er sanft und hob sein Kinn um ihn zu küssen. Doch Kai wollte nicht, stierte weiter auf den Bildschirm.
„Du bist spät...“, bemerkte er nur leise und Miyavi musste unwillkürlich aufseufzen.
„Ich weiß, tut mir leid. Aber ich konnte nicht eher weg... Wir mussten noch über das Set für das neue Video sprechen und das hat länger gedauert als gedacht...“ Er hauchte dem Brünetten einen sanften Kuss auf die Stirn. „Bist du jetzt böse?“
Kai schüttelte den Kopf und rutschte etwas dichter zu ihm, schmiegte sich an, sagte aber nichts. Miyavi wusste, dass er noch immer schmollte. Das kannte er ja mittlerweile schon von ihm... Er begann sanft über seinen Rücken zu streicheln, woraufhin der Brünette genüsslich die Augen schloss und den Kopf auf dem Schoß des anderen bettete. Eine ganze Weile genoss er diese Streicheleinheiten einfach nur, bis die Hand auf seinem Rücken plötzlich unter sein Shirt wanderte. Sofort hielt er diese fest und öffnete die Augen.
„Was tust du da?“, fragte er gespielt beleidigt. So einfach würde er es dem Schwarzhaarigen heute nicht machen. Erst kam er Stunden zu spät nach Hause und dann wollte er auch gleich noch Sex? Nein, so ging das nicht...
Miyavi musste schlucken und hielt die Hand für einen Augenblick still. Aber er sagte nichts, denn er wusste, dass sein Liebling ganz genau wusste, was er vorhatte.
Kai drehte sich nun etwas und sah ihm in die Augen. Sein Blick sagte eindeutig „Heute nicht!“, doch Miyavi hatte sich ja gestern schon kaum noch beherrschen können. Es war nun doch schon einige Tage her, dass sie miteinander geschlafen hatten. Er wusste, dass die Jungs aus Kais Band der festen Überzeugung waren, dass sie es ja oft genug trieben, aber er war nicht so geschmacklos wie manch anderer und verführte seinen Freund im Bandraum oder gar auf den Toiletten. Nein, er hatte da dann doch schon etwas mehr Stil...
„Aber kuscheln ist doch wohl erlaubt, oder?“, fragte er nach einigen Augenblicken leise und strich zärtlich über Kais Wange, der sich dieser Berührung entgegen schmiegte und wieder die Augen schloss. Miyavi musste lächeln. So sauer schien er also nicht zu sein, wenn er jetzt kuscheln wollte. Vielleicht würde er ihn ja doch noch überzeugt bekommen – das hoffte er zumindest stark, denn sonst schliefen sie öfter miteinander als bloß alle vier oder fünf Tage. Und das merkte man auch, je länger sie es nicht taten, desto unausgeglichener wurde er. Doch noch konnte er das ganz gut überspielen, zumindest auf der Arbeit – denn wer wollte schon einen schlecht gelaunten Miyavi sehen? So etwas hatte es einfach nicht zu geben! Und um dem vorzusorgen, hatte er jetzt einen Plan, an dessen Verwirklichung er sich auch gleich wieder machte. Doch so offensichtlich wollte er es dann nun doch nicht gestalten, also streichelte er Kai für´s Erste einfach nur sanft weiter und hauchte ihm ab und an einen Kuss auf Stirn oder Wange.
Kai genoss das alles einfach nur, kam es doch viel zu selten vor, dass sie einfach mal nur kuschelten. Als nun wieder Miyavi Hand unter sein Shirt wanderte, biss er sich leicht auf die Unterlippe, sprach dagegen aber keine Einwände aus. Er wusste, dass der Schwarzhaarige das ausnutzen würde, aber wenn er ehrlich war, hatte er doch auch schon wieder Lust. Aber etwas spukte immer noch in seinem Kopf herum, das ihn davon abhalten wollte. Dennoch ließ er ihn gewähren, keuchte leise auf als die warmen Finger des anderen seine Brustwarzen zu liebkosen begannen und sah ihn nun wieder an. Sich immer noch auf die Unterlippe beißend strich er nun über die Wange seines Freundes und warf alle Vorsicht über Bord, als er diese in seinen Nacken gleiten ließ und ihn zu sich zog um ihn leidenschaftlich zu küssen.
Natürlich ging Miyavi darauf nur zu gerne ein, umschmeichelte sanft seine Zunge mit der eigenen und strich weiter über die nun leicht gerötete Haut seines Schatzes. Als er sich dann aber daran machte, die Hose des Brünetten zu öffnen, löste dieser den Kuss und sah ihn schwer atmend an.
„Nicht, hör auf...“, hauchte er leise und hielt seine Hand abermals fest. Seine Augen huschten zur Uhr, in der Hoffnung, dass sie vielleicht doch noch Zeit hatten, aber dem war nicht so. Er würde nicht mehr lange auf sich warten lassen...
Auf Miyavis fragenden und doch auch leicht enttäuschten Blick hin, seufzte er leise. „Hast du schon vergessen, dass Aoi heute kommt?“
Nun seufzte auch Miyavi auf. „Hätte ihm das mit dem Rohrbruch nicht ein anderes Mal passieren können?“ Er biss sich auf die Unterlippe. Das nervte ihn nun wirklich. „Warum kommt er eigentlich ausgerechnet zu uns? Ich mein... dass er nicht zu Reita oder Ruki will, versteh ich ja... Aber Uruha hatte ihm doch angeboten, dass er zu ihm kommen kann. Warum hat er das so permanent abgelehnt?“
Kai schüttelte leicht den Kopf. „Ich weiß nicht... Er wird schon seine Gründe haben...“ Wieder sah er zur Uhr und setzte sich nun auf, Miyavis Hand immer noch festhaltend. „In einer halben Stunde wollte er da sein...“
Ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Schwarzhaarigen und er sah Kai nun an. „Keine Angst, so lange brauche ich nicht...“, hauchte er gegen seine Lippen, küsste ihn dann wieder leidenschaftlich und drückte ihn sanft nach hinten, sodass er nun über ihm lag. Er löste den Kuss wieder und sah den Brünetten immer noch leicht grinsend an.
„Das sind aber nicht so tolle Aussichten...“, entgegnete Kai leise, musste dann aber auch grinsen und zog Miyavi wieder an sich um da weiter zu machen, wo sie aufgehört hatten.
Es dauerte auch nicht lange, bis sie beide deutlich weniger an hatten und Kai sich immer wieder leise stöhnend unter ihm wand. Miyavi war gerade dabei, seinem Schatz die Hose auszuziehen, doch bevor er sich auch noch an die Shorts machte, wechselte er lieber den Ort. Also löste er seine Lippen von dem flachen Bauch des anderen, sah ihm schwer atmend in das lustverschleierte Gesicht, krabbelte dann aber von ihm herunter.
„Ich glaube im Schlafzimmer ist es gemütlicher...“, hauchte er und hob den Brünetten dann vorsichtig hoch. „Und mehr Platz haben wir da auch...“
Kai musste grinsen und strich über die Brust seines Freundes, bis dieser ihn auf der weichen Matratze ablegte und auch keine Zeit verstreichen ließ um da weiter zu machen, wo er eben aufgehört hatte.
Er zog seinen Freund wieder in einen heißen Kuss, während dieser ihn seiner Shorts entledigte und sich dann sofort an ihn presste, verlangend über seine weiche Haut streichend und nun auch selbst in den Kuss keuchend. Es war unübersehbar, dass sie es beide wollten und auch beide immer ungeduldiger wurden. Kai kratzte leicht über den Rücken des Schwarzhaarigen und wand sich immer mehr unter ihm, je heißer dessen Küsse und Liebkosungen wurden. Er spreizte die Beine, presste ihn mehr an sich und stöhnte heiser auf, als er spürte, wie scharf sein Freund doch schon war. Mit den Händen wanderte er auch weiter runter, zog ihm nun seine Shorts langsam vom Hintern und strich dann keuchend darüber.
Miyavi wollte ihm gerade dabei helfen, ihn nun auch vollkommen zu entblößen, als es mit einem Mal an der Tür klingelte. Er versuchte es zu ignorieren, wollte jetzt einfach nicht aufhören, wo sie doch so kurz davor waren... Als es dann aber erneut klingelte, löste er den Kuss und stöhnte genervt auf. Er sah Kai an und hoffte einfach, dass er das gleich noch fortsetzen wollte, als er ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte und sich dann widerwillig von ihm löste.
„Ich bin sofort wieder da!“, sagte er leise, zog sich die Shorts wieder hoch und ging dann zur Tür. Auf dem Weg dorthin fiel sein Blick auf die Uhr und das ließ ihn sich die Haare raufen. Vor der Tür stand bestimmt Aoi... Warum musste er denn immer so verdammt pünktlich sein? Konnte er nicht einfach mal zu spät kommen?
Er öffnete die Tür und als Aoi ihn so sah, biss er sich dann doch leicht auf die Unterlippe. So verschwitzt und mit wuscheligen Haaren... Da konnte er sich denken, dass er gerade gestört hatte, doch eigentlich wussten die beiden ja, wann er kommen wollte. Er begrüßte Miyavi, fühlte sich nun doch etwas unwohl in seiner Haut. Also stellte er einfach die paar Sachen, die er mitgebracht hatte ins Gästezimmer und ging dann wieder zu Miyavi, der gerade dabei war, Klamotten, die ihm ganzen Wohnzimmer verteilt auf dem Boden lagen, aufzusammeln.
„Ich... werd noch mal weg, okay?“, sagte er leise und machte sich dann wieder auf und davon.
Miyavi sah ihm hinterher und knirschte leise mit den Zähnen. Sein Blick ging sehnsüchtig Richtung Schlafzimmer und er schmiss die eben aufgesammelten Kleidungsstücke einfach wieder auf den Boden, um sich wieder dorthin zu begeben. Sofort krabbelte er wieder auf das Bett und strich lasziv über Kais Brust.
„Aoi ist noch mal weg...“, sagte er beiläufig. „Wo waren wir stehen geblieben?“ Ein Grinsen umspielte seine Lippen und er wollte Kai gerade wieder heiß und verlangend küssen, als dieser seine Hand wegnahm und sich auf die Seite drehte, ihm den Rücken zukehrte.
„Ich hab keine Lust mehr...“, sagte er leise und in nachtragendem Ton.
Miyavi stand der Mund offen. Das konnte doch nicht sein, dass Kai jetzt schon wieder schmollte! Und das nur, weil Aoi gekommen war. Jetzt saß er hier und war so verdammt heiß auf Kai, doch es war klar, dass er es heute gar nicht mehr versuchen brauchte.
//Verdammter Mist!//, ging es ihm durch den Kopf und er stand wieder auf, ging direkt ins Bad. Jetzt brauchte er erstmal eine kalte Dusche, eine sehr sehr kalte...