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Du kannst mich mal

Winterwichtel-Story für das_Mini
von

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Mein liebes Wichtelchen,
 

sobald du dich durch diesen Kommentar von mir hindurchgekämpft hast, wirst du an deinem Bildschirm deine Winterwichtelstory lesen, die sich nun doch dazu entschlossen hat fertig zu werden. Das sah nämlich auch schon anders aus, wie ich gestehen muss.

Zuerst wollte ich schreiben wie mit allen Sinnen und einer Spur Erotik ein Geschenk verpackt wird. Nachdem ich Unmengen an verschiedenen Papier, Schleifenbändern und Deko gekauft habe (zu Weihnachten hätte ich für eine ganze Armee Geschenke verpacken können ^^;) habe ich festgestellt, dass erotisches Schreiben nicht zu meinen Stärken gehört. Und da ich ja wollte, dass du dich über die Story freust, habe ich die Idee verworfen.

Dann hatte ich vor über ein ganz besonderes Geschenk zu schreiben und bin dann völlig abgekitscht. Es war grauenhaft (obwohl ich an sich nichts gegen Kitsch habe), zumal meine eigene Geschichte mich sabotiert hat. ><

Und ganz plötzlich, als ich nägelkauend und mit zerrauften Haaren vor dem Laptop saß huschten die Finger ganz von selbst über die Tastatur. Und dabei ist es dann auch geblieben.

Nun hoffe ich natürlich, dass du die Story magst und dich freust. Nicht das du erbost nachschaust ob wir beide uns mal auf einem Konzert oder so sehen und du mich dann wütend beutelst. ^^;

Viel Spaß mit:
 

Du kannst mich mal
 

Aber vorher wichtige Angaben, die für mich einfach dazu gehören. Der Header. ^^
 

Titel: Du kannst mich mal
 

Kapitel: 1/1
 

Fandome: AnCafe
 

Genre: Romantik, Shonen ai
 

Autor: Asaliah
 

EMail: Siberian173@yahoo.de
 

Disclaimer: Wie unschwer zu erraten ist, gehört hier so ziemlich nichts mir, da

ich auf Menschen keinen Anspruch stellen kann oder möchte.

Des weiteren verdiene ich kein Geld mit dieser Fanfic, sondern möchte

mit dieser Wichtelfanfic (Winterwichtelaktion 2007) das_Mini eine

Freude machen.
 

So. Nun genug der Vorreden. Hier nun die Story. ^-^
 

°oOo°oOo°oOo°oOo°oOo°oOo°oOo°oOo
 

Was bei dem Treffen gestern nur eine böse Vorahnung war, erwies sich nun als bittere Wahrheit.

All die romantischen Pläne, die vagen Vorstellungen und die hübschen Gedanken verpufften im Nichts, als Miku schon bevor die Tür sich öffnete und ihr infiziertes Inneres Preis gab, ein gequältes Stöhnen hörte, welches sogleich von einem wahrlich Mitleid erregendem dem Schniefen begleitet wurde.
 

Dabei hatte er sich alles so schön ausgedacht.

Ein festes, wenn allerdings nicht wirklich romantisches Datum, welches aber eine gewisse Sicherheit bot, die er sich einredete zu brauchen. Die Wetternachrichten hatten eine sternklare Nacht angekündigt, der zu einem zwanglosen Spaziergang einlud. Und danach war ein leckeres Eis in Verbindung mit einem gemütlichen Sofa doch der entspannte und auf alle Fälle wärmende Abschluss.

Und da sie in letzter Zeit recht wenig zusammen hatten unternehmen können und nicht vor den anderen die Beziehung auslebten, hatte Miku das Gefühl, dass sie sich voneinander entfernten. Das galt es zu ändern.

Das nicht alles reibungslos verlaufen würde, war ihm dabei von Anfang an bewusst gewesen. Es hatte Miku nicht verärgert. Im Gegenteil.

Schwierigkeiten machten es doch nur spannend.
 

Dass die Schwierigkeiten sich bei seinem Vorhaben als besonders knifflig erwiesen, hatte er ja nicht ahnen können.
 

Es begann mit Kleinigkeiten und türmte sich inzwischen zu einem ganzen Berg von ungelösten Problemen auf.

Den Anfang machte das letzte Treffen vor diesem Abend mit der Band, bei dem sich die ersten Vorboten einer ausgewachsenen Erkältung ankündigten. Wenn es denn nur eine Erkältung war. Am Telefon heute Morgen klang es nämlich ganz anders als nur eine kleine Erkältung. Es war fast, als röchelte ihm am anderen Ende der Leitung der Tod selbst ins Ohr. Davon jedoch ließ Miku sich noch nicht beirren.

Die Idee mit der Eiscreme war ohne jeden Zweifel sehr nett, gestaltete sich jedoch als Gewaltakt sondergleichen.

Zuerst kam ihm die Erkältung ganz Recht. Eis würde helfen und so hatte er auch einen guten Grund mit Eis vor Kanons Tür zu stehen.

Der Transport jedoch gestaltete sich recht unangenehm.

Mit dem Gedanken, dass man nie genug Eis im Haus haben konnte, kaufte er eine Winzigkeit zuviel Eis und die Tüte in der er sie verstaute, riss auf dem halben Weg nach Hause, so dass sich Miku, in den eigenen vier Wänden angekommen, durchgefroren unter die warme Dusche retten musste, um wieder Gefühl in seine klammen Finger zu bekommen.

Entgegen der Nachrichten, hatte das Wetter sich entschieden nicht mit milden Temperaturen aufzuwarten, sondern die Vorzüge des Winters in all seiner Kälte zu präsentieren. Schnee wurde dabei allerdings ausgespart.

Das Selbe galt für die angekündigten Sterne, wie Miku auf den Weg zu Kanon feststellen musste.

Diesmal hatte er die Packungen in einer Stofftasche verstaut, damit er nicht zitternd vor Kanon stand, wenn dieser ihm die Tür öffnete. Der Fehler mit den Papiertaschen würde ihm kein weiteres Mal mehr passieren.

Während er unterwegs war, musste er feststellen, dass der Himmel nicht aufgeklart war und die Chancen, dass sich an diesem Zustand etwas änderte, sehr gering waren. Dafür, dass es so unangenehm kalt war, war es erstaunlich bedeckt. Ohne Frage war dies der globalen Erwärmung zu verdanken, doch Feststellungen dieser Art, brachten ihn auch nicht weiter.

Die Kälte fraß sich unaufhaltsam durch die Schichten seiner Kleidung und machte jeden Gedanken an einen ruhigen Spaziergang zunichte.
 

Als die Tür sich öffnete, vergaß Miku den weiteren Ärger mit dem Eis, als er in die verquollenen Augen seines Gegenübers blickte und ihm ein Schwall Medizingeruch entgegenwaberte.

„Miku…“, krächzte Kanon mit dem, was früher einmal eine Stimme war.

„Dich hat es ja ganz schön erwischt.“, stellte Miku fest und lächelte Kanon aufmunternd an, der als Antwort rasselnd Luft holte und ihn mit geröteten Augen ansah.

„Möchtest du reinkommen?“, erkundigte sich der Bassist schließlich und rutschte einladend zur Seite um Miku Platz zu machen.
 

Der Geruch, den er bereits auf dem Flur wahrgenommen hatte, verstärkte sich in der Wohnung noch einmal und mit einem kurzen Blick, bemerkte Miku auch, woran das lag, waren doch alle Fenster geschlossen, als würde Kanon versuchen alle Bakterien, Viren oder was auch immer ihn befallen hatte in den eigenen vier Wänden gefangen zu halten.

„Ich hab dir Eis mitgebracht.“

Wie zum Beweis hob Miku die Tasche.

Noch ehe Kanon etwas dazu sagen konnte, stellte Miku das Eis ab und befreite sich von der Jacke.

„Bei dir sind ja schon tropische Temperaturen.“, bemerkte er zwinkernd.

„Findest du? Ich finde es kalt hier.“, entgegnete Kanon und verschwand in das Schlafzimmer.

Miku hörte wie er sich die Nase schnäuzte und sah sich erneut um.
 

Das Wohnzimmer glich einem Schlachtfeld und die Invasion der Taschentücher schien das Sofa umzingelt zu haben. Erste weiße, zusammengeknüllte Papiertücher bezogen Stellung auf dem Couchtisch und belagerten eine Schüssel dampfendes Wasser.

Eine Decke lag aufgeschlagen auf der Couch und der Fernseher füllte den Raum mit den sanften Klängen der Werbung.

„Ich bin gleich da.“, hörte er Kanon rufen, der schon im nächsten Augenblick von einem Hustenanfall übermann wurde.

„Kein Wunder das du nicht gesund wirst…“, murmelte Miku, drehte die Heizung kleiner und öffnete das Fenster um Sauerstoff in den Raum zu lassen, der wohl ansonsten auf kurz oder lang erste Opfer gefordert hätte.

Kanon sammelte Bakterien um sich und mied Sauerstoff. Keine gute Kombination. Beim Einsammeln der Taschentücher bemerkte Miku, dass die Dämpfe aus dem Wasser zu schwach waren und schüttelte nur den Kopf.

Gut das ich hergekommen bin. Warum hat er mich nicht einfach angerufen, damit ich früher komme?, dachte Miku und brachte alles in die Küche um es zu entsorgen.

„Ich mach uns einen Tee.“, rief er Kanon zu, der gar nicht erst antwortete, sondern weiter im Schlafzimmer herum schlurfte und offenbar sehr geschäftig war.
 

Man sollte nicht allein sein, wenn man krank war. Keiner ist besonders ansehnlich oder sexy, wenn man schniefend und prustend versucht am Leben zu bleiben. Ein Grund mehr sich Gesellschaft zu suchen.

„Du hättest mir von der Baustelle erzählen sollen. War ganz schön unheimlich durch diese Planen zu laufen. Was ist denn da außen am Haus kaputt?“, erkundigte sich Miku.

Es interessierte ihn nicht wirklich, aber Kanon hatte schon länger kein Geräusch mehr von sich vernehmen lassen und er wollte nicht einfach in das Schlafzimmer des anderen platzen.

„Da sind Teile von…“

Der Bassist unterbrach sich selber indem er nieste.

„…der Fassade runtergekommen. Bei dem Wind sind die Planen wirklich gruselig. Ich wechsel dann die Straßenseite.“

„Wir sind echt feige.“, lachte Miku und Kanon hustete.

Mitleidig zog Miku seine Brauen zusammen. Jeder war ja mal krank, aber er hatte Kanon während der ganzen Zeit die sich schon kannten nie besucht, wenn er denn man krank war. Es hatte sich nie ergeben und es war fast ein wenig beängstigend ihn so zu erleben.

Die Mikrowelle riss Miku aus seinen Überlegungen und er nahm die zwei Tassen heißes Wasser heraus.

Heiß, heiß, heiß, heiß!

Rasch stellte Miku die Tassen ab und starrte die Mikrowelle feindselig an, ehe ihm das Eis einfiel, welches er schnell in den Gefrierschrank räumte. Aus dem Schlafzimmer vernahm er scharrende Geräusche. Was machte Kanon da? Überhaupt sollte er sich schonen.

„Der Kamillentee zieht noch.“, teile er dem anderen mit und brachte die Tassen in das Wohnzimmer.
 

„Willst du mich umbringen?“, hörte Miku Kanon keuchen, als er sich gerade auf die Couch setzen wollte.

Irritiert sah er zu dem Bassisten, der in neu angezogener, bequemer Kleidung in der Tür stand und völlig entsetzt zu dem offenem Fenster sah.

„Atmen willst du aber schon, oder?“

Es war so viel leichter mit Kanon herum zu albern. Er war überraschend…ja, zickig, wenn er krank war, wie Miku feststellen musste und er sah den romantischen Abend in Weiten entschwinden, die er sich lieber gar nicht in Kilometern vorstellen wollte.

Wortlos machte sich Kanon auf den Weg zur Couch und Miku schlussfolgerte daraus, dass der andere sich geschlagen gab. Demonstrativ schlang Kanon die Decke um sich und Miku rechnete fest damit, dass er wenigstens einmal dramatisch zittern oder mit den Zähnen klappern würde. Doch er wurde enttäuscht, denn Kanon sah lediglich vorwurfsvoll zum Fenster und zog die Knie an den Körper.

Nun war es Miku der das Handtuch warf und das Fenster schloss, was von dem einzigen Bazillenwirt im Raum kommentarlos beobachtet wurde. Erst als der Sänger wieder Platz genommen hatte, erkundigte sich Kanon mit einer Stimme die drohte jeden Moment ihren Dienst zu verweigern, was denn nun mit dem Eis sei.

„Kanon…“, begann Miku, wurde aber sogleich wieder unterbrochen.

„Das ist mein Krankheitsbonus. Außerdem ist es mir echt erst jetzt eingefallen.“

Das glaubte er Kanon sogar. Sonst war es ja auch nicht seine Art andere durch die Gegend zu scheuchen.

„Na gut. Den Bonus lasse ich gelten. Aber nur dieses eine Mal.“, grinste er den anderen an und verschwand in der Küche.

Insgeheim ärgerte sich Miku, dass er jetzt nicht nach einer Wunschsorte gefragt hatte, doch er war zu faul um noch einmal zurück zu laufen und die Wahrscheinlichkeit, dass er Kanon hören würde wenn er ihn aus der Küche fragte, war relativ gering. Würde schon richtig sein. Außerdem schmeckte der Bassist sicher nichts.
 

„Danke.“

Ein kleines Lächeln zierte die durch die Erkältung trockenen Lippen Kanons, als Miku ihm die kleine Schale mit Vanilleeis reichte und sich wieder zu ihm setzte. Miku erwiderte es und bemerkte aus dem Augenwinkel, dass Kanon seinen Tee schon getrunken hatte…während sein eigener wohl inzwischen kalt war.

„Warum wolltest du eigentlich heute mit mir ausgehen?“, erkundigte sich Kanon und leckte den Löffel ab.

Unter anderen Umständen hätte Miku das als sehr erotisch empfunden. Kranke waren allerdings vieles, nur nicht erotisch.

„Das macht man doch so. Nicht unbedingt heute, aber ich dachte…“, murmelte er nur und aß selber etwas von seiner Schale, ohne dabei in Kanons Richtung zu sehen.

„Valentinstag hast du…“

„Das ist ja was ganz anderes.“, fiel Miku ihm ins Wort.

Jeder sprach am Valentinstag von der Liebe. Paare taten es und solche die es werden wollten. Außerdem war es zu dem Zeitpunkt für diesen Satz viel zu früh, waren sie doch noch gar nicht so lange zusammen.

„Das ist so ein unpersönlicher Tag.“, fügte er hinzu und hob ein wenig den Blick um zu Kanon zu sehen.

Dieser hatte die Brauen zusammengezogen, hob dann aber seine Schultern.

„Mir tut es jedenfalls leid, dass wir jetzt nicht essen gehen.“

„Wir essen doch. Ist doch egal ob es hier ist oder woanders. Und hier kann ich das hier machen.“

Miku streckte seine Beine und legte die Füße schließlich auf den Couchtisch.

„Das kannst du hier auch nicht machen.“, ließ Kanon verlauten, machte jedoch keine Anstalten sich zu rühren.

Miku nahm seine Füße von dem Tisch.

„Aber nur weil du krank bist.“

„Erkältet.“

„Ist doch das gleiche.“
 

Kanon lachte und zog die Decke wieder ein Stück höher.

„Ich hab gedacht, du willst heute ausgehen, weil du am 24. keinen Tisch mehr reservieren konntest. Aber wenn so was eh nicht dein Fall ist…“

Mit seiner Vermutung lag Kanon gar nicht so weit weg von der Wahrheit. Genau genommen, traf sie den Nage auf den Kopf. Deshalb wurde spontan alles umgeworfen und schließlich auf den 23. Dezember verlegt. Ganz spontan.

Doch dann hatten die Pläne angefangen in Mikus Kopf Gestalt anzunehmen und das machte nun alles so unangenehm kompliziert.

Gefühle zu gestehen, die dem Partner ohnehin bekannt waren sollte an sich keine Schwierigkeit sein. Aber genau so war es, auch wenn Miku wusste, dass Kanon sie erwiderte. Vielleicht sogar gerade deswegen. Es war ein ziemlich gewaltiger Schritt und hatte etwas von einem Voreheversprechen, auch wenn dies natürlich völlig an den Haaren herbeigezogen war.
 

Im Grunde war es albern.

Es waren nur Worte, dafür allerdings die berühmtesten, die die Welt zu bieten hatte. Und das bedeutete, dass sehr hohe Anforderungen an sie gestellt wurden. Nicht zwingend von Kanon. Zumindest hatte er in diese Richtung nie etwas angedeutet, aber weshalb sollte er eine Ausnahme bilden? Niemand möchte, dass einem so was einfach so und ohne Gefühl gesagt wird.

Miku wollte sie ursprünglich am 24. Dezember sagen wenn er Kanon ein kleines Geschenk gab.

Doch das war auch wieder ein kleiner Stolperstein und erwies sich schließlich nicht nur als klein sondern als gewaltiger Brocken.

Es sollte etwas nettes sein, unaufdringlich. Aber es sollte die Worte unterstreichen. Einfach eine liebevolle Geste.

Es war unmöglich gewesen, ein solches Präsent zu finden.

Ringe, Ketten… Es sollte etwas sein, was man nicht so oft in diversen Liebesfilmen gesehen hat. Aber dann war ein Essen auch schon verfänglich, lief dies doch als Klassiker für derartige Situationen.
 

Das hier war eigentlich perfekt.

Sie waren zu zweit, was das Ganze sehr persönlich machte. Es war gemütlich, sie aßen was leckeres, ohne das sie unter vielen anderen Paaren saßen oder sich Sorgen machen musste, ob sie gesehen wurden und von wem.

Es war perfekt.

Es war perfekt, wenn man davon absah, dass Kanons Stimme dem Geräusch einer verrosteten Säge glich, die verzweifelt versuchte das zu tun, weshalb sie geschaffen wurde und das die Sterne beschlossen hatten ihn hängen zu lassen.
 

„Draußen ist es ganz schön ungemütlich geworden.“

Kanon deutete nach draußen und Miku sah die ersten Regentropfen an der Fensterscheibe.

„Jetzt bist du wohl froh, dass ich so vorausschauend war das Fenster geschlossen haben zu wollen.“, triumphierte Kanon.

„Sauerstoff…“, gluckste er weiter und stellte die leere Eisschale auf den Tisch.
 

Es war fast schon vorhersehbar gewesen, dass die Sterne ihn nicht nur hängen ließen, sondern auch noch schlechtes Wetter schickten.

„Hast du irgendwas Gruseliges da? Würde jetzt passen.“, fragte Miku.

Und es würde zum schmusen einladen. Die letzte Zeit war ständig verplant und daher sehr stressig. Er vermisste die Zweisamkeit mit Kanon. Auch das war einer der Gründe, weshalb er es ihm unbedingt heute sagen wollte. Der Stress schweißte sie nicht gerade näher zusammen. Darin unterschied sich ihre Beziehung wohl von den Liebesromanen die es am Bahnhof zu kaufen gab.

Kanon schüttelte den Kopf und zog die Decke bis über sein Gesicht um sich die Nase zu schnäuzen.

„Reicht dir das hier nicht?“

Er ließ seinen Kopf mit einem gequälten Laut auf die Lehne sinken und zog die Nase hoch.

Nun war es Miku der lachte.

„Nicht gruselig genug. Wo bleibt die Action?“

„Du meinst, irgendeine Schlacht zwischen zwei Monstern? Hey, ich hab mindestens eine Millionen in mir. Das muss an Action reichen.“, antwortete Kanon und sah erneut zum Fenster.

Miku schmunzelte und ließ seine Hand auf Kanons Schenkel ruhen.

„Nicht…“

Als Miku seine Hand zurückzog, murmelte Kanon, dass seine Haut weh tat und lächelte Miku entschuldigend an. Dieser erwiderte das Lächeln und strich sich schließlich die Haare aus dem Gesicht.
 

„Du kannst gerne hier schlafen. Ich hab dir das Schlafzimmer schon fertig gemacht.“

Das erklärte auf jeden Fall schon einmal die Geräusche die Miku gehört hatte, als er in der Küche war.

Aber wieso das Schlafzimmer?

„Wieso das Schlafzimmer?“, fragte er auch sogleich.

„Weil du da schlafen wirst.“

Einen Moment schwieg Miku und sah zu Kanon, der seine Augen geschlossen hatte und durch den Mund atmete.

„Du nicht?“

„Ich schlafe hier. Bringt doch nichts, wenn du auch krank wirst.“

Wieder lachte Miku. „Oh ja. Wenn ich hier sitze, machen deine Bakterien oder Viren oder was auch immer einen riesigen Bogen um mich.“

„Natürlich.“, lachte nun auch Kanon, ehe er wieder nach seiner Schale griff.

„Bringst du mir noch Eis?“ bat er Miku, der ergeben nickte und wieder in der Küche verschwand.
 

Die Stimmung passte nicht zu seinem Vorhaben.

Es war toll mit Kanon. Er genoss es bei ihm zu sein. Aber es fehlte die romantische Grundstimmung die nun mal unumstößlich zur Kür gehörte, wenn man zum ersten Mal diesen einen Satz aussprechen wollte. Kanon wusste es ja. Und Miku wusste auch, dass er mit diesem Gefühl nicht allein dastand. Sie hatten es bisher nur nie in Worte gekleidet.

Man sollte echt denken, dass es gerade mir leicht fallen sollte so was zu sagen.

Aber dem war ganz und gar nicht so.

Die Worte wollten ihm einfach nicht über die Lippen kommen.

Als er noch überlegte, was er Kanon schenken könnte, glaubte Miku für einen Moment, dass ein Song gut wäre. Es wäre Kanons Song. Etwas Eigenes. Aber dann hatte er sich doch dagegen entschieden, ohne es jedoch wirklich begründen zu können.

Und nun stand er da und wusste nicht weiter.

Das hatte er nun davon.

Jetzt wünschte er sich, doch nicht auf die vielen Kleinigkeiten aus Filmen und Liedern verzichtet zu haben. Sie könnten zusammen Sekt trinken, er würde Kanon in die Augen sehen und es ihm einfach ganz romantisch sagen.

Stattdessen fühlte er sich unbeholfen und zurzeit deshalb gar nicht wohl in seiner Haut. Als sei er ein Fremder. Das gefiel ihm nicht.

Warum konnte es nicht einfach perfekt sein und funktionieren?

Nun gut. Das mit dem Sekt konnte er ohnehin nicht machen, da Kanon krank war. Aber der Rest? Die Sterne, ein paar Kerzen…

Ein Stromausfall wäre jetzt nicht übel. Dunkelheit bot Schutz, und er wollte nicht, dass Kanon sah, wie unbeholfen er sich nur wegen diesem Vorhaben fühlte.
 

Miku räusperte sich.

Es brachte ihm auch nichts hier in der Küche zu stehen und seinen Gedanken nachzuhängen.

Warum war er noch gleich hier?

Ach ja. Das Eis.

Während er Kanons Schale wieder füllte, bemerkte er, dass der Regen zugenommen hatte und war froh, jetzt nicht draußen herumzuirren.
 

Wenn Kanon nun schlafen würde, könnte er ihn zudecken und sein Eis selber essen. Das mit dem Eis war zweitrangig, doch diese simple Geste mit der Decke, könnte unter Umständen genau die Stimmung erzeugen die er sich wünschte.

Allerdings schlief Kanon nicht als Miku zurückkam, sondern lag bäuchlings auf dem Boden vor der Couch und starrte darunter.

„Was machst du da?“

„Mir ist diese Erkältungscreme runter gefallen die man sie auf die Brust schmiert um wieder besser atmen zu können.“

„Lass mich doch suchen.“, bot Miku an und stellte die Schale auf den Tisch ab.

„Ach was.“

Das Eis tat Kanon auf jeden Fall gut. Er sah zwar noch immer schrecklich aus und es war keine nennenswerte Verbesserung seiner Stimme zu hören, aber er wirkte nicht mehr so elend, auch wenn Miku sich nach wie vor wünschte, dass Kanon von jetzt auf gleich wieder gesund sein könnte.

„Hab sie.“

Der Bassist schlüpfte wieder unter seine Decke und gab sich einem Hustenanfall hin.

„Funktioniert die Creme denn?“

„Ich bilde es mir ein.“

„Da hast du dir aber auch was eingefangen.“

Miku strich Kanon sanft über die Wange, lächelte und streichelte dem Dunkelhaarigen ein paar Strähnen aus dem Gesicht.

„Du fühlst dich fieberig an.“, murmelte Miku.

„Ein grippaler Infekt, sagte der Arzt.“

Kanon zog die Nase hoch und atmete rasselnd wieder aus.
 

Besorgt betrachtete Miku die geschwollenen Augen, die sich ungesund gerötet hatte, die blasse Haut, die Haare, die Kanon wirr ins Gesicht fielen und die trockenen Lippen.

Nein, heute war wirklich nicht der richtige Tag für sein Vorhaben.

Er griff nach der Schale die auf dem Tisch nur darauf wartete endlich wieder beachtet zu werden und reichte sie Kanon.

„Ich krieg dich schon wieder fit.“, versprach er seinem Freund.

„Sterben werde ich wohl an diesem Infekt nicht. Außerdem ist es eine Erkältung. Der Arut übertreibt.“, schmunzelte Kanon, doch die Fröhlichkeit in seiner Stimme erstickte, als Miku wieder das Fenster öffnete.

„Das macht mich nur noch kränker.“, beschwerte er sich und zog sich die Decke demonstrativ bis zur Nasenspitze.

„Sauerstoff. Und es riecht doch schön wenn es regnet.“

„Guter Witz. Ich rieche ja so viel.“, brummte Kanon und ein Taschentuch fand seinen Weg zum Boden.

Miku hob eine Braue und betrachtete die Umgebung um Kanon genauer. Ohne jeden Erfolg.

„Wo hast du die immer her?“

„Oh. Ich hab es gerade nicht so mit Bewegung, daher…“

Kanon beugte sich hinab und zog unter der Couch eine Packung Taschentücher hervor.

„Ist das Ende meines Vorrates.“, räumte er ein.

„Danke übrigens für das Aufräumen.“

Ein sanftes Lächeln legte sich auf Mikus Züge und er löste sich von dem Fenster, an dem er nun die ganze Zeit über gestanden hatte um sich wieder zu Kanon zu setzen, der seine Decke einladend ein Stück anhob.

„Kein Thema.“, grinste Miku ihn an und nahm Kanons Einladung an.

„Wenn du dich schon anstecken willst, können wir ja auch gleich anfangen.“
 

Das hier war irgendwie romantisch.

Draußen regnete es und drinnen war es warm und kuschelig. Nicht zuletzt, weil Kanons Temperatur wirklich ein wenig zu hoch war, aber Miku scheuchte den Gedanken so schnell es möglich war zurück.

Es war romantisch. Kitschig. Aber durchaus romantisch.

„Wir können uns ja morgen Pizza ins Haus bringen lassen. Heute sind wir ja mit Eis versorgt.“, meinte Kanon.

„Dann sind wir auch essen gegangen…wenn man den Weg zum Telefon so nennen will.“, fuhr er fort und Miku nickte.

Jetzt!

„Pizza klingt gut.“

Ich könnte mich selber treten!

„Aber erst morgen.“

Kanon gähnte herzhaft und zog die Decke etwas mehr zu sich.

„Schlimm wenn wir schlafen gehen? Mir fallen die Augen zu.“

Hätte sich Miku vor wenigen Minuten noch darüber gefreut wenn Kanon geschlafen hätte, so kam ihm dieser Wunsch seitens des Bassisten nun gerade ganz und gar nicht recht.

Endlich war sie da, die Stimmung die nun einmal unumstritten da zu sein hatte, wenn man jemanden sagen wollte Ich liebe dich, und ausgerechnet jetzt, wollte Kanon ins Bett.

Das war höhere Gewalt.

Und unfair.
 

„Du kannst auch ein Shirt von mir anziehen, wenn du das Fenster wieder zu machst.“, lockte Kanon ihn und Miku seufzte.

„Okay. Ich gebe mich geschlagen.“

Er schwang die Beine von der Couch und trat an das Fenster.

Kein Stern weit und breit.

Als er das Fenster geschlossen hatte und sich umdrehte, konnte er nicht erkennen, dass Kanon viel an seiner Position verändert hatte.

„Wolltest du nicht schlafen?“, zog er ihn auf und Kanon funkelte Miku an.

„Ich bin ja schon dabei aufzustehen.“, gab Kanon zurück.

Während der Bassist sich hoch kämpfte, las sich Miku die Beschreibung der Erkältungscreme durch.

„Soll ich dich gleich einreiben?“

„Was?“

„Ob ich sie dir auf den Rücken schmieren soll? Das soll helfen.“

Kanon hob unschlüssig die Schultern, nickte dann und schlurfte, mir der Decke um die Schultern in das Schlafzimmer.

Das schönste wenn er wieder gesund sein würde war, dass er wieder die Füße beim gehen anheben würde. Dieser schleppende Gang den er nun an den Tag, oder besser an die Nacht legte wollte so gar nicht zu Kanon passen.
 

Miku erreichte vor Kanon das Schlafzimmer, was jedoch auch nicht wirklich eine Herausforderung gewesen war. Als der Bassist endlich eintraf, hatte Miku sich bereits umgezogen und saß wartend auf dem Bett.

„Die riecht ganz entsetzlich.“, teilte er Kanon, der ihn entschuldigend anlächelte.

„Dann hat die verstopfte Nase ja doch was für sich.“

Kanon legte sich bäuchlings in das Bett und Miku schob das Shirt hoch um die stark riechende Creme auf den Rücken seines Freundes zu verteilen.

Kanon zog scharf die Luft ein.

„Tut die Haut weh?“, erkundigte sich Miku leise.

„Auch. Ist so kalt, die Creme.“

„Du bist ein Mann. Das stehst du jetzt einfach durch.“, grinste Miku und fuhr mit seiner Arbeit fort.

„Weißt du, wir sind schon so lange zusammen…“

„Mhm…“

„Etwas über zehn Monate.“, fuhr Miku fort und strich Kanons Wirbelsäule mit sanftem Druck empor.

„Mhm…“

Seine Hände fuhren über die Schulterblätter und strichen in kreisenden Bewegungen den schmalen Rücken wieder hinunter. Ein wohliges Seufzen war zu hören und Miku fuhr mit den Fingerknöcheln den Weg zurück zu Kanons Schultern.

„Und in der ganzen Zeit, haben wir so was hier nie gemacht.“, schloss Miku.

„War ja auch keiner krank…“, nuschelte Kanon, der seine Augen geschlossen hatte und die Prozedur zu genießen schien.

„Erkältet.“, korrigierte Miku und entlockte Kanon ein Lachen.
 

„Du bist ganz schön verspannt.“, merkte der Sänger an und fuhr mit der Massage, die eigentlich keine werden sollte fort.

Vieles an diesem Abend hätte anders laufen sollen. Warum also etwas abbrechen was gut tat?

„Mhm…“

„Und das Gespräch ist ganz schön einseitig.“

„Mhm…“, machte Kanon und seufzte erneut.

„Ich sagte, dass Gespräch verläuft einseitig.“, wiederholte Miku und erntete dafür ein weiteres Mhm.

„Du müsstest jetzt was sagen.“

„Mhm…“, machte Kanon und sah sich zu Miku um.
 

Miku gab auf und seufzte.

„Ich glaube, wir haben dich genug eingerieben.“, meinte er und schraubte den Deckel wieder zu, ehe er die Creme beiseite stellte, sich die Hände an dem Shirt abwischte und sich neben Kanon in das Bett fallen ließ.

„Wehe es kommt jetzt ein Mhm von dir.“, warnte er den anderen, der sich eben dies dennoch nicht nehmen ließ.

„Du hast nur Glück, dass du diesen Krankheitsbonus hast.“, schnaubte Miku als Kanon ihn siegessicher zuzwinkerte.
 

Eine Weile lagen sie schweigend nebeneinander. Alles was Miku hörte war das Einatmen Kanons, und das pfeifende Geräusch, wenn er versuchte durch die Nase wieder auszuatmen. Ab und an raschelte die Decke, wenn der Bassist versuchte eine bequemere Position zu finden und dabei Miku streifte, der sich an die angenehm werdende Wärme unter der Bettdecke gewöhnte.

„Miku?“

Die krächzende Stimme ließ den blonden Sänger neben sich schauen, direkt in die dunklen, durch die Krankheit fiebrig gewordenen Augen, die er im gesunden Zustand so schön fand.

„Kannst du das Licht ausmachen?“
 

Sein Blick fiel auf die Lampe, die unschuldig an der Decke baumelte und ihn nun dazu zwang sich aus der schönen Wärme zu befreien und mit nackten Füßen über den kalten Boden zu laufen um den Lichtschalter zu erreichen.

Froh wieder in das Bett zurück zu können, beeilte Miku sich über Kanon zu seinem Platz zu klettern.

„Gute Nacht…“, nuschelte Kanon, tastete nach der Nachttischlampe und löschte das letzte Licht, welches den Raum erhellte.

„Gute Nacht.“, murmelte auch Miku, der die wohltuende Wärme wieder um sich herum fühlte.
 

Wieder verfiele sie in Schweigen und er merkte selber, dass er langsam müde wurde. Dabei hatte er es gar nicht gesagt. Nicht einmal angedeutet.

Er durfte jetzt nicht schlafen.

„Kanon?“

Kanon reagierte nicht.

„Bist du noch wach?“

Noch immer keine Reaktion. Vielleicht war das auch gar nicht schlecht. Üben am lebenden Objekt.

Miku beugte sich über ihn, versuchte in der Dunkelheit das Gesicht des anderen zu sehen und küsste Kanon auf die zu warme Wange. Doch er brachte keinen Ton heraus, aus Angst den anderen vielleicht zu wecken.

Also doch keine Trockenübung.
 

Wieso fällt es mir nur so schwer?

Das wollte so gar nicht zu ihm passen und es ärgerte ihn, dass so gar nichts funktionieren wollte.

Eigentlich fiel es ihm nicht schwer mit Worten umzugehen und es war ja nicht so, dass er Kanon nicht kannte. Doch gerade das machte es ihm umso schwerer.
 

Er schmiegte sich an den Rücken des Dunkelhaarigen und atmete den Medizingeruch ein, an den er sich gewöhnt hatte, auch wenn ihm Kanons Geruch lieber gewesen wäre.

Mit dem Gedanken, dass alles viel romantischer hätte sein können, schlief Miku schließlich ein.
 

Der 24. Dezember wurde von überraschend gutem Wetter eingeläutet und weckte Miku mit Sonnenstrahlen, die durch das Fenster in den Raum drangen. Viel zu früh, wie Miku meinte, als er in das Licht blinzelte und über Kanons Hand streichelte, die seinen Arm festhielt, den er im Schlaf über sich gezogen hatte.

Er setzte sich auf und entzog sich damit Kanons Griff um bei ihm die Temperatur zu fühlen, die über Nacht wohl etwas gesunken war.

Das hier wäre der perfekte Moment für diesen einen Satz, wenn Kanon denn wach wäre. Aber den Gefallen wollte er ihm wohl nicht tun.

Miku fuhr ihm durch das Haar und stand dann auf um zu duschen und um frische Luft in die Wohnung zu lassen, so lange Kanon nicht wach war und sich darüber beschweren konnte.

Auch wenn er sich an den Geruch gewöhnt hatte, war es ihm doch lieber, wenn er verschwand. Außerdem sollte frische Luft doch gegen so ziemlich alles helfen. Warum sollten Erkältungen eine Ausnahme bilden?
 

Mit einem frisch aufgesetzten Tee kehrte er, nachdem alle Fenster die er gefunden hatte geöffnet waren zu Kanon zurück, der an seiner Position nicht geändert hatte.

Miku schmunzelte und stelle die Tasse auf den Nachttisch um sich über Kanon zu beugen.

„Ich liebe dich.“, flüsterte er und lehnte seine Stirn an Kanons Schläfe.

Da war er. Der besondere Satz, dass was er Kanon die ganze Zeit hatte sagen wollen. Und auch jetzt hatte der Bassist davon nichts gehört.

Ein kostbarer, besonderer Moment verstrich, ohne dass Kanon sich dessen Bedeutung bewusst war.
 

„Hey.“

Miku rüttelte ihn sacht an der Schulter, bis Kanon blinzelnd seine Augen öffnete und ihn ansah.

„Guten Morgen.“, lächelte Miku ihn an und erntete statt einer Antwort ein verschlafenes Brummen.

„Jetzt tu nicht so. Du hast lange genug geschlafen. Schau mal, die Sonne scheint, es ist gutes Wetter, deine Temperatur ist gesunken.“

Er versetzte Kanon einen sanften Stoß in die Rippen.

“Du kannst mich mal.“, nuschelte Kanon und vergrub sein Gesicht in dem Kissen.

„Dein Krankheitsbonus verfällt langsam.“, machte Miku ihn aufmerksam.

„Ich bin müde.“

„Und durstig. Trink den Tee, dann geht es dir gleich besser.“, erwiderte er grinsend und sah, wie Kanon seinen Kopf drehte und ihn wieder anfunkelte.

„Müde.“

Und wieder verschwand Kanons Gesicht in dem Kissen.

„Der Tee wird kalt.“

„Mhm.“

„Och komm schon. Nicht schon wieder.“

Miku streichelte über Kanons Nacken und beugte sich zu dessen Ohr. Gerade als er hineinpusten wollte, hob Kanon seinen Kopf.

„Hast du schon wieder ein Fenster aufgemacht?“, wollte er wissen und drehte sich ächzend auf den Rücken.

„Du sabotierst jeden Anflug von Romantik.“, beschwerte er sich und legte die Stirn in Falten um seinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen.

„Und krank bist du wirklich unerträglich.“, fügte Miku hinzu.

„Deshalb sind die Fenster offen. Du merkst doch eh kaum was unter der Decke.“

Kanon schnaubte ob dieses Kommentars nur und hob schließlich resignierend die Schultern.

„Warum hast du mich nicht eigentlich schon früher angerufen?“

Die Frage beschäftigte Miku schon seid gestern und wenn die Stimmung schon flöten ging, dann wenigstens mit allem was dazu gehörte.

„Ich meine, bevor es richtig schlimm wurde.“

Kanon hob eine Braue und schüttelte den Kopf.

„Schau mich doch mal an. Meine Nase läuft, meine Stimme ist im Eimer. Ich klinge wie ein Reibeisen. Ich huste und schniefe, bin verschwitzt, stinke nach Medizin, die Haare sind stumpf, strähnig und verschwitzt. Meine Augen sind gerötet und meine Augenringe sagen meinen Zehenspitzen Hallo. Das ist nicht gerade der Zustand, in dem mich jeder sehen soll.“
 

Da hatte Kanon Recht. Hübsch anzusehen war was anderes.

„Aber ich will dich doch nicht nur sehen, wenn es dir gut geht.“, sagte Miku und legte seine Hand an Kanons Wange.

„Ich dachte das wüsstest du.“

„Weiß ich ja auch. Aber du hast das Essen auf den 23. gelegt und ich dachte, es ist so ein Vor-Essen. So eines, vor einem bestimmten Tag halt. Und ich dachte, du planst etwas Besonderes.“

Das entsprach den Tatsachen, aber es ärgerte Miku, dass es so offensichtlich zu sein schien. Dabei hatte er sich wirklich Mühe gegeben nicht verlauten zu lassen.

„Ich fühl mich gerade nicht besonders erotisch.“

Erotisch?

Miku hob den Blick und sah Kanon in die Augen.

„Erotisch?“

„Es ist schon länger her das wir…also…“

„Moment. Moment. Du hast gedacht ich geh mit dir essen um mit dir zu schlafen?“, fiel Miku ihm ins Wort und Kanon schüttelte rasch den Kopf.

„Nein, ich dachte nur…Ich vermisse das. In letzter Zeit haben wir uns kaum noch so gesehen und, naja…“

Er hob die Schultern und lächelte verlegen.
 

„Zwei Doofe, ein Gedanke.“, schmunzelte Miku und sah Kanon dabei zu, wie er sich aufsetzte und versuchte die wirren Haare aus dem Gesicht zu zwingen.

Doch die widerspenstigen Strähnen fielen ihm sofort wieder in die Augen, so dass der Bassist sich irgendwann geschlagen gab.

„Weißt du, der Grund weshalb ich unbedingt jetzt wollte, dass wir zusammen sind ist… Kanon, ich lie…“

Kanon hob die Hand und legte Miku einen Finger auf die Lippen.

„Halt die Klappe.“

Er rückte näher zu dem Sänger.

„Du kannst mich mal küssen.“, lächelte Kanon und legte seine Lippen auf Mikus.

Dieser ließ es verwirrt geschehen.

„Ich dachte, du legst so viel Wert darauf krank zu werden.“
 

Da war er auf einmal.

Der perfekte Moment.

Die ganze Zeit über hatte er ihn vor Augen und hatte ihn doch nicht gesehen. Jetzt wo es halb raus war, kam es Miku auf einmal unsagbar einfach vor und er konnte nicht mehr nachvollziehen, weshalb er sich so sehr gequält hatte.

„Ich liebe dich.“

„Sagte ich nicht, du sollst still sein?“

„Deine Stimme klingt schon viel besser.“, überging Miku Kanons Erwiderung und erntete einen beleidigten Blick Seitens des Bassisten.

Miku beugte sich vor und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.

„Dein Tee wird kalt und wenn du nicht gleich aufstehst, schmeiße ich dich aus dem Bett. Wir kriegen dich schon wieder fit und dann gehen wir romantisch essen, tun so als hätte ich es nie gesagt und du schaust mich verliebt an, wenn ich es dann beim Essen sage.“, flüsterte Miku und gab Kanon frei, der auch sofort nach der Tasse griff und sie in einem Zug leerte.
 

„Ja, Sir.“, feixte Kanon als er die Tasse auf den Tisch stellte und sich umständlich aus dem Bett quälte.

Als er die Tür erreichte drehte er sich zu Miku um, der bereits auf dem Weg zum Fenster war.

„Ich liebe dich übrigens auch.“
 

The End
 

So, mein liebes Wichtelchen.

Das war sie nun, deine Wichtelstory und ich hoffe, du wirst mich nicht mit fauligem Obst bewerfen, sollten wir uns mal sehen.

Ich wollte ursprünglich was zu Gazette schreiben. Mit Aoi und Uruha. Aber die beiden wollten so überhaupt nicht in die Richtung in die ich wollte. Nicht das Kanon und Miku da anders gewesen wären beim schreiben, aber es wollte besser klappen. Und so wurde dann dein Zweitwunsch zu deiner Wichtelstory.

Ich hoffe sie hat dir gefallen und du hast dich ein bisschen gefreut.
 

Ganz viele liebe Grüße von deinem Wichteler. ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  Mayari
2010-01-23T17:13:26+00:00 23.01.2010 18:13
ne liebes geschichte anderer art.
das.. nein diese geschichte is total toll.
aber eins muss ich doch noch schnell im voraus sagen. Armer, armer Kanon. Und die armen Zehen. Die haben bestimmt nen Schreck bekomm, als sie besuch von den Augenringen hatten. *smile*
Deine Schreibweise ist echt gut und es ließt sich so ziemlich flüssig. Naja aber an manchen kleinen Stellen solltest du noch mal etwas feilen, aber ich glaub selbst Cornelia Funke oder J.R.R. Tolkien machen mal Fehlerchen in ihre Texte. *grins* Als ob ich das wüsste ^^
Nun ja... trotzdem. Die Fanfic gefällt mir sehr gut, auch wenn ich Liebesgeschichten an sich nicht sooooo gern lese. (Würd sie lieber selbst erleben ^^)
naja...
mach weiter so, dann....hm.... keine Ahnung was dann ^^
also..
L. Grüßle
M.
Von:  _miku-kun_
2008-08-06T19:34:51+00:00 06.08.2008 21:34
kyaaaaaah!!!!
das war so toll und so lustig!!!!
*kreisch*
armer miku xD der war echt zu bemitleiden....und kanon is echt unmöglich^.^
echt hamma!
*sofort zu favo machen muss*
*hibbel*

Von: abgemeldet
2008-06-09T13:08:00+00:00 09.06.2008 15:08
Woah! *.*
Einfach nur der hamma x333
Besonders das Ende xD
*lachZ*
Escht supa genial gewritet;)
Hoffe man hört von dir noch gaaaaaaanz vieeeeel ^o^
*knuddlZ*
Greetz,MiYu -^.^-
Von: abgemeldet
2008-05-12T20:12:24+00:00 12.05.2008 22:12
Also diese FF ist absolut tierisch niedlich >///<
Und das sage ich als eingefleischter KanonXBou-Fan xDDD
Nein, ich find die echt super und Kanon krank war auch mal was eindeutig lesenswertes xD
Mich würde ja mal interessieren, wer bei den beiden Seme ist, irgendwie hat man das ja nicht so mitbekommen^^
Und eins muss ich noch sagen: Ich kenn das, dass die Charas nicht so wollen, wie man selber will xDDD
*flausch*
*FF in Favos schieb*
Weiter so, du schreibst supertollig *___*
Von:  Mon-Marshy
2008-03-21T21:20:17+00:00 21.03.2008 22:20
das ist so niedlich es sollte verboten werden.^^
Von: abgemeldet
2008-02-10T20:14:47+00:00 10.02.2008 21:14
awa wie süß/niedlich
hoff da kommt noch mehr
Von:  MikaChan88
2008-02-10T13:23:54+00:00 10.02.2008 14:23
wie süß
ich dachte schon er schafft es nicht mehr es zu sagen.
is total super worden ^-^

cu,
MikaChan
Von:  das_Mini
2008-02-09T14:04:54+00:00 09.02.2008 15:04
*seufz*
*zufrieden lächel*

Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, bis ich die Geschichte hier gefunden habe. Jetzt endlich der (wahrscheinlich schon heiß ersehnte) Kommentar:

Ich liebe diese Geschichte. Mehr brauche ich eigentlich gar nicht zu sagen, weil es keine Worte besser treffen. Ich liebe sie einfach.

Und das aus mehreren Gründen: 1. weil die Idee einfach goldig ist, 2. Weil ich deinen Schreibstil liebe (dieser subtile Humor, die Ausdrucksweise - besonders hat es mir die Bazillenarmee angetan) und 3. Weil das Ende so unglaublich romantisch ist, ohne kitschig zu sein. Ich habe absolut gegen Kitsch, schreib ich ja selbst mehr als genug, aber es war schön, eine Geschichte ohne Kitsch zu lesen.

Und ich glaube, ab heute zählt das Pairing zu einem meiner Lieblingen.

Vielen, vielen Dank für diese tolle Geschichte!
*sie sich schnapp und nicht mehr loslässt*
Und dann gehört sie auch noch mir...
*strahlen in den Augen hat*
*spontan durchknuddel*
Von:  Nessera_Noire
2008-02-08T18:38:34+00:00 08.02.2008 19:38
lol XDDDDDDDDDD

das war witzig ^^
ich mag es, wie miku halb verzweifelt, weil einfach keine romantische stimmung aufkommt XD
Von:  Kanoe
2008-02-07T07:51:31+00:00 07.02.2008 08:51
niedlich


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