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Dance in Step with the Enemy

Bakura x Yami, Seto x Yami
von

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Das Turnier - Teil 3

Kapitel 17: Das Turnier - Teil 3
 

N/A: Dieses Kapitel bedeutet mir persönlich sehr viel, da mit dem Inhalt dieses Kapitels alles angefangen hat. Ich bin sehr froh bis hierher gekommen zu sein, denn hier liegt die ganze Inspiration zu dieser FF drin und deshalb ist es auch so lang. Vor allem auch Keinohrhasen hat mich sehr kreativ werden lassen.

Außerdem möchte ich mich dafür entschuldigen, dass es so lange gedauert hat. Ich habe im Moment sehr viel wegen der Schule zu tun und komme deshalb nicht mehr so oft zum Schreiben, leider.

Naja, jetzt genug der Vorrede…Viel Spaß beim Lesen!

Eure moe
 

Einen Moment stand Bakura fassungslos da und starrte die beiden Küssenden an. Dann machte es „klick“. Diese Szene sagte ja wohl alles. Wie hatte er nur je glauben können, Yami würde vielleicht ernsthafte Gefühle für ihn empfinden? Der war ja Kaiba immer noch oder wieder hoffnungslos verfallen!

Wieder spürte er mehr als deutlich den Schmerz wie tausend kleine Messerstiche in seiner Brust. Und er, Idiot, hatte Muto auch noch seine Gefühle gestehen wollen…! Er drehte sich auf dem Absatz um und schlug dir Tür hinter zu.

„Ich war so dumm…!“, rief er laut und merkte erst da, dass er den Gedanken laut ausgesprochen hatte, während er den Raum verlassen hatte.
 

Yami indes war nicht so tief in dem Kuss versunken, als dass er die Worte des Weißhaarigen und die zuschlagende Tür nicht gehört hätte. Cain?, fragte er sich in Gedanken und dann wurde auch er sich der ganzen Situation bewusst. Entsetzt öffnete er die Augen und beendete den Kuss sofort.

„Scheiße!“, fluchte er und sprang auf. Seto, neben ihm, sah ihn nur verwirrt an. Er hatte den Kuss nur allzu sehr genossen.

„Was..?“, setzte er an. Aber sein Geliebter eilte schon zur Tür und war in der nächsten Sekunde im Flur.

„Cain!“, rief Yami und rannte hinter dem Braunäugigen hinterher, der gerade um die Kurve ging. Dann hörte er wie auch dieser anfing zu rennen. Nein! Er lief schneller. „Cain, Warte! Ich kann das erklären! Es war nicht so, wie es aussah!“
 

Bakura schnaubte auf diese Aussage hin nur und rannte auf die rettende Tür zu, die zum Ausgang führte. Wie sollte es denn sonst gewesen sein? An einem Kuss konnte man ja nicht viel falsch verstehen, oder? Da gab es also auch nichts zu erklären!

Wut kochte in dem 21-jährigen hoch. Wut auf Kaiba, dass dieser hier aufgetaucht war und einfach mit seinem Fastfreund rumgemacht hatte. Wut auf Marik, weil dieser ihn zu dieser hirnrissigen Idee angestiftet hatte! Ohne ihn hätte er das ja immerhin erst nach dem Turnier herausgefunden! Dazu kam dadurch noch die Wut, dass er jetzt den Gewinn vergessen und somit auch schlechtere Chancen in der Saison haben würde. Und zu aller letzt war da noch die Wut auf Yami, nein, Muto, der ihn so hinterrücks betrog und alles, was zwischen ihnen war und natürlich auch Cains Gefühle mit Füßen trat.

Wieder hörte er diesen Mistkerl hinter sich seinen Namen rufen. Wie konnte er es eigentlich noch wagen, nach der Aktion seinen Vornamen zu benutzen?! Er blieb stehen und drehte sich um, um den Jüngeren gehörig die Meinung zu sagen. Doch als er in die violetten Augen blickte, versagte ihm die Stimme und ein dicker Kloß bildete sich in seinem Hals. Er konnte jetzt nicht mit ihm reden oder ihn anschreien. Der Schmerz in seiner Brust war zu übermächtig, er konnte nicht klar denken, nur vor seinen Augen sehen, wie die beiden sich küssten. Er musste hier weg!
 

Yami wurde langsamer als auch Bakura endlich stehen geblieben war. Es tat ihm so leid, was er getan hatte und als der Weißhaarige sich umdrehte, konnte er in dessen Gesicht nur zu deutlich den Schmerz erkennen, den er ihm durch diese dumme Aktion zugefügt hatte. Das hatte er doch nicht gewollt. Es hatte ein würdevoller Abschied sein sollen…

„Cain, ich-“, setzte er an, aber genau in diesem Moment kam einer ihrer Mannschafts-kameraden um die Ecke und ging erfreut, endlich Kura gefunden zu haben auf ihn zu.

„Kura! Gut, dass ich dich endlich gefunden habe. Der Coach braucht noch ein paar Sachen, die er in dein Auto geladen hatte. Ich glaube eure beiden Tanzoutfits für das Finale sind auch darunter. Naja, jedenfalls will er die Sachen dringend haben. Kannst du eben zum Auto und die Sachen holen?“
 

Für den Braunäugigen kam diese Angelegenheit nur Recht. Auto war für ihn gleich mobil und das war gleich der Weg weg von Muto. Dass er darauf nicht früher gekommen war! Er sah den anderen Mann an: „Klar, und komm eben mit. Der Coach hat meinen Kofferraum ganz schön voll gestaut.“ Somit hätte sein Exliebhaber auch keine Chance mehr ihn noch allein mit irgendwelchen scheinheiligen Erklärungen für dumm zu verkaufen.

Der Angesprochene war zwar überrascht, nickte aber und folgte dem Weißhaarigen.

„Ich komme auch mit!“, informierte Yami die beiden anderen und schloss sofort zu ihnen auf. Er musste das ganze bereinigen und zwar schnell!

„Vergiss es, Muto! Das schaffen wir auch ohne dich.“, fauchte Cain da nur ohne den Bunthaarigen anzusehen. Das hätte er nicht ertragen.
 

Schnellen Schrittes gingen die drei, Yami war trotz des Protestes mitgekommen, auf den Parkplatz. Zum Glück für den Braunäugigen, hatte er das Auto rückwärts eingeparkt und musste so erstmal aus der Parklücke hinausfahren um an den Kofferraum herankommen zu können.

Kaum war jedoch die Klappe geöffnet, war die Verwunderung groß: „Ähm, Kura, das sind nur zwei kleine Kisten…“

Der Besitzer des Autos zuckte mit den Schultern.

„Hat der Coach wohl wieder was ausgeladen.“, entgegnete er nur, wartete bis besagte Kisten aus dem Auto und die Klappe wieder geschlossen war und stieg dann ins Auto. Er ließ den Motor an, warf noch einen mörderischen Blick auf Yami und brauste dann vom Parkplatz hinunter auf die Straße.

Dieser hatte dann auch gemerkt, was die Absicht des Älteren gewesen war und rannte dem Auto hinterher.

„Verdammte Scheiße, Cain! Cain, bleib hier! Ich kann dir das wirklich erklären! Bleib hier!!!“, schrie er so laut er konnte, aber das Auto war bereits am Ende der Straße und bog ab. Es fuhr viel zu schnell.

Der dritte Mann m Bunde kam nun auf den Violettäugigen zu und sah ihn fragend an:„Was soll das denn jetzt? Wieso fährt Bakura einfach weg? Wo will er denn hin?“

Der Gefragte fuhr sich verzweifelt durchs stachelige Haar.

„Ich weiß es nicht. Verdammt!“, schimpfte er und schoss noch ein paar weitere Flüche hinterher. Er wusste, dass er schuld war, aber was sollte er denn jetzt machen?
 

Der Weißhaarige indes konnte sich kaum auf das Fahren konzentrieren. Er sah zwar die Straße vor sich merkte aber nicht wirklich, wohin er eigentlich fuhr. Er trat einfach nur aufs Gaspedal. Seine Gedanken rasten dabei genauso durch seinen Kopf wie sein Wagen über den Asphalt. Vor allem Fragen beschäftigten ihn. Fragen, auf die er nicht sicher eine Antwort wusste.

War das alles nur eine Lüge gewesen? Waren Yami und Kaiba vielleicht schon viel länger zusammen gewesen oder doch erst wieder zusammengekommen? Wie hatte er überhaupt denken können, dass dieser Mistkerl es ernst mit ihm meinte?!

Alls diese Fragen schmerzten ihn und seine Augen brannten. Aber so tief war er noch nicht gesunken. ER würde sich von seinen Gefühlen nicht übermannen lassen, nicht wenn der Verantwortliche vielleicht sowieso nur mit ihm gespielt hatte…Genau! Wahrscheinlich war das nur ein Plan gewesen um ihren kleinen Krieg endgültig zu gewinnen, auch wenn er selbst Muto so was hinterhältiges nicht zugetraut hätte…
 

Doch mit dieser Theorie war sein Gedankengang nicht zu Ende. Cain war so verletzt und wütend, dass er nun alles für möglich hielt. Denn was, wenn Kaiba und dieses Arschloch sich nie getrennt hatten…? Dieser reiche Schnösel war ja nachweislich wegen der Firma weggezogen, hatte also keine Zeit mehr für das Tanzen gehabt. Er, dessen Namen er sich weigerte zu denken, hatte dann natürlich einen neuen Partner gebraucht und er selbst, kam da ja gerade richtig. Und wie stellte man das am besten an? Ach ja, Cain stand ja auf ihn. Also machte man ihm schöne Augen, tat so, als erwiderte man die Gefühle, gewann das Turnier und löst dann alles auf um noch mal zu zeigen, wie überlegen man war…

Bakura fielen darauf hin schon keine Schimpfwörter mehr ein, die schlimm genug waren um diese Boshaftigkeit zu beschreiben. Die Wut wurde immer größer. Aber seit wann ließ er, Cain Bakura, Yami Muto gewinnen?! Nie!
 

Er trat ein wenig zu heftig auf die Bremse und begann dann mitten auf der Straße zu wenden. Er hatte Glück, das sich gerade keine anderen Autos in der Nähe befanden. Er würde diesem verdammten Kaktus schon zeigen, dass er sich nicht so leicht unterkriegen ließ, würde ihm weiß machen, dass er NICHTS für ihn empfand. Er würde das alles als verletzten Stolz abtun. Wie konnte man auch Seto Kaiba ihm vorziehen? Das konnte doch nur am Geld liegen…Muto würde ihm jedenfalls nicht diese Saison und vielleicht damit auch seine Karriere gefährden! Niemals!

Mit überhöhtem Tempo fuhr er zurück. Ihm blieb nicht mehr viel Zeit…
 

Yami fühlte sich wie betäubt. Jede Sekunde würden er und Cain auf die Bühne gerufen werden und der Weißhaarige würde nicht da sein. Er selbst hatte keine Ahnung wie er den Juroren erklären sollte, dass sein Partner nicht erschien und er wollte am liebsten gar an die Situation denken.

Der Coach neben ihm rief immer wieder auf dem Handy des Braunäugigen an und hinterließ Nachrichten, aber der Bunthaarige wusste, dass es nichts bringen würde. Kura war viel zu wütend, vielleicht sogar zu hasserfüllt, bei diesem Gedanken zog sich sein Herz schmerzhaft zusammen, um noch wieder für den Finaltanz zurückzukommen. Er hatte es einfach komplett vermasselt.
 

Dann ertönte der Aufruf: „Nun folgen Bakura Cain und Muto Yami mit einer Perfomance der Rumba.“

Yami seufzte. Er würde wohl jetzt reingehen müssen um es der Jury zu sagen und ihre Niederlage zuzugestehen.

„Ich geh dann besser…“, sagte er noch zu seinem Coach, welcher ihm mitfühlend und zugleich aufmunternd auf die Schulter klopfte. Auch er wusste nicht, was er zu dieser Situation sagen sollte. Niemand wusste, warum Bakura überhaupt abgehauen war. Und Yami hatte es nicht sagen wollen.

Dieser setzte sich in Bewegung und hörte hinter ihm wie jemand in seine Richtung rannte. Er machte sich nicht einmal die Mühe sich umzudrehen.

Noch bevor der Bunthaarige die Tür zur Halle öffnen konnte, packte ihn jemand grob an der Schulter.

„Als Tanzpartner gehen wir immer noch zusammen rein“, fauchte jemand bissig. Yami erkannte die Stimme sofort. Cain! Er drehte sich um und sah den Älteren geschockt an. Dort stand er wirklich in seinem Outfit und scheinbar bereit für das Finale.

„Ich dachte-“

„Lass das mit dem Denken! Konzentrier dich einfach auf den Wettbewerb! Und jetzt lass uns rein, bevor sie uns noch einmal aufrufen müssen!“, schnitt der Weißhaarige ihm das Wort mit eiskalter Stimme ab. Er öffnete die Tür und sie gingen hinein. Sofort setzte der Größere eine Maske auf.
 

Yami wusste nun gar nicht mehr, was er denken sollte. Was hatte Cains Verhalten denn nun zu bedeuten? Aber sein Partner hatte Recht. Er musste sich jetzt auf den Tanz konzentrieren. Schließlich wurde die Rumba ja auch als die „getanzte Liebe“ bezeichnet. Mit all dem, was jetzt zwischen ihm stand, würde es Konzentration brauchen um dieses Gefühl auf rüberbringen zu können. Vielleicht stimmte ein Sieg den Anderen ja etwas besser und er würde mit sich reden lassen oder ihm wenigstens zuhören.

Sie verbeugten sich einmal vor der Jury und nahmen dann ihre Ausgangsposen ein. Bei diesen standen sie einige Meter von einander entfernt und standen mit den Rücken zueinander. Das Intro begann und Yami erkannte sofort, dass es nicht das Lied war, zu dem sie eigentlich hatten tanzen sollen. Allerdings war der Taktschlag so deutlich, dass er sofort in den Takt hineinfand und begann für sich zu tanzen, sich fließend zu bewegen und damit einen Inneren Kampf mit seiner Sehnsucht auszudrücken.
 

Bakura ging es ähnlich. Auch er erkannte gleich, dass dies ein anderes Lied war, aber er erkannte gleich welches. Wie passend…,dachte er zynisch und begann ebenfalls sich im Takt zu bewegen. Er musste wenig Mühe aufbringen um einen inneren Kampf auszudrücken.

Dann begannen beide mit den ersten Schritten, immer noch getrennt, aber vollkommen synchron aufeinander abgestimmt. Sie standen sich gegenüber und sahen sich an – so zumindest sah er vom Weiten aus. Yami tat dies auch, versuchte Blickkontakt aufzunehmen, aber Bakura sah direkt an ihm vorbei, ins Leere, wie der Bunthaarige wusste.
 

I’m holding on your rope

Got me ten feet off the ground

And I'm hearing what you say

But I just can't make a sound
 

Kurz nach der ersten Silbe streckte der Jüngere der beiden seinen Arm zu dem Weißhaarigen aus und in einer geschmeidigen, eleganten Bewegung wieder zu sich, als versuchte er Cain zu sich zu ziehen. Am Schluss der Bewegung legte er seine Hand auf sein Herz.

Auch, wenn sich jede Faser seines Körpers dagegen sträubte und er lieber das Gegenteil getan hätte, folgte Bakura der Choreographie und schritt, scheinbar angezogen von ihm, auf seinen Tanzpartner zu. Als er dann vor dem Violettäugigen stand, konnte er es nicht mehr vermeiden dem Kleineren in die Augen blicken zu müssen. Gleichzeitig legte er seine Hand auf die Yamis.

Sofort fühlte es sich an als würden seine Finger, seine ganze Haut, von kleinen, unangenehmen elektrischen Stößen durchzuckt und für einen winzigen Augenblick verlor er die Beherrschung seiner Maske.
 

You tell me that you need me

Then you go and cut me down

But wait…
 

Der Bunthaarige erwiderte den Blick und sah, dass, nachdem sich ihre Hände berührten, für einen Moment der ganze Schmerz und die Wut in diesen schokoladenbraunen Augen aufflackerte. Erst jetzt nahm er den Songtext richtig war und vermutete, dass Cain sich wahrscheinlich gerade genauso fühlte…Aber wie in dem Lied, wollte er sich doch entschuldigen, alles wieder gut machen!

Sein Tanzpartner, ergriff nun seine Hand, ein wenig zu fest und wieder mit einer sanften Maske, deren Falschheit er diesmal mühelos erkannte, und lehnte sich dann von ihm weg. Yami zog er dabei mit sich und an ihm vorbei bis sie beide ihre Arme ausgestreckt hatten. Im Tanz wollte Bakura den Abstand wahren, obwohl er sich sichtlich von ihm angezogen fühlte. Doch das Risiko, verletzt zu werden, war zu groß.
 

Sie standen sich wieder gegenüber. Beide machten grazile und ausladende Bewegungen mit den Armen um künstlerisch einen kleinen Dialog auszudrücken. Dann trat der 20-jährige wieder nah an Bakura heran. Bewusst sah er ihm in die Augen, versuchte ihm mit seinem Blick zu sagen, dass er das alles nicht gewollt hatte, dass es ihm unendlich Leid tat. Und obwohl der Andere ihn drehte und danach an sich zog, seine rechte Hand um Yamis Seite legte und begann eng an ihn geschmiegt zu tanzen, blieb sein Blick kalt, zeigte Abweisung.
 

You tell me that you're sorry

Didn't think I'd turn around and say...
 

Sie machten drei Drehungen gemeinsam über die Tanzfläche und der Violettäugige begann die Nähe seines Partners immer intensiver zu spüren und sich zu fragen, ob es nicht vielleicht das letzte Mal war. Er wusste nur zu gut, wie stur Cain war und dieses Wissen ließ ihn Stiche in seiner Brust spüren. Er wollte nicht, dass es zwischen ihnen endete. Er hatte einen Fehler gemacht, ja, aber nicht absichtlich…

Kura selbst ging es auch nicht besser. Jede Berührung war die reinste Folter für ihn, mit ihm zu tanzen, dem Mann, der ihn betrogen hatte, erschien ihm fast wie eine Verhöhnung. Natürlich sah er, was diese Amethysten ihm sagen wollten, aber er konnte ihnen nicht glauben…
 

Der Weißhaarige beugte aus der dritten Drehung heraus die Knie und hielt den Jüngeren mit seinem linken Arm um den Rücken geschlungen fest. Den anderen Arm hatte er zur Seite gestreckt. Yami hielt sich an den Schultern des Größeren fest und ging in einen nicht vollständig ausgeführten Spagat. Dabei sah er Bakura sehnsuchtsvoll und, für alle anderen nicht sichtbar, flehend an.

Dieser strafte dieses Flehen mit einem verachtungsvollem Blick und als der Bunthaarige sich zur Seite gleiten lassen wollte, legte er, als hätte er keine gegenseitigen Gefühle gezeigt, die Hände an die Hüften des Anderen und hob ihn sanft wieder in eine stehende Position. Ihre Blicke blieben dabei verlinkt, jedoch ohne beim anderen etwas bewirken zu können.
 

That it’s too late to apologize, it’s too late

I said it’s too late to apologize, it’s too late
 

Cain stand nun wieder auf und trat demonstrativ einen Schritt zurück. Yami, der Choreogra-phie folgend, schloss sofort den Abstand zwischen ihnen. Doch der Ältere drückte ihn von sich; der Kleinere schien einige Schritte zurückgeworfen zu werden und auch der Weißhaarige entfernte sich noch ein paar Schritte, sah seinen Partner jedoch weiterhin an.

Dieser machte dort wo er stand eine sehr tiefe Verbeugung, wobei er das eine Bein schräg nach vorne gestreckt und das andere Bein sehr weit gebeugt. Mit einer ausladenden Geste der Arme und gesenktem Kopf unterstrich er diese Pose und es war unverkennbar, dass er um Verzeihung bat.

Warum wollte Cain nicht erkennen, dass er die Entschuldigung ernst meinte?, fragte sich der Violettäugige, als er den Blick wieder hob und den Anderen ansah, welcher sich nun auf ihn zu drehte und wenige Schritte vor ihm zum Halten kam. Alles war wirklich perfekt – ein wahrer Kontrast zu ihrer Beziehung.
 

I'd take another chance, take a fall, take a shot for you

And I need you like a heart needs a beat

But that's nothing new
 

Kura beobachtete den Bunthaarigen, während dieser sich, verführerisch seine Hüften bewegend, erhob. Das Stechen breitete sich wieder weiter in seiner Brust aus. Er konnte nicht einfach ausblenden, wie heiß er diesen Mistkerl fand, aber er würde nicht so dumm wie der Charakter sein, den er darstellte, und noch einmal auf ihn hereinfallen. Niemals!

Sie nahmen jetzt die Grundhaltung ein, hatten aber trotzdem noch einige an Platz zwischen sich. Die Haltung war geradezu distanziert, was dem Größeren nur zu gut passte, je weniger Berührungen, desto besser, denn der Schmerz war so schon kaum erträglich…

Sie tanzten nun ein wenig auf der Stelle, wobei sie einander auch ein wenig umtanzten und sie sich anblicken mussten. Der Text hallte in ihren Ohren wieder und für Bakura war das Aussage genug, aber er sah Yami an, dass dieser offensichtlich noch mehr zu sagen hatte und war deshalb nur froh, dass Reden während der Performance verboten war. Seine Worte hätten alles nur verschlimmert, das wusste er. Dennoch konnte er ihn nicht ansehen und sah wieder knapp an ihm vorbei, sodass es nicht auffiel. Er ertrug es nicht.
 

Nun folgten zwei gemeinsame Drehungen. Bei der zweiten schwang Yami das rechte Bein in perfekter Haltung in die Luft und war sogar fast überrascht, dass Cain ihn stützte. Traurige Resignation machte sich in ihm breit. Es war wieder wie am Anfang. Alles, was sie mühsam zwischen ihnen aufgebaut hatten, schien er wieder zerstört zu haben – mit einem einzigen, dummen Kuss!

Bakura ging um ihn herum, drehte ihn dann aus seinen Armen heraus, so dass sie sich nur noch an den Händen berührten. Jedoch drehte der Braunäugige seinen Partner sofort wieder zurück in seine Arme. Er wollte ihn wegschicken, konnte es aber nicht über sich bringen.
 

Yeah yeah

I loved you with a fire red, now it's turning blue

And you say…
 

Yami stand nun vor dem Weißhaarigen und hielt seine linke Hand in seiner Rechten. Der Bunthaarige spürte, wie der Ältere seine Andere Hand auf seinen Bauch legte und noch näher an ihn herantrat. Diese Berührung tat beinahe weh und das nicht, weil sie grob war…

Sie tanzten einen Rumbagrundschritt in dieser Haltung und beide spürten ganz genau, wie die Hüfte des Anderen sich an der seinen bewegte. Ja, es war die getanzte Liebesnacht und beide Männer hatten das Gefühl, freiwillig oder nicht, es würde ihre letzte sein…
 

Yami trat dann nach einigen Takten einen Schritt vor und vollführte eine halbe Drehung, damit er seinem Partner ansehen konnte. Dieser zog ihn auch sogleich zu sich. Im gleichen Moment, indem der Jüngere seine Hände auf die durchtrainierte Brust Cains legte, kamen sich ihre Gesichter ganz nahe. In jeder Probe hatten sie dann die Gesichter leicht voneinander abgewandt um sich nicht küssen zu müssen; jetzt tat Yami genau das Gegenteil. Er hauchte dem Weißhaarigen einen Kuss auf die Lippen und flüsterte kaum vernehmbar aber voller Aufrichtigkeit: „Es tut mir leid…“
 

Sorry like an angel, heaven let me think was you.

But I'm afraid
 

Kura war so geschockt, dass er beinahe aus dem Takt gekommen wäre. Wie konnte dieser Bastard es wagen, ihn nach alldem noch zu küssen?! Dass er geredet hatte und damit ihren Sieg in Gefahr brachte kam noch dazu! Er bemühte sich sehr um Fassung und konzentrierte sich wieder auf den Tanz, auf ihre sich immer noch aneinander schmiegenden Hüften. Jedoch mied jetzt erst Recht den Blickkontakt, sonst hätte er sich nicht beherrschen können.

Er strich nun mit seinen Händen über Yamis Schultern hinab zu dessen Händen und ergriff sie. Dann trat er einen Schritt zurück, löste den sanften Griff jedoch nicht. Noch nie hatte er eine Choreographie gehasst, aber diesmal war er nahe dran. Warum mussten sie sich so viel berühren?! War das alles nicht schon so Folter genug?
 

Wieder tanzten sie einige Standardschritte und sein Charakter ließ dem des Bunthaarigen genügend Freiraum um ihn noch einmal zu becircen. Der Jüngere räkelte sich anrüchig vor ihm, nutzte dabei Bakuras Griff als Stütze. Der drehte ihn mal wieder, lief dabei seitlich an ihm vorbei und zog ihn dann schwungvoll in seine Arme zurück. Mit einem Arm fing er den Jüngeren auf und legte diesen gleich um die Taille.

It's too late to apologize, it's too late

I said it's too late to apologize, it's too late

Der Kleinere hatte eine Hand um den Nacken seines Partners gelegt und gemeinsam wiegten sie sich zur Seite, als Geste wie sehr sie die Nähe des Anderen genossen, sich dem anderen hingaben. Jeder der beiden Männer musste dafür seine größte Schauspielkunst aufbringen um dieses Gefühl dem Publikum und vor allem den Juroren glaubwürdig zu machen

Der Braunäugige legte danach auch die andere Hand an Yamis Seite und dreht den Studenten einmal um die eigene Achse. Dieser blieb auf einem Bein stehen, hauptsächlich von seinem Tanzpartner gehalten.

I said it's too late to apologize, yeah

I said it's too late to apologize, yeah

Das Lied wurde nun gekürzt. Ein Refrain und der Instrumental wurden weg geschnitten, damit das Lied die erlaubte maximale Tanzzeit nicht überschritt. Für das Finalpaar hieß das, es ging nun auf die Schlusspose zu, die vor allem Bakura mehr als herbeisehnte. Dann würde er sich dem Mann nie mehr nähern müssen, der sich nun in seinen Armen nach vorne beugte und ganz darauf vertraute, dass sein Partner ihn nicht fallen ließ.

Anstatt dessen drehte Cain ihn behutsam in seinen Armen, sodass der Bunthaarige ihm schließlich zugewandt war, scheinbar immer noch schlaff in seinen Armen hängend und den Rücken durchgedrückt.

Während das Lied nun langsam immer mehr verklang, legte der Weißhaarige den Jüngeren langsam auf dem Boden ab und kniete sich kurz neben ihn. Yami zärtlich über die Wange streichend, näherte er sich dem Gesicht Yamis.

„Tut es nicht, Lügner…“, erwiderte er schließlich flüsternd und in einer fließenden Bewegung stand er auf und schritt immer noch im Takt davon.

I'm holding on your rope

Got me ten feet of the ground
 

Yami, entsetzt über diese Worte setzte sich auf und sah Bakura nach, wie er sich mehr und mehr entfernte. Mit dem letzten Ton streckte er noch die Hand auf, als wollte er ihn aufhalten. Dann war der Tanz beendet. Plötzlich brandete der Applaus des Publikums los, lauter als bei all den anderen Tänzen, doch der Violettäugige bekam es nicht mit. Trotzdem wusste er, was er zu tun hatte. Wie Bakura es auch tat, verbeugte er sich höflich vor den Jurymitgliedern und verließ dann mit dem Anderen die Sporthalle.
 

Sofort packte der 20-jährige den Älteren mit festem Griff am Oberarm und wirbelte ihn zu sich herum.

„Jetzt hörst du mir gefälligst mal zu!“, schrie er ihn an. „Das ist alles ein Missverständnis!“

Aber weiter kam er nicht, denn auch Bakura war jetzt der Kragen geplatzt und schnitt ihm ins Wort ab, während er sich von Yami losriss: „Ein Missverständnis?! Was kann man an einem Kuss missverstehen? Nichts! Und erzähl mir nicht, du hast ihn nicht erwidert! Ich kann das sehr wohl unterscheiden! Also erspar mir deine Lügen! Ich will sie nicht hören! Geh zurück zu deinem Kaiba und lass mich in Ruhe! Das war doch eh dein Plan, oder? Mich erst benutzen um zu gewinnen und mich dann abschießen um noch mal zu zeigen, dass du unseren Krieg gewonnen hast! Du kannst jetzt zufrieden sein. Du hast gewonnen, aber solche hinterhältigen Methoden hätte ich selbst dir nicht zugetraut…“

Bakura zog es nun vor zu schweigen, da er seiner Stimme nicht mehr traute und ein bisschen Würde wollte vor diesem Bastard noch behalten. Auf dem Absatz drehte er sich um und rauschte davon.
 

Der Bunthaarige rannte ihm hinterher.

„Nein! Das ist nicht wahr! Du müsstest mich doch jetzt eigentlich besser kennen! Cain…!“

Der Angesprochene blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um. Die Hände hatte er allerdings zu Fäusten geballt.

„Nenn mich NIE wieder beim Vornamen! So ein Bastard, wie du, hat kein Recht dazu. Am besten trittst du mir nie wieder unter die Augen!“, fauchte er wütend und ging dann weiter. Und auch Yami wusste, nach diesen schmerzhaften Worten, dass im Moment jeder weitere Versuch mit Cain zu reden alles nur noch schlimmer machen würde, wenn das überhaupt noch möglich war…
 

N/A: Ich weiß, der Tanz ist viel zu lang geworden und wahrscheinlich auch etwas langweilig, aber da ich durch dieses Lied erst auf die gesamte FF gekommen bin, wollte ich es unbedingt mit Songtext in die FF einbringen. Vielleicht habt ihr euch das Lied ja sogar während des Lesens angehört. Ich habe es zu mindest beim Schreiben getan^^

Also, ich hoffe, dass es euch trotzdem gefallen hat und über Kommentare freue ich mich natürlich immer wieder sehr!^^
 

Eure moe



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jyorie
2014-02-01T08:50:30+00:00 01.02.2014 09:50
Hallo (•‿•)

ich dachte wirklich, jetzt ist alles aus. Bakura ist weg und das war
es. Ich hab die letzten 3 Kapitel schon auf einen rutsch gelesen und
weiß ja jetzt das es ein Abschiedkuss war und Yami sich nicht von
Seto hat überrennen lasse und wenn ich jetzt die Notiezen durch-
sehe und daran denke wie verzweifelt Yami bei dem Tanz versucht
hat Kura das begreiflich zu machen, da wird das nur noch viel intensiver,
wie aussichtlos und niederschmetternd das war.

Bakura ist in der Hinsicht ein kleines Sensibelchen. Harte Schale zur
Schau tragen, aber innen sehr verletzlich.

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  Bami-chan
2009-09-07T17:06:42+00:00 07.09.2009 19:06
Eine Super Kappi!
Man kann Bakura total verstehen und seine Gefühle nach empfinden.
Ist zwar süß wie Yami versucht sich wieder mit ihm zu vertragen, aber er hat es schon verdient! Immerhin küsst er Seto! Seinen EX!
Und das ist die Stelle die ich absolut nicht nachvollziehen kann!
Das ist das einzige was ich an diesem Kappi zu beanstanden habe!
Wenn er Seto nicht küssen wollte warum geht er dann darauf so sehr ein?
Armer Baku!
Hoffentlich geht alles gut aus!
Schreib schnell weiter!!!

LG Bami
Von:  MaiRaike
2009-09-07T01:25:44+00:00 07.09.2009 03:25
Der Tanz war auf gar keinen Fall zu lang.
Ich habe jede einzelne Bewegung der Beiden quasi vor mir gesehen.
Und das Lied passte so perfekt.

Das Kapitel war wirklich wundervoll geschrieben/ beschrieben/ zu lesen und überhaupt.

Mir fehlen die Worte. Ich höre das Lied und bin einfach hin und weg.
Von:  Ice_Angel_Kara
2009-09-06T10:07:12+00:00 06.09.2009 12:07
Q.Q
Der arme Cain...
*schnief*
Eig bin ich ja kein bakurafan aber sowas hat nicht mal er verdient! >.<
Der böse Yami, nun will ich aber wissen was er mit Missverständnis meint! :D
Schreib schnell weiter, ja?!
*hundeblick* O.O
Erstklassiges Kapi <3

lg
Von: abgemeldet
2009-09-05T19:05:44+00:00 05.09.2009 21:05
So, mir fehlen die Worte...
Ein Kapi zum...heulen? Weinen? Nachdenken?
Ach, ich hab ja keine Ahnung...
Aber ich...ach, ich lass es.
Ich will einfach nur wissen, wies weiter geht!!!!!!!!!
Also, mach gefälligst cshnell weiter!!!
Bis dann also!
Deine ~*Sali*~
Von:  HerzAs
2009-09-04T18:50:27+00:00 04.09.2009 20:50
Boha... dein fast bestes Kapitel bis jetzt (den Tango übertrifft nix höhö)
Ich hab so ne Gänsehaut bekommen bei lesen... und erst der Song dazu... das hat mich echt tief beeindruckt.
O___O
Ich musste jetzt nicht heulen oder so aber es war einfach... boah....
Diese beiden geflüsterten Sätze... der Tanz.. vor allem der Schluss...
hach...

So was finde ich echt gut, wenn jemand es schafft etwas zu schreiben, was einem noch so unter die Haut geht... <3~

Auch die Story finde ich wie schon hundert mal gesagt XDDD... suuupi^^

Was ich von dem Kuss halte... ich schätze mal es sollte so etwas wie eine Abschiedsgeste sein... ich meine Yami war ja nicht der jenige der die Beziehung beendet hatte...

Mal sehen was jetzt passiert...:)

Lg
HerzAs
Von:  MiyaKamiya
2009-09-04T16:54:52+00:00 04.09.2009 18:54
Neeeeiiiiinnnnn.............!!!!!!
*Pure verzweiflung*

schon wieder so ein gemeines Kapitelende... TT.TT

Jetzt platz ich schon wieder fast vor spannung....

pass nur auf, freundchen, wenn ich beim nächsten Kapitel auch fast weinen muss....
*trauer nicht verträgt*

...

aber der Tanz war wundervoll...
*mitleid mit.... beiden...*



lg^^
Yuki
Von:  Sammy5522
2009-09-04T10:04:33+00:00 04.09.2009 12:04
JuHU die erste!!
Das kappi war super klasse!!
Freue mich schon rießig wenn es weiter geht!!!!

Alles liebe sammy


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