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Herzschlag *pausiert*

von

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Müdigkeit eines Herzschlages

Auf und ab.

Ein Seufzen.

Braune Augen erhaschen einen Blick auf eine weiße, ebene Tür.

Stille.

......

Auf und ab.

Erneutes Seufzen.

Wieder blicken braune Augen zu der Tür, die noch genauso eben und weiß war, wie 5 Sekunden zuvor.
 

Auf und ab.
 

„Das reicht jetzt!!!“

„Au!“

Schmerz durchfuhr seinen Kopf, ließ das ständige auf und ab gehen in Sekundenschnelle vollständig verebben.

Eine Hand tastete nach der Beule, die sich nun auf dem Kopf ausbreitete und immer größer zu werden schien. Als erneuter Schmerz ihn durchfuhr, ließ er die Hand schnell wieder sinken.
 

„Was sollte das Anna?“, jammerte der Kopfhörerträger mit den kastanienbraunen Haaren und versuchte sich auf etwas anderes, als die Beule zu konzentrieren. Was zugegebener Maßen recht schwer war.

Die Blonde schnaubte nur verächtlich. Schien es erst gar nicht für nötig zu halten, auf solch eine Frage eine Antwort zu geben. Stattdessen verschränkte sie wieder ihre Arme, schloss ihre Augen und lehnte sich an die Wand.

Wie lange hatte sie schon nicht mehr geschlafen?
 

„Sei froh, das sie heute noch recht gute Laune hat Alter“, lachte eine Stimme hinter Yoh, welche ihn schließlich auch dazu brachte, sich umzudrehen und die Beule, Beule sein zu lassen.

„Choco“, grinste Yoh verlegen und stellte sich nun gerade hin, um seinem amerikanischen Freund in die Augen schauen zu können.

„Gibt's was neues?“

Chocoloves Gesicht hatte nun eine ernste Miene angenommen und sein Blick haftete an der Tür, die Yoh schon seit über 10 Minuten regelrecht bewacht hatte.

Der Junge mit den orangenen Kopfhörern folgte dem Blick und ließ wieder einmal einen Seufzer über seine Lippen huschen.
 

„Nein.“, antwortete schließlich die junge Itako, noch immer mit geschlossenen Augen, da ihr Verlobter in andere Sphären abgedriftet war.

Wieder einmal, wie Anna trocken feststellen musste.
 

„Hmmm, schade. Dabei ist er doch vorgestern schon aufgewacht.“, murmelte der Amerikaner, sodass man ihn kaum verstand.

Stille.
 

Schritte klangen an das Ohr der Itako und ließen diese etwas zusammen zucken. Obwohl sie ihre Augen geschlossen hatte, wusste sie ganz genau, was um sie herum geschah. Es war geradezu ein Kinderspiel für sie, eine ihrer leichtesten Übungen.

Trotz Schlafmangels.

Auch wenn die beiden Dummköpfe sie kurzweilig von ihrer Konzentration abgebracht hatten, so hatte sie diese längst wieder zurück gewonnen.

Anna wusste, dass Yoh vor der Tür stand, gänzlich in Gedanken vertieft und Chocolove mal wieder einen Schluck seines Kaffees trank, den er eben erst gekauft hatte.

Beide waren aufs äußerste gespannt und starrten diese weiße Tür an, hinter welcher sich etwas für sie alle wichtiges verbarg. Aber die Fähigkeit, durch das weiße Holz hindurch blicken zu können, wie Superman das sicherlich schon längst getan hätte, hatte keiner von ihnen.
 

Dennoch würde Anna sicher gleich wissen, was dahinter geschah. Denn ihre Gabe war in dieser Hinsicht mehr als nützlich. Wenn man genug Konzentration aufweisen konnte.

So begann sie nun ihre Umgebung an sich zu ignorieren.

Ihren Verlobten und den miserablen Komiker, die Krankenschwestern, die ab und an hektisch an ihnen vorbei liefen, die Patienten, die auf den Fluren herumirrten, die Verwandten und Freunde, die jemanden besuchen wollten. Auch das ständig klingelnde Telefon und das Stimmengewirr strich Anna vollkommen aus ihrer Wahrnehmung.
 

„.... lange geschlafen. Deswegen....“
 

Langsam drangen dafür andere Dinge an ihr wachsames Ohr, verbanden sich zusehends zu einem Gesamtbild, welches sich im inneren Auge Annas bildete.
 

„.... etwas wehtun....“
 

Anna versuchte sich weiter zu konzentrieren, war es doch nicht so leicht, wie sie geglaubt hatte.

Falten legten sich auf ihre Stirn und allmählich bildeten sich Schweißperlen auf ihrer Stirn.

War sie doch zu müde?
 

„.... Beine..... Training.... schlimmer Unfall.... wird schon ....... -kun. ....bist erst aufgewacht..... noch ausruhen.....“
 

Die dumpfe Stimme Fausts wurde etwas klarer, dennoch war es noch viel zu ungenau.

Anna ärgerte sich langsam, dass es so schwierig war genaueres zu hören. Trotz ihrer immensen Fähigkeiten, wollte es nicht so recht klappen.

Blöde Müdigkeit!!
 

„.... Rezept.... Atmung..... Besuch....“
 

Langsam wurde es ihr zu viel.

Das konnte doch nicht so weiter gehen!! Sie hatte ihr Training, anders als ein gewisser Jemand dessen Namen sie nicht nennen will, nämlich Yoh, doch nicht vernachlässigt.

Ganz im Gegenteil.

Trotzdem lag alles, was sich hinter der Tür befand in einem dicken Nebel, der sich einfach nicht auflösen wollte.

Herr-Gott-nochmal!!, fluchte sie schon in Gedanken, versuchte die Stimme Fausts besser wahrnehmen zu können.
 

„.... werden sehen.... und..... bis morgen.“
 

„Jetzt!“, entfuhr es Anna recht laut, sodass nicht nur Yoh und Chocolove angsterfüllt zusammen zuckten, hatten sie sich doch gerade darüber unterhalten etwas aus der Cafeteria zu holen, sondern auch noch eine Krankenschwester, die einen älteren Herrn in sein Zimmer zurückbringen wollte.

Alle drei starrten zu der Blonden, welche aber ungerührt, hatte sie doch keinen von den Drei gemeint, zur Tür blickte, die noch immer der Mittelpunkt des ganzen Spektakels war.
 

Obwohl sie nur eine Tür war.
 

Bevor noch einer den Mund aufmachen konnte, wurde die Klinke nach unten gedrückt und der „Sichtversperrer“, wie Anna es seit einiger Zeit so gerne ausdrückte, wurde einen Spalt weit geöffnet. Schon konnte man einen Blick auf Faust, in seinem Blütenweißen Kittel erhaschen.
 

Dieser staunte nicht schlecht. Standen ihm doch nun Drei ihm wohlbekannte Personen gegenüber, die ihre Augenpaare gerade dazu verwendeten ihn leise mit Fragen zu durchlöchern.
 

„Äh...“, entfuhr es dem Arzt, hatte er damit doch nicht gerechnet. Doch dann fing er sich, immerhin war er ja ein Profi wie er im Buche stand.
 

„Heute keine Besuche mehr.“
 

Diesen Satz bereute er zutiefst, hatte er sie doch schon gestern mit diesen Worten nach Hause geschickt. Denn der Anblick der sich ihm nun bot, war einfach mitleiderregend, sowie furchteinflößend zugleich.

Anna schien gerade ihren „Ich-werde-dich-mit-Blicken-erdolchen“ Gesichtsausdruck aufgesetzt zu haben, während Yoh mit einem kleinen Hündchen locker hätte in Konkurrenz treten können. Sogar die Krokodilstränen blieben nicht aus. Chocolove schien sich Yoh angeschlossen zu haben, da er auch den Dackelblick aufgesetzt hatte, zwar nicht so gekonnt wie Yoh, aber dennoch schrecklich effektiv.

Faust musste wirklich mit sich hadern, war er doch der verantwortliche Arzt für seinen Schutzbefohlenen, aber zugleich waren diese Gestalten da unten seine Freunde, die mit ihm durch dick und dünn gegangen waren. Ohne die er nie das geworden wäre, was er heute war.

Und welche er erst gestern mit betrübten Gesichtern hatte in der Dunkelheit verschwinden sehen.
 

„5 Minuten...“, knirschte er schließlich etwas gezwungen und konnte gerade noch rechtzeitig zur Seite springen, um nicht von drei Irren umgerannt zu werden.
 

Die Krankenschwester, welche das Szenario noch mitangesehen hatte, schüttelte nur leicht den Kopf, was Faust etwas verlegen erröten ließ, hatte er immerhin nachgegeben, und schob dann den älteren Herrn weiter, der mal wieder aus seinem Zimmer entkommen war.
 

Es war ruhig in dem Zimmer, das bemerkte Yoh sofort, ehe er sich zum Bett drehte, auf dem einer seiner besten Freunde liegen würde.

Dieses endlos erscheinende, monotone Geräusch war weg und auch das der Pumpe, das immer und immer wieder Luft in den hageren Körper des anderen gepumpt hatte.

Yoh musste sich kurz schütteln, hatte er diesen Gedanken, den Gedanken dieser schrecklichen Hilflosigkeit, doch aus seinem Kopf verbannen wollen.

Als sich seine Augen wieder öffneten, stand er vor ihm.

Dem Jungen, dem er so lange Gesellschaft geleistet hatte, ohne die Hoffnung, dass dieser je wieder erwachen würde.
 

Dennoch war er wach und starrte ihn mit gelben, leuchtenden gelben Augen unverwand an.
 

„Ren!“, kam es freudig strahlend von Choco, wie Yoh vermutete, denn er konnte sich nicht entsinnen selbst etwas gesagt zu haben.

„Du siehst ja schauderhaft aus!“

Das war sicher Anna. Aber Yoh konnte noch immer nicht den Blick von Ren nehmen.

Wollte er doch ganz sicher gehen, dass dieser wirklich wach war und das alles nicht ein viel zu schöner Traum.
 

Aber Anna hatte recht. Ren sah alles andere als gesund aus. Er war noch bleicher, als er es ohnehin schon gewesen war und wirkte seltsam schwach, gar zerbrechlich. Als wenn ein all zu fester Griff schrecklichere Auswirkungen haben könnte, als ein Schlag.

Über die lange Zeit, in der er im Koma gelegen hatte, waren seine Haare um einiges gewachsen, gingen ihm sogar schon über die Schulter. Allerdings waren sie mit einem Haargummi nach hinten gebunden, damit sie ihm nicht all zu sehr ins Gesicht fallen konnten.

Seine Gesichtszüge waren hager, hatten aber immer noch den selben, etwas gleichgültig wirkenden Gesichtsausdruck.

Allgemein war er um einiges dünner geworden, war er doch so lange nur von einer Maschine ernährt worden. Einer Magensonde, die ihm das nötigste eingeflößt hatte.
 

Yoh musste schlucken.

Es war doch hart. Zwar hatte Ren sein Bewusstsein zurück, würde wieder unter ihnen sein, aber dennoch jagte sein Anblick einen Schauder über die Haut des Japaners.
 

„Nette Begrüßung.“, entkam es schließlich Rens Lippen. Seine Stimme war leise und rau geworden. Es schien ihn sehr anzustrengen etwas zu sagen, denn zugleich musste er husten, während er sich zur Seite beugte.
 

Yoh zog es das Herz zusammen. So wollte er ihn nicht sehen. Konnte es kaum noch aushalten.

Am liebsten hätte er die Beine in die Hand genommen, wäre weg gelaufen, einfach raus. Raus, an die frische Luft. Weg von diesem kränklichen Jungen, den er nur stark kannte.
 

„Mach mal halblang, Alter.“

Choco hatte sich zu dem Chinesen auf das Bett gesetzt und behutsam die Hände auf dessen Schultern gelegt.

„Große Sprüche kannst du später noch klopfen.“, grinste er nun und reichte seinem Freund ein Glas Wasser, was dieser zögerlich nahm und ihn mit hochgezogenen Augenbrauen anstarrte.
 

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„Verdammt!“

Faust ließ sich auf den weißen Stuhl hinter sich fallen. Selbst wenn dieser nicht dagestanden hätte, er hätte sich dennoch einfach fallen gelassen.
 

„Verdammt, verdammt, verdammt nochmal!!“
 

Es war eigentlich nie seine Art gewesen zu fluchen und schon gar nicht so oft, wie er es jetzt tat. Aber in dieser Situation war es mehr als nur erlaubt, wie er befand.

Wieder einmal raufte er sich die Haare, starrte auf das Ergebnis seiner Untersuchung. Es war genau das selbe herausgekommen, wie bei den Auswertungen der Aufnahmen zuvor.

Und das gefiel dem Arzt ganz und gar nicht.

Er hatte seinen Patienten darauf vorbereitet, ja, aber nun war es amtlich.
 

Der blonde Deutsche vergrub sein Gesicht in den Händen, welche in Gummihandschuhen steckten, so wie es die Vorschrift verlangte.
 

„Es tut mir so Leid...“, brachte er mit leiser Stimme hervor, ehe diese ihm versagte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Calysto
2008-02-01T11:13:29+00:00 01.02.2008 12:13
ahhh fuck >.<
was is mit ren los T.T
schreib schnell weiter
BITTE xDD
ach ja bin
auch wieder von klassenfahrt da xD
deshalb kommt des kommi so spät^^
Deine Cal
Von:  Sweden_
2008-01-30T21:17:52+00:00 30.01.2008 22:17
uiiiiiiiix33333
Thx erstmal, fürs Bescheid sagen>D
und dann:
Baaaaaaaaah*Q*
Ren mit langen Haaaaaaaaaren!x33333333
Dafür würde ich töten!*__________*
(..und für noch so vieles mehrûûxD)
Einfach genialx333
Omg~ die andern Kaps müssen au noch unbdeingt onûûxD
Von:  Minerva
2008-01-30T15:58:10+00:00 30.01.2008 16:58
Zweeeiteeeeee!!! ><
Ich lieb deine ff, SA-M! Dieses Chap war zwar nich so hochsonderlich spannend, aber das nächste wird toll!!!
ich freu mich schon wild und wuschig drauf!!!
Dein Fan
tat
Von: abgemeldet
2008-01-30T14:38:16+00:00 30.01.2008 15:38
Yeahhhh!
Erste!!!
Und danke für die ENS x3
Mir gefiel auch dieses Kappi sehr gut x3 Nur eins ... das war schrecklich und zwar ... Ren mit langen Haaren!!! xDDD
Aber der Schluss war verwirrend @________@
Geschickt gemacht, jetzt will ich erst recht wissen, wie's weitergeht^^
Schick mir wieder 'ne ENS!! Ich befehle es xDDD
Bis zum nächsten Kappi
China_Town ~



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