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Studenten unter sich

von

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~ Achtung, Morgenmuffel!

Das Klackern des Türschlosses weckte mich am nächsten Morgen. Strify war auf dem Weg zum Bäcker. Ich rollte mich auf den Bauch und sah aus dem Fenster. Der Himmel war blassblau und die Sonne schien, es war keine Wolke mehr am Himmel zu sehen. Ich kämpfte mich aus dem Bett, bevor Strify auf die Idee kommen könnte, mich zu wecken und schlurfte ins Bad. Yu lag noch immer auf der Couch und schlief.

Gerade als ich aus dem Bad kam, öffnete Strify unsere Wohnungstür und kam herein. Erstaunt, mich schon auf den Beinen zu sehen, wünschte er mir einen guten Morgen. „Ich wollte nicht, dass du mich wecken kommst.“, erklärte ich auf seine ungestellte Frage und tappte in die Küche, wo ich Strify half, den Küchentisch zu decken. Yu war mittlerweile aufgewacht und wir hörten ihn aus dem Wohnzimmer „Guten Morgen, ihr Süßen!“ rufen. Das Zuschlagen der Badtür war zu hören, danach das Rauschen von Wasser. Strify ging frohen Mutes in sein Zimmer zurück um Kiro zu wecken, in vollem Bewusstsein darüber, was ihn erwarten würde. Schon bald war Kiros Rumgemotze zu hören und Strifys fröhliche Rufe erfüllten die Luft. Ich ging ebenfalls zu Strifys Zimmer, blieb aber vorsichtshalber im Türrahmen stehen und beobachtete ruhig, was sich da vor mir abspielte: Kiro lag, unter einem Berg von Decke vergraben, sodass man ihn kaum erkennen konnte. Sein Kopf lag noch immer in seinem Kissen, mit seinen Händen klammerte er sich an die Matratze, während Strify versuchte, ihn mit aller Macht aus seinem gemütlichen Schlafplätzchen zu ziehen. „Steh auf, das Frühstück ist fertig!“, rief Strify dem sich windenden Kiro zu. Unverständliches Murmeln seinerseits. „Ach komm schon, der Tag ist schön!“, versuchte er Kiro zu ermuntern. „Na und, das Bett ist schöner!“, murrte Kiro sichtlich angenervt. Nun wurde es Strify langsam zu viel. „Du kannst nicht ewig in dem Bett liegen bleiben, es ist nämlich meins!“, rief Strify und zerrte unaufhörlich an Kiros Beinen. Kiro ließ sich ziehen, ihn störte es nicht mehr, hauptsache Strify hatte aufgehört zu Rufen. Stur klammerte er sich an die Matratze, die Decke noch immer auf sich. Kopfschüttelnd betrachtete ich das Geschehen vor mir. Gerade wurde Kiro von Strify gekitzelt, sodass er sich nicht mehr an der Matratze festhalten konnte und aus dem Bett gezogen wurde. Murrend und mies gelaunt stapfte er ins Bad und schmiss Yu raus, der noch nicht fertig war, sodass er sich, um des Friedens Willen, mit der Zahnbürste im Mund im Flur wiederfand. Yu brauchte immer ewig im Bad, dementsprechend mies gelaunt war er immer, wenn er sich nicht in Ruhe fertig machen konnte. Doch heute schien er einfach nur froh zu sein, der wandelnden Zeitbombe namens Kiro so glimpflich davongekommen zu sein. Da sollte sich mal niemand über mich beschweren.

Den Becher noch in der Hand putzte Yu sich die Zähne auf dem Balkon weiter. Angewidert dachte ich an die Leute, die gerade ihren morgendlichen Spaziergang machten. Wer auch immer jetzt unter unserem Balkon vorbeikam, würde eine ziemlich ekelhafte Überraschung erleben, dachte ich und wandte den Blick ab, als Yu sein Spülwasser über den Rand unseres Balkons spuckte.

Beim Frühstück war die Stimmung leicht angespannt, jeder saß vor seinem Frühstück und kaute schweigend. Sogar Strify hütete sich, etwas zu sagen. Heute hatte ich einen guten Tag, das hatte ich schon gemerkt, als ich meine Aufstehprozedur beendet hatte, ohne jemanden anzuschnauzen. Ich trank meinen Kaffee, und spürte, wie die warme Flüssigkeit in meinen Magen floss. Als wir etwa zur Hälfte mit dem Frühstück fertig waren, entspannten sich Kiros böse Gesichtszüge und seine Laune besserte sich mit jedem Bissen und jedem Schluck Kaffee. Die Spannung in der Luft löste sich auf und ich fragte, ob irgendjemand das starke Gewitter in der Nacht gehört hatte. Alle schüttelten den Kopf und sahen mich an. Ich zuckte mit den Schultern und meinte, dass es ziemlich laut war. Schweigend aßen wir weiter, bis Strify anfing zu reden. Es war ein normales Gespräch, alltägliche Themen. „Und, was macht ihr heute noch so?“, „Ich muss heut noch mal zum Massagestudio, arbeiten.“, „Ich muss meiner Schwester helfen, für Mathe zu lernen.“, sagte Kiro und verzog das Gesicht. „Meine Mutter hat mich so sehr damit genervt, bis ich es nicht mehr hören konnte und eingewilligt hab.“, fügte er erklärend hinzu.

Nach dem Frühstück machten wir alle zusammen noch einen kleinen Spaziergang in der morgendlichen Frühlingsluft, die wie frisch gewaschen schien. Es war etwas kühler als am Tag zuvor, aber richtig kalt war es nicht. Die Vögel zwitscherten munter in den Bäumen über uns und die Sonne schien warm auf uns herab. Nach einer Weile, als wir an eine Bushaltestelle kamen, trennte sich Yu von uns, er wollte den nächsten Bus in die Stadt und zur Arbeit nehmen. Zu dritt kehrten wir in unsere WG zurück, vor der Tür verabschiedeten wir uns von Kiro. Gemächlich stapften Strify und ich die Treppen hoch, wir hatten keine Lust zu warten, bis der Aufzug kam, und betraten unsere Wohnung. Wir öffneten die Fenster um etwas frische Luft hereinzulassen, so wie jeden Morgen, und machten uns daran, unsere Aufgaben für die Uni morgen fertig zu stellen. Gemeinsam setzten wir uns an den Tisch und widmeten uns unseren Büchern. Das dauerte bis zum Abend, und viel mehr passierte an dem Tag auch nicht mehr. Wir waren schließlich auch nur Studenten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Artanaro
2008-01-28T21:53:05+00:00 28.01.2008 22:53
hey!
klasse kappi. man so ein morgenmuffel (kenn ich aber, bin ich selber). strify hat ihn aber geil aus dem bett befördert. das stelle ich mir gerade bildlich vor. *kicher*
Von: abgemeldet
2008-01-28T19:34:57+00:00 28.01.2008 20:34
hallü!
tolles chap!
Kiros MOrgenmuffellei ist cool und erst recht wie Strify ihn weckt^^...
Bitte weiter machen!
LG Viva
Von:  Karazu
2008-01-28T17:19:55+00:00 28.01.2008 18:19
Erste^^
Tolles Kappi! *nick* Kiro ist ja lustig^^
Ich meine, morgens wollte ich jetzt nicht so jemanden haben der so reagiert^^ aber wenn man das so liest ist das ziemlich witzig^^
Freu mich schon auf Kapitel 5!
Gruß, Yuna


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