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Brom Shur'tugal

von

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Die Rache der Ra'zac

Die Rache der Ra’zac
 

Brom erwachte mit heftigen Kopfschmerzen. Ihre Flucht aus Dras-Leona war nicht gut verlaufen, sie hatten zwar die Stadtwachen abschütteln können, doch kurze Zeit später wurden sie von den Ra’zac auf einer Lichtung überrascht. Die unheilvolle Magie der Ra’zac hatte ihn hart getroffen, das Letzte, an das er sich erinnern konnte, war Eragons entsetzter Schrei gewesen, als die Gedankenmagie der Ra’zac auch ihn berührte.
 

Eragon... Erschrocken sah Brom sich um, seine gefesselten Arme und Beine schränkten seine Bewegungsfreiheit und sein Blickfeld erheblich ein, doch er fand den Drachenreiter am Rande der Lichtung, ebenso wie er fest gebunden. Ein kleines Stückchen weiter war Saphira angekettet worden. Es schien den beiden gut zu gehen und erleichtert atmete Brom aus. Ihm ging es inzwischen nicht mehr nur um die Prophezeiung, Eragon war inzwischen auch so etwas wie sein Freund geworden... Er würde ein herausragender Dachenreiter werden, soviel stand bereits jetzt fest. Natürlich nur gesetzt den Fall, sie schafften es, den Ra’zac mehr oder weniger unversehrt zu entkommen...
 

Die Kreaturen hatten noch nicht bemerkt, dass er erwacht war und Brom gedachte, den Überraschungseffekt für sich zu nutzen. Vorsichtig brachte er sich lautlos in eine günstige Position und konzentrierte sich auf die um ein kleines Lagerfeuer sitzenden Ra’zac. Es waren vier, zwei von ihnen hatte er bereits in Carvahall gesehen. Sein Kopf schmerzte, dennoch zwang er seine Gedanken, sich zu sammeln.
 

In diesem Moment bemerkte einer der Ra’zac, dass Brom erwacht war und rief etwas in der kehligen Sprache ihrer Art. Brom zögerte nicht lange und legte all seine Kraft in den Zauber.
 

„Brisingr!“, flüsterte er eindringlich und schickte den Ra’zac eine Feuergarbe entgegen. Die Kreatur, die ihn zuerst bemerkt hatte sowie ihr direkter Nachbar sprangen beiseite, entgingen der feurigen Glut um Haaresbreite. Ihre zwei Artgenossen hatten weniger Glück, der eine wurde in den Rücken getroffen und brannte sofort lichterloh, der andere stolperte nach hinten und fiel in das Lagerfeuer. Die Schreie der Ra’zac währten nicht lange, die Flammen leckten nach ihren Körpern wie nach trockenem Stroh. Schon nach wenigen Sekunden war es wieder ruhig auf der kleinen Lichtung...
 

Zu ruhig...
 

Erst als er hinter sich Zweige brechen hörte, wurde Brom bewusst, dass er einen entsetzlichen Fehler begangen hatte. Die überlebenden Ra’zac wussten nun, dass er Magie beherrschte. Und wahrscheinlich wussten sie auch, dass er seine Gegner sehen musste, um sie mit Magie zu besiegen.
 

Mit einem Ruck warf Brom sich herum. Die Fesseln behinderten ihn mehr, als er gedacht hätte und er landete hart auf seinem linken Arm. Er sah nichts.
 

„Verdammt“, fluchte er unterdrückt. Wo waren diese verdammten Ra’zac nur?
 

Ein harter Tritt in den Rücken beantwortete seine Frage. Schmerz flammte durch Broms Körper und er stöhnte unterdrückt auf. Die Ra’zac hatten sich als intelligenter erwiesen, als er gedacht hätte; während der eine ihn mit dem Knacken im Unterholz abgelenkt hatte, hatte sich der andere ihm von hinten genähert.
 

Eine harte Klauenhand packte ihn im Nacken und zog ihn halb hoch in eine Haltung, die nicht dazu angetan war, die Schmerzen in seinem Rücken zu verringern.
 

„Nun, Magierchen, jetzt bist du wohl nicht mehr so selbstsicher?“, zischte ihn eine Stimme von hinten an. „Wir werden dir jetzt den Mund auswaschen, auf dass du nicht mehr solche hässlichen Worte hinein nimmst“, lachte die Stimme höhnisch.
 

Brom fühlte sich wie gelähmt, als der zweite Ra’zac mit einer kleinen Phiole in sein Blickfeld trat. Er kannte diese Art Phiolen, nur die Ra’zac und die Abtrünnigen benutzten sie. Sie enthielt eine seltene Droge, die jeglichen Zugang zur Magie unterband. Sie vernebelte den Verstand und betäubte jene Bereiche des Geistes, die mit den Worten der Magie in Verbindung standen. Die Folgen war absolute Hilflosigkeit eines Magiers, Kopfschmerzen und Verwirrung.
 

Der Ra’zac hielt ihm die Phiole ins Gesicht und mit einem widerwilligen Brummen wandte Brom das Gesicht ab. Der Ra’zac knurrte etwas und der andere packte Brom daraufhin fest an den Haaren, zwang seinen Kopf in die richtige Richtung.
 

Brom war nun gezwungen, direkt in das widerwärtige Antlitz seines Gegners zu schauen und er fühlte den alten Hass in sich brennen. „Bris- “, knurrte er wütend, doch noch bevor er das Wort beenden konnte, spürte er einen harten Schlag an seinem Hinterkopf und alles um ihn herum wurde schwarz.
 

Als er wieder erwachte, schien sein Kopf auf die dreifache Größe angeschwollen zu sein, außerdem war ihm übel. Nur langsam kehrte die Erinnerung zurück.
 

Kaum hatte er die Augen geöffnet, fühlte er erneut die Hand des Ra’zac in seinen Haaren. Sein Kopf wurde emporgerissen, das Brennen seiner Kopfhaut ging in der aufbrausenden Übelkeit fast unter. Nur mühsam konnte er sich davon abhalten, sich hier und jetzt zu übergeben. Diese Genugtuung wollte er den Ra’zac nicht bieten.
 

„Sieh an, unser kleines Magierchen ist erwacht. Ich bin mir sicher, es wird sich jetzt besser benehmen“, lachte der Ra’zac, der ihn hielt, dreckig, als das andere Monster erneut mit der Phiole vor Broms Gesicht auftauchte.
 

Der Ra’zac vor ihm grinste breit und hielt Brom die Nase zu, schon nach wenigen Sekunden konnte der ehemalige Drachenreiter dem Drang zu atmen nicht widerstehen. Keuchend öffnete er den Mund und sofort fühlte er den brennenden Geschmack der Droge auf seiner Zunge. Er verschluckte sich heftig, die ätzende Flüssigkeit schien sich ihren Weg in seinen Körper hinab zu brennen, ihm stiegen Tränen in die Augen, als er versuchte, gleichzeitig zu atmen und nicht an der Flüssigkeit zu ersticken. Der Ra’zac ließ seine Haare endlich los und Brom krümmte sich hustend und würgend zusammen.
 

Nach einer halben Ewigkeit war es endlich vorbei, das Brennen ließ ein wenig nach und erleichtert zog Brom die ersehnte Luft durch seine wunde Kehle. Er fühlte eine unnatürliche Dumpfheit in sich aufsteigen. Die Droge hatte ihn von der Alten Sprache abgeschnitten.
 

„Nun, Magierchen, möchtest du uns nicht mit einem kleinen Feuerzauber beglücken?“, fragte einer der Ra’zac höhnisch. Brom suchte verzweifelt nach den Worten in sich, doch er konnte sie nicht finden.
 

Schließlich ging der Ra’zac mit der Phiole zum Lagerfeuer zurück, die andere Kreatur versetzte Brom einen weiteren schmerzhaften Hieb gegen den Kopf. Brom konnte noch sehen, dass auch der zweite Ra’zac ihn endlich allein ließ, dann ließ er sich in die nahende Dunkelheit fallen, welche ihm zumindest zeitweilige Erlösung von den Schmerzen bot.
 

Ein tiefes Knurren riss Brom aus der samtigen Dunkelheit. Stöhnend drehte er sich auf die Seite, sein Geist schien entschlossen, sich mit Gewalt einen Weg aus seinem Schädel zu bohren, die Tatsache, dass einer der Ra’zac mit schweren Schritten auf ihn zustürmte, ihn am Hemd packte und durch die Luft schleuderte, trug auch nicht dazu bei, dass er sich besser fühlte. Dafür kamen seine Erinnerungen zurück. Das Wort für ‚Feuer’, es begann mit einem B...



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