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Failed Dreams

Abenteuer Mittelerde
von

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Gandalfs Sturz

So gern Gandalf Rosalie die Gnade völlig zu genesen auch gewährt hätte, sie mussten weiter. Das Fieber war zumindest so weit gesunken, dass das Mädchen wieder einigermaßen laufen konnte. Frodo, der sehr besorgt war um die Schwester seines besten Freundes erbot sich, sie zu stützen, was Rosalie natürlich annahm. Aber auch Sam wollte sein Scherflein beitragen und so wechselten die beiden Hobbits sich ab. Der Rest der Gemeinschaft sorgte für ein Tempo, welches Rosalie auch durchhalten konnte. Gandalf nämlich schlug zu Anfang eine extrem schnelle Gangart ein. Er wollte endlich raus aus diesen verfluchten Minen, ahnte er doch, dass vor dem Ende noch etwas Schreckliches geschehen würde. Sophia schien es ähnlich zu gehen, hielt sie sich doch auffällig nah bei ihm. Natürlich hatte sie das zuvor auch schon getan, jedoch hatte Gandalf nie erkannt, warum. Jetzt regte ihn das ein wenig zum Nachdenken an, wobei er sich aber jedwede Hoffnung verbat. Er wollte nicht mit gebrochenem Herzen das Ende antreten.

‚Ach, Unsinn! Närrischer, alter Mann!’, schalt er sich in Gedanken, während er die Gefährten zu der Großen Halle Morias führte. Er feixte vor sich hin. Ja, dieser Anblick allein lohnte es, Moria aufzusuchen.

„Ich glaube, wir können ein bisschen mehr Licht riskieren.“, sagte Gandalf zu den anderen hinter sich. Gesagt, getan.

„Ein wahrer Augenöffner, gar keine Frage.“, ließ Sam sich andächtig vernehmen. Selbst die geschwächte Rosalie, die momentan auf Frodo gestützt war, kam nicht umhin jede Menge Bewunderung aufzubringen für das Bauwerk der Zwerge.

„Unglaublich!“, staunte auch Diana und machte damit Gimli zum Glücklichsten aller Zwerge. Vor Stolz schwoll ihm die Brust, so dass er die Kammer, aus der ein gleißender Lichtstrahl drang, zuerst gar nicht wahrnahm. Stattdessen nickte er beifällig zu all den Bekundungen, die die Baukunst der Zwerge lobte. Sogar den Elben gingen die Augen über und das mochte etwas heißen, waren ihre Völker doch seit Langem zerstritten.

„Gehen wir weiter?“, fragte Lesly leise, die verhindern wollte, dass Gimli überhaupt auf die Schnapsidee kam, die Kammer mit Balins Grab aufzusuchen. Mit der kranken Rosalie im Gepäck war Lesly überhaupt nicht scharf darauf ihre Kampffertigkeiten unter Beweis zu stellen. Auch den anderen Mädchen ging es so. Keine von ihnen fühlte sich sicher genug, um gegen eine Horde Orks und einen Höhlentroll zu bestehen. Durch ihre Anwesenheit, hofften sie, veränderten sie das Geschehen genügend, damit dieser Teil der Geschichte übersprungen werden konnte, auch wenn dies bedeutete, dass Gandalf immer der Graue bleiben musste und niemals mächtiger als Saruman werden konnte. Davon ging eine unglaubliche Gefahr aus, das wussten die Mädchen, aber es war ihnen lieber, ohne Kampfeinsatz aus der ganzen Sache herauszukommen.
 

Manche Dinge jedoch konnten nicht verändert werden, so dass Gimli, nachdem er sich gebauchpinselt genug fühlte, doch die unselige Kammer entdeckte, in der der steinerne Sarkophag seines Vetters stand. Zwar wollte Diana ihn noch aufhalten, aber Gimli war schon losgesprintet. Schweren Herzens eilten die Gefährten hinterdrein, um den Zwerg kurz bemitleiden zu können und dann weiterzuziehen. Der Kummer, den Gimli empfand, als Gandalf die Grabinschrift vorlas ‚Hier liegt Balin, Herr von Moria’ traf auch die weniger zartbesaiteten Gefährten. Pippin wurde mit Gandalfs Stab und Hut betraut, sah sich aber neugierig um und lauschte gar nicht erst den Worten, die der Zauberer aus der Chronik der Minen vorlas. Stattdessen entdeckte er das spannende Skelett eines Zwerges, der am Rande eines Brunnens saß und ziemlich zahnlos grinste. Weil Pippin alles anfassen musste und nie nur mit den Augen betrachten, klemmte er sich kurzerhand Gandalfs Stab unter den Arm und berührte eine Spinnwebe, die an dem vermoderten Zwergen hing, woraufhin der morsche Knochen brach und es ein gar großes Getöse gab, als der Kopf des Gerippes in den Brunnenschacht fiel und dank dem Helm häufiger an die Steinwand schlug. Sofort war alle Aufmerksamkeit auf Pippin gerichtet, der kleinlaut und beschämt den Kopf eingezogen hatte in Erwartung einer heftigen Strafpredigt. Diese ließ tatsächlich nicht lange auf sich warten. Gandalf fauchte ihn an: „Närrischer Tuk! Wirf dich beim nächsten Mal selbst hinein, dann sind wir dich und deine Dummheit los!“

Doch auch dieser Dämpfer nutzte nichts. Ehe die Gefährten sich versahen, tat der Rest des Skeletts es dem Kopf nach und segelte mit ohrenbetäubendem Krach in den Brunnen hinab. Sie alle wussten, dass ihr Schicksal damit besiegelt war. Jeder Ork in ganz Moria musste diesen Lärm gehört haben, oder aber er war mindestens taubstumm, was kaum jemals vorkam. Gespannte Stille herrschte in der Grabkammer Balins. Dann ein tiefer, dröhnender Trommelschlag. Und noch einer. Gandalf schloss schicksalsergeben die Augen. Sie würden kämpfen müssen. Derweil war Boromir zu den hölzernen Torflügeln geeilt. Gerade als er sie schließen wollte surrte ein Pfeil knapp an seinem Kopf vorbei.

„Orks!“, bemerkte er übflüssigerweise, während er das Tor zuschlug und etwas zum Verrammeln suchte. Geistesgegenwärtig warf Legolas dem Mann aus Gondor ein paar Bardiken zu, mit denen das Tor geschlossen halten werden konnte.

„Sie haben einen Höhlentroll!“, verkündete Boromir die Hiobsbotschaft.

„Scheiße!“, fluchte Kiana gepflegt, als sie Aufstellung neben ihrem Liebsten bezog und ihr Schwert zückte, mehr oder weniger bereit, es mit echten Gegnern aufzunehmen. Die anderen Mädchen taten es ihr nach.

„Hobbits, ihr bleibt hinter Gandalf und Sophia!“, kommandierte Legolas, der seinen Bogen spannte und nur darauf brannte, sein Können mit dem Leslys zu messen. Sie hatte ebenfalls ihren Bogen bereitgemacht, den Pfeil schon auf der Sehne liegend. Gimli war auf Balins Sarg geklettert. Kampfeslustig schwang er seine Axt.

„Sollen sie nur kommen! Es gibt immer noch einen Zwerg in Moria, der nicht zu Staub zerfallen ist!“

„Noch nicht...“, murmelte Diana, die sich mit ihrem Schwert ein wenig unwohl fühlte, sich aber dennoch dicht neben Gimli hielt, der sie wenigstens einmal um Haupteslänge überragte, da sie nicht auf den Sarkophag des ehemaligen Herrn von Moria gekraxelt war.
 

Bevor die Orks das Tor durchbrachen sirrten drei Pfeile durch die Luft und fanden ihr Ziel, was drei widerwärtige Orks das Leben kostete. Dann aber brach die Hölle los. Scharen um Scharen von Bestien quollen durch das zersplitterte Tor, bereit alles Leben zu vernichten. Rosalie war in eine versteckte Ecke gerückt worden, wo sie an der Wand lehnte, mühsam das Schwert aufrecht haltend, mit dem sie in Bruchtal ausgestattet worden war. Sam, mit seiner Bratpfanne bewaffnet und Frodo, der Stich in der Hand hielt, waren bei ihr. Sie würden Rosalie verteidigen bis zum Letzten. Die anderen vier Hobbits hatten sich brav hinter Gandalf und Sophia gehalten. Auch sie wollten zeigen, dass sie trotz geringer Körpergröße durchaus in der Lage waren, auszuteilen.

Ehe die Gefährten recht wussten, wie ihnen geschah, war der Kampf schon mitten im Gange. Kiana brauchte zwar einige Anlaufzeit, was Boromir dazu zwang, sich häufiger mal in Gefahr zu bringen, doch sobald sie den Bogen raus hatte, metzelte sie drauflos wie in den Videospielen, die ihr Bruder und sie gemeinsam daheim gespielt hatten. Ork um Ork viel von ihrer Hand, doch die Übermacht war extrem. Zumal der Höhlentroll noch nicht richtig angefangen hatte mit dem Kämpfen.

„Wie war das noch gleich? ‚Der beißt nicht, der will nur spielen?’“, ertönte Dianas sarkastischer Kommentar, als sie Gimli ausweichen musste, der mit einem Hechtsprung vom Sarg Balins türmte, ehe die Keule des Trolls selbigen zerstörte.

„Du sagst es, Schwester!“, keuchte Odette, die vor einem Ork floh, der sie hartnäckig verfolgte und eine ihrer Locken abgerissen hatte. Pippin, der nun wirklich keinen Spaß verstand, wenn man seiner Angebeteten auch nur ein Haar krümmte, rannte wiederum dem Übeltäter hinterher und versuchte, ihn zur Strecke zu springen. Derweil gerieten die Drei in der Ecke in arge Bedrängnis, da die Orks Rosalies Schwäche gewittert hatten und diese zu ihrem Vorteil nutzen wollten. Frodo und Sam taten ihr Möglichstes, um die Kranke zu schützen, doch gegen zehn Orks auf einen Schlag kamen sie nicht an. Rosalie musste ihnen wohl oder übel helfen, obwohl sie das Gefühl hatte, jeden Moment ohnmächtig zu werden. Um dies zu verhindern schickte Lesly einen wahren Pfeilhagel los, wobei sie aber ihre eigene Deckung vernachlässigte und einen Schwertstreich kassierte, der ihr Wams zerfetzte und den Rest ihrer Kleidung mit Blut tränkte. Sie war keine Heulsuse, aber das war doch zuviel des Guten.

„Verdammt, das tut WEH!“, brüllte sie, ihren Bogen vergessend und das Schwert ziehend, das Elrond ihr verpasst hatte. Es ähnelte sehr demjenigen, welches Arwen besaß. Die Orks, die noch nie eine wütende Halbelbe zu Gesicht bekommen hatten, fiepten ziemlich eingeschüchtert, als ihre verletzte Gegnerin gnadenlos auf sie einhackte. Das lief überhaupt nicht so, wie sie es geplant hatten.
 

Andere Dinge liefen ebenfalls alles andere als nach Plan. Zum Beispiel gelang es dem Höhlentroll Frodo von Sam und Rosalie zu trennen und aufzuspießen wie einen wilden Eber. Daraufhin verpasste Legolas dem Untier ein paar saftige Pfeile, die es schließlich zu Fall brachten. Rosalie vergaß alle Vorsicht. Beinahe hätte sie ihr Schwert fallen gelassen. Sie wusste zwar, dass Frodo dank des Mithril- Kettenhemdes nichts geschehen war, dennoch wollte sie so schnell wie irgend möglich bei ihm sein. Ihr schwindelte, doch Rosalie ignorierte das. Und ihre Bemühungen machten sich bezahlt. Sie erreichte Frodo als Erste und konnte damit die erleichternde Nachricht überbringen: „Er lebt!“

Ungläubig musterte Aragorn ihn.

„Dieser Speerstoß hätte einen wilden Eber aufgespießt!“

Nur Gandalf grinste in sich hinein. Er hatte ja zuvor schon verlauten lassen, dass Thorin Frodos Onkel Bilbo einen Harnisch aus Mithril geschenkt hatte. Es war kein Wunder, dass dieses königliche Geschenk nun in den Besitz des jungen Beutlin übergegangen war, da Bilbo zu alt war, um noch großartig an irgendwelchen Schlachten teilzunehmen. Zwar hustete Frodo ein bisschen, dennoch gelang es ihm das Hemd aufzuknöpfen und sein kleines Geheimnis preiszugeben.

„Mithril!“, entfleuchte es Gimli ehrfürchtig, „Er steckt voller Überraschungen, der junge Herr Beutlin!“

Doch all zu lange konnten sie nicht mehr verweilen. Trotz dass der Höhlentroll besiegt war, sammelten sich Unmengen von Orks in der Großen Halle von Zwergenbinge, bereit, die Gefährten am Weiterkommen zu hindern. Rosalie ließ sich von Sam und Frodo helfen, während der Rest schon mal vorauseilte. Nicht zu früh, denn als sie die Orkscharen sahen, die sich ihnen entgegen stellen wollten, wären einige der Mädchen am Liebsten in Tränen ausgebrochen. Nicht nur Lesly hatte es erwischt. Auch Kiana, Odette, Lucia und Diana hatten Wunden zu beklagen. Nur Sophia und Rosalie waren wie durch ein Wunder verschont geblieben.

Mittlerweile hatten die Orks einen Ring um die Gefährten gebildet.

„Okay, das war’s dann wohl...“, murmelte Lucia leise, während sie nach Merrys Hand griff. Wenn sie schon sterben musste, dann wenigstens an der Seite des Mannes, den sie liebte. Allerdings hatte die Rothaarige eine Begebenheit völlig verdrängt: den Balrog nämlich. Kaum, dass auch nur der leichteste Feuerschein zu sehen war, quiekten die Orks ängstlich und traten den strategischen Rückzug an. Irritiert wurden sie dabei von den Gefährten gemustert, wobei aber die Hälfte schon wusste, was gleich geschehen würde.

„Was ist das für eine neue Teufelei?“, fragte Boromir Gandalf leise, aber laut genug, damit alle anderen ihn auch verstanden. Legolas hatte sorgenvoll die Stirn gerunzelt und war drauf und dran zu antworten, als der Zauberer beschloss, sein Wissen zu teilen.

„Ein Balrog, ein Dämon aus der Alten Welt. Dies ist ein Feind, gegen den ihr nichts auszurichten vermögt.“

Wie auf ein Stichwort hoppelte das Dreiergespann Frodo, Sam, Rosalie davon. Die anderen folgten ihnen auf dem Fuße. Nur Sophia bekam mit wie Gandalf Aragorn anwies: „Führe du sie weiter!“

„Aber...“, protestierte der Waldläufer, wurde allerdings vom Zauberer barsch unterbrochen: „Schwerter nützen hier nichts mehr! Die Brücke ist nah!“

Das stimmte. Man konnte die Brücke von Khazad- Dûm schon von weitem erkenne. Wie sie allerdings rechtzeitig dorthin gelangen sollten, blieb ihnen schleierhaft. Schon eilte man weiter. Diana, Odette und Lucia hatten Mühe hinterdrein zu kommen mit ihren kurzen Beinen. Das Orkpfeile hin und her flogen, vereinfachte die Sache nicht gerade. Zum Glück blieb die Katastrophe mit der Treppe aus, so dass wenigstens dort keine Verzögerung stattfand. Besonders Kiana war darüber erleichtert, da sie an akuter Höhenangst litt und die ganze wahnwitzige Aktion verabscheute. Natürlich hielt sie die Klappe und rannte weiter, da sie wirklich nicht scharf darauf war, das Abendessen des Balrogs zu werden. Nein, nein, der konnte sich schön mit Gandalf begnügen, fand Kiana.
 

Sie erreichten mit Hängen und Würgen die Brücke. Gandalf schickte sie alle hinüber. Als nur er allein noch übrig war, stellte er sich in der Mitte des wackligen, alten Teils auf und versperrte dem Balrog den Weg, was dieser überhaupt nicht toll fand. Nichtsdestotrotz packte das Vieh seine Flammenpeitsche aus und setzte einen Huf auf die Brücke, die bedenklich knarzte.

„Ich bin ein Diener der geheimen Flamme, Gebieter der Flamme von Anor. Das dunkle Feuer wird dir nichts nützen, Flamme von Ûdun!“, erklärte Gandalf mit zusammengebissenen Zähnen. Unbeeindruckt hob der Balrog seine mittlerweile zu Schwert umfunktionierte Peitsche und verpasste Gandalfs Schutzschild einen empfindlichen Kratzer. Der Zauberer zuckte zusammen, wich aber nicht einen Zoll von der Stelle.

„Du kannst nicht vorbei!“

Bei diesen Worten hob er sowohl Stab, als auch Schwert und versperrte dem Feuerdämon erfolgreich den Weg. Sophia, die sich in Legolas’ Arm verkrallt hatte und gegen den festen Griff des Elben ankämpfte, machte ihrer Verzweiflung lauthals Luft in dem sie rief: „Nein! Gandalf! Bitte nicht! Ich brauche dich!“

Doch es war zu spät. Der Balrog stürzte mit samt der Brücke ein. Gandalf, dem bei Sophias Worten warm ums Herz geworden war, hatte sich umgewandt und schenkte ihr ein breites Lächeln. Jedoch umwickelte die feurige Peitsche des Balrogs seinen Fuß und zog ihn mit sich in die Tiefe. Mit letzter Kraft hielt Gandalf sich an den Rest der Brücke fest. Einen langen Augenblick sah er nur seine Gefährten und insbesondere Sophia an, dann. „Flieht, ihr Narren!“

Und Gandalf ließ los.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  nick100
2009-12-29T17:43:21+00:00 29.12.2009 18:43
musstest du jetzt aufhören? xD ich will doch wissen, was sophia jetzt machen wird! oh man, lad schnell das nächste kapitel hoch! bitte, bitte, bitte!

lg, deine nickiii<3

PS: natürlich ein tolles kapitel. hab ich eben ganz vergessen zu sagen ;) vorallem dass pippin odette und frodo und sam rosalie so sehr verteidigt haben fand ich toll. und das mit sophias "geständnis" am ende auch.


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