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Fr!ends T!ll The End

Because ! Really Love You
von

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Chapter Fifteen

~*Isi’s POV*~
 

Langsam zog ich den Schlüssel aus meiner Tasche und steckte ihn ins Schloss. Meine Hände zitterten vor Angst und ich kleine Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn. So ging es mir noch nie. Ich verband es mit der Tatsache, dass dieses Mal jemand dabei war. Dass ausgerechnet Sam dabei war. Wenn mein Stiefvater da sein sollte, dann würde er uns beide fertig machen und das machte mir die größte Angst. Ich wollte nicht, dass Sam irgendwas passiert, aber ich wusste auch, dass ich es nicht geschafft hätte sie „abzuwimmeln“. Da wäre sie sicherlich hart geblieben und wenn wir nächste Woche noch diskutiert hätten. Also musste ich sie in diese Situation bringen, bei der alleine Gott wusste wie sie enden würde.
 

Ich steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn herum. Bevor ich die Tür öffnete, drehte ich mich kurz zu Sam und gab ihr ein Zeichen, dass sie warten solle. Sie setzte einen – für mich schlecht deutbaren – Blick auf und nickte dann – wahrscheinlich – widerwillig. Ich blickte dann wieder die Tür an und öffnete sie. Ich trat vorsichtig ins Haus und sah mich an. Alles war dunkel. Die Rollladen waren noch unten und alles war still. Das war ein gutes Zeichen. Ich atmete einmal beruhigt ein und wieder aus, betätigte den Lichtschalter und ließ dann auch Sam rein.
 

„Ich bin gleich zurück…“, meinte ich leise zu ihr und verschwand nach oben. Ich rannte förmlich bis auf den Dachboden, öffnete dort eine kleine Luke im Boden, von der keiner außer mir wusste, dass sie existierte und versteckte darin meine Gitarre. Dann ging ich schnell wieder nach unten und sah zu Sam.
 

„Möchtest du vielleicht was trinken?“ Ich unterbrach sie mit meiner Frage bei ihrer „Erkundungstour“ und sah sie lächelnd an.
 

„Ja klar, gerne.“ Sie versuchte zurück zu lächeln, aber irgendwie sah es etwas gequält aus. Lautlos seufzend ging ich in die Küche und hörte dabei, wie Sam mir langsam folgte. Ich holte zwei Gläser aus dem Schrank und schenkte und beiden Cola ein.
 

„Ihr habt’s hier echt schön.“, meinte Sam ruhig, bevor sie das Glas nahm und etwas daran nippte. Sie sah sich auch in der Küche genau um und versuchte dabei wohl jedes noch so kleine Detail einzuspeichern.
 

„Der Schein kann trügen. Und der hier tut es mit sehr großer Sicherheit…“ Ich musste seufzen und stellte mein halbleeres – ja leeres – Glas wieder auf den Tresen. „Du würdest es hier nicht mal zehn Minuten aushalten. Ich weiß nicht mal wie ich das geschafft habe.“ Sam hob ihren Blick und sah mich dann an – aufmunternd. Sie hatte ein sanftes Lächeln auf den Lippen und ihre Augen strahlten irgendwas Beruhigendes aus. Gott, sie machte mich ganz kirre, wenn sie mich so ansah.
 

„Aber es gibt immer Hoch und Tiefs. Egal wie tief du warst, ich helfe dir gerne, wieder ein ganz hohes Hoch zu erreichen.“ Sie nahm noch kurz einen Schluck von ihrer Cola und stellte dann ebenfalls das Glas ab. „Und egal was passiert, ich bin immer für dich da, versprochen.“ Ihr Lächeln wuchs noch ein bisschen und ihre Augen glänzten leicht. Ihr Blick hatte auf einmal etwas Magisches und es ließ mein Herz etwas schneller schlagen. Ich merkte nur, wie sich auf meinen Lippen ebenfalls ein Lächeln ausbreitete, ohne, dass ich das eigentlich so wirklich wollte. Aber ich wusste auch gar nicht was ich tun oder sagen sollte. Aber mein Körper nahm mir da schon einen Teil ab.
 

„Danke…das bedeutet mir wirklich viel. Ich bin natürlich auch immer für dich da…“
 

„Okay…wollen wir dann wieder gehen?“
 

„Oh ja. Natürlich. Heute will ich mal wieder viel Spaß haben so wie gestern!“ Ich grinste Sam an, leerte mein Glas, wartete bis sie ihres leergetrunken hatte und schnappte mir dann ihre Hand. Ich zog sie förmlich mit zur Haustür und gerade als ich mir die Schuhe anziehen wollte, sprang diese auf und der Untergang stand vor mir. Geschockt richtete ich mich auf und panisch versuchte ich mir irgendwas einfallen zu lassen, aber dazu kam ich dann gar nicht mehr.
 

„Was ist hier los?“, knurrte mich die tiefe Männerstimme an und sah erst zu Sam und dann wieder zu mir. Ich schluckte hart und versuchte irgendwas zu sagen, aber da packte mich mein Stiefvater schon am Kragen und zog mich leicht nach oben. Aus dem Augenwinkel erkannte ich, wie Sam wie gefroren an einem Fleck stand und ihre Augen waren weit aufgerissen. Sie zitterte leicht. Sie hatte Angst, aber sicher nicht so viel Angst, wie ich sie gerade hatte. Mein Stiefvater drückte mich gegen das kalte Glas des Schuhschrankes und sah mich bitterböse an. Kurz darauf fing ich mir schon die erste Ohrfeige ein. Obwohl Ohrfeige untertrieben war, denn der Schlag schallte regelrecht durch das Treppenhaus und tat genauso weh.
 

„Ich habe dir eine Million Mal gesagt, dass du niemanden, aber wirklich NIEMANDEN hier her bringen sollst.“ Er schrie mich an und sein Atem roch gewaltig nach Alkohol. Ein leichtes Übelkeitsgefühl kam in mir auf und ich versuchte alles zu unterdrücken, was zu unterdrücken ging.
 

„Es….es tut mir leicht…“ Mitleidig, aber auch fest sah ich ihm ins Gesicht und versuchte dabei nicht in seine Augen zu sehen, da das alles nur schlimmer machen würde, so wie ich ihn kannte. Seine eisigen blauen Augen prophezeiten nie etwas Gutes. Doch trotz allem festigte er den Griff an meinem Hals und verzog das Gesicht nur noch mehr.
 

„Das bringt dir jetzt auch nichts mehr.“, und mit einem Ruck schmiss er mich regelrecht gegen die Haustür. Ich verzog das Gesicht vor Schmerz und stöhnte leicht auf, aber gerade das war es, was er wollte. Das war es, was ihn Antrieb nur noch weiter zu machen. Er liebte es mich leiden zu sehen. Er würde Millionen dafür hinblättern um zu sehen wie ich leide. Er war der Teufel. Schlimmer noch als der Teufel. Es gab keine Worte, die beschreiben konnten, was ich für ihn empfand und was ich über ihn dachte. Mir blieb keine weitere Zeit um noch mehr darüber nachzudenken, denn wieder zog er mich nach oben und schleuderte mich in Sams Richtung. Erschrocken fuhr diese zurück und presste sich so sehr an die Wohnzimmertür, wie sie nur konnte, während mein Stiefvater mir heftige Tritte verpasste. Immer wieder stieß er mich gegen Wände, schlug mich, trat auf mich ein. Alles was er konnte, bis ich nur noch einen dumpfen Schlag wahrnahm und einen Aufprall. Erschöpft öffnete ich die Augen und sah wie mein Stiefvater fast bewusstlos am Boden lag. Schockiert wandte ich mich an Sam, die mit einem Holzbrett und wie unter Starkstrom zitternd neben mir stand. Sie ließ sofort das Brett fallen und fing an zu weinen. Mit aller Kraft die ich noch hatte, ging ich auf sie zu, nahm sie so fest ich konnte in die Arme und hauchte ein schwaches „Danke“ in ihre Haare. Sie nickte nur leicht und sah mich dann mitgenommen und besorgt an.
 

„…“ sie öffnete ihren Mund um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder als nichts herauskam.
 

„Ist schon gut…Lass uns verschwinden…“, kam es schwach über meine Lippen und als sie erneute nickte, stützte sie mich und wie verließen das Haus. Wir liefen nur etwa fünf Minuten bis ich mich meine Kräfte komplett verließen.
 

„Warte…“, keuchte ich und ließ mich dann auf den Bordstein sinken. Sam sah mich nur noch besorgter an und setzte sich neben mich. Wir saßen erst einfach so da und keiner von uns beiden sagte etwas, bis ich mich auf die Straße legte. Ich konnte nicht mehr. Ich streckte einfach alle viere von mich und atmete tief durch.
 

„If I lay here

If I just lay here

Would you lie with me and just forget the world”
 

Leise sang ich den Chorus von „Chasing Cars“ vor mich hin und kurz darauf sah ich im Augenwinkel wie sich Sam neben mich legte. Sie sah mich an und sang dann leise mit mir zusammen.
 

„All that I am

All that I ever was

Is here in your perfect eyes

They're all I can see”
 

Ich sah tief in Sams Augen und ich fand Frieden in ihnen. Sie beruhigten mich. Ein kleines Lächeln kam auf meinen aufgeplatzten Lippen zum Vorschein und ich vergaß einfach alles. Ich schloss einfach meine Augen und ließ alles an mir vorbeiziehen. Ich legte den Schmerz ab, meine Sorgen und alles was ich gerade für wichtig empfand, war, dass Sam da war. Alles schien perfekt, solange wie sie an meiner Seite war.
 

~*Sam’s POV*~
 

Wie angewurzelt stand ich im Flur, als Isis Stiefvater sie plötzlich packte und sie anschrie. Ich fühlte mich total hilflos und wusste nicht was ich machen sollte. Ich konnte das ganze Schauspiel nur panisch mit ansehen. Bis ich dieses Holzbrett entdeckte. Mit zitternden Händen griff ich danach und im nächsten Moment holte ich weit aus und knallte es dem Mann mit voller Wucht gegen den Hinterkopf. Seine Augen riss er furchtbar weit auf, bevor er stöhnend zu Boden fiel und sich dann kaum noch bewegte. Isi sah mich an. Ihre Augen waren geprägt von Schock und Schmerz. Höllischem Schmerz. Ich ließ sofort das Brett fallen und konnte meine Tränen dann nicht mehr zurückhalten. Mein Körper bebte und ich wäre zusammengebrochen, wenn Isi mich nicht umarmt hätte. Ich konnte mir nicht helfen, aber irgendwas an ihren Berührungen beruhigte mich. Ich atmete ein paar Mal tief durch und versuchte die Tränen zu stoppen, aber es ging nicht. Ich wollte etwas sagen, aber meine Stimme versagte. Ich fühlte mich so furchtbar. Ich hätte ihr eher helfen sollen. Sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten und das merkte ich vor allem, als wir draußen waren. Nach etwa fünf Minuten gab sie komplett auf. Sie ließ sich einfach auf den Boden sinken und sie sah so furchtbar aus. Ich hätte mehr für sie tun sollen, aber ich hatte nur dagestanden und zugesehen, wie dieser Mistkerl ihren Körper misshandelt hatte. Wie konnte er ihr das nur antun? Und dann auch noch wegen solch einer Kleinigkeit?! Dieser Mann war krank und ich konnte Isi nur noch mehr verstehen.
 

Ich verstand nur noch mehr, warum sie dauernd so mit den Nerven am Ende war. Ich verstand nur noch mehr, warum sie nie nach Hause wollte. Ich verstand so viel. Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich nicht mal merkte, wie Isi sich einfach auf die Straße legte. Ich merkte es erst, als sie anfing zu singen. Es schien ihr ganz egal zu sein, ob da jeden Moment ein Auto kommen könnte oder nicht. Aber die drei Zeilen, die sie sang, verstand ich als eine Art Einladung. Als Aufforderung. Oder doch als Bitte? Es war egal, denn ich legte mich einfach neben sie, wie sie es gesungen hatte. Wir starrten zuerst beide in den Himmel. Bis sie irgendwann weiter sang und ich mit einsetzte. Ich drehte meinen Kopf zu ihr und merkte, dass sah mich ebenfalls ansah. Aber wie lange sie das schon tat, das wusste ich nicht. Aber es war mir auch egal. Ich sah in ihre wunderschönen, aber doch erschöpften Augen und versank regelrecht in ihnen. Sie zogen mich in ihren Bann. Ihre Augen waren perfekt. Sie hatten drei Farben, die ein perfektes Zusammenspiel ergaben. Sie verliefen lückenlos ineinander und erschienen im Sonnenlicht wie ein kleiner Regenbogen. Sie hatte mit Abstand die schönsten Augen, in die ich jemals blicken durfte.
 

„Is here in your perfect eyes

They’re all I can see…”
 

Ich konnte nicht anders als Lächeln. Auch Isi lächelte und es tat so gut sie so zu sehen. Sie schien glücklich zu sein – zumindest für diesen einen Moment. Und dieser Gedanke machte auch mich glücklich. Isi war so ein unglaublich starker Mensch. Sie musste so viel durchmachen und trotzdem konnte sie noch lächeln. Sie konnte ehrlich lachen. Zumindest hatte sie mir das so gesagt. Sie schien wieder glücklich zu sein seit langen und bei dem Gedanken daran, dass das mein Verdienst war, machte mein Herz einen kleinen Sprung. Mir hatte noch nie ein Mensch gezeigt, dass er mich brauchte. Geschweige denn gesagt. So wie Isi es vor ein paar Tagen getan hatte. Nicht direkt so, aber ich verstand ihre Botschaft und es machte mich stolz. Ich wurde gebraucht. Ich war jemandem wichtig. Aber vor allem meinte es endlich mal jemand ernst. Isi war keine 0/8/15-Freundin, die nur darauf aus war mich auszunutzen und fertig zu machen. Isi war ganz anders. Sie war etwas Besonderes. Sie war ein Engel. Sie gab mir so viel. Sie machte mich glücklich, brachte mich zum Lachen. Alles mögliche. Ich hatte das Gefühl, dass sie nicht von dieser Welt war, denn jemand wie sie konnte nicht auf so einer verkorksten Welt sein. Vielleicht war sie ein Engel, der von einer Wolke gefallen war und nun nicht wusste, wie er zurückkommen sollte. Ja, das konnte ich mir ganz gut vorstellen. Anders konnte ich mir das einfach nicht erklären. Aber sie ist vom Himmel direkt in die Hölle gefallen. Und diese Hölle hier war eindeutig schlimmer als die wahre Hölle.
 

Wie lange wir da noch lagen wusste ich nicht, aber irgendwann fing es an zu regnen. Ich sah zu Isi und merkte, dass sich nur noch ihr Brustkorb leicht bewegte. Ich hörte ihren schweren Atem. Wie es schien war sie eingeschlafen. Wie kann man denn auf der Straße einschlafen? Das ist echt krank. Aber es sah einfach so süß aus, wie sie da lag, noch immer alle viere von sich gestreckt und dieses süße kleine Lächeln auf den Lippen. Einfach total süß.
 

„The city Sleeps and we’re lost in the moment.

Another kiss as we’re lying on the pavement.

If they could see us they would tell us that we’re crazy.

But I know they just don’t understand

[…]

The rain drops, the tears keep falling.

I see your face and it keeps me going

If I get lost your light’s gonna guide me.

And I know that you can take
 

Ich konnte nicht anders als diese Textzeilen zu singen. Sie schossen mir einfach so in den Kopf als ich Isi so ansah. Der Regen tat richtig gut. Er beruhigte mich. Er spülte alle unerwünschten Gefühle und Gedanken einfach weg. Ich drehte mich auf die Seite, drückte Isi einen kleinen Kuss auf die Wange und legte einen Arm um sie. Und es dauerte nicht lange, da war auch ich ins Land der Träume verschwunden.
 

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A/N: Song: Snow Patrol - Chasing Cars



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-05-11T18:00:18+00:00 11.05.2009 20:00
Wow das ist...krass
Mal abgesehnd avon, dass ich garantiert schon vorher eingeschritten wär *kiss*
Aber das ist echt gut gschrieben und besonders der letzte Teil ist süß
Ich bin so gespannt wie es weiter geht und ich hoffe du schreibst schnell weiter
*kiss*
Ich liebe dich <3


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