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Himiko The Sunprincess

Die erste Herrscherin Japans
von

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Letzter Atemzug

Kapitel 1
 

Der letzte Atemzug
 


 

Der tiefe Winter legte eine weiße weite Pracht auf die kleine Stadt Sei-An ,die mitten im Herzen von Kyûshû lag. Die nun kahlen Äste, der im Frühling erblühten Kirschbäume, wogen sich in dem stürmischen Wind, der eine Flut von Sturm und Eis mit sich brachte.

Stille war in der Stadt eingetreten während über ihr der klare Himmel in all seiner Pracht das Firmament segnete.

Im Herzen der Stadt ragt ein großer Palast empor, dessen Bau sich freudig in den Himmel zu erstrecken schien, wie als wäre sein einziges Ziel ein Teil der Sternenpracht zu sein.

Hinter seinen hohen Mauern lag ein weitläufiger Garten, der mit größter Sorgfalt angelegt worden war.

Ein beruhigender dumpfer Ton, als der Bambus umschlug und sich das gesammelte Wasser in seinem Hohlraum zurück in den Teich ergoss. Ein Fischreiher wartete, in dem für ihn knietiefen Wasser, und zuckte mit seinem Schnabel, während er einen Moment abpasste seine Beute zu fangen.

Eine junge Frau beobachtete den Garten, der sein eigenes Leben zu führen schien.

Ihr langes Haar fiel ihr über die Schultern, während ihre Hände im Schoß ruhten.

Einzelne Schneeflocken schwebten an der geöffneten Schiebetür vorbei, neben der sie an der Wand gelehnt saß.

„Herrin Himiko-sama. So lasst uns bitte die Tür schließen. Ihr werdet euch erkälten. “Die Frau reagierte kaum auf die Besorgnis der Dienerin, die nun aufgestanden war und die Schiebetür schloss. Sie verneigte sich tief vor der jungen Frau, die sie Himiko nannte und kniete wieder in der Ecke des Raumes, bis man ihren Dienst verlangte, den Kopf geneigt.

Erneut ergriff die Stille von dem kunstvollen Raum besitz, in dem sie ruhten. An den Wänden flogen gemalte Kraniche über ein Meer aus Schilf.

Ihre Bewegungen schienen Originalgetreu eingefangen zu sein und es war bewundernswert wie detailreich ihr Gefieder war. Aber kein seltener Anblick im Palast von Sei-An, der sich hoch über der Stadt erhob.

Himiko wand nun den Blick von der geschlossenen Tür ab und ließ ihn durch den Raum schweifen.

Die verstrichene Zeit kam ihr mittlerweile vor wie eine Ewigkeit und dennoch wusste sie, dass es nur einige Stunden gewesen sein konnten.

Plötzlich wurde die Tür des Raumes aufgeschoben und mehrere Diener traten ein, die sich vor ihr tief verbeugten, sodass ihre Nasenspitzen fast den Boden berührten.

„Herrin Himiko-sama. Euer Vater lässt nach Euch rufen und bittet um Euer Erscheinen “,sagte der ältere Herr, der einer der Ärzte des Palastes war.

Himiko erhob sich und folgte dem Ruf ihres Vaters bis zu seinem Bett, in dem er nun schon seit Wochen ruhen musste.

Ihr neutraler Blick änderte sie keineswegs, als sie sich dem mit Vorhängen zugezogenen Bett näherte und sich daneben auf einem Stuhl niederließ.

„Himiko? Meine Tochter?“ ,raunte die Stimme hinter dem Vorhang aus Stoff, wie als würde ihm jedes Wort schmerzen bereiten .“Ja, Vater.“, antwortete die junge Frau ihm in einem ruhigen und sanften Ton.

„Komm Näher. Ich will dich sehen...“,drang erneut die Stimme hervor und bewegte Himiko zum Handeln. Sie zog den Vorhang beiseite und erblickte ihren kranken und bettlägerigen Vater, der nun seinen Kopf zur Seite legte und sie aus seinen grauen Augen heraus ansah.
 

Sein Gesicht war gegerbt vom Krieg und seine früher so weichen Züge erinnerten nun an eine verschrumpelte und verdorrte Frucht ,so sehr verschwanden sie in tiefen Falten.

Die Farbe war schon lange seinem Antlitz entwichen und kleine Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gesammelt. Er stöhnte erneut vor Schmerz, wie schon seit Tagen und Himiko wusste, dass er bald sterben würde.

„Himiko, meine Tochter. Wo bist du?“, fragte der alte Mann, dessen Augenlicht immer trüber zu werden begann. “Ich bin hier Vater“, antwortete ihm seine Tochter und ergriff seine Hand, die zittrig neben seinem Körper ruhte. Nur langsam hob und senkte sich sein Brustkorb, während er hörbar atmete.

Himiko sah den schweren Preis den der Krieg einforderte und nun begann, das Leben aus dem Körper ihres Vaters zu ziehen. Erneut stöhnte er vor Schmerz und verzog das Gesicht.

„Vater?!“, rief sie besorgt und umschloss seine Hand fester mit unnachgiebigen Griff.

„Himiko, meine Tochter.“ ,begann er erneut und hustete.“ Du musst meinen Platz einnehmen und Yamatai beschützen.“, keuchte er und fuhr fort. “Die Kuni.. liegen im Streit. Es wird an der Zeit sie zu vereinen, auf das endlich Frieden einkehrt“. Himiko schluckte kurz unüberhörbar. Ihr Vater hatte sie soeben als seine Nachfolgerin bestimmt. Eine Ehre, die eigentlich nur den Söhnen der Familie zu Teil wurde.

„Himiko, meine Tochter vergiss nie..“, erneut hustete er und das Leid, das ihn innerlich zerfraß, war nun deutlich in seinen grauen Augen zu erkennen.

„Regiere immer mit Weisheit und Gerechtigkeit und pass gut auf deine Schwester auf“, brachte er nur mühsam über seine Lippen, bevor er erneut in einen Hustenanfall verfällt von dem er sich nicht so schnell erholte.

„Vater?!“, rief Himiko erneut besorgt und entsetzt zugleich. Ihre Augen waren weit aufgerissen, während sie seinem Leiden nur Zuschauer sein konnte.

Ein kurzes Glucksen folgte und Blut lief den Mund des alten Mannes hinab. Seine Augen waren immer noch starr zur Seite gerichtet.

„Vater?.. bitte antwortet mir..“,begann Himiko nun zu flehen während sie ihn musterte und ihr Blick voller Sorge war. Plötzlich überkam sie ein kaltes Gefühl, wie eine Flutwelle ,in der sie zu ertrinken drohte.

Ihr Mund war trocken und ihre Kehle begann sich zu zuschnüren.

„Vater!!!..“ schrie sie und begann an ihm zu rütteln. Doch sie erhielt keine Antwort.

Von ihrem Schrei aufmerksam geworden, betraten sofort mehrere Diener das Zimmer gefolgt von dem behandelnden Arzt, der sein Gewand etwas anheben musste um nicht darüber zu stolpern, während er zu dem Bett hastete und den Zustand seines Herrn überprüfte.

Er legte die Hand auf die Stirn des Herrschers und zwei Finger auf die Hauptschlagader um den Puls zu erfühlen.

„Was ist mit meinem Vater?...“,fragte Himiko sofort den Arzt, der nur traurig den Kopf schüttelte.

„Es tut mir Leid Prinzessin. Aber unser Herrscher ist von uns gegangen.“

Himiko blickte entsetzt zu ihrem Vater und legte ,nach einiger Zeit der Erkenntnis über sein Dahinscheiden, den Kopf auf die Bettkante, nahe seines Körpers.

Dem Entsetzen folgten die Tränen, die nach und nach ihre Wangen hinab glitten während sie schluchzte und seinen Namen in die unendliche Stille der Nacht hinein haucht.

Der Arzt kniete vor dem Leichnam seines Herrschers nieder und die Dienerschaft tat es ihm gleich mit gesenktem Haupt.

Hoch über dem Palast verließ ein Stern das Firmament und jeder wusste er würde nie wieder zurückkehren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2008-11-22T22:47:27+00:00 22.11.2008 23:47
wow
*-* ich muss sagen, wirklich sehr gut geschreiben.^^ das gefällt mir richtg gut.
vor alem wie du dne garten der prinzessin beschreiben hast. gefällt mir gut, da ich des mittelalter so mag , finde ich es immer toll solche geschichten zu lesen. auch wie es in diesen zeitalter üblich war, die streitigkeiten der einzelnen länderieen zu verfassen, finde ich gut,bin gespannt wie es der jungen prinzessin noch ergehen wird, nun da ja ihr vater sie verlassen hat.oo?
die ausdrucksweisen und die empfindungen und gefühle der einzelnen protagonisten hast du sehr gut dargestellt.
auf jedenfall weiterle und an der geschichte dranbleib!
1 draufknall*

Von: abgemeldet
2008-11-22T22:45:56+00:00 22.11.2008 23:45
wow
*-* ich muss sagen, wirklich sehr gut geschreiben.^^ das gefällt mir richtg gut.
vor alem wie du dne garten der prinzessin beschreiben hast. gefällt mir gut, da ich des mittelalter so mag , finde ich es immer toll solche geschichten zu lesen. auch wie es in diesen zeitalter üblich war, die streitigkeiten der einzelnen länderieen zu verfassen, finde ich gut,bin gespannt wie es der jungen prinzessin noch ergehen wird, nun da ja ihr vater sie verlassen hat.oo?
die ausdrucksweisen und die empfindungen und gefühle der einzelnen protagonisten hast du sehr gut dargestellt.
auf jedenfall weiterle und an der geschichte dranbleib!
1 draufknall*

Von:  silberne_mondlilie
2008-05-22T19:50:23+00:00 22.05.2008 21:50
wenn ich diese story weiter lesen möchte, muss ich lernen zu weinen.
wirklich schön.

Von:  Nooky
2007-12-25T20:45:27+00:00 25.12.2007 21:45
Sehr gut geschrieben^^
schön^^
ich werds auf jeden fall weiterlesen^^
Von:  Ishida
2007-12-24T23:13:23+00:00 25.12.2007 00:13
Ah ^^
Eine schöner aber trauriger Start.
Wie sich das nur entwickeln wird????

Ich bin sehr gespannt.


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