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Velvet

von

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Vor Sagas Tür blieb er einen Moment stehen und überlegte. Hoffentlich war er überhaupt da. Oder vielleicht wäre es auch besser, er wäre nicht da. Tora war sich unschlüssig, was er tun sollte. Wie in Trance klingelte er und sofort bereute er es. Wäre es nicht besser gewesen, ich wäre einfach wieder gegangen. Noch ist es nicht zu spät, ich kann immer noch abhauen. Doch er tat es nicht.

Es dauerte gar nicht lange und Saga öffnete. Er sah betreten zu Boden.

„Hey Tora, was treibt dich denn hier her?“, sagte er leise und starrte weiter auf den Boden. Tora hingegen lächelte ihn sanft an.

„Ich wollte zu dir, ich hab dich vermisst.“, Saga sah ungläubig auf, sagte aber nichts.

„Du warst letzte Nacht bei Shou?... War es schön?“, fragte Tora, um ein Gespräch zu beginnen.

„Wa,… ja, NEIN!... Ich hab eigentlich nur an dich gedacht.“, sagte Saga plötzlich so selbstsicher, als hätte man bei ihm einen Schalter umgelegt. Er ging einige Schritte auf Tora zu und wollte diesen gerade an sich ran ziehen, um ihn zu küssen, da blockte Tora ab.

„Nur an mich gedacht? Darüber wollte ich mit dir reden.“, Saga verdrehte genervt die Augen, tat einen Schritt zur Seite und ließ Tora hinein.

Tora ging ins Wohnzimmer und setzte sich.

„Hat Shou dich gezwungen hier her zu kommen?“, fragte Saga genervt, als er ins Wohnzimmer kam.

„Nein, das habe ich selber so entschieden, weil ich mir so meine Gedanken mache und gerne eine plausible Erklärung hätte.“, Saga nickte verächtlich.

„Eine plausible Erklärung für was?“

„Wieso willst du, dass ich dich schlage und… und so brutal mit dir umgehen?“, fragte Tora verzweifelt aber direkt und starrte auf den Boden.

„Das würdest du nicht verstehen.“, sagte Saga bloß und setzte sich.

„Erklär es mir!“, forderte Tora.

„Wozu?“, herrschte Saga ihn an.

„Früher war das doch anders mit uns!... Früher wolltest du nicht, dass ich dich so sehr verletze.“

„Ich kann ja auch schlecht gleich mit der Tür ins Haus fallen.“

„Saga, du treibst es zu weit…. Es mag okay sein auf Schmerzen zu stehen und das auch so umzusetzen, aber was du mit dir machen lässt und auch selber machst, dadurch wirst du irgendwann wirklich körperliche Schäden tragen.“

„Oh, Herr Doktor hat gesprochen.“, antwortete Saga schnippisch.

„Entweder, du erklärst mir jetzt endlich den Grund für dein Verhalten oder ich gehen und glaub nicht, dass ich wieder komme.“, Tora wartete auf eine Reaktion seitens des Bassisten, doch vergebens. Saga starrte nur auf die Tischplatte, im Zwiespalt mit sich selber.

„Wenn du so wenig kooperativ bist Saga, dann tut es mir leid. Ich hoffe du wirst glücklich.“, Tora erhob sich und machte anstalten zu gehen, doch wurde er plötzlich aufgehalten.

„Nein, Tora… lass mich nicht alleine.“, Tora setzte sich wieder und Saga kuschelte sich an ihn. Tora war mehr als erstaunt, denn solche Gesten kannte er von ihrem Bassisten nicht.

„Vertraust du mir?“, fragte Tora sanft. Saga nickte.

„Dann erzähl.“

„Ich… mein… mein Vater, er hat, als ich noch ganz klein war hat er mich immer geschlagen. Und meine Mutter. Ich wollte sie schützen, als ich etwas älter war, da wurde er nur noch wütender und hat immer mehr auf mich eingeschlagen. Irgendwann hat es ihm nicht mehr gereicht mich auf diese Art zu verletzen, da hat er mich gezwungen ihm einen zu blasen. Und dann hat er mich auf seinem Schreibtisch in seinem Arbeitszimmer verg…“, Saga fing an zu weinen, Tora zog ihn zu sich auf den Schoß und nahm ihn fest in den Arm.

„SHhh!“, beruhigend strich er ihm übers Haar. Saga wischte sich die Tränen weg und erzählte weiter.

„Mit 15 habe ich das erste Mal mit meinem damaligen Freund geschlafen. Das war ganz anders, als wenn mein Vater mich nachts zu sich nahm. Ich hab das wirklich genossen, doch mein Vater hat das raus gekriegt. Er war so wütend. Er wollte es nicht wahr haben, dass sein Sohn schwul ist. Er hat mich seither ständig vergewaltigt und auch von anderen Männern, ich glaub es waren seine Freunde…. Meine Mutter wusste das, doch hatte sie zu große Angst davor, was sie anrichten könnte, wenn sie einschreiten würde. Ich bin manchmal eine ganze Woche nicht in der Schule gewesen, weil meine Wunden verheilen mussten. Als ich mit der Schule fertig war bin ich zu Hause raus, weit weg und hab in einem Cafe gekellnert. Bei so einer netten älteren Dame. Die hat sich immer sehr um mich gekümmert. Sie meinte Jungs wie mich kennt sie viele. Sie dachte, ich wäre einer vom Straßenstrich Entlaufener, dem sie eine neue Hoffnung geben wollte. Sie fragte einmal, ob er mir sehr wehgetan hätte. Sie meinte meinen Zuhälter. Ich antwortete mit ja und meinte meinen Vater.“, einen Moment trat Stille ein. Saga atmete einmal tief durch und sprach dann weiter.

„Ich habe mich immer so schuldig gefühlt, wenn sie wieder so nett war. Sie hat manchmal extra für mich gekocht. Oder mir für zu Hause was zu Essen mitgegeben. Das hatte ich doch alles gar nicht verdient. Und dann fing ich an mich selber zu bestrafen, um einen Ausgleich zu finden. Ich fing an mich zu ritzen, manchmal habe ich tagelang nichts gegessen. Als Alice nine entstand dachte ich, nun wäre alles überstanden, aber dann… dann kam Shou. Er hat sich so um mich gekümmert und wieder hatte ich diese Schuldgefühle. Dann war er auch noch beim Sex so zärtlich, dass hat mich an meinen Freund von damals erinnert und dann bin ich zu dir gekommen.“, Saga stoppte und sah Tora fest in die Augen.

„Wenn du mich schlägst, dann ist das der Ausgleich für Shous Streicheleinheiten.“, Tora sah zu Boden, auch er konnte seine tränen mittlerweile nicht mehr aufhalten.

„Verstehst du? Ich… ich brauche das.“, Saga versuchte Tora in die Augen zu sehen. Dieser hob langsam seinen Kopf.

„Nein, versteh ich nicht. Saga, das ist krank. Du solltest dir vielleicht professionelle Hilfe suchen. Ich jedenfalls, werde dir nie mehr wehtun.“

„Wieso tust du mir das an?“, sagte Saga mit Tränen in den Augen. Tora konnte diesen Anblick nicht ertragen und wollte ihn in den Arm nehmen. Doch Saga zuckte zurück.

„Spar dir deine Zärtlichkeiten, ich brauche sie nicht.“, sagte er bissig, lief in die Küche und schloss sich ein.

„Saga!“, rief Tora, lief dem Bassisten hinterher und stand vor der verschlossenen Tür.

„Saga, komm raus. Das bringt doch nichts.“, sagte Tora ungewöhnlich ruhig.

„Wenn du mir diese Befriedigung nicht mehr geben kannst, dann muss ich selbst dafür sorgen.“, sagte er schniefend und schluchzte einmal laut.

„SAGA! Mach keinen Scheiß, hörst du?“, doch er bekam keine Antwort.

„SAGA!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  ScarsLikeVelvet
2009-05-04T05:38:56+00:00 04.05.2009 07:38
Das Ende kommt ein bisschen abrupt und den Charakteren fehlt es noch ein wenig an Tiefe, damit man sich besser in sie hineinversetzen kann.
Allerdings gefällt mir die FF vom Prinzip her sehr gut ^^
Von: abgemeldet
2007-12-31T21:49:35+00:00 31.12.2007 22:49
Mou ><
Saga soll doch net sowas tun ;_;
isch hoff mal Tora kann ihn retten
*Tora anfeuer*


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