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Leilani

Himmelskind
von

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Endlich die Wahrheit?

Hallo,
 

erst mal wieder ein Dank an meine treuen Kommieschreiber.

Es freut mich immer von euch zulesen.
 

@Tanja74

Ach den hast du gemeint. Tja, wer weiß, wer weiß. Lass dich doch einfach mal ein bisschen überraschen. (Wird allerdings noch ein wenig dauern...^g^)
 

Geniest das Kapitel...
 

Schließlich erholte sich Blaise von diesem Schock einigermaßen, doch er war seit dieser Zeit verschlossener denn je. Nur mit Draco und Harry wechselte er mehr als zwei Wörter am Tag. Die ganze Zeit lebte er nun in der Angst dass so etwas jederzeit wieder passieren könnte. Und er wusste das Severus Recht hatte, das nächste Mal würde er vielleicht den Verstand verlieren. Nicht umsonst war er der erste aus seiner Familie der nach Hogwarts durfte. Man hatte seinen Eltern versichert dass es ausreichende Sicherheitsmaßnahmen gab. Nur deshalb hatte er kommen dürfen, nur deshalb.
 

Die Zeit bis Weihnachten verging wie im Flug. Harry fiel es erst auf, als am schwarzen Brett im Gemeinschaftsraum die Liste hing, auf der sich die Schüler eintragen sollten, die über Weihnachten in der Schule bleiben wollten. Von diesem Moment an hatte er dauernd ein flaues Gefühl im Magen.

In weniger als drei Wochen würde er auf Snape Manor sitzen und dem Mann begegnen, der ihn die letzten fünf Jahre versucht hatte zu töten.

Draco entging das alles natürlich nicht. Er machte sich Sorgen um Harry.

Bei Essen stocherte Harry meistens abwesend auf seinem Teller rum. Und in den Schulstunden war er teilweise so unaufmerksam, das sogar Severus ihn mehr als einmal ermahnen musste. Doch auch er wusste was mit Harry los war.

Schließlich war der Tag der Abreise gekommen. Draco und Harry verabschiedeten sich herzlich von Blaise, der versprochen hatte sie in den Ferien zu besuchen, nachdem Severus ihm und seinen Eltern versichert hatte das auf seinem Anwesen sämtlicher Schutzzauber aktiv wären.

Draco fuhr gleich mit Harry im Hogwartsexpress und Frankie sollte sie beide von Bahnhof abholen.

Sie waren schon recht früh am Bahnhof Hogsmeade, sodass sie sich in aller Ruhe ein Abteil aussuchen konnten.

Nachdem sie all ihr Gepäck verstaut hatten, Harry hatte eine extra Tasche dabei, denn er hatte auf ihrem letzten Ausflug nach Hogsmeade noch Weihnachtsgeschenke für Frankie und die anderen gekauft, musste Draco noch einmal los in den Vertrauensschülerwagen.

Sogar für Charlenes drei Wochen alte Tochter May hatte er ein Geschenk gekauft. Als Draco fort war fühlte er sich nun doch ein wenig allein. Blaise war auch nicht bei ihnen, denn er war von seinen Eltern persönlich abgeholt worden. Sie hatten sich nach diesem Vorfall fürchterliche Sorgen gemacht und nach einem heftigen Protest ihrerseits und noch einiger weiterer Slytherineltern, hatte Dumbledore schließlich die Schutzbanne wieder hochgenommen.

Jeder, der an Harrys Abteil vorbei ging warf einen neugierigen Blick hinein, ging jedoch sofort weiter. Mit der Zeit fing Harry an sich zu langweilen. Ohne Draco wusste er nicht so recht was er machen sollte.

Die Hexe mit dem Snackwagen war auch schon durch und er hatte sich mit einer Menge Süßigkeiten eingedeckt.

Gegen Mittag wurde er müde und bevor er etwas dagegen tun konnte waren ihm auch schon die Augen zugefallen.

Er wusste nicht wie lange er geschlafen hatte, aber das leise Knarren der Abteiltür weckte ihn auf. Er erwartete eigentlich Draco in der Tür zu sehen, doch dort standen Ron und die anderen Gryffindors.

Harry wollte nach seinem Zauberstab greifen der neben ihm auf der Bank lag, doch Ron kam ihm zuvor. Erschrocken rutschte Harry wieder Richtung Fenster.

"Was willst du hier Ron?"

Eigentlich sollte seine Stimme unerschrocken klingen, doch selbst Ron, der Gefühlsidiot, bemerkte das Zittern in Harrys Stimme. Mit einem breiten Grinsen traten Ron, Seamus und Dean in das Abteil. "Wo ist denn das Frettchen? Gar nicht hier bei dir?"

Ja, wo war eigentlich Draco? Ron war doch ebenfalls Vertrauensschüler, wieso war Draco nicht hier? Panik stieg in Harry auf. Was hatte Ron vor. "Verschwinde Ron! Lasst mich in Ruhe!"

"Jetzt kriegt er auch noch Angst, die kleine Hure." Lachend stand Ron vor ihm und noch ehe Harry auch nur irgendwie reagieren konnte landetet Rons Faust in seinem Gesicht. Harry war mehr überrascht, als das es wehgetan hatte, doch der nächste Schlag folgte sofort. Und wie auf Kommando traten und schlugen nun auch Dean und Seamus auf ihn ein.

Harry lag zusammengekauert auf dem Boden und versuchte verzweifelt sich vor ihren Schlägen zu schützen. Immer wieder trafen ihn die Schläge und Tritte und seine Wut stieg immer weiter an.

In seinem inneren schien es zu kochen. Das Monster, das sich seit Monaten in seinen Eingeweiden eingenistet hatte wuchs und wuchs. Irrationalerweise hatte Harry das komische Gefühl, das er seinen Körper verließ.

Die Verletzungen spürte er schon gar nicht mehr, dafür hörte er ihre Beschimpfungen umso lauter. Und je lauter er sie hörte, desto lauter brüllte das Monster in seinem Inneren.

"Du elende Hure! Du bist eine Schande für die Schule!"

Plötzlich, als wäre nichts, riss Harry die Augen auf. Seine smaragdgrünen Augen glühten im Dämmerlicht des Abteils. Dean setzte zu nächsten Tritt an, doch Harry fing seinen Fuß mit einer nie gekannten Leichtigkeit ab und schleuderte Dean zurück. Erschrocken hielten Ron und Seamus inne. Harry starrte sie immer noch an. Blut lief aus seinem Mund und sein linkes Auge war bereits halb zugeschwollen.

Wie in Trance streckte Harry seine Hand aus und sein Zauberstab flog zu ihm und landete in seiner Hand. Kochend vor Wut richtet Harry seinen Zauberstab auf die drei. "Nein, den werde ich hier nicht brauchen." Sanft lächelte er Ron und die anderen beiden an und warf dabei seinen Zauberstab auf den Sitz.

Ein Wink seiner Hand und die Tür schloss sich hinter ihnen ab. Nun waren sie es, die an der Reihe waren Panik zu bekommen. "Was…wie…" Ron starrte Harry verdattert an. Ein weiterer Wink Harrys Hand und die drei schwebten Kopfüber an der Decke. "Wisst ihr wie dieser Zauber heißt? Levicorpus. Ich finde eine sehr nützliche Erfindung. Wie ist es denn so kopfüber an der Decke zu hängen?"

Harry deutet mit seinem Zeigefinger auf sie und drehte diesen und so wie sich sein Finger drehte wurden Ron, Seamus und Dean durch die Luft gewirbelt.

Gerade als sie sich immer schneller drehten rüttelte jemand von außen wie wild an der Abteiltür.

"Harry? Harry was ist da drin los? Mach die Tür auf!" Draco stand vor der Tür und versuchte rein zukommen. Als er keine Reaktion bekam zog er seinen Zauberstab und öffnete die Tür.

Der Anblick der sich ihm bot ließ ihm den Atem stocken. Harry stand, das Gesicht mit Blut verschmiert mitten im Abteil und ließ Ron, Dean und Seamus mit einem Finger kopfüber durch die Luft wirbeln.

"Harry!"

Und endlich hörte Harry ihn. Langsam senkte er seinen Finger und die drei fielen unsanft auf den Boden und noch bevor Draco etwas tun konnte, hatten sie das Weite gesucht. Hasserfüllt starrte Harry ihnen hinterher.

"Harry, was…was war das?" Draco hatte die Abteiltür geschlossen und fixierte noch immer Harrys blutverschmiertes Gesicht.

Langsam schien Harry sich wieder zu beruhigen. "Sie…sie sind einfach hier rein gekommen. Ron hat angefangen mich zu schlagen. Die anderen beiden haben dann mitgemacht. Ich weiß nicht wie, aber ich kam wieder an meinen Zauberstab, doch ich hab ihn weggeschmissen und…und hab sie einfach so an der Decke schweben lassen."

Verwirrt über seine Tat strich er sich mehrmals durchs Gesicht.

Als er das Blut an seinen Händen sah erschrak er. "Lass mal sehen Harry! Wo haben sie dich getroffen?" Besorgt kam Draco näher und besah sich Harrys Gesicht genauer. Überall klebte noch Blut. Ein Wusch seines Zauberstabes und das Blut verschwand aus seinem Gesicht. Darunter war er bereits blau und sein linkes Auge war vollends zugeschwollen.

"Oh Harry! Wenn Severus das erfährt wird er durchdrehen."

Ein ruck und der Zug fuhr langsamer. Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihnen das sie bereits in den Bahnhof Kings Cross einfuhren und wohl gleich anhalten würden. Auf dem Bahngleis standen viele Eltern und Geschwister heimkehrender Hogwartsschüler und warteten. In einer Ecke konnte er sogar Frankie und Bill ausmachen.

Als der Zug anhielt holten sie sich ihre Koffer, Harry steckte seinen Zauberstab wieder ein und sie kämpften sich durch die Massen der Schüler auf dem Bahnsteig.

Frankie und Bill zwängten sich ihnen entgegen und beide erschraken fürchterlich als sie Harrys Gesicht sahen.

"Harry! Was ist passiert? Draco!" Frankie hatte Harry an den Schultern gegriffen und musterte sein Gesicht. Bill hatte gleich seinen Zauberstab gezogen und richtete ihn auf Harry. "Episkey"

Sofort verheilten die Verletzungen und die auch die Schmerzen ließen augenblicklich nach.

"Bill?" Ein erstaunter Ruf war hinter ihnen zu hören. Ron glotzte mit offenem Mund in ihre Richtung.

Bill drehte sich um. Der Blick mit dem er seinen kleinen Bruder musterte ließ diesen leicht zusammen zucken. Bill hatte erfahren das Ron und die anderen Gryffindors Harry die letzten Monate über immer wieder aufgelauert und ihn übel beschimpft hatten.

"Warst du das, Ronald?" Wütend starrte er seinen Bruder an. Angewidert zeigte Ron Bill eine recht unfreundliche Geste mit der Hand und wanderte zu seinen Eltern, die am anderen Ende standen und ihren Ältesten ebenfalls musterten. Harry war sich sicher in Mrs. Weasleys Augen Tränen schimmern zu sehen.

Wussten die Weasleys etwa von Bill und Frankie?

"War das Ron Harry?", stellte er seine Frage erneut, doch diesmal an Harry gerichtet. Harry nickte.

Frankie griff sich Harrys Koffer und marschierte deutlich wütend voran. Sie liefen direkt zum Kamin um mit Flohpulver nach Snape Manor zu reisen. Bill ging zu erst, gefolgt von Harry, Draco und zuletzt Frankie.
 

"Hallo Master Harry. Schön dass du wieder da bist." Victoria stand in der Eingangshalle vor dem Kamin um sie zu begrüßen und staubte ihn sofort mit einem Federwisch ab. Harry trat sofort zur Seite und machte Platz für Draco und Frankie.

Bill hatte seinen Koffer bereits nach oben gezaubert. "Ist Severus schon hier Victoria?", fragte er sie ungeduldig und mit unterdrückter Wut. Irritiert über diesen rauen Ton nickte sie auf dessen Arbeitszimmer und widmete sich nun Frankie. Ohne anzuklopfen trat er in Severus Arbeitszimmer. Wütend knallte er seine Hände auf dessen Schreibtisch.

Ruhig sah Severus von seiner Lektüre auf, legte seine Lesebrille zur Seite und blickte Bill fragend an. "Was gibt es Bill?" Kaum hatte er ausgesprochen legte Bill auch schon nicht gerade leise los.

"Mein eigener Bruder und seine netten Freunde haben Harry im Hogwartsexpress zusammengeschlagen! Kannst du diesen elenden Bengel nicht endlich mal ausbremsen bevor noch schlimmeres geschieht?" Er hatte gerade seinen Satz beendet als Harry, Draco und Frankie das Arbeitszimmer betraten.

"Harry ist das wahr?" Geschockt war Severus aufgestanden und um den Schreibtisch geeilt. Harry nickte. Noch einmal erzählte er Severus und den anderen dieselbe Geschickte die er auch schon Draco erzählt hatte. Severus Gesichtsfarbe wechselte von weiß zu rot schneller als Harry Quidditch sagen konnte.

"Ich denke ich werde mit Weasley und den anderen mal ein ernstes Wort reden müssen.", knurrte er leise.

Draco war hinter Harry getreten und hielt ihn sanft in seinem Arm. Er wusste dass es für Harry schwer sein musste seine ehemaligen besten Freunde so zu erleben. "Vielleicht sollten wir uns langsam mal zum Abendessen einfinden, denn soweit ich weiß hat Victoria heute einen sehr leckeren Gemüseeintopf gemacht.", sagte Severus und folgte den anderen in den Speisesaal.
 

Nach dem Abendessen saßen sie noch eine Weile im Salon zusammen.

Eines ging Harry schon seit seiner Ankunft hier nicht mehr aus dem Kopf. "Wann will Voldemort hierher kommen?" Überrascht von eben dieser Frage ließ Severus fast sein Brandyglas fallen.

Ein wenig hilflos sah er Bill und die anderen an. Aber er hatte ja Harry versprochen, dass er ihn jederzeit über Voldemort fragen konnte. "Morgen gegen Nachmittag. Aber er wird uns noch bescheid geben.

Draco, deine Eltern wollen auch morgen kommen, ich soll dich von ihnen grüßen.", antwortete Severus.

Wieder schweigsam starrte Harry ins Kaminfeuer und kuschelte sich ein wenig enger an Draco. Schon morgen Nachmittag sollte Voldemort also kommen. Irgendwie ging ihm das alles ein wenig zu schnell.

Es war keine drei Monate her, das er erfahren hatte, das Voldemort einer der besten Freunde seiner Eltern gewesen war.

Aber auch Severus lag noch etwas auf der Seele. "Harry?" "Ja?"

"Hast du eine Ahnung wie du es geschafft hast die drei in deinem Abteil ohne Zauberstab schweben zu lassen?", fragte Severus ein wenig drängend. Harry löste sich von Draco und überlegte einige Augenblicke, schüttelte dann jedoch den Kopf. "Nein. Ich habe keine Ahnung Severus. Es war als wäre ich in einer Art Trance. Ich hatte keine Kontrolle über meinen Körper."

Noch immer selbst erschrocken über seine Tat ließ er sich wieder gegen Draco sinken. "Vielleicht kann dir ja Tom helfen.", schlug Draco leise vor. Er wusste nicht wie Harry auf diesen Vorschlag reagieren würde. Immerhin war er noch vor kurzem fast ausgerastet wenn er den Namen gehört hatte.

Erschrocken über diesen Vorschlag starrten Bill und Severus den blonden Slytherin an. Doch nichts geschah. Kein Ausrasten oder laut werden von Harry. Er nickte einfach nur und kuschelte sich noch ein wenig enger an Draco. "Ja, vielleicht…"
 

Am nächsten Morgen stocherte Harry lustlos in seinem Müsli rum. Draco und er hatten die Nacht zusammen in seinem Zimmer geschlafen. Nun ja, Draco hatte geschlafen, er hingegen hatte kein Auge zugetan. Die Angst davor heute Voldemort zu treffen machte ihn fast wahnsinnig.

Severus hatte schon mehrfach über den Rand seiner Lesebrille gespäht und konnte das jämmerliche Schauspiel nicht mehr mit ansehen. "Wenn du keinen Hunger hast, dann lass es Harry." Dankbar nickte Harry. "Danke." Er schob die Müslischüssel ein wenig von sich. "Ich geh ein wenig spazieren."

"Soll ich mitkommen?", fragte Draco besorgt.

Erfreut nickte Harry und streckte seine Hand nach der seines Liebsten aus. Eng verflocht er seine Finger mit denen von Draco. Erst als sie schon weit hinter den Pferdekoppeln langsam über die Felder liefen wagte es der Blonde etwas zu sagen. "Hast du Angst?" Die ganze Zeit über hatte er das leichte Zittern in Harrys Hand gespürt und kaum hatte er das ausgesprochen zitterten sie noch mehr.

Leise flüsterte er: "Panische Angst."

Vorsichtig hob Draco seine Arme um Harry und zog ihn an seine Brust. "Das brauchst du nicht Harry. Er wird dir bestimmt nichts tun. Ich glaube fest daran, dass er dir helfen kann. Gib ihm wenigstens die Chance es zu beweisen." Er spürte Harrys sanftes Nicken an seiner Brust. Zärtlich schob er seinen Finger unter sein Kinn und hob sanft seinen Kopf an.

Tränen schimmerten in Harrys Augen. "Du brauchst nicht zu weinen Harry. Dir wird nichts geschehen. Dafür werde ich schon sorgen." Die letzten Worte hatte er so leise geflüstert, dass Harry sie nicht hören konnte. "Draco." Mit seinem langen Hemdärmel wischte er sich die Tränen aus den Augen und schlang gleich darauf seinen Arm um Dracos Nacken. Überraschend gab Draco nach und ließ sich von seinem Liebsten in einen leidenschaftlichen Kuss ziehen.

Erst als ihnen beiden die Luft zum atmen ausging lösten sie sich voneinander. "Was…wieso?" Verwundert über diesen plötzlichen Leidenschaftsausbruch von Harry starrte Draco ihn an. Noch immer hielt er Harry in seinem Arm und streichelte sanft seinen Rücken hinunter bis zu seinem Hintern, wo er seine Hände liegen ließ.

Harrys Antwort kam sofort. Erneut zog er Draco an sich heran und verwickelte ihn in einen weiteren langen leidenschaftlichen Kuss. "Lass…lass uns wieder ins Haus gehen. Deine Eltern wollten doch bald kommen."

Und tatsächlich, kaum waren sie wieder am Haus angekommen entdeckten sie schon die Kutsche von Dracos Eltern. Mit Harry an der Hand rannte er schnell auf sie zu. Doch Harry bremste abrupt als er die dritte Person sah, die aus der Kutsche ausstieg.

"Voldemort!", flüsterte er panisch mit weit aufgerissenen Augen und stolperte noch einige Schritte weiter zurück. Draco hielt noch immer seine Hand fest und wich nicht von seiner Seite, auch nicht als Harry in die Knie ging. Auch Severus und Bill waren aus dem Haus gekommen um ihre neuen Gäste zu begrüßen. Als Severus Blick Richtung Koppeln wanderte fiel sein Blick sofort auf den auf dem Boden kauernden Harry.

Besorgt ließ er seine Gäste stehen und rannte auf seinen Neffen zu. "Harry, keine Angst! Er wird dir nichts tun." Er kniete vor Harry und Draco und versucht die beiden wieder zum Aufstehen zu bewegen.

"Lass ihn los Severus!" Unbemerkt vom Tränkemeister war Voldemort hinter ihnen aufgetaucht. Sofort erhob sich Severus und neigte ergeben seinen Kopf.

"Lass uns allein, Severus! Ich möchte mit Harry allein reden." Auch wenn ihn sein Gesichtsausdruck lügen strafte, so war seine Stimme doch sanft im Vergleich zu anderen Begegnungen. "Jawohl Mylord." Wenn Voldemort diesen Ton draufhatte wagte es keiner von ihnen ihm zu widersprechen.

Zu lange hatte er auf diesen Tag gewartet. Endlich hatte er die Chance mit Harry Potter zu reden und er wollte ihm alles erklären. Langsam, um den zitternden Harry nicht noch mehr zu verschrecken, ging er in die Knie. "Also, wenn du willst können wir zwei gleich hier sitzen bleiben oder wir gehen ins Haus. Draco folg deinem Patenonkel!"

"Nein!" entgegnete Draco stur. Noch immer waren seine Finger mit Harrys verschlungen und entschlossen sah er Voldemort direkt in die bordeauxrot leuchtenden Augen. Einige Sekunden lang blickte Voldemort Draco entsetzt an. Kaum jemand wagte es so mit im zu reden. "Dein Sohn ist ja noch sturer als du Lucius.", rief er laut hinter sich. Erschrocken zuckte Lucius zusammen.

"Verzeiht Mylord! Draco komm sofort zu uns!"

Erneut schrie Draco: "Nein! Ich werde Harry nicht allein lassen!" "Draco!" Die Stimme seines Vaters kippte schon fast ins panische. Voldemort hob seine Hand um ihn zum Schweigen zu bringen. "Lass ihn Lucius! Draco liebt den Kleinen und hat wohl ziemliche Angst das ich ihm was tun könnte."

Wieder widmete er sich Harry und Draco. "Dann lasst uns hier unter dem Baum sitzen." Er deutet auf den Baum hinter Harry.

Schüchtern und ängstlich folgten die beiden Voldemort unter den Baum. Voldemort lehnte sich an den Stamm und Harry setzte sich mit seinem Rücken an Dracos Brust. Nie hatte Harry gedacht, dass er so viel Angst hatte vor diesem Moment. Er wagte es kaum Voldemort in die Augen zu sehen. Dracos Arme waren eng um seinen zitternden Körper geschlungen, bereit ihn bei der kleinsten Attacke Voldemorts zu beschützen.

"Sieh mich bitte mal an Harry." Mehr erschrocken als gehorchend hob Harry den Kopf und blicke direkt in Voldemorts leuchtende Augen. Zu seiner eigenen Überraschung erkannte er darin keine Falschheit oder Lügen. Augen waren der Spiegel zu Seele sagte man, und ob Harry es zugeben wollte oder nicht, Voldemorts Seele war wie ein riesiger völlig ruhiger Bergsee. Keine Welle schien über die Oberfläche zu fegen. Er war die Ruhe selbst.

Schließlich fasste Harry all seinen Mut zusammen. "Warum ich? Was hab ich getan, dass du mich so hasst? Ich war 11 Jahr alt, wie hätte ich dir gefährlich werden können? Warum?" Es war als hätte er endlich ein Ventil für all seine Fragen und seine Wut gefunden. Draco richtete nun all seine Aufmerksamkeit auf Voldemort, suchte nach dem kleinsten Anzeichen von Wut in dessen Gesicht, denn Harry hatte ziemlich offen und laut mit Voldemort gesprochen.

Einige Zeit starrte der Dunkle Lord auf eine vorbeiziehende Wolke. "Lass mich dir die Geschichte bitte einmal aus meiner Sicht erzählen. Danach werde ich dir jede Frage die du mir stellst beantworten. In Ordnung?" Harry nickte zögerlich und verflocht seine Finger zärtlich mit denen von Draco.

"Wo fang ich am besten an? Ich hab deine Eltern kennen gelernt als sie beide noch in der Schule waren. Sie waren in der siebten Klasse. Wir haben uns bei einem ihrer Ausflüge nach Hogsmeade getroffen und uns auf Anhieb gut verstanden. Zu Anfang wussten sie nicht wer ich war und als ich es ihnen schließlich gesagt habe, dachte ich sie würden sich wie jeder andere gegen mich wenden. Doch dem war nicht so, sie…sie waren interessiert an meinen Plänen. Du musst wissen, dass das Ministerium mich als das Monster hinstellt, das ich nicht bin. Sie unterstellen mir Morde, die weder ich noch einer meiner Gefolgsleute verübt haben. Und Dumbledore unterstützt sie dabei.

An diesem Abend, als das mit deinen Eltern geschah…ich wurde von Severus benachrichtig und machte mich sofort auf den Weg. Ich dachte ich könnte endlich herausfinden, wer hinter all den Morden steckt und deine Eltern warnen. Doch als ich in Godrics Hollow ankam, war bereits das schwarze Mal über dem Dach." Ein Blick auf Harry zeigte ihm dass er zitterte und ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Seine Eltern waren also wirklich mit Voldemort befreundet.

Mit einem Harry überraschenden Schmerz in den Augen fuhr Voldemort fort.

"Ich bin so schnell ich konnte ins Haus gestürmt, doch ich konnte nur noch die Leichen deiner Eltern finden. Als ich in deinem Zimmer ankam standest du aufrecht in deinem Bettchen und hast geweint. Du hast so herzzerreißend geschrien. Ich wollte dich gerade aufheben, als ich hinter mir einen anderen Zauberer bemerkte, doch da war es schon zu spät. Er schleuderte den Avada Kedavra auf dich. Aber irgendwie ist er von dir abgeprallt und auf mich übergegangen."

"Die Liebe meiner Mutter.", flüsterte Harry. Voldemort nickte. "Ja, es war die Liebe deiner Mutter, die den Fluch von dir abprallen und ihn auf mich übergehen ließ. Und bevor du fragst, ich weiß bis heute noch nicht wer der Zauberer hinter mir war." Voldemort hatte die Beine angezogen und beobachtete jetzt Harry und Draco wie die beiden eng aneinandergedrückt vor ihm saßen.

Harry hatte Tränen in den Augen. Severus hatte ihm also die Wahrheit erzählt. Seine Eltern waren wirklich mit Voldemort befreundet gewesen und er hatte wirklich versucht ihn zu retten. Doch wer war der Zauberer der seine Eltern umgebracht hatte? Und warum?

"Aber wieso hast du danach versucht mich umzubringen? Ich war doch erst elf Jahre alt als wir uns das erste Mal sahen?", fragte Harry wütend und ängstlich zugleich. Voldemort holte tief Luft.

Wie sollte er das jetzt erklären? "Ich…ich weiß nicht wie ich das wieder gut machen soll. Ja, es ist wahr, ich habe versucht dich zu töten. Ich dachte du wärst längst von Dumbledore vereinnahmt worden. Das er dich längst völlig und unabrückbar auf seiner Seite hätte. Ich war verblendet von meinem Hass auf Dumbledore und der Trauer um deine Eltern. Du musst wissen, sie waren wie eine Familie für mich. Deine Mutter hat mir sogar so weit vertraut, dass sie…dein Pate väterlicher Seite war Sirius…und…und deine Mutter wollte…sie machten mich zu deinem Paten mütterlicher Seite."

Es hatte Voldemort viel Kraft gekostet Harry das zu gestehen. Er hatte Angst, dass das alles zu viele Informationen für Harry wären. Mit offenem Mund starrte Harry ihn an. Voldemort war sein Patenonkel!

Er hatte sich zwar schon oft gefragt warum er nur einen Paten hatte, aber auf diese Erklärung war er in keinster Weise gefasst gewesen. Sein Atem ging schneller und er schnappte schon fast panisch nach Luft. "Ich…ich…tut mir leid." Ohne weitere Erklärungen riss er sich von Draco los, sprang auf und rannte davon.

"Harry!" Draco war ebenfalls aufgestanden und wollte ihm hinterher rennen, als eine Hand ihn aufhielt.

Als er sich umdrehte stellte er fest, das Voldemort ihn festhielt. "Ich muss ihm nach, bitte!" Dem Flehen in seinen Augen konnte Voldemort kaum widerstehen. Er konnte deutlich erkennen das Draco Harry wirklich liebte.

"Gib ihm Zeit Draco. Ich glaube es wäre am besten, wenn du ihn eine Weile allein lassen würdest." Wütend schlug Draco seine Hand weg. "Das kann ich nicht! Ich liebe ihn und ich mache mir Sorgen um ihn. Was wenn er jetzt eine Dummheit macht so aufgewühlt wie er ist?"

Besorgt rannte Draco Harry hinterher. "Ich liebe ihn.", rief er noch einmal laut in Voldemorts Richtung.
 

Tja, das wars mal wieder. Ich hoffe es hat euch gefallen.

Ich weiß...war mal wieder ein kleiner Cliffhanger, aber ich hab euch gewarnt...
 

Wie euch vielleicht aufgefallen ist hab ich Tom keine Sekunde beschrieben.

Leider kann ich das nicht mehr wirklich einbauen also hol ich das hier mal nach:

Tom ist bei mir optisch etwa Ende 30, (So wie Severus, Remus und der Rest) er hat dunkelbraune leicht gewellte Haare und braune Augen.

Seine Haut ist ein wenig blass, aber nicht so weiß wie als Schlangenvoldie. Er wird sein Aussehen auch nicht mehr ändern. Er bleibt menschlich.

Wem das nicht gefällt...Pech.
 

Jetzt leider noch ne schlechte Nachricht. Auf das nächste Update müsst ihr leider zwei Wochen warten.

Ich fahr nächste Woche zu meiner besten Freundin und meiner vier Monate alten Patentochter. Ich bin völlig vernarrt in die Kleine. Immerhin durfte ich, weil der Vater den Schwanz eingezogen hat und abgehauen ist, bei der Geburt dabei sein und von Nabelschnur durchschneiden bis baden alles machen.
 

Bis dann Ulli



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  XxXWraithXxX
2008-02-01T21:35:20+00:00 01.02.2008 22:35
Also ist Tom Harrys Pate, das ist wirklich nicht leicht für Harry wenn er schon solange von diesem Lord verfolgt wurde.
Ron soll sich mal wieder einbekommen, auf Dauer tut das einer Freundschaft nicht gut.
Von:  sann
2008-01-26T17:57:04+00:00 26.01.2008 18:57
oh das war so süß
es hat mir sehr gefallen
schreib schnell weiter
Von:  bapo249
2008-01-26T17:01:36+00:00 26.01.2008 18:01
Mega geiles kappi, ich hoffe es geht auch schnel weiter, naja, die 2 wochen werde ich wohl abwarten müssen, wenn ich wissen will wie es weiter geht, aber was macht man nicht alles um ne super ff zu lesen, mach weiter so.^^

LG, Bapo.
Von:  -Viala-
2008-01-26T16:03:10+00:00 26.01.2008 17:03
Den Schluss vom Kapitel fand ich so rühren!
*sniefsnüff*
Aber echt prima! :D Mach weiter so! ^^
Von:  Tanja74
2008-01-26T15:20:15+00:00 26.01.2008 16:20
OOHHH MANN, das ist harter Tobak. Tom ist also Harrys zweiter Pate?!? Heftig..., da wird Harry wahrscheinlich noch ein wenig dran zu knabbern haben, oder????
Was Ron angeht, ohhh... wenn ich so könnte wie ich wollte..., ich würde ihn..., mal zeigen wie weh so eine Tracht Prügel tut *puh, gerade noch die Kurve gekriegt*

Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel und wünsche dir VIEL SPAß mit der Kleinen.

glg
Tanja74
Von:  jean1384
2008-01-26T13:39:10+00:00 26.01.2008 14:39
klasse kap schreib schnell weiter


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