shy

Kapitel 5

AN: Vielen Dank für die tollen Kommis ^^ an Yumi, Sakura, issy, und SabakunoSakura :) *freu* hier gehts dann auch schon weiter ^^ *tippert nebenbei an kapitel 17*
 

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Das energische Klingeln und Vibrieren seines Handys riss Luminor schon zwei Stunden nachdem er endlich eingeschlafen war, wieder aus seinem Schlummer.

„Jaaaaa...?“, meldete er sich lang gezogen und wischte sich über die Augen.

„Morgen, Lu! Sagt mal, ihr habt es doch nicht wirklich vergessen, oder?!“

Verwirrt blinzelte der Dunkelhaarige. „Wir haben was vergessen, Eric?“

„Euer Fotoshooting in – knapp 15 Minuten!“

Ein leises Lachen drang aus dem Handy, als Luminor mit einem Mal im Bett saß und vollkommen überrumpelt versuchte, eine Entschuldigung zu stammeln.

„Ich ... wir ... es ...“ Er räusperte sich und setzte noch einmal an. „Es gab einen Zwischenfall.“

Er fuhr sich durch das lange Haar, um es aus seinem Gesicht zu streichen.

Die Stimme des Managers klang alarmiert.

„Welcher Art?“

„Shin ... geht es nicht so gut. Er liegt im Krankenhaus seit gestern Abend ... oder heute Früh, wie auch immer. Er ist einfach zusammengeklappt.“

Luminor hörte, wie Eric hörbar einmal ein und aus atmete.

„Strify ist gerade bei ihm. Durch das ganze Tohuwabohu haben wir das mit dem Fotoshooting einfach vergessen, entschuldige“, erklärte der Keyboarder und fuhr sich erneut über die Augen, als diese ihm wieder zuzufallen drohten.

„Verstehe. Kommt er bald wieder auf die Beine, weißt du was Genaues?“, fragte Eric nun deutlich ruhiger.

„Der Arzt meinte gestern was mit ein, zwei Wochen ... aber selbst danach sollte er sich wohl noch schonen. Ich glaube, in drei, vier Wochen können wir ihn wieder zu Interviews und Shootings mitnehmen.“

Resigniertes Seufzen auf beiden Seiten des Telefons.

„OK, ich sag das Shooting ab und was sonst noch diese Woche anliegt. Aber ab nächster Woche müsst ihr vier euch wenigstens zu den zwei TV Shows und dem Radio-Interview begeben. Wir sagen einfach, er habe die Grippe, dann fragt keiner weiter nach. Tilo und ich sehen zu, dass wir heute oder morgen im Krankenhaus vorbei schauen. Dann klären wir mit der Direktion auch gleich alles wegen den Medien.“

Luminor nickte, sagte aber schnell „In Ordnung“, als er bemerkte, dass Eric das ja nicht mitbekommen konnte.

„Sag den anderen Bescheid und grüß schön. Wir sehen uns.“

„OK ...“

Schon hatte Eric wieder aufgelegt.

Der Keyboarder warf das Handy von sich und ließ sich wieder auf seine Kissen fallen. Er legte den Arm über die Augen, um die Helligkeit auszusperren und seufzte. Yu und Kiro würde er später Bescheid sagen, Strify trafen sie ja erst am Nachmittag.

Er rollte sich auf die Seite, zog die Bettdecke über den Kopf und war innerhalb weniger Sekunden wieder tief und fest eingeschlafen.
 

Die Schwester, die gerade in Shins Zimmer trat, um die Infusionen zu wechseln, fand einen fest schlafenden Strify vor, der die Kaffeetasse noch immer in der Hand hielt, die andere Hand auf die seines Freundes gelegt hatte. Das Frühstück auf dem Tisch war unberührt.

Sie rüttelte den Jungen mit dem blonden Haupt- und dem dunklen Unterhaar sanft an der Schulter.

„Sie verschütten noch Ihren Kaffee, wenn Sie einfach so einschlafen“, lächelte sie, als Strify verwirrt den Kopf hob und sie anblinzelte. Dann fiel sein Blick auf die Tasse in seiner Hand und er beeilte sich, sie auf den Tisch zurückzustellen.

Müde rieb er sich die Augen und blickte die Krankenschwester fragend an.

„Ich wechsle nur schnell die Infusionen“, erklärte sie und machte sich an die Arbeit. „War irgendetwas?“

Das wäre euch sicher nicht entgangen, dachte der junge Sänger missgestimmt durch das plötzliche Wecken, schüttelte als Antwort aber nur den Kopf.

„Gut.“

Die Schwester war fertig, kontrollierte noch rasch die Anzeige des leise piepsenden Gerätes, an das Shin angeschlossen war, dann lächelte sie Strify kurz freundlich an und verließ wieder den Raum.
 

Vollkommen durchnässt, halb erfroren und sehr übernächtigt wirkend trafen die anderen drei am späten Nachmittag im Krankenhaus ein, erkundigten sich bei den Schwestern nach Shins Zimmer und betraten dieses einen Augenblick später.

Kiro zeterte wegen des ungemütlichen Wetters noch immer leise vor sich hin, verstummte aber, als sie die Tür hinter sich schlossen.

„Hey“, grüßte Yu den Blonden knapp und postierte sich neben dem Krankenbett. „Irgendwas neues?“

Strify, der wieder auf seinem angestammten Platz saß, schüttelte nur müde den Kopf.

„Eric und Tilo kommen nachher oder morgen vorbei und sehen nach Shin“, meinte Luminor und legte ihrem Sänger die Hand auf die Schulter. Dieser hob den Kopf, um den Größeren anzublicken.

„Du siehst ziemlich mitgenommen aus“, merkte Kiro an, der sich gerade an Luminor vorbei schob, um ebenfalls neben dem Bett Aufstellung zu nehmen.

„Ach, woher denn“, nuschelte Strify ironisch und verdrehte die Augen.

„Du solltest dir wenigstens die Haare kämmen ... und dich abschminken. Solange wird Shin ja auch mal ohne dich auskommen“, antwortete der Bassist und deutete auf Strifys verlaufenen Kajal und die zerzaust abstehenden Haare.

„Ab ins Bad, wir passen solange auf unseren Kleinen auf!“, kommandierte Yu, zog den verdutzten Sänger in die Höhe und schob ihn ins angrenzende Badezimmer. „Lu hat dir extra ein paar Klamotten und deine Schminke mitgebracht, damit du, wenn du schon hier rumhockst, wenigstens niemanden erschreckst!“

Luminor protestierte murmelnd im Nebenzimmer, dass er die Sachen eigentlich mitgenommen hatte, damit Strify noch länger hier bleiben konnte, ohne sich allzu unwohl zu fühlen, doch das ging in Yus leisem Lachen unter.

Wenig später war die Erscheinung des Sängers nicht mehr ganz so Angst einflößend wie am Anfang, seine Laune hatte sich dadurch allerdings wenig gebessert.

„Guck mal, wen wir noch mitgebracht haben!“, grinste Kiro kindisch, kramte in der Tasche, die Luminor zuvor vor dem Schrank abgestellt hatte und hielt Strify dann das Ergebnis seiner Suche direkt vor die Augen.

„Firo“, flüsterte der Sänger und nahm ihn an sich.

„Dann seid ihr beide vielleicht nicht so traurig, wenn euch der Kleine hier angrinst“, lächelte Kiro schief, Yu und Luminor taten es ihm gleich.

„Danke“, meinte Strify nur, während er das Äffchen in Shins Arme legte. „Er braucht ihn sicher mehr als ich. Ich hab ihm Firo ja vorgestern schon zum Trösten gegeben.“

„Er hat ihn auch genutzt“, warf Luminor ein und erntete dafür nur drei verwirrte Blicke. „Nicht so wichtig“, winkte er schnell ab und versuchte zu lächeln.

„Ach ja, übrigens“, begann er wenig später wieder, die anderen sahen ihn fragend an, „diese Woche haben wir komplett frei, nächste Woche sollen wir uns aber bei den beiden TV-Shows und beim Radio-Interview blicken lassen, meinte Eric vorhin.“

„Und Shin?!“, fuhr Strify auf, wurde aber sofort von Luminor zurückgehalten.

„Der bleibt natürlich hier. Er soll sich richtig auskurieren. In drei, vier Wochen ist er dann wieder mit dabei. Wir hängen ihm solange für die Medien einfach eine Grippe an. Der Rest geht diese Hyänen ja schließlich nichts an. Einen weiteren Skandal brauchen wir nicht im Moment.“ Sein Blick traf unverhohlen Yu.

„Hey, jetzt guck mich nicht so an! Du weißt genau, dass die BILD da was missverstanden hat ...“, knurrte der Gitarrist und schmollte einen Moment.

Der Ältere nickt nur, fuhr dann knapp fort: „Eric und Tilo kümmern sich dann um die Krankenhausdirektion, damit die nichts zu den Medien rausgeben wegen Shin. Das wär schließlich ein gefundenes Fressen ...“

Die anderen nickten nur, sahen besorgt zu Shin herunter. Dann füllte den Raum eine unangenehme Stille, die einzig durch leises Tropfen und Piepsen unterbrochen wurde.