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wicked

der dunkle Pfad zur Unsterblichkeit
von

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Der Anfang vom Ende

Sie starrte ihn an. Für einen kaum nennenswerten Augenblick glaubte sie, sich verhört zu haben. Im Nächsten wollte sie laut auflachen und ihrem Gegenüber anhand einer eindeutigen Geste klar machen, dass er den Verstand verloren hatte. Dieser Gedanke wich allerdings ebenso schnell, wie er gekommen war, nachdem Bellatrix die Entschlossenheit und den Ernst in Riddles Augen wahr genommen hatte. Schließlich entschied sie sich, einen halben Schritt zurück zu weichen, den er mit einem geduldigen, aber kühlen Lidaufschlag, gewährte. Ihre Brust hob sich rasch zu dem plötzlich schnell schlagendem Herzen, das sie von innen heraus unnachgiebig gegen die Rippen boxte. Die einstmalige Sicherheit über ihre getroffene Entscheidung wich mit jedem Atemzug, den sie tat. „... Nein", würgte Bella mit bebender Stimme hervor, die mehr vor aufkeimender Wut als Angst zitterte. „Ich will nicht -" , „Dein Wille zählt hier nichts", wurde sie ein weiteres Mal von Voldemort unterbrochen.
 

Es schien ihn zu amüsieren, wie sie versuchte, vor ihm zu fliehen. Das machte das Spiel weitaus interessanter, als wenn sie sich gleich gebeugt hätte. Tom musterte die Schwarzhaarige eindringlich, dann lächelte er ein grausames Lächeln. Seine Hand glitt unter den übergeworfenen Mantel. Langsam und ohne Eile, zog er seinen Zauberstab daraus hervor, ohne ihn weiter einzusetzen. Die junge Black ahnte nichts von dem Zorn ihres neuen Meisters. Eigentlich wirkte er immer noch voller Geduld, obgleich sie ihm klar machte, dass ihr sein Befehl widerstrebte und sie auch nicht bereit war, demselben Folge zu leisten. Hinter Riddles Stirn tobte jedoch ein unaufhaltsamer Vulkan, dessen Innerstes sich allmählich nach Außen kehrte. Ungehorsam war eine Eigenschaft, die er verabscheute. Sie garantierte nämlich keine Loyalität und zudem war es ihm wohl verdient, nach allem was er geleistet hatte, dass man ihm den Respekt zollte, der ihm zustand. Bella konzentrierte sich auf die Bewegung die Voldemort vollzog, als seine Hand in der Innenseite seines Mantels verschwand. Ihr Herz setzte kurz aus und ihre Züge wurden ein wenig blasser. Noch bevor Tom überhaupt etwas mit seiner Waffe hätte anrichten können, tat es ihm seine Schülerin gleich und richtete ihr magisches Holz drohend zwischen seine Augen. Dabei machte sie einen weiteren Schritt zurück und wandte ihren Oberkörper wie ein Fechter, der auf den Angriff seines Gegners wartete, um parieren zu können. Ihre Hand zitterte.

Die Zeit stand still.
 

Dann erfüllte ein hohes und unmenschliches Lachen die Räumlichkeiten. Die wenigen Spiegel, die sie beherbergten, vibrierten dabei. Riddles Schultern waren in sich zusammen gesackt und sein Körper bebte vor schrillem Gelächter, das vor Wahnsinn nur so troff, den Saal damit benetzte. Er krümmte sich, weil seine Knie unter der Last des Zwerchfells nachgaben. Ihre abrupte Angriffslust, ihre Naivität reizten seine Lachmuskeln auf morbide Art und Weise. Aber als Bella den Irrsinn endlich zu begreifen im Stande war und ihr gesunder Menschenverstand sie zur Flucht aufrief, war es bereits zu spät. Stille schlug ihr hart und unerwartet schnell in den Rücken, als sie im Laufschritt die Türen erreichen wollte. Letztendlich war es ein Lichtstrahl, der sie bäuchlings auf den Boden zwang, ihren Körper paralysierte. Sie schlug mit dem Gesicht seitlich auf, dass es ihr schwarz vor Augen wurde. Bei freilaufenden Kreaturen war es recht hilfreich, die Arme über den Kopf zu werfen, schoss es durch ihren panischen Geist. So konnte man sich zumindest ein wenig schützen. Gegen diesen Mann – dieses Monster – würde das wahrscheinlich nicht viel bringen. Sie hörte den Klang seiner Schritte, wie er gemächlich zu ihr aufschloss. Voldemort gluckste leise, hielt neben ihr inne und sank ein wenig in die Knie. „Du kannst dich nicht gegen den Magier auflehnen, der sogar den Tod besiegte, meine Liebe. Dein Mut erstaunt mich." Er streckte die Hand nach ihr aus, um nahezu nebensächlich und gleichsam provozierend eine abstehende Strähne ihres schwarzen Haares um seine Finger zu wickeln. „Aber letztendlich bekomme ich doch, was ich will. Du liegst mir zu Füßen."
 

Die Sanftheit mit der er die Worte aussprach, wollten nicht zu ihrem Sinn passen und verzerrten Voldemorts Erscheinungsbild. Sich aufrichtend, blinzelte er kurz, dann schmunzelte er und reichte ihr seine Hand, um ihr aufzuhelfen. Bella wandte den Kopf und sah aus kleinen Augen verstört zu ihm empor. Sie konnte Riddle nicht einschätzen und genau das beunruhigte sie mehr und mehr. Trotzdem nahm sie die Hilfe an und war gleichsam ein wenig erstaunt, wie wenig Kraft er benötigte, um sie damit zurück auf die Füße zu ziehen. „Ich glaube, es ist genug für heute. Morgen werden wir uns dem Duellieren widmen." Er wies sie in Richtung Tür und ohne ihre Hand los zu lassen, führte er sie mit sich. „Ich bin fest davon überzeugt, dass es dir gefallen wird, die Macht zu spüren. Du musst es nur wollen." Tom schloss die Finger um den Türknauf und realisierte ein wenig spät, dass er sie nach wie vor festhielt. Diese Berührung betrachtend, löste er den Griff um ihre Hand und führte die Seine apathisch an seine Brust, wo er sich nebensächlich kratzte. „Willst du es, Bellatrix?" Sie hatte ihm kaum zugehört. Übermannt von seiner Person, die Art wie er sich verhielt, wie er sprach, ließ sie an seiner Intelligenz zweifeln. Andererseits faszinierete er sie so sehr, dass sie – trotz dieser Bloßstellung, welcher sie ausgesetzt worden war – von ihm lernen wollte. Ihn kurz verständnislos ansehend, überlegend, was er gerade gesagt haben könnte, nickte Bella schließlich steif.
 

Aufgrund der Zufriedenheit auf Voldemorts Zügen, wirkte sie erleichtert und folgte ihm aus dem Zimmer, zurück in das Wirrwarr der Gänge des Hauses.

„... Darf ich Euch Fragen stellen, Herr?"

„Versuch es..."

„... Warum tut Ihr das alles?"

Schweigen drang an ihr Ohr, sie hörte ihn atmen, bis er zu einer Antwort ansetzte.

„Weil es meine Aufgabe ist..."

Sie beließ es dabei und schloss dann zu ihm auf, dass sie auf gleicher Höhe mit ihm gehen konnte – wohin wusste sie nicht, sie folgte ihm und indirekt bemerkte Bellatrix einen Hauch Vertrauen, dass er sie sicher irgendwo hin führen würde und egal wohin sie gingen, er wusste, dass es richtig sein würde. Dieser Gedanke schockierte sie, als sie ihn bemerkte. - sie kannte diesen seltsamen Mann schließlich erst für wenige Stunden. Er hatte sie vorgeführt, verspottet und angegriffen - die Annahme von Vertrauen war paradox und um nicht zu sagen völlig unwirklich und banalt. Allerdings war Toms Erscheinung erträglicher geworden, obschon ihn noch immer eine ungewöhnliche Unmenschlichkeit umgab, die sie abschreckte. Bella fiel allerdings auch auf, wie sie gedankenverloren neben ihm her wanderte, dass er nach Mandeln und Schwarzem Tee roch. Irgendwie wollte das eine nicht zum anderen passen und so ignorierte sie sein Antlitz und konzentrierte sich auf seinen Geruch.

„Das macht doch alles keinen Sinn", murmelte sie mehr zu sich selbst, die Stirn in tiefe Falten gelegt. Voldemort sah zu ihr hinab, dann versuchte er ein Lächeln. „Das macht es nie."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-01-05T22:41:15+00:00 05.01.2008 23:41
huch jetzt hätte ich fast das neue kapitel übersehen. also wirklich.
es war aber wieder einmal total super^^
ich finde es sehr gut dass bella sich nicht beugen wollte, das passt viel besser zu ihrem wesen^^ finde ich.
sie geht zwar einen schritt zurück, wendet sich aber nicht komplett ab oder verlässt gar den raum. dazu ist sie zu stolz und vielleicht auch ein wenig neugierig.
und dass tom ihr aufgeholfen hat fand ich eigentlich auch passend, so untypisch es für ihn ist. es zeigt dass die beiden schon von anfang an ein anderes verhältnis zueinander hatten als tom mit allen anderen todessern. ich denke auch dass es im buch so war, zwar hat man davon nur wenig mitbekommen aber dennoch^^
es geht von beiden seiten aus, ein gewisses interesse. das find ich echt toll^^
und sie beginnt schon ein wenig ihm zu vertrauen, auch wenn nicht absichtlich^^
ich denke das liegt daran dass sein wesen sie einfach fasziniert, aber bei wem ist das nicht so? vielleicht liegt es aber auch an einer gewissen ähnlichkeit der beiden, die man an gewissen kleinen stellen feststellen kann. ich zumindest.
dass sie sich nicht von seinem aussehen allzusehr abschrecken lässt, sondern sich eher auf den geruch konzentriert, der ihr anscheinend eher zuspricht heißt ja wohl dass sie beginnt nicht nur das erschreckende an ihm zu sehen... ich weiß nicht genau wie ich das ausdrücken soll..
tja, so sehe ich das in ungefähr. wenn du dir irgendwas anders gedacht hast, dann kannst du es mir gerne sagen und erklären^^
lg
Von: abgemeldet
2008-01-03T13:30:30+00:00 03.01.2008 14:30
Hey!
Cooles Kap!!! ´
Hoffendlcih schreibst du GANZ schnell weiter.
Lg


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