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Der Club der Jungfrauen

Uruha versucht seinen Freunden das Mysterium der Bienchen und Blümchen näher zu bringen....
von

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Der Plan

Der Plan
 

Ruki
 

Uruha wartete schon ungeduldig auf mich. Ich war mir gar nicht so sicher gewesen, ob ich überhaupt mitgehen wollte. Aber ich hatte es meinem Schatz ja versprochen. Ich würde mit ihm Shoppen gehen. Schließlich war mein Vater dafür verantwortlich, dass Uruha sich jetzt als Mädchen ausgeben musste. Und so musste ich alles tun, um einen geliebten Schatz zu unterstützen.
 

Wir hatten uns für heute zum Shoppen verabredet, für heute Morgen. Für den frühen Morgen. Etwas, das ich nicht wirklich gut leiden konnte. Es war gleich acht Uhr und eigentlich hätten wir heute ausschlafen können. Ich dachte sehnsüchtig an mein schönes warmes Bettchen, welches nun bestimmt weinte, weil ich so früh aufgestanden war.
 

Aber nein Uruha wollte morgens shoppen gehen. So früh wie nur möglich. Und so hatte ich mich heute morgen todmüde aus dem Bett gekämpft und mit Schrecken bemerkt, dass ich trotzdem zu spät dran war. Dabei hatte ich meinen Wecker schon auf ganz früh gestellt. Aber der Kommentar meiner Mutter hatte mir auch meine daraus resultierende Ausrede für Uruha sofort ausgeredet. In dem sie einfach ganz cool meinte. „Anscheinend war es dann wohl nicht früh genug.“ Und so versuchte ich überall Zeit zu sparen. Ich frühstückte nicht richtig, verzichtete auf ein auffälliges Styling und rannte(!) sogar zu Bahn. Aber leider half das alles nichts, ich war trotzdem immer noch eine viertel Stunde zu spät.
 

Ich hatte erwartet, dass Uruha wieder die beleidigte Diva spielen würde. Und mir mein Leben heute Morgen zur Hölle auf Erden machen würde, aber dass tat er nicht. „Okay. Dafür dass du heute zu spät bist, musst du dich um Aoi-chan kümmern.“ eröffnete er mir ganz cool. „Zu hause wollte ich ihn nicht lassen. Aber beim Kleider anprobieren kann ich ja nicht darauf aufpassen, was er so tut. Er ist ein richtiger kleiner Schlingel... genau wie du...“, mit diesen Worten drückte er mir seine Spinne in die Hände. Er hatte es doch tatsächlich fertig gebracht, diesem Tier eine Art Gespann und eine Leine anzulegen. Manchmal fragte ich mich, ob wirklich alles im Kopf meines Schatzes in Ordnung war. Denn bei Dingen wie diesen zweifelte ich daran. Und damit nicht genug. Die Spinne war auch passend zu Uruhas Schwarz violetten Oberteil eingepackt. Jedes der Spinnenbeine steckt in schwarz Violetten langen Socken und auch der Hinterleib war eingepackt und sogar einen Schal hatte das Tier an. „Nachher verkühlt sich der Kleine noch...“, gab Uruha zur Antwort. „Sieht doch schick aus, oder? Ich hab zwei ganze Abende daran gesessen um dieses Schicke Outfit für meine Spinne zu nähen.“ Ich war in einem Zustand zwischen sprachlos und laut auslachen. Und so machte ich meinen Mund nicht auf, sonst hätte ich Uruha total ausgelacht, aber das wollte ich nicht. Denn dann wäre er wirklich böse auf mich geworden.
 

Nach einer Weile traute ich mich, dann doch wieder zu sprechen und wollte erfahren was mich heute erwartete. „Okay, welche Läden willst du unsicher machen, damit wir ein paar hübsche Sachen für dich finden, die dich zur schönsten Frau der Welt machen werden?“ Ich wusste gar nicht wo man so Klamotten für Mädchen her bekam. Ich war ja keins und ich hatte keine Freundin und mit meiner Mutter ging ich auch nicht einkaufen. Ich war ja nicht verrückt! Schon gar nicht, wenn es um ihre Kleidung ging. Da hatten sie und Uruha etwas gemeinsam. Die beiden würden bei dem Familientreffen das A-Team des Shoppings bilden.
 

Des weiteren mussten die Kleidungsstücke nicht nur einfach für Mädchen sein, was vielleicht das Schwierigste war, sie mussten Uruha auch noch so aussehen lassen wie ein Mädchen. Uruha war zwar schmal, aber trotz allem nicht wie eine junge Frau gebaut. Und er war groß, zu groß für eine normale japanische Frau. Aoi wäre da besser für geeignet gewesen, auch wenn er ebenfalls groß war, sein Körperbau war noch etwas mehr, der eines Mädchens. Und er hatte, wenn er wollte eine mädchenhaftere Art. Das kam aber immer nur dann zum Vorschein, wenn er Uruha nach äffte. Mit mir wäre es wohl auch einfacher gewesen und wenn ich gekonnt hätte, dann wäre ich über meinen Schatten gesprungen und hätte für eine Woche Mädchenkleidung getragen. Aber Uruha musste dies tun. Und so konnte ich nichts anderes tun, als ihn in allem zu unterstützen was er vorhatte. Auch wenn ich dafür früh aufstehen und Babysitter für eine Spinne im Winterdress spielen musste.
 

Er nahm meine Hand und lächelte mich an. „Wir finden schon ein paar tolle Sachen...“ Es klang wie eine Kampfansage. Nicht nach einem entspannten +wir schauen mal, was man hübsches finden könnte...+ Mir war jetzt schon klar Uruha war seltsam gelaunt und ich musste damit klar kommen und mich damit auf Stress und komische Aktionen gefasst machen. Und so machten wir uns auf den Weg zu seinen Lieblingsgeschäften. Diese waren gerade erst dabei zu öffnen. Ich betrachtete Aoi-chan, er war bestimmt genau so müde wie ich auch. Wahrscheinlich hätte er auch am liebsten noch viel länger geschlafen. Aber das konnte er ja jetzt tun, wenn er wollte. Denn ihn würde Uruha ja sicherlich nicht nach seiner Meinung fragen.
 

Und Shoppen gehen war über dies nicht gerade die Lieblingsbeschäftigung dieser Spinne. Aber sie schien Uruha abgöttisch zu lieben, wenn Spinnen so etwas konnten. Aoi-chan lief Uruha immer hinterher, wenn wir bei ihm zu hause waren. Auch wenn Aoi-chan mal mit zu mir kam. Aber er hatte so viel Taktgefühl uns in Ruhe zu lassen, wenn wir uns miteinander beschäftigten. In diesem Punkt hatte er die Spinne gut erzogen. Oder meine Oma hatte Aoi-chan gut erzogen. So genau konnte ich es dann doch nicht sagen.
 

Uruha hatte sich schon einen Plan zurecht gelegt, wie wir unsere Shoppingtour zu einer erfolgreichen Shoppingtour machen würden. Ich wäre einfach von Geschäft zu Geschäft gewackelt und hätte gehofft etwas zu finden. Aber ich war ja auch nicht der Einkaufs-Weltmeister Uruha. Dieser hatte einen Plan. Er betrat einen seiner favorisierten Läden und sah sich dann um. Er sah eine junge Frau bei einem Kleiderständer stehen. Sie hängte gerade Winterjacken auf. „Verzeihung...“ begann mein Schatz. Die Frau drehte sich um. Sie sah nicht schlecht aus dachte ich so bei mir. Und das gleiche schien sie von Uruha zu denken. Sie musste wohl neu hier sein. Sonst hätte sie sicherlich gewusst, dass Uruha eigentlich kein Interesse an Frauen hatten. Davon abgesehen war er vergeben. Und zwar an MICH!!! Ich hielt Aoi-chan fest und versuchte so zu tun als sei es das Normalste auf der Welt und als würde es mich total kalt lassen, mit welchen Blicken sie meinen Schatz musterte. Aber am liebsten hätte ich Aoi-chan auf sie losgelassen. Die Spinne merkte wohl wie angespannt ich auf einmal war und ich sah wie sie sich langsam regte. Aber ich hielt die Leine fest, damit Aoi-chan sich nicht verselbständigen konnte.
 

Ich wurde schon fast eifersüchtig, als ich sah wie Uruha die Blicke erwiderte. Warum tat er bitte schön so was? Sie wurde etwas rot und kicherte dann dämlich. Ganz ehrlich ich habe nichts gegen hübsche Frauen, auch nichts wenn sie verdammt gut aussehen. Aber wenn sie denken, sie könnten MEINEM FREUND schöne Augen machen, dann konnte ich sie nicht nur NICHT leiden, sondern dann hasste ich sie.
 

„Nun die Sache ist nicht ganz einfach.“, setzte Uruha erneut zum Sprechen an. „Ich habe eine Wette verloren und muss nun eine Woche lang in Frauenkleidern herumlaufen.“, er seufzte schwer. Als würde ihn das alles hier Überwindung kosten.
 

„Aber ich denke ohne eine Frau sind wir in dieser Sache aufgeschmissen. Schließlich will ich mich nicht lächerlich machen, sondern auch in Frauenklamotten gut aussehen. Ist doch klar. Ich will mich nach dieser Woche auch noch unter Leute trauen können.“ Die Frau war sofort bereit uns, wohl eher Uruha, zu helfen und führte uns zu einer Umkleidekabine. Von mir nahm sie keinerlei Notiz, wahrscheinlich hatte sie bemerkt, dass ich sie nicht leiden konnte. Dann musterte sie Uruha mit fachkundigem Blick, aber viel zu lange. Sie flötete „Ich suche hübsche Sachen heraus, die auch mit ihrer Statur vereinbar sind.“ und verschwand dann mit einem Honig-süßem Lächeln, welches ich ihr am liebsten, mit einem kleinen Hinweis auf Uruhas sexuelle Orientierung, von den Lippen gewischt hätte. Aber ich hielt den Mund. Uruha wollte sicherlich seinen Charme spielen lassen, um die besten Klamotten zu finden. Aber ich war trotzdem eifersüchtig und meinen Freund konnte ich das ja wohl fühlen lassen. „Wehe sie fragt dich nachher noch nach einem Date...“, zischte ich böse. Doch Uruha lächelte mich nur zufrieden an und pattete mich dann auch noch, als sei ich ein kleines Kind. „Ach komm schon Schatz, als ob jemand an dich herankommen könnte.“ begann er. Ich war halb und halb dabei ihm zu verzeihen. Aber seine nächsten Worte machten mich wieder etwas sauer. „Schon alleine deine Gesichtsausdrücke, besonders, wenn du eifersüchtig bist, sind schon sehr süß und ganz einmalig. Schon alleine deshalb kommt keiner an dich ran.“
 

„Wenn du nicht aufpasst...“ grummelte ich jetzt wieder ziemlich angepisst, nicht mehr bereit zu vergeben. „...dann wirst du gleich den Gesichtsausdruck aus nächster Nähe sehen, den ich habe, wenn ich jemanden umbringe und auch noch Spaß dabei habe.“ Da hielt Uruha lieber seinen Mund und wartete brav bis die Verkäuferin wieder kam. Ich konnte auch schwierig sein, wenn ich wollte. Und die Situation war wirklich etwas angespannt. Und langsam wurde mir klar, es lag nicht an dem Einkaufen, dass Uruha so seltsam drauf war. Normalerweise liebte er Shoppen. Selbst wenn er Sextoys kaufte, oder vielleicht gerade wenn, war er immer bester Laune. Auch wenn er nur so Essen kaufte. Meine kleine Diva liebte es Geld auszugeben und zwar nach seinen Vorstellungen. Egal was es war. Aber heute war es nicht so. Ich wollte ihn fragen was los war, als die Verkäuferin kam. Und er ihr wieder ein strahlendes Lächeln schenkte. Die junge Frau hängte alles auf eine Kleiderstange neben mich. Ich betrachtete die Kleidungsstücke.. „Ich werde sowieso noch mal die engere Auswahl mit Kai und Aoi vornehmen.“, sagte Uruha, als er mit den Fingern über die verschiedenen Stoffe fuhr und dann schließlich ein paar Sachen heraussuchte.
 

Ich sah Uruha beleidigt an. „Warum bin ich dann überhaupt mitgekommen, wenn du meine Hilfe nicht brauchst... Und dann auch noch so scheiße gelaunt bist?“, murrte ich. Uruha drehte sich herum. „Wer hat gesagt, dass ich deine Hilfe nicht brauche. Jemand muss doch die ganzen Taschen schleppen.“ Hatte er es heute wirklich darauf angelegt mich dafür leiden zu lassen. Ich knurrte und sah Aoi-chan an. Dieser saß ruhig auf meiner Hand. Uruha verschwand dann in der Umkleide. Warum machte es Uruha bitte schön etwas aus Mädchen-Klamotten zu tragen? Er lief doch eh eigentlich immer wie eine Transe herum.
 

Aber ich wollte nicht, dass er sich unwohl fühlte. Wenn er es absolut nicht wollte, dann würde ich meinen Eltern eben sagen, dass es nicht ging. Das meine Familie halt wissen sollte von Anfang an, dass Uruha ein Typ war und ich schwul! Und ich war immerhin mit dieser Situation verdammt glücklich, immerhin liebte ich meinen Schatz über alles.
 

Aber ich wusste nicht, wie ich es sagen sollte. Ich ging zu der Umkleide und zog an dem Stoff. Uruha sah mich an. „Ist was?“, fragte er und schloss den letzten Knopf einer Bluse. „Ehm... wenn... also...“, stotterte ich. Ich musste mich jetzt zusammen reißen und einfach mal klar Text reden! „Scheiße, Uru, wenn du das nicht tun willst, dann lass es bitte einfach. Ich will dich dazu nicht zwingen. Dann erfährt meine Familie eben jetzt schon alles. Ich kann sie sowieso nicht sonderlich gut leiden. Und du bist mir viel viel wichtiger als irgendwelche Idioten... die sich meine Familie schimpfen.“ sagte ich ernst. „Ich will nicht, dass unsere Beziehung darunter leidet.“
 

Auf einmal lächelte er mich zärtlich an und ich merkte wie die angespannte Stimmung fürs Erste verflog. „Ist schon okay, ich steh das durch, für dich. Du bedeutest mir doch alles mein Schatz. Ich will, dass du glücklich bist. Und deshalb werde ich mir jetzt ein paar schöne Sachen suchen, damit du dich nicht für deine Freundin schämen musst, okay? Davon abgesehen wird es sicherlich sehr lustig werden.“ Ich nickte und setzte mich wieder brav auf meinen Platz. Jetzt fühlte ich mich auf jeden Fall schon viel besser.
 

Uruha zeigte mir ein paar Oberteile und fragte mich nach meiner Meinung. Ich gab ehrlich meine Meinung zum besten. Aber ich musste ihn auch etwas ärgern, beschloss ich. Denn Uruha fragte zwar Andere nach ihrer Meinung, aber am Ende tat er doch immer, dass was er selber wollte. Egal gegen wie viele Meinungen er sich da durchsetzten musste. Und so packte ich eine verdammt widerliche und Geschmacks verirrte Bluse in die Tasche mit den Sachen, die Uruha mitnehmen wollte. Ich hoffte, er würde sie nicht finden. Zum Glück hatte Uruha drei Blusen und vier Shirts gefunden. Deshalb fiel es gar nicht so sehr auf, dass dort noch diese Beleidigung für die Augen drin lag.
 

Als wir zur Kasse gingen lenkte ich Uruha ab und so bemerkte er das Oberteil auch dort nicht. Das würden dann Kai und Aoi für ihn bemerken. Und hoffentlich würden sie denken, dass Uruha dieses Teil ausgesucht hatte. Und es ihn nie wieder vergessen lassen. Ich nahm die Tasche und wir verließen den Laden.
 

Danach gingen wir in den nächsten Laden. Es war wieder das gleiche Spiel Uruha suchte sich wieder einen Angestellten und ließ sich Kleidungsstücke zeigen. Uruha schleppte mich noch in acht verschiedene Läden und kaufte dort Röcke, Blusen, Pullover, eine Jacke und einen Mantel, zwei Paar flache Schuhe, Tops, Strümpfe und Strumpfhosen und kurze Hosen, die ich persönlich ziemlich geil fand. Darin wollte ich ihn wirklich viel, viel öfters sehen.
 

„So viele Sachen brauchst du doch gar nicht...“, sagte ich immer wieder, wenn er ein weiteres Teil seiner Mädchenkleiderkollektion zuführte. Aber Uruha war in einer Art Kaufrausch. Das musste man einfach überstehen. „Ts was hast du schon ne Ahnung. Mann muss auf ALLES vorbereitet sein. Und zwar gut vorbereitet sein. Ist doch klar! Sonst geht das gar nicht. Und zu guter Vorbereitung gehört nun mal für jede Situation das passende Outfit, schließlich muss alles seinen Style haben. Selbst beschissene Situationen sind zu überleben, wenn man ein stylisches Outfit hat. Wer weiß, was deine Verwandten alles vor haben. Und was ich alles ertragen werde müssen. Besonders was deine Oma angeht. Abgesehen davon brauche ich noch einen Yukata... oder besser zwei.“
 

Ich sah ihn an. „Wird das nicht n bisschen kalt?“, fragte ich ihn besorgt. „Ts... jetzt erklär du mir mal, ohne dass ich mich dabei tot lache und du auch, du könntest einen Kimono binden. Und zwar so...“ seine Augen funkelten mich an. „...dass deine Oma damit zufrieden ist. Wenn du das kannst, kaufe ich mir Kimono. So'n Yukata bekomme ich ja noch irgendwie gebunden. Das ist ja nicht soo schwer, aber einen Kimono... Davon abgesehen ist es viel einfacher etwas falsch zu machen beim Kimono. Deine Oma wird bestimmt von einem Kimono erwarten, dass er der Situation und der Jahreszeit angepasst ist, und natürlich meinem Alter entspricht. Und natürlich muss er auch noch Traditionell sein. Als ob ich Ahnung von so was hätte. Ich könnte zwar sicherlich einiges durch mein ausgesprochenes Modebewusstsein retten, aber nicht alles. Und du hast doch noch weniger Ahnung als ich!“ Ich hob ja schon meine Hände und ergab mich. Er hatte recht. Ich hatte von so was keine Ahnung. Aber ich war ja auch keine Frau.
 

„Aber Schatz, dann musst du da drunter etwas warmes tragen. Ich will nicht, dass du krank wirst.. Das will keiner. Immerhin will ich doch Silvester mit dir verbringen, unser aller erstes Silvester als Paar...“, er lächelte mich süß an und zog mich in seine Arme. „Du bist so süß, weißt du das, Ruki?“, seine Stimme klang so zärtlich. Ich strich ihm über die Wange. „Ich weiß, dass du hier ein riesiges Opfer für mich bringst, okay?! Und ich würde das gleiche auch für dich tun Schatz. Ich hoffe, dass ich für uns beide auch einmal etwas so großes Tun kann.“ Er strahlte mich verliebt an und küsste mich dann kurz, ehe wir uns dann in das letzte Geschäft begaben.
 

Doch auch einen Yukata finden war nicht so einfach, wie man sich das vorstellte. Im Gegenteil. Es war eher schwer. Die Yukata waren so bunt und farbenfroh. Ich mochte es sie anzusehen, aber ich hatte keine Ahnung, was zu Uruha passte. Doch er probierte einige an und dann fanden wir schließlich doch etliche, die ihm gut standen. Uruha suchte drei Yukata aus, die ihm am meisten gefielen. „Wie gesagt die Feinheiten, nehme ich mit Aoi und Kai vor und zwar jetzt. Da es für dich eine Überraschung sein soll, welche Dinge ich jetzt dann tatsächlich anziehe und welche ich verschenke, oder sonst was damit mache, kannst du nicht dabei sein.“ eröffnete er mir. Aber ich musste mir eingestehen so traurig war ich darüber nicht. Denn es war sicherlich noch viel schwieriger sich nun endgültig entscheiden zu müssen. Von daher sollten da schön Aoi und Kai ihren Kopf für hinhalten. Ich würde mich gleich zu Hause um mein Zimmer kümmern und darum das Uruha sich wohl fühlte, wenn er bei mir war. Dann musste ich noch meiner Oma von dem Plan erzählen, damit sie sich nicht verplapperte. Das wäre sicherlich nicht so gut gewesen. „Gut, mein Engel...“, sagte ich. „Dann mach dir noch einen schönen Nachmittag und ich werde mich darum kümmern, dass es dir an nichts fehlt wenn du bei mir bist...“
 

Kai
 

Ich versuchte über den Haufen von Tüten hinwegzusehen, welche Uruha einfach auf mein Bett geschmissen hatte. Ich hatte auf dem Bett gelegen und damit gerechnet, dass Uruha uns die vier, fünf netten Teile zeigen wollte, welche er sich heute Morgen gekauft hatte. Aber dem war nicht so gewesen. Er war mit sage und schreibe sechzehn vollen Tüten an gedampft. „Ruki hat einfach kein Auge für das perfekte Detail was Frauenklamotten angeht...“, teilte mir Uruha gerade mit und betrachtete sich in meinem großen Spiegel. „Und es soll eine Überraschung für ihn sein, welche der Klamotten ich nun nehme.“ „Und deshalb muss ich jetzt her halten....“, grummelte ich. Uruha sah mich beleidigt an. „Was heißt bitte schön herhalten. DU hast die große EHRE, mich bei MEINER Kleiderwahl zu unterstützen, in beratender Aktion tätig zu sein. Genau wie Aoi.“ Alles klar, wenn Uruha das natürlich so sah. „Was hast du denn alles gekauft?“, fragte ich um einen Anfang zu finden. Es waren einfach zu viele Tüten. Und etwas sagte mir schon, dass es Stunden dauern würde, bis endlich alles durchgesehen und bewertet war. Deshalb wollte ich jetzt anfangen, immerhin hatte ich noch andere Dinge vor.
 

Ich schob einige Tüten von meinem Bett und sah Aoi-chan in einer Tüte sitzen. Ich stellte die Tüte vorsichtig auf den Boden. Ich wollte nicht das dem kleinen Tier etwas passierte. „Alles...“ Uruhas Augen funkelten und ich durfte mir jetzt zusammen reimen was Uruha mit +ALLES+ meinte. „Uhm... alles. Gut, das ist schon mal ein Anfang.“, versuchte ich mir selber einzureden und sagte es laut. „Was bezweckst du mit dem Haufen Mädchenklamotten eigentlich? Die Verwandten von Ruki bleiben doch nur ne Woche, oder so. Du hast gerade mehr Klamotten gekauft, als manche Mädchen im Schrank haben.“
 

„Ruki und ich haben beschlossen, dass ich erst mal seine Freundin sein werde, damit es einfacher für seine Familie ist mich ins Herz zu schließen. Sollte das dann nach kurzer Zeit geklappt haben, können wir ihnen sicherlich eröffnen, dass ich keine schöne, junge, intelligente Frau bin.“ er machte eine theatralische Pause und schien vergessen zu haben, dass ich sehr wohl wusste, dass er ein Mann war. „Sondern ein schöner, junger, intelligenter Mann.“, schloss die Diva. Er sah recht zufrieden mit seinem Plan aus. Ich wusste nicht, ob es ganz so reibungslos klappen würde, wie er es sich vorstellte.
 

„Okay... aber... ehm... na ja.. definiere mir bitte kurze Zeit.“, sagte ich dann. Vielleicht konnte man Uruha ja doch dazu bringen, seinen Plan noch mal zu überdenken und noch etwas zu verändern, etwas zu verfeinern. Und vorallem weniger Klamotten in diesen Plan einzubauen. „Na ja also ich hab mir jetzt für zwei Tage Klamotten gekauft... Und denke ich bin damit auf alles vorbereitet, auf jedes Ereignis was so kommen könnte.“ Aoi trat ein und sah mich fragend an. „Meint er das ernst..“, flüsterte er mir ins Ohr. Ich sah die sechzehn Tüten auch ungläubig an. Das sollte nur für zwei Tage sein? Ich nickte. Uruha meinte es ernst, denn solche Wahnsinnsaktionen passten nur zu ihm!
 

Warum waren Aoi und ich eigentlich so dumm gewesen und hatten uns dazu überreden lassen Zuschauer einer kleinen Modeschau mit zwei, drei Outfits zu werden. Und dann auch noch bei mir zu Hause, wo ich nicht mal flüchten konnte. Da ich immer noch krank war und das Haus unter keinen Umständen verlassen durfte, war es jedoch die einzige Möglichkeit meine Freunde zu sehen. Das war so was von ätzend. Jedoch hatte sich mein Freund für den Abend angekündigt. Aber davon sagte ich nichts. Ich wollte nicht wieder einen Vortrag von Uruha hören, wie ungesund Outdoor-Sex doch war, wenn man nicht gesund war. Als ob man dafür ihn bräuchte, um das zu wissen. Aber ich bereute es nicht. Uruha schmollte nur immer noch, weil er es verpasst hatte.
 

Ich hätte kotzen können, irgendwie war mir gar nicht nach Modenschau zu Mute. Aber ich biss die Zähne zusammen. Jede Freundschaft wurde mal auf eine harte Probe gestellt, die mit Uruha gut fünf mal die Woche. Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen, während Uruha die ersten Tüten auspackte und die Kleidungsstücke auf meinem Bett, dem Sofa und auch auf dem Boden verteilte.
 

„Also mal ehrlich Aoi-chan....“ Ich sah, dass die Spinne gerade dabei war den Kuchen in Beschlag zu nehmen, der auf Uruhas Teller noch übrig war. Manchmal hatte ich das Gefühl Uruha kam nur zum Kuchen essen zu mir. „Frisst das Vieh Kuchen?“, fragte Aoi, der sich immer noch nicht damit abgefunden hatte, dass die Spinne genau so hieß wie er. Mal ganz davon abgesehen, dass er Spinnen eigentlich überhaupt nicht leiden konnte und sich total vor diesen ekelte.
 

„Sie ISST alles was lecker ist. Ist doch klar. Sie ist schließlich mein Tier. Und meine guten Eigenschaften färben auf sie ab.“ Er strahlte Stolz wie ein Vater, der über sein Kind sprach. Ich seufzte. Uruha war nicht mehr zu helfen. Das war klar, an einem schönen Sommertag hatte sich sicherlich sein normal denkendes Hirn verabschiedet und den wirren und verqueren Gedanken freie Bahn gelassen. Und das hatte sich bis heute nicht geändert. Wahrscheinlich würde sich da nie wieder etwas dran ändern.
 

Uruha begann mit einem Yukata. Ich fand die Farben schön. Irgendwie passten sie zu Uruha. Es war ein dunkelblauer Stoff, wie tiefes Wasser, ein paar dezente rote Ahornblätter zierten den Stoff. „Ich steh voll auf Momiji...“, sagte Aoi bewundernd. „Ich finde diese Blätter verdammt schön und freue mich deshalb immer auf den Herbst.“ Er stand auf um Uruha dabei zu helfen, diesen schönen Yukata anzuziehen. Der Obi war sehr schlicht. Er stand Uruha wirklich gut. „Den musst du auf jeden Fall nehmen, wenn du mit Rukis Oma einkaufen gehst.“ Aoi und ich grinsten uns an. Uruha versuchte es mit Fassung zu tragen. Es blieb ihm auch nichts anderes übrig. Wahrscheinlich würde er sich mit der ganzen weiblichen Verwandtschaft ohne Ruki rumschlagen müssen. Und dann konnte Uruha nicht die kleine Diva sein, die er so gerne raus hängen ließ. „Wenn ich diese Person endlich für mich eingenommen habe. DANN wird keiner mehr was dagegen haben, wenn ich Ruki heirate...“ Uruhas Augen leuchteten wieder. Und man konnte förmlich sehen, wie er schon an die Hochzeitsvorbereitungen dachte.
 

„Na dann, mach das doch mal eben..“, sagte Aoi und grinste. Uruha musste es erst mal fertig bringen die Alte Dame davon zu überzeugen, dass er der beste und einzige Mann für ihren Enkel war und kein Versager und Nichtsnutz. „Also den hier nimmst du auf jeden Fall, sonst wirst du Ruki niemals heiraten können!“, beschloss ich und packte das erste ausgewählte Kleidungsstück wieder in seine Verpackung. Wir wählten noch einen weiteren Yukata aus. Den dritten fanden wir alle drei viel zu aufdringlich. Er wurde weggelegt.
 

Danach nahmen wir uns die Oberteile vor. Wir hatten uns einen Plan zurecht gelegt. Zuerst die Oberteile, dann die Hosen und Röcke. Und wenn wir dann noch die Nerven hatten, würden wir schon das eine oder andere Outfit zusammen stellen. Wir gingen die Oberteile durch, die meisten waren auch gut, bis Uruha ein grell pinkes hervor zauberte. Dieses Oberteil war einfach nur grässlich. Ich wusste nicht, wo man so etwas her bekam. Mir tat alleine beim Hinsehen schon das Herz weh und mein modebewusster Verstand wollte sich in eine Ohnmacht verabschieden. Aber ich Atmete tief durch und versuchte Uruha klar zu machen, das dieses Oberteil ein NO GO war.
 

„Also wenn du dich von Ruki scheiden lassen wolltest. Dann würde ich dir dringendst empfehlen dieses Oberteil zu nehmen, aber bevor du dich scheiden lassen kannst musst du ihn erst mal heiraten. Also leg es lieber weg. Am besten sofort in die Mülltonne.“ „Aber ich fand die Farbe so nett...“ sagte Uruha. Ich verdrehte die Augen. Diese Farbe war eine Beleidigung. Ich erhob mich und wollte ihm das Oberteil wegnehmen. Doch er zog es weg und presste es an seine Brust.Ich sah, dass Uruha dabei war zickig zu werden. Man konnte es an seinen Augen sehen. Wenn er erst einmal pissig war, dann war alles zu spät. Aber jetzt konnte man es noch abwenden. Aoi bemerkte es auch und er zog die Notbremse.
 

„Er wird sowieso immer nur das tun, worauf er gerade Lust hat... und nimmt die Farben, die er gerade nett findet.“, murrte Aoi. Ich stieg sofort ein. „Genau... und uns dann voll nerven mit Modenschau und so weil Ruki keine Geduld hat und es ne Überraschung mit perfekten Outifts für ihn sein soll. Und weil er alles richtig machen will. Wenn du eh nicht auf uns hörst Uru, warum bist du dann hier?“, fragte ich ihn. Das half, er legte das pinke Oberteil weg und Aoi schnappte es sich gleich und packte es in die NO GO Tüte. Welche wir irgendwelchen Bedürftigen geben würden.
 

„Zum Glück musste er sich nicht noch andere Unterwäsche kaufen...“, sagte Aoi. Ich grinste. „Also ganz ehrlich... ich kenne keinen, der mehr rosa Unterwäsche, oder welche mit und aus spitzen Stoff hat als Uruha. Besonders nicht solch komische, die dann noch mit Strasssteinchen und so besetzt ist.“ Wir hatten es uns nach so viel Klamotten ansehen verdient Uruha etwas zu ärgern. „Das ist TOP MODISCH, ja?!“ keifte uns Uruha an. „Und vor der Familie von Ruki werde ich ja wohl nicht Strippen müssen. Also geht sie meine hübsche Unterwäsche sowieso nichts an. Und euch beide eigentlich auch nicht! Schon mal was von Privatsphäre gehört?“
 

Ich brach in schallendes Gelächter aus und hätte mich wohl tot gelacht, wenn ich nicht unbedingt meine Meinung dazu hätte sagen wollen. „Was... hat...Aoi hat er gerade wirklich...“ Dieser nickte einfach nur, da er vor Lachen auch nicht sprechen konnte, ihm liefen die Tränen über das Gesicht und er konnte nicht aufhören zu lachen. „Er.... er will... dass wir sein Privatleben akzeptieren...“ Uruha sah mich böse an. Als ich mich endlich beruhigt hatte, konnte ich ihm auseinander setzten, warum sein Satz für solch eine Heiterkeit gesorgt hatte.
 

„Ich bitte dich, du wolltest Aoi und mich doch beide Zwangsverkuppeln, damit wir endlich Sex haben. Und du dich vor aller Welt rühmen konntest, auch noch die letzten Jungfrauen in deinem Freundeskreis beseitigt zu haben. Jetzt reden wir hier über deine Unterwäsche und du maulst rum...“ Aoi ging noch einen Schritt weiter. „Und was ist mit den ganzen Sex Toys, die du alle für uns gekauft hast und uns dann noch in aller Öffentlichkeit vor Publikum überreicht hast. Haben wir kein Recht auf Privatsphäre?“
 

„Ihr kleinen Anfänger habt doch noch keine Ahnung von so was...“ gab Uruha zurück. „Davon abgesehen würdet ihr, so wie IHR ausseht doch nie in einen anständigen Sexshop rein gelassen. Ihr habt mir ja nie die Möglichkeit gegeben, euch im angemessenem Raume Nachhilfe in solchen Dingen zu geben.“ Aoi verdrehte die Augen. „Unser Sex ist einfach besser als deiner. Ich meine, wir müssen nicht an Sex Toys denken... deshalb brauchen wir keinen Sexshop.“ Uruha wollte nun sein ganzes privates Sexualleben offen legen nur um zu beweisen, dass er das BESTE weit und breit hatte. Aber ich hatte dafür jetzt keinen Nerv und wollte heute Abend einen ruhigen und entspannen Abend mit meinem Schatz verbringen. Und so griff ich wahllos nach einem Stapel Kleidungsstücken und hielt das erste davon hoch.
 

„Okay was haltet ihr von diesem bezaubernden Miniröckchen hier...“, fragte ich fast schon panisch. Ich warf es Uruha zu und dieser betrachtete es einen Moment lang, so als könne er sich nicht daran erinnern es gekauft zu haben. Er zog diesen Minnirock an und er stand ihm verdammt gut. Wenn ich Ruki wäre, würde ich Uruha dazu bringen öfters in so was rum zulaufen. Der andere Rock stand ihm überhaupt nicht. Als wir über die Röcke sprachen kam Aoi noch ein Gedanke.
 

„Was ist mit einer Schuluniform?“, fragte der Schwarzhaarige und sah uns beide an. „Ich meine ein Tag ist noch Schule und da musst du natürlich in Schuluniform herumlaufen. Sonst ist der ganze Plan ja dahin.“
 

Uruha lächelte. „Wenn ihr jetzt schon so neugierig seid...“, er tat geschmeichelt. Und ging dann ins Badezimmer mit einer unscheinbaren Tüte. Er wollte es wohl besonders spannend machen. Aber auf so was hatte ich gewartet. Aoi auch. Wir sahen ganz schnell die Tüten durch. Hatte Uruha uns alles gezeigt? Wir mussten alle peinlichen Oberteile verschwinden lassen, die Uruha in seinem Kaufrausch gekauft hatte. Wir gingen auch die Stapel der Kleidungsstücke auf dem Boden dem Bett und dem Tisch durch. Uruha hatte recht gehabt. ER hatte wirklich ALLES gekauft. „Sag mal kannst du mir sagen, wie man mit so einem Shirt hier bitte schön Vertrauens erweckend rüber kommen soll.“, fragte ich Aoi. Welcher gerade den letzten Stapel mit Overknees durch ging. Und checkte ob eine Farbe dabei war, die ein absolutes NoGo war.
 

Ich hob einen Albtraum hoch. Es war eine violette Bluse an sich ganz hübsch wenn man von den Neon grünen Totenköpfen absah, die das ganze Zierten. Es sah einfach absolut dämlich aus. Viel zu knallig, viel zu grell, viel zu übertrieben hell. „Bestimmt hat das Ruki ausgesucht. Solche großen Modesünden würde Uruha doch nie begehen.“ erwiderte Aoi nachdenklich. „Vielleicht doch.“ gab ich zu bedenken. „Er ist verliebt über beide Ohren. Er wird gerade zu einer Transe, damit er mit Rukis Familie klar kommt, vielleicht hat es durch die rosarote Brille ja ganz anders ausgesehen.“, gab ich zu bedenken. Aber es musste weg, da waren wir uns einig. Und zwar schnell. So packten wir alle Kleidungsstücke, die wir unpassend fanden in eine Tüte, welche wir einfach in meinen Schrank taten. Diesen schloss ich noch schnell ab. Es würde Uruha schon nicht auffallen. Ansonsten würden wir ihm schon einreden, er habe die Sachen alle selber ausrangiert. „Wenn alles vorbei ist, werden wir Uruha mit seinen modischen Fehltritten quälen...“, meine Augen leuchteten und Aoi schien auch begeistert von diesem Vorschlag. „Ich bin dabei...“
 

Kaum waren wir fertig erschien Uruha im Zimmer und mir verschlug es die Sprache denn er sah nicht mehr aus wie Uruha. Es war nicht mehr Uruha. Er sah aus wie ein Mädchen. Er sah auf einmal wirklich wie ein Mädchen aus. Er trug die Schuluniform von unserer Schule, allerdings war es die für Mädchen. Und man konnte es nicht anders sagen. Sie stand ihm. Aber er schien nicht zufrieden damit zu sein. Denn er lächelte uns eher scheu an. Und schien sich seiner Sache nicht so sicher zu sein. Was absolut untypisch für unseren Freund war. „Das sieht doch gut aus, darin siehst du echt aus wie ein Mädchen. Am besten läufst du nur in Schuluniform herum.“, nahm mir Aoi die Worte aus dem Mund. „Uhm... wirklich... in der Tat...“, murmelte Uruha und einen Moment lang sah ich etwas in seinen Augen, was ich nicht deuten konnte. Es war eine Mischung aus tiefstem Unwillen, Schmerz und Abneigung, ja fast schon Ekel.
 

„Ist etwas.“, fragte ich ihn besorgt. Aber Uruha schüttelte den Kopf. „Iie, es ist nichts.“ Dann strahlte er wieder. „Ist es nicht hübsch...“, er drehte sich herum. Und wir konnten ihn von allen Seiten bewundern. „Also es ist so, dass die Familie vormittags ankommt. Ruki und ich sollten spätestens so gegen vier Uhr da sein. Wenn wir uns beeilen, können wir zu mir gehen und da ziehe ich mich dann um und dann gehen wir zu Ruki. Und diesmal werde ich auch Rukis Oma beeindrucken. Sollte das nicht klappen, ich habe Aoi-chan und ich werde ihn benutzen.... nicht wahr Schatz?“, er sah sich um und seine Spinne kam doch tatsächlich zu ihm gelaufen. Er nahm sie hoch und drehte sich noch mal im Kreis. „Also wenn ich bei Rukis Oma nicht punkten kann, was ich bezweifle, dann musst du rum schleimen okay... aber von wegen, Uruha kümmert sich jah sooooo gut um mich. Und ich habe ihn soooo lieb. Alles klar?“ Er setzte sich die Spinne auf seine Schulter und betrachtete dann die Tüten. „Okay wir müssen weiter machen, wir haben noch einen langen Nachmittag vor uns.“
 

Ich beschloss noch mal Kuchen zu holen. „Braucht jemand noch ein Stück Kuchen?“, fragte ich. Uruha nickte und Aoi hielt mir seinen Teller hin. Ich ging in die Küche und holte den Kuchen. Uruha war wieder im Bad und zog sich um. „Also in der Schuluniform sah er echt aus wie ein Mädchen.“, sagte Aoi, er war immer noch beeindruckt von dem was er gerade gesehen hatte. Ich war es auch. Ich nickte. „Hai.. aber so was von. Das war fast schon gruselig.“, gestand ich Aoi. Dieser stimmte mir zu. Uruha hatte eine komplett andere Ausstrahlung gehabt, als er diese Uniform angehabt hatte. Nicht nur eine komplett andere Ausstrahlung. Es schien als sei er einfach ein anderer Mensch in dieser Uniform.
 

Als Uruha wieder aus dem Bad kam hatte er schon das nächste Outift an. „Und steht es mir?“, er sah uns erwartungsvoll an. „Also wenn du nicht willst, dass Ruki die ganze Zeit einen Steifen hat solltest du es weglassen... Aber für eure Privaten Zwecke könntest du es gut nutzen..“ Ich grinste. Uruha betrachtete sich. „Ich fand die kurze Hose schick.“ War sein Kommentar. Und in seinen Augen konnte ich den Schalk sehen. Er hatte es wirklich darauf angelegt Ruki etwas zu quälen. „Ich finde sie ist gut Uruha. Lass Ruki ruhig mal was leiden. Immerhin musst du wegen ihm in Mädchenklamotten herum laufen.“ bestärkte Aoi ihn. Also wurde die kurze Hose sowie auch die andere in das Sortiment aufgenommen. Es folgten noch eine kurze Hose und eine längere Hose. Dann kamen wir zu den Socken. Die waren okay, und standen ihm auch alle. Er hatte sich davon abgesehen auch noch Frauenschuhe gekauft. Da er eh schon größer war als Ruki waren sie alle flach, sahen aber ganz hübsch aus. „Kannst du anziehen....“ beschlossen wir am Ende..
 

Als ich auf die Uhr sah war es schon fast halb sieben Abends. Wir hatten fast vier Stunden hier gesessen und uns um Uruhas Sachen gekümmert. „Okay... dann haben wir ja jetzt alles so weit.“, sagte Uruha und packte die ausgewählten Kleidungsstücke alle zusammen in eine große Tasche. Ich war total erleichtert. Uruha hatte nun ordentliche Sachen, und wir konnten nun mit gutem Gewissen sagen, wir hatten Uru unterstützt. „Du kannst die Sachen die wir aussortiert haben erst mal hier lassen ,dann hast du nicht so viel zu schleppen. Und kommst auch nicht auf die dumme Idee sie doch noch anzuziehen.“
 

In drei Tagen war es so weit, dann hatten wir Winterferien und dann würden die Verwandten von Ruki kommen. Ruki litt jetzt schon Höllenqualen und hatte sich einen Plan B überlegt. Wenn absolut alles schief gehen sollte. Doch ein Masterplan war dies nicht gerade. Aber immerhin. Sein Plan bestand darin dass er bei Reita wohnen würde, wenn seine Familie das alles nicht akzeptieren konnte.
 

Ich hatte mich gewundert warum Ruki nicht bei Uruha wohnen würde, doch er fühlte sich dort nicht wohl. Reita hatte es mir am Abend nach der Modenschau erzählt. Das Ruki nicht wirklich gerne dort bei Uruha zu hause war. Wegen Uruhas Vater. Dieser wusste nichts von ihrer Beziehung und es sollte auch so bleiben. Uruha hatte es auch nicht gewollt, er organisierte alles immer so das es nicht bei ihm zu hause statt finden musste. „Mein Vater mischt sich nachher noch in Dinge ein, die ihn nichts angehen...“ Uruha hatte es mit einer Stimme gesagt, die keinen Widerspruch duldete und auch keinen Zweifel daran ließ, dass sein Vater wohl ein Monster sein musste. Uruha hatte ein sehr negatives Verhältnis zu seinem Vater, besonders in letzter Zeit schien es noch schlimmer geworden zu sein, ohne das man etwas dagegen tun konnte. Wir wollten uns zu einer letzten Lage Besprechung Treffen, denn danach würden wir alle viel zu tun haben. Und uns erst richtig wieder an Silvester sehen.
 

Wir trafen uns in einem kleinen Café und besprachen die letzten Dinge, welche geklärt werden mussten. Es wurde beschlossen, dass wir und das Ferienhaus von meinen Eltern am Meer zu nutze machen würden für Silvester. „Also wir treffen uns dann am Tag vor Silvester am besten am Bahnhof. Und bitte Uru es sind drei Tage, die wir weg sind. Versuch es nicht so zu übertreiben mit dem Gepäck, okay?“ Dieser sah mich mit einem vernichtenden Blick an. „Ich übertreibe nie, ich habe immer nur alles dabei was man braucht und was IHR ALLE MITEINANDER immer vergessen würdet, oder einfach deshalb nicht mit habt, weil ihr gar nicht so weit denkt.“ Seine Logik. Ich hatte für jeden noch mal einen Plan gemacht, damit keiner sangen konnte, er hätte keine Ahnung gehabt, wo er genau hin musste und was auf ihn wartete. Ich hatte alles sehr genau aufgeschrieben.
 

Nach unserer letzten Team Besprechung gingen wir dazu über, über Uruhas und Rukis entspannende erste Woche zu reden. Ruki war sehr angespannt, aber Uruha nahm es total gelassen Mittlerweile. Er dachte wohl, sein Plan wäre nicht nur brillant, sondern man könne ihn sicherlich auch noch mal dazu verwenden um die Welt zu erobern. Und ich hoffte er würde sich dabei nicht täuschen.
 

„Also, ihr erzählt uns aber, wenn etwas lustiges passiert und wenn ihr euch geoutet habt...“, sagte Aoi und nahm einen Schluck von seinem Tee. „Am besten nehmt ihr es auf. Ich würde es ja zu gerne sehen...“ und damit war er nicht alleine.
 

Aber ich wünschte den beiden, bei ihrem Vorhaben viel viel viel Glück. Besonders Ruki, denn wenn Uruha eines nicht war, dann einfach. Da konnte man sich anstrengen wie man wollte, Uruha machte es doch immer anders, als man es erwartete. Und das sollte Ruki in dieser Woche mit seiner Familie am eigenen Leib erfahren.
 

TBC...
 

ich entschuldige mich, dass es so lange gedauert hat.... und ich habe nicht mal ne gute entschuldigung...

ich hoffe das chapter ist ne kleine entschuldigung..

goooomen neeee......
 

danke mein liebes Ruki fuers Betan...
 

alles alles liebe yuki



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  CallboyARUKI
2009-10-26T19:54:54+00:00 26.10.2009 20:54
wie immer richtig richtig geil!
ich mag das chapter so gerne!
da ist das chaos ja schon mal vorprogramiert xDDD

<3
Von:  Shimizu-chan
2009-10-18T11:09:28+00:00 18.10.2009 13:09
also ich glaube ja das Uruhas verstand geflüchtet ist und jetzt irgentwo im exil lebt, weil ers es einfach nicht mehr ausgehalten hat mit so nem verrückten menschen in einem körper zu leben, und uru hat bestimmt nie, wirklich NIE auf seinen verstand gehört XDDD
hmmmm, war sonst noch was...
ach ja warum heist die Spinnen eigentlich Aoi-chan, der name is echt süß und so aber warum ausgerechnt aoi, der arme tut mir leid vorallem er hau ja auch angst vor spinnen XDDD
aber wie kriegt man so was hin, alos ich mein des mit den Klamoten und der Leine für die Spinne....
das sieht bestimmt zum schießen komisch aus *grins*
oh man mit solchen freunden hat mans echt nicht leid, dafür is es immer lustig und es wird nie langweilig XDDD
ach so was ich noch fragen wollt, du schreibst ja immer das alle bei Kai zu Hause n eigeness zimmer haben, auf jeden fall Aoi, Ruki und Uru haben die echt so viel geld das die sich so n großes Haus leisten können oder sind das die Zimmer die Kai gehören, also diese zehn zimmer wo jeder seienr Freunde eins hat....
na ja das wollt ich einfach ma wissen *smile*
so jetz feiern wir ne fette party um den ersten teil deiner FF zu feier, alle sind eingeladen alle auch uru, aber er soll sein sexspielzeug zu hause lassen XP
LG
shimi-chan
Von:  sakuya-san
2009-10-11T17:03:02+00:00 11.10.2009 19:03
endlich mals wieder ein neus kap *jubel*
hat wirklich etwas lange gedauert *zwinker*
...ich liebe Aoi-chan...mit den sachen das kann ich mir nur zu gut vorstellen *lach*
hoffe auf weiteres
lg
sakuya
Von: abgemeldet
2009-10-01T14:54:32+00:00 01.10.2009 16:54
alsooooooooooooo
an sich find ich die story und wie es geschrieben ist richtig klasse. ich liebe es wie lustig es bei denen zu geht und wie verrückt uruha ist... aber du hast eindeutig zu viele ideen.
ich frag mich bis heute noch was aus ruki und dem mathelehrer geworden ist. die stelle war so spannend und dann kommt da gar nichts mehr zu. irgendwie hab ich auch die befürchtung, dass du die ganze szene mit den verwandten auch nur knapp anschneiden wirst, weil dir wieder irgendein gedanke kommen wird, den du unbedingt noch einarbeiten musst. viele ideen sind schön und gut, aber zu viele ideen nehmen auch den kern der geschichte.
dazu kommt das drei pairings in einer story schwer zu behandeln sind. man merkt dir an, dass du versucht jedes pairing gleich zu behandeln, aber leider schaffst du das nicht. aoi und tatsurou kommen zum beispiel kaum durch. du schneidest sie zwar an, aber mehr nicht. kai und reita kommen auch immer mehr in den hintergrund. damit bleiben dann nur noch ruki und uruha als hauptpairing über, was ich natürlich über aus toll finde (uruki-fähnchen schwing), aber es ist halt schade für die restlichen paare.
und sorry wenn ich das so sage, aber ich find das neuste kapi etwas sinnlos. es komtm nicht wirklich was bei rum meiner meinung nach. das einzige was durchgekommen ist, dass uruha irgendein problem mit seinem vater und frauenkleidung hat. aber das wars auch, zu dem wusste man das auch shcon durch die vorherigen kapitel. für ca 6000 wörter ist da nicht viel inhalt drin. das einzige was ich gut an dem kapi find, ist das es einem hunger aufs nächste macht, wobei ich ja wie gesagt meine befürchtungen hab, dass du da nicht viel zu machst und den hunger einfach so stehen lässt v_v
sorry, wenn ich dich so kritisiere und einiges vllt ungeschickt formuliert hab. ich wollte dich damit sicher nicht persönlich angreifen, schließlich liebe ich diese verrückte story ;) nur denk ich halt, dass du dich auf ein pairing konzentrieren solltest und die restlichen in sidestorys verarbeiten. so müsstet du nicht versuchen alles unter einen hut zu bekommen und könntest auch gezielter auf bestimmte stellen eingehen.
ok genug gelabert xD
freu mich (trotz schlimmer vorahnungen) aufs nächste kapi und hoff du lässt dir nicht noch mal sooooooo viel zeit damit ;)
Von:  Snaked_Lows
2009-10-01T11:19:37+00:00 01.10.2009 13:19
also wenn das nicht im chaos endet, dann fress ich nen besen XDDDDD
das kann doch nur so kommen XDDDDDDDDDDDDDDD
freue mich aufs nächste kapitel.
Von:  Kimochi-chan
2009-10-01T10:08:27+00:00 01.10.2009 12:08
Hahaha~
Ich habs gerade in der Schule gelesen und ich musste mich sooo sehr zurückhalten, nicht zu lachen.. xDD

Ich freu mich schon auf diese amüsante Woche! ^o^




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