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Weltmacht auf dem Vormarsch

von

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29.Kapitel: Verschnaufspause

Nur wenige Stunden nach der Invasion…

Die amerikanischen Truppen sind vorerst gezwungen innezuhalten und abzuwarten bis weitere Verstärkungen eintreffen, damit die Offensive fortgesetzt werden kann. Das verschafft Konohagakure einen Zeitbonus von mindestens 20 Stunden.

Während bereits mehr als die Hälfte der Stadt in amerikanischer Hand ist, beginnt man langsam eine Verteidigung im hinteren Bereich der Stadt, beim dem Hokage-Monument, zu organisieren. Fast allen Einwohnern gelang die Flucht aus der Stadt und die restlichen verstecken sich im Höhlensystem im Berg. Die Luftangriffe nehmen derweil wieder zu.
 

Naruto und Kakashi betreten eine der Eingänge zu den Höhlen.

“Asuma, Gai!”, ruft Kakashi erfreut, als er sie sieht.

“Schön dich zu sehen.”, antwortet Asuma.

“Hattest du Probleme beim Durchkommen?”, fragt Gai.

“Es war der reinste Spießrutenlauf … wie geht’s es dem Hokage?”

“Bestens. Ich habe zumindest nichts anderes gehört.”, antwortet Asuma.

Naruto wirkt mit einem sehr erleichtert.

“Gut zu hören … wo ist Ibiki, habt ihr ihn gesehen?”

“Ja. Der hat sich vorhin noch hier irgendwo mit seiner ganzen Abteilung herumgetrieben. Die wollen angeblich einen Ersatz für ihre Arbeitsräume herrichten.”, sagt Asuma.

“Lasst mich raten … eine dieser amerikanischen Spezialwaffen hat die Verhörabteilung getroffen?”

“Nicht ganz, Kakashi. Die Waffe hat gleich das ganze Gebäude einstürzen lassen.”

“Auch gut … könnt ihr ihm ein Geschenk von mir vorbei bringen?”, sagt Kakashi und dreht sich um. Man sieht nun ganz deutlich den jungen US-Soldaten, den er Huckepack trägt.

“Ja, gerne.”, antworten die beiden und packen ihn unter den Armen.

“Ibiki soll sich so schnell wie möglich um ihn kümmern.”

Gerade als Asuma und Gai mit dem, immer noch bewusstlosen, US-Soldaten weggehen wollten ruft Kakashi.

“Wartet!”

“Ist noch was?”

“Nur eine Kleinigkeit, Gai … könnt ihr ihn mal kurz etwas hochhalten … sodass er steht?”

Sie machen es. Der Amerikaner ist, wie man deutlich sehen kann, gut einen Kopf kleiner als Kakashi.

“Kakashi-sensei, warten sie …”, sagt Naruto, als er sah, wie Kakashi ein Kunai zog und auf den GI zuging.

Dafür ist es nun zu spät.

Geschockt sieht Naruto wie Kakashi zusticht und ihn scheinbar aufschlitzt.

Der Schock ist aber nur von kurzer Dauer, als Naruto erkennt, dass er nur an der Seite die Kevlarweste aufschneidet, um sie ihm besser ausziehen zu können. Zuguterletzt nimmt er ihm noch den Helm ab. Waffen findet er keine mehr, der Amerikaner scheint sie bereits vorher verloren zu haben.

“So fertig. Jetzt könnt ihr ihn abliefern.”

Sie gehen jetzt getrennte Wege.
 

In einem anderen Teil des Berges sitzen Minato, Homura, Koharu, Danzo, Anko, Kurenai, Hiashi und Fugaku. Es sind nicht alle wichtigen Personen des Blätterreiches, aber immerhin einige. Als Tisch und Stühle müssen mehrere alte Kisten herhalten.

“Sie alle kennen die Lage - die USA haben uns angegriffen. Bis jetzt haben sie große Erfolge erzielt, machen aber zur Zeit eine Pause. Ihnen ist klar, dass wir mit dem Rücken zur Wand stehen. Um sie zu bekämpfen müssen wir neue Taktiken entwickeln und zwar schnell. Sammeln wir erstmal alles, was wir an Informationen über sie haben. Vielleicht ergibt sich ja von alleine etwas.”, spricht Minato.

“Die Amerikaner sind schwach! Ihre Körper sind unterentwickelt und ihr Denken geht nicht über ihre eigenen Fähigkeiten hinaus!”, motzt Anko sofort los.

“Wenn sie so schwach sind, wieso schaffen sie es dann uns so in Bedrängnis zu bringen?! Mein Clan und ich haben sie als erste bekämpft! Wir waren dabei als sie mit ihrer Maschinerie zuschlugen! Auch wenn sie schwach sind, ihre Technik gleicht das aus!”, erwidert Fugaku harsch.

“Dem kann ich nur zustimmen. Sie beherrschen weder Ninjutsu, noch Genjutsu und von Taijutsu will ich erst gar nicht reden. Ihre Waffen … die sind eine Klasse für sich. Ich habe noch nie etwas derartig tödliches gesehen. Wie gesagt, ihre Technik gleicht ihre Fehler aus.”, bestätigt Hiashi.

“Diese Waffenart … sie sind die einigste Rasse, die sie verwendet, richtig?”, fragt Homura.

“Ja, aber was meinen sie mit Rasse? Warum verwenden sie gerade das Wort?”, fragt Kurenai.

“Nun ja … die Amerikaner sind, biologisch gesehen, Menschen, aber nicht in dem Sinne wie wir es kennen. Sie haben einige Eigenarten … wie schon genannt: ihre körperlichen Schwächen und so. Sie sind auch emotional labiler und können kein Chakra bilden …”

“Ob die Amerikaner nun eine andere Rasse sind, oder nicht, das ist egal! Wir müssen uns überlegen, wie wir sie bekämpfen! Das zählt!”, mahnt Minato.

“Dieser Rassenpunkt … ich glaube wir können ihn zu unserem Vorteil nutzen.”, meint Anko.

“Wie das?”

“Wenn wir sie als minderwertig darstellen, können wir bestimmt die Hemmungen bei unseren Truppen senken, sie zu töten.”

“Super Idee, warum geben wir nicht gleich auf, anstatt uns von ihnen abschlachten zu lassen!”, motzt nun Fugaku.

Anko schaut ihn fragend an.

“In dem Moment, in dem wir sie als minderwertig ansehen, fangen wir an sie zu unterschätzen. Und wenn wir das tun, sterben wir, weil ihnen gegenüber leichtsinniger werden. Seit über einem Jahr sind die USA nun präsent. Über ein Jahr haben wir alle auf sie herab geblickt. Die ganze Welt! Und jetzt … jetzt führen sie im Alleingang einen Weltkrieg … und das schon seit Monaten. Sie gegen den Rest der Welt. Hat das vorher schon mal ein Land auch ur im Ansatz gewagt? Mir ist jedenfalls kein Fall bekannt. Bis jetzt!”, Fugaku schüttelt den Kopf und redet weiter: “Wir haben sie unterschätzt und das bei weitem.”

Man schweigt. Fugaku hat genau das gesagt, was man nicht wahrhaben wollte.

“Haben sie eine Idee, wie wir gegen sie Vorgehen könnten, Fugaku-san?”, fragt Minato.

“Ich weiß es nicht … wir könnten ihre Bodentruppen mit Guerillaangriffen und Hinterhalten beschäftigen …”

“Wir verlieren!”, sagt eine Stimme. Shikamaru betritt die Versammlung. “Solange sie ihre Fahr- und Flugzeuge haben, sind wir im Nachteil. Sie erhalten bestimmt schon pausenlos Verstärkung von außerhalb. Und zudem können sie sich ihre Ziele aussuchen. Wir können ihnen Verluste zufügen, keine Frage, aber wenn wir nicht innerhalb der nächsten 48 Stunden Verstärkung von außerhalb erhalten, verlieren wir.”

Man schaut sich an. Der schlimmste Fall überhaupt ist eingetreten.

Ein Feind mitten in der Hauptstadt.

Es gab keine (Vor-)Warnung, keine Vorbereitungszeit.

Man wurde von einem Moment auf den anderen getroffen. Der Großteil von Konohas Truppen sichert die Grenzen. Nur ein kleiner Teil ihrer Streitkräfte, gerade mal mehrere Hundert Ninjas, sichert die Stadt. Mehr brauchte man bis dahin ja nie. Mit einer derartigen Situation hatte niemand gerechnet.

“Warum greifen sie uns überhaupt an? Was haben wir ihnen getan, dass sie so reagieren?”, fragt Kurenai.

“Macht, Gier, Dominanz. Die Palette ist vielfältig. Allem Anschein nach ist ihr “Krieg gegen den Terror”, mit dessen Begründung sie Kiri und Kumo angriffen, nur ein Vorwand gewesen, um ihren unstillbaren Machthunger zu sättigen. Und jetzt wollen sie uns.”, meint Hiashi.

“Vielleicht weiß ja unser Hokage etwas über ihre Absichte, oder?”, sagt Danzo verräterisch.

Man schaut sich an und fragt sich, was er damit gemeint haben könnte. Wenn Blicke töten könnte, dann wäre Danzo bestimmt schon Tausend Tote gestorben, so sieht Minato ihn in diesem Moment an.

“Oder, ehrwürdiger Hokage? Waren sie es nicht, der den drei Kagen aus Iwa, Kumo und Kiri im Geheimen Asyl angeboten at, was von allen drei auch angenommen wurde? Halten sie sie nicht versteckt? … Sie haben die Amerikaner auf uns aufmerksam gemacht. Sie haben ihre Verpflichtung als Hokage verfehlt!”

Minato kocht innerlich vor Wut. Mit Danzo hatte sie in der Vergangenheit schon des Öfteren deutliche Meinungsverschiedenheiten. Doch nun untergräbt er seine Autorität sogar offen. Er ist sich sicher, dass er gegen ihn intrigiert. Die anderen wissen nicht was sie sagen sollen. Es überrascht sie. Sie sind sich aber insofern sicher, dass es einen nachvollziehbaren Grund für Minatos Handlung gibt.
 

Naruto hat nur kurz nach seinem Vater geschaut und als er sah, dass es ihm gut geht ging er wieder, vor allem weil die Stimmung dort eh grad am kochen war. Minato freute sich ebenfalls seinen Sohn wohlauf zu sehen, wies ihm aber mit einem Handzeichen hin, dass er im Moment nicht kann.
 

In einem anderen Teil des Berges…

Asuma und Gai haben den US-Soldaten bei Ibiki und seiner Verhörtruppe abgeliefert. Diese haben einen Raum recht gut hergerichtet. Sie gehen bereits davon aus, dass die ganze Angelegenheit länger dauern wird als erwartet. Den Soldaten haben sie auf einen Stuhl gefesselt und warten nur darauf, dass er wieder zu Bewusstsein kommt, was jeden Moment der Fall sein sollte.

Ibiki ist nicht sonderlich zufrieden. Er hat zwar jetzt wieder Arbeit, doch die kann er nur eingeschränkt nachgehen. Er muss den Amerikaner mit Samthandschuhen anfassen, sonst kann schon ein einzelner heftiger Schlag ausreichen, um ihn sofort zu töten. Tritt das ein, dann war es das mit der Informationsbeschaffung.

Langsam regt der Amerikaner seinen Körper. Er ist nun wieder bei Bewusstsein, wirkt aber noch etwas geistesabwesend.

“Wo … bin … ich?”, spricht er leise.

Kaum hat er das gesagt, schon schüttet einer der Ninjas ihm einen Eimer eiskaltes Bergwasser über den Körper.

“BAAAH … DU ARSCH … ZEIG DICH GEFÄLLIGST!”

Ibiki reißt ihm sofort die Augenbinde runter und als der Amerikaner ihn erblickt, verstummt er. Gegenüber dem Amerikaner wirkt Ibiki wie ein wahrer Koloss. Der Soldat hingegen ist da schon deutlich kleiner und noch recht jung, zumindest aus amerikanischer Sicht.

Ibiki hält seine Erkennungsmarke in der Hand und liest vor: “Name: Tom Ryder … Geschlecht: Männlich … sogar so was vermerkt ihr darauf, tu … United States Army … mh, sogar deine Blutgruppe ist hier vermerkt.”

“Was wollen sie?”, faucht Tom ihn an.

“Antworten. Antworten auf ein paar Fragen. Und du wirst sie mir geben.”

“Verpiss dich!”

“Bissig, aber das wird dir auch nicht helfen … es liegt in deiner Hand. Entweder du sagst uns freiwillig was wir wissen wollen, oder wir holen es aus dir raus … auf unsere Art. Was sagst du jetzt?”

“Fick dich, Motherfucker!”

Ibiki schaut ihn irritiert an. Hat er das eben wirklich gesagt? Die ersten beiden Worte konnte er noch verstehen, nur das letzte Wort nicht. Tom verwendete einen noch Slangausdruck, der in dieser Alten Welt unbekannt ist.

“Ich glaube du hast mich nicht verstanden…”, will Ibiki ansetzen, doch Tom unterbricht ihn.

“Super das beruht auf Gegenseitigkeit. Euch Drecksninjas sage ich gar nichts! Darauf könnt ihr einen lassen, Fucker!”

Ibiki geht auf ihn zu.

“Glaubst du, du kannst mich mit deiner Größe einschüchtern? Du bist bestimmt genauso hohl in deiner Birne, wie du groß bist!”

Ibiki steht nun direkt vor Tom. Liebend gerne hätte er ihm bei lebendigem Leibe die Zunge raus geschnitten, oder zumindest ein Teil davon, nur um ihn zu strafen. Respektlosigkeit war bei den Amis nicht selten. Natürlich weiß er selbst, dass das Schachsinn ist, aber eine Strafaktion erscheint als notwendig. Langsam zieht er ein Kunai aus seiner Tasche.

Tom schluckt.

Ibiki hält das Kunai, mit der Spitze nach unten gerichtet, nur wenige Zentimeter über ein Knie. Langsam führt er es das Bein hoch, über den Oberschenkel, langsamer über dem Schritt vorbei, den Bauch entlang, über das Herz hinweg, am Hals entlang.

Langsam legt Ibiki die Klinge an seiner Kehle an.

Tom kann den kalten Stahl deutlich auf seiner Haut spüren.

Ibiki drückt ein wenig fester an und zieht die Klinge langsam an seinem Hals entlang.

Er zieht sie wieder zurück.

Eine warme Flüssigkeit läuft Tröpfchenweise an Toms herunter.

Blut.

Er sieht es auch an der Klinge kleben.

Ibiki hat ihm den Hals nur kurz angeritzt. Seine Folter hat schon längst begonnen. Geschickt verwendet er Toms Angst vor Schmerzen und Verletzungen. Für ihn eigentlich unverständlich, wie so einer zum Militär gehen kann.

“Du hast die Wahl: du redest, oder du schweigst, aber dann werde ich meinen Spaß mit dir haben.”, sagt Ibiki mit einem selbstherrlichen Grinsen im Gesicht.

Die Sache mit dem Kunai, das Blut und der einschüchternde Unterton in seiner Sprechweise erscheinen ihm vorläufig als genug. Ibiki ist sich sicher, da Tom scheinbar kein psychologisches Training hatte, dass er seinen Willen recht schnell brechen kann. Zumindest war er sich das.

“VERRECKE! FAHR ZUR HÖLLE UND VERRECKE!”, brüllt ihn Tom auf einmal an.

Das kam mehr als überraschend. War er eben noch verängstigt wie ein kleines Kind, so entwickelte er mit einem Mal eine unglaubliche Aggressivität.

So eine schlagartige Reaktion hatte man noch nie gesehen. Man kann es am besten mit einem Tier vergleichen. Treibt man ein Tier in die Enge, schlägt es geradezu um sich. Und eine erschreckend ähnliche Situation ist hier soeben eingetreten. Eine derartige psychische Labilität ist bei ihnen in Extremsituationen nichts ungewöhnliches.

Er flucht in eine Art und Weise, wie man es bislang noch nicht gehört hat und wird dabei gegen alle Anwesenden zunehmend persönlicher. Es fällt ihnen gleichzeitig auch zunehmend schwerer sich zurückzuhalten. In dem Moment, als Tom schlecht über Ibikis Eltern redet, ist es mit seiner Geduld am Ende.

Ibiki geht auf ihn zu und holt aus.

Mit der Faust erwischt er ihn an der Seite des Kopfes, knapp über der Augenhöhe.

Der Schlag ist keineswegs leicht.

Tom knallt, zusammen mit dem Stuhl, äußerst hart auf dem Boden auf.

Ibiki hat sich nicht wirklich zurückhalten können, dafür hat ihn Tom zu schnell zur Weißglut gebracht.

Ibiki betrachtet ihn nun.

Sein Zustand ist mehr als kritisch.

Er hat zwei Platzwunden - beide am Kopf. Einmal die Stelle, die Ibiki getroffen hat und zu anderem die Stelle, mit der er auf dem Boden aufschlug. Die Wunde am Hals ist zudem ein Stück weit aufgerissen und blutet nun deutlich stärker als zuvor. Die Aggressivität, die von ihm eben noch ausging, ist gänzlich verschwunden. Wie ein kleines Kind weint und schluchzt er. Ibiki lässt das unbeeindruckt.

“Richtet ihn auf und stoppt die Blutungen. Ich hole … mein Werkzeug.”, sagt er und geht.

Man packt sich Tom und richtet ihn auf. Mit desinfizierenden Salben und Druckverbänden verarztet man die Wunden. Auch wenn der Amerikaner sich eben etwas “zu weit aus dem Fenster gelehnt” hat, so sind sie doch froh, dass es ihm, den Umständen entsprechend, gut geht. Allerdings braucht er dringend eine richtige medizinische Behandlung. Kaum sind sie fertig, kommt auch schon Ibiki wieder, mit einem Koffer. Noch während er seine “Werkzeuge”, wie diverse Messer, Gifte Nadeln und so weiter auspackt, tritt einer der Anbu zu ihm vor.

“Ibiki-san, wir haben ein Problem.”

Ibiki dreht sich nicht zu ihm um und packt weiter aus.

“Wenn wir jetzt körperliche Folter anwenden ist das Risiko sehr hoch, dass er stirbt. Ich schlage vor, dass wir Genjutsu einsetzen.”

Ibiki dreht sich zu ihm um.

“Wenn das die einigste Möglichkeit ist, dann soll es mir recht sein.”

Der Anbu nickt und stellt sich, zusammen mit den anderen, im Kreis um Tom herum und fangen an Fingerzeichen zu bilden. Was sie vorhaben weiß Tom nicht. Er hat sich nur langsam wieder beruhigt, macht aber einen sehr verängstigten Eindruck.

Man fängt an.
 

Ein klein wenig später in einem anderen Teil des Berges:

Kakashi hat Toms Schutzweste auf eine Kiste gelegt, um sie genauer untersuchen zu können. Bei ihm sind noch Asuma, sowie ein Anbu, den man nur als Yamato kennt. Naruto hat sich der Versammlung kurzerhand ebenfalls angeschlossen. Er konnte ihn Erfahrung bringen, dass es scheinbar allen seiner Freunde gut geht.

“Das ist ihre Rüstung für Kämpfe? Ich hielt es immer für eine Art Bekleidung.”, sagt Asuma.

“Nein. Soviel ich weiß ist es eine schwere Panzerweste, wie sie es nennen. Ihre Standartausrüstung.”, antwortet Kakashi.

Asuma nimmt die Weste und hält sie hoch.

“Vom Gewicht würde ich sagen … sieben … siebeneinhalb Kilo … das Ding behindert einen doch eher.”

Er hält die Weste vor Kakashis Oberkörper. Sie bedeckt Brust und Bauch. Kakashi tastet sie ab.

“Sie ist stabil … etwas zu stabil. Sie kann ihren Träger tatsächlich behindern … was ist das?”

“Haben sie was gefunden, Kakashi-senpai?”, fragt Yamato.

Das hat er. An der Stelle, wo er die Weste zuvor aufgeschnitten hatte um sie Tom abzunehmen, vergrößert er den Schnitt. In den Seiten ist irgendwas versteckt. Irgendwas hartes. Kakashi zieht es raus und staunt.

“Und … was ist das, Kakashi-sensei?”; fragt Naruto.

“Eine Platte … sieht aus wie ein Gestein … ich habe noch nie so ein Material gesehen.”, antwortet Kakashi und betrachtet seinen Fund.

“Eine wirklich interessante Rüstung … wollen wir doch mal sehen wie hart die ist … halt mal kurz.”, Asuma nimmt Kakashi die Platte ab und gibt sie Yamato. Dieser hält sie mit ausgestreckten Armen von sich weg.

Asuma schlägt mit der geballten Faust auf die Platte.

Kakashi, Naruto und Yamato schauen dumm. Sie wissen nicht, ob sie lachen, oder staunen sollen. Mit zugekniffenen Augen reibt sich Asuma seine schmerzende Hand. Die Platte entpuppt sich als deutlich härter als erwartet. Es ist eine Keramikplatte. Speziell gehärtet, um den Träger gegen Granatsplitter und Beschuss zu schützen.

“Ok, das ist definitiv die härteste Rüstung die ich je gesehen habe.”, sagt Asuma.

Naruto hält den Helm hoch.

“Ähm … Asuma-sensei … möchten sie vielleicht noch die Härte ihrer Helme testen … Sakura zerhaut so ein Ding locker, aber in ihrem Fall…”

“Kein Wort, bitte.”

“In Ordnung, Asuma-sensei.”

“Was sind das überhaupt für Materialien? Hat einer von euch eine Ahnung wo diese Stoffe herkommen?”, fragt Yamato.

“Es sind keine natürlichen. Die Amerikaner stellen alles künstlich her … “

Ein Anbu stößt zu ihnen hinzu und unterbricht Kakashi.

“Kakashi-senpai, sie sollen sich sofort bei Ibiki-senpai melden.”

Kakashi schaut ihn kurz an, hebt die panzerweste auf und durchstößt sie frontal mit einem Kunai. Er betrachtet kurz fachmännisch den Schaden und sagt dann: “Jetzt können wir gehen.”

“Bitte mir nach … was haben sie herausfinden wollen?”, spricht der Anbu.

“Ich wollte wissen wie stark ihre Rüstung ist.”

“Was hat sich ergeben?”

“Seiten und Kopf sind mit einer scheinbar undurchdringlichen Panzerung geschützt, aber Front und Rücken lassen sich leicht angreifen. Zudem gibt es noch eine Vielzahl ungeschützter Bereiche … was will Ibiki-san von mir?”

“Wir haben Probleme mit dem Amerikaner den sie uns gebracht haben.”

“Mh?”

“Sie sehen es gleich selbst.”
 

Binnen kürzester Zeit erreichen sie ihr Ziel. Ninjas aus allen verschieden Rängen stehen im weitem Kreis um Tom herum und tuscheln. Vor Tom steht Kurenai, die soeben ein Jutsu zu beenden scheint. Sie senkt die Hände und geht auf Minato, Anko und Ibiki zu, die sich ebenfalls im Raum befinden. Sie schüttelt nur den Kopf und weist mit einem Nicken auf Kakashi hin. Minato schaut ihn an und sagt ebenfalls nichts.

Es herrscht eine sehr düstere Stimmung. So richtig unheimlich.

“Kakashi-san.”, spricht Ibiki ihn plötzlich an.

“Man sagte mit es gibt ein Problem mit ihm.”

“Kannst du bei ihm irgendein Genjutsu anwenden?”

“Welches?”

“Irgendeines.”

“Bitte?”

“Verwende irgendein Genjutsu gegen ihn. Egal was für eines. Wir verzweifeln langsam an ihm.”

Kakashi schaut Kurenai und dann Tom an.

“Genjutsu ist zwar ihr Spezialgebiet, aber … na gut.”

Er geht zu Tom, beugt sich über ihn und schiebt sein Stirnband hoch. Mit dem freigelegten Sharingan blickt er ihm direkt in die Augen. Tom macht einen sehr überraschten und erschrockenen Gesichtsausdruck. Das Sharingan beginnt zu rotieren.

Totenstille.

Alle starren gespannt auf die beiden.

Nach nur wenigen Sekunden hört Kakashi bereits auf.

“Genjutsu wirkt bei ihm nicht.”

“Aber … wie kann das sein? So was gibt es doch nicht!”, wundert sich Anko.

“ich kann mir schon denken wieso.”, sagt Kakashi.

“Du weißt es?”, fragt Minato.

“Ich hatte dem nie wirklich eine Bedeutung gegeben, aber jetzt erkenne ich erst das wahre Ausmaß.”

“Mach es nicht so spannend!”, fordert Ibiki

“Die Amerikaner können doch kein Chakra schmieden, richtig?”, fragt Kakashi rhetorisch.

“Ja, aber das ist bei diesen Schwächlingen doch nichts neues.”, antwortet Anko überheblich.

Entgeistert schaut Kurenai die anderen an.

“Was ist?”, fragen sie.

“Genjutsu greift das Chakra und die Chakra und die Chakraströme im Gehirn und im Nervensystem an und manipuliert diese. Die Amerikaner haben das nicht…”

“… und wo nichts ist, kann auch nichts manipuliert werden.”, bestätigt Kakashi Kurenai.

“Moment mal! Soll das heißen ihre größte Schwäche ist jetzt ihre größte Stärke?!”, fragt Anko wütend.

“Richtig. Kurios, oder? Es bringt Vorteile, wenn man ein Schwächling ist. Mit einem Mal erweist sich eine ganze Jutsugruppe als nutzlos.”

“ich verstehe zwar kein Wort davon was ihr da labert, ABER ICH FORDERE UNVERZÜGLICH MEDIZINISCHE HILFE, SONST LAUF ICH HIER GLEICH AMOK!”, brüllt Tom.

“Können wir ihn irgendwie behandeln?”, fragt Minato leise einen Medic-nin.

“Nicht wirklich. Blutkonserven und die wichtigsten Medikamente befinden sich im Krankenhaus und in einigen Kliniken, welche zur Zeit allesamt in amerikanisch besetztem Gebiet liegen. Wir haben die hier eingelagerten Reserven bereits fast völlig aufgebraucht um unsere Verwundeten zu behandeln. Blutungen lassen sich langfristig stillen, was bleibende Schäden verhindern sollte, vorausgesetzt er bekommt keine Blutvergiftungen. Er wird aber lange ruhe müssen, bis alles verheilt ist. Ein anderes Problem ist, dass seine Zellen nicht auf die regenerative Wirkung von medizinischen Jutsus anprechen.”, flüstert der Medic-nin ihm zu.

“Mh. Problematisch … Ryder, richtig?”

“Ja?”

“ich erkläre es ihnen so, das sie keine Probleme haben sollten es zu verstehen…”

“Asshole.”

Minato ignoriert das. Er weiß das die Übersetzung “Arschloch” bedeutet. Scheinbar hat er sich so ausgedrückt, dass Tom es irgendwie als Beleidigung empfunden haben muss. Er fährt fort.

“Dank ihrer Angriffe sind unsere Mittel zur Zeit äußerst begrenzt, weshalb wir ihnen nur ein Mindestmaß an medizinischer Versorgung bieten können. Wir sind aber sicher, dass das ausreicht.”

“Warum lasst ihr mich nicht einfach frei? Dann müsst ihr euch nicht um mich kümmern.”

Die Ninjas lachen.

“Tut mir leid. Sie sind jetzt ein Kriegsgefangener des Blätterreiches und das wird auch so bleiben. Genießen sie die Zeit.”

“Pf, da mache ich mir keine Sorgen. Innerhalb der nächsten 24 Stunden bin ich hier weg.”

Die Menge verstummt.

“Danke.”

“Hä … wofür?”

“Innerhalb der nächsten 24 Stunden erfolgt also euer letzter Angriff.”

“… Habe ich das etwa gesagt?”

“Es stimmt also.”

“Nein! Ich weiß es selbst noch nicht mal!”

“Rede soviel wie du willst, dafür ist es zu spät … Schafft ihn irgendwo hin, wo er keinen stört, aber lasst ihn bloß am Leben.”

Tom ist über die Entwicklung keineswegs erfreut und versucht sich irgendwie zu wehren. Die Ninjas stört das nicht. Sie nehmen einfach den Stuhl, auf dem er noch immer gefesselt sitzt und tragen ihn heraus.

Minato überlegt. Er sieht bedrückt aus.

“Anko Mitarashi!”

“Ja, Hokage?”

“Ich beauftrage sie hiermit mit der Leitung der Stadtverteidigung! Sind sie dieser Aufgabe gewachsen?”

“Selbstverständlich!”

“Sehr gut. Suchen sie Shikamaru vom Nara-Clan. Er soll ein ausgezeichneter Planer sein und wird bestimmt unglaublich hilfreich sein! … Ich möchte ihnen allen … meinen tiefsten Dank aussprechen! Wir alle haben unserem Land lange gedient … ich weiß nicht wie die Zukunft aussieht … ich danke ihnen.”, mit diesen Worten verschwindet er.

Es war eine eigenartige Anrede. Sie spiegelt die Verzweiflung aller wieder. Minato denkt an das was er von Tom erfahren hat und an das was Shikamaru zuvor bei der Versammlung sagte.

Tom wusste natürlich nicht wirklich, dass innerhalb der nächsten 24 Stunden die letzte Offensive stattfindet. Er befindet sich einfach im Glauben an die Überlegenheit des amerikanischen Militärs und hat lediglich eine Annahme ausgesprochen.

Eine Annahme, die der Realität entspricht.
 

Konohas Uhr läuft ab.



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