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Divine Justice

Göttliche Gerechtigkeit
von

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Kapitel 12 - Arai Shakku

Anm: z.Z. fällt mir das Weiterschreiben ziemlich schwer... es kann also etwas dauern, bis das Nächste fertig ist, sry ^^°

Für Kommentare und Feedback wäre ich sehr dankbar!
 

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an ZMistress und Carcajou, die mich immer unterstützen und mir ermutigen, weiterzuschreiben.
 


 

Divinge Justice
 

Kapitel 12 – Arai Shakku
 


 

Einzelne, weiße Schneeflocken fielen langsam zu Boden, wo sie sich auf der staubigen Strasse sofort in dreckigen Matsch verwandelten.

Dennoch war an diesem Winternachmittag halb Kyoto auf den Beinen, um die wirbelnden Flocken zu begrüßen, denn Schnee war in dieser Gegend eher die Ausnahme als die Regel.
 

Durch die Menschenmengen drängelte sich auch ein schmächtiger Junge, dessen einziges auffälliges Kennzeichen sein rotes Haar war, auf dem sich nun in kleinen, weißen Punkten der Schnee zu sammeln begann. Kenshin Himura war weder mit Hut noch mit Haori unterwegs, aber es war ihm nicht kalt, im Gegenteil – er hoffte, dass die kalten Flocken die Hitze in ihm endlich abkühlen würden.
 

Doch sobald er an das so gar nicht nach seinen Vorstellungen verlaufene Gespräch mit Yoshida zurückdachte, flammte sofort wieder heiße Wut in ihm auf – Wut über sich selbst.

Er hatte versucht, so gut es ihm möglich gewesen war, Yoshida davon zu überzeugen, sich nicht mehr mit ihm einzulassen. Und jetzt lief er schon seit einer Stunde ziellos durch die Strassen, um sich selbst davon zu überzeugen, dass das die richtige Entscheidung gewesen war.
 

Eigentlich müsste er sich jetzt doch erleichtert fühlen? Er hatte es hinter sich gebracht und hoffentlich Yoshida überzeugen können, sich nie wieder mit ihm abzugeben.

Doch warum fühlte er sich jetzt nur noch elender als zuvor?

Es führte kein Weg daran vorbei: Kenshin musste sich schließlich eingestehen, dass er nicht nur Yoshida sondern auch sich selbst belogen hatte. Nichts verlangte sein zerrissenes Herz im Moment mehr wie einen Freund, der die Dunkelheit, die ihn immer mehr einzunehmen schien, lindern konnte. Doch gleichzeitig kam er resigniert zu dem Schluss, dass dies wohl der einzigste Weg war, den es jetzt noch für ihn gab. Und es war besser für alle, wenn er diesen Weg alleine ging.
 

Die kalten Schneeflocken kitzelten seine nackte Haut und plötzlich fühlte er sich wieder ganz ruhig und gelassen. Was hatte er sich nur dabei gedacht, ohne ausreichende Kleidung in den Winter hinauszurennen? Wenn er sich jetzt erkälten würde und Fieber bekam, dann würde er Katsura und der Revolution gar nichts mehr nützen. Als Hitokiri brauchte er alle seine Sinne und eine Erkältung mit andauernden Hustenanfällen war sicher nicht das, was ein lautloser Schatten der Nacht benötigte. Fröstelnd zog er seinen dünnen Gi enger um sich. Er fühlte sich plötzlich so einsam wie nie zuvor in seinem Leben.
 

Ohne zu wissen, wohin in seine Schritte trugen, stand Kenshin plötzlich vor einem kleinen, ein wenig abseits gelegenen Häuschen. Er schaute auf die Adresse und kramte in seinem Ärmel nach dem Zettel von Izuka. Überrascht stellte er fest, dass er ganz unbewusst zu der Adresse gelaufen war, zu der er heute sowieso hatte gehen wollen.
 


 

Kenshin klopfte mit kalten Fingern an die hölzerne Tür und wartete. Nichts tat sich. Die Schneeflocken wirbelten nun immer heftiger um ihn herum und die Kälte kroch ihm langsam von seinen feuchten Füßen die Beine hoch.
 

Hier stand er in der Winterkälte und würde nun das zweite Schwert in seinem Leben erhalten. In Gedanken sah er sich plötzlich bis zu den Oberschenkeln in einem Wildbach stehen. Seine Arme zitterten von dem Gewicht des Schwertes, dass er zum ersten Mal in der Hand hielt. Eine ruppige Stimme forderte ihn auf, abermals anzugreifen. Er hörte seinen eigenen, kindlichen Schrei in den Ohren und spürte den Wiederstand des Wassers, als er über die glitschigen Steine nach vorne in die Richtung seines Meisters hechtete.

Kenshin blinzelte, das Rauschen des Baches und die höhnende Stimme seines Meisters noch immer in den Ohren. Wütend hämmerte er ein zweites Mal gegen die Tür. Warum mussten ihn gerade jetzt diese Erinnerungen wieder einholen? Anscheinend hatte das Gespräch mit Yoshdia doch mehr Gefühlsregungen in ihm ausgelöst, als ihm lieb war.
 

„Shakku-san?“ rief er nun ungehalten, als sich nach ein paar Minuten immer noch nichts tat. „Shakku Arai?“
 

Die Tür öffnete sich endlich, doch niemand stand auf der anderen Seite, um ihn zu begrüßen.

„Hai?“ ertönte es von weiter unten. Verdutzt sah Kenshin den kleinen Jungen, der ihm gerade einmal bis zum Bauchnabel reichte. „Seiku desu,“ erklärte das Kind forsch.
 

Kenshins wütender Gesichtsausdruck erlosch. „Ähm,“ stammelte er während er überlegte, ob Izuka-san ihm nicht doch versehentlich die falsche Adresse aufgeschrieben hatte. Er ging zu dem Jungen in die Hocke. „Seiku-san, kannst du mir sagen, ob hier Arai Shakku wohnt?“

Der Junge nickte und sein Blick verdüsterte sich. „Mein Vater ist hinten in seiner Schmiede.“ Es klang für Kenshin, als ob Verachtung in der Stimme dieses kleinen Jungens läge.

„Folgt mir bitte.“
 

Kenshin trat hinter Seiku durch die Tür und in einen kleinen Innenhof. Links und rechts von ihm lagen Wohnräume, aus denen ein verführerischer Essensduft zu ihm herüber wehte. Etwas abseits davon vor ihm stand ein kleines Gebäude, nach den vielerlei Gerätschaften zu urteilen, die davor verteilt herum lagen und standen, wohl die Schmiede, aus der allerdings weder Rauch noch Hämmern ertönte.

„Bitte, Samurai-san,“ verbeugte sich der Junge artig, „wartet hier kurz.“
 

Kenshin sah den Jungen seinen Weg zwischen Amboss und Kühlbecken hindurchbahnen und in der Schmiede verschwinden. Wenige Sekunden später tauchte er wieder auf. „Mein Vater empfängt euch gleich,“ verkündete er mit steinerner Miene. „Er hat noch einen anderen Gast, aber der wird gleich gehen.“

„Danke,“ nickte Kenshin dem Jungen zu, der gleich darauf verschwand, offensichtlich erleichtert, zu seiner Mutter ins Haus zurückkehren zu können.
 

Wo er jetzt so alleine im Innenhof wartete, versuchte Kenshin, seine innere Ruhe wieder zu erlangen. Wie er es auch schon vorher mit anderen unliebsamen Erinnerungen gemacht hatte, versuchte er auch jetzt, das Gespräch mit Yoshida irgendwo in ein möglichst abgelegenes Areal seines Gehirns zu sperren, die Tür davor zu schließen und den Schlüssel wegzuwerfen. Es tat gut, zu spüren, wie seine Gedanken sich wieder fokusierten – und mit Erschrecken stellte er plötzlich fest, dass er die zwei ungewöhnlich starken Ki’s, die aus der Schmiede kamen, bisher gar nicht wahrgenommen hatte.
 

Sein Mund verzog sich zu einem grimmigen Lächeln. Solche Unaufmerksamkeit konnte unter anderen Umständen tödlich sein. Es war wirklich an der Zeit, die hinderlichen Gefühle für Yoshida aus seinem Bewusstsein zu vertreiben. Alle seine Instinkte waren nun wieder messerscharf und seine Augen hatten sich verschmälert. Vorsichtig versuchte er, die zwei Kämpfer in der Schmiede einzuschätzen, ohne dabei viel von sich selbst preiszugeben. Wer wusste, wie viel von seinen eigenen Gedanken er durch seine Unachtsamkeit schon verraten hatte?
 

Die eine Ki war zweifellos die eines meisterhaften Schmiedes und Schwertkämpfers. Das musste Arai Shakku sein, von dem alle, sogar Katsura, in höchsten Tönen sprachen. Einer der besten Schwertschmiede im ganzen Land und treu den Ishin Shishi ergeben.

Die zweite Ki, das spürte Kenshin sofort, war ganz anders. Sie war seltsam unstet und flüchtig, als ob jemand versuchen würde, sie zu unterdrücken, es aber nicht so ganz gelang.
 

Nach einigen Minuten hörte Kenshin, wie die Männer sich verabschiedeten und kurze Zeit später kamen sie auch schon aus dem Gebäude. Unbewusst glitt Kenshins Hand näher an seinen Schwertgriff heran. Mit stechendem Blick fixierte er den Besucher, dem Arai Shakku zum Abschied zunickte und der nun über den Innenhof auf ihn zukam. Er hatte kurze, schwarze Haare, trug unauffällige, dunkle Kleidung, war groß gewachsen und sein Gesicht trug einen ziemlich verkniffenen Ausdruck.

„Choshuu?“ fragte der Mann mit rauer Stimme, als er neben Kenshin angekommen war und sie sich beide aus dem Augenwinkel musterten.

Kenshin nickte kaum merklich.

Der Mann lächelte. „Satsuma.“ Er blickte hinter sich in Richtung des Schmiedes. „Gute Adresse für Leute wie uns,“ sagte er und dann war er verschwunden.
 

Kenshin sah ihm nach. Dieser Mann musste ein Hitokiri wie er gewesen sein. Ob wohl die meiste Kundschaft von Arai Shakku solche Leute waren?
 

„Samurai-san?“ verbeugte sich der Schwertschmied jetzt vor ihm und Kenshin erwiderte höflich die Verbeugung.

„Nennen sie mich Himura,“ stellte Kenshin sich vor. Arai Shakku zog eine Augenbraue hoch. „Bist du nicht der Junge von Katsura-sama? Ich erkenne doch sofort mein Wakizashi an dir wieder!“ Er lachte mit tiefer, polternder Stimme, doch seine Augen blickten weiterhin ernst und musterten Kenshin aufmerksam.

Dieser nickte bestätigend. „Ich-...“

„Und du kommst,“ unterbrach ihn Arai, „um nun zu deinem Wakizashi noch ein passendes Schwert zu kaufen?“

Kenshin nickte abermals. Seine Gesichtszüge entspannten sich etwas. Anscheinend gehörte Arai zu der Sorte von Menschen, die nur Fragen stellten, die sie sich auch gleich selbst beantworten konnten.
 

„Dann lass uns in mein Lager gehen. Ich wette, wir finden das richtige für dich.“

Kenshin folgte Shakku in die Schmiede. Der schon etwas ältere Mann mit kurzen, bereits grau gewordenen Haarstoppeln schob mit leichter Hand ein paar Kisten beiseite und öffnete eine quietschende Falltür am Boden. Dann zündete er eine Kerze an und stieg leichtfüßig vor Kenshin hinab. „Entschuldigung für den vielen Staub und den unangenehmen Raum – aber das Bakufu hat nur allzu gern ein Auge auf Waffenschmiede. Sie kontrollieren streng die Anzahl an Schwertern, die wir herstellen und auch, an wen wir sie verkaufen. Deswegen muss ich alles, was mit den Patrioten zu tun hat, hier im Keller abwickeln.“
 

Unten angekommen verschlug es dem rothaarigen Jungen die Sprache. So viele Waffen hatte er noch nie auf einem Haufen gesehen. Und was für Waffen!
 

Da waren nicht einfache Schwerter – es gab Schwerter mit glatter und zackiger Klinge, in gebogener oder gerader Form, einschneidig und zweischneidig, lang, kurz, dünn und dick.

Doch nicht nur Schwerter waren da an der Wand aufgereiht. Auch eine ganze Menge an verschiedensten Lanzen, Speeren und Hellebarden, Kampfmesser, Wurfgeschosse nach Art der Ninja oder seltsame Äxte und Beile mit verschiedensten Klingen waren an der Wand befestigt und glitzerten hungrig im Kerzenschein.
 

„Was kann ein Junge wie du brauchen?“ hörte Kenshin Shakku vor sich hinmurmeln. „Sicherlich kein Küchenmesser aber auch keine Schlachtaxt. Ein gutes, einfaches Schwert müsste es tun.“ Er ging auf einen der Schwertständer an der Wand zu und nahm ein Katana in einer dunkelroten Lackscheide heraus.
 

Kenshin nahm das Schwert entgegen, musterte die Scheide und zog es dann langsam heraus. Schon beim Ziehen spürte er, dass dieses Schwert nicht passend für ihn war.

Auch Shakku schüttelte den Kopf und nahm es ihm mit den Worten „Nein, ganz falsch“ wieder aus der Hand.

Brummeln beugte er sich zu einem Schwert weiter unten im Ständer hinab. „Dann vielleicht dieses?“

Er übergab Kenshin ein Katana, das in einer schweren, schwarzen Scheide steckte. Prüfend wog es Kenshin in seiner Hand, doch bevor er es überhaupt ziehen konnte, war das Schwert schon wieder aus seinen Händen verschwunden. „Wohl auch nicht,“ runzelte Shakku die Stirn.
 

„Normalerweise aber höchstens drei Versuche...“, hörte ihn Kenshin murmeln, während er in dem Kellerraum umherzuirren schien und schließlich mit einem freudigen „Aha!“ ein weiteres Katana aus einem der Ständer fischte.
 

„Hier,“ präsentierte er nun mit zuversichtlichem Lächeln Kenshin ein Schwert, das in einer schweren, eisernen Lackscheide steckte. Mühelos hielt Kenshin es auf Augenhöhe und zog langsam die Klinge. Arai Shakku beobachtete ihn dabei ganz genau.

Kenshin hatte das Schwert nun ganz von seiner schützenden Hülle befreit und schwang es vorsichtig ein paar Mal, um nichts in dem engen, vollgestopften Keller umzuwerfen. Das Lächeln im Gesicht von Arai Shakku erlosch so plötzlich wie eine Kerzenflamme im Gewittersturm.
 

„Offensichtlich,“ stellte er enttäuscht und auch etwas ungläubig fest, als er Kenshin das Schwert und die Scheide abnahm, „ist an dir mehr dran, als das Auge sieht.“ Seine Augenbrauen sträubten sich, während er Kenshin mit seinem Augen durchlöcherte , als ob er ihn eines seiner Messer in den Leib rammen würde. Kenshin hielt seinem durchdringenden Blick stand.
 

„Ja,“ meinte Shakku dann und nickte langsam, „ich glaube, ich verstehe jetzt einiges besser. Folge mir.“

Verwundert tat Kenshin, wie ihm geheißen und sah, wie Shakku am Ende des Kellerraumes einen Wandteppich zur Seite schob und die dahinter verborgenen Tür aufschloss.

„Die tödliche Krönung meiner kleinen Sammlung,“ lächelte er dabei Kenshin ohne Freude über die Schulter zu.
 

In dem Raum, den Kenshin jetzt betrat, befanden sich nur Schwerter – aber die seltsamsten, die Kenshin je gesehen hatte.
 

Einige sahen wie ganz normale Katana aus. Und auch Wakizashi und Kodachi waren dabei. Aber da gab es auch seltsame Kreationen aus verschiedenen Schwertern. Ihm fielen zwei Schwerter an der Wand auf, die dort überkreuz aufgehängt waren.

Shakku bemerkte Kenshins Blick. „Das hier,“ erklärte er begeistert und nahm die zwei Schwerter von der Wand, „ist das Renbattou.“ Er steckte die Schwerter am Stichblatt zusammen und hielt nun ein Schwert mit doppelter Klinge in der Hand.

„Die Parallel-Wunde, die dieses Schwert macht, ist so gut wie nicht zu verarzten. Die Wunde, wenn nicht sowieso schon tödlich, wird sich unheilbar entzünden...“ Er nahm die Schwerter wieder auseinander und hängte sie zurück.
 

Kenshins Augen verschmälerten sich und er stellte mit Unbehagen fest, das seiner anfänglichen Bewunderung und Sympathie für diesen Mann nun Skepsis und Verachtung zu weichen schienen. „Eine ziemlich gemeine Waffe.“

Der Angesprochene seufzte wissend.
 

„Ich weiß nicht,“ sagte er, „in welcher Verbindung genau du zu Katsura-sama stehst. Aber ich weiß, dass auch du wie er und wie ich für ein neues Zeitalter kämpfst. Mein Talent ist das Schmieden von Schwertern. Und ich unterstütze die Revolution, in dem die tödlichsten Schwerter schmiede.“
 

„Waffen, die nicht verteidigen – Waffen, nur mit dem Zweck, gut zu töten?“ fragte Kenshin kalt.
 

Arai Shakku sah ihn an, eine Augenbraue in gespielter Verwundern nach oben gezogen.

„Wie ich dich einschätze, solltest gerade du die Bedeutung einer solchen Waffe gut kennen, Himura-san.“
 

Kenshins Augen weiteten sich etwas, aber er brachte sein Gesicht schnell wieder unter Kontrolle. Dieser Shakku hatte wohl einen ebenso scharfen Verstand wie die Klingen, die er schmiedete. Er senkte den Blick. „Ich verstehe, Shakku-san,“ sagte er leise mehr zu sich selbst als zu dem Schmied.
 

„Siehst du das Schwert da drüben?“ Shakku hielt die Kerze etwas höher und Kenshin sah auf einem Schränkchen einen Haufen dünnwandiges Metall liegen, aus dem irgendwo ein Griff emporragte.

„Das ist meine finale Kreation – Hakujin no Tachi! Ein Schwert mit einer Schneide, die so dünn ist, dass es dadurch möglich wird, jede kleinste Bewegung der Klinge zu kontrollieren. Und man muss nicht einmal mehr in die Reichweite eines Gegners kommen, um ihn zu töten. Es ist leider noch nicht ganz ausgereift.“
 

Kenshin starrte den älteren Mann an. Er wurde nicht schlau aus diesem Gesellen. Einerseits hatte er seine fast schon väterliche Ausstrahlung, eine ruhige und gesammelte Ki, die fast schon friedfertig wirkte – und doch standen sie gerade in einem Keller voller absolut tödlicher Waffen!

Arai Shakku entging nicht Kenshins ratloser Blick.
 

„Du brauchst ein Schwert? Brauchst du ein Schwert, das gut schneidet oder brauchst du ein Schwert, das gut tötet?“

Kenshin schaute zu Boden. Shakku nickte bestätigend. „Also vermute ich richtig. Wir haben die selben Ideale, du und ich.“

Fragend schaute Kenshin wieder auf.

„Nun,“ erklärte Shakku, „wir beide sehnen uns nach einem friedlichen Zeitalter, auch wenn wir es selbst vielleicht nicht mehr erleben mögen. Und wir beide kennen die Mittel, die den Weg in diese neue Ära ebnen werden.“

Shakku trat nun zu einem der Schwertständer und nahm ein Katana in schwarzer, metallener Scheide heraus.
 

„Das neue Zeitalter wird durch Metall und Blut geboren. Und du bist jemand, der sein Leben dem Weg des Schwertes verschrieben hat. Mein sehnlichster Wunsch ist, dass die Schwerter, die ich schmiede, dazu beitragen, das neue Zeitalter schnell herbeizuführen. Ich hoffe, du kannst mir helfen, diesen Wunsch zu erfüllen – deswegen übergebe ich dir dieses Schwert hier.“
 

Kenshin sah ehrfürchtig auf das ihm dargebotene Katana. Die schwarze Scheide glänzte matt im rötlichen Kerzenschein. Langsam nahm er es aus Shakkus Händen, trat einen Schritt zurück und zog es schneller, als mit dem Auge sichtbar. Der plötzliche Luftzug ließ ihre Kleidung flattern.

Es fühlte sich gut in seinen Händen an. Nicht nur gut – perfekt.

Arai Shakku überkreuzte zufrieden die Arme über der Brust.
 

„Hmpf,“ nickte er. „Ihr habt euch gefunden. Die Klinge dieses Schwertes ist die schärfste, die ich je geschmiedet habe. Und es ist härter und stabiler als irgendein gewöhnliches Schwert. Mit dieser Scheide gelingt ein normaler Battoujutsu-Schlag mit doppelter Geschwindigkeit. Wie das allerdings bei deiner Geschwindigkeit noch möglich sein soll...“ Er lachte. Wieder dieses tiefe Poltern.
 

Kenshin ließ das Schwert langsam in seine Scheide zurückgleiten. Irgendwo in ihm regte sich eine kindliche Freude über die Schönheit dieses Schwertes, seine Eleganz, seinen Schwung, seine hervorragend gearbeitete und ausbalancierte Form. Bei dem Gedanken, gleich dieses Meisterstück, dass sich schon jetzt wie ein Teil seines Körpers anfühlte, auszuprobieren, leuchteten seine Augen kurz auf. Doch sofort legte sich wieder ein Schatten über das helle Blau. Ausprobieren woran, dachte er düster vorausahnend und spürte ein seinem Arm das inzwischen viel zu vertraute Gefühl, nicht durch Bambus oder Holz sondern durch Menschen zu schneiden.
 

Aus dem Augenwinkel hatte ihn Shakku genau beobachtet.

„Weißt du, Himura-san, du bist anders,“ riss seine tiefe Stimme Kenshin unvermittelt aus seinen Gedanken.

„Die Leute, die sonst zu mir kommen... du solltest ihre Gesichter sehen, wenn ich sie in diesen Raum führe. Sie leuchten!“ Selbst in dem flackernden Kerzenschein konnte Kenshin deutlich die Abscheu sehen, die Arai Shakku jetzt ins Gesicht geschrieben stand.

„Diese Menschen freuen sich, endlich die perfekten Waffen zum Töten gefunden zu haben. Ihre Augen glühen, weil sie daran denken, was sie alles mit diesen Werkzeugen des Todes anstellen können. Manche lachen sogar schon vor Vorfreude.“

Shakkus Stimme klang plötzlich alt und gebrochen.
 

„Mein Sohn,“ fuhr er fort, „Seiku... er ist jetzt zehn Jahre alt. Noch ein bisschen klein für sein Alter, ich weiß. Aber wenn man mich so anschaut, wird er bestimmt noch wachsen.“ Er seufzte. „Mein eigenes Kind verachtet mich für diese Schwerter. Er ist erst zehn und versteht doch schon alles. Er weiß, was die Männer tun, die kommen, um diese Schwerter zu kaufen. Und er denkt, auch ich bin ein böser Mann wie sie. Ist das nicht traurig?“

Seine Stimme klang plötzlich seltsam erstickt und Kenshin wandte respektvoll seinen Blick ab. Shakku räusperte sich geräuschvoll und sprach dann mit fester Stimme weiter.

„Auch wenn mich mein eigenes Kind verachtet – ich schmiede diese Schwerter für meine Kindeskinder, damit sie aufwachsen können, ohne je einen Krieg oder Unfrieden erlebt zu haben. Das ist mein Traum und das ist, was mich vorwärts treibt. Auch wenn es mir mit jedem Hammerschlag so scheint, als ob in mir etwas stirbt.

Himura-san. Ich sehe in deine Augen und sehe darin den selben Schmerz, den auch ich kenne.“ Er packte Kenshin bei den Schultern, der wie gebannt in das vom Kerzenlicht erleuchtete Gesicht des älteren Mannes starrte.
 

Dieser Mann war so widersprüchlich - ihm so ähnlich. Auch er hatte das Gefühl, bei jedem Leben, dass sein Schwert auslöschte, sich selbst zu töten.
 

„Versprich mir, dass du dieses Schwert nur im Dienste zukünftiger Generation führen wirst. Niemals aus Eigennutz. Oder aus der Lust am Töten. Damit würdest du den Geist, in dem es geschmiedet wurde, verraten. Und sei versichert, dass ein verratenes Schwert auch seinen Träger früher oder später verraten wird.“ Das Glitzern in Shakkus Augen unterstrich den Ernst seiner Worte.
 

„Versprich mir: Schwinge dieses Schwert für ein neuen Zeitalter.“
 

Kenshin senkte den Kopf. „Shakku-san... ich liebe die Kunst des Schwertkampfes. Und so ein Schwert wie das ihre ist eine zu großzügige Gabe für jemanden wie mich.“ Seine Stimme wurde leiser. „Ich muss zugeben, dass ich es nicht mit Blut besudeln möchte.

Jedoch muss ich es tun, um damit eine neue Ära einleiten zu können.“
 

„Tu es,“ bekräftigte ihn Shakku. „Töte gut mit diesem Schwert. Werde eins mit ihm und fege all diejenigen, die dem Frieden im Weg stehen, mit deinem Schwertarm hinweg, als ob du selbst die Verkörperung der göttlichen Gerechtigkeit wärst.“
 

Kenshin zuckte unmerklich zusammen und nickte dann langsam. „Das werde ich.“ In seinen Fingerspitzen kribbelte es. Er wandte sich zum Gehen.
 

„Und, Himura-san,“ rief ihm Arai Shakku nach, der jetzt nur noch in Gesellschaft seiner Tötungsmaschinen in dem Kellerraum stand und etwas verloren wirkte, „wenn du einmal das Gefühl haben solltest, die Klinge sei stumpf geworden – dann besuch mich doch einfach. Ich bin sicher, ich kann dir helfen.“
 

Fast so etwas wie ein Lächeln kroch Kenshin über das Gesicht, als er über die Stiege aus dem Kellerraum wieder in das Tageslicht trat.
 

--
 

Als hinter Kenshin die Holztür zum Anwesen des Schwertschmiedes Arai Shakku zufiel, war es bereits später Nachmittag. Die fröhlichen Schneeflocken hatten sich in einen bitterkalten Schneeregen verwandelt und die meisten Leute hatten es vorgezogen, sich in das warme Innere ihrer Häuser zurückzuziehen, so dass kaum jemand noch in den Strassen unterwegs war.
 

Doch Kenshin störte das Unwetter nicht. Er spürte nur das Gewicht des neuen Schwertes an seiner rechten Seite und das ungewohnte Gefühl von freudiger Erwartung. Fast in doppelter Geschwindigkeit wie sonst legte er den Weg zum Kohagiya zurück, legte unbemerkt das ihm geliehene, alte Schwert in die Küche neben den Herd, wo es Okami-san sofort finden würde und machte sich dann schnell auf den Weg zu seinem Zimmer, um sich trockene Kleidung anzuziehen.
 

Mit etwas mulmigem Gefühl schob er langsam die Tür auf und erwartete, alle Anzeichen von Yoshidas früherer Anwesenheit verschwunden zu sehen doch statt dessen musste er verblüfft feststellen, dass nicht nur Yoshidas Sachen wie immer an ihrem Platz lagen sondern auch Yoshida selbst mit überkreuzten Armen und trotzigem Blick auf seinem zusammengefalteten Futon saß und dort offensichtlich auf ihn gewartet hatte.
 

„Yoshida?“ rutschte es ihm fast schon erfreut über die Lippen. Schnell räusperte sich und probierte ein tieferes, bedrohlicheres „Yoshida!“

„Nicht gut, Himura,“ entgegnete der Angesprochene mürrisch. „Du solltest endlich anfangen, deinen Zimmergenossen ernst zu nehmen.“
 

Kenshin wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte wirklich alles in seiner Macht stehende versucht, um Yoshida von sich abzuschrecken, aber offensichtlich hatte es nicht funktioniert.

„Du bliebst... obwohl du die Wahrheit nun kennst?“

„Naja, jeder hat doch seine eigene Wahrheit, oder nicht?“ entgegnete Yoshida lässig. „Hör mir zu, Himura – ich mache dir ein Angebot. Ich bleibe, solange du willst. Und ich höre dir zu, wann immer du reden willst. Ok?“
 

Kenshin spürte, wie die gleichgültige Maske seines Gesichtes zerbröselte und ihn eine Wärme, die er fast schon vergessen glaubte, durchflutete. Er brachte kein Wort über die Lippen, aber Yoshida nickte bestätigend. „Ich an deiner Stelle wäre auch dankbar, so einen tollen Freund wie mich zu haben.“

„Freund...“ Kenshin sah zu Boden und sein roter Pony fiel ihm über die Augen, doch Yoshida konnte sehen, dass er lächelte.
 

„Und nun, Himura? Was hast du heute Nachmittag vor? Irgendwelche Aufträge?“

Sofort biss sich Yoshida auf die Lippen, als er sah, wie sich Kenshins Lächeln in Luft auflöste.

„Die nächsten Tage habe ich frei...“ sagte Kenshin schließlich leise.

„Gut!“ klatschte Yoshida in die Hände. „Dann lass uns also auch nicht von... anderen Dingen sprechen, ok?“
 

Kenshin nickte und begann, sich umzuziehen. Er zog seine zwei Schwerter aus dem Obi und legte sich ehrfürchtig auf seinen zusammengerollten Futon, bevor er seinem Wandschrank einen trockenen dunkelblauen Gi und dunkelgraue Hakama entnahm.

„Hast du ein neues Schwert?“ Yoshida beäugte die Waffen zu seinen Füßen. „Dein Altes sah schon ziemlich abgegriffen aus, aber das hier ist neu.“

„Ja,“ nickte Kenshin, „mein altes Schwert ist kaputt gegangen. Ich war gerade bei Arai Shakku...“

„Shakku Arai?!“ rief Yoshida entgeistert aus. „Der berühmte Schmied der Ishin Shishi?“

Kenshin musste schon wieder über seinen enthusiastischen Freund lächeln.

„Und? Hast du es schon ausprobiert?“

„Ich wollte mich erst umziehen, aber jetzt will ich es schon ausprobieren, ja.“

Yoshida sprang begeistert zur Tür. „Na dann los! Auf ins Dojo!“
 

Das Dojo, in dem die Männer der Choshuu Ishin Shishi trainieren konnten, lag genau neben dem Kohagiya und der Besitzer, ein Unterstützer der Ishin Shishi, hatte es netterweise Katsuras Männern zur Verfügung gestellt. Normalerweise hätte Kenshin darauf verzichtet, hier mit seinem neuen Schwert zu üben – der Raum entsprach nicht in mindesten seinen Ansprüchen. Er war zu klein, zu niedrig und – bei dem schlechten Wetter - zu vollgestopft mit Leuten. Doch heute war ihm das alles egal – er wollte endlich das Geräusch hören, dass sein neues Schwert beim Ziehen und Luftdurchschneiden machte. Wollte testen, ob er auch mit dieser neuen Waffe eins werden konnte, so wie mit seinem alten Schwert.
 

Sein altes Schwert – das war Hiko gewesen. Bei jeder Berührung mit dem vertrauten und abgegriffenen Schwert waren in seinen Gedanken noch die Worte seines Meisters herumgespukt und trotz seiner exzellenten Schwertführung war er sich immer ungenügend vorgekommen.
 

Dieses neue Schwert verkörperte wie nichts anderes seinen Neuanfang. Seine neuen Prinzipien. Seine Einstellung zur Revolution, zu Katsura Kogoro und zur Kunst des Schwertkampfes.
 


 

Als die beiden die Trainingshalle betraten, erstarb sofort der Lärm, der dort eben noch geherrscht hatte. Alle Männer – ob sie nun am Rand saßen oder mit erhobenen Bokuto in der Halle standen - sahen neugierig zu den zwei Neuankömmlingen hin. Vor allem Kenshin schien ihre Aufmerksamkeit zu fesseln.
 

„Er trainiert? Mit dem Schwert?“ flüsterte einer der Männer.

„Endlich sehen wir, ob er wirklich so gut ist, wie man sich erzählt,“ meinte ein Anderer.
 

Kenshin ignorierte die Gespräche über ihn und suchte sich mit Yoshida einen freien Platz ganz am Ende der Halle. Kenshin legte sein Wakizashi an den Rand und lockerte sein neues Schwert. Yoshida legte seine Schwerter ebenfalls ab und nahm sich eines der Holzschwerter von der Wand. Beide begannen zuerst ein paar Aufwärm- und Atemübungen, dann folgten die einfachen Grundschwünge. Doch bereits bei den ersten Kata glitt Yoshidas Blick immer häufiger zu seinem Trainingspartner hinüber. Er schien plötzlich ein ganz anderer Mensch wie gerade eben noch zu sein. Seine sonst in letzter Zeit immer etwas traurig und stumpf blickenden Augen leuchteten nun und waren hochkonzentriert auf sein Schwert gerichtet.
 

Schon bald tat Yoshida gar nicht mehr so, als ob er sich aufwärmen würde sondern stand einfach nur mit offenem Mund da, das Bokuto noch in einem halbvollendeten Schlag erhoben. Auch die anderen Männer hielten mit ihrem Training inne und starrten nur den rothaarigen Jungen an, der tief in Gedanken die beeindruckendsten Kata vollführte, die sie je gesehen hatten.
 

Die Schwünge, die er vollführte, waren von einer unglaublichen Leichtigkeit und Eleganz, aber gleichzeitig äußerst kraftvoll und im Kampf von tödlichster Effektivität. Als Kenshin zu den schwierigeren Kata überging, waren einzelne Bewegungen gar nicht mehr auszumachen – alles verschwamm zu einer einzigen, fließenden Masse.
 

Plötzlich wurden die Schwünge langsamer, die Klinge wieder sichtbar und Yoshida hörte sich laut atmen. Anscheinend war Himuras Aufwärmtraining vollendet. Er steckte die Klinge ein und blieb ruhig stehen, die Arme locker an seinen Seiten hängend und die Augen geschlossen. Meditation, die üblicherweise ein Training beendet, dachte Yoshida und wurde sich plötzlich bewusst, dass er nicht einmal über die ersten Kata hinausgekommen war. Schnell packte er sein Bokuto fester. Auch die Männer wollten sich gerade wieder ihrem eigenen Training zuwenden und fingen schon an, miteinander aufgeregt über den Schwertstil dieses Jungen zu spekulieren, als plötzlich etwas wie ein heißer Wind durch das Dojo fegte.
 

Alle Gespräche erstarben auf der Stelle und alle Augen blickten instinktiv auf Kenshin, der die Quelle dieses unglaublichen und auch furchteinflössenden Kämpfergeistes zu sein schien.
 

Er stand einfach nur da, Katana immer noch eingesteckt, doch seine Augen jetzt geöffnet. Sie blickten strahlend und konzentriert auf einen imaginären Punkt irgendwo vor ihm. Sein Körper, gerade eben noch locker, schien plötzlich bis auf die letzte Faser angespannt und Energie versprühend.

Langsam beugte er sich zu seiner linken Seite, jede Bewegung bis ins kleinste Detail kontrollierend und seine Hand schwebte konzentriert über dem Griff seines Schwertes.
 

„Battoujutsu...“ flüsterten die Männer erwartungsvoll, „damit soll er Yabu Sekura geschlagen haben,“ und die Luft in der Halle schien plötzlich vor Spannung zu knistern. Yoshida spürte, wie ihm der Schweiß auf der Stirn stand und es erschien ihm, als ob Kenshin bereits minutenlang in dieser Position verharrte und seinen imaginären Gegner fixierte.
 

Dann plötzlich, in weniger als dem Bruchteil einer Sekunde, schoss Kenshins Schwert wie ein Lichtblitz aus der Scheide und durchschnitt die Stille mit einem durchdringenden Zischen. Ehe Yoshida sich vergewissern konnte, dass er das gerade gesehene nicht geträumt hatte, hatte Kenshin sein Katana schon wieder eingesteckt und wiederholte die Prozedur, dieses Mal in der Hocke kniend mit einem Ausfallschritt nach vorne.
 

Yoshida blinzelte. Bevor der Schweißtropfen, der von seiner Nasenspitze geperlt war, auf dem Boden aufschlug, hatte Kenshin erneut einen Battoujutsu-Schlag ausgeführt, mit der gleichen, wahnsinnigen Geschwindigkeit wie beim ersten Mal.
 

Doch es ging weiter. Yoshida rieb sich nur die Augen, während Kenshin unterdessen in den verschiedensten, nur erdenklichsten Posen sein Schwert aus der Scheide schnellen ließ. Im sitzen, in der Hocke, beim Aufstehen, im Sprung nach vorne, im Sprung zurück, in einer schnellen Drehung, im Salto nach vorne, im Salto zurück...
 

Als Kenshin unvermittelt mit langsameren, einfachen Schwüngen weitermachte, erschien es Yoshida, als ob er aus einem Traum erwachen würde. War das gerade eben real gewesen? Er hatte gar nicht gewusst, ja nicht einmal in seinen kühnsten Träumen geahnt, dass es so viele Möglichkeiten des Battoujutsu gab.
 

Schließlich holte Kenshin zu ein paar letzten Schwüngen aus, die Klinge des Schwertes war jetzt wieder zu sehen. Die Zeit schien wieder weiterzulaufen. Die stromartige Spannung, die im Dojo geherrscht hatte, verflüchtigte sich. Nach ein paar routinemäßigen, abschließenden Schlägen steckte er sein neues Katana mit einem Seufzer wieder ein. Es hatte sich wie angegossen in seiner Hand angefühlt und allein schon von dem Geräusch, das es machte, während es die Luft durchschnitt, konnte Kenshin sagen, dass es unglaublich scharf geschmiedet war. Leider hatte er jetzt hier in diesem beengten Dojo nicht den Platz gehabt, um überhaupt von den Grundschlägen zu den speziellen Techniken der Hiten-Mitsurugi Schule überzugehen.
 

Er sah zu Yoshida hinüber und musste grinsen, weil das entgeisterte Gesicht seines Freunde wie ein nach Luft schnappender Fisch aussah. „Da-Das waren die beeindruckendsten Kata meines Le-lebens.“

Kenshin spürte die Hitze in sich aufsteigen, vor allem, als er plötzlich - nach der ehrfürchtigen Stille während seiner Übungen – das unvermittelt laut einsetzende Getuschel der Männer in seinem Rücken wahrnahm.

Irgendwie bereute er es plötzlich, hierher gekommen zu sein. Er hatte sich von seinen Gefühlen leiten lassen und der Versuchung nachgegeben. Wenn er etwas nicht wollte, dann soviel Aufmerksamkeit.
 

„Und das,“ fragte Yoshida immer noch etwas atemlos, „war also dein berühmter Hiten-Mitsurugi-Stil?“

Kenshin schüttelte leicht den Kopf. „Nein, nicht ganz. Das waren nur die ersten zwei Kata und ein paar Grund-Battoujutsu-Schläge. Die wirkliche Mitsurugi-Technik zeigt sich eigentlich erst bei den späteren Kata.“

Yoshida war wieder sprachlos. Sollte das etwa heißen, dass Kenshin noch nicht mal richtig angefangen hatte? Er schien ja nicht mal ansatzweise angestrengt oder erschöpft, geschweige denn auch nur halb so geschwitzt wie er.
 

Die anderen Männer redeten unterdessen ziemlich laut und unverhohlen über Kenshins kleine Aufführung. Die meisten von ihnen schienen wirklich schwer beeindruckt von seinem Können. Einige nickten ihm sogar ehrfürchtig und respektvoll zu. Trotz seines Alters schien dieser Himura bereits ein Schwertmeister zu sein.

Doch Kenshin spürte deutlich, dass die Mehrheit nun Angst vor ihm hatte. Es dämmerte ihnen anscheinend, dass er wirklich nicht der harmlose, kleine Junge war, für den sie ihn gehalten hatten, sondern – so wie Izuka es in seiner ihm eigenen, taktvollen Art offenbart hatte – eine Killermaschine mit tödlichem Talent.
 

„Kein Mensch kann sich so schnell bewegen, sage ich euch,“ hörte er die Männer reden. „Besser, man gibt sich nicht mit ihm ab. So was kann nicht menschlich sein.“

Kenshins Gesicht gefror zu einer ausdruckslosen Maske.

„Tut mir leid Yoshida, ich kann nicht länger hier bleiben. Das war eine dumme Idee...“

Schon eilte er in Richtung Ausgang.

„Himura, warte!“ rief ihm Yoshida noch nach und rannte hinterher, doch Kenshin war schon von alleine stehen geblieben. Allerdings sah Yoshida auch gleich, dass nicht sein Rufen der Grund dafür gewesen war. Vor Kenshin standen drei Männer in der Tür des Dojos und versperrten ihm den Weg nach draußen.
 

„Bist du fertig mit deiner kleinen Darbietung hier?“ höhnte der große, arrogant aussehende Samurai in der Mitte.

Kenshins Blick verdüsterte sich. Die Ki, die von den Männern ausging, war deutlich geprägt von Missgunst und Neid. Sie waren auf Ärger aus.

„Lasst mich durch,“ sagte er leise. Die Männer ignorierten ihn.

„Hier aufzutauchen und mit seinem Können anzugeben. Lächerlich!“ Der linke Samurai, ein großgewachsener, hagerer Mann, spuckte verächtlich aus. „Wir haben zwar nur deine letzten Schwünge gesehen, aber es hat dir offensichtlich gefallen, dich von allen anderen anstarren und bewundern zu lassen.“
 

„Wenn ihr nichts gesehen habt, dann solltet ihr lieber ruhig sein!“ hörte Kenshin hinter sich Yoshida wütend ausrufen.

„Ruhe!“ herrschte ihn der rechte Samurai an, ein schmieriger, kleiner Mann mit Glatze. „So jemand dahergelaufenes wie du kleiner Ronin hat nicht so mit uns zu sprechen. Wir sind aus der Familie der Iamatsu-Samurai, unser Name ist schon Jahrhunderte alt.“
 

„Wird Zeit,“ lächelte der Mann in der Mitte Kenshin überheblich an, „dass wir unserem kleinen Hitokiri hier seinen Platz in der Hierarchiepyramiede zuweisen.“

Er trat selbstbewusst vor und zog sein Schwert. Sein Körper war kräftig gebaut und gut trainiert. Er versäumte fast keinen Nachmittag, sein Talent mit dem Schwert im Dojo zur Schau zu stellen. Die Männer um ihn herum machten hastig Platz und bildeten einen Kreis.
 

Kenshins Gesicht verriet keinerlei Empfindung. Leise entgegnete er: „Ich habe nicht die Absicht, mit dem Schwert gegen irgendjemanden der Ishin Shishi zu kämpfen.“
 

„Ich bin nicht irgendjemand,“ rief der Samurai hasserfüllt, „ich bin Iamatsu Onaka. Zieh dein Schwert!“

„Ruhig Blut,“ mischten sich seine Begleiter beschwichtigend ein, „der Kleine hat recht. Wenn ihr mit Schwertern kämpft, dann verletzt du ihn wohlmöglich. Das wäre nicht gut, der Junge ist doch Katsuras Schützling.“

„Sein Laufbursche, nichts weiter,“ stieß Onaka zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er steckte sein Schwert wieder ein und ließ sich zwei Holzschwerter geben, von denen er eines Kenshin entgegenhielt. Dieser zögerte.
 

„Los, nimm es, Himura!“ rief Yoshida anfeuernd. „Zeig dem Kerl, dass er so nicht mit dir sprechen kann.“

„So, du hast also auch einen Namen,“ grinste Onaka süffisant, „und einen ziemlich unbekannten noch dazu. Wie kommt Katsura nur dazu, dich in seine Dienste aufzunehmen – ein Junge mit unbedeutendem Namen und unbedeutender Schwerttechnik. Katsura muss den Verstand verloren haben.“
 

Kenshins Augen verengten sich. Er riss Onaka das Bokuto aus der Hand. Dieser zog unbeeindruckt eine Augenbraue hoch. „So?“ höhnte er, „du hast also endlich den Mut gefunden, gegen mich anzutreten?“
 

„Du Depp!“ entgegnete Yoshida vom Rand aus und die meisten Männer nickten bestätigend. „Himuras Technik ist sehr wohl bekannt, es ist nämlich der Hiten Mitsurugi Stil...“

Die Männer versteinerten mitten im Nicken. Hiten Mitsurugi? Das erklärte natürlich einiges.
 

Onaka schien einen Moment lang erschüttert, fing sich dann aber gleich wieder. „Mitsorgui oder was? Wenn es so eine Technik überhaupt gegeben hat, dann ist sie schon lange ausgestorben. Wir werden ja sehen!“ Er ging in Angriffsstellung.
 

Kenshin tat es ihm gleich. Beide fixierten sich einen Moment lang und Onaka lächelte innerlich. Wenn auch dieser Junge einige gute Kata drauf haben mochte, seine Kämpfer-Ki war so gut wie nicht vorhanden. Mit einem Angriffsschrei stürzte er vor, doch ehe er sich versah, wurde ihm sein Boken aus der Hand geschlagen und er fand sich – nach Atem ringend - am Boden wieder.
 

„Iamatsu-san!“ Seine Begleiter sprangen vor und halfen ihm wieder auf die Beine.

„Was zur Hölle...“ Keuchend richtete sich Onaka auf. Er hatte den Schlag kaum kommen sehen. „Wie hast du das gemacht?!“ wollte er erbost den Jungen fragen, doch entsetzt musste er feststellen, das sich Kenshin schon auf halbem Weg zur Tür hinaus befand.

Sein Gesicht erblich vor kalter Wut. Noch nie war er so gedemütigt worden.

„Wie kannst du es wagen,“ spie er aus. „Mir kehrt man nicht einfach so den Rücken.“
 

Ohne Vorwarnung stieß er seine zwei Begleiter zur Seite und stürzte hinter Kenshin her. Seine Hand packte den Griff seines Schwertes.

„Himura, Achtung!“ schrie Yoshida auf, doch seine Warnung war nutzlos.
 

Kenshin wartete bist zum letzten Moment, dann schnellte er herum und parierte den Schlag Onakas, der auf seinen Hinterkopf gezielt hatte. Wie ein Blitz war sein Katana fast wie von selbst aus der Scheide geschossen.

Als Yoshida es wagte, seine Augen wieder zu öffnen, sah er Kenshin dastehen, sein blankes Schwert erhoben. Irgendwo hörte er das Klimpern von Metall, das zu Boden fällt. Keuchend schielte Onaka auf seine rechte Hand, die noch den Stumpf seines Schwertes umklammert hielt. Mühelos hatte Kenshins Katana den Stahl durchschnitten und die und die scharfe Seite der Klinge glänzte nun bedrohlich nahe an der Haut von Onakas Hals.
 

„Iamatsu Onaka,“ zischte Kenshin mit schneidender Stimme „versuche nie wieder, mich herauszufordern. Wir Ishin Shishi kämpfen nicht gegeneinander, nur miteinander – gegen unsere Feinde.“ Die Aura, die plötzlich von ihm ausging, war nicht konzentriert und stromgeladen wie ein Blitz, so wie sie bei seinem Training gewesen war. Statt dessen schien ihn ein Feuer von tödlicher Energie zu umgeben, so dass es schwer für die Männer war, auch nur wenige Zentimeter an ihn heranzutreten. Jeder schien instinktiv zu spüren, dass eine falsche Bewegung jetzt tödlich enden konnte und es ihnen eiskalt den Rücken hinab.

Kenshin beugte sich noch ein bisschen näher zu Onaka hin und wisperte ihm sanft, aber mit einem tödlichen Glitzern in den Augen, ins Ohr: „... beleidige nie wieder Katsura-sama. Wenn du gegen Katsura-sama bist, dann gehörst du zu meinen Feinden. Und als mein Feind,“ seine Stimme wurde noch leiser, „müsste ich dich töten.“
 

Mit kaltem Blick stieß Kenshin den Samurai von sich, steckte sein Schwert wieder ein und verließ das Dojo, gefolgt von dem hinter ihm herstolpernden Yoshida.
 

Zurück blieben die Männer, die immer noch im Kreis um den nun heftig schluckenden, schweißnassen Onaka und sein zerschlagenes Schwert standen.

Vor Wut dampfend stapfte er mit seinen zwei Gefährten im Schlepptau davon, ohne irgendjemanden noch eines Blickes zu würdigen. Kaum waren sie Weg, setzte eine heftige Diskussion im Dojo ein und jegliches Training war an diesem Tag vergessen.
 

„Iamatsu no baka!“ riefen einige Samurai.

Ein anderer sah ihnen kopfschüttelnd hinterher. „Wie kann man nur so leichtsinnig sein? Ich hätte wirklich gedacht, jetzt ist es aus.“ Ein anderen Soldat hob die durchtrennte Klinge vom Boden auf. „Ein klarer Schnitt,“ hauchte er fassungslos. „So etwas habe ich noch nie gesehen.“

Die Männer nickten. „Kaum zu glauben, aber er muss bereits ein Meister seiner Schwertkunst sein!“

„Ein Meister des Battoujutsu,“ flüsterte der Soldat und seine Augen glühten. „Er wird uns den Weg für die Revolution ebnen, wie Izuka-san gesagt hat.“

„Battousai,“ murmelte irgendjemand, genau als eine windige Böe eiskalte Luft durch das Dojo wirbelte und alle Männer fröstelnd ihre Kleidung enger an sich zogen.
 


 

„Himura!“ rief unterdessen Yoshida seinem Freund zu, der auf die Strasse und dann davon eilte, „jetzt warte doch mal.“ Doch Kenshin wartete nicht und verschwand sogleich in der Menge. Sosehr sich Yoshida auch anstrengte, er konnte ihn nirgends mehr sehen.

„Verdammt, Himura,“ dachte Yoshida frustiert, „du hast doch richtig gehandelt. Warum läufst du jetzt davon?“
 

Doch Kenshin, der an diesem Tag nun schon zum zweiten Mal ziellos durch die Strassen hetzte, um seinen Kopf klar zu bekommen und sein Gemüt abzukühlen, war überhaupt nicht der Meinung, richtig gehandelt zu haben.
 

„Baka!“, schimpfte er sich selbst. „Wie konntest du dich nur so gehen lassen?“

Er hatte gerade eben diesem Onaka gedroht, ihn sogar verletzt! Und das, obwohl sie beide auf der selben Seite standen. Er hatte irgendwie immer angenommen, dass es allen Männern so ging wie ihm – das sie alle den Kampf gegen den Feind und ein neues Zeitalter als ihr höchstes Ziel sahen. Doch anscheinend, musste Kenshin jetzt bitter feststellen, war einigen Männern ihr eigener Name und die Ehre ihrer Familie wichtiger als Loyalität!
 

Er ballte die Faust. Nie hätte er sich von so jemanden so provozieren lassen dürfen. Er hätte dem Kampf schon vorher aus dem Weg gehen können. Wenn er seine Ki nicht unterdrückt hätte, dann hätte ihn dieser Okana wahrscheinlich auch nicht herausgefordert.

Er spürte, wie sich seine Fingernägel in sein Fleisch gruben.
 

„Gefühle,“ spuckte er aus, als ob dieses Wort ein tödliches Gift für ihn wäre. Sie ließen ihn weich werden, seine Wachsamkeit nachlassen, seine kontrollierten Bewegungen entgleisen.
 

Was war nur mit ihm los? Wo war seine übliche Gelassenheit geblieben? Früher hätten ihm so aufgeplusterte Typen keine Probleme bereitet. Doch gerade eben... er hatte überhaupt nicht nachgedacht, als er das Schwert gezogen hatte. Es war einfach Instinkt gewesen.

Um ein Haar, stellte Kenshin voller Entsetzen fest, hätte er ihm die Kehle durchgeschnitten.
 

Arai Shakku hatte Recht. Die Klinge war wirklich scharf.
 


 

--
 


 

Anmerkungen:Nach dem letzten, ziemlich deprimierenden Kapitel wollte ich die Stimmung mal wieder etwas auflockern. Außerdem wollte ich unbedingt den Schwertschmied Arai Shakku, den wir ja aus dem Manga kennen, miteinbeziehen. Es hat mich interessiert, wie Kenshin ihn wohl kennen gelernt hatte usw.- denn er spielt ja keine unwichtige Rolle, schließlich hat er Kenshins Sakabattou geschmiedet. Übringens ist der kleine Seiku wirklich der erwachsene Mann, Shakkus Sohn, den wir aus Manga Bd.9 und 10 kennen *g*.

Und.... trommelwirbel.... endlich hören wir das erste mal etwas von Battousai! Ein Name, der bald nicht nur im Kohagiya die Runde machen wird.... doch dazu im nächsten Kapitel mehr.

Und ich habe die Hoffnung auf Reviews noch nicht aufgegeben!
 

Japanische Wörter:
 

Haori: Warmer Mantel

Gi und Hakama: Kimono-Oberteil und Hose

Arai Shakku: begann als herausragender Schwertschmied. Dann schmiedete er Schwerter, die nicht nur gut schneiden, sondern gut töten. Guter Bekannter der Ishin Shishi. Er will mit Schwert eine neue Ära schaffen.

Seiku desu: wörtl.: Ich bin Seiku. (Sohn von Arai Shakku)

Ki: Aura oder Energie eines Schwertkämpfers

Katsura Kogoro: Anführer der Choshuu Ishin Shishi

Choshuu: Provinz der Ishin Shishi

Satsuma: Mit Choshuu verbündete Provinz im Kampf gegen das Shogunat.

Wakizashi: Kurzschwert (Entsprechend: Katana: Langschwert)

Renbattou: Erfindung Arai Shakkus: Ein zusammensteckbares Schwert mit doppelter Klinge

Hakujin no Tachi: Schwert mit sehr langer, dünn geschmiedeter und extrem beweglicher Klinge (dies und das Renbattou benutzt der Schwertjäger Cho)

Dojo: Trainingshalle

Kata: vorschriftsmäßige Bewegungen/Formen einer Kampfkunst, eine Wiederholung der (für eine Technik) immer gleichen Bewegungsabläufe.

Bokuto: japanisches Holzschwert (im Westen auch häufig Bokken genannt)

Battoujutsu: Hauptmerk liegt dabei auf den Schneidetechniken der jeweiligen Schule. Allerdings beinhaltet es auch die Technik des Schwertziehens (heutzutage als Iaijutsu bekannt)

Baka: Idiot



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-11-28T01:04:00+00:00 28.11.2008 02:04
Also das mit diesem renbattô hab ich nicht so ganz verstanden, das müsstest du mir nochmal erklären... warum genau ist dessen Klinge denn so gefährlich? *glotz* wie, ineinandersteckbar?
Naja ich finds wieder klasse, wie gut du informiert bist, das werde ich echt nicht müde zu erwähnen, da macht es doch gleich noch mehr Spaß, etwas zu lesen wenn der Autor nicht einfach drauf losschreibt sondern wirklich Ahnung hat.
Gut auch Kenshins Reaktion auf diesen Kerl, er hat ihn eingeschüchtert, hat aber die passenden Worte gewählt ^^
Herrje, wenn das so weitergeht, schlaf ich diese Nacht überhaupt nicht mehr *lach*
Von:  kariyami
2008-02-18T21:03:43+00:00 18.02.2008 22:03
Ich muss zugeben ich kenne den original Kenshin-Manga nicht. Aber durch deine Fanfic habe ich mir doch mal überlegt ihn zu lesen.
Dein Schreibstil find ich gut, es lässt sich flüssig lesen und man kann sich richtig in Kenshin hineinversetzen.


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