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Die Magie der Musik 2

Die Fürsorge eines Bruders
von

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Kapitel 6
 

Gute fünf Minuten später hielt Kai vor einem dreistöckigen Altbau und rollte auf dem Gehweg zu einer Garage.
 

„Na, schon erfroren?“, fragte er Daniel amüsiert, weil sich die dünnen Finger immer noch krampfhaft in seinen Bauch gruben, als sie schon in der Garage standen und Kai darauf wartete, dass Daniel abstieg.
 

„Geht schon“, antwortete Daniel schwach, bewegte sich aber immer noch nicht. Das eben war schlimmer als die schlimmste Achterbahnfahrt seines Lebens gewesen. Vor allem die Kurven. Die ganze Zeit hatte er vor Angst erstarrt befürchtet, dass das Motorrad seitlich wegrutschen und sie auf der Straße landen würden. Wahrscheinlich würde noch ein Auto von hinten herangerast kommen und sie überrollen. Tief durchatmend löste sich Daniel doch noch von Kai und stieg etwas zittrig und mit wabbeligen Beinen ab. Er zog sich den Helm vom Kopf und fuhr sich einmal durch die Haare, um wieder etwas Ordnung hineinzubekommen.
 

„Ich hoffe, hier in der Nähe gibt es einen Tennisplatz, der zu Fuß zu erreichen ist.“
 

Kai lachte befreit und bockte hibbelig sein Motorrad auf.
 

„Ach quatsch“, sagte er grinsend, nahm Daniel den Helm aus den Fingern und hängte ihn ans Lenkrad. „Ich finde es toll, wenn sich jemand ängstlich an mich klammert.“ Lächelnd schnippte Kai Daniel gegen die Nase, als der erbost schaute. „Und ich glaube eh, dass wir in die Halle müssen, um Tennis zu spielen. Für draußen ist es zu kalt“, meinte er wieder mit diesem kecken Zwinkern im linken Auge.
 

„Du meinst doch nicht etwa die Halle am anderen Ende der Stadt?“, fragte Daniel schockiert, doch als Kai grinsend nickte, sackte er stöhnend gegen das Motorrad. Das überlebte er nicht. Ganz bestimmt nicht. Er würde schon während der Fahrt an einem Herzinfarkt sterben und tot vom Motorrad kippen. Amüsiert griff Kai nach Daniels Hand und zog ihn mit sich.
 

„Mensch, das sind nur zehn Minuten, wenn ich fahre“, meinte er spitzbübisch und lachte leise, als er Daniels unwilliges Schnauben vernahm. In der zweiten Etage wurde Kai plötzlich etwas schneller. Jedoch vergebens, als die Tür der Wohnung in diesem Stockwerk aufging. Eine Frau Mitte vierzig steckte den Kopf, der vollgewickelt war mit kreisch bunten Lockenwicklern, heraus.
 

„Herr Hahn“, quietschte sie in einer piepsigen Stimme und Kai verzog von ihr ungesehen das Gesicht.
 

„Frau Papenstiel“, meinte er nun nett lächelnd zu ihr, als er sich umwandte.
 

„Sie sind dran mit dem Flur“, schimpfte sie ihn an und sah böse auf Daniel, der immer noch an Kais Hand hing.
 

„Ach, das habe ich glatt vergessen!“, rief Kai nun überrascht und sah anklagend zu Daniel. „Man, Dan, du wolltest mir das doch sagen!“, sagte er empört zu dem Schwarzhaarigen der ganz perplex den Mund wortlos auf und zu machte. „Keine Angst, Frau Papenstiel“, sagte Kai fachmännisch. „Ich erledige das gleich nachher.“
 

Argwöhnisch verzog die Frau die Augen, nickte dann aber. Sogleich sprintete Kai mit Daniel weiter und schloss schnell seine Wohnung auf.
 

„Alter Hausdrache“, zischte Kai, als er die Tür hinter sich ins Schloss warf.
 

„Soso“, meinte Daniel und lehnte sich im Flur gegen die Wand. „Ich sollte dich also daran erinnern, dass du den Putzlappen schwingst. Was du natürlich nachher auch noch machen wirst. Wahrscheinlich, während wir Tennis spielen sind.“ Er grinste Kai an und ging dann weiter in die Wohnung hinein. Geradeaus kam man in ein recht großes Wohnzimmer, das durch eine Durchreiche mit der Küche verbunden war. Die anderen beiden Türen führten wohl zu Kais Zimmer und zum Bad. Soweit Daniel das beurteilen konnte, war alles sehr geschmackvoll und scheinbar ziemlich teuer eingerichtet worden. Wenn er in eine eigene Wohnung gezogen wäre, hätte diese wohl aus zusammen gewürfelten Möbelstücken bestanden, aber nicht aus einer zueinander passenden Couchgarnitur mit kleinem Glastisch davor, umgeben von ausgesuchten Lampen und Zimmerpflanzen.
 

„Ja, natürlich mache ich das nachher während wir Tennis spielen“, meinte Kai lachend und zog sich seine Jacke aus, um sie an die Garderobe zu hängen. „Setz dich ruhig“, murmelte Kai, als er sich sein gelbes Shirt über den Kopf zog und einen muskulösen Oberkörper mit einer Tätowierung von der linken Brusthälfte, bis über den linken Oberarm zur Elle hinunter, präsentierte. „Ich zieh mich nur schnell um.“
 

„Das sehe ich“, meinte Daniel amüsiert und ließ sich auf einem der bequemen Sessel nieder, der ihn fast verschluckte und es ihm scheinbar unmöglich machen wollte, je wieder aus ihm aufzustehen. Befreit aufseufzend entspannte sich Daniel und schloss kurz die Augen. Was für ein verrückter Tag. Allerdings waren seine Gedanken seit dem Mittagessen erschreckend selten zu Serdall gewandert, wofür er aber sehr dankbar war. Kai vermittelte durch seine ungezwungene, offene und lockere Art den Eindruck, als würde man ihn schon ewig kennen. Außerdem war er schwul und Daniel sich so einhundert prozentig sicher, dass er nicht nur sagte, dass es für ihn in Ordnung war dass Daniel auf Männer stand, sondern es auch tatsächlich so meinte.
 

Wenig später kam auch Kai zu Daniel zurück, nun in einem knallgrünen Shirt mit großem Markenlogo darauf gekleidet. Er lächelte Daniel an, als er ihn so entspannt im Sessel sitzen sah.
 

„Also, heute Abend gehen wir noch in die Disko im Zentrum, ja? Schließlich habe ich die Wette gewonnen!“, meinte er und hockte sich vergnügt und aufgedreht vor Daniel. „Keine Ahnung wie das ist mit Tennis, aber ich glaube, du bräuchtest schon ein paar Sportklamotten“, dachte er laut nach.
 

Daniel öffnete die Augen einen Spalt breit und schielte an sich hinab. Kai hatte Recht. In Jeans und Pullover würde er wohl einen Hitzschlag bekommen, wenn er durch die Halle raste. Ganz davon abgesehen, dass es nicht die bequemste Kleidung war und er anschließend in seinen verschwitzen Sachen herumlaufen musste.
 

„Stimmt“, bestätigte er und stand auf. „Hast du was für mich, das ich mir leihen könnte? Dann müssen wir nicht extra zu mir nach Hause fahren. Und ja, wir gehen in die Disko. Ich habe die Wette ja gehalten.“
 

Wieder griff Kai nach Daniels Hand und zog ihn mit sich in sein Schlafzimmer vor den Kleiderschrank.
 

„Moment, ich muss mal gucken, ob ich was hab, das dir passen könnte“, meinte er nachdenklich und musterte Daniel genau. Daniel war deutlich schmaler als Kai selbst und auch fast fünfzehn Zentimeter kleiner. „Irgendwo hatte ich doch noch was“, murmelte er und steckte sogleich seinen Kopf suchend in den Schrank.
 

„Es kann auch ein bisschen zu groß sein, Hauptsache ich stehe irgendwann nicht versehentlich ohne Hose da“, scherzte Daniel und fing das T-Shirt auf, das Kai ihm gerade über die Schulter zugeworfen hatte. „Nein“, meinte Daniel entschieden und sichtlich geschockt. „Du kannst mir alles geben, aber pink ziehe ich auf keinen Fall an!“ Leicht schaudernd schmiss er das pinke Etwas auf Kais Bett. Verwirrt drehte sich Kai zu Daniel um und blickte ihn nicht verstehend an.
 

„Was hast du denn jetzt gegen mein geiles, pinkes Shirt auszusetzen?“, fragte er empört. „Banause“, schimpfte er Daniel zu und drehte sich wieder zum Schrank, zog diesmal ein schwarzes Shirt heraus und eine Sporthose mit Kordelzug. „Ich zieh dann das Pinke an“, meinte er hochnäsig und zog noch eine seiner Sporthosen heraus. „Und du schimpfst dich schwul“, meinte Kai grinsend und zwinkerte Daniel wieder einmal zu.
 

„Nur weil ich schwul bin heißt das nicht, dass ich mich in rosa kleiden muss“, erwiderte Daniel mit gerümpfter Nase. „Ich rasiere mir ja auch nicht die Beine oder lackier mir die Nägel oder so. Ich stehe zwar auf Männer, benehme mich aber trotzdem wie jeder andere Kerl auch.“ Er nahm seine nun akzeptable Sportkleidung und stopfte sie in seine Tasche. Kai hatte echt einen seltsamen Modegeschmack. Als wäre das knallgrüne Shirt nicht schon schlimm genug, schien er nun tatsächlich das pinke Ding anziehen zu wollen.
 

„Tze“, meinte Kai beleidigt. „Ich rasiere mir sogar die Eier“, meinte er vulgär und legte seine Sachen in einen Rucksack. „Mal ehrlich, ist doch egal wie ich mich kleide. Solange mein Ding mir zwischen den Beinen baumelt, bin ich unzweifelhaft ein Mann. Also aus rein biologischer Sicht“, erklärte er grinsend. Im nächsten Moment zog er amüsiert eine Augenbraue nach oben. „Außerdem, was hast du gegen tuffige Typen? Die sind famos im Bett“, meinte er grinsend.
 

„Das sind nicht tuffige Typen auch“, gab Daniel zurück und ließ sich auf Kais Bett nieder. „Dir kann es auch egal sein, was du dir anziehst. Du siehst dich nicht. Mir fliegen bei deinen kreischenden Farben fast die Augen aus dem Kopf.“ Keck grinste er Kai an. Empört sah Kai an sich herab.
 

„Was denn? Soll ich mich etwa schwarz kleiden? Da wirke ich ja viel zu blass. Nee, lass man, du musst mich ja nicht anschauen“, erwiderte er feixend und stellte sich vor Daniel. „Und wie viele tuffige Typen kannst du im Vergleich zu richtigen Kerlen ziehen?“, fragte er Daniel nun noch ziemlich ernst.
 

„Keinen“, erwiderte Daniel wahrheitsgemäß und sah Kai fest in die Augen. „Trotzdem kann ich nicht sagen, dass ich unzufrieden mit meinen Sexualleben wäre. Im Gegenteil.“ Nur leider ist es momentan auf Grund anderer Umstände sehr dürftig, dachte er anschließend und seufzte. Er wollte Serdall endlich wieder sehen. Wieder mit ihm schlafen und einfach bei ihm sein und nicht zwangsweise von ihm getrennt.
 

„Darum geht es ja auch nicht“, erwiderte Kai kopfschüttelnd. „Naja, auch egal. Erzähl mir lieber mal von deinem Freund. Wie lange seid ihr schon zusammen?“, fragte er Daniel neugierig und setzte sich neben ihn.
 

Kurz durchfuhr Daniel ein scharfer Schmerz, als er so bewusst auf die Erinnerungen mit Serdall gestoßen wurde. Er vermisste ihn trotz der wenigen Tage Trennung. Da es so extrem unsicher war, wann sie sich wieder sahen, schien die Sehnsucht sich noch zu verdoppeln.
 

„Wir kennen uns seit knapp zwei Jahren, aber richtig zusammen sind wir seit einem Jahr und sieben Monaten“, antwortete er mit in die Ferne gerichtetem Blick. Kai runzelte die Stirn. Daniel schien nicht wirklich gut auf das Thema zu sprechen zu sein. Unhörbar seufzend sprang Kai wieder auf und packte Daniel bei der Hand.
 

„Na komm, Danniboy. Ich hol noch schnell Duschgel und Handtücher und dann düsen wir gleich los.“ Energiegeladen zog Kai Daniel mit sich und ließ ihn kurz im Flur allein.

Aus dem Bad holte er zwei grellorangene Handtücher, die Daniel unweigerlich wieder zum Lachen brachten. Keck zwinkerte Kai dem Schwarzhaarigen zu, ehe er noch zum Schrank im Flur ging und eine andere Motoradjacke herausholte, die er Daniel zuwarf und noch einen Helm nahm, der auf dem Schrank ruhte. „Ich versuch auch nicht zu schnell mit dir zu fahren, okay?“, meinte er leise und strich Daniel unbekümmert eine schwarze Strähne aus der Stirn. „Will ja nicht, dass du ausversehen den Tennisschläger durch die Gegend schmeißt, nur weil deine Finger von der Höllenfahrt noch zittern.“
 

„Ich fürchte, dass ich den Schläger auch so durch die Gegend schmeißen werde. Mal sehen, wie ich mich bei meinem ersten Mal anstelle. Und meine Finger werden schon nicht zittern, wenn du dich an die Straßenverkehrsordnung hältst und dein Motorrad nicht ganz so doll in die Kurven legst.“ Er folgte Kai, der ihn aus der Wohnung geleitete. Leise kichernd schlichen sie die Treppen in der zweiten Etage hinunter, um nicht noch einmal eine Standpauke von Frau Papenstiel zu bekommen und stiegen dann wieder auf Kais Motorrad. Daniel krallte sich lieber gleich etwas fester an ihn, doch Kai hielt Wort und fuhr für seine Verhältnisse wohl ganz gesittet, wenn er auch hier und da ein Auto recht spektakulär überholte. Nach knapp einer Viertelstunde standen sie vor der großen Tennishalle.
 

„So“, sagte Kai, als er sein Motorrad sicher geparkt hatte und sich zu Daniel gesellte, der immer noch vor der Halle stand. „Dann mal los, was?“ Schnell fasste er wieder nach Daniels Hand und zog ihn mit sich in die Halle. An der Info begann er mit der Frau zu diskutieren, als sie ihm eröffnete, dass sie ohne Termin keinen Platz für sie hätte. Seufzend begann Kai dann eine lange, sehr nervige Unterhaltung mit ihr und die brünette Frau sah schon entschuldigend zu den übrigen Gästen, die wartend in der Schlange standen.
 

„Ist ja gut!“, rief sie schlussendlich aus. „Nehmen Sie halt den reservierten Platz des Vereins. Heute ist der eh nicht besetzt, weil ein Wettkampf in Berlin ist“, zischte sie und knallte Kai Tennisschläger vor die Nase.
 

„Geht doch“, meinte er grinsend und ging voran in die Halle.
 

Kopfschüttelnd aber dennoch leise vor sich hin glucksend folgte Daniel ihm zu den Umkleiden, wo sie rasch in ihre Sportklamotten wechselten und dann schließlich zu ihrem Platz schlenderten. Daniel stellte sich gegenüber von Kai auf und sah erst ihn und dann seinen Schläger skeptisch an.
 

„Wenn du lachst, falls ich mir mit dem Ding hier selbst eine verpasse, hau ich dir den Schläger über den Kopf“, meinte er. Kai lachte laut auf.
 

„Ey, ich bete dich allein dafür an, dass du mit mir hergekommen bist“, meinte er keck. „Und jetzt erzähl mir mal, was wir hier machen sollen“, meinte er grinsend und ließ den Blick über die anderen Plätze schweifen. Um die Regeln zu lernen war es sowieso zu spät, aber ein wenig spielen war dann sicher drin. „Okay, ich glaube ich mach mal einen Aufschlag“, rief er Daniel zu und spielte ihm dann etwas schief den Ball zu.
 

Daniel eilte der gelben Kugel überrascht nach und schlug den Ball ziemlich eiernd zu Kai zurück, war aber erst einmal froh, ihn überhaupt über das Netz bekommen zu haben. Mit der Zeit wurden sie beide allerdings etwas sicherer, nachdem sie einige Bälle durch verunglückte Schläge halb k.o. geschlagen hatten und sie mehrmals über ihre eigenen Füße gestolpert waren.
 

„Pause“, jappste Daniel nach einer dreiviertel Stunde und schlurfte geschafft zur Bank an der Seite des Platzes. Kai kam zu ihm und setzte sich neben ihn.
 

„Boah, also mir persönlich reicht es für heute“, meinte er geschafft. „Sonst können wir heute Abend gar nicht so lang tanzen.“ Sich den Schweiß von der Stirn wischend sah er zu Daniel, der von der Anstrengung sichtlich gerötete Wangen hatte. „Tennis gefällt mir doch nicht so ganz“, kicherte Kai und lehnte sich zurück. „Was gibt es denn noch so an Sportarten?“ Überlegend sah er an die Deckenhalle. „Ich weiß, das nächste Mal testen wir Golf!“, rief er begeistert.
 

„Nee, danke. Ohne mich“, erwiderte Daniel mit kraus gezogenem Mund. „Sogar in Minigolf bin ich eine Niete. Außerdem habe ich da mal einen Schläger gegen die Lippe bekommen und hatte dann fast ein Jahr so einen komischen festen Knubbel drin.“ Der Erinnerung nachfühlend kaute Daniel kurz auf seiner Unterlippe rum und sah anschließend wieder zu Kai. „Wenn du schon unbedingt meinst alle Sportarten durchtesten zu müssen, könnten wir auch schwimmen gehen oder Tischtennis spielen. Irgendwas Normales.“
 

„Das ist ja unspektakulär“, murrte Kai und zog einen Schmollmund. „Na ja, dann lass uns mal verschwinden. Ich hab jetzt einen mörderischen Hunger“, meinte er und zog Daniel mit sich zu den Duschen. Er warf unterwegs zwei Typen, die sie angeekelt ansahen eine Kusshand zu, ehe er mit Daniel weiterging. „Wir essen bei mir?“, fragte er Daniel, als er ihm eines der grellorangenen Handtücher gab.
 

„Können wir“, bestätigte Daniel schulterzuckend und schlüpfte aus seinen Sportsachen. „Wobei wir bis zum Abendbrot noch ein wenig Zeit haben.“ Er stellte das Wasser an und stellte sich unter eine der Gemeinschaftsduschen. Mit geschlossenen Augen fuhr er sich ein paar Mal durch die Haare und blinzelte dann rüber zu Kai. „Kannst du mir mal das Shampoo rüber werfen?“
 

Ungeniert ließ Kai seinen Blick über Daniels schlanke Gestalt gleiten.
 

„Klar“, meinte er heiser und hustete ob seiner rauen Stimme. Was für ein hübscher Körper, dachte er sich, als er Daniel sein Duschgel reichte und sich selbst weiter einseifte. Es war schon schade, dass Daniel in festen Händen war und sich rein gar nicht für Kai zu interessieren schien. Was Kai schon sehr seltsam fand. Normalerweise rief er wenigstens eine gewisse Reaktion bei den Männern hervor, aber Daniel schien ihn nur sehr nett zu finden. Seufzend duschte Kai weiter, nicht ohne Daniels Hintern mit den Blicken zu umfahren.
 

„Nun, eigentlich wollte ich Shampoo und nicht Duschgel, aber womit ich anfange ist wohl zweitrangig“, lachte Daniel und errötete leicht, als er Kais Blicke auf sich spürte. War Kai überhaupt solo oder war er in festen Händen? Daniel gestand sich ein, dass er es bislang gewesen war, der über sich erzählt hatte. Er würde Kai später danach fragen. Allerdings dachte Daniel sich, dass Kai nicht ganz so gucken würde, wenn er nicht solo wäre.
 

„Das ist für die Haare und deinen schnuckeligen Körper“, meinte Kai schelmisch zwinkernd und spülte sich ab, ehe er das Wasser ausdrehte und sich das Handtuch um die Hüften schlang. „Auf was hast du Bock? Nudeln? Reis? Bratkartoffeln?“, fragte Kai wieder energiegeladener und sah Daniel dabei zu, wie er sich abtrocknete. Wäre er nicht wirklich beherrscht und schon aus seiner Teenagerzeit raus, würde ihm genau jetzt viel zu viel Blut in die Lenden schießen. So lächelte er nur anzüglich, bevor er wieder zur Kabine ging.
 

„Mir ist das egal. Wenn wir selbst kochen, dann einfach etwas, das schnell geht“, antwortete Daniel und drapierte sein Handtuch ebenfalls um seine Hüfte. Kai seufzte etwas enttäuscht auf und Daniel wurde wieder rot. Er war es nicht mehr gewöhnt, von einem ziemlich fremden Mann so betrachtet zu werden. „Sag mal, gehe ich richtig in der Annahme, dass du momentan solo bist?“, fragte er Kai. Sie schlüpften in der Zwischenzeit wieder in ihre Klamotten.
 

„Ach nein“, meinte Kai. „So ein richtiger Single bin ich nicht. Ich habe ab und zu meine Freunde bei mir, mit denen ich meinen Spaß habe“, sagte Kai lapidar und zog sich sein grünes Shirt über den Kopf. „Aber für so eine richtige Beziehung bin ich wohl zu sprunghaft“, meinte er schulterzuckend und verstaute alle seine Sachen. „Keine Angst, Dan“, meinte Kai im nächsten Moment. „So nötig, dass ich über dich herfallen muss, habe ich es auch nicht. Und heute Abend wird sicher ein Hübscher für mich abfallen“, meinte er grinsend und ging mit Daniel wieder aus der Halle heraus.
 

„Ich habe nicht gedacht, dass du dich über mich…“ Daniel brach ab. Wenn er ehrlich war, hatte er schon den ein oder anderen Gedanken daran verschwendet, dass Kai an ihm interessiert war. Aber selbst, wenn er ihn vielleicht körperlich nicht unbedingt abstoßend fand, war da immer noch der Fakt, dass zumindest Daniel in festen Händen war, der scheinbar dafür sorgte, dass Kai die Finger von ihm ließ. „Tut mir leid“, seufzte er entschuldigend und steuerte auf Kais Motorrad zu.
 

„Dan!“, rief Kai vergnügt und legte einen Arm um seine Schultern. „Kein Grund sich zu entschuldigen. Wenn du willst, fummel ich auch ein bisschen an dir rum“, meinte er grinsend und kniff Daniel in den festen Hintern. „Mir war aber nur so, dass dir das nicht wirklich zusagen würde, oder nicht?“, fragte Kai, als er schon den Schlüssel in den Lenker seines Motorrades steckte.
 

„Nein, nicht wirklich“, grummelte Daniel und rieb sich über die leicht schmerzende Stelle, bevor er sich hinter Kai auf das Motorrad schwang. „Ich bin glücklich mit Serdall und muss echt nicht riskieren, ihn noch einmal fast zu verlieren.“ Bei den Worten machte sich ein flaues Gefühl in Daniels Magen breit, als er an Fei und die junge Japanerin dachte, die sich unter anderem in Serdalls Haus einquartiert hatten. Er schlang seine Arme um Kais Bauch und klammerte sich an ihm fest, als wäre er sein letzter Anker.
 

„Serdall? Na das ist ja ein seltsamer Name. Kannst du mir ja mal nachher erklären“, meinte Kai, ehe er das Visier am Helm herunterklappte und losfuhr. Sie gerieten in den Feierabendverkehr, was Kai ein wenig zu nervös werden und wieder den Mittelstreifen benutzen ließ. Sie brauchten diesmal mehr Zeit für den Rückweg, als sie für den Hinweg benötigt hatten und an Frau Papenstiel kamen sie auch nicht ungeschoren vorbei. Kai beschwichtigte sie, indem er Versprechungen rauf und runter ratterte und nach gut zehn Minuten wurden sie von ihr entlassen, nachdem Kai sogar ihr Auto putzen würde und noch viele andere Dinge. Seufzend schlug Kai wieder die Tür hinter sich zu. „Bei aller Liebe, aber irgendwann vergifte ich sie“, knurrte er grinsend und streifte sich die Schuhe von den Füßen.
 

„Nun, ich denke du hättest die Probleme nicht, wenn du einfach machen würdest, was deine Pflicht als Mieter dir gebietet und den Flur putzt“, erwiderte Daniel leicht lachend und ging schnurstracks ins Wohnzimmer, wo er sich in den Sessel fallen ließ. Glücklich stöhnte er auf. „Man, ich habe gar nicht gewusst, welche Muskelgruppen beim Tennis alle beansprucht werden.“
 

„Ich und für die putzen? Im Leben nicht“, knurrte Kai und lehnte sich in den Türrahmen,

„Ist dein Freund ein Ausländer?“, fragte er im nächsten Moment. „Serdall hört sich nämlich nicht sehr deutsch an, wenn ich das mal bemerken darf.“ Er lächelte, als er Daniel so entspannt in seinem Lieblingssessel hängen sah und fuhr sich kurz durch die, nun nicht mehr gegelten Haare, die ihm wirr vom Kopf standen.
 

„Er ist Japaner“, bestätigte Daniel Kais Verdacht und schielte zu ihm rüber, da er zu faul war den Kopf zu drehen. „Aber ein bisschen Finne und Russe stecken wohl auch noch in ihm, zumindest laut Stammbaum.“ Er rutschte schräg die Lehne hinunter, sodass er mit dem Kopf auf der einen Armlehne lag und seine Beine über die andere baumelten. „Du darfst gern kochen, wenn du magst“, meinte er erschöpft.
 

„Du bist ja echt nicht belastbar“, erwiderte Kai grinsend. „Aber schon krass dein Freund. Ich frage mich schon wie diese Mischung aussieht. Vielleicht lerne ich ihn mal kennen? Würde mich interessieren“, sagte Kai und sah kurz hinter sich zur Küche. „Na, ich werde erst mal was zum Abendessen zaubern, du kannst ja rüberkommen, wenn du wieder fit bist“, meinte Kai und stieß sich vom Türrahmen ab, um in die Küche zu wechseln und Bratkartoffeln zu machen.
 

Daniel blieb im Wohnzimmer zurück. Serdall würde sich bedanken, wenn er mit einem anderen Typen bei ihm ankam. Auch wenn Kai nur ein Freund war. Serdall war so vernichtend eifersüchtig, dass es fast schon penetrant war. Aber das war so ziemlich der einzige Makel an ihm. Was Daniel momentan mehr beschäftigte war, dass er schon nach einem Tag von Kai als Freund dachte. Der Kerl verstand es, sich bei anderen Leuten schnell einzuschmeicheln. Daniel grinste kopfschüttelnd, doch schnell gefroren ihm die Gesichtszüge wieder. Selbst wenn Serdall eifersüchtig werden würde, würde Daniel momentan alles tun, um ihm Kai vorstellen zu können, wenn das der Preis dafür wäre, um ihn wiederzusehen. Trübe Gedanken begannen wieder finster in Daniels Kopf herumzuwabern und er stand entschlossen auf, um sich von Kai in der Küche ablenken zu lassen. Außerdem war es ziemlich frech, wenn er sich auch noch von ihm bekochen ließ.
 

„Hey“, meinte Kai hüftschwingend. Es lief leise Radiomusik und er bewegte sich vergnügt dazu. Bei Daniels tristem Gesichtsausdruck ging er auf ihn zu, schnappte ihn bei den Händen und wirbelte sich mit ihm durch die Küchenzeile. Daniel war im ersten Moment so perplex, das er es mit sich geschehen ließ, bis Kai wieder von ihm abließ und weiter seine Kartoffeln in die Pfanne schnitt. „Und, Danniboy, wie oft gehst du mit Serdall in die Disko?“, fragte Kai beiläufig und hibbelte vor dem Herd hin und her. Er war gerade total in Feierlaune.
 

„Gar nicht?“, fragte Daniel eher, als dass er antwortete. Serdall konnte er ab und an mal zu einem Spaziergang überreden oder zu einem Besuch im Eiskaffee und mit Takis unterstützendem Bettelblick hatten sie ihn sogar mal in den Zoo und ins Schwimmbad gezerrt, aber normalerweise verbrachten sie ihre Tage und Abende zuhause. Geschockt hielt Kai in seiner Bewegung inne.
 

„Also echt, entweder ist dein Freund ein richtiger Miesmuffel oder aber an die sechzig Jahre alt und hängt an einem Beatmungsgerät“, rief Kai empört und sah ungläubig zu Daniel. „Du bist doch gerade mal einundzwanzig! Da gehört das doch zum Studentenleben dazu!“
 

„Nun, Serdall ist teilweise etwas… anders“, versuchte Daniel es nett und möglichst verständlich zu formulieren. Unsozial wäre etwas gemein gewesen. „Aber auch ohne uns die Ohren weglärmen zu lassen und betrunken in irgendwelchen Gräben zu landen, sind wir recht zufrieden“, versuchte er sich irgendwie zu verteidigen.
 

„Anders?“, fragte Kai verwirrt und malte sich die wildesten Sachen aus. „Das ist schon ganz schön langweilig, wenn man die ganzen Nachmittage daheim verbringt, oder? Also für mich wär das nichts“, sagte er entschieden und sah Daniel mit schief gelegtem Kopf an. „Außerdem, ihr werdet doch ab und an mal zusammen auf ein Date gehen, oder? Du versauerst doch sonst nur.“
 

„Klar gehen wir mal zusammen weg“, empörte Daniel sich. „Naja, ab und an“, fügte er leiser hinzu. Er seufzte. Kai hatte schon recht. Nach über eineinhalb Jahren Beziehung war schon etwas wir Routine bei ihnen eingekehrt, eben weil sie fast immer dasselbe machten. Das tat zwar Daniels Liebe gegenüber Serdall keinen Abbruch, aber ab und an war es schon recht trübselig, andauernd nur mit Serdall auf der Couch zu sitzen. Energisch schüttelte Daniel den Kopf. Was dachte er denn? Er war zufrieden mit der Art und Weise, wie ihre Beziehung lief. Und er wäre froh, wenn er jetzt mit Serdall zuhause auf der Couch sitzen und kuscheln konnte. Zweifelnd zog Kai eine Augenbraue nach oben.
 

„Na ja, jetzt kennst du ja mich und ich bringe mal ein bisschen Abwechslung in dein ödes Leben“, meinte er grinsend und nahm seine Arbeit wieder auf. „Also ist dein Freund eher einer von der ruhigen Sorte, hm?“
 

„Wenn du es so ausdrücken willst“, meinte Daniel schulterzuckend und trat zu Kai an den Herd. „Kann ich dir noch irgendwie helfen?“
 

„Nein, bin gleich fertig“, erwiderte Kai. „Aber wie soll ich es denn sonst ausdrücken?“, wollte er dann wissen. Ihm kam es komisch vor, dass Daniel nur so Bruchstückhaft von sich erzählte, wenn man ihn etwas fragte. „Wie alt ist dein Freund denn? Arbeitet er viel, dass er zu nichts Lust hat?“
 

„Er ist sechsundzwanzig und arbeitet gar nicht. Er hat gut geerbt und genießt momentan sozusagen das Leben.“ Daniel fand es etwas seltsam, dass Kai so viel aus seinem Leben wissen wollte, aber das war scheinbar einfach seine Art. „Tja, und er ist halt generell jemand, der lieber für sich ist. Er kann nicht so gut mit anderen Leuten, ist eher misstrauisch und zurückhaltend. Aber wenn er mal gegenüber jemandem aufgetaut ist, ist er treu wie ein Hund und weicht dir nicht mehr von der Seite“, erzählte Daniel leicht lächelnd.
 

„Wow, ich hätt nicht gedacht, das es solche Wesen wie ihn überhaupt gibt“, meinte Kai lachend. „Echt, so ein Leben wäre wirklich nichts für mich. Ständig daheim, nichts zu tun“, Kai schauderte sichtlich. Das war rein gar nichts für ihn. Das glich in seinen Augen eher einer Hölle auf Erden. „Aber er sieht gut aus, oder?“, fragte Kai keck über die Schulter grinsend.
 

„Ja, sieht er“, bestätigte Daniel verträumt lächelnd. „Aber glaub ja nicht, dass ich nur mit ihm zusammen bin, weil er gut aussieht und Geld wie Heu hat. Ich liebe ihn und musste lange um ihn kämpfen. So schnell lasse ich ihn nicht mehr gehen.“ Daniel suchte in den Schränken herum, bis er Teller und Besteck gefunden hatte und begann schon mal den Tisch zu decken. Aufhorchend zog Kai die Augenbrauen nach oben. Daniel hatte also einen richtig reichen Typen. Das hörte sich ja gar nicht mal schlecht an.
 

„Ah, die Liebe“, lachte Kai nun wieder frohen Gemüts und wendete die Kartoffeln in der Pfanne. „Meine erste große Liebe hat mich nach einer Woche komplett ausgeraubt“, erwiderte Kai leise lachend. „Zum Glück hat man den Vogel wenig später gefangen und ich habe alles zurückbekommen. Echt, für mich gibt’s die Liebe zurzeit eher nicht“, erwiderte er ehrlich.
 

„Das kann ich verstehen“, meinte Daniel mitfühlend. Wenn sich herausstellen würde, dass Serdall ihm nur etwas vorspielte, um ihn seiner wenigen Habseligkeiten zu berauben, würde für Daniel eine Welt zusammenbrechen. Es würde sehr lange dauern, bevor er wieder solch ein starkes Vertrauen zu jemandem aufbauen können würde. Kai tat ihm wirklich leid. Etwas betreten holte er noch Gläser aus dem Schrank. Währenddessen füllte Kai die Teller mit den Bratkartoffeln und stellte die Pfanne zurück auf den Herd. Er holte aus dem Kühlschrank noch eine Cola heraus und schenkte ihnen ein, ehe er sich zu Daniel setzte.
 

„Hey“, flüsterte Kai zu Daniel, der bedrückt auf seinen Teller starrte. „Jetzt bleib locker und mach dir nicht so viele Gedanken. Du siehst doch, dass es mir super geht und ich eigentlich extrem gut drauf bin“, meinte er grinsend. „Und jetzt koste mal“, meinte er mit der Gabel zu Daniels Teller wedelnd. „Ich hab‘s drauf, auch wenn es nur Bratkartoffeln sind“, lachte er verschmitzt und begann ebenfalls zu essen.
 

Daniel grinste kurz und steckte sich eine Gabel der wirklich ziemlich guten Bratkartoffeln in den Mund. Bei Kai konnte man einfach keine trüben Gedanken haben. Mit seiner euphorischen Art steckte er jeden, der sich mit im Raum befand, einfach an.
 

„Wo willst du heute Abend eigentlich hin?“, fragte er Kai. „Du hast vorhin etwas von einer Disko in der Innenstadt gesagt oder so. Muss man sich dafür irgendwie besonders anziehen? Dann müsste ich wohl nämlich doch noch mal nach Hause. Wobei, warte. Ich komme gerade nicht so richtig an alle meine Sachen dran.“ Skeptisch bemerkte Daniel, dass der Großteil seiner Klamotten noch bei Serdall war, da er den Koffer nur für ein paar Tage gepackt hatte.
 

„Ach, du musst dich nur ein bisschen hübsch machen“, meinte Kai lapidar. „Und das würde dir in einem Müllsack noch super gelingen“, komplimentierte er Daniel und lachte leise über die roten Wangen. „Aber ich glaube, ich hab noch ein schönes enges Shirt für dich, natürlich in Pink“, feixte Kai und grinste Daniel an. „Dann müssen wir nicht nochmal zu dir fahren. Und nicht, dass es dich irgendwie schockt, aber wir gehen in eine Disco nur für große Jungs“, meinte er keck zwinkernd und aß weiter. Zwischen zwei Happen sagte er noch: „Ich rate dir also auf deinen süßen Hintern aufzupassen.“
 

„Dein pinkes Shirt kannst du gern als Kopftuch benutzen“, grummelte Daniel. „Eher gehe ich nackt, als das Ding anzuziehen. Und ich denke schon, dass ich mich gegen die bösen Typen wehren kann, die wegen nichts anderem kommen als zu versuchen, mich mit sich nach Hause zu nehmen.“ Grinsend steckte er sich die letzte Gabel Bratkartoffeln in den Mund und tat sich nach einer kurzen Bedenkpause noch eine Schaufel voll auf. Er war ziemlich neugierig, wie es in so einer richtigen Schwulendisco war. Er hatte noch nicht einmal gewusst, dass es hier überhaupt so etwas gab. Kai zog nachdenklich die Stirn kraus.
 

„Das mit dem Kopftuch ist vielleicht gar keine so schlechte Idee“, meinte er grinsend und schob satt seinen Teller von sich. „Aber ich werde trotzdem ab und an nach dir schauen, will ja nicht, dass du wirklich noch unfreiwillig in irgendeiner dunklen Ecke landest.“ Interessiert beobachtete Kai, wie Daniel noch zu Ende aß. „Dir hat es anscheinend wirklich geschmeckt“, meinte er grinsend.
 

„Klar“, bestätigte Daniel ehrlich. „Aber so wie du vorhin angegeben hast, war es dir doch ohnehin bewusst, dass es mir schmecken würde“, zog er Kai auf. Daniel schob seinen Stuhl zurück und schraubte sich in die Höhe, um das Geschirr wegzuräumen. „Nun, wenn du meinst, dass ich einen Babysitter brauche, damit ich nicht weggeschnappt werde, darfst du gern bei mir bleiben. Aber ich habe auch so nichts gegen deine Gesellschaft.“
 

„Oh wie freundlich, euer Hochwohlgeboren“, erwiderte Kai feist und half Daniel kurz beim Abwasch. „Ich muss dir mal was ganz Ernstes sage, Dan“, meinte Kai plötzlich und fasste Daniel am Oberarm, um seine volle Aufmerksamkeit zu bekommen. „Dich hat wirklich der Himmel geschickt“, grinste er nun wieder. „Echt, du bist ein ganz netter Kerl, auch wenn dein Freund ein wenig komisch ist.“ Bevor Daniel etwas sagen konnte, lief Kai schon wieder quirlig aus der Küche. „Los komm, Daniel! Wir machen uns jetzt mal schick!“, rief er ihm noch zu.
 

Ziemlich verdutzt trocknete Daniel sich noch die Hände ab und ging dann Kai hinterher. Der Kerl hatte echt nicht alle Tassen im Schrank, aber das machte ihn trotzdem nicht unsympathisch. Er folgte Kai in sein Schlafzimmer und erblickte ein pinkes Shirt, das auf dem Bett lag.
 

„Wenn du mir das Ding da andrehst, gehe ich zu Frau Papenstiel und petze ihr, dass du dir zu fein zum Putzen bist“, knurrte er. Traurig verzog Kai den Mund.
 

„Man, du bist so ein Spielverderber, dabei würde dir Pink absolut geil stehen.“ Schmollend sah Kai zu seinem Schrank und wühlte weiter darin. Er warf einige kunterbunte Klamotten heraus und auf sein Bett, während er sich selbst auch noch ein paar Sachen über den Arm legte, die für ihn in die engere Auswahl gehen würden. Skeptisch blickend drehte er sich dann zu Daniel um, der sich konzentriert und teilweise schockiert die Shirts ansah. Einige Netzteile schien er gar nicht erst anfassen zu wollen. Langsam fragte sich Kai schon, aus welchem Kloster der Kleine entsprungen war. Kai ging auf ihn zu und strich nachdenklich durch Daniels schwarze Haare. „Hast du die schon einmal gegelt?“, fragte er ihn und zwirbelte einige Haarsträhnen hin und her.
 

„Ja, mit sechzehn“, antwortete Daniel. „Sag mal, hast du auch irgendwas Normales? Etwas, bei dem ich, wenn ich es anziehe, nicht gleich auf einhundert Meter Entfernung allen ins Auge springe?“
 

„Himmel“, murrte Kai wiederwillig du zog ein schwarzes Shirt aus seinem Schrank. „Du tust echt fast wie die Unschuld vom Lande“, knurrte er. „Und deine Haare sind ein Zustand“, meinte er ernst. „Warum machst du denn nichts aus dir? Ich mein okay, so an sich ist deine Frisur in Ordnung, aber das würde auch noch besser gehen. Komm schon, lass uns ein bisschen Spaß haben.“
 

„Nun, ich weiß nicht, ob ich unter Spaß verstehe, mich in grelle Farben zu kleiden und meine Haare hochzugelen, sodass ich aussehe, als hätte ich in eine Steckdose gefasst.“ Kai sah ihn enttäuscht und leicht verletzt an und Daniel seufzte resigniert. „Gut. Ist ja gut“, meinte er unwillig. „An meine Haare lass ich dich ran, aber glaub nicht, dass ich deine Shirts da anziehe.“ Er griff nach dem schwarzen Stück Stoff, das Kai in der Hand hatte, und zog es sich über. Entsetzte stellte er fest, dass ihm dieses topartige Shirt gerade mal bis zum Bauchnabel reichte. Begeistert stellte sich Kai vor Daniel.
 

„Oh Mann, du bist echt ne Sahneschnitte“, meinte er grinsend und wich dem Klaps aus, den Daniel ihm verpassen wollte. „Warum du dich so verstecken willst, ist mir ein Rätsel“, murrte Kai ihn an und fasste Daniel wieder bei der Hand, um ihn mit sich ins Bad zu ziehen. „Mach mal deine Haare ein bisschen feucht“, kam es dumpf von Kai, der seinen Kopf in den Spiegelschrank steckte und nach seinen Utensilien suchte, ohne dass unbedingt seine Kondome herunterfielen und im Waschbecken landeten. Daniel sah sich etwas entsetzt im Spiegel an.
 

„Kai, dieses Ding taugt vielleicht noch als Unterwäsche, aber nicht als Oberbekleidung“, beschwerte er sich, steckte dann allerdings brav den Kopf unter den Wasserhahn, als ihn ein vernichtender Blick traf. Zufrieden stellte Kai Haargel, Kamm und Haarspray vor sich und griff sogleich in Daniels Haare, als er sich nun vor ihn stellte.
 

„Jetzt lass Kai mal machen“, murmelte der Blonde zu sich selbst, drückte eine gute Ladung des Haargels auf Daniels Haupt und begann fachmännisch mit seinen Hände hier und da zupfen. Mit dem Kamm brachte er die richtige Grundlage herein und die Feinarbeit fixierte er dann mit einer Nebelwolke aus Haarspray. „So, mein Bester“, sagte er vergnügt. „Du siehst fast aus wie ein komplett neuer Mensch.“ Anerkennend pfiff er im nächsten Moment durch die Zähne, als Daniel noch dazu seine himmelblauen Augen öffnete. „Wow.“
 

Skeptisch betrachtete Daniel sein Spiegelbild.
 

„Ich muss zugeben, dass es wirklich nicht schlecht aussieht“, meinte er ehrlich und tippte mit dem Finger an eine steinharte Haarspitze. „Nur zum Durchwuscheln ist es nichts mehr.“ Er zupfte wieder an seinem Shirt. „Trotzdem denke ich nicht, dass ich das hier anziehen sollte. Da habe ich so wenig Stoff am Körper, dass ich genauso gut nackt gehen könnte.“
 

Kai fasste sich genervt an die Stirn und seufzte lautstark.
 

„Daniel“, sagte er ernst, sah ihm geduldig in die Augen und legte eine Hand auf seine Schulter. „Von welchem Stern kommst du denn bitte? Echt, wenn du in der Disco bist wirst du froh sein, dass ich dir nicht andere Dinge zum Anziehen gegeben habe. Ehrlich, du bist noch sehr gut verpackt. Außerdem, vertrau mir doch ein bisschen, ja? In deiner Schluderkleidung fällst du mehr auf als in dem hier“, murrte er und grinste in dem Moment schon wieder. „Ich verstehe deinen Freund langsam. Der will mit dir nicht ausgehen, weil du so ein süßer Kerl bist. Selbst mir läuft gerade das Wasser im Mund zusammen“, gab Kai zu und strich Daniel einmal verführerisch über den flachen Bauch. „Schade, dass du vergeben bist“, seufzte Kai und ließ wieder von Daniel ab, um sich selbst die Haare zu machen.
 

Daniel ersparte sich einen Kommentar und ging dann zurück in Kais Schlafzimmer, um sich eine passende Hose herauszusuchen, die möglichst nicht in einer grellen Farbe gehalten war und nicht aus Leder oder sonstigen ungewöhnlichen Materialien bestand. Schlussendlich blieb nur noch eine ziemlich knappe Hose über, die kurz über seiner Schambehaarung endete und recht eng saß. Daniel wollte gar nicht wissen, wo sie bei Kai hing, aber er hatte ja gesagt, dass er recht gründliche Intimrasur pflegte. Seufzend machte er sich wieder auf den Weg ins Badezimmer, mit dem über zwanzig Zentimeter langem Streifen Haut an Bauch und Unterbauch irgendwie gar nicht zufrieden.
 

Kai blieb buchstäblich die Spucke weg, als er sein Gesicht, nach einem letzten prüfenden Blick über seine Haare, zu Daniel wandte.
 

„Oh heilige…“, flüsterte er leise und sein Herz begann unweigerlich schneller zu pumpen, als Daniel ihm mürrisch, mit roten Wangen und unwohl an dem Shirt und der Hose zupfend, ansah. Jetzt wusste er, warum Serdall diesen Jungen hinterm Berg hielt. Sowas Niedliches hatte er ja seit Jahren schon nicht mehr gesehen und wenn, war es eine kleine, schwule Schlampe gewesen. Daniel hingegen hatte diesen Unschuldsfaktor, gepaart mit ein bisschen Hilflosigkeit in Anbetracht ihres Vorhabens. „Ich glaube es ist besser, wenn ich dir nicht von der Seite weiche“, murmelte Kai perplex. Daniel war nicht wirklich zum Lachen zumute. Etwas mürrisch dreinblickend sah er Kai an und seufzte auf.
 

„Ich hoffe für dich, dass die Leute dort echt noch weniger anhaben und ich nicht auffalle. Wobei ich es seltsam finde, dass sie da alle mit irgendwelchen übrig gebliebenen Stofffetzen rumlaufen und… Nein! Kai, bleib mit dem Ding da von mir weg!“ Entsetzt wich Daniel zurück, als Kai einen schwarzen Kajal ans Tageslicht befördert hatte.
 

„Dan, jetzt stell dich nicht so an“, meinte Kai grinsend und pinnte Daniel an die Wand. „Heute ist ganz oder gar nicht und deine superblauen Augen muss man doch ein bisschen betonen. Echt, dein Wimpernschlag ist ja der Wahnsinn“, meinte Kai vergnügt und sah Daniel aus der Nähe in die Augen. Resigniert hielt Daniel still und sah kurzzeitig an die Decke, wie Kai ihn anwies. Er konnte trotzdem die Tränen nicht unterdrücken, die aus seinen Augen tropften, da er diese Reizung einfach nicht gewöhnt war.
 

„Fertig?“, fragte er Kai ungeduldig und wollte sich über die Augen reiben, doch wurde er von Kai daran gehindert. Sanft wischte Kai die Tränen weg, ohne dass der Kajal verschmierte. Er lächelte kurz versonnen. Die Nähe zu Daniel machte ihn plötzlich ganz verrückt.
 

„Jap“, meinte er energisch und ließ wieder von Daniel ab. „Und du siehst echt zum Anbeißen aus“, eröffnete Kai und zog den Schwarzhaarigen mit sich zum Spiegel. „Ein ganz anderer Mensch, nicht wahr?“, flüsterte er an Daniels Ohr und sah fasziniert seine Reflexion an. Daniel war vorher auch nicht hässlich gewesen, aber er hatte nicht das Besondere an ihm hervorgehoben und schien für Kai eher uninteressant, doch jetzt konnte er kaum die Augen von dem hübschen Schwarzhaarigen nehmen.
 

„Nun, es ist nicht schlecht geworden“, gestand Daniel sich widerwillig ein. Kai hatte tatsächlich gute Arbeit geleistet und die Kleidung, das Gel und der Kajal unterstrichen seine Vorzüge in dezenter, nicht aufdringlicher Weise. „Was ziehst du an?“
 

Kai seufzte laut.
 

„Also wenn ich dich so ansehe, werde ich mich wohl auch mal richtig in Schale werfen“, murmelte Kai und flitzte im nächsten Moment schon wieder in sein Schlafzimmer. Verzweifelt wühlte er seinen Schrank durch. Er beförderte eine weiße Hose hervor, die ihm relativ niedrig auf den Hüften saß. Anzüglicherweise zog er einen schwarzen String unter. Dafür zog er ein dunkelrotes Muskelshirt an, das seine Oberkörperpartie perfekt betonte. Eine dicke Silberkette legte er sich noch um den Hals und ruckelte dann seine Hose noch ein Stück tiefer, ehe er wieder zu Daniel lief und sich ihm präsentierte. „Was meinst du?“
 

Heiß, ging es Daniel durch den Kopf, doch er gab sich für den Gedanken eine mentale Ohrfeige.
 

„Kein Pink, keine knalligen Farben. So darfst du dich mit mir blicken lassen“, meinte er stattdessen und grinste Kai an. Schmollend verzog der das Gesicht.
 

„Du bist manchmal echt fies, Daniel. Weißt du das?“, murrte Kai und zog Daniel mit sich. „Da überhäufe ich dich mit Komplimenten“, murrte Kai nörglerisch und warf Daniel wieder die Motorradjacke entgegen, „und du hast nur das für mich übrig.“ Kai zog sich selbst die schwarze Jacke über und schnappte sich wieder den einen Helm. Plötzlich schlug er sich gegen die Stirn. „Wo hab ich nur meinen Kopf?“, murrte er dann. „Ich brauche doch noch meine Geldbörse.“ Sogleich lief er zurück in die Wohnung, auf der Suche nach besagtem Gegenstand. Lautes Gefluche drang sogar bis in den Flur. Leise glucksend wartete Daniel, bis Kai wiederkam.
 

„Du siehst heiß aus“, sprach er seinen Gedanken von vorhin aus. Kai hatte ja recht. Vielleicht war es etwas gemein gewesen, dass er ihn auch in der Hinsicht aufgezogen hatte. Glücklich lächelte Kai ihn an.
 

„Na siehst du, hast dir keinen Zacken aus der Krone gebrochen“, ärgerte Kai Daniel und schlüpfte in seine Schuhe. „So, bist du dann bereit? Wir müssen aber ganz leise machen, sonst erwischt uns die Schreckschraube.“
 

„Die erwischt dich morgen ohnehin wieder“, gab Daniel zurück, folgte Kai aber brav. „Fahren wir wieder mit deinem Motorrad oder nehmen wir den Bus?“
 

„Was meinst du, wozu ich das Ding hier mitschleppe?“, fragte Kai grinsend und hielt Daniel den Helm vor die Nase. Sie schafften es sogar Frau Papenstiel zu entkommen und ungestört zur Garage zu gelangen. „Außerdem fährt kein Bus mehr, wenn wir heim wollen, außer du hast Bock bis zum Morgengrauen zu feiern, bis der erste Linienbus wieder fährt.“
 

„Nicht unbedingt“, erwiderte Daniel und setzte dich den Helm auf. „Allerdings wirst du dich dann leider mit dem Alkoholgenuss etwas zurückhalten müssen.“ Er setzte sich hinter Kai, der schon aufgestiegen war, und schlang zum dritten Mal an diesem Tag seine Arme um ihn.
 

„Ach, ich trinke eh lieber daheim“, murmelte Kai, bevor er wieder sein Visier herunterklappte und kurz die nun behandschuhte Hand über Daniels Finger gleiten ließ. Wie hatte er mit Daniel an dieselbe Uni gehen können, ohne ihn je zu bemerken? Das lag wirklich nur daran, dass Daniel sich viel zu unauffällig kleidete. Kai startete seine Ninja und fuhr ruhig die Straßen entlang, die nun, am Montagabend, relativ leer waren. Das Studentenleben war in der Hinsicht einfach nur toll.
 

Das erste Mal genoss Daniel die Fahrt einigermaßen. Zwar fühlte er sich noch etwas wacklig auf dem Motorrad, nur Kai in seinen Armen als Stütze, damit er nicht hinunterfiel, doch der saß fest wie ein Anker auf seiner Maschine und vermittelte Daniel so sicheren Halt.
 

Ende Kapitel 6



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  kuestenfee1
2007-11-25T15:22:19+00:00 25.11.2007 16:22
Jetzt habe ich endlich die Möglichkeit ein Kommi zu schreiben.

Ich habe mir schon fast gedacht, dass Fei wieder auf der Bildfläche erschein. Aber dass er gleich eine Frau für Serdall mitbringt...
Ich hoffe wirklich, dass Daniel und Serdall diese Prüfung überstehen.

Zu Kai habe ich nicht wirklich eine Meinung. Ihn kann ich noch nicht einschätzen.
Arbeitet er für Fei und soll Daniel und Serdall auseinander bringen, oder ist er wirklich nur eine Zufallsbekanntschaft.
Was wird Daniel machen?

Fragen über Fragen.
Ich freue mich schon auf die Antworten.

lg kuestenfee
Von:  Cammy
2007-11-25T09:26:29+00:00 25.11.2007 10:26
*drop* in meinem Wahn gestern hab ich mich als verschreiben XD
Bin heute aufgewacht und hab mir gedacht: "Scheiße, du hast gestern die ganze Zeit was anderes als Serdall geschrieben!!!"
Ja und nun sitz ich hier und will mich entschuldigen... Meine Finger flogen ohne zu denken über die Tasten XDDD Pardon!!!

~Xemnas~
Von:  Cammy
2007-11-24T21:39:01+00:00 24.11.2007 22:39
Ich hab mich die letzten Tage an die Story gesetzt und jedes Kapitel wie ihm Wahn gelesen. Und dann kam auch noch ein zweiter Teil raus *.*
Tolle Story und die Schreibweise finde ich klasse, da wird einem nie langweilig.
Aber bitte bitte lass Daniel mit Kai nichts anfangen...!!! Auch kein Missgeschik passieren oder irgendnen Kram ins Getränl bekommen oder so... Sonst fühl ich wieder so mit und mir tut sowohl Daniel wegen seines schlechten Gewissens Leid, also auch Sederall, weil er von ihm betrogen wurde. Kai und Daniel können doch auch einfach nur gute Freunde sein und Kai ihm evtl. bei seinem Problem mit Fei helfen, wie das bleibt dir überlassen XDDD
Das Problem mit Fei ist schließlich schlimm genug, da brauch Daniel nicht auch noch fremd gehen...das wäre echt Sederall gemein gegenüber, wo der sich doch jetzt eh wieder blöde Gedanken macht. Außerdem will Daniel doch treu sein, dann musst du ihn das auch sein lassen XDDD
Du merkst sicher, dass ich alles versuche, um ein evtl. Missgeschick zu vermeiden ^^
Du machst das schon und wirst die Sederall und Daniel Fans nicht enttäuschen!! XD Weiter so!!

Und ein großes Lob, dass die Kapitel so zügig folgen ^^. Kaum hab ich gestern (bzw. heute morgen ^^) Kapitel 3 zuende gelesen und mich vor Stolz zurückgelehnt, seh ich Kapitel 4 und 5 hochgeladen. XD Einfach nur genial!

~Xemnas~
Von: abgemeldet
2007-11-24T21:15:19+00:00 24.11.2007 22:15
Daniel.....*träum*
Es ist echt kein schlechtes Bild was ich von Daniel habe....~~~
Bin mal gespannt was alles schief gehen wird.ICh bin mir sicher , dass irgenwas schief läuft.
Serdall könnten sie treffen( unwahrscheinlich aber möglich) oder Daniel wird entführt, bei diesem Outfit.
Mach weiter so!^^


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