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MegamiMon III Rebirth

Was einmal war, wird wieder sein
von

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Die Klinge des Glaubens!

Mit geweiteten Augen blickte Natsumi zu ihrem Digimon und glaubte gleich ohnmächtig zu werden. Van starrte mit ebenso großen Augen zu Tsuyosamon hoch, dessen Maul immer noch über ihn und weitaufgreissen war. Er konnte sich nicht rühren. Nur wenige Zentimeter vor seinem Kopf hatte sie gestoppt. Doch die Wut und die Mordslust, mit der sie ihn ansah loderten noch immer in ihren Augen. Natsumis Schrei hatte sie im rechten Moment davon abgehalten. Doch glücklich darüber war Tsuyosamon nicht. Sie wollte Van dafür bestrafen, dass er mit Natsumi so umgegangen war. Mochte er manipuliert sein oder nicht. Van hatte nicht das Recht gehabt, ihr so wehtzutun. Mit einem tiefen Knurren und immernoch geöffnetem Maul, blickte sie auf ihn nieder und Van konnte in dessen Augen deutlich die Warnung lesen:

„Rühr sie an und ich bringe dich um!“

Van schaute einige Sekunden lang zu ihr hoch und kurz spiegelte sich Angst in seinen Augen. Sie meinte das ernst und wenn er nicht aufpasste, würde ihn das schneller den Kopf kosten, als ihm lieb war. Aber nur kurz. „Glaubst du allen ernstes, dass du mir Angst einjagst?“, fragte er verächtlich und Tsuyosamons Kiefer rückten näher. Ein warnendes Knurren drang aus ihrem Rachen. Ein klares Zeichen dafür, dass er sein Glück nicht zusehr strapazieren sollte. „Tsuyosamon…nicht!“, bat Natsumi sie und ihr Digimon sah kurz zu ihr. Dann wieder zu Van und knurrte nochmals. Dann ließ sie von ihm ab. Van kroch auf allen Vieren rückwärts und nahm sein Schwert. Mit einem Fluch stand er auf und schwankte etwas. Schaute dann ein letztes Mal zu Natsumi und zu den anderen und streckte das Schwert in ihre Richtung. „Bildet euch ja nicht ein, dass das schon alles war. Wir sehen uns wieder und dann…dann mache ich euch allesamt fertig!“, kündigte er an und löste sich in einer schwarzen Rauchwolke auf. Tsuyosamon knurrte. Ihr Fell an der Kehle zitterte und Natsumi sah mit gemischten Gefühlen zu ihr hoch. Ihr war bewusst gewesen, dass sie nicht gut auf ihn zusprechen war. Dass sie ihn aber töten wollte…

Vorsichtig streckte sie die Hand aus und strich über ihr Fell. Tsuyosamon drehte den Kopf zu ihr und schaute sie vorwurfsvoll an, aber dann wurden ihre versteinerten Gesichtszüge weicher und sie digitierte zurück. Namaikimon sprang auf ihre Arme und kuschelte sich an sie. Natsumi streichelte sie. Noch immer sah sie die beiden kämpfen und konnte nicht begreifen, dass das alles wirklich geschehen war. Aber eins konnte sie. Sie konnte nun verstehen, wieso Cain sie auf keinen Fall auf die Suche nach Van lassen wollte. Er wollte sie schützen. Auch wenn es sinnlos gewesen war. Sie hatte es ja selbst von ihm gehört. Van war übergelaufen. Und jetzt als sie gesehen hatte, wie er voller Hass war, musste sie einsehen, dass sie ihn doch nicht retten konnte. So sehr es sie auch schmerzte. Aber sterben lassen konnte sie ihn auch nicht. Was also sollte sie tun?

Cain spürte, was in ihr vorging und legte sanft seine Hand auf ihre Schulter. Sie schaute zu ihm. Tränen liefen ihr über die Wangen und ihre Schultern zuckten. „Gehen wir zurück!“, meinte er nur und ohne einen Protest, ließ sie sich auf Akiba helfen. Ive setzte sich hinter sie, während Cain den schwarzen Hengst an die Zügel nahm.
 

Van trat durch den schwarzen Kristall und lehnte sich daran. Tief atmete er aus und schloss die Augen. Erst jetzt merkte er, wie heftig sein Herz schlug. In ihm tobten die Gefühle und er war nicht in der Lage, einen davon zufassen. Es gab nur eines, was er fassen konnte. Der Gedanken an seine Freundin. Natsumi!

Sie war wieder zurück. Es schien ihm wie ein Traum gewesen zusein. Schon als er sie in ihrer Welt wiedergesehen hatte, hatte er gespürt, was er für sie fühlte und sich daran erinnert, wie es ist, ihr nahe zusein. Sich danach gesehnt, diese wiederzuerleben. Und war sich auch zugleich bewusst gewesen, es diese Momente niemals mehr geben würde. Ein eisiger Ring der Angst umschloss sein Herz und drückte es erbarmungslos zu. Van schluckte, als er einen dicken Kloss in seinem Hals spürte und versuchte gegen die aufkeimende Angst, einen fatalen Fehler zumachen anzukämpfen. „Du hast versagt!“, schallte es von den schwarzen Wänden und Van rückte seine Furcht weitnachhinten. Straffte die Schultern und machte ein gleichgültiges Gesicht. KuroiVademon trat keine Sekunde später aus dem Schatten und mass ihn mit einem vielsagenden Blick. Er hätte sich denken sollen, dass Van bei sowas versagen würde. Besonders weil diese kleien Hexe ins Spiel kam. Er hatte ja auch versagt, als er in der Menschenwelt war und sie traf. Also war es klar gewesen, dass er auch hierbei versagte. Doch es war der einzige weg gewesen, die Gruppe zuschwächen. Mittlerweile hatte er jedoch ernste Zweifel. „Ich wurde abgelenkt!“, sagte er und ging an ihm vorbei. „So, hat es etwa mit der kleinen Hexe zutun?“, fragte KuroiVandemon finster und sah Van scharf an. Van blieb stehen und rührte sich erstmal nicht. Dann aber drehte er sich um und sah KuroiVandemon finster an. „Und wenn es so wäre?“

„Dann frage ich mich wirklich, ob du wirklich einer von uns bist. Ich persönlich, bin nicht der Meinung und wenn es nach mir gehen würde, würde ich dich töten und dein Schwert an mich nehmen!“, sagte er. Van lächelte kalt. „Meinst du wirklich Kurayami würde sich von einem wie dir führen lassen. Hast du vergessen, was passiert ist, als du es berührt hast?“, fragte Van und grinste boshaft. KuroiVandemon verzog bei diesen Worten sofort das Gesicht. Nein, er hatte es nicht vergessen und jetzt wo Van es wieder ansprach, pochte der Schmerz in seiner Hand. Van sah es ihm an und grinste umso mehr. „Also lass es lieber!“, meinte er und verschwand in der Dunkelheit.
 

„Wie geht es deinem Kopf?“, fragte Natsumi mit einem schlechten Gewissen. Ive lächelte etwas verkniffen. „Na ja, schon einigermassen besser!“, sagte sie und hielt sich einen Kühlbeutel an den Hinterkopf. „Tut mir leid, wegen dem…!“, sagte Natsumi und zeigte auf ihren eigenen. „Schon okay. Aber warne mich in Zukunft, okay!“, bat sie sie. „Okay!“

„Ich will ja eure heitere Unterhaltung nicht stören, aber ich habe eine nette Nachricht von Gennai bekommen. Er will, dass wir in den Palast kommen!“, kam Cain dazwischen und schaute beide mit einem ernsten Ausdruck an. „Sofort?“, fragte Ive.

„Sofort!“

„Aber wie sollen wir dahin kommen. Wir haben ewig lange gebraucht, um dorthin zu kommen!“, sagte Natsumi und Cain hob den Finger. „Darüber zerbrich dir mal nicht dein hübsches Köpfchen. Darum haben wir hier jemanden, der uns helfen kann!“, sagte er, ging zur Seite und Piximon tauchte hinter ihm auf. „Seid gegrüsst!“

„Woher hast du denn aufeinmal Piximon?“, fragte Ive. „Das tut nichts zur Sache. Wichtig ist, dass wir zu Gennai gehen!“, meinte Cain ruppig.
 

Ein gleisend helles Licht erstahlte auf und ein Wirbel aus verschiedenen Farbtönen tauchte auf. Gennai stand davor und schaute mit forchendem Blick hinein. Ihm war die Anspannung deutlich anzusehen und als er die Freunde aus dem Tunnel kommen sah, atmete er erleichtert auf. Besonders als er Natsumi sah. Er ging auf das junge Mädchen zu und erfasste ihre Hände. „Ich bin so froh, dass du wieder hier bist!“, meinte er. Natsumi hätte gerne das gleiche gesagt, aber ihr saß das Schock immernoch tief in den Gliedern. „Wir freuen uns auch, dich wiederzusehen, Gennai. Aber jetzt möchte ich gerne wissen, wieso du uns sprechen wolltest?“, meinte Cain und wirkte etwas ungeduldig. „In dem Schloss seid ihr nicht mehr sicher. Am besten ihr bleibt hier!“, sagte er. „Ach und du meinst, hier wären wir es?“, fragte Cain skeptisch und Gennai nickte. „Ja, der Palast und die Stadt da unten werden gut bewacht und bisher hat der Feind es noch nicht geschafft hier einzudringen!“, antwortete er und stutzte, als er den schwarzen Hengst in der Mitte der Freunde sah. „Äh, ist das nötig, dass das dieses Tier hier ist?“, fragte er und Natsumi nahm Akiba in Schutz. Sie hatte es nicht über das Herz gebracht, ihn dort zulassen. „Ja, er ist Vans engster Freund und ich wollte ihn nicht zurück lassen!“, sagte sie und strich ihm über den Hals. Gennai hob kurz die Brauen und Natsumi befürchtete schon, dass Gennai sicher dagegen protestieren würde. Aber dann seufzte er. „Nagut, aber pass auf, dass er keinen Blödsinn macht!“

Natsumi lächelte glücklich. „Wird er nicht. Keine Bange!“, versprach sie ihm.
 

Cain lag auf dem Bett und schaute mit nachdenklicher Miene zur Decke hoch. Fünf Tage war es nun her. Keiner hatte sie bisher angegriffen, doch das hatte natürlich nichts zuheissen. Ive und Natsumi waren im gleichen Raum und sahen ihn abwartend an. Erwarteten von ihm einen Plan. Als sein Schweigen zulange dauerte, ergriff Ive das Wort. „Was machen wir jetzt? Wir können diese Scheisskerle doch nicht tun und lassen, was sie wollen!“, sagte sie und Cain schaute zu ihr. Sie hatte sich erhofft, dass er gleich was sagen würde, oder dass in seinen Augen etwas lag, was ihr die Gewisheit gab, dass er einen Plan hätte. Doch nichts war zusehen. Und ihr Opptimissmus schwand dahin. Cain richtete sich auf und schaute erst Ive, dann Natsumi an. „Ganz ehrlich. Ich habe keine Ahnung!“, sagte er und setzte sich auf. „Wie…keine Ahnung. Dir fällt doch immer etwas ein!“, sagte Ive. Sie wollte sich nicht damit abfinden, dass Cain auch mal ratlos war. Dafür glaubte sie zu sehr an ihn und sein ansonsten so kühler Kopf und seine Beherrschung hatten sie doch immer wieder zu einem Sieg verholfen. Das es damit zuende war, schien ihr völlig absurd. Vielleicht lag es auch daran, dass sie viel zugroße Angst davor hatte, was nun unausweichlich war.

Das Ende der Digiwelt!

Ihr lief es kalt über den Rücken hinunter. „Mir fällt aber diesesmal nichts ein, okay. Ich bin am Ende mit meinem Latein. Und jetzt da wir wissen, dass er selbst vor Natsumi nicht halt macht, wird doch nun deutlich kar, dass wir…!“

Cain stockte, als er das sagte und sah sogleich schuldbewusst zu Natsumi. „Tut mir leid, Natsumi. Ich wollte nicht…!“, begann er und Natsumi lächelte schwach. „Ist nicht schlimm, Cain. Du hast ja recht. Es ist sinnlos, noch weiterhin daran zuglauben!“, sagte sie und strich sich durch das Haar. Auf keinen Fall wollte sie ihren Tränen wieder erlauben, über ihre Wangen zulaufen und lenkte das Gespräch in eine andere Richtung. In der Hoffnung, sich von dem Schrecken abzulenken. „Wie lange war ich eigentlich weg?“

Cain und Ive schauten sich an, schienen mit ihren Blicken auszufechten, wer ihr die Antwort gab und Ive hatte gewonnen. Cain seufzte gefrustet und sah sie dann wieder an. „Genau drei Jahre!“

Natsumis Augen wurden gross. Was sagte Cain da. Drei Jahre!?

Sie war doch gerade mal drei Wochen in ihrer Welt und da fiel irh etwas auf. Je nachdem, in welcher Welt sie war. Immer verging die Zeit anders und das wunderte sie. „Wie kann das sein. Ich war doch nur drei Wochen…!“

„Hier vergeht die Zeit anders, als bei euch Menschen. Während bei euch eine Woche vergeht, vergeht hier ein Jahr…Dennoch sind unsere Welten miteinander verbunden. Gibt es hier bei uns Ärger, gibt es auch bei euch Ärger!“, erklärte Cain. „Hm, das erklärt, wieso es in meiner Welt so viel drunter und drüber geht…ich ahnte schon sowas!“, murmelte sie und Cain lachte leise. „Da sieht man, wie sehr du schon mit der Digiwelt verbunden bist!“

Ein schwaches Lächeln huschte über Natsumis Lippen. Mit der Digiwelt verbunden. Sie wusste nicht, ob sie sich darüber gefreut hätte. Sie sah in der Digiwelt schon so etwas, wie eine zweite Heimat. Denn das Gefühl, dass sie nur zur Hälfte existierte war auf ein kleinwenig geringer geworden. Trotzdem…

Natsumis Herz war innerlich leer und sie fühlte sich, wenn sie ehrlich sein soll, nicht richtig vollkommen. Die Stimme ihres Herzens sagte ihr, dass es an Van lag. Nur er konnte sie wieder vervollständigen. Aber wie konnte sie ihn zurückbekommen. Sie hatte ja selbst gesehen, wie er voller Hass war. Und so sehr sie sich auch dagegen sträubte, sie musste ihn aufgeben.

Cain und Ive konnten ihr deutlich ansehen, was in ihr vorging und Ive legte behutsam die Hand auf ihre Schulter. Sie schaute zu ihr. In Ives roten Augen sah sie eine Wiederspiegelung ihrer eigenen Gefühle und sie lehnte sich an sie. Es tat ihr gut, dass sie nicht die einzige war, die so empfand.

Da flog die Tür auf und Gennai stand mit Schweiss auf der Stirn in dessen Rahmen und sah sie abgehetzt an. Cains Niedergeschlagenheit war sofort düsterer Vorahnung gewichen und schwang sich vom Bett. „Was gibt es Gennai?“, fragte er und Gennai sagte im gleichen Moment, als er ausatmete: „Wir werden angegriffen!“

„Was!“, kam es aus dem Mund der drei und während Natsumi und Ive kreidebleich wurden, dachte Cain verbittert und mit einem grimmigen Lächeln auf den Lippen: „Soviel zum Thema: Hier seid ihr sicher!“

Die drei freunde stürmten mit Gennai zum einen der Balkone und sahen in die Ferne. Die Stadt zu ihren füssen war in Dunkelheit getaucht. Dennoch konnten sie die schwarze Welle sehen, die sich ihren Weg durch die Strassen bahnte und genau auf den Palast zusteuerte. Rot glühende Augen stachen aus der dunklen Welle hervor und das markerschütterne Brüllen, was zu ihnen hinaufwehte, ließ ihnen die Nackenhaare zuberge stehen. Natsumis Magen drehte sich um, als sie die Kreaturen in der dunklen Welle zuerkennen glaubte. Es waren die gleichen, zudessen das Monster gehörte, was sie angegriffen hatte. Mit panischen Augen blickte sie zu Cain, dessen Gesichtszüge sich malzumal verfinsterten. Natsumi blickte wieder hinunter und sah, wie sich die Welle von Monstern dem Palast immer mehr näherte. An ihrer Spitze lief eine einzelne Gestalt, mit wehendem Mantel und Natsumi wusste, wer das war. „Van!“, keuchte sie und sie sah aus dem Augenwinkel, wie Cain sie ernst aber mitleidig anschaute.

„Wir müssen was tun. Sonst werden sie uns allesamt vernichten!“, sagte Gennai und riss Natsumi aus ihren dunklen Gedanken. „Würde ich auch sagen. Ive und Gennai. Wir halten diese Bestien auf. Natsumi lass Namaikimon auf das Ultralevel digitieren und verstecke dich dann!“

„Was, aber…!“, wollte Natsumi sagen, doch Cain schnitt ihr mit einer dementsprechenden Handbewegung das Wort ab. „Nichts da. Diesesmal hälst du dich bitte daran, was ich sage. Van weiss nun, dass du hier bist und er wird es sicher auch nun auf dich abgesehen haben!“, erklärte er kühl. Natsumi wollte ihm wiedersprechen. Ihm sagen, dass Van ihr nichts tun würde. Doch der Kampf, den er mit Tsuyosamon hatte und die Worte und vorallem die Blicke, die er ihr entgegen geworfen hatte, machten dies zunischte. Natsumi senkte den Kopf und nickte dann. „Also gut!“

Cain musterte sie kurz, dann seufzte er und streckte bittend die Hand aus. „Würdest du bitte?“, fragte er und Natsumi nickte erneut. Umklammerte ihr Digi-Amulett und konzentierte sich. Paar Sekunden später glühte helles Licht aus und umhüllte Namaikimon.
 

Wie eine Sintflut strömten die Monster durch die Gassen und formierten sich. Vorne an der Spitze maschierte Van. Die Kapuze seines Mantels tief ins gesicht gezogen, sodass nur sein mund zusehen war, der hart zusammengepresst war. Seine blauen Augen glühten unheilvoll auf und als sie die Stufen des Palastes erreichten, stellten sich die Wachen, perfekte Kopien Gennais in den Weg. Van fauchte und machte eine ausholdene Bewegung mit den Armen und schleuderte die beiden Wachen gegen die Steinsäulen. Kurz schrien sie auf und fielen dann kraftlos zu Boden. Die Arme von Monstern lief einfach an ihnen vorbei. Drang weiter vor und als Van die Tore mit Hilfe seiner dunklen Magie aufstiess, verteilten sich die Monster in alle Richtungen. Van ging weiter vor. Flankiert von zwei von ihnen. „Tötet alles und jeden. Lasst keine Überlebenden zurück. Aber das Mädchen, überlasst ihr mir!“, grollte er und die Monster brüllten. Cain und Ive rannten den Gang entlang und machten sich bereit zum Kampf. Sie blieben vor dem Tor stehen, hinter dem sie das Brüllen und Stampfen hörten und wechselten Blicke. „Bereit?“, fragte Cain. „Wenn du es bist!?“

Cain lächelte, schaute dann wieder zum Tor, gegen die auf der anderen Seite gehämmert wurde. Holz splitterte und einige der Halterungen gaben nach. Ive schluckte, als sie sah, wie die erste Klaue aus einem der Löcher lugte und machte automatisch einen Schritt zurück.

Cain hielt sie am Arm fest und übte einen sanften Druck aus. Sie schaute zu ihm und er nickte ihr ermutigend zu. Ive blickte ihn kurz an, dann wandte sie den Blick zum Tor, das in diesem Moment krachend nachgab.

Natsumi hörte das Krachen der Tore, die unter der Kraft der Monsterarmee nachgaben und das Brüllen. Gemischt mit den Schreien der Wächter, die von den Ungeheuern getötet wurden. Natsumi presste sich die Hände auf die Ohren und wollte diese Laute aus ihrem Kopf verdrängen. Nun wünschte sie sich, dass sie doch in ihrer Welt geblieben wäre. Es wäre tausenmal besser gewesen, als jetzt hier in diesen Alptraum zu sein. Da hörte sie ein erneutes Krachen und sah zur Tür, dessen Zimmers, in dem sie sich befand. Als sie zu ihr blickte, sah sie, wie diese sich wölbte und das Holz an einigen Stellen zersplitterte. „Nein!“, keuchte sie und kroch nachhinten. In eine dunkle Ecke. Gegen die Tür wurde immer wieder draufgeschlagen und die erste Türangel gab nach.

Es dauerte nicht lange, bis sie aus den Angeln flog und Natsumi offenbarte, was die Tür eingeschlagen hatte. Sie schrie auf.
 

Van ließ ein weiteres Tor aufspringen und hielt an, als vor ihm eine, in eine goldene Rüstung, geschützte Gestalt stand und ihn mit finsterten Augen anschaute. Van erkannte sie. „YaseiSenshimon!“, knurrte er und das Digmon zog einen goldenen Sperr. Wirbelte in ihrer Hand durch die Luft und hielt ihm diesen drohend entgegen. Einer der Kreaturen, die Van flankierte knurrte und wollte auf das Digimon losgehen, welches sich ihnen in den Weg stellte. Doch Van hob den Arm und versperrte ihm den Weg. „Nein, lasst mich das regeln. Sucht weiter nach dem Mädchen!“, grollte er und das Biest ging. Ließ die beiden alleine.

Van und YaseiSenshimon schauten einander mit bösen Blicken an und jeder konnte spüren, was in dem anderem für Gefühle tobten. Am meisten Zorn und Hass. YaseiSenshimon sah ihn an und ihre blauen Augen begannen zu glühen. Van zog sein Schwert und hielt es ihr entgegen. „Denke nicht, dass du mich ein weiteres Mal soleicht besiegen wirst!“, knurrte er und YaseiSenshimon fauchte. Dann griffen sie sich gegenseitig.

Ive prallte hart gegen eine der weissen Säulen und spürte, wie diese unter Wucht des Aufpralls nachgab. Cain wehrte einen Prankenhieb der Bestie mit seinem Schwert ab und rannte auf Ive zu. Stiess die Klinge in die Rippen des Monsters, das sich Ive stürzen wollte. Diese ging unter einen quallvollen Schrei zu Boden und löste sich in einer widerlichen schwarzen Pfütze aus. „Ive…alles okay bei dir?“, fragte er abgehetzt und half ihr auf. „Ja, ich denke schon!“, sagte sie und krümmte sich, als sie versuchte ihren Rücken durchzustrecken. „Ahh!“

Sie blickten zum aufgebrochenen Tor und sahen, wie noch mehr Monster in den Raum eindrangen. Ive und Cain rückten dementsprechend zurück. „Scheisse, dass hört ja gar nicht mehr auf!“, sagte sie entsetzt. Der Meinung war auch Cain. Er packte sie am Handgelenk und bevor sie etwas sagen konnte, riss Cain sie mit sich. „Lauf…lauf soschnell du kannst!“, schrie er.

Natsumi starrte mit Panik in den Augen zu dem Monster, was nun in der Tür stand und sie aus rotglühenden Augen anschaute. Ein tiefes Knurren war aus der Kehle des Monsters zuhören und als es einen Schritt in ihre Richtung machte, wollte Natsumi weiter nachhinten rutschen. Doch sie saß in der Falle.

Es gab keinen Ausweg mehr.

Das Monster kam immer näher und Natsumi war wie gelähmt. Den Blick auf das Monster gerichtet und mit vor Angst erweichten Knien. Sie wollte schon die Augen schließen um nicht zusehen, wie das Monster sie tötet. Da streifte ihr Blick die Tür. Nichts schien auf dem Flur zu sei und in ihr reifte der Versuch, eine Flucht zuwagen. Sie blickte nochmal zu dem Monster, das nun die Pranke hochhob und zuschlagen wollte. Noch bevor es sie aber erwischen konnte, sprang Natsumi auf die Füsse und rannte los. Die Klaue rasste nieder und schnitt ihr ins Bein. Natsumi unterdrückte einen Schrei und lief weiter.
 

Van und YaseiSenshimon kämpften erbittert und hatten sich dermassen in den Kampf gesteigert, dass sie nicht mitbekamen, wohin ihr Kampf sie führte. Draußen war es dunkel, nur die Monde schienen hell am Himmel und beschienen den Innenhof gut genug, dass sie ihren Gegenüber sehen konnten.YaseiSenshimon parierte Vans Schwerthieb und stach mit der Sperrspitze nach ihm. Van wich aus, täuschte einen linken Schwerthieb vor und schlug von der anderen Seite nach ihr. YaseiSenshimon sprang hoch, landete für einige Sekunden auf der Schwertklinge und sprang wieder hoch. Schwang den Sperr über ihren Kopf, wie die Rutorblätter eines Helikopters und der Sperr glühte gold auf. Teilte sich und wurde zu zwei Säbeln. Mit einem Schrei stürzte sie sich auf ihn hinab und drosch wie eine Furie auf ihn ein. Van wehrte die Schwerthiebe mit knapper Not ab und wurde dabei nachhinten getrieben. YaseiSenshimon merkte, wie dass sie die Oberhand gewann und machte weiter. Schlug weiter auf ihn ein und trieb ihn weiterzurück. Bis er stolperte und YaseiSenshimon ihre Chance sah. Mit ihrem Fuss drückte sie ihn auf den Boden und hob einen der Säbel. Das Mondlicht schimmerte darin und Van konnte darin sein eigenes Spiegelbild sehen. YaseiSenshimon setzte zum endgültigen Schlag an, als sie jemanden schreien hörte. Sie wandte den Kopf herum und sah Natsumi, wie sie aus dem Schatten in den Hof stolperte. Gefolgt von einem der Monster. Natsumi war in blinder Panik durch den Palast gerannt und hatte dabei gar nicht geachtet, welchen Weg sie einschlug. Nun war sie im innenhof und war bei dem Versuch, dem Hieb des Monsters auszuweichen, gestolpert. Auf Händen rutschte sie nach hinten. Wollte diesem Monster so gut wie möglich fernbleiben. YaseiSenshimon schaute kurz zu Van, fauchte und rannte zu Natsumi. Rammte ihre Säbel in den Leib des Ungeheuers und löschte es somit aus. Nastumi stand nach Luft ringend auf und schaute dankbar zu ihrem Digimon. Sie wollte gerade etwas sagen, als sie plötzlich von schwarzem Rauch umhüllt wurde und sich auflöste. Sie tauchte aber sogleich wieder auf. Doch bevor Natsumi begreifen konnte, was geschehen war, legte sich Vans Arm um ihren Oberkörper und sie spürte die Spitze eines Dolches an ihrem Hals. YaseiSenshimon brüllte wütend auf und wollte auf ihn zusprinten. Van aber ritzte Natsumi etwas am Hals an und schaute ihr Digimon warnend an. „Einen Schritt weiter und ich schneide ihr die Kehle durch!“, fauchte er und drückte die Klinge dichter an die Haut des Mädchens. YaseiSenshimon blieb stehen und schaute ihn wütend an. Nun kamen auch Cain und Ive, verfolgt von den Monstern. Als sie sahen, was vor sich ging, hielten sie so abrupt an, dass Ive fast in ihn gelaufen wäre. „Was…Van…was soll das?“, rief er wütend.

„Wonach sieht es denn aus?“

„Lass sie los…!“, forderte Cain und Van lachte abfällig. „Loslassen? Sicherlich nicht. Sie wird genauso sterben. Durch meine Hand!“, sagte er und hob die Klinge an ihrem Hals noch etwas höher an. „Van…bitte…bitte nicht…!“, flehte Natsumi und musste die Augen verdrehen, um ihn anzusehen. Van fletschte gefährlich die Zähne. „Hör auf zu jammern!“, knurrte er und schaute dann zu den anderen. „Steckt Eure Waffen weg. Oder sie ist tot!“, befahl. Cain und Ive tauschten Blicke, steckten dann die Waffen weg oder ließen die Flammen erloschen, die in den Handflächeln tanzten. Sie waren in der Defensive. Und Van genoss es. Mit einem freudigen Funkeln in seinen Augen schaute er von einem zum anderen und sonnte sich in der Hilflosigkeit seiner ehemaligen Freunde. Es bereitete ihm grausame Freude und er wollte sie noch weiterhöher treiben. „Ich hätte es wissen müssen. Ihr tut alles, um sie zu beschützen!“, krächzte er. Cain ballte die Fäuste. „Vor einige Zeit war das bei dir auch nicht anders!“, keifte er wütend und machte dabei einen halben Schritt nachvorne. Van knurrte und schnitt Natsumis Hals etwas mehr an. Verlängerte den Schnitt, den er ihr schon vorher beigebracht hatte und bleckte noch mehr die Zähne. „Ein Schritt weiter und sie ist tot!“

Cain presste die Lippen festaufeinander und fühlte sich völlig hilflos. Einerseits wollte er Natsumi befreien, aber wenn er es versuchte, würde Van sie töten.

Das stand fest!

Van schaute mit drohenden Blicken zu den Freunden, die anscheinend ratlos waren. Kurz blickte er auch zu Natsumi, die wiederum mit geweiteten Augen zu dem Dolch schaute. Eine feine Spur Blut floss an ihrem Hals hinab und der Geruch stieg ihm verlockend in die Nase. Van kniff die Augen zusammen und versuchte seinen Durst nach Blut zu unterdrücken. Doch das süße, ihn lockende Aroma ihres Blutes rief förmlich, sich daran zulaben. Ihr den Hals mit seinen Fängen aufzureissen und den roten Schwall geierig ins sich aufzusaugen. Mit einem Knurren senkte er den Kopf und öffnete den Mund. Seine Eckzähne wuchsen aufs Doppelte und strichen über ihre Haut. Natsumi erfasste ein kalter Schauer und sie wollte aus dem seinem Griff winden. Doch Van verstärkte diesen und machte sie praktisch unbeweglich. „Van, bitte…bitte nicht…!“, wimmerte sie. Van hörte aber nicht auf ihre Worte. Für ihn gab nur eines.

Ihr Blut!

Und er wollte es haben. Seine Spitzen drückten gegen die Haut und Natsumi stiess einen erstickten Schrei aus. Nocheimal versuchte sie es, sich aus seinem Griff zu befreien. Was ihr aber wieder misslang. Voller Angst schaute sie zu ihm und sah, wie sich sein Kopf tiefer über ihren Hals beugte. Gleich würden seine Zähne die Haut aufreissen und…

Doch nichts passierte. Van biss weder zu. Noch ritzte er mit den Zähnen ihre Haut auf. Er blieb einfach nur so da stehen. Den Kopf gesenkt und mit geöffnetem Mund. Aber er biss nicht zu. Natsumi atmete schwer und merkte, wie ihr Herz in der Brust rasste. Sie war zum Teil erleichtert, dass er es nicht getan hatte, aber wielange würde das so bleiben.

Cain und Ive blieben wie angewurzelt stehen und wussten nicht, was sie tun sollten. Noch war Natsumi in seinem Griff und sein Zögern hatte sicherlich nichts zubedeuten. Vielleicht wollte er den Moment auskosten. Aber etwas schien nicht ganz zustimmen. Cain sah sich Van genauer an und glaubte in den blauen Augen soetwas, wie ein Kampf gegen sich selbst zu sehen. „Könnte es sein, dass…!“, dachte er und als er seinen Gedanken zuende brachte, klappte ihm kurz der Mund auf. Dann wandte er sich an Ive. Er wollte Ive schon von seinem Verdacht berichten, als plötzlich…

„Töte sie endlich…worauf wartest du!“, befahl eine Stimme und die Blicke richteten sich nach oben. Oben auf einem Vordach standen ChaosPiedmon und LadyPiedmon. Ihre Anwesenheit schien Van wenig zu gefallen. Schlagartig ware der Kampf in seinen Augen, den er innerlich ausgefochten hatte, erloschen. Nun schaute er diese mit gewohnten kalten Blicken an. „Was macht ihr hier?“, rief er zornig und wendete seine Aufmerksamkeit ganz den Neuankömmlingen. ChaosPiedmon sah ihn verächtlich an. „KuroiVandemon ist der Meinung, dass du unter Beobachtung gehörst. Du hast schon zweimal versagt, also will er sichergehen, dass sich das nicht wiederholt!“

Van knurrte und wendete sich wieder Natsumi. „Ich werde schon nicht versagen!“, raunte er. Diese Worte waren weder für Natsumi noch für die anderen bestimmt. Natsumi war einer Ohnmacht nahe. Sie hatte es aufgegeben sich gegen seinen Griff zu wehren. Er würde nie den Griff um sie lockern. Genauso wenig den Dolch etwas von ihrem Hals nehmen. „So, und wieso lebt sie noch?“, fragte ChaosPiedmon gehässig und Van fauchte verachtend. „Hör auf mich zunerven. Los, macht das ihr wegkommt, oder ich…arrghhh!“, schrie Van und spürte einen heftigen Schmerz in seinem Rücken. YaseiSenshimon hatte den Augenblick seiner Unaufmerksamkeit genutzt und war auf das Ultralevel zurückdigitert. Mit einem Hieb ihrer Krallen hatte Yaseimon Van am Rücken verletzt und zeitgleich Natsumi aus dessen Gewalt befreit. Sich vor Schmerzend windent lag Van auf dem Rücken und wollte wieder auf die Füsse kommen. Aber da war schon Yaseimon und drückte ihn wieder zu Boden. Mit einem Fauchen hob sie ihre Klaue. Ihre Krallen schimmerten matt im Mondlicht und der Zorn in ihren Augen sagte Van allzudeutlich, dass er keine Gnade von ihr zu erwarten hatte.

ChaosPiedmon gab ein wütendes Knurren von sich. „Wusste ich es doch. Er ist nicht im Stande, sie zutöten!“, murrte er. „Dann lass es uns schnell zuende bringen!“, meinte LadyPiedmon und die beiden stürzten sich auf Natsumi. Doch da gingen Cain und Ive dazwischen und wehrten sie ab.

Harten krachten die beiden gegen die Palastmauer und blieben erstmal am Boden. In dem Moment kam Gennai in den Hof. In seiner Hand ein Schwert. Die Klinge war mit schwarzem Monsterblut befleckt. Als Cain ihn sah, rief er ihm sogleich befehlent zu. „Gennai, schnapp dir Natsumi und versteckt euch. Wir kümmern uns darum!“

Gennai nickte und lief zu Natsumi. Ergriff ihre Hand und zog sie mit sich. Van sah dies und schrie wütend auf, stiess das Digimon von sich und wollte ihnen nachlaufen. Doch Yaseimon dachte nicht daran und warf sich wieder auf Van. Riss ihn von den Füssen und schnappte mit ihren mächtigen Kiefern nach seinem Kopf. Als sie nicht mehr im Hof waren, wandte Cain sich an die Feinde, die sich wieder einigermassen erholt hatten.

„Also wollen wir dann?“, fragte er und zog wieder die Schwerter. ChaosPiedmon grinste. „Darauf musste ich solange warten!“

„Und ich erst!“, keifte LadyPiedmon wütend. Ihr war noch gut in Erinnerung geblieben, wie Ive ihr eine verpasst hatte und dafür wollte sie Rache. Aber auch Cain dürstete es nach Rache. Endlich hatte er die Chance den Tod seines Freundes Puppetmon und den von MetallSeadramon rächen konnte. „Dann los, greift an!“, rief Cain und schon warfen sich die Feinde auf sie.

LadyPiedmon attackierte Ive mit einem Sturm aus Spielkarten, die schwarf wie Rassierklingen waren. Ive baute sogleich eine gewaltige Feuerwand auf und die Karten wurden zu Asche. Cain und ChaosPiedmon schwangen ihre Schwerter. Wirbelten um sich selbst und ließen den Kampf wie einen Tanz aussehen. Die Klingen prallten aufeinander und Funken stoben auf. Van und Yaseimon kämpften genauso erbittert. Immer wieder schlug sie nach ihm und Van konnte nicht selten, knapp ihren wütenden Hieben ausweichen.
 

Natsumi und Gennai hatten sich in einem kleinen Raum versteckt und hielten den Atem an. Für sei dehnten sich die Minuten zu Stunden und Natsumi schickte ein Stossgebet nach dem anderen gen Himmel. Ihre Finger glitten zu ihrem Hals, als sie daran denken musste, wie Van sie zuerst mit dem Dolch bedroht hatte und nun auch versucht hatte, sie zu beissen. „Das war das erste Mal seit langem, dass er…!“, dachte sie und sie schauderte. „Er hatte doch versprochen, dass er mir niemals wieder wehtun würde!“

„Sei nicht naiv. Du hättest wissen müssen, dass er sich daran nicht hält!“, zischte ihre Vernunft und ließ ihr Inneres zu Eis erfrieren. „Nein, er…er!“, kam es von ihrem Herzen und kämpfte gegen das an, was ihr Verstand sagte.

Gennai bemerkte ihren inneren Kampf und legte ihr die Hand auf die Schulter. Natsumi schaute auf und sah in sein Mut gebendes Gesicht. Und so gern sie neuen Mut fassen wollte, konnte sie es nicht. Vans Versuch, sie zutöten hatte deutlich tiefe Spuren in ihrem Herzen hinterlassen.

Und sie begann sich erneut zufragen, ob es noch einen Sinn hatte, weiterzukämpfen. Konnte sie überhaupt noch darauf hoffen, dass das alles ein gutes Ende nehmen würde?

Je holte Gennai sie aus ihren trüben Gedanken. „Gib nicht auf!“, sagte er leise und Natsumi musste ein verbittertes Lachen unterdrücken. „Und was wenn ich es schon habe?“, fragte sie leise und sah Gennai mit leeren Augen an.
 

Ive wehrte mit knapper Not LadyPiedmons Angriff ab und merkte, wie ihre Kräfte langsam schwanden. „Verflucht!“, keuchte sie. Ihre Sicht wurde etwas schwächer und sie musste blinzeln um etwas erkennen zukennen. LadyPiedmon grinste, als sie sah, wie ihre Gegnerin schwangte. Es würde nicht lange dauern, bis sie sie endgültig besiegt hatte. Cain erging es nicht anders. Dass ihre Feinde an Kraft zugenommen hatten, war nicht zuleugnen. Und Cain fragte sich, wie ihnen nun beizukommen war. ChaosPiedmon grinste diabolisch. Er sah Cains aufkommene Beunruhigung an und spürte wie ein Gefühl des Triumphes ihn erfüllte. Aber er wollte es auch endlich zuende bringen. Je sie eher besiegt wurden, desto besser. Nicht dass sie ihnen noch etwas anhaben konnten. Es war nus so…

Es konnte immer geschehen, dass sie plötzlich stärker wurden und das wollte Chaospiedmon verhindern. Er schwang seine beiden Schwerter in den Händen in einer Achterdrehung und setzte zu finalen Schlag an. Es war Zeit dem ganzen ein Ende zusetzen.

So sah es auch LadyPiedmon. Sie hob die Hände vor der Brust und konzentierte sich auf ihre dunkle Kraft. Eine schwarze Kugel erschien in ihren Händen, die von mehrern violetten Blitzen durchzogen wurden und immer großer wurde. Ive spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufstellten und sie machte sich bereit einen Gegenangriff zustarten. Doch als die Blitzkugel auf sie zuschoss, hatte sie nicht genug Zeit um sich zuverteidigen. Sie wollte ausweichen, doch die Blitzkugel rasste vielzuschnell auf sie zu und erreichte sie. Ive rechnete damit, gleich von der Blitzkugel getroffen zuwerden. Da stiess sie jemand zur Seite und wenige Sekunden später hörte sie den Schrei. Cain, der gesehen hatte, was LadyPiedmon vorhatte, wehrte schnell ChaosPiedmons Hieb ab, wurde aber von der Klinge am Arm gestreift. Cain ignorierte den scharfen brennenden Schmerz und rannte zu Ive. Stiess sie aus der Schusslinie und wurde dabei selbst von der Attacke getroffen. Kraftlos sank er zu Boden, vor Ives Füsse. Ive völlig überrascht und auch geschockt, von der Rettung und dem Opfer ihres Freundes schaute sie auf ihn und konnte sich erstmal nicht rühren. In ihrem Kopf herrschte abolute Leere und sie wusste nicht, was sie tun sollte. Doch als sie realistiert hatte, was mit Cain geschehen war und dass er sich nicht mehr rührte, kam sie wieder zu sich und kniete sich neben ihrem Freund. Ergriff ihn an die Schultern und schüttelte ihn. „Cain…Cain…bitte sag doch etwas!“, flehte sie und befürchtete schon das schlimmste, als er sich nicht mehr rührte. Aber Cain gab ein leises Stöhnen von sich und drehte etwas den Kopf. Sah sie aus halbgeöffneten Augen an und lächelte etwas. „Geht es dir gut. Ist dir auch nichts passiert?“, fragte er und Ive musste gegen die Tränen in ihren Augen ankämpfen. „Cain, wieso…wieso hast du das getan?“, fragte sie, seine Frage nicht beachtent. Ihr Herz kannte die Antwort, aber ihr war auch bewusst gewesen, dass das sein Leben hätte auslöschen können. Cain lächelte etwas mehr und verzog darauf das Gesicht. „Baka…kannst du dir das nicht denken? Weil du mir wichtig bist!“, sagte er mit einem leisen Lachen. Nun konnte Ive es nicht mehr unterdrücken und ihr kamen die Tränen. Sie umarmte ihren Freund und zog ihn an sich. Sie war zugleich dankbar und glücklich, dass er bereit war sich selbst zu opfern. Aber auch traurig. Ein Leben ohne ihn konnte sie sich mittlerweile nicht vorstellen. Er war ein Teil ihres Lebens und das wollte sie nicht verlieren. Schlagartig wandelte sich ihre Erleichterung und Angst um ihren Freund, in blinde Wut und sie blickte zu ChaosPiedmon und LadyPiedmon. Diese sahen sie nur perplex an, und schienen zu überlegen, was sie nun tun sollten. Ive wollte ihnen jedoch keine Chance lassen, um erneut angreifen zukönnen, sie sondern dafür büssen lassen. Langsam stand sie auf und fixierte ihre Gegner mit wütenden Blicken. Die Wut in sich steigerte sich zu einem wahren Hochgefühl und erfüllte ihren Körper, bis in jede Faser und ihre Augen begannen unheilvollen zuglühen. Wechselten von rot auf blau und ihre ganzer Leib von einem gleichen bläulichen Licht umhüllt. „Ihr verdammten…!“, knurrte sie nur und entlies ihren Freund aus ihrer Umarmung. Ging auf die beide zu und hob die Hände. Blaue Flammen tanzten auf ihren Handflächen und züngelten hoch. „Das werdet ihr…mir…büssen!“

Das letzte Wort schrie sie und um sie herum baute sich eine hellaufloderne blaue Flammenwand um sie herum und die Feinde mussten die Gesichter abwenden um nicht geblendet zu werden.
 

Van, der mit Yaseimon den Kampf auf einem der Dächer fortgesetzt hatte, taumelte zurück und hatte Mühe, nicht das Gleichgewicht zuverlieren. Yaseimon war genau vor ihm. Auf allen Vieren, fauchte sie ihn an und schlug mit ihren beiden Schwänzen nach ihm. Wie Peitschen knallten sie auf ihn ein und trafen ihn hart am Arm. Van schrie auf und hielt sich diesen. Yaseimon grinste selbstzufrieden und schnellte nachvorne. Wollte Van vom Dach schmeissen. Van aber wich aus, rutschte allerdings ab und fiel hinunter. Schlitterte über die Dachschindeln und als er über den Rand des Daches rutschte, hielt er sich an der Regenrinne fest und hing erstmal in der Luft. Da hörte sie schon das Grollen und das Fauchen und sah noch oben. Sah Yaseimon auf sich zu stürmen. „Scheisse!“, fluchte er, stellte die Füsse gegen die Mauer und stiess sich davon ab. Überschlug sich in der Luft und tauchte in der Dunkelheit ab. Yaseimon fauchte zornig.
 

Die Feuersäule, die Ive umhüllt hatte, schraubte sich gen Himmel hinauf und gab nur wenig Preis, was in dessen Zentrum sich tat. Ive merkte, wie die Kraft der Wut sie immer mehr stärkte und sie veränderte. Ihre Körper fühlte sich geladen an und sie brannte darauf, ihre neugewonnen Kräfte zuerproben. Als Ive aufschrie, barste die Feuersäule auseinander und die Flammenzungen schossen umher. Schlugen in die Mauer ein und hinterließen Löscher in dem Gestein. Die Flammen um Ive herum erloschen und gaben nun den Blick frei, was mit ihr geschehen war. Ihr Haar war nun pechschwarz und ihre Augen glühten blau. Nur ihre Blässe war das einzige, was von ihrem alten Aussehen übrig geblieben war. Genauso wie der Zorn in ihren Augen. LadyPiedmon schaute flüchtig zu ChaosPiedmon und in ihren Blicken spiegelte sich Angst. Sie spürte deutlich die Kraft, die von ihr ausging und kam sich nicht mehr so mächtig vor. „Scheisse. Was machen wir den jetzt?“, fragte sie ChaosPiedmon. Dieser sah Ive nur an und verzog dann das Gesicht zu einer hasserfüllten Fratze. „Verdammt!“, fluchte er und nahm schon sein Schwert, um sie anzugreifen. Cain war keine Gefahr mehr. Da war er sich sicher. Also musste er nur noch dieses Luder besiegen. Und dann hatte sich das Problem erledigt. Doch soleicht würde es nun nicht mehr sein. Ive hob die Hand und Feuer loderte darin auf. Diese wuchsen immer mehr, bis sie so gross waren, die Medizinbälle und feuerte sie dann auf ihre Gegner ab. LadyPiedmon und ChaosPiedmon stoben auseinander, wichen so den Asttacken aus. Doch Ive ließ neue erscheinen und warf sie erneut auf die beiden. Einen traf LadyPiedmon an der Hüfte und verbrannte sie. LadyPiedmon schrie gellend auf und schlug wie wild auf die Flammen ein, die sich in ihre Seite brannten. Versuchte zu löschen. Als die Flammen auswaren, sah man, dass diese ein hässliches Loch in ihr Fleisch gebrannt und LadyPiedmon wimmerte. Sank in die Knie und hielt sich die Wunde. ChaosPiedmon sah wie sehr seine Partnerin litt und verzog wütend das Gesicht.

„Verdammtes Frauenzimmer…!“, fluchte er und stürmte auf die zu. Schwang seiner Schwert und wollte sie Ive in die Brust stossen. Aber da blitzte etwas auf und die Klingen wurden bei ihrem Hieb gestoppt. „Was zum…!“, kam es von ihm und Ive lächelte. Bewegte ihre Hände blitzschnell nach oben und schlug die Schwerter von sich weg. In ihren Händen hielt sie goldene Fächer. Chaospiedmon hätte bei diesem Anblick gelächelt, doch diese Dinger hatten seiner Schwerter abgewehrt und in ihm wurde der Verdacht wach, dass diese Fächer nicht nur zur Verteidigung dienten, sondern auch zum Angriff. Verflucht!

Sie hatten vielzuviel Zeit damit vergeudet, mit ihnen zuspielen. Sie hätten sie von Anfang an töten sollen, denn dann würden sie nicht mehr das Problem haben und überlegen müssen, wie sie das nun ausbadeteten. Ive sah ihm seine Wut auf sich selbst deutlich an und grinste stolz. Sie bewegte die Hände schnell und rieb die Kanten der Fächer einander. Funken stoben auf und die Kanten glänzten tückisch. Ive stellte sich dann sogleich in Kampfposition und wartete nur auf den Angriff. ChaosPiedmon wog schnell alle Möglichkeiten ab, die ihm blieben, um sie zubesiegen und es schienen Minuten zuvergehen. Ive dauerte das zulange. In ihr tobte noch immer die Wut, gepaart mit dem Bedürfniss, diejenigen, die Cain schwerverletzt hatten zubestrafen. Und dieses wollte sie nun nachgeben. Wie eine Furie warf sie sich auf ihn. Schlug mit den Fächern nach ihm und brachte ihm dabei schwere Schnittwunden bei. ChaosPiedmon zischte, als sie ihm dabei eine richtig tiefe beibrachte und hielt sich seinen Arm. Eines der Schwerter fiel dabei natürlich zu Boden und Ive stiess es mit dem Fuss weg. Nun blieb ChaosPiedmon nur noch ein Schwert und mit diesem griff er nun an. Ive machte einen Schritt zur Seite. Wirbelte um sich herum und schnitt mit dem einen Fächer in seiner Seite. Die Wunde brannte wie Feuer und Blut floss stossweise aus der Wunde. ChoasPiedmon machte einige Schritte zurück, presste sich die Hände auf die Wunde. „Ohh, habe ich dich geschnitten. Das tut mir aber leid!“, sagte Ive hähmisch grinsend. Wurde dann aber wieder ernst. „Na, wie ist es, wenn man derjenige ist, der die Nachsicht hat und leidet. Ihr werdet jetzt dafür zahlen, was ihr uns angetan habt!“, sagte sie finster und musste dabei an ihren Bruder denken. Nun würde sie Rache an diese Missgeburten nehmen und diese in vollen Zügen geniessen.

ChaosPiedmon sah sie bloss, mit hasserfüllten Blicken an und ergriff das Schwert fester. Hob es hoch und nahm die andere Hand von der Wunde. Ging in Deckung und das rächte soich sogleich. Der Schmerz durchfuhr ihn wie ein Blitz und er krümmte sich etwas. In der Tat. Nun waren sie es, die litten und das gefiel ihm nicht gerade. Dennoch wollte er es nicht ansehen lassen und griff wieder an. Ive ging in Deckung. Duckte sich, trat zur Seite und versetzte ChaosPiedmon einen Schlag gegen den Hals. ChaosPiedmon stöhnte auf und taumelte seitlich und Ive setzte nach und schnitt mit ihrem Fächer in die andere Seite. ChaosPiedmon schrie auf, drehte sich ruckartig und schwang seine Faust. Leider traf er Ive an der Schläfe und warf sie zu Boden. Ives Schädel wummerte und sie brauchte kurz einen Moment, um sich wieder auf die Füsse zu stellen. Sie torkelte und strauchelte. Da aber war LadyPiedmon schon da und trat sie hart in den Bauch. Ive würgte. Klappernd fielen ihre Fächer zu Boden und LadyPiedmon wischte diese mit einem wütenden Fauchen weg. Schlitternd rutschten diese in die nächste Ecke. Nun war Ive waffenlos. Sie ballte die Fäuste, versuchte erneut Feuer zubeschwören. ChaosPiedmon aber ließ ihr nicht die Zeit dafür und versetzte ihr einen harten Schlag ins Gesicht. Dieser war so stark, dass sie unwegeirlich nachhinten taumelte und dabei über ihre eigenen Füsse stolperte. Mit einem schmerzhaften und erschrockenen Aufschrei ging sie zu Boden und kroch nachhinten. LadyPiedmon und ChaosPiedmon kamen auf sie zu und grinsten teuflich. „Wie schnell sich das Blatt doch wenden kann!“, sagte ChaosPiedmon und zog ein weiteres Schwert. Ives Augen blieben an dem Schwert haften und ihr wude plötzlich ganz anders. Die Wut und die Sehnsucht nach Rache verrauchten und nichts blieb, außer Furcht. Ihr wurde schlecht und sie blickte hilfsuchend zu Cain. Dieser lag immernoch auf dem Boden. Rührte sich nicht. Was hatte sie auch erwartet. LadyPiedmons Attacke hatte ihn schwer getroffen. Und als sie ihn ansah, konnte sie spüren, wie das Leben aus ihm weicht. Nun würde sie ihm folgen. Irgendwie freute sie sich schon darauf. Sie würde wieder mit ihm zusammen sein. Das konnte sie aufmuntern. Dennoch fürchtete sie sich etwas.

Doch das wollte sie nicht zeigen. Tapfer regte sie das Kinn nachvorne und schloss die Augen und hörte, wie ChaosPiedmon das Schwert hob, um es hinabsaussen zulassen. Da aber gellte ein Schrei auf und Ive öffnete wieder die Augen. Sah in das entsetzte Gesicht LadyPiedmons und begriff erst gar nicht, was los war. Doch dann sah sie die Schwertspitze, die aus ihrer Brust ragte. Die dann wieder rausgezogen wurde und LadyPiedmon verging in einer einzigen Explosion. „Nein!“, schrie ChaosPiedmon und starrte woller Schmerz auf die Stelle, an der noch LadyPiedmon stand und blickte dann nachhinten. Aus der das Schwert gekommen war und keuchte.

„Du!“

Ive folgte seinem Blick und sah Cain. Halbaufgerichtet und mit ausgestrecktem Arm. Er war es, der das Schwert geworfen hatte. Er hatte sie gerettet.

Aber wie…?

Genau das gleiche fragte sich auch ChaosPiedmon und er wollte schon auf ihn losgehen. Ihn für seine Tat büssen lassen. Doch da zog Cain etwas hervor, dass wie eine Spielkarte und murmelte einige Worte. Die Karte vervielseitige sich und die Karten flogen wie ein Tornado auf ihn zu. Umhüllte ihn und trug ihn fort. ChaosPiedmon schrie laut und protestierend auf. Wehrte sich gegen diesen Angriff. Doch es nützte nichts. Der Kartenwirbelsturm flog weiter hoch und trug ihn davon. Noch immer konnte Ive seine lauten Schreie hören. Als diese dann verklungen, lief sie zu Cain und stützte ihn. Ihr war es im Moment egal, wie er es geschafft hatte, anzugreifen. Wichtig war nur, dass er noch lebte und das er sie gerettet hatte.

Sie strich ihm einige blonde Strähnen aus dem Gesicht und flüsterte seinen Namen. Er öffnete seine Augen und lächelte sie an. „Hey!“, flüsterte er und wollte sich etwas erheben. Ive schüttelte den Kopf und drückte ihn sanft zurück in ihre Arme. „Nicht mein Held. Du musst dich schonen!“, flüsterte sie wiederum und Cain lächelte. Dann schloss er die Augen und schlief ein.
 

Fünf Tage. Fünf Tage dauerte Cains Genesung. Und Ives Nerven lagen blank. Als Gennai, Natsumi und Namaikimon zu ihr stiessen und ihn ins Zimmer trugen, sah es nicht allzugut aus. Cains Kräfte waren völlig ausgezerrt und er war sehr schwach. Stunden um Stunden saß sie auf dem Stuhl an seinem Bett und hielt seine Hand. Bettete dass er durchkommen würde und war Tränen nahe. Was würde sie nur machen, wenn er es nicht überleben würde?

In der ganzen Zeit, in denen sie sich kannten und liebten, war er wichtiger geworden, als sie es sich jemals bewusst gemacht hätte. Sie liebte Cain und sie wollte ihn nicht verlieren. In der Nacht des fünfsten Tages hatte sie die Arme au dem Bett verschränkt und den Kopf darauf gelegt. Sie schlief. Gleichmässig hob sich ihre Rücken und tiefes Atmen war zu hören. Nichts rührte sich.

Da spürte Ive, wie sie langsam, zärtlich streichelte und sie erwachte langsam. Hob benommen den Kopf und schaute sich um. Das Fenster war geschlossen und keiner war hier im Raum. Ive sagte sich, dass sie sich das eingebildet hatte und blickte zu Cain. Er hatte weder das Gesicht verändert, oder sich bewegt. Ive seufzte schwer und wischte sich über die Stirn. Wieso hatte sie nicht schon früher diese Kräfte erhalten. Dann wäre das nicht passiert. Ein beklemmendes Gefühl der Selbstschuld ergiff sie und trieb die Tränen in ihre Augen. „Cain…es…es tut mir so leid. Bitte verzeih mir!“, wimmerte sie und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.

Erneut streifte etwas durch ihr Haar und Ive zuckte zusammen. Es hatte sich angefühlt, wie ein tröstliches Streicheln und Ive verspürte eine innere Wärme, die sie nur bei Cain empfand. Vor ihr schien die Luft zuflimmern und eine Gestalt materialisierte sich. Sie war männlich, hochgewachsen, hatte blonde Haare und war bildschön. Nu die Narbe an seinem lienken Auge störte dieses Bild und Ive erkannte in den Gesichtszügen des Fremden eine gewisse Ähnlichkeit mit Cain. Wer war dieser Mann?

Sie wollte schon ihre Frage äußern, als der Mann den Finger an die Lippen hob und den Kopf schüttelte. Ive starrte ihn nur perplex an. Sah, wie er die Hand ausstreckte und sie Cain auf die Brust legte. Sanftes Licht umschloss seine Hand und die Stelle auf die er sie hielt. Das Licht spiegelte sich in Ives Augen und sie glaubte eine erste Regung in seinem Gesicht zusehen. Ein Zucken und dann war es vorbei. Das Licht erlosch und der Fremde nahm die Hand von Cains Brust. Ive blickte von Cain zu ihm und sah ein wissendes Lächeln um dessen Lippen spielen. Dann löste er sich auf. So plötzlich, wie er erschienen war.

Noch immer blickte Ive vor sich hin, als ob sie den Fremden so wieder ercheinen lassen könnte. Als sie sich aber sicher war, dass er nicht mehr auftauchen würde, schaute sie zu Cain. Er hatte den Kopf etwas zur Seite gedreht und die Augen einen Spalt geöffnet. Als er schwach Ive sah, zierte ein Lächeln sein Gesicht. „Ive!“, sagte er leise und hob die Hand. Strich mit sem Finger über ihre Wange. Ive wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen. Nicht aus Trauer, sondern aus Freude. Cain lebte und das alles hatte sie dem fremden zu verdanken, der ihm so ähnlich sah. Ive kümmerte sich nicht darum, wer das war, oder wieso er so plötzlich aufgetaucht war. Sie war nur froh, dass sie ihn wieder hatte. „Cain…ich…!“, sagte sie leise und schmiegte ihre Wange an seiner Hand. Tränen der Erleichterung flossen über ihre Wangen und sie legten ihren Kopf auf Cains Brust. Zärtlich strich er durch ihr Haar und Ive glaubte darin ebenfalls eine Ähnlichkeit zuerkennen. Doch darum wollte sie sich keine Gedanken mehr machen. Lieber wollte sie Cains zärtliches Streicheln geniessen.
 

Ihr war nicht bewusst gewesen, dass sich die Farbe ihres Haares und ihrer Augen verändert hatten. Dass sie sich auch äußerlich verändert hatte, hatte sie gar nicht gewusst. Sie hatte nur diese neue Kraft in sich aufsteigen gespürt. Der Rest war ihr entgangen. Doch nun stand sie vor dem Spiegel und sah sich ihre Veränderung genauer an. Sie nahm eine Strähne und schaute sie sich genau an. Nichts Weisses war mehr zusehen. Ihr Haar war durchundurch schwarz und ihre Augen. Sie waren blau, wie das Wasser. Irgendwie kam sie sich dabei fremd vor. Ihre weissen Haare und ihre roten Augen waren soetwas, wie ihr Makrenzeichen gewesen und dass sie nun anders aussah, störte sie etwas.

„Ob ich mir die Haare bleichen sollte!“, überlegte sie und zupfte wieder an der Strähne. Da hörte sie ein Stöhnen und schaute zur Tür. Cain lehnte an dieser. Gestützt auf einer Krücke. Ives Augen wurden vor Empörung und Sorge gross. „Cain…!“, rief sie und kam auf ihn zu. „Was machst du hier. Du sollst dich ausruhen. Gennai sagte, dass du immernoch zu schwach bist…verdammt!“

„Was Gennai sagt, geht mir am Arsch vorbei. Ständig in diesem Bett liegen zubleiben, wurde mir einfach zu langweilig. Ich brauchte Bewegung!“, sagte er halb lachend, halb mit schmerzverzerrtem Gesicht. Ive fauchte nur entrüstet. „Du spielst mit deiner Gesundheit, ist dir das klar?“, fragte sie ihn und hievte ihn hoch. Stützte ihn. Cain lachte. „Du hörst dich schon an, als wären wir verheiratet!“

„Lass die dummen Sprüche. Los, ab mit dir ins Zimmer. Bevor du wieder zusammenbrichst!“, schnappte sie und schleppte ihn zurück ins Zimmer. Als Gennai ihn sich angeschaut hatte, hatte er sich natürlich gefragt, wieso Cain plötzlich wieder einigermassen fit sein konnte. Ive hatte sich dabei dumm gestellt. Etwas sagte ihr, dass sie den Fremden nicht erwähnen sollte. Auch wenn es ihr auf der Zunge lag und sie es nicht mehr aushalten konnte. Doch sie beschloss, das kleine Geheimniss für sich zu behalten.

Schwerfällig ließ Cain sich ins Bett fallen und schaute Ive mit mürrischen Blicken an. Diese beachtete sie jedoch nicht und deckte ihn zu. „So, und jetzt bleibst du liegen. Wenn nicht, schnall ich dich ans Bett!“, sagte sie drohend und Cain lächelte. Dann sah er sie sich genauer an und hob dann die Brauen. „Ive, was ist mit deinen Haaren passiert?“, fragte er und Ive sah ihn einige Augenblicke etwas verwirrt an. Dann wandte sie sich ab und sagte kleinlaut. „Ich…ich habe eine kleine Veränderung durchgemacht…weiss auch nicht wie!“

„Klein?“, meinte er und lachte. „Das nennst du klein. Du hast jetzt schwarze Haare und blaue Augen. Das ist wirklich etwas Neues. Hätte dich fast nicht erkannt. Siehst so anders aus!“

„Hmm, danke!“, murrte sie und wollte schon gehen. Aber da hielt er sie an der Hand fest und als Ive sich zu ihm drehte, lächelte er sie verliebt an. „Gefällt mir aber. Siehst richtig heiss damit aus!“, meinte er leise. „Da muss ich ja höllisch aufpassen, dass mir kein andere dich wegschnappt!“

Ive wurde rot und wirkte verlegen. „Findest du?“

„Natürlich!“

„Aber ich komme mir so vor, als wäre ich nicht ich…ich meine!“, sagte sie und machte eine Handbewegung. Cain ergriff sie und umschloss sie mit seiner. „Ive egal ob du schwarze oder weisse Haare hast. Für mich wirst du immer meine Ive sein!“, flüsterte er und Ives Herz schlug schnell. „Das war das liebenswerteste, was er jemals zu mir gesagt hat!“, dachte sie. Sanft hauchte er einen Kuss auf ihre Hände und grinste dann schelmisch. „Meine kleine Gewitterziege!“

Sofort war das wohlig, warme Gefühl in ihr weg. Ebeso ihr Herzklopfen und sie sah Cain grimmig an. „Wäre auch zuschön um wahr zusein!“, grollte es in ihrem Kopf und sie warf sich auf ihn. In dem Moment vergass sie, dass sie um seinen Zustand besorgt war. Jetzt wollte sie mal zeigen was so eine Gewitterziege kann. Cains Hilferufe und sein Schreien konnte man durch den gesamten Palast hören.
 

Natsumi saß am Fenster und schaute in den Himmel hinauf. Die dunkle Wolkendecke drückte ihr mächtig aufs Gemüt. Vorallem, da sie immernoch an den Nachvehen der gestrigen Nacht zuknabbern hatte. Um ihren Hals war ein Verband. Die Wunde war zwar schon längst verheilt, doch sie spürte immernoch das Pochen. Wie eine Erinnerung, zuwas Van fähig war. Es schien ihr wie ein Alptraum und sie glaubte in Van nun zwei Persönlichkeiten zusehen. Einmal der liebevolle Freund, der ihr war und den sie über alles liebte und der kaltberechnene, über Leichen gehende Mörder, der er nun war. Sie schauderte bei dem Gedanken daran, dass er nun so bleiben würde und dass sie es nicht ändern konnte. Ihr Digipartner Namaikimon merkte ihre Angst an und hüpfte zu ihr. Legte sich mauzend auf ihren Bauch und schaute sie aus großen Augen an. Natsumi lächelte traurig und streichelte ihr weiches Fell. Namaikimon schnurrte und grub sanft ihre Krallen in den Stoff von Natsumis Kleid. Natsumi wusste, dass sie versuchte, sie so trösten, aber selbst ihr Schnurren und ihr weiches Fell, konnte das nicht. Diesesmal nicht.

Ein leises Pochen ließ ihren Blick vom Fenster zur Tür wandern und als sie herein sagte, kam Gennai hinein. „Wie geht’s dir?“, fragte er höflich und Natsumi schaute wieder aus dem Fenster. „Wie soll es mir schon gehen?“, fragte sie und legte dabei die Hand auf den Verband. Gennai merkte, dass diese Frage alles andere, als geeignet war und schaute verlegen zu Boden. „Tut mir leid. Ich weiss, dass diese Frage…nach allem, was du durchgemacht hast, ist es verständlich, dass es dir nicht gutgeht!“, entschuldigte er sich und Natsumi winkte ab. „In Ordnung…!“, sagte Gennai, schaute sie noch einen Moment an und verließ dann das Zimmer. Ließ sie allein. Wobei er gerne noch etwas länger bei ihr geblieben war. Aber er sah ihr deutlich an, dass sie allein sein wollte.

Doch die Zeit rannte ihnen davon. Sie mussten endlich was dagegen unternehmen. Oder die Welt, beide Welten würden untergehen.
 

Nach einigen Tagen hielten die Freunde eine Besprechung. Natsumi hörte nur zu. Ihr war nicht danach, Schlachtpläne zuschmieden. Dafür war ihr Kopf vielzuvoll, mit Ängsten und Sorgen. Nur halbhörig bekam sie mit was Cain, Ive und Gennai miteinander besprachen. Sie war mit ihren Gedanken ganz woanders. Bei ihrer Mutter und bei ihrer Schwester. Sie musste an das denken, was Akumawomon sagte. Ihre schwester kann aus dem Bann von KuroiVandemon befreien, wenn sie ihn besiegte und so sehr sie voller Mut, war sie nun voller Zweifel. Was wenn sie es nicht schaffte?

Was wenn das alles umsonst gewesen war?

Oder war es das schon längst und sie versuchten nur das zuretten, was zuretten war.

Natsimi vermochte es nicht, darauf eine Antwort zu bekommen und sie wollte es auch nicht. Da würde ihre Stimmung nur noch mehr tiefer sinken.

„Wir müssen ihren Stützpunkt finden und zwar schnell!“, hörte sie Cain sagen.

„Und wie. Diese Hunde verstecken sich ziemlich gut!“, sagte Ive.

„Ich kann Späher schicken. Die werden das schon herausfinden!“

„Toll, glaubst du wirklich, dass sie lange genug leben werden, um uns Informationen zugeben?“, fragte nun Cain.

„Aber etwas müssen wir doch tun!“

„Ive, ich wünschte, wir könnten einfach ihren Aufenthaltspunkt finden. Aber sloeicht ist das nicht. Wir haben schon alles abgesucht!“, sagte Cain verzweifelt und stand auf. Gennai folgte ihm und seufzte. „Cain hat leider recht. Unsere Feinde wissen nur zugut, wie sie sich zutarnen haben!“

„Was ist mit dem Amulett?“

„Welchen Amulett?“

„Das was Natsumi um den Hals trägt. Könnte das uns vielleicht helfen?“

Da wurde Natsumi hellhörig und ihr Blick wnaderte zum Amulett, dass die Prinzessin ihr geschenkt und sie immernoch um ihren Hals hatte. Alles Blicke aren darauf gerichtet und Natsumi kam sich vor, als sei sie ein Geist. Ihre Finger tasteten zu ihrer Brust und ertasteten das Amulett, das sich kalt und schneiden an ihren Fingern anfühlte. Ihre Brust schnürte sich zu. So sehr sie sich gewünscht hatte, ihn zuretten, desto größer fürchtete sie sich nun davor.

Gennai besah sich das Amulett mit großen Augen und nickte dann. „Ja, dieses Amueltt ist etwas, wie ein Teleporter. Es befördert seinen Träger dorthin, wohin er wollte!“, sagte er und schritt auf Natsumi zu. Sie rückte instinktiv nachhinten, drängte sich an die Lehne. Etwas weigerte sich in ihr, ihm das Amulett zugeben oder das Amulett selbst für soetwas zubenutzen. „Nalso, dann haben wir unsere Möglichkeit!“, sagte er und sah Natsumi opptimistisch an. „Natsumi muss sich nur auf Van konzentieren und wusch…sind wir schon da!“

„Nein, auf keinen Fall!“, kam es Natsumi entsetzt. Ihre Freunde sahen sie etwas verundert an. „Natsumi, du…willst du Van denn nicht mehr retten?“, fragte Ive nun und sah sie bestürzt an. Natürlich wollte sie ihn retten, aber er hatte ihr zuviel Schmerzen, sowohl körperlich, als auch seelich zugefügt, als das sie es ertragen konnte, nocheinmal ihm gegenüber zutreten.

„Ja, aber…!“, sagte sie und hob hilflos die Schultern. „Natsumi, ich weiss, wieviel Pein es dir bereitet…Natsua, meien Tochter, musste genausoviel Lied durchmachen, aber sie hat nicht aufgegeben!“, sprach Gennai ruhig und Natsumi sprang auf. „Ich bin aber nicht Natsua. Ich bin nicht wie sie. Ihr Leben hat nichts mit meinem zutun!“, sagte sie aufgebracht. Wieso vergleichte Gennai sie ständig mit ihrer Tochter?

Sie hatte nichts mit ihr zutun. Sie war nicht so stark, wie sie!

Warum begriff er das nicht?

Gennai sah sie einen Moment schweigend an, dann nickte er. „Das ist richtig. Du bist nicht wie und dein Leben ist nicht wie ihres. Aber eins habt ihr gemeinsam: Den Glauben an eure Freunde!“

Als hätten seine Worte etwas in irh bewirkt, wisch der Zorn und die Frustrion.

„Der Glaube…ob mir der noch was nützt!“, murmelte sie. „Naklar nützt er dir was. Ohne Glauben, wären wir doch gar nicht soweit gekommen. Ohne Glauben wärst du doch gar nicht hier!“, sagte Cain und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Und glaube mir, ich weiss wovon ich spreche!“

Natsumi blickte zu ihm hoch. Sah in seinen Augen etwas, dass seine Worte bekräftigte. „Wenn er das so sagt, muss wohl wahres dran sein!“, sagte sie sich. Aber der Zweifel und die Angst blieben. „Aber…!“

„Natsumi. Ich weiss, wie schwer das für dich ist, aber…du liebst ihn doch…also solltest du nichts unversucht lassen!“, sagte nun Ive und in ihren Augen sah Natsumi ein Schimmern. Sagte sie das, weil sie dabei an Ethan denken musste. Hatte sie Van genauso gern. Schließlich waren sie gute Freunde gewesen und da wäre es nur logisch gewesen, dass sie ihn auch eigentlich retten wollte.

Oder bildete sie sich das nur ein und Ive wollte, dass sie ihn nur rettete, damit Ive ihn mal gehörig den Kopf waschen konnte.

„Hm, nagut. Ich…ich will es versuchen…nocheinmal!“, sagte sie, wobei sie sich selber nicht sicher war, ob sie damit ihr Todesurteil unterschrieb.
 

Ive, Cain, Natsumi und Namaikimon waren draußen im Hof und hielten sich an den Händen. Gennai sah die Freunde, aber vor allem Natsumi mit sorgenvoller Miene an. Es war ungewiss, ob sie es schaffen würde. Trotz dem guten Zureden ihrer Freunde. Er konnte verstehen, dass sie sich fürchtete. Sich gegen seinen eigenen Freund, der großen Liebe, zustellen, war immer das schlimmste.

„Seit ihr soweit?“, fragte er, um nicht mehr daran zu denken. Die Freunde nickten nur stumm. Ihnen war bewusst, was für ein Kampf nun bevorstand und ihnen war alles andere als wohl dabei, in die Höhle des Löwen zugehen. Doch es gab keinen anderen Weg.

„Natsumi!“, sagte Gennai und Natsumi schaute zu ihm. „Sei vorsichtig!“

Natsumi erwiederte daraufhin nichts, sondern nickte nur. Wandte sich dann wieder um und konzentierte sich auf das Amulett der Prinzessin. Goldenes Licht erstrahlte und umhüllte die Freunde in seinem Schein. Dann verschwanden sie, durchbrachen die Dimensionen und waren in wenigen Sekunden am Ziel.

Ein riesiges Schloss, das eine düstere und unheivolle Austrahlung hatte und allen eine Gänsehaut über den Rücken trieb. Ive versuchte ihre Angst mit einem flotten Spurch zuverbergen. „Wow, nette Hütte. Wieso hattest du nicht so eine Behausung?“

„Hatte reinzufällig den falschen Immobilienmarkler?“, giftete Cain zurück. Humor war in diesem Moment mehr als nur fehl am Platz. „Lasst uns das schnell hinter uns bringen. Ich kriege langsam Muffesaussen!“

Die kleine Gruppe machte sich auf den Weg und ging zum Schloss. Als sie auf das gewaltige Tor, ging dieses leise knarrend auf. Cain und die anderen blieben aprubt stehen. Für Cain war klar, dass man sie bereits erwartet. Er knurrte etwas. Er hatte gehofft, einen gewissen Überraschungsmoment zu haben. Das konnte er nun vergessen.

„Cain?“, flüsterte Ive unsicher. Cain blickte sie kurz an, dann schaute er wieder in die gähnende Dunkelheit, die hinter dem Tor lauerte und nur darauf wartete, sie zuverschlingen. „Gehen wir!“, sagte er und die betraten das Innere des Schlosses. Die Türen, an denen sie vorbei kamen, öffneten sich wie von Geisterhand und der Verdacht, dass das alles eine Falle war, verdichtete sich immer mehr.

Ihr Weg durch das Schloss endete schließlich einer großen Halle. Die Decke war gewölbt und wurde von mächtigen schwarzen Säulen gestützt. Der Boden bestand aus schwarzen Steinplatten. War makellos gelegt. Doch die Freunde konnten deutlich das Böse und das Dunkle zuspüren, was über ihnen lag, wie ein Liechentuch. Natsumi fröstelte. Ihr machte dieser Ort Angst. Und sie konnte noch etwas anderes spüren. Die Anwesenheit von jemandem. Auch Namaikimon spürte dies und fauchte. Cain und Ive sahen zu dem kleinen Digimon. Für sie war klar: Sie waren nicht mehr allein!

Sofort machten sie sich kampfbereit. Erst passierte nichts und Stille war das einzige, was es gab. Aber dann hörten sie das Lachen. „Sieh mal einer an. Wer besucht uns da!“, höhnte eine Stimme.

ChaosPiedmon trat aus dem Dunkeln. Höhend schaute er die Freunde ein, wobei ein böses Funkeln in seinen Augen zusehen war.

Cain ahnte schon, was er wollte. Rache!

„Wo ist Van!?“, fragte er und ChaosPiedmon machte ein beleidigtes Gesicht. „Oh, reiche ich euch nicht? Jetzt bin ich aber gekränkt!“, sagte er. „Aber gut, wenn es euch glücklich macht, hole ich ihn hierher. Van!“

In der Dunkelheit des Raumes hinter ChaosPiedmon tauchte ein blauglühendes

Augenpaar auf und ein tiefes Knurren erklang. Natsumi schnürte es die Kehle zu, als sie es hörte und nach wenigen Minuten Van aus dem Dunkeln kam. Doch was war mit ihm geschehen. Er schien nicht mehr menschlich zusein. In seinen blauen Sugen lag ein wilder, rassender Ausdruck und Natsumi glaubte sich daran zuerinnern, was mit KurouVandemon geschehen war. Er war genauso zu so einem Monster geworden, nur um Van zuvernichten. Und nun war Van genauso. Angst wallte in ihr auf und lähmte sie. „Van!“, flüsterte sie und er fletschte die Zähne. Natsumi machte einen Schritt nachhinten und musste gegen die Angst ankämpfen, die in ihr immer weiter zu einem Geschwür wuchs und sie zuübermannen drohte. In ihrem Kopf schallte es immer wieder:

Das ist nicht Van!

ChaosPiedmon grinste. „Aber aber, was hast du denn. Erkennst du deinen Freund nicht mehr?“, fragte er und Cain mischte sich nun ein. „Was zu neun Höllen hast du getan?“

„Ihm die Seite gezeigt, die er in sich hat und wie ihr selber seht, scheint sie ihm zugefallen!“

„Verwandle ihn sofort zurück!“

„Das liegt leider nicht in meiner Macht. Das kann nur er!“, sagte ChaosPiedmon süffisant und Cains Augen sprühten vor Zorn. „Verdammter Schweinehund!“

Das boshafte Grinsen in ChaosPiedmons Gesicht verschwand und machte nun einem Ausdruck blankem Hasses platz. „Wer hier der Schweinehund ist, ist ja wohl keine Frage. Immerhin warst du es, der hinterrücks LadyPiedmon getötet und nun auf dem Gewissen hat. Und jetzt wirst du dafür büssen!“

Da begriff Cain, was das nun alles sollte und grinste verächtlich. „Soll das heissen, dass du Van nur zu diesem Monster gemacht hast, um mir eins auszuwichen. Also wirklich, ChaosPiedmon. Ich hätte mehr von dir erwartet!“, spottete er und Ive zupfte an seinem Ärmel. „Ca-hain, findest du das wirklich für so eine gute Idee?“

Cain warf ihr einen Blick zu, der ihr sagte, sie solle ihm vertrauen. Ive sagte nichts daruf, sondern sah ihn etwas wirsch an. Na ob das gehen wird, schien ihr Blick zusagen.

Cain schaute sie nur noch eimal wissend an und wandte sich dann wieder Natsumi zu. „Los, Natsumi. Versuche es!“, sagte er und Natsumi blickte ihn kurz flehent an. Sie wollte es nicht versuchen. Die Angst vom letzten Mal und Vans Skrupellosigkeit hatten sich tief in ihre Seele gefressen. Und ein Teil von ihr, wollte ihm nicht mehr helfen. Dafür hatte sie vielzugroße Angst vor ihm. Ihn zusehen war eine Qual. Es widerte sie sogar an. Natsumi erschrack, dass sie so dachte und empfand. Nie hätte sie gedacht, dass sie mal so für ihn oder gegen ihn fühlen würde. Dabei war sie sich so sicher, dass ihre Liebe zu ihm nichts anhaben konnte. Dass es nun anders sein würde, sorgte in ihr für ein schmerzhaftes Zusammenziehen ihres Herzens. „Van…?“, flüsterte sie trocken und ging auf ihn zu. Van fauchte und machte sich zum Angriff bereit. Natsumi blieb stehen. Namaikimon fauchte und ihr Fell sträubte sich. Cain blickte zu ihr, sah die Angst in ihren Augen. Er legte die Hand auf ihren Rücken und schob sie sanft nachvorne. Natsumi stemmte sich dagegen. Auch wenn sie dabei kindisch wirkte, wollte sie nicht mal in die Nähe von ihm kommen. Wer weiss, was dann passieren würde.

„Natsumi…du musst es tun. Nur du kannst ihn retten!“, sagte er eindringlich. „Und was wenn ich gar nicht will. Wenn ich schon längst aufgegeben habe!“, schrie es in ihr. Aber da erklang eine andere Stimme. Eine Stimme, die sie schon lange nicht mehr gehört hatte und vergessen zuhaben schien. „Du darfst ihn nicht aufgeben. Er braucht dich. Er liebt dich noch immer!“

Natsumi zwang die Stimmezum Schweigen. Aber sie wurde immer lauter, drängte die Stimme ihrer Vernunft weitzurück. „Aber…!“, sagte Natsumi und schaute zu Van, dessen Gesichtszüge immer wilder und bösartiger wurden. „Er braucht dich!“, echote es wieder und Natsumi merkte, wie ihre Unterlippe zitterte. Gerne würde sie ihn retten, aber so wie er aussah…Glaubte sie nicht, dass sie es schaffen konnte.

Sie schaute zu ihm, versuchte, trotz dass sie wenig Hoffnung hatte, etwas von dem alten Van zusehen, noch etwas von ihm, was er einmal war zusehen und als sie in seine Augen schaute, meinte sie ein kurzes Aufflackern zusehen. Genau wie damals, als er in ihrer Welt war und sie auf dem Dach des Fernsehsenders sah. Ungewollt stieg eine leise Hoffnung in ihr auf und sie machte nun einen Schritt nachvorn. ChaosPiedmon rührte sich nicht. Er beobachtete die ganze Szenerie und grinste kalt. Das gefiel ihm wohl und Natsumi spürte, wie Wut in ihr aufstieg. Dieses Scheusal!

Er ist schuld an dem, was mit Van geschehen war. Und am liebsten wäre sie ihm an die Kehle gegangen. Aber das war Caisn Privileg. „Ich muss Van retten. Das ist das einzige, was zählt und was ich tun muss!“, ging es ihr durch den Kopf und sie blickte wieder zu Van. „Van…ich…ich bins, Natsumi…erkennst du mich?“, fragte sie zaghaft und in den Ohren der anderen musste es ziemlich dumm klingen. Doch was besesser fiel ihr nichts ein. Vans Augen wurden zu schmalen Schlitzen und glühten unheilvoll blau auf. Seine Gesichtszüge spannten sich dermassen an, dass man fürchtete, sie würden reissen. Dann aber entspannten sich diese und seine Augen bekamen erneut diesen Ausdruck. Sie fasste Mut und ging noch einen Schritt auf ihn zu. „Van. Erkennst du mich?“

Ein elektrischer Schlag, fast wie der eines Blitzes, durchjagte seinen Körper und rief Bilder hervor. Bilder aus der Vergangenheit, in der er mit ihr zusammen und ihr sooft nahe war.Sein Herz machte einen schmerzhaften Satz und er merkte, wie sein altes Ich gegen das Neue ankämpfte.

„Ja. Ich…ich erkenne sie!“

„Töte sie!“

„Natsumi…!“

„Tu es!“

„Wieso…sie ist…sie ist hier um mich zu retten!“

„Sie will dich vernichten!“

„Sie kann mir helfen…!“

„Bringe sie ihm…!“

„…Wieder zu dem …!“

„Weide sie aus…!“

„…dem zu werden…!“

„Trink ihr Blut!“

„…Der ich einmal war!“

„Und dann töte die anderen!“

„Nein!“

„Vernichte, zerreisse. Trink ihr Blut, weide sie aus!“

„Nein, aufhören!“, schrie es in Van und seine beiden Seiten fochten einen Kampf miteinadner aus. Immer wieder schrien sie sich und Van glaubte zwichen ihnen zustehen. Ihr Geschrei zuspüren, als würden sie Dolche in seinem Leib bohren und sie immer tiefer treiben, mit jedem Schrei, den sie ausstiessen.

Die Schreie seiner dunklen Seite wurden immer lauter und die, seines vergangenen Ichs immer leiser. Er spürte, wie der Drang, sich auf sie zuwerfen, sie zu zerfleischen, immer größer wurde und er versuchte noch ein letztes Mal sich gegen diesen aufzustemmen.

„Töte sie!“

„Ich will das nicht!“

„Tu es!“

„Nein!“

„Jaaaa…bring sie alle um…weide aus…trink ihr Blut!“

„Arrgghhhh!“

Van schrie innerlich, wie äußerlich auf und warf sich dann im nächsten Moment auf sie. Natsumi war so überrascht, dass sie nicht ausweichen konnte und von ihm gepackt wurde. Mit gebleckten Zähnen, presste er ihr den Hals zu und schnürte ihr so die Luft ab. Namaikimon schrie wütend auf und sprang auf ihn zu. Landete auf seiner Schulter und biss mit aller Kraft hinein. Van brüllte auf. Packte dann mit der anderen Hand Namaikimon und riss sie brutal von sich. Mit einem verächtlichen Knurren warf sie er zu Boden. Namaikimon gab einen schmerzlichen Laut von sich und blieb liegen. „Namaikimon!“, japste Natsumi und sah aus zusammengekniffenen Augen zu ihrem Digimon. Vor sich hörte sie das Knurren und blickte in Vans Gesicht. Nichts mehr, was ihr Hoffnung gab, war mehr in diesem oder in seinen Augen zusehen. Sie hatte Van verloren. Endgültig!

Natsumi war nach weinen zumute, doch sie konnte nicht. Der nahende Tod, dem sie sooft begegnet war, hatte sie fest im Griff, genauso wie Van es tat und sie langsam erstickte. Ihre Lungen schrien nach Luft und sie sah schon vor ihren Augen kleine rote Sterne expoldieren. Cain und Ive hatten lange genug untätig rumgestanden. Sie mussten etwas tun. Ansonsten würden sie noch einen Freund begraben. Mit gezücktem Schwert und Fächern sprinteten sie voran und wollten ChaosPiedmon angreifen. Dieser aber hatte mit dergleichen gerechnet und warf schwarze Dolche auf sie. Die Wafen bohrten sich in den Boden und Cain und Ive blieben plötzlich wie angewurzelt stehen. „Ahh, was…?“, fragte Ive und versuchte aus ihrer Starre zubefreien. Ohne Erfolg. Cain ahnte schon, was das zubedeuten hatte. Er blickte zu Boden und sah, dass sich die Dolche in ihre Schatten gebohrt hatten. Cain fluchte. ChaosPiedmon lachte teuflisch auf. Genau so hatte er es sich vorgetsellt. Zuerst sollten sie mitansehen, wie Van das Mädchen tötet, dass er damals so verbissen verteidigt hat. Und dann Ive. Vor den Augen Cains. Er soll leiden. Für das, was er getan hat.

„Soleicht mache ich es euch nicht!“, sagte er und blickte dann zu Van. „Worauf wartest du Van. Alos, bring sie endlich um!“, befahl er mit einem sadistischem Grinsen und Van knurrte tief. Verstärkte den Druck seiner Hand und Natsumi winselte erstickt. Röchelte. Ihre Hand streckte sich nach seinem Arm, während sie mit der anderen seine festhielt, die ihre Kehle zudrückte und versuchte sie von sich zu reissen. Aber durch die immer weniger werdende Luft hattte sie kaum noch Kraft und ihre Hände sanken hinunter. Natsumi merkte schon, wie sie ihr Bewusstsein verlor. Ihr schon schwarz vor den Augen wurde und sie kaum noch etwas richtig wahrnahm. In ihren Ohren pochte das Blut und ihre Knie wurden weich. Sie wäre hinuntergesackt, wenn Van sie nicht immernoch festhielt. Noch einmal zwang sie sich ihre Augen zuöffnen und ihn anzusehen. Verschwommen sah sie sein Gesicht. Eine voller Mordslust verzerrte Fratze. Kurz glaubte sie in dessen Zügen den Van zusehen, den sie geliebt hatte und der nun für immer fort war. Warme Tränen rannen ihr ein letztes Mal über die Wangen, ehe sie die Augen schloss und sich ihrem Ende ergab.

Da hörte sie ein Keuchen und der Griff um ihren Hals löste sich. Nach Luft schnappend sank sie zu Boden und hielt sich ihren geschundenen Hals. Die Zeit stand kurz still und Natsumi sog gierig die Luft ein, die ihre ausgehungerten Lungen fühlten und ihr Bewusstsein zurückbrachten. Noch einmal atmete sie ein, dann blickte sie zu Van. Dass er losgelassen hatte, musste einen Grund gehabt haben. Und dass hatte es auch. Zitternt und mit geweiteten Augen kniete Van vor sie, schien selbst nicht zuwissen, was geschehen war. Langsam senkte er den Kopf und seine Augen wurden noch größer als sie es vorher schon waren. Natsumi folgte seinem Blick und sah das Messer, welches er sich selbst ins Bein gerammt hatte. Blut quoll hervor und lief ihm über das Hosenbein. Sickerte im Boden ein. Selbst ChaosPiedmon sah überrascht aus. Natsumi blickte von Vans verwundetem Bein zu ihm hoch und sah, dass er sein Gesicht schmerzlich verzerrt war. Nicht, weil er sich selbst ins Bein gestochen hatte, sondern weil er kurz daor war, einen schrecklichen Fehler zumachen. „Natsumi!“, keuchte er und sah sie mit trüben Augen an. Natsumi konnte sich nicht rühren. Sie war wie zu Stein erstarrt. Die letzten schrecklichen Sekunden fielen von ihr ab. Das einzige, was für sie zählte war an. Sie schlang ihre Arme zum seinen Hals und drückte ihn fest an sich. „Van!“

Sie war so glücklich, dass Van wieder er selbst war. Dass er ihren Namen sagte und wie er das sagte, gab ihr Gewissheit genug und sie war dankbar, dass das alles ein Ende hatte. „Ich bin so froh!“, flüsterte sie und merkte, wie an zu zittern begann. Etwas warmes, Feuchtes tropfte auf ihre Schulter und sie wandte etwas den Kopf. Ihr Erstaunen war groß und zugleich auch nicht. Van hatte damals zuletzt oft in ihrere Nähe seine wahren Gefühle gezeigt. Dass er nun weinte, zeigte ihr, dass er nun mehr menschlich, als alles andere war.

„Natsumi…vergib mir…!“, flüsterte er und Natsumi biss sich auf die Unterlippe. Musste die Tränen unterdrücken, wobei sie sie gerne freien Lauf gelassen hätte. Sie hatte Van wieder, war das kein Grund Tränen zu vergiessen. „Ich vergebe dir, Van…oh Van!“, flüsterte sie und küsste ihn an der Schläfe. Liebeveoll drückte sie ihn an sich und stiess ein Dankesgebet gen Himmel.

ChaosPiedmon reichte es. Er hatte genug, von all dem Ganzen. Sein Plan Rache zunehmen und die Feinde endlich loszuwerden war fehlgeschlagen und es würde sicherlich nicht lange dauern, bis KuroiVandemon davon erfuhr. Er musste schnell handeln und am besten fing er mit Natsumi und Van. „Das reicht. Scghluss damit. Ich werde dem ganzen jetzt ein Ende machen. Sterbt endlich!“, schrie er und warf ein Schwert auf die beiden zu. Van reagierte sofort und sprang auf. Das Schwert bohrte sich durch seinen Körper wie ein Messer durch weiche Butter. Vans Todesschrei schrillte in Natsumis Ohren. Natsumi, vorhin noch glücklich darüber, Van wieder zuhaben, erfüllte nun der Schmerz des Verlusts und sie schrie seinen Namen. Van bäumte sich auf und sank sogleich in Knie. Das Schwert verschwand und er drohte nachhinten zukippen. Natsumi jedoch fing ihn auf und zog ihn an sich. Wiegte ihn in ihren Armen und strich sanft über seine Wange. Van lehnte seinen Kopf an ihrer Brust und ein glückliches Lächeln umspielte seine Lippen. Er konnte ihre Wärme deutlich spüren, aber auch ihren Schmerz. „Natsumi…!“, flüsterte er noch mal. „Ich liebe dich!“

Die Worte kamen leise und schwach über seine Lippen und auch wenn er wusste, dass diese ihr nicht über seinen nahenden Tod hinweghelfen konnten, wollte er sie dennoch einmal ausgesprochen haben. Solange hatte er dieserWorte für sich behalten. Sie in seinem Geiste gesagt. Nun war es an der Zeit, sie laut auszusprechen.

Natsumis Herz setzte einen Schlag aus, als sie die Worte leise hörte und blickte ihn mit einer Mischung aus Angst und Erleichterung an. Diesen Satz aus seinem Mund zuhören, verdrängten all die schlimmen Ereignisse, die sie erlebt hatte und gaben ihr Trost. Aber dann wurde ihr Herz schwer und sie schluchzte. Zwar hatte er es gesagt, doch was nützte es, wenn er jetzt starb. Nichts!

Sein Verlust würde ein weiteres Loch in ihr Herz reissen, das sie nicht füllen konnte und Natsumi vermochte es nicht zu sagen, ob sie es jemals konnte. Van sah ihre aufkommende Angst und Trauer und strich sanft mit seiner Hand über ihre Wange. Deine Lippen verformten sich erneut zu dem Satz. Dann sanken seine Augenlider und sein Kopf rollte zur Seite. Fassungslos klappte Natsumis Mund auf. Sie wollte etwas sagen, schreien. Aber ihre Stimme war einfach weg. In ihrem Hals bildete sich ein dicker Kloss und sie beugte sich nachvorne. Umschlang Vans Kopf mit beiden Armen und begann erstickt zu weinen. Schon wieder hatte sie jemanden verloren, der ihr wichtig war. „Van…Van…!“, wimmerte sie immer wieder und hauchte Küsse auf seine kalte Stirn. Im Hintergrund meinte sie ihre Freunde zuhören, die auch um Van zutrauern schienen. Und ChaosPiedmons hähmische Kommentare. „Dieser Narr. Opfert sich für so einen unbedeutenden Menschen!“

Die Trauer wandelte sich schlagartig in Hass und Wut um. Dieses Monster!

Wgeen ihm war Van doch erst zu so einem Feind geworden. Nur wegen ihm, war er jetzt tot. Hatte sich für sie geopfert. Er hatte nicht das Recht so über ihn zureden. Natsumi merkte, wie der Hass sich mit der Wut vermischte, die sie oft empfand, wenn sie es sich nicht mehr ertragen konnte. Wenn sie oder ihre geliebten Freunde leiden und sie und sich verteidigung musste. Diesesmal war diese die Wut jedoch stärker. Da Van es nun war, der sein Leben für ihres verlor. Und sie wie eine Welle durchflutete, sie mit neuer Kraft erfüllte. Voller Wut drehte sie den Kopf zu ihm herum und sah ihn voller Hass an. „Das zahle ich dir heim. ChaosPiedmon!“, schrie sie.

Kaum hatte sie das gesagt, erstrahlte goldenes Licht und tauchte alles in seinen Schein. Noch ehe Natsumi richtig realisieren konnte, was wirklich passierte, rief sie schon die Worte.

„Digi-Armor-Eis des Glaubens…erstrahle!“

Namaikimon, gestärkt vom goldenen Licht, rappelte sich auf und glühte selbst golden auf. Und verwänderte sich.

„Namaikimon….Armor-Digitation…zuuuu!“, hörten sie alle sagen und die Veränderung schritt voran. Ihre Form wurde menschlicher, weiblicher und als das Licht erlosch, stand ein neues Digimon vor ihnen.

„LadyVandemon. Klinge des Glaubens!“



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