Hallo liebe Leser.
ich habe es doch endlich geschafft, das 9. Kapitel fertig zu schreiben. Auch das 10. Kapitel ist so gut wie fertig.
Es tut mir wirklich leid, dass Ihr so lange darauf warten musstet.
Ich hoffe, dass Ihr dieses Kapitel trotzdem lest und es Euch gefällt.
lg kuestenfee
Kapitel 9
„Nun? Was kann ich für sie tun, Toba?“
Angesprochener und der jüngere Kaiba standen sich im Büro des Galeriebesitzers gegenüber.
„Bitte setzen sie sich doch Herr Kaiba. Darf ich ihnen etwas zu trinken anbieten?“
Der Rothaarige war sehr nervös. Er wusste nicht wirklich, wie er dem Schwarzhaarigen sagen sollte, dass dessen großer Bruder seinen Chef mitgenommen hat. Und das mit der Wette machte die Sache auch nicht gerade leichter für ihn.
Mokuba hatte sich derweil auf das kleine Sofa gesetzt, welches noch mit im Büro stand und lehnte höflich das ihm angebotene Getränk ab.
>Der Kleine ist ja ganz durch den Wind.<
„Was ist denn jetzt mit Seto und Herrn Wheeler? Bitte setzten sie sich doch ebenfalls. Sie brauchen keine Angst vor mir zu haben.“
Lächelnd zeigte der Schwarzhaarige auf ein weiteres Sitzmöbel und versuchte wieder Ruhe in die nervösen grünen Augen seines Gegenübers zu bringen
Kurz zuckte Toba ob der ungewohnten Freundlichkeit eines Kaibas zusammen, setzte sich dann aber eben jenem gegenüber. Schwer ließ er seine Hände über den
blauen Bezug streichen.
Noch einmal nahm er all seinen Mut zusammen.
„Woher kennen sich ihr Bruder und mein Boss?“
>Hä? Was war das denn jetzt?<
Erstaunt über diesen Ausbruch des Rothaarigen musste Mokuba erst einmal überlegen.
„Also das ist mir neu, dass sich die beiden kennen. Immerhin hat es Herr Wheeler erfolgreich geschafft, sich aus der Öffentlich heraus zuhalten.
Wie kommen sie darauf, dass es so sein könnte?“
„Na ja, ich habe da vorhin etwas von einem Gespräch zwischen den Beiden mitbekommen, als sie hier im Büro waren. Viel war es zwar nicht, aber es schien doch sehr vertraut.
Ausserdem habe ich noch etwas von einer Wette gehört.“
Unsicher sah Toba zu dem Schwarzhaarigen. War sich nicht sicher, wie dieser darauf reagieren würde.
>Soll ich ihm sagen, dass Herr Wheeler von Seto Kaiba mitgenommen wurde?<
„Was für eine Wette?“ Abrupt wurden die Gedankengänge des Grünäugigen beendet, als er die Frage des Anderen hörte.
„Das weiß ich nicht.“ Antwortete Toba. „Ich weiß nur, dass es meinem Chef um Glauben ging. Ihr Bruder meinte nur, dass dieses nie passieren würde.
Als die Beiden wieder unten waren habe sie noch kurz miteinander gesprochen. Leider habe ich nichts davon hören können. Aber auf einmal ist Herr Wheeler kreidebleich geworden und dann umgekippt.
Ihr Bruder hat erst versucht ihm aufzuhelfen, als er das nicht geschafft hat, hat er ihn nach draussen getragen und ist mit ihm davon gefahren.
Ich hatte leider nicht die Möglichkeit zu helfen, da ich von einige unserer Gäste aufgehalten wurde.“
„Mein Bruder hat ihn mitgenommen?“
>Das kann ich gar nicht glauben. Ob das wohl der Notfall isst, von dem er gesprochen hat?<
Mokuba Kaiba war mehr als überrascht über das angebliche Verhalten seines Bruders. Immerhin war jedem bekannt, das ein Seto Kaiba sich nur um seine Firma und um seinen jüngeren Bruder kümmerte. Sonst war ihm alles um sich herum egal.
Also warum sollte ein Seto Kaiba sich um den Besitzer dieser Galerie kümmern?
„Ja. Ich konnte gerade noch sehen, wie sie in einem schwarzen Sportwagen davon gefahren sind.“
„Nein? Wie meinst du dass?“
>Ich glaub, ich werfe ihm doch noch etwas hinterher. Ist mir doch egal, wenn mich dieser Idiot dann verklagen sollte.<
Die Augen des Braunhaarigen verengten sich zu schmalen Schlitzen und sie funkelten böse.
„Ich wusste ja schon immer, dass du dumm bist. Aber, dass du nicht mal weißt, was das Wort ‚Nein‘ bedeutet... Wirklich sehr traurig.“ Fauchte er.
„Du weißt genau was ich meine.“ Keifte der Kleinere zurück. „Also warum fährst du mich nicht zurück?“
Wütend funkelten die braunen Augen den Firmenchef an. Dieser sah jedoch nur, jetzt belustigt ob des Wutausbruches des Blonden, in eben jene Seelenspiegel.
„Ich habe mir nur so gedacht, da du schon mal hier bist, könntest du auch jetzt schon anfangen mir zu beweisen, wer du bist. Zumal ich nicht wirklich Lust habe, bis nächste Woche zu warten.
Papier habe ich hier besti...“
„SAG MAL GEHT’S NOCH?
Bring mich auf der Stelle zurück. Das ist Freiheitsberaubung was du machst.“
>Ausserdem muss ich mich um die Gäste kümmern. Ich kann Toba doch nicht alles alleine machen lassen. Was, wenn etwas passiert?<
„Und was soll der Scheiß mit dem Papier?
Sag doch gleich, dass es dir nicht ernst ist mit der Wette. Dann kann ich mir die Zeit nämlich sparen.“
„Jetzt komm mal wieder runter, Köter. Wie ich schon sagte, dachte ich, wir könnten gleich mit dem pinseln anfangen.“
„Bei dir hackt´s wohl! Ich bin ein Profi. Du kannst mein Zeichnen doch nicht mit dem Gekritzel auf einem Blatt Papier vergleichen. Wenn ich zeichne, dann ordentlich. Und dafür brauche ich nun mal etwas Zeit zum Vorbereiten und das richtige Werkzeug.“
Immer noch stinksauer sah der Blonde zu dem Blauäugigen.
„Also was ist? Bringst du mich jetzt zurück, oder muss ich laufen?
„Wenn ich dich jetzt laufen ließe, würdest du, mit dieser Wut im Bauch, glatt bis nach Kyoto durchstapfen.“
„Ach ja? Und wessen Schuld ist das?
„Ist ja schon gut. Ich fahre dich zurück.“ Die Stimme des Braunhaarigen klang auf einmal um einige Nuancen weicher als sonst und er schaute auch nicht zu seinem unfreiwilligen Gast, sondern drehte dieses seinen Rücken zu.
>Was ist den mit dem jetzt los?< Dem Blonden war sehr wohl aufgefallen, dass sich der Klang von Kaibas Stimme gerade nicht ganz so kalt wie sonst üblich anhörte.
>Mit dem stimmt doch etwas nicht.<
Ein tiefes Grollen unterbrach seine Gedanken.
„Was ist. Los komm endlich, oder hast du es dir anders überlegt?“
Ungeduldig stand der Größere schon an der Tür, nur darauf wartend, dass sich der Blonde auch bequemte das Haus zu verlassen.
>Schade. Jetzt ist er wieder so kalt. Ich verstehe ihn einfach nicht. Wenn er doch nur ein wenig freundlicher zu mir wäre.<
Leise seufzend ging er zur Tür und ließ sich von dem Anderen aus dem Haus führen.
Ohne ein weiteres Wort wurde die Haustür wieder zugesperrt und die Türen des Fahrzeuges entriegelt.
Als sich beide angeschnallt hatten, wurde der Wagen gestartet und Kaiba fuhr los.
Noch immer hatte keiner der beiden ein Wort gesagt. Katsuya schaute blicklos aus dem Fenster und hing seinen Gedanken nach. Die schönen Bäume am Straßenrand und den kleinen See, den man in einiger Entfernung sehen konnte nahm er überhaupt nicht war. Auch nicht, dass sie schon bald die Stadt erreichten und sich dem Ziel immer weiter näherten.
Der Firmenchef hingegen konzentrierte sich lieber auf das Fahren, machte sich aber auch so seine Gedanken.
>Kaum sehen wir uns nach so langer Zeit wieder, gehen wir wieder aufeinander los. Fast so als wären die zehn Jahre gar nicht gewesen. Dabei bin ich doch auch froh, dass er wieder hier ist.
In dieser Zeit ist viel passiert. Aber ich kann seinen Behauptungen einfach keinen Glauben schenken. Der Köter will ein Professor sein? Pah! So schlecht wie der immer in der Schule war...<
Nur noch wenige Minuten Fahrt trennten sie von ihrem Ziel, als der Blonde wieder einmal aus seinen Gedanken gerissen wurde.
„Du bist also Professor für Kunst?“ Die Stimme war leise, aber Katsuya hatte sie trotzdem gehört.
Kurz wanderten die blonden Augenbrauen nach oben, als sich Angesprochener zum Fragesteller umdrehte und diesen mit neugierigen Blicken musterte.
>Na nu. Das scheint ihn ja doch zu beschäftigen.<
Er war sich nicht sicher, was der Andere mit seiner Frage bezweckte, also kam die Antwort nur zögernd.
„Ja, bin ich. Ich habe sogar einen eigenen Kurs an der hiesigen Universität.“
„Hmm hmm.“ Mehr kam von dem Braunhaarigen nicht und es wurde wieder Still im Auto. Ein paar Minuten vergingen, in denen sich jeder mit seiner Gedankenwelt befasste.
„Hast Du was dagegen, wenn ich dich mal an der Uni besuche?“
„HÄ?“
„Oh man! Ist das so schwer zu begreifen? Ich habe dich gefragt, ob ich dich mal bei deinem Unterricht besuchen kann.“
Jetzt war der Blonde sichtlich verwirrt. Warum fragte der Andere ihn solche Sachen.
„Das habe ich auch verstanden. Aber warum solltest du das wollen?“
Mittlerweile, sie waren wieder bei der Galerie angekommen, wurde das Fahrzeug auf dem Parkplatz davor zum stehen gebracht.
Noch immer sah der Blauäugige den Blonden nicht an, aber die Kälte war in seine Stimme zurückgekehrt.
„Wenn es dir nicht passt, dann sag es doch! Vielleicht hast du ja auch gelogen und bist doch nur ein räudiger Straßenköter!“
Fast schon patzig, ob dieser ganzen Widersprüchlichkeit Seto Kaibas, kam die Antwort.
„Das ist es nicht. Du verwirrst mich. Und ich dachte, du glaubst mir nicht.“
Gerade wollte der Größere dazwischen reden, wurde aber von dem Anderen mit einer energischen Handbewegung daran gehindert. Leise sprach dieser weiter.
„Ich würde mich freuen, wenn du mich besuchen kommst.“ Ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen und er drehte den Kopf zu Seite, so dass Kaiba davon nichts mitbekam.
Und die nächste Überraschung ließ auch nicht lange auf sich warten. Wieder war die leise Stimme von Kaiba zu hören.
„Das vorhin in der Galerie ist etwas unglücklich verlaufen.“
Jetzt wollte der Blonde etwas sagen, wurde aber diesmal von den Anderen daran gehindert.
„Bitte lass mich aussprechen.“ Noch immer war die Stimme leise und Katsuya musste sich anstrengen, damit er überhaupt alles verstehen konnte.
„Ich hätte es wirklich anders formulieren müssen. Das mit deinen Freunden tut mir Leid. Aber ich war noch nie in so einer Situation, wo ich so etwas sagen musste. Du hast mich gefragt und ich habe dir geantwortet. Im Nachhinein ist mir klar, dass ich dich damit verletzt habe. Tut mir leid.“
Zum Ende hin wurden die Worte noch leiser, als sie eh schon waren und zum Schluß war es nur noch ein Wispern, was über die Lippen des Blauäugigen kam.
Dieser sah stur gerade aus und versuchte sich seine Anspannung nicht anmerken zu lassen.
>Mist verdammter! Was sollte das denn gerade? Warum entschuldige ich mich überhaupt bei diesem räudigen Straßenköter?
Ist doch nicht meine Schuld, wenn der Kindergarten krepiert!<
Kaum merklich begann er mit den Zähnen zu mahlen.