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Anfang in einer neuen Welt

von

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Too late to apologize

Mattheo musste sich zwingen, Luca nicht nachzublicken, ansonsten waere er ihm wahrscheinlich nachgelaufen. Alles in ihm schrie nach Luca. Doch er musste dies hier erst zuende bringen. Er schritt auf Elise zu, die noch immer weinend zu ihm aufsah. Ihre Arme waren kramphaft um Jacques Koerper geschlungen, doch sie wirkte wieder klar.

Er setzte an etwas zu sagen, doch dann sah er eine Bewegung aus dem Augenwinkel und fuhr herum. Chris Amici rappelte sich soeben auf und hielt sich stoehnend den Kopf. Als er Mattheo bemerkte, fluchte er unschoen und sprang auf, so schnell er es fertig brachte.

“Was hast du getan?”, wollte er verwirrt und alamiert wissen: “Wo ist Luca?”
 

Mattheo war ebenfalls leicht irritiert, da er Chris zuvor gar nicht bemerkt hatte. Er war die ganze Zeit ueber in einer Art Schock gewesen. Er hatte die Halle betreten in der Absicht Jacques zu toeten und dann hatte sein Koerper sich von seinem Verstand getrennt und ehe er es sich versah, hatte er neben Luca auf dem Boden gekauert. Das schien eine gefaehrliche Tendenz. Er musste demnaechst besser aufpassen.

Jacques haette sie toeten koennen, obwohl er zuvor die Oberhand gehabt hatte.

Alles nur wegen einer einfachen Drohung…
 

Sich von seinen Gedanken losreissend sagte er: “Ich hab keine Ahnung warum du frei bist, Amici, und es interessiert mich auch nicht. Luca ist sicher und ich werde mich um ihn kuemmern. Du kannst Elise helfen ihren almost-ex-lover zu einem Krankenhaus zu schaffen.” Chris` Blick flackerte zu Elise und ihrem bewusstlosen Freund herueber und beide sahen aus, als wollten sie protestieren.

Doch Mattheo stand auf und unterband jegliche Einsprueche. “Hiermit seid ihr beide entlassen. Elise, nimm Jacques mit Chris` Hilfe oder er stirbt. Dies ist deine letzte Chance. Und Amici, deine Familie wartet draussen auf dich, du bist frei. Aber -”

Sein Blick wurde gefaehrlich gefuehllos: “Wenn ich euch je wieder in Lucas Naehe erwische, hat eure letzte Stunde geschlagen, verstanden?!” Chris realisierte, dass er so eine Chance so bald nicht wieder bekommen wuerde und ging zu Elise hinueber. Sie lies zu, dass er Jacques aus ihren Armen hob und ueber seine Schulter legte. Er wandte sich zum Gehen und auch sie stand auf.

Alessandro wandte sich um und wollte die drei keines Blickes mehr wuerdigen, doch Elises Stimme lies ihn aufhorchen.
 

“Mattheo, du kannst es vielleicht nicht glauben, aber Luca ist mir wichtig. Und Cole- er ist derjenige der uns angeheuert hat. Er hat dich verraten.”

Er starrte sie nur an, als waere ihr soeben ein dritter Kopf gewachsen: “Was zur Hoelle ist in dich gefahren? Cole ist…”

Dann tauchte ein Bild in seinem Kopf auf, mehrere und sie tanzten wild vor seinen Augen. Cole, der ihm sagte Luca sei schlecht fuer ihn. Cole, der ihm sagte er wuerde sich um Luca kuemmern, kurz bevor er fast erschossen worden war. Der Anschlag auf der Landstrasse….Cole hatte jemanden auf seinem Handy angerufen. Cole. Cole hatte gesagt, er wuerde fuer ihn mit Jacques und Elise verhandeln.

Cole. Sein bester Freund, sein Vertrauter.

Das hatte Luca also vorhin sagen wollen! Und er hatte gar nicht darauf geachtet!

Cole wollte Luca tot sehen. Und Luca war mit ihm allein in genau diesem Moment!!!!!

Ohne ein weiteres Wort riss er Jacques Waffe an sich und hetzte den beiden hinterher so schnell er konnte.

Bitte, lass das nicht wahr sein, dachte er verzweifelt, lass sie gelogen haben!

Doch tief in seinem Inneren wurde ihm klar, dass Elise keinen Grund mehr hatte ihn anzuluegen.
 

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Luca warf sich zu Boden und die Kugel schoss haarscharf an ihm vorbei. Hart prallte er auf dem Boden auf und rollte sich so gut es ging ab. Er war in letzter Zeit sovielen Kugeln entkommen, dass er anfing sich zu fragen, was die Wahrscheinlichkeit fuer so etwas sein konnte. Vermutlich irgendwas im Dezimalbereich. Wenn ueberhaupt.
 

Schwer atmend rappelte er sich auf, sodass er zumindest kniete und drehe sich zu Cole um, der wundersamerweise aufgehoert hatte zu schiessen. Er stand dort, auf ihn zielend und wirkte amuesiert und entnervt zur selben Zeit. “Du musst schon stillhalten…”, hoehnte er: “Komm schon, Luca. Bringen wir`s hinter uns. Alex vermisst mich sicher schon.”
 

“Hierfuer kommst du in die Hoelle, Cole.”, sagte Luca, viel kaelter als er sich fuehlte. Sicher, Cole sah nicht aus, als wuerde ihn die “Drohung” mit der Hoelle sehr interessieren, aber ihm gingen langsam die Fluchtmoeglichkeiten aus. Cole lachte nur rau: “Was glaubst du wer du bist? - Petrus? Wer soll mich denn bitte dorthin schicken, du etwa, Kleiner?!”
 

“Das sieht eher nach einem Job fuer mich aus.”

Beide Maenner fuhren herum und sahen Alessandro Mattheo am Fuss des Treppenhauses stehen. Er kam auf sie zu, eine Waffe in seiner Hand.
 

“Mattheo…”, keuchte Luca erleichert und dieser schenkte ihm ein kurzes Laecheln. Dann wendete er seine volle Aufmerksamkeit Cole zu.

“Was geht hier vor, mein Freund?”, fragte er scheinbar ruhig: “Ich habe dich beauftragt Luca zu beschuetzen. Aber wenn ich es nicht besser wuesste, wuerde ich denken, dass du versuchst ihn umzubringen. Wie erklaerst du dir das?”

Cole wurde bleich, er verstand augenblicklich, dass Mattheo etwas wusste. Luca jedoch hatte die subtile Drohung in dessen Stimmlage ueberhoert und presste hervor: “Er hat Marietta umgebracht, Mattheo. Bitte glaub mir, er hat dich verraten!”

Cole machte eine Bewegung als wolle er Luca fuer diesen Kommentar am liebsten schlagen, doch Mattheo stellte sich augenblicklich zwischen sie und verdeckte Luca mit seinem Koerper. Seine Augen blitzten gefaehrlich.

“Ich habe dir immer vertraut, Cole. Mehr als allen anderen und so dankst du es mir? Sag mir, dass es eine Erklaerung hierfuer gibt.” Diesmal war es keine Ironie sondern eine wirkliche Bitte. Es tat ihm weh, dass es ausgerechnet Cole war, der ihn veriet..

Sein bester Freund. SeinVertrauter. Ein Veraeter.
 

Doch Cole machte keinen Versuch seine Absichten zu leugnen. Er laechelte bitter und richtete seine Waffe auf Luca. Dieser zuckte zusammen und Mattheo ging sofort in Verteidigungsposition.

“Ich hab alles versucht, Alex.”, erklaerte Cole bitter: “Dieser Junge ist dein Untergang. Ich wollte dich nur beschuetzen. Ich bin doch derjenige, dem du als einzigen vertraust, du brauchst ihn doch nicht! Wegen ihm hast du staendig Fehler gemacht!”

Er wirkte mittlerweile verzweifelt, allerdings nicht so erschuettert wie Mattheo selbst. Dieser stand nur da und schuettelte verletzt den Kopf.

“Ich habe dir vertraut, Cole.”, sagte er ruhig, Schmerz in seinem Gesicht zu lesen: “Und das war mein einziger Fehler.”

Ploetzlich war sein Gesichtsausdruck steinern und er begann auf seinen ehemaligen Bodyguard zuzugehen.

Luca rappelte sich wackelig auf und ging auf sie zu. Angst und Entsetzen spiegelten sich in seinen Augen wieder, als er auf die Waffe in Mattheos Hand blickte: “Nein, Mattheo! Tu das nicht, lass uns einfach gehen. Er kommt ins Gefaengnis, aber du darfst ihn nicht erschiessen!Bitte, lass uns einfach…” Ihm wurde schwindelig bei dem Gedanken noch jemanden sterben sehen zu muessen, getoetet von seinem eigenen Vater.

Selbst wenn es Cole war.

Doch Mattheos Stimme ueber seine Schulter war schneidend und duldete keinen Widerspruch: “Bleib zurueck, Luca. Schau nicht hin, ich will nicht, dass du das hier mit ansehen musst.”

Luca erstarrte in der Bewegung und beobachtete die beiden Mafiosi wie gelaehmt. Er wollte es tatsaechlich tun. Ihm wurde uebel.
 

Cole wirkte schwer geschockt und wich zurueck. “Das kannst du nicht ernst meinen, Alex! Denk an alles was wir zusammen durchgestanden haben! Er kann dir doch nicht wichtiger sein als ich!”
 

Mittlerweile hatte Mattheo ihn an den Rand des Gebaeudes zuruckgedraengt und hob seine Waffe mit ruhiger Hand. “Das ist es, was du frueher haettest verstehen sollen, mein Freund.”, sagte er leise und eiskalt: “Er ist mir wichtiger als ALLES andere.”
 

Dann drueckte er ab ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Cole wurde von der Wucht des Einschlags nach hinten geschleudert und fiel geradewegs ueber den Gebaeuderand. Die Kugel hatte seine Stirn sauber praeforiert. Er war sofort tot.
 

Mattheo verschwendete keinen weiteren Blick in die geschockten Augen seines ehemaligen Freundes sondern wartete er nur, bis er den Aufschlag viele Meter tiefer hoerte. Er schloss die Augen fuer einen Moment und schob jeglichen Schmerz von sich. Es hatte sein muessen. Cole wuerde Luca nie wieder verletzen.
 

Erschoepft drehte er sich um und ging zu Luca zurueck.

Dieser war wieder kraftlos zu Boden gesackt hatte und starrte zitternd auf den Punkt an dem Cole verschwunden war. Er war leichenblass und sah aus, als wuerde er sich im naechsten Moment uebergeben. Der Anblick tat Mattheo in der Seele weh, viel mehr als der Verlust seines besten Freundes. Luca hatte nie wirklich gesehen, wie er jemanden getoetet hatte. Er konnte es ihm nicht verdenken, dass er geschockt war. Doch wie sollte er es ertragen, wenn Luca ihn dafuer nun verachtete, oder gar fuerchtete? Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken daran, doch was fuer eine Wahl hatte er gehabt?
 

Vorsichtig, um ihn nicht zu erschrecken, kam er naeher und kniete sich vor Luca auf den Boden. Er wagte es nicht, den Jungen auch nur zu beruehren, aus Angst er koennte zurueckzucken. “Luca?”, fragte er sanft und legte die Waffe ausser Sichtweite. Mit einer langsamen Bewegung streifte er die blutbespraenkelten Handschuhe ab und legte auch diese weg.

Luca reagierte nicht, sondern starrte nur weiterhin auf die selbe Stelle. Er hatte sich auf die Lippe gebissen und blutete, ohne es zu merken.

“Luca.”, wiederholte er leise und bittend: “Bitte sieh mich an. Ich musste es tun, er wollte dich mir wegnehmen. Luca. Ich…wollte nicht dass du es mitansehen musst, aber ich hatte keine andere Wahl.”

Er wollte weitersprechen, sich erklaeren, um Verzeihnug bitten- alles damit Luca ihn wieder ansah. Doch nichts davon geschah.

Luca schloss seine Augen und lies sich trocken schluchzend gegen seine Schulter fallen.

Er beruehrte ihn sonst nicht und sah ihn auch nicht an. “Sprich es bitte nicht aus,” bat er: “Mir ist so schlecht. Mattheo…” Dieser hatte innerlich mit sich gefochten, ob er es wagen konnte seine Hand auf Lucas Schulter zu legen. Doch nun horchte er auf und hielt den Atem an.

“Bitte bring mich von hier weg, ok?”, fluesterte Luca mit brechender Stimme.
 

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Es war mittlerweile Nachmittag und der Himmel wolkenverhangen, als sie das alte Lagerhaus verliessen und sich auf den Weg zurueck zu den anderen machten. Vorher hatte Mattheo seine Handschuhe entsorgt und Jacques Waffe als falsches Beweismittel auf dem Dach liegen lassen. Das Gangsterpaar war verschwunden und Cole war tot. Also wuerde es kein Problem sein die Polizei auf eine falsche Faehrte zu bringen.

Mattheo machte sich mehr Sorgen um Luca. Der Schwarzhaarige ging von ihm gestuetzt auffaellig ruhig neben ihm her. Er hatte eine Ahnung woran er dachte und haette sich am liebsten selbst geohrfeigt.

“Luca?”, fragte er leise, waehrend sie in Sichtweite der anderen kamen. Mireille drehte sich soeben um und er wusste, er hatte nur noch wenig Zeit fuer das, was er sagen musste: “Hasst du mich dafuer?”, fragte er leise und angstvoll. Er wusste er wuerde ein ja nicht ertragen, doch er musste es wissen.

Luca blieb stehen und sah beinahe verwirrt zu ihm hoch. Er war noch immer leichenblass. Dann schluckte er hart und antwortete leise: “Ich…nein. Natuerlich nicht, …ich habe bloss Angst. Ich will nie wieder jemanden sterben sehen. Nie wieder, Mattheo. Es…fuehlt sich an, als ob….jedes Mal ein Stueck von mir mitstirbt. Hast du das nicht? Cole war doch…”

Er sah mit flackernden Blick in Mattheos Augen, auf eine Antwort wartend.

Dieser seufzte nur schwer und blickte zurueck: “Ich bin nicht wie du Luca. Ich lebe in einer finsteren und grausamen Realitaet. Ich musste hart werden um zu ueberleben.”

Fuer einen Moment sah er traurig und verletzbar aus und Luca sah irritiert weg.

Sanft hob Mattheo eine Hand und legte sie unter Lucas Kinn um sein Gesicht wieder zu sich zu drehen.

“Du bist mein Licht im Dunkeln.”, sagte er leise und fest: “Wenn ich dich heute verloren haette, waere ich selbst innerlich gestorben. Deshalb habe ich Cole opfern muessen. Es tut mir Leid, dass du dabei warst.”
 

*Its too late to apologize it’s too late….*
 

Luca blickte ihn nur stumm an, Erstaunen in seinen Augen. So etwas hatte er noch nie von Mattheo gehoert. Sein Licht im Dunkeln.

Es beruehrte sein Herz und loeste es aus seiner toedlichen Starre. Mattheo hatte ihn gerettet, das war doch alles was zaehlte. Sie gehoerten zusammen. Egal wieviel Hass er der Welt entgegen brachte, solange er noch dieses bisschen Liebe fuer seinen…Sohn in sich hatte, konnte alles gut werden. Zu zweit konnten sie es schaffen.
 

“Heisst das du willst, dass ich wieder nach Hause komme?”, fragte er ploetzlich und kam sich selbst kindisch vor. Mattheo sah etwas erstaunt aus, doch dann laechelte er gluecklich. Er legte seine Hand vollkommen auf Lucas Wange und strich sacht ueber dessen weiche Haut. “Das kommt darauf an. Planst du fuer immer zu bleiben?”

Nun laechelte auch Luca befreit. Die Polizei und Mafiosi kamen naeher, doch die beiden nahmen sie gar nicht wahr.

“Es gibt da etwas, das ich dir schon lange sagen wollte, Luca.”, beeilte sich Mattheo mit Blick auf Mireille. Luca sah sich ebenfalls um und wurde fuer eine Sekunde auf einen Schatten aufmerksam, der auf einem der Gebaeudedaecher hing. Er sah genauer hin und sein Herz setzte einen Schlag aus. Ein Mann mit Gewehr -und er zielte auf Mattheo!

Wie in Trance sah er den Assassin anlegen, und abdruecken. Ohne nachzudenken warf er sich mit aller Kraft nach vorn und riss Mattheo zu Boden.
 

Mattheo wusste gar nicht wie ihm geschah, als ploetzlich die Hoelle losbrach. Er hatte Luca fuer eine Sekunde aus den Augen gelassen und auf einmal zerriss ein Schuss die Stille. Er hatte keine Zeit zu reagieren, als Luca sich auf ihn stuerzte und mit sich zu Boden riss. Die Polizei rannte nun auf sie zu und hatte das Feuer auf den Schuetzen eroeffnet. Mattheo zog Luca an sich und hielt ihn fest, bis das Feuer nachliess. Der Mann war fort. Verdammt, das musste der selbe von vorher gewesen sein! Haette er doch bloss noch daran gedacht. Naja, nun war er ohnehin fort.

Luca lag zitternd in seinen Armen, den Kopf in seinem Mantel vergraben und Mattheo drueckte tief durchatmend seine Schulter: “Meine Guete, Luca, da hast du uns wieder einmal ger-”

Dann fuehlte er die Naesse auf seiner Handflaeche und hob sie hoch. Sie war rot.

Er fuehlte sich als wuerde sein Herz zu Eis gefrieren. Luca blutete. Hastig drehte er ihn herum, sodass er auf seinen Schoss gebettet in seinem Arm lag. Lucas Hemd war blutdurchtraenkt, die Kugel hatte seine Brust durchbohrt. Er schien bewusstlos zu sein.
 

*I'd take another chance, take a fall

Take a shot for you*
 

Luca hatte ihn aus der Schussbahn gestossen und war nun selbst verletzt. Wut, Hass, Angst und Verzweiflung stuerzten gleichzeitig auf ihn ein, als er Luca bei den Schultern ruettelte. Seine Augen waren geschlossen und Blut klebte an seiner weissen Wange. Das durfte nicht passieren! Nach allem was sie durchgestanden und ueberlebt hatten, nachdem sie gerade dabei waren sich zu verzeihen…nicht…

Er fuehlte seine Stimme brechen, als er in Panik Lucas Namen rief, versuchte ihn aufzuwecken. Von fern hoerte er Donner grollen und neben sich spuerte er Amadeo oder Mireille. Nichts davon nahm er wirklich wahr. Er schuettelte helfende Haende ab und klammerte Lucas Koerper an sich. Flehte ihn an aufzuwachen, zurueckzukommen.
 

Dann oeffnete der Himmel seine Schleusen und erste Regentropfen wischten das Blut aus dem Gesicht des 17-Jaehrigen. Er runzelte die Stirn, wie aus einem Traum gerissen und blinzelte verwirrt unter schweren Liedern. “Luca.”, schluchzte Mattheo trocken. Dieser versuchte sich hochzudruecken, zuckte aber vor Schmerz zusammen und fing an unkontrolliert zu husten. Er umklammerte seine Brust und starrte wie gebannt auf das Blut, welches von seiner Hand tropfte. Regen fiel nun hart auf sie herab und durchnaesste sie. Er sah zu Mattheo auf, der ihn bebend in seinen Armen wiegte.

Abermal runzelte er unglaeubig die Strin. “Weinst du, Mattheo?”, fragte er leise. Seine Sicht truebte sich und er wusste nicht, ob es Wasser war oder Traenen, die sein Gesicht benetzten. “Bitte, Luca, halt durch, Hilfe ist unterwegs.”, brachte Mattheo hervor: “Du hast versprochen bei mir zu bleiben, lass mich jetzt nicht allein. Weisst du noch? Wenn du stirbst sterbe ich auch.”

Luca laechelte muede und schuettelte nur leicht den Kopf, er fuehlte mittlerweile gar keinen Schmerz mehr, nur noch Muedigkeit.
 

*And I need you like a heart needs a beat

But it's nothing new*
 

“Ich weiss.”, fluesterte er mit brechender Stimme: “Es tut mir Leid. Das war egoistisch von mir.” Sein Koerper wurde schwer und er brauchte alle Kraft, um nach Mattheos Hand zu greifen. Dieser ergriff sie und drueckte sie an seine Lippen.
 

*I loved you with a fire red-

Now it's turning blue, and you say...*
 

“Verzeih mir. Das ist alles meine Schuld, Luca. Ich haette wissen muessen, dass ich dich nicht beschuetzen kann.Waeren wir uns doch nie begegnet.”
 

*"Sorry" like the angel heaven let me think was you

But I'm afraid...*
 

Luca schuettelte nur den Kopf: “So… oft wie in den letzten Tagen…auf mich geschossen wurde war es nur eine Frage der…Zeit bis eine… trifft. Das habe ich verdient fuer …all die Menschen, die meinetwegen gestorben sind. …Ich bin froh, dass… du nicht getroffen wurdest. Du hast mein Leben gerettet und ich deins, …Mattheo. Wir sind quitt.”
 

Nein, dachte Mattheo verzweifelt, das waren sie nicht. Er hatte Luca soviel mehr angetan, und nun sein Leben in Gefahr gebracht….vielleicht Schlimmeres…es war seine Schuld, nicht Lucas.

Er hatte Gewalt in sein Leben gebracht. Cole, Carlo, die Amicis.

Hass und Verrat.

Luca haette ein normaler gluecklicher Junge sein koennen, ohne ihn.

Nichts von dem was passiert war, war irgendwie Lucas Schuld.

Er wollte ihm das alles sagen, doch er spuerte wie der andere in seinen Armen wegdaemmerte. Sein Blut war ueberall und das Unwetter wurde mit jeder Minute staerker.
 

*It's too late to apologize, it's too late

I said it's too late to apologize, it's too late*
 

Zwischen zwei heftigen Hustenanfaellen, brachte Luca schliesslich erstaunlich ruhig hervor: “Hey,…was wolltest… du… mir vorhin sagen?” Er laechelte leicht, als waeren sie nur durch eine Kleinigkeit unterbrochen worden und Mattheo fuehlte sein Herz brechen, bei dem Gedanken, dass er dieses Laecheln zum letzten Mal gesehen haben sollte.

Sanft strich er Luca eine verirrte Haarstraehne aus der Stirn und versuchte zurueckzulaecheln.
 

“Ich liebe dich.”, fluesterte er weinend.
 

Doch Lucas Augen waren schon geschlossen, sein Kopf zur Seite gerollt und er hoerte ihn nicht mehr. Mit einem Schrei presste Mattheo seinen Haarschopf an seine Brust. Er schrie und weinte, doch der grollende Donner war alles uebertoenend.
 

Dann wusste er nichts mehr.

Er glaubte rot-blaue Lichter zu sehen, zu fuehlen wie jemand Luca aus seinen Armen riss. Hoerte Mireille und Amadeo. Hoerte Handschellen klicken.

Doch alles was er sah, war Lucas Laecheln und Regentropfen, die wie gigantische Engelstraenen auf den Boden einschlugen und alles andere verschluckten.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Das ist also das Ende. Lest doch bitte noch den Epilog und die Ankuendigung fuer Teil zwei naechste Woche. Danke an alle Leser. Ich habe es sehr genossen diese Geschichte zu schreiben und hoffe es hat euch auch so gut gefallen.

Alles Liebe Saeko



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Schwert-Lilie
2008-05-24T00:29:08+00:00 24.05.2008 02:29
Jetzt weine ich wirklich!
Ich hätte nicht gesagt dass Alessandro so offen alles sagen würde was er über Luca denkt. Ich war sehr gerührt davon. Es hat mich sehr gefreut dass Luca und er sehr ruhig miteinander reden konnten ohne sich gleich wieder zu streiten. Ich hoffe sehr dass sie sich wiedersehen werden - am besten natürlich lebendig.
Ich finde der Charakter der beiden ist wieder einmal richtig gut rausgekommen, besonders die positiven Charaktereigenschaften hast du sehr gut aufgezeigt. Im allgemeinen finde ich hast du in der Geschichte viele sehr interessante Charaktere geschaffen. Du hast sehr darauf geachtet dass jeder sich weiterentwickelt und einen besonderen Charakter und Beziehungen zu jedem anderen in der Geschichte hat. Das ist ziemlich genial.
Jetzt stellt sich nur noch die Frage wer der Scharfschütze war der Luca erwischt hat. Ich kann mir vorstellen dass er der Typ von der Mafia ist der am Anfang Lucas Kette gefunden hat. Vielleicht war es aber auch nur irgendein Typ den Cole eingestellt hat. Auf jeden Fall werde ich meine Asympathie jetzt auf ihn konzentrieren ^^°.
Cole tut mir irgendwie Leid. Eigendlich war er ja nur in Alessandro vernarrt, aber gefährlich war er trotzdem. Wahrscheinlich hätten sie ihn sonst später wieder am Hals gehabt, aber es war auch nicht richtig ihn einfach so zu erschießen. ich weiß, bei der Mafia ist das halt so.
Ich hoffe nur Luca überlebt das.
Mach weiter so,
Yvonne
Von:  DMC_Monkey
2008-05-21T17:06:36+00:00 21.05.2008 19:06
Er is doch jetzt nicht wirklich tod oder!!!???
Das ist doch alles scheiße, ich hatte doch so gehofft das es gut endet, man kann Luca doch nciht sterben lassen....
Von:  feuerregen
2008-05-18T13:26:36+00:00 18.05.2008 15:26
wieso machst du so ein ende??
*träne wegwisch*

aber es ist toll geschrieben, die enpfindungen kommen gut rüber.
irgendwie hab ich elise richtig liebgewonnen! xD

bin gespannt auf teil 2!
lg, feuerregen
Von:  ReinaDoreen
2008-05-18T11:08:28+00:00 18.05.2008 13:08
Nachdem Luca soviel Glück hatte und immer wieder seinen Mördern durch (manchmal) nur Zufall entwischt ist, und auch als es Mattheo geschafft hat Cole an seinem Vorhaben zu hindern, sollte er diesmal wirklich sterben? Mattheo hat ihm eine so schöne Liebeserklärung gemacht und alles sollte wieder gut werden. Das erste mal waren Mattheo und Luca zusammen und man spürte das sie sich einfach verstanden. Wenn Luca nicht überlebt ist damit auch Mattheos Leben zerstört.
Reni
Von:  Sweet-MJ
2008-05-17T22:25:05+00:00 18.05.2008 00:25
*heuäääääääl*
*plär*

Was tust du mr an!??? ;.;
Es war doch noch vor kurzen so offenschtich, das es alles wieder super wird und nu...nur muss ich mit bedauern feststellen, das dem nicht so ist...wie trauig!
Ich sollte wohl nicht so schnell voreilige Endschlüsse ziehen...

Aber wenn du schon sagst, das es noch ein zweiten Teil geben wird, dann müsste ja noch eine Hoffnung auf einen lebenden Luca bestehen.. ^^

Ohhh jaaa, Bitte! Bitte eine weitere Story MIT ihm, mit Luca!!
Lass ihn nich sterben, sei doch erlich, das willst du doch auch nicht, or??? Ö_Ö

Aber dennch muss auch ich sagen, wenngleich es für mich sehr emotional war, das es ein supi end-Kapi geworden ist! Ich liebe diese FF (mit Luca)!!!

dat Sweety

Ps: Das Lied war super gewält und ich bitte um ENS, wenn du irgendwann mal wieder etwas neues Schreibseln solltest ^^
Von: abgemeldet
2008-05-17T20:05:45+00:00 17.05.2008 22:05
THE FRIST!
Luca ist nicht tod,nein das darf nciht sein.
Ich hoffe und bange und dann sind die beiden endlich vereint und alles scheint ok und dann DAS.
Nein nein nein.bitte nicht so ein Ende.
*bettel*
lg
h2o

PS SUper kapi auch wenn ich grade etwas emotional bin ,muss das mal erwähnt werden


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