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Die etwas andere J-Rock WG

verrückt aber herzlich
von

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Kapitel 2: Das Grauen

Kapitel 2: Das Grauen
 

Nachdem Hyde die ganze Nacht durch geputzt hatte, war der größte Dreck beseitigt und er pfefferte die Putzmittel zurück in den Schrank, nahm den Müllsack, brachte ihn raus und warf ihn zu den anderen. Hier lagen einige seltsam geformte Säcke, aber Hyde hatte keine Lust nachzusehen, was da drin war… Es war vermutlich auch besser für ihn.

Er ging wieder rein, stampfte in sein Zimmer, schlug die Tür zu und lies sich in einen Sessel sinken.
 

Hydes Zimmer zeigt jedem auf den ersten Blick, was sein Hobby ist:

Die Wände sind komplett mit Bücherregalen verdeckt, mit Ausnahme der Fensterfront und dem Teil der Wand, wo der große Fernseher hängt. Dieser hatte jedoch schon eine gehörige Staubschicht angesammelt, da Hyde ihn kaum benutzte. Alles andere jedoch war staubfrei und in tadellosem Zustand.

In den Regalen stapelten sich alle möglichen Arten von Büchern. Von Fachliteratur und Romane über Manga bis hin zu Zeitschriften und wenn man ganz genau hinguckte, fand man auch anderes, zum Beispiel DVDs, von denen hier nicht im Detail erzählt werden sollte.

(Bei diesen DVDs handelt es sich um solche, die in den Läden erst an Volljährige verkauft werden dürfen. Ja, ihr habt richtig gehört, Hyde-san guckt gerne Horrorfilme ab 18, aber nun ja, er muss wissen, was er tut.)

Im Allgemeinen war sein Zimmer in kühlem blau und weiß gehalten, das perfekt mit seinen Augen harmonierte. Vor den riesigen Fenstern hingen blaue, lange Vorhänge und tauchten das Zimmer in ihr kühles Licht. Die Sitzecke war dunkelblau und mit weißen Kissen war ein kleiner Kontrast geschaffen worden. Bei ihr lag ein Teppich auf dem Parkett, ebenfalls weiß, und auf ihm stand ein Glastisch.

Dies war der einzige Platz in seinem Zimmer, der einigermaßen unordentlich war. Auf ihm verstreut lagen Notenblätter, Ideen für Songtexte und mehrere Bücher.

Sein Bett wiederholte die Farbkombination aus blau und weiß. Neben dem Kopfkissen liegen weitere Bücher und Manga, allesamt angefangen und dann zur Seite gelegt. Hyde blieb kaum lange bei einem Buch, es sei denn, es waren solche über Vampire. Seit seinem Film zusammen mit Gackt hatte er eine Vorliebe für diese Kreaturen entwickelt und las gerne Bücher über sie.
 

Seine Hände waren vom vielen Putzen ganz rau geworden. Er verfluchte Kanon und den ganzen Müll, den er immer hinterließ, sodass andere ihn wegmachen mussten, um nicht in ihm zu ersticken…

Diese lästige Aufgabe viel meistens Hyde zu, weil er zusammen mit Bou der einzige war, der sich darum kümmerte und einen Finger krumm machte.

Während seiner ganzen Verfluchungen gegenüber Kanon sackte Hyde langsam das Kinn auf die Brust und er nickte in seinem Sessel ein…
 

Bou war indessen aufgewacht und hatte sich dazu aufgerafft, wieder an den Ort des Grauens zurückzukehren, weil er zum einen Hunger hatte und zum anderen gucken wollte, ob Hyde noch nicht fertig war und vielleicht seine Hilfe brauchte. Es war schon öfters vorgekommen, dass Hyde die ganze Nacht durch geputzt, geschrubbt und aufgeräumt hatte und selbst am Morgen noch nicht fertig war.
 

Gähnend schlurfte Bou in Richtung Küche und machte das Licht an.

Es war alles sauber. Hyde hatte mal wieder ganze Arbeit geleistet und sämtlichen Dreck beseitigt. Die Anbahnung eines schlechten Gewissens machte sich in ihm breit, weil er mal wieder nichts getan hatte, als umzukippen und alles Hyde zu überlassen, aber beim bloßen Anblick von Dreck wurde ihm schwindelig und mit ihm war dann nichts mehr anzufangen.

Als er jetzt dien Kühlschrank öffnete, erstarrte er und blickte entgeistert auf das Durcheinander von Wurstverpackungen, Käse, Marmeladengläsern und Gemüse. Einige Karotten und Verpackungen fielen ihm entgegen.

Im selben Moment betrat Gackt die Küche und machte das Licht aus. Die einzige Lichtquelle war jetzt das gedämpfte Licht aus dem Kühlschrank, das durch ein halbgefülltes Marmeladenglas schimmerte.
 

Durch Gackts Anwesenheit und dem Dreck im Kühlschrank war Bou nicht in der Lage umzufallen (was er normalerweise getan hätte) oder sich gar zu bewegen. Völlig versteinert stand er da, den Griff vom Kühlschrank noch inner Hand und hielt den Atem an. Wann immer sich Gackt in seiner Nähe befand, fühlte Bou sich seltsam verlegen und unsicher.
 

Gackt jedoch nahm von Bou kaum Notiz, als er mit einem kurzen

„Darf ich mal?“

an ihm vorbei griff und auch das Licht im Kühlschrank ausmachte.

„Du weißt ja“, meinte er und ging in Richtung Kaffeemaschine.

„Ich hasse elektrisches Licht…“

Kurz darauf jedoch erhellte der warme Schein einer Kerze die Küche. Gackt hatte sie auf die Arbeitsplatte gestellt und mit einem geseufzten

„Das ist doch schon gleich viel besser.“

machte er sich nun daran, Kaffee zu kochen.

Seit er Gackt kannte, hatte Bou eine Kerzen-Phobie entwickelt und schniefte kurz auf.

Aber nicht nur vor Angst oder Traurigkeit, nein…

Auch vor Ekel…

Ekel vor dem Chaos, das Kanon im Kühlschrank hinterlassen und welches Hyde nicht entdeckt und somit auch nicht weggeräumt hatte.

Leicht zitternd fragte er: „Kannst du mir mal die Kerze leihen?“

Gackt reichte sie ihm wortlos und Bou achtete sorgsam darauf, nicht dessen Hand zu berühren.

Mit einem angeekelten

„Ihr seid so widerlich…“,

10 Paar Putzhandschuhen übereinander und mit Salzsäure statt Putzmittel bewaffnet, machte er sich daran den Kühlschrank zu säubern.
 

Als er schließlich fertig war, desinfizierte er noch alles und räumte dann fein säuberlich alles zurück, was nicht angebrochen, zerbrochen oder erbrochen war (wobei man das Letzte auch streichen könnte…).

Er schmiss seine Handschuhe in den Mülleimer und gab Gackt die Kerze zurück, wiederum aufpassend, nicht seine Hand zu berühren.

Während Gackt sich immer noch an der Kaffeemaschine zu schaffen machte, ging Bou zum Schrank, öffnete ihn und ein kleiner Berg von dreckigem Geschirr fällt ihm entgegen, dem er nur im letzten Moment mit einem Sprung nach hinten ausweichen kann.
 

Jetzt riss ihm der Geduldsfaden endgültig. Das geht bei ihm nun wirklich nicht schnell und es braucht schon einiges dazu, aber innerhalb von 48 Stunden drei Mal von Müll beinahe erschlagen zu werden, dass ist ihm dann doch zu viel.
 

Tobend vor Wut begann er zu brüllen.

„KOMMT ALLE IN DIE KÜCHE!! SOFORT!! KAAAAAAA~NOOOOOO~N!!! WENN DU NICHT SOFORT HIER AFTAUCHST, HETZE ICH GACKT MIT SEINEM KATANA AUF DICH!!!“.

Verwundert über Bous Wutausbruch blickte Gackt ihn überrascht an.

„Würdest du das wirklich machen?!“, fragte er und blickte ihn mit großen Hundeaugen an.

„Was denn?“, fragte Bou, der ganz den Faden verloren hatte, nachdem er mit dem Schreien fertig war.

„Mich und mein Katana auf Kanon hetzen.“, meinte er mit hoffnungsvoll glitzernden Augen.
 

Durch Bous Brüllen war Miku aufgewacht. Er tappte aus seinem Zimmer in die Küche und blinzelte verschlafen in die nur von einer Kerze erhellten Dunkelheit, in der Bou (noch immer mit wütend verzerrtem Gesicht) und Gackt (auch noch immer mit dem irren Funkeln in den Augen) standen und warteten.

„Was ist denn passiert, Bou-chan?“, fragte er und blickte ihn an.

Bou blickte ihn nur an und zog die Augenbrauen zusammen. Dann trat er einen Schritt zur Seite und gab den Blick auf den Berg von dreckigem Geschirr hinter ihm frei.

Ein leises „oh…“, war das einzige, was Miku dazu einfiel.

Ganz anders reagierte jedoch Hyde, der ebenfalls wieder aufgewacht war. Er hatte nur eine Stunde geschlafen und das auch noch sehr unbequem in seinem Sessel, sodass seine Laune nicht gerade die beste war.

Mit zornigem Gesichtsausdruck kam er in die Küche und blickte sich um. Zuerst wollte er Bou zusammenfalten, warum er so rumschreie, als er dann jedoch den Dreck hinter ihm sah, verflog seine Wut.

Er war einfach nur sprachlos. Wie konnte Kanon das bloß alles geschafft haben? Mit vollkommen leerem Gesichtsausdruck stand er in der Küchentür und ließ sich schließlich auf einen Stuhl fallen.

Leise Schritten kündigten das Kommen eines weiteren Bewohners an. Noch immer in seinem rosanen Häschenpyjama steckend, kam Miyavi auf sie zu. Er war vor dem Fernsehr eingenickt und hatte bis jetzt durchgeschlafen.

Auch er blickte Bou und die Anderen fragend an.

Gackt ergriff als erster wieder das Wort.

Seine Stimme klang hoffnungsvoll und aufgeregt.

„Bou ist sauer auf Kanon, weil der wieder alles dreckig gemacht hat und wenn der nicht gleich hier auftaucht, darf ich mit ihm spielen!“

Bei diesen Worten zog er das Katana hinter seinem Rücken hervor und fuhr mit dem Finger an dessen Klinge entlang.

Bou ging indessen an jeden Schrank, öffnete die Türen und bei ausnahmslos jedem kam ihm ein Berg von dreckigem Geschirr entgegen. Schließlich war er so außer sich, dass ihm gar nicht mehr bewusst war, dass er mit Gackt sprach.

Wegen dem ganzen Dreck, der nun wieder in der Küche lag, hatte er eine Hand vor die Augen gehoben und mit der anderen suchte er nach Hyde, der noch immer am Tisch saß und schwieg.

„Tu dir keinen Zwang an, Gackt-san. Aber tu mir bitte einen Gefallen und geh mit Kanon in den Keller. Da unten liegen eh schon genug Leichen, da kommt es auf eine mehr oder weniger auch nicht drauf an.“

Als er Hyde gefunden hatte, brachte er noch ein leises

„Ich helfe dir, wenn ich wieder wach bin heraus“

und fiel dann um.

Es war doch zu viel für ihn gewesen.
 

Mit einem diabolischen Lachen und einem irren Glitzern in den Augen ging Gackt langsam in Richtung Flur und somit in Richtung von Kanons Zimmer.

„Kanon…“,

flüsterte er mit leiser Singsangstimme, als er an Hyde vorbei durch die Küchentür trat.

Miyavi, der das ganze stumm mit angesehen hatte, fasste sich an den Kopf.

‚Und noch eine Leiche mehr im Keller… Wenn das so weiter geht, können wir bald einen eigenen Friedhof aufmachen.’

Er blickte Hyde an.

„Ich glaube, ich gebe schon mal eine Annonce in der Zeitung auf, dass wir wieder ein Zimmer frei haben.“

„Nein, warte noch Miyavi-san“, meinte Hyde und erwischte Gackt gerade noch an seinem Arm.

„Gackt, warte… Denk doch einmal genauer drüber nach.“

Völlig verdutzt drehte er sich um und guckte ihn an.

„Worüber soll ich denn bitte nachdenken? Wie ich ihn töte weiß ich eh schon. Erst häng ich ihn mit den Handschellen an die Wand, dann setze ich die Daumenschrauben an und drehe sie laaaaa~ngsam zu. Anschließend-“

„Ehm nein, das habe ich jetzt nicht gemeint.“, unterbrach ihn Hyde hastig und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken.

„Ich meinte eigentlich nur, dass du Kanon jetzt noch nicht umbringen solltest.“

„Warum denn nicht? Bou-san hat mich doch drum gebeten oder nicht? Ich möchte ihm ja nur einen Gefallen tun.“

„Nein, Camui.“, sagte Hyde bestimmt und mit strengem Gesichtsausdruck.

„Oh doch. Bou –san hat es mir erlaubt!“, meinte Gackt und schob trotzig die Unterlippe vor.
 

Es kam einem so vor, als sei er ein kleiner, 5-jähriger Junge, der seinen Willen nicht bekommt. Eigentlich hätte nur noch gefehlt, dass er Hyde die Zunge rausstreckt und gegen das Schienbein tritt, aber so klein war er dann nun auch wieder nicht. Aber schmollen konnte er dafür umso besser.
 

„Denk doch mal dran, Camui“, sprach Hyde ruhig auf ihn ein.

„Wenn du Kanon jetzt umbringst, hast du kein Blutopfer mehr für dein eines Ritual in ein paar Wochen, von dem du immer erzählst. Du meintest selber, Hühnerblut würde sich nicht so gut dafür eignen.“

Nachdenklich blickte Gackt ihn an.

Als wäre oben in seinem Kopf ein Schalter mit einem leisen „Pling“ umgelegt worden, änderte sich Gackts Einstellung um 180°.

„Du hast Recht, Hyde-kun… Gut, das du mich daran erinnert hast. Ich hätte mir beinahe alles verdorben.“

„Na siehst du“, seufzte Hyde erleichtert auf und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar.

„Manchmal habe ich doch Recht.“

Darauf nickte Gackt und grinste Hyde an.

„Also unseretwegen kannst du Kanon ruhig jetzt schon umbringen“, meinte Miku, dessen Seme und Uke Persönlichkeit seltsamerweise derselben Meinung waren.

„Uns stört es nicht. Ganz im Gegenteil, dann haben wir weniger Müll und weniger Arbeit mit dem Aufräumen hinterher. Vor allem Bou-chan würde sich freuen.“

„Sei bloß still jetzt!“, zischte Hyde Miku an und warf ihm einen wütenden Blick zu.

„Ich habe ihn gerade davon abgehalten, noch eine weiter Leiche zu produzieren. Die stapeln sich mittlerweile schon da unten im Keller und wenn die Polizei vorbeikommt, bekommen wir alle riesige Probleme. Und das alles nur wegen seiner ständigen Wutausbrüche und Opferrituale. Wir haben einfach keinen Platz mehr!“

„Entschuldige bitte. Daran haben wir jetzt nicht gedacht.“, meinte Miku kleinlaut und schaute betreten zu Boden.

„Wir haben nur an die Vor- und nicht an die Nachteile gedacht.“

„Das haben wir gemerkt“, meinte Miyavi trocken und lehnte sich gegen den Kühlschrank. „Immerhin muss ich jetzt doch keine neue Annonce in der Zeitung aufgeben. Außerdem würden die doch bestimmt irgendwann misstrauisch werden, wenn wir fast alle drei Monate neue Mitbewohner suchen…“

Alle in der Küche bis auf Gackt nickten zustimmend, der gedankenverloren sein Katana wegsteckte und friedlich vor sich hinsummend (es war die Melodie eines Trauermarsches) in Richtung seines Zimmers verschwand.
 

Miku, Miyavi und Hyde blickten ihm hinterher und alle drei seufzten tief.

„Soll ich dir diesmal beim Putzen helfen, Hyde? Ich glaube diesmal hat mein andres Ego gute Laune und nichts dagegen.“

„Es wäre auf jeden Fall sehr nett… Mir tut der Rücken immer noch vom Wischen weh...“, meinte Hyde und rieb sich das besagte Körperteil.

„Es könnte allerdings auch davon kommen, dass ich eine Stunde ziemlich unbequem auf meinem Sessel geschlafen habe.“, überlegte er vor sich hinmurmelnd.

„Hast du was gesagt, Hyde-san?“, fragte Miyavi und ging in Richtung Küchentür.

„Nein, nein. Ist nicht so wichtig gewesen.“, winkte er ab und lächelte.

„Hmm nun gut. Ich werd mich dann mal wieder ins Bett legen, wenn ihr nichts dagegen habt.“

„Tu das“, meinten Miku und Hyde im Chor. Beide machten sich an die Arbeit, den ganzen Müll wegzuräumen.

Für Hyde war es wie eine Zeitschleife.

Erst vor gut zwei Stunden war er mit dem Putzen fertig gewesen und nun war er schon wieder dabei, Kanons Müll zu beseitigen.

In Gedanken hatte er Kanon auf eine Streckbank gespannt und folterte ihn mit Daumenschrauben, Brandeisen und dem Geruch von verschiedenen Seifen. Er musste unwillkürlich grinsen.

Verwundert sah Miku das kurze Aufblitzen eines Grinsens, doch eine Zehntelsekunde später war es schon wieder verschwunden und er war sich sicher, dass es nur Einbildung gewesen war.
 

Kapitel 2: Das Grauen Ende

Fortsetzung folgt…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Chi-Chi
2008-03-06T15:06:22+00:00 06.03.2008 16:06
xDDDD
genauso hab ichs mir vorgestellt *flausch*


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