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Ein Unfall mit ungewöhnlichen Folgen - nächste Station Central City

In Zusammenarbeit mit o-nee-sama Mariko ^^
von

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Breakfast with Drawbacks

Eine riesige Flut an Tränen huschte wie ein ganzes Meer über ihre Wangen, die sich im Oberteil vereinten und darin trockneten, als wäre es eine durstige Wüste, die den Lebenssaft der Erde nur für sich beanspruchte. Ihre Hände legten sich in Zeitlupe auf ihre Augen, ein leises Wimmern wurde hörbar, das dem Heulen eines heimatlosen Wolfs glich. „Verdammt, ich wollte doch…doch…nicht…die Nerven…ver-verlieren…Manuueel“, schluchzte es kläglich aus ihrer Richtung, einem kleinen Kätzchen nicht unähnlich, das nach seiner Mutter schrie.

Die Worte meiner besten Freundin schmerzten mich so unendlich, mein Umfeld verschwamm, als hätte ein Kind Wasser auf einem Bild verschüttet, dessen Farben sich gemächlich vereinten. Ohne einen Laut von mir zu geben, nahm ich Natascha sachte in die Arme und wiegte sie wie ein kleines Kind, beruhigend und vertrauend. Langsam rutschten wir auf den Boden, weinend und schluchzend drückten wir uns einander, wie zwei Menschen, die ihrem richtigen Ursprung beraubt worden waren. Was ja auch der Wirklichkeit entsprach.
 

„Na, mal sehen, wie es unseren beiden Schwestern geht, nicht wahr, Al?“ lächelte der Goldblonde der Brüder kess zu dem Jüngeren auf und zwinkerte ihm fröhlich zu. Gerade legte Edward seine Automail auf die Klinke vor ihm, als ein Weinen ihn verwundert aufhorchen ließ. Auch Alphonse blinkerte fragend mit den Augen, eine Beunruhigung huschte durch seine Seele.

Ganz vorsichtig drückte der blonde Junge den Knauf der Türe auf und neugierig schoben sich zwei Nasen hindurch, eine metallene, die eigentlich mehr der ganze Helm des metallenen Riesen war und die kleine, niedliche Stupsnase des Fullmetal.

Erschrocken erstarrten die Beiden in ihren Bewegungen. Da saßen Natascha und Billie auf dem Boden, umarmten sich, als würden sie sich heute das letzte Mal sehen und…ja, die weinenden Augen der süßen Mädchen gingen ihnen sehr an Herz, so als wäre es ihr eigener Schmerz.

Die Ältere jammerte laut und schniefend, ihre Finger krallten sich wie Adlerklauen in den Rücken der Braunhaarigen, zitternd zuckte der Körper der Blonden zusammen, als trüge sie unendliches Leid auf ihren zarten Schultern. Der Leib der Größeren erbebte bei jedem Weinen der anderen, mitfühlend und zärtlich huschten ihre Hände Ruhe spendend über die Haare der blonden Schönheit, aber kein Ton war zwischen den Lippen der Jüngeren zu vernehmen, lautlose Tränen glitzerten wie Diamanten auf ihren Wangen. Betreten sahen sich die Brüder an, bis der junge Alchemist seinem Verwandten ein Zeichen gab, dass sie sich zurückziehen würden, denn jetzt würden sie hier nur stören. Bestätigend neigte der stählerne Hüne, mit dem Herzen aus Gold, sein Haupt mit den sanften himbeerfarbenen Augen. Leise schloss sich die Türe hinter ihnen.
 

Eine ganze Weile später beruhigten wir uns allmählich. Liebevoll drückte ich Natascha ein wenig von mir und strich ihr tröstend über die langen Fransen, die sich dreist vor ihre goldenen Augen gelegt hatten. „Geht’s wieder, nee-san?“ grinste ich zärtlich und knuffte sie schmunzelnd in die Seite, so dass ihr Antlitz wieder eine Spur fröhlicher wurde. „Heee!“ schnaufte sie gespielt ärgerlich und pickte mich in den Bauch, der sofort gurgelte, als hätte er schon seit Tagen, Wochen oder sogar Monaten nichts mehr zu essen bekommen. „Huch, dein Schoßhund knurrt!“ lachte sie vergnügt, in das ich sofort mit einstimmte. „Wir sind schon zwei so Verrückte“, zwinkerte ich ihr kess zu. „Na komm, wir sollten was zu uns nehmen, ich verhungere bald!“ nickte meine blonde Freundin Richtung Tür. „Und danach zum Colonel.“, sprudelte es aus unseren beiden Mündern im Stereo, so dass wir uns verdattert anstarrten und auf einmal kicherten. War es aber jetzt ein ehrliches und freies Amüsement aus unseren Seelen oder eher ein aufgestecktes?

Vermutlich eher das zweite, aber jetzt hatte das Magen-füllen-und-endlich-satt-sein Vorrang. „Was es wohl Gutes gibt?“, nee-san schwelgte schon in den leckersten und köstlichsten Sachen, die es zu mampfen gab. „Hoffentlich gibt es überhaupt noch was“, zog ich eine Schnute und zeigte auf die Uhr, die leise vor sich hintickerte. Es war 10 Uhr vormittags.

„OH GOTT, ich hab schon seit gestern nichts mehr im Magen…“, jammerte sie hungrig, mit einer Hand hielt sich den Bauch, mit der anderen fasste sie sich theatralisch an die Stirn, als würde sie im nächsten Moment in Ohnmacht fallen. „Du hättest große Chancen als Schauspielerin, nee-san“, kicherte ich vergnügt über ihre Späße, die sie immer zum Besten gab.

Wir musterten uns noch im Spiegel und staunten nicht schlecht, als wir uns darin eingehend betrachteten. „Hui, das ist ja geil! Meine Haare liegen wie geleckt, cooool!“, strahlte Nascha begeistert und strich sich langsam durch ihre prächtige Blondmähne, ihre Haare glänzten golden in der Sonne. Meine Haare waren sehr lang, ungewöhnlich lang, ich hatte doch vorher nicht so…na ja, was soll’s.

Meine Strähnen funkelten in einem hübschen Rotbraun auf. Schnell fasste ich in meine Tasche und holte ein Band hervor, mit dem ich die leicht widerspenstigen Zotteln zusammenband. „Können wir?“ fragte Natascha ungeduldig an der bereits offenen Türe. „Yup, wir können!“ zupfte ich mir kurz das Shirt zurecht und ging gemächlich hinter meiner Seelenverwandten her. Der Duft der Speisen ließ uns in die richtige Richtung gehen. „Du nee-san, später sollten wir uns wirklich noch was zu anziehen kaufen…bloß, die Frage ist, mit welchem Geld?“ sprach ich unsere Notlage in Geldangelegenheiten an. „Das wird sich schon finden, nur Geduld, nur Geduld.“ Grinste sie schelmisch und klopfte mir frohgemut auf die Schulter, die wieder einen blauen Gast mehr aufzuweisen hatte. „Ja, Meister Yoda, wie Ihr meint!“ schmunzelte ich sie an, zeitgleich massierte ich mir die blau gehauene Haut, amüsierte mich aber sehr über unsere lustigen Gespräche, die ab und an schon ziemlich verrückt klangen. „Du lernst schnell, junger Luke Skywalker.“, lachte sie laut und sanft auf, so dass zwei Soldaten überrascht zu uns hinüberglotzen und sofort rote Wangen bekamen. Natascha lächelte nicht direkt die zwei Uniformierten an, doch die Augen der Beiden wurden groß wie Pizzateller und erweckten fast den Eindruck, als würden sie aus ihren Höhlen purzeln. „Nee-san…komm! Ich hab Hunger“, zerrte ich sie unwillig mit mir. „Jaaa, was zu Essen! Ich komme Paradieeees…“, stürzte sie der riesigen Tür entgegen, hinter der sich das heutige Elysium für uns verbarg. „Ich kenn diese Frau nicht, ich kenn sie nicht.“, murmelte ich in meinen nichtvorhandenen Bart, als würde ich eine Zauberformel rezitieren. „Wo bleibst du denn, kooooooommm!“ rief sie völlig aufgeregt, ich musste mir ein Lachen verkneifen, sie war wirklich ein echter Wirbelwind, wenn es ums Essen ging wohlgemerkt. „Hai, hai, nee-san.“, bequemte ich mich dazu ihr zu folgen, auch weil mein Magen schon in den höchsten Tönen knurrte, als würde er in den nächsten Sekunden mit mir vorlieb nehmen.

Wir öffneten beide Flügeltüren und sahen uns einer Menge Blicke entgegen, die uns neu…oder eher begierig anglotzten. >Sag mal, was sind wir für die? Haben die nicht genügend Weiber hier oder warum glubschen die uns an, wie Frösche in der Laichzeit?< grummelte Natascha unfreundlich und blitzte zornig umher. Ich für meinen Teil wusste leider nicht, ob ich eher rot anlaufen, lachen oder weinen sollte. Wohl von jedem etwas. Denn ich spürte sofort eine Wärme in meinen Wangen, die unangenehm auf der Haut prickelte. Verflixt, konnte diese dämliche Ampel in meinem Gesicht nicht auf Grün schalten, ich hasste das, jedes Mal, wenn mir etwas peinlich war, passierte das.

Aber nee-san ließ sich nicht beirren und stiefelte, mit mir im Schlepptau, an den Tischen der Soldaten und Soldatinnen vorüber, die meisten von ihnen waren wieder in ihren Gesprächen vertieft. „Hallo, Billie, Natascha, hiieeer!“ rief uns eine aufgeregte Jungenstimme zu, die niemand anders als Edward Elric gehörte. Sein jüngerer Bruder saß neben ihm und lächelte uns fröhlich entgegen. Wenigstens zwei, die keine Hintergedanken aufzuweisen hatten.

Dabei mussten wir an einem der Tische vorbei, an dem uns bekannte Gesichter saßen. Die Mannschaft von Colonel Angeber-Roy Mustang.

Der dickliche Kerl mit den leuchtend roten Haaren, der vor wenigen Sekunden noch mit meiner Hautfarbe hätte konkurrieren hätte können. Seine schwarze Iris hatte Ähnlichkeit mit den glänzenden Knopfaugen eines zu groß geratenen Teddybären. Neben ihm saß ein kleiner, schmaler Junge, sein Nasenfahrrad war größer als das niedliche, noch sehr kindlich wirkende Gesicht. Die onyxfarbenen Augen gingen aufgeregt hin und her, als wäre er sehr nervös. >Willkommen im Club<, schmiegte sich ein sanftes Lächeln auf meine Lippen, meine Augenlider senkten sich kaum merklich, schüchtern fuhren meine langen Finger durch meine Fransen, die, als ich durch sie strich, auffunkelten wie dunkle Bernsteine.

Der Grauhaarige mit der freundlichen braunen Iris musterte mich mit bewundernden Blicken, am liebsten wäre ich hinter meiner nee-san in Deckung gegangen, wenn sie nicht kleiner, wie ich wäre. „Gu-gu-gudden Mooo-moooo-rgen“, stotterte sich der blonde Kettenraucher in dieser illustren Runde einen ab.

„Pah!“, rümpfte Natascha missvergnügt ihre hübsche Nase und wandte sich abrupt ab, so dass der goldhaarige Second Lieutnant betrübt gen Boden stierte und fast anfing zu heulen. „Ohayo“, wollte ich ihn aufmuntern, doch zu meiner – nein, nicht Überraschung – eher Bestätigung, bemerkte er mich nicht mal. Tja, ich wiederhole mich ungern, also lass ich das mal.

Freundlich, dennoch ein wenig betrübt, nickte ich den anderen zu und eilte meiner besten Freundin hinterher.
 

„Er ist und bleibt ein Trottel!“, flüsterte Dato seinem Nebensitzer ins Ohr, der bestätigend mit dem mächtigen Kopf nickte, so dass seine roten Haare bejahend mitwippten. „Schrecklich, ich weiß gar nicht, was das arme Kind an dem findet…“, murmelte Heymans Breda und musterte unwillkürlich das hübsche Hinterteil der Jüngeren. „Nett, wirklich sehr nett“, seufzte er schmachtend mit glänzenden Augen. „Also wirklich, Heymans, wo guckst du denn hin!“, tadelte der Grauhaarige seinen Kollegen, starrte aber währenddessen den beiden Schwestern nach, die eine temperamentvoll und rassig, die andere sanft und unschuldig.

„Sie sind beide wirklich hübsch“, mischte sich der Sergeant Major Kain Fuery ein, dessen Antlitz leicht rot wurde um die Nase. „Das ist noch nichts für dich, Kleiner, werde du erstmal erwachsen!“ neckte der rothaarige Second Lieutnant den schwarzhaarigen Jungen, der entrüstet einen Schmollmund zog. „Ich bin schon siebzehn…“, grummelte es dunkel zwischen den Lippen des hübschen Jungen.

Ein leises Schniefen durchbrach das Gemurre des Sergeanten, die Augen seiner Sitznachbarn wandten sich dem äußerst traurig wirkenden Mann zu, dessen Antlitz einer Regenbank glich, die in den nächsten Minuten ihre Fracht gen Boden schicken würde. Sein unglücklich dreinblickender Zigarettenstummel hing total deprimiert an seiner Unterlippe, es schien fast, als würde sie gleich Selbstmord begehen.

„Sie mag mich niiiiicht…“, heulte es aus dem Mund des hübschen blonden Mannes, so dass alle Anwesenden in der Runde genervt aufseufzten.

„Was ist denn mit der Braunhaarigen, Jean?“, wissbegierig vergrößerten sich die Pupillen von Kain Fuery, unschuldig betrachtete er seinen Kollegen, der ihn verwundert beäugte. Auch die anderen musterten den Second Lieutnant neugierig.

In den hellblauen Augen des Kettenrauchers blinkten Fragezeichen auf, die erkennen ließen, das er nicht verstanden hatte, was sein jüngerer Kamerad damit meinte. „Wer?“ „Zum KUCKUCK noch mal!“ ereiferte sich Heymans Breda wütend und knallte mit voller Wucht seine Faust in den armen Tisch, so dass dieser jämmerlich aufächzte. „Brauchst du jetzt schon eine Brille? DIE DA, mit dem süü…grnnpfl…“, wollte der Dicke seinem besten Freund schon anfauchen, als sich die Hand des Warrant Officers flink auf sein Sprechorgan legte und ihn damit zum Stillschweigen verdonnerte. „Heymans meinte damit, das Mädchen mit den braunen langen Haaren, die neben der Blonden steht. Ist die nichts für dich?“ wieder musterten Alle am Tisch den Second Lieutnant, dessen himmelfarbene Iris sich zu den beiden Schwestern umdrehte. Die Jüngere der Frauen stand mit dem Rücken ihnen zu gewandt, ihr Hintern war kess nach außen gedrückt, weil sie gerade den jungen Fullmetal begrüßte. Ihr warmes Lachen verwirrte den überaus verdattert dreinblickenden Jean Havoc, eine leichte Wärme entstieg seiner Seele, doch sofort suchte sein Blick nach der Blonden, die er nun schmachtend beäugte. Die Köpfe der Männer gingen erschöpft stöhnend von der vielen Rederei nach unten.

„Ich geb’ es auf, was macht man nur mit einem Schwachkopf, wie ihm?“ klagte es völlig entnervt aus Bredas Richtung. Die anderen konnten sich ein heiteres Prusten nicht verkneifen. „Ich glaube, da ist Hopfen und Malz verloren…also mein Typ wäre sie schon…“, murmelte es nachdenklich aus dem Munde des Grauhaarigen, der von einer Sekunde auf die andere gekonnt das Thema wechseln konnte.

„Ja, meine Kragenweite wäre sie auch, könnte man sich glatt verlieben, in dieses Mädchen…“, mit Genuss betrachtete der Dicke mit den roten Fransen die schmunzelnde Braunhaarige, die fröhlich ihre prächtige Langmähne zurück auf den Rücken warf. „Oder in die andere…man, da fällt einem die Entscheidung nicht leicht!“ kratzte sich Breda über den breiten Nacken.
 

„Hallo Edo, hallo Al!“ mit einem freudigen Laut, das einem heiteren Welpengeheul nicht unähnlich war, hüpfte ich den Jungen entgegen, die grinsend auf unser Kommen warteten. Zur Begrüßung gab es für die Brüder eine Portion Knuddelei, das sie mit schüchternem Lächeln quittierten. Ihre Wangen waren rot glühend, mit einer unsicheren, fast linkischen Bewegung versuchte Edward seine Röte zu verstecken, was sein jüngerer Bruder mit einem Kichern beobachtete. „Kawaii!“ quietschte ich vergnügt und wuschelte dem Älteren liebevoll durch seine Haare, das er sich gerade noch so gefallen ließ. Grunzend zog er seine Stupsnase kraus. Er hatte sehr viel von meiner nee-san, die lachend neben mir stand und grinsend den Kopf schüttelte. Ed und Al waren die einzigen männlichen Wesen, denen ich völlig vertraute, auch wenn wir sie erst seit gestern kannten.
 

„Ach jaaaa, so würde ich auch gern umarmt werden!“, seufzte es regelrecht verliebt aus dem Mund des Grauhaarigen, als er dem Schauspiel der braunhaarigen Schönheit und dem kleinen Fullmetal beiwohnte. Verwundert wandte sich das hübsche Gesicht der jüngeren Schwester ihnen zu, eine hauchzarte Röte zierte die zarten Wangen, die Ähnlichkeit mit Kirschblüten hatten. Er lächelte er ihr zu, aber sie drückte nur schüchtern ihr Antlitz in die goldenen Haare des Jungen, der kichernd quietschte, als die langen Strähnen der jungen Frau ihn am Nacken kitzelten.

„Sie ist sehr schüchtern, aber das ist irgendwie bezaubernd“, die onyxfarbenen Pupillen des Warrant Officer leuchteten schwärmend auf. „Nicht, das du noch wirst wie Jean“, brummte der Rothaarige und zeigte verärgert auf seinen Freund, der noch immer seine Augen nicht von Natascha nehmen konnte. „Der ist echt peinlich!“ wisperte Kain Fuery zustimmend, seine Brille rutschte ihm beim Nicken von der Nase, welche er sogleich wieder nach oben drückte.

„Da hast du Recht, Kleiner! Er sollte sich mal wie ein erwachsener Mann benehmen und nicht wie ein junges Kind, das vor einem Berg Süßigkeiten steht.“, schüttelte Heymans Breda den mächtigen Schädel, so als wäre er ein riesiger Stier, bereit seinen Gegner niederzuwalzen.
 

Leises Seufzen ließ mich aufblicken, mit einem leichten Ruck drehte ich mein Gesicht der Roy-Mustang-Mannschaft zu und begegnete den sanften rehbraunen Augen des Warrant Officers Dato Falman. Wärme erfüllte meine Wangen, die sich wohl schon über mein ganzes Gesicht ausbreitete. >Verflixt, schon wieder rot, ich hasse daaaaaas<, aber mit Staunen erkannte ich, wie der nette Mann mir freundlich zulächelte, aber meine Verlegenheit gewann die Oberhand und ich drückte unsicher mein Nase in die weichen Haare von Edo, der leise kicherte, als meine Strähnen ihn an der Nackenhaut kitzelten. „Was machst du denn da, nee-san“, giggelte er vergnügt und zog an einer meiner Zotteln und grinste keck zu mir auf. "Ich...äh...tu-tut mir leid, Edo...das war nicht böse gemeint", sprudelte es aus mir heraus, als wäre mein Mund eine unversiegbare Quelle. "Schon gut, ist doch nicht schlimm", schmunzelte es verzeihend und sein Lächeln war warm und großzügig, fast schien es mir, als wäre er mein älterer Bruder, den ich, wie auch meine Mutter, so unendlich vermisste. Ich spürte, wie es mir die Kehle zudrückte, der Stein in meiner Seele wurde riesengroß und es war so, als würde er mich mit diesem Gewicht zermalmen.

"Gomen...", schniefte ich weinerlich und versuchte die Tränen zurückzuhalten, plötzlich zwickte mich jemand in die Seite, so dass ich vor Schreck laut quietschte, wie ein Meerschwein, das nach seinem Partner rief.
 

Erschrocken sprangen die Männer um Roy Mustang in die Höhe, die Hand des goldhaarigen Kettenrauchers fuhr rasendschnell, wie ein Gedanke, unter seine Uniformjacke, aus der er einen Revolver zog, den er gekonnt entsicherte. Aber mitten in seinen Bewegungen erstarrte er vollkommen zur einer Statue.

Vor Verblüffung blieben den übrigen die Münder offen stehen, als die Jüngere der beiden Schwestern peinlich berührt auf sie blickte, ihre wunderschönen grünen Augen, die einen unwillkürlich an einen frischen Zweig mit saftigen Blättern erinnerte, war leicht nass von ihren Tränen, sie schluchzte leise, ruckartig wandte sie sich der Blonden zu, zwischen ihren Lippen wütete es schnaubend: "NEE-SAN! Was sollte das jetzt, häääääää?", Natascha lachte schallend und streckte der Größeren keck die Zunge heraus, sie sah einem frechen Lausbuben ähnlich, so dass Jean Havoc bereits am Schmelzen war. >So süüüß!< Doch für einen winzigen Augenblick blieb sein Herz stehen, als seine hellblaue Iris zu der hochgewachsenen Braunhaarigen wanderte, die wütend fast so lieblich erschien, wie wenn sie einen unschuldignaiv ansah. Seine Wangen prickelten sanft, aber wütend schüttelte er dieses warme Gefühl von sich. >Ich liebe die Ältere, die Ältere...B...Billie ist nicht mein Typ...nein...< beschwor er sich selbst, verwundert hatte er bemerkt, wie sein Herz angenehm gepuckert hatte, als seine meeresblauen Ozeanaugen das braunhaarige Mädchen gemustert hatten. Es war eher verblüffend, dass er sich den Namen der Jüngeren merken konnte, sonst ähnelte sein Gehirn eher einem Sieb.
 

"Du dumme Nuss, na warte...", grollte ich säuerlich auf meine Schwester, die grinsend, wie ein freches Kind davonlief. "Nee-san, maaateee!" sofort rannte ich ihr hinterher, fauchend und speiend, wie ein alter roter Drache. Ihr fröhliches Lachen hallte im Raum, in dem uns die Soldaten und Soldatinnen verwundert bis schmunzelnd beobachteten, wie wir unsere Hetzjagd durch den Saal vorantrieben. Natascha huschte blitzschnell, wie ein geschmeidiger Salamander in die Runde einiger Männer, in denen ich den dicken Rothaarigen sichtete, wie war sein Name nochmals gewesen, Hey...Heymans Breda, genau. So überlegend sah ich nicht, wie ich mich unaufhaltsam einem Mann näherte, dessen Augen groß wie Autoscheinwerfer wurden.

Meine Pupillen bemerkten die Bewegung vor mir, aber ich war zu langsam, um abzubremsen und prallte in einen der Kerle, der einen stattlichen, gut gebauten Oberkörper besaß. Vor lauter Verdatterung machten sich meine Arme selbstständig und umarmten den Mann vor mir. Ein leicht herb duftendes Aftershave umschmeichelte meine Nase, die den Geruch sofort gierig in sich aufnahm.

Ein vorwitziges Lachen rüttelte mich aus meiner gut duftenden Lethargie auf, mit Schrecken beäugte ich die muskulöse Brust meines Stoppers, bis mein grüner, verschämter Blick nach oben glitt und den dumm glubschenden, doch herrlich wundervollen blauen Augen des Second Lieutnants begegneten. Vor Schreck kreischend sprang ich einen Satz, den wohl jeder Panther vor Neid hätte erblassen ließ, nach hinten, knallte mit dem Rücken auf ein neues Hindernis, drehte mich gekonnt 180 Grad herum und starrte, peinlich berührt, in die onyxfarbene Iris des schmächtigen Jungen, sein Gesicht so rot wie meines. >Oh Gott, ich blamier mich von vorne bis hinten<, da es von einigen Seiten Kicher und Grinser hagelte. Die Tränen suchten sich schon einen Weg in Richtung Augenausgang, es fehlte nicht mehr viel und...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-02-15T11:29:37+00:00 15.02.2008 12:29
WAH! Weiter *kreisch*
Wie kannst du da aufhören? OO


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