Zum Inhalt der Seite

Midnight Guardian

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Dementoren

Es gibt eine Vielfalt von Gefühlen die hervor kommen, wenn man feststellt, dass man etwas ziemlich Dummes getan hat. Zuerst ist da Schock, dicht gefolgt von Leugnung. Harry war mit diesen Gefühlen, wie es schien, für eine Ewigkeit gefangen. Wenn Midnight wirklich Black war, warum hatte der Hund versucht, ihn vor Onkel Vernon zu beschützen? Warum schien es, dass sich der Hund sorgte und Mitgefühl zeigte, wenn alle behaupteten, dass der Mann ihn töten wollte?
 

Als der erste Schock vorüber war, wurde Harry von Schuld übermannt. Er wusste, dass etwas mit Midnight nicht stimmte. Der Beweis war von Beginn da. Midnight hatte sich auf jeden Fall menschlicher verhalten als ein Hund. Warum hatte er nicht seine Augen geöffnet und die Wahrheit gesehen? Wie konnte er so dumm sein? Er hatte Sirius Black alles gesagt!
 

Wut kam zur Schuld. Wut auf sich selbst, Black und sogar auf Professor Dumbledore, dafür, dass er ihm dies vorenthalten hatte. Harry erinnerte sich an sein Gespräch mit Professor Lupin, er glaubte der Mann wusste die Wahrheit über Midnight, was sofort das Vertrauen und den Respekt, den Harry in den jungen Lehrer hatte, zerstörte. Warum mussten andere Leute immer mehr über sein Leben wissen, als er selbst? Warum konnte ihn niemand mit der Wahrheit betrauen? War das zuviel, um darum zu bitten?
 

Anscheinend war es das.
 

Wut und Schuld dienten Harry als Batterie. Professor Dumbledore hatte nicht gelogen, als er Fudge gegenüber Training erwähnt hatte. Zu sagen, dass alle geschockt waren Harrys Zauberstab in seinem Koffer zu finden, war eine Untertreibung. Warum würde Black freiwillig einen Zauberstab aufgeben, wenn er keinen eigenen hatte? Da war eine Menge bei der Entführung, was keinen Sinn machte.
 

Sobald Harry aus dem Krankenflügel entlassen wurde, wurde er in einen Mix aus Stunden, die sowohl aus magischer sowie Muggelverteidigung bestanden, geworfen. Professor Lupin unterrichtete Harry, sich physisch zu verteidigen während die Professoren Dumbledore, Flitwick, McGonagall und sogar Snape ihn in den unterschiedlichen Aspekten der magischen Seite unterrichteten. Professor Flitwick instruierte ihn natürlich in Zauberkunst, Professor McGonagall instruierte leichte Verwandlung, die wichtig in einer leben oder sterben Situation sein könnten (Waffen zu schaffen und so), Professor Snape lehrte Pflanzen und Kräuter, die hilfreich sein konnten, um leichte Verletzungen zu heilen und Professor Dumbledore nahm all diese Aspekte und brachte sie zusammen.
 

Harry machte schnell Fortschritte, entschlossen den gleichen Fehler nicht noch einmal zu machen. Er würde nie wieder jemanden oder etwas wegen seinen selbstsüchtigen Gelüsten blind vertrauen. Er würde nie wieder zulassen, dass ihn seine Gefühle übermannten. Er würde nie wieder ein Opfer sein.
 

Zwei Wochen lang tat Harry nichts anderes als zu trainieren und zu lernen. Die Lehrer und Weasleys wollten seinen Geburtstag feiern, der gewesen war, als er sich erholte, aber Harry hatte abgelehnt. Er wollte, dass ihn nichts ablenkte. Er konnte sich keine Ablenkung mehr leisten.
 

Diese Besessenheit blieb den Lehrern nicht verborgen. Harry lebte gegenwärtig in Professor Lupins Gästequartier, aber er verbrachte nur wenig Zeit dort. Lupin musste bei den Mahlzeiten nach Harry suchen um zu versichern, dass der Junge aß und musste ihn fast dazu zwingen zu schlafen. Harry hatte Professor Lupin schließlich offenbart, dass die körperliche Gewalt erst nach dem Telefonanruf begonnen hatte und die übrigen Details seines Lebens zu Hause ausgelassen. Es war das gewesen, was alle hören wollten und das hatte sie von ihm fern gehalten.
 

Harry hatte niemandem gesagt, dass Midnight und Sirius Black ein und dieselbe Person waren und außer Professor Lupin ließ niemand erkennen, dass er diese Neuigkeit wusste. Obwohl es nicht der beste Schritt war, entschied Harry, sein Wissen nicht mit Lupin zu teilen. Wenn der Mann wollte, dass Harry ihm vertraute, dann musste der den Gefallen erwidern.
 

Niemand wusste, was den Jungen dazu gebracht hatte über Nacht erwachsen zu werden und Harry hatte vor, es dabei zu belassen. Harry brauchte es nicht, dass jeder das bestätigte was er bereits wusste: er war ein Riesentrottel.
 

Eines frühen Morgens Mitte August wachte Harry vor allen anderen auf wie er es immer tat. Ein Teil seines Muggeltrainings mit Professor Lupin erforderte, jeden Morgen und Abend zu laufen. Anfangs war es schwierig in seinem geschwächten Zustand, aber bald erlangte Harry den Punkt, wo er zwei Mal am Tag zwei Kilometer laufen konnte ohne zu schwitzen. Es war eine entspannende Übung, die Harry gewöhnlich allein erledigte und sie gab ihm Zeit darüber nachzudenken, was ihm durch den Kopf ging.
 

Den Rest der Ferien in Hogwarts zu verbringen, war für Harry Segen und Fluch zugleich. Auf der positiven Seite musste Harry sich nicht mit dem Flüstern und Gestarre seiner Klassenkameraden abgeben oder von seinen Verwandten Freak genannt werden. Er erhielt auch viel Einzelunterricht was ihm half, die Theorie hinter seinen Studien zu verstehen. Negativ war, dass Harry in gewisser Weise allein war und er jeden Moment des Tages beobachtet wurde. Es schien immer, als ob seine Lehrer beobachteten und darauf warteten, dass etwas während des Trainings passierte. Professor Snape versuchte sogar, einen Kampf der Gemeinheit zu beginnen, indem er Harry daran erinnerte, wie arrogant und tollkühn er war.
 

Harry reagierte jedoch nicht. Er hatte aufgegeben, Leute davon zu überzeugen, ihn für den zu sehen wer er war. Wenn sie an eine Lüge glauben wollten, dann lasst sie. Professor Snape hatte sich seine Meinung in dem Moment gebildet, als Harry zwei Jahre zuvor die Haupthalle betreten hatte und nichts würde daran etwas ändern. Genau wie alle anderen in der Zaubererwelt.
 

So leise wie möglich verließ Harry Professor Lupins Quartier für seinen Lauf. Obwohl niemand etwas sagte, wusste er, dass Professor Lupin sich nicht gut fühlte. Er schien blasser und schwächer in den letzen Tagen, also dachte Harry, es wäre besser den Mann ausschlafen zu lassen, insbesondere wenn man bedachte, was Lupin alles für ihn getan hatte, sein temporärer Vormund zu sein und alles.
 

Die kühle Morgenluft war erfrischend und verscheuchte sofort jegliche Müdigkeit. Die Sonne begann gerade über dem See aufzugehen, ein Anblick, den Harry nie müde wurde. Nach dem Stretching begann Harry seine gewöhnliche Bahn, die Professor Lupin abgesteckt hatte zu laufen. Als Harry den See erreichte, lief er am Ufer entlang zum Haupttor. Wenn er so weiter machte, dachte sich Harry, könnte er noch vor dem Frühstück ein Kapitel in Zauberkunst lesen.
 

Dann geschah es.
 

Plötzlich fiel die Temperatur ab. Sein eigener Atem schien in seiner Brust fest zu sitzen. Er fühlte sich als ob er in Kälte versank und fiel auf die Knie. Er konnte sich nicht bewegen; er konnte nicht denken. Seine Augen rollten in seinen Kopf, als ein erschreckter Schrei seine Ohren füllte. Es war der Schrei einer Frau, der sein Herz vor Schmerzen schreien ließ. Er musste ihr helfen.
 

Es helfe jemand!
 

„Harry! Harry, wach auf!“
 

Jemand hielt ihn an die Brust aber Harry hatte nicht die Energie sich die Mühe zu machen, sich zu bewegen, um herauszufinden wer es war. Es war fast so, als hätte etwas die Wärme aus seinem Körper gezogen. Harry brauchte einen Moment um festzustellen, dass er zitterte. Ihm war übel und er wusste, dass Bewegung jetzt außer Frage stand.
 

Das Geräusch von Stimmen brachte Harry wieder in die Wirklichkeit. „Wir können hier nichts für ihn tun, Lupin! Er braucht medizinische Hilfe!“
 

„Ich weiß, Severus“, sagte Lupin hektisch, dann veränderte er seine Armstellung, um Harry bequemer zu lagern. Den Jugendlichen festhaltend, stand Lupin auf und eilte dann zurück zum Schloss. Snape schritt voran. Alles andere was um sie geschah war verschwommen. Lupin konnte Harrys keuchenden Atem hören und konnte nur beten, dass sie nicht zu spät waren.
 

Den Krankenflügel betretend, legte Lupin Harry vorsichtig auf das nächste Bett und beschwor eine Tasse heiße Schokolade, während Snape nach Madam Pomfrey suchte. Den Jungen aufrichtend, flößte Lupin langsam etwas von der dampfenden Flüssigkeit in Harrys Mund. „Komm schon, Harry“, murmelte Lupin, „bitte sei in Ordnung. Bitte sei noch da.“
 

Harry stöhnte. Er konnte gerade so spüren wie sich langsam Wärme in seinem Körper ausbreitete, sie zwang fast die Kälte davon. Etwas Warmes wurde in seinen Mund geschüttet. Mit ziemlicher Anstrengung öffnete Harry seine Augen, sah auf und Professor Lupins Konturen wurden scharf. Der Mann sah so besorgt aus, warum?
 

Mehr heiße Flüssigkeit wurde in Harrys Mund geschüttet, aber dieses Mal war Harry bei Bewusstsein und begann sich zu verschlucken und das rüttelte Lupin aus seinen Gedanken. Lupin setze schnell die heiße Schokolade ab und half dem Jungen sich bequem hinzulegen. Ohne ein Wort deckte Lupin Harry zu und stieß dann ein Seufzer der Erleichterung aus. „Weißt du wer ich bin, Harry?“, fragte Lupin leise, fast ängstlich.
 

Harry nickte schwach. Seine Lider wurden zu schwer und zwangen Harry in den Schlaf zu driften. Er konnte nur hoffen, dass die Frau, die er gehört hatte, jetzt in Sicherheit war
 

OoOoOoOo
 

„WAS IN MERLINS NAMEN HAT ER DA DRAUSSEN ALLEIN GEMACHT?“, brüllte Mrs. Weasley. „ER SOLLTE HIER SICHER SEIN!“
 

Es war nicht die angenehmste Weise aufzuwachen. Er war immer noch erschöpft, aber er wusste es besser, als Mrs. Weasley zu ignorieren. Er öffnete seine Augen und tastete nach seiner Brille, Harry setzte sich auf und zwang seinen Kopf zum Aufwachen. Er fand sie schnell auf dem Nachttisch, setzte sie auf, nur um eine Gruppe zu sehen, die sich an der Tür versammelt hatte. Es schien als ob die ganzen Lehrer und Mr. Weasley versuchten, Mrs. Weasley aus irgendeinem Grund zu beruhigen. Warum war sie so aufgebracht?
 

„Harry läuft immer am Morgen, Molly“, sagte Dumbledore ruhig, aber der sonst freundliche Ton war nicht dort. „Es ist ein Teil des Trainings, was ich mit dir besprochen habe. Die Ankunft des Ministers war unangekündigt. Wenn wir gewusst hätten, dass er Dementoren mitbringt, hätten wir Harry nicht erlaubt, das Schloss zu verlassen. Ich versichere dir, Harry ist hier sicher.“
 

Harry wurde sofort blass. Das waren Dementoren gewesen? Wie konnte Sirius Black zwölf Jahre damit aushalten? Wie konnte das irgendjemand? Der schiere Gedanke, das längerfristig auszuhalten, ließ Harry Schauer den Rücken runter laufen. Für einen kurzen Moment tat ihm der Gefangene von Askaban leid. Nichts in der Muggelwelt war annähernd so grausam.
 

„Harry geht es gut, Molly“, sagte Mr. Weasley sanft, „erinnere dich daran, dass Harry nicht so gut auf laute Geräusche reagiert. Bitte versuch dich zu beruhigen.“
 

Mrs. Weasley seufzte müde. „Ich macht mir nur solche Sorgen um ihn“, sagte sie mit zitternder Stimm, „der arme Junge hat diesen Sommer mehr durch gemacht, als jemand ertragen müsste.“
 

Dann wurde Harry bemerkt. „Mr. Potter“, sagte Madam Pomfrey erleichtert, als sie an sein Bett eilte, „legen Sie sich wieder hin.“ Harry tat wie ihm geheißen und erlaubte Madam Pomfrey, ihn zu untersuchen. Eine kühle Hand ruhte auf seiner Stirn. Harry sah auf und sah Mrs. Weasley, die ihm zulächelte, aber es schien als hätte sie geweint.
 

Langsam blickte Harry zu der Menge, die sich um sein Bett gesammelt hatte, dann stöhnte er als er die Augen schloss. „Ich habe Hausarrest, oder?“, sagte er mit kratziger Stimme.
 

Einiges Gelächter füllte die Luft. „Du hast nichts falsch gemacht, Harry“, sagte Dumbledore freundlich, „jedoch, wenn man deine Reaktion auf die Dementoren bedenkt, muss ich darauf bestehen, dass wir deinen Trainingsort verlegen. Ich entschuldige mich dafür, was heute Morgen geschehen ist, Cornelius scheint zu glauben, dass es notwendig ist Hogwarts und die Schüler vor Sirius Black zu schützen, indem er Dementoren erlaubt Wache zu stehen.“
 

„Wir stimmen dem nicht zu, Harry, aber der Minister war ziemlich hartnäckig“, fügte Lupin hinzu, „er besteht darauf, dass es für deine Sicherheit ist; vor allem weil Black dich schon einmal hatte. Erinnerst du dich daran, was ich dir über die Dementoren gesagt habe?“
 

Harry nickte langsam, dann sah er von den entmutigenden Blicken weg, die auf etwas von ihm zu warten schienen. Er hasste diese Blicke, die häufiger zu kommen schienen als sonst. „Wie soll mir etwas helfen, wenn es mich hilflos zurücklässt?“, fragte sich Harry mehr selbst, als die anderen im Raum.
 

Professor Dumbledore setzte sich ans Fußende des Bettes und sah Harry mitfühlend an. „Ich kann deine Frustration verstehen, Harry“, sagte er, „ich fürchte ich muss mich dafür entschuldigen dazu beizutragen. Schüler in ihrem dritten Jahr und darüber dürfen an bestimmten Wochenenden während des Schuljahres in das Dorf Hogsmeade, solange sie einen Erlaubnisschein haben, der vom Vormund unterschrieben wurde. Gemäß dieser Umstände muss ich darauf bestehen, dass du nicht teilnimmst.“
 

Harry wandte den Kopf und sah für eine Moment direkt zu Dumbledore, ehe er wieder wegsah. Wieder einmal musste er anders sein als alle anderen, weil er der Junge-der-lebt war. Warum konnte er nicht einmal normal sein? „Ist das weil ein Massenmörder versucht, mich zu töten oder weil ich eigentlich keinen richtigen Vormund habe?“, fragte Harry, seine Stimme brach.
 

Niemand antwortete wie es schien für eine Ewigkeit. Harry konnte spüren, wie seine Augen mit Tränen brannten, aber kämpfte, um sie daran zu hindern, sich zu zeigen wie er es für so viele Jahre getan hatte. Warum musste er immer alles verpassen? Er verstand, dass Professor Dumbledore nur versuchte ihn zu schützen, aber es schien so unfair.
 

„Wie sehr ich es hasse es zuzugeben, Harry, Hogsmeade ist einfach nicht sicher genug für dich“, sagte Dumbledore leise, „es wurde bereits durchsucht, aber es gibt eine Menge von Verstecken, die übersehen werden können. Die Dementoren werden mit einigen Auroren patrollieren, um die Sicherheit der übrigen Schüler sicher zu stellen, aber bislang hat sich Sirius Black auf dich konzentriert. Er wird wahrscheinlich versuchen, dich wieder zu holen, jetzt wo du gesund bist.“
 

Das Thema war abgeschlossen und alle wussten es. Harry musste zugeben, dass er froh war, dass Professor Dumbledore endlich ehrlich war und hatte die Absicht, der Bitte nachzukommen … für den Moment.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück