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Second Chance

Wenn das Liebesleben dem Bruder nicht gefällt
von

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1. Kapitel

Weiß. Weiß und hier und da ein kleiner feiner grauer Riss. Wie oft hatte er diese Decke jetzt schon mit den Augen abgetastet? Er hatte keine Ahnung, aber Sogai glaubte, mittleerweile jeden Quadratmillimeter der weiß gestrichenen Decke seines Krankenzimmers zu kennen. Er richtete den Blick aus dem Fenster. Es war eine schöne Aussicht, das Fenster lag im dritten Stock, so konnte man über die meisten Häuser hinwegsehen und einen der vielen Wälder erblicken, die um die Stadt verteilt lagen. Aber Sogai hatte nicht die kleinste Gefühlsregung für den traumhaften Ausblick über, zu schmerzhaft waren die Erinnerungen. Der Weißhaarige schloss die Augen, er war müde vom ewigen Liegen und Schlafen. Aber was sollte er anders tun? Vier Monate, ganze vier Monate hatte er verpasst indem er im Koma lag. Es war ein großes Schock gewesen als er vor knapp zwei Wochen aufgewacht war, aber schnell kamen die Erinnerungen wieder. Er hatte einen Streit mit seinem großen Bruder der eskaliert ist, die Folgen waren, dass sie beide im Krankenhaus landeten. Sogai wurde auf die Intensivstation verfrachtet und lag für ein Vierteljahr im Koma. Kusari wurde lediglich operiert und musste einige Zeiten zur Beobachtung bleiben, danach steckte man ihn ins Gefängnis, wegen Versuchtem Mord. Sogai hatte das alles von einer Schwester erfahren und von Missi, einer ehemaligen Klassenkameradin.

Die Tür ging auf und eben genannte Person trat breit lächelnd ein. Sogai machte sich nicht die Mühe sie zu begrüßen oder die Augen zu öffnen, er wollte nur allein sein, aber sie verstand das einfach nicht. Missi hatte schon immer die dumme Angewohnheit zur falschen Zeit am falschen Ort aufzutauchen und es noch nicht einmal zu merken. Innerlich seufzte er betrübt auf, er wusste genau, was jetzt kommen würde, seit er wieder aufgewacht war kam sie ihn regelmäßig Besuchen. Anfangs hatte er ja nichts dagegen, aber dann wurde Missi aufdringlicher, wie sie es öfter tat.

„Stör ich?“ Als ob Missi auf eine Antwort warten würde. Sie ging um sein Bett herum und öffnete das Fenster, stellte etwas auf einen Tisch und setzte sich dann ganz dreist neben ihn aufs Bett. Schweigen herrschte. Sogai versuchte krampfhaft vorzuspielen, dass er noch schlief. Aber selbst das hielt Missi nicht auf, sie beugte sich zu ihm runter und hauchte ihm ins Ohr, dass sie Blumen mitgebracht habe, Rosen. Er musste sich gehörig zusammenreißen um sie nicht einfach wegzustoßen. Das war doch wohl verrückt, nachdem Missi von ihm und Kail erfahren hatte, hatte sie sich von ihm abgewandte und jetzt. Er verstand sie einfach nicht und er wollte sie auch gar nicht verstehen.

Da er sich immer noch nicht bewegte, schien Missi langsam ungeduldig zu werden. Sanft aber bestimmt strich sie ihm über die Wange. Sogais Haut brannte, sie brannte unangenehm. „Weißt du, morgen wirst du entlassen.“ Sie säuselte vor sich hin, ganz nah an seinem Ohr. Jetzt hatte er endgültig genug. Mit einer barschen Bewegung befreite er sich von ihrer Hand, drehte sich einmal um und stand ruckartig auf. Missi fiel vor Schreck fast von seinem Bett. „Ey! Was sollte das denn bitteschön?“ Erstmals sah er seinen Gast an. „Ich bin aufgestanden.“ Sein Blick war kalt und abweisend. Missi sah ihn entsetzt an. „Du darfst doch gar nicht aufstehen?“ „Warum nicht? Ich dachte ich werde Morgen entlassen.“ Sogai ging auf die Blumen zu, es waren tatsächlich Rosen, neun Stück. Eine Spur Wehmut trat in seine Augen, mit neun Stichen wurde er genäht und neun Monate war er mit Kail zusammen. Apropos Kail, wo war der überhaupt? Sogai lag nun schon zwei Wochen wieder wach, aber kein einziges Mal hatte sein Freund vorbei geschaut. Er hatte schon bei den Schwestern nachgefragt, aber die meinten, dass in den vier Monaten in den er im Koma lag auch kein Kail zu Besuch da war. Jetzt könnte sich Missi vielleicht doch noch als nützlich erweisen. „Missi?“ Sein Blick blieb unterkühlt, aber dafür strahlten die Augen des Mädchens umso mehr. „Was ist eigentlich mit Kail?“ Bum, da war das Strahlen auch schon wieder weg und die Schwarzhaarige sah ihn schon beinahe wütend an. „Der ist nicht da. Umgezogen.“ Sogai hob fragend eine Augenbraue. Konnte sie nicht mehr erzählen, sonst wusste sie doch auch immer jeden Scheiß. Missi bemerkte seinen fragenden Blick gar nicht, oder überging ihn einfach, sie hatte keine Lust über diesen Typen zu reden, der ihr erst ihre große Liebe geraubt hatte und diese dann einfach ihm Stich ließ.

Die beiden schwiegen sich angespannt an und übersahen geschickt jeden Versuch des anderen ein Gespräch anzufangen, denn das Thema, über das der jeweilige andere reden wollte, gefiel ihnen nicht. Eine schier endlose Weile ging das so, Missi hatte es sich inzwischen auf Sogais Bett bequem gemacht und Sogai selbst saß auf dem Besucherstuhl und blickte raus. Scheinbar zur Erlösung ging die Tür auf und eine Schwester trat ein. Etwas irritiert über die Rollen von Patient und Besucher wandte sie sich schließlich doch an Missi. „Entschuldigen sie, Miss. Aber die Besuchszeiten sind gleich vorbei und ich bitte sie nun zu gehen.“ Man konnte Missi deutlich ansehen, dass sie am überlegen war, ob sie sich darüber freuen sollte, oder eher traurig sein sollte, jetzt zu gehen. Sie entschied sich traurig zu sein. Mit einem kurzen Lächeln, da Sogai den Kuss versuch gekonnt zum Scheitern gebracht hatte, verließ sie sein Zimmer. Die Schwester schloss die Tür nach einem prüfenden Blick zum Patienten, wieder. Sogai ging es wie Missi, er wusste einfach nicht, ob er sich freuen sollte, dass sie endlich weg war, oder ob er traurig sein sollte, weil er immer noch nicht mehr über Kail wusste. Er entschied sich für keins von beiden, das wäre die beste Lösung.
 

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sry, dass es etwas lange gedauert hat...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Priska
2007-10-10T21:00:56+00:00 10.10.2007 23:00
jaaaaa, ich habs endlich geschafft das erste kapi zu lesen XD
Jaja, ich bin langsam aber treu ^.^
irgendwann hol ich den rückstand schon auf. ^^
Hmmm, ich weiß noch nich so recht ob mir missi leid tun oder ob ich sie hassen soll 0.o Sie is ja schon etwas aufdringlich ^^"
Von:  Sherry_16
2007-09-29T10:19:54+00:00 29.09.2007 12:19
hihooo

danke!! das du mia bescheid gesagt hast!! och mennoo.. er lag im koma und der andere is wech.. mennooooooo *schmoll* xDDD aba sie leben! *freu* die sis tut mir schon iwie leid.. sie kann ja auch nix dafua wenn er schlechte laune hat.. v.v
mach weiter sooo~

liebe einfach diese story!!

lg Sherry


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