Orochimaru's Sohn
„Ich wurde von Orochimarus Leuten gefangen genommen als ich 16 war. Meine Eltern hatten sie getötet. Ich war eine starke Kunoichi, die in ihrem Dorf respektier wurde. In Orochimarus Gefangenschaft fühlte ich mich sehr schlecht, da es dort so dunkel war… dunkel wie Orochimarus Seele. Meine Seele jedoch war das Licht gewohnt, daher fühlte ich mich so, als ob ich nie wieder das Licht sehen würde und weinte oft ohne erkennbaren Grund. Orochimaru kam oft an meiner Zelle vorbei. Ich spürte, dass an ihm nichts menschliches mehr war. Er bestand nur noch aus der Dunkelheit und Schlangen. Ich musste oft Experimente über mich ergehen lassen. Aus diesem Grund war ich nicht nur seelisch ein Wrack, mein Körper war auch sehr mitgenommen. Doch Orochimaru kam immer wieder zu mir in die Zelle um den Fortschritt seines Experiments zu überprüfen.
Dann, eines Tages, ich habe mich schon gewundert dass er den ganzen Tag noch nicht da war, kam er spät abends zu meiner Zelle. Ich weinte. Wie so oft. Er stand an der Zellentüre und starrte mich mit einem Blick an, den ich noch nie bei ihm gesehen habe. Der Blick war…voller Wärme und Menschlichkeit. Ich fühlte mich ganz anders. Ich fühlte mich auf einmal geborgen. Er betrat nun meine Zelle, während ich immer noch auf meinem Bett sitzend leise schluchzte. Er kam näher zu mir und trat ins Licht des eben aufgegangenen Vollmonds. Seine Haut war nicht mehr weiß, sondern hatte eine menschliche Farbe. Ich merkte, wie ich mich langsam beruhigte und nicht mehr schluchzen musste. Orochimaru kniete sich zu mir herunter und sah mir ganz tief in die Augen… mir fiel auf, dass seine Pupillen rund waren. Seine Augen waren wunderschön. Ich spürte nur, wie ich errötete. Er wischte mir meine Tränen von der Wange. Ich schloss die Augen und spürte nur seine warmen Lippen auf meinen. Es war ein langer, inniger Kuss, der die ganze Nacht über anhielt. Orochimaru war so zärtlich und ohne ein Wort zu sagen, sagte er mir doch alles, was er fühlte. Es war das erste Mal, für uns beide, aber ich kann doch sagen, dass es das romantischste und aufregendste für uns beide war. Als ich nach diesem langen Kuss die Augen öffnete, sah ich ihn ganz gedankenverloren an. Wir sahen uns noch lange in die Augen, bis ich einschlief.
Als ich aufwachte, befand ich mich in meinem Bett, und zwar alleine. Aber ich wusste bereits, dass ich nicht mehr lange allein sein würde… ich strich sanft über meinen Bauch. Orochimaru kam an diesem Tag wie gewohnt zu mir wegen dem Experiment. Von seiner Menschlichkeit der letzten Nacht war nichts mehr zu spüren. Er schien das, was letzte Nacht passiert ist, völlig zu ignorieren. Ich ließ mir auch nichts anmerken, jedoch wusste er ganz genau, was in meinem Bauch vorging.
Dann, nach neun Monaten, kam unser gemeinsamer Sohn Chiisaihebi zur Welt. Während der Geburt schien wieder ein Hauch Menschlichkeit in Orochimaru aufzuglühen. Ich weiß nicht mehr genau, aber ich glaube, er hat sogar meine Hand gehalten, nur für einen kurzen Moment zumindest. Jedenfalls war das der letzte Moment, wo ich meinen Sohn und Orochimaru gesehen habe…
Orochimaru wird ihn sicher zu einem starken starken Krieger des Bösen ausbilden. Aber ich glaube nicht, dass ich für ihn nur Mittel zum Zweck war. Er hätte mich sonst sicher nicht freigelassen. Als mich Kabuto-san herausgebracht hat, sagte er nichts zum Abschied. Vielleicht fiel es ihm zu schwer. Oder ich bedeutete ihm nichts… Eines weiß ich aber ganz sicher: in dieser einen Nacht war ich ihm alles andere als egal. Ich glaube sogar, dass er mich in dieser einen Nacht liebte. Warum gerade mich, weiß ich jedoch nicht. Ich werde es wahrscheinlich auch nie herausfinden. Aber ich hoffe, dass ich meinen Sohn- und Orochimaru, - eines Tages wieder sehen werde. Doch im Moment erinnert mich nur noch ein Mal an meinem Nacken an diese Zeit…“
