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Traumatische Liebe

Wenn der Schmerz überwiegt ...
von

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Offenbarung

„Ach vergiss es!“ wehrte ich mit einer flüchtigen Handbewegung ab, drehte mich zum Fensterbrett und nahm den kleinen Teller um mit ihm zum Mülleimer zu gehen. Nachdem ich den Teller geleert und in der Spüle abgewaschen hatte, blickte ich auf.

Shinya stand immer noch da mit seinen Augen auf mein Gesicht gerichtet. „Warum … warum machst du das?“

Jetzt war ich derjenige, welcher die Augenbrauen in die Höhe hob und ihn verdutzt ansah. „Ey, ich hab doch gesagt, dass es mir leid tut!“

Ich konnte nicht so wirklich viel mit seiner Frage anfangen und so langsam beschlich mich das Gefühl, dass es bei ihr auch nicht um das Rauchen ging.
 

„Das meine ich nicht.“ sagte er leise.

Hm … war mir klar.

„Was dann?“ war meine genervte Reaktion. Ich hatte den Eindruck, als wenn es in den dunklen Augen von Shinya gezuckt hätte, doch ich war mir nicht sicher. Er trat einen Schritt auf mich zu und ich wich unbewusst zwei Schritte zurück. Mit einem Seufzen blieb Shinya stehen, senkte den Blick und schüttelte andeutungsweise den Kopf. Seine schlanken Finger legten sich auf seine Stirn und er rieb sich über die Schläfen, bevor er mich wieder ansah.

„Genau das meine ich.“ sprach er mit einem sanften Ton und deutete mit einem Kopfnicken auf meine Füße. Irritiert folgte ich seinem Blick und starrte auf meine Socken.
 

Um ehrlich zu sein hatte ich nicht den Ansatz einer Ahnung, was er mir sagen wollte. Fragend hob ich meinen Blick und spitzte die Lippen.

„Red Klartext!“ forderte ich ihn dann etwas ungehalten auf. Dass ich Ratespielchen nicht mochte, wusste er, doch scheinbar fand er es sehr amüsant mich gelegentlich an der Nase herumzuführen. In mir kam die Frage auf, ob ich sein Unterhaltungsprogramm für den heutigen Abend darstellte. ‚Dümmer geht’s immer mit Kyo in Erstbesetzung‘ sah ich die Überschrift schon vor mir.

Doch mein Gegenüber zeigte absolut keine Anzeichen von Schadenfreude oder Belustigung.
 

Mit versteinerter Miene musterte er mich.

Mir muss wohl entgangen sein, dass er das Maskenprinzip so schnell erlernt hatte also legte ich den Kopf schief, um ihn mein Anliegen näher zubringen und auf eine Antwort zu hoffen.

Schweigen.

Als hätte jemand die Zeit gestoppt standen wir uns bewegungslos gegenüber. Atmete Shinya überhaupt noch?

Doch da kam schon wieder ein Lebenszeichen von ihm, das Lippenkauen und vergessen war die Maske.
 

„Ich hatte im Krankenhaus Gelegenheit nachzudenken.“ sagte er.

Aufmerksam erwiederte ich seinen ernsten Blick, auch wenn es mir schwer fiel ihm standzuhalten ohne zusammenzubrechen. „Ja, und?“ drängte ich ihn fortzufahren, denn es war mehr als offensichtlich, dass das nicht das Eigentliche war, was er mir mitteilen wollte.

„Auch über uns, Kyo.“ schoss es aus ihm heraus und vor mir spielte sich sofort ein kleiner Film in Zeitraffer ab, doch er wurde flugs unterbrochen. „Du weißt, was ich für dich empfinde. Ich hab in den letzten Wochen an nichts anderes mehr gedacht, als an dich.“
 

Seine Worte kreisten um mich und mit einem Mal war mir wieder kotzübel. In meinem Mund trat das bekannte Gefühl von Trockenheit auf, während der Klos im Hals zurückkehrte und immer weiter wuchs, bis ich heftig schluckte. Ich starrte ihn an und begann mit meinen Fingern nervös an meinem Hosenbund zu zupfen.

Oh Gott, wenn er wüsste, wie sehr ich an ihn gedacht hatte, jeden Tag, jede Stunde und jede Minute … doch ich ließ es nicht zu, ich wollte es ganz einfach nicht zulassen.
 

„Kyo …“ rief mich seine zarte Stimme und er kam wieder näher. Shinya bewegte sich langsam auf mich zu und ich sah verbissen auf die Spüle und den abgewaschenen Teller.

Komm nicht näher! Bitte nicht … „Du hast doch Dai.“ presste ich heraus, wollte es nach einem Vorwurf klingen lassen, doch mir versagte meine Stimme und so klang es nach einer erbärmlichen Aufforderung, dies zu bestreiten.

‚Sag mir, dass es nicht so ist!‘ wollte ich hinzufügen. Ein verächtliches Schnauben von Shinya veranlasste mich ihn fragend anzusehen.
 

Verdammt, er stand nur noch einen Schritt von mir entfernt und ich konnte die Körperwärme von seinem nackten Oberkörper förmlich spüren! Seine Augen drangen erneut tief in mich ein und verursachten einen Schwindelanfall. Wie gern hätte ich mich fallen gelassen, wäre einfach in mich zusammengeknickt, wie ein Kartenhaus, und auf dem kühlen Küchenboden liegen geblieben.

Seine schönen Lippen öffneten sich und er sagte lächelnd: „Ich mag Dai und er war da, als du es nicht warst. Er hat mich aufgebaut, Zeit mit mir verbracht …“

„Sprich weiter und ich kotze!“ knurrte ich ihn unerwartet an. Da war wieder dieses stechende Gefühl, welches immer auftrat, wenn ich an ihn und Daisuke dachte.
 

Meine wiederkehrende Reaktion von Unzugänglichkeit wischte das sanfte Lächeln aus dem Gesicht des anderen.

„Hör auf so mit mir zu reden.“ sagte er ruhig aber bestimmt.

Verunsichert grinste ich, versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich wusste zu weit gegangen zu sein. „Was hast du denn, Shinya? Wenn du Dai willst, dann nimm ihn dir doch! Ich wette, er kann es kaum noch erwarten und hat schon ganz feuchte Träume von dir.“

Die Worte sprudelten nur so aus mir heraus, noch bevor ich über sie nachdenken konnte hatte ich mir mit ihnen Luft gemacht. Lachend sah ich ihn an, merkte nicht einmal, dass mit dem gekünstelten Lachen die reine Verzweiflung aus mir sprach.
 

Mit traurigen Augen blickte mich Shinya an und ich hätte am liebsten laut angefangen zu schreien, doch meine große Klappe wusste dies zu verhindern.

„Sieh mich nicht so an!“ rief ich in einem lauteren Ton und ballte die Hände zu Fäusten: „Bei ihm zieht diese Hündchennummer vielleicht aber nicht bei mir!“ Mein Herz begann zu rasen und so nach und nach stieg mir das Blut in den Kopf und drückte pulsierend alle Feinfühligkeiten beiseite.

Ich hatte ihn satt, ich hatte diesen scheiß traurigen Blick so dermaßen satt!
 

Shinya‘s Gesicht wechselte den Ausdruck und es blitzte wieder in seinen Augen auf: „Du bist doch eifersüchtig, so wie gestern Abend bei Toshi. Nicht wahr?“

Mir schlief regelrecht das Gesicht ein, als ich ihn diese Worte mit einem vollkommen unschuldigen Ton sagen hörte. Und dann umspielten seine Lippen ein Lächeln, welches nicht wirklich freundlich sondern vielmehr ironisch, stolz und vielleicht auch etwas arrogant aussah.

„Sag das noch mal!“ zischte ich ihn an, nachdem ich mich wieder gefangen hatte.
 

„Du weißt genau, was ich meine.“ gab er mir in einem schärferen Ton zur Antwort und mir verschlug es die Sprache.

Er hatte mich durchschaut, wie immer. Für Shinya war ich ein offenes Buch in dem er nicht einmal mehr zu lesen brauchte, da er den Inhalt schon auswendig kannte. Betroffen senkte ich meinen Kopf und stierte auf den Abstand von grade mal einem Meter zwischen uns.

„Warum gibst du es denn nicht einfach zu, Kyo? Warum musst du alles so kompliziert machen? Warum kannst du mir nicht sagen, was du eigentlich fühlst?“ Shinya‘s Stimme war wieder sanft und ich spürte, wie ein Gefühl von Hilflosigkeit in mir aufstieg.
 

Zögernd schüttelte ich den Kopf und die schwarzen Haarsträhnen glitten über meine Stirn und juckten unangenehm. Ich schloss die Augen und rieb mir über das Gesicht, während ich tief durchatmete. „Du kennst die Antworten.“ flüsterte ich ihm zu.

Auch Shinya holte tief Luft und sprach: „Ich kenne nur die Antworten, die du mir bisher gegeben hast, aber nicht die, die wirklich wahr sind.“

Stirnrunzelnd hob ich meinen Kopf: „Wie … wie kommst du darauf, das sie nicht wahr sind?“

Seine Gesichtszüge waren merklich weicher geworden und seine Augen wieder einfühlsam. „Du erträgst meine Nähe nicht, weil du dich schuldig fühlst.“
 

Ich hoffte mich verhört zu haben, doch ich wusste, dass er es wirklich gesagt hatte.

Woher wusste er das?

Plötzlich kam ich mir wie ein schutzloses Tier vor, das seiner größten Angst gegenüber steht und nicht mehr fähig ist, zu handeln. Meine restlichen Mauerruinen wurden soeben fortgerissen und zurückblieb das wehrlose Innere, mein wehrloses Herz.

Seit wann wusste er es?

Der gestrige Abend ging mir durch den Kopf und eine Szene brachte sich besonders deutlich hervor: der Kuss vor Shinyas Haus.
 

Meine Hand strich über mein Gesicht und die Fingerspitzen verweilten auf meinen Lippen. All meine Bemühungen, Shinya möglichst kalt gegenüber zutreten um so die schmerzhaften Gefühle zu verdrängen, waren zerstört. Ich spürte keinen Boden mehr unter meinen Füßen, keine Kleidung mehr auf meiner Haut. Vor meinen Augen wurde alles unscharf und ich nahm die Einrichtung der Küche kaum noch war. Die Konturen verschwammen zu einem ebenmäßigen Brei und mir wurde unerträglich heiß. Kalte Finger fuhren über meine Wangen und als sie sich zurückzogen, waren sie feucht. Eine Gänsehaut überlief meinen Rücken und holte mich langsam zurück.
 

Jetzt fiel mir auf, dass es nicht meine Finger waren, es waren die von dem jungen Mann, der plötzlich noch näher vor mir stand. Ich verfolgte, wie die schlanken Knöchel sich immer weiter von meinem Gesicht entfernten um anschließend über Shinyas Mund zufahren. Er leckte sich das Salz von den Lippen, mein Salz, das meiner Tränen.

„Du trägst keine Schuld.“ hauchte mir Shin entgegen und ich konnte seinen Atem in meinem Gesicht fühlen.

Schweigend sah ich ihn an, nur meine leicht bebenden Lippen sprachen und Shinya verstand sie auch ohne Worte. Meine Kehle war vertrocknet und so sehr ich mich auch anstrengte, ich bekam keinen Ton heraus, außer dieses kleine Schluchzen, welches sogleich den ganzen Raum auszufüllen schien.
 

Hilflos sah ich zu dem Blonden auf und zuckte mit den Augen, als er mir zärtlich über die Wangen strich und sich wieder Feuchtigkeit auf ihnen ausbreitete.

„Ich … wollte dich doch nur beschützen.“ sagte ich fast schon heißer: „ … doch ich hab versagt.“

Alles um mich herum hatte den Anschein zu brechen, mich inbegriffen. Alles, … außer diesem wunderschönen Gesicht mit diesen traumhaften Augen in denen es glitzerte, als würden kleine Sterne in ihnen tanzen. Sie funkelten direkt in meine Seele.
 

„Nein, Kyo, du hast nicht versagt. Du nicht.“ Shinya‘s Hände strichen durch mein Haar und es fühlte sich vertraut und seltsam schön an.

„Beschütz mich jetzt.“ flüsterte er auf meine Stirn und in meinem Magen drehte sich alles. Daraufhin spürte ich die kühle Haut von Shinya‘s Brust auf meinem Gesicht und seine schlanken Arme, die mich an ihn drückten. Mit einem tiefen Seufzer gab ich der Umarmung nach und schloss die Augen. Ohne es bemerkt zu haben, hatte auch ich meine Arme um seine schlanken Körper gelegt. Tiefatmend nahm ich den süßlichen Duft seiner weichen Haut in mich auf und schmeckte sie auf meinen Lippen, die fest auf seiner Brust lagen.
 

Die etwas kühlere Haut von Shinya wirkte beruhigend und entspannend auf mein erhitztes Gesicht. Zögernd strich ich mit meinen Händen über Shinyas Rücken. Ich spürte jeden Zentimeter dieser weichen Haut, welche glatt wie Elfenbein war, jeden noch so kleinen Muskel, welcher sich fest unter dem Gewebe spannte und die kleinen Wirbel der geschwungenen Wirbelsäule, welche stellenweise hervortraten. Shinyas lange Finger gruben sich in mein Haar und strichen mir zärtlich über den Nacken. Erneut wurde mein Körper von einer Gänsehaut überzogen und jedes noch so kleine Härchen stellte sich auf.
 

Von ihm im Arm gehalten zu werden und ihn wieder zu umarmen war ein so bekanntest Gefühl, dass es nicht eine Spur von Fremdheit in mir weckte. Doch es änderte nichts daran, dass ich mich dieser Zärtlichkeit nicht wert fühlte. Ich hatte es nicht verdient.

Sein regelmäßiger Atem strich über meinen Hals und ich konnte ihn nah an meinem Ohr hören. Mir fiel auf, dass Shinyas Herz ungewöhnlich schnell schlug. War er so aufgeregt? Brachte ich ihn so aus der Fassung? Oder fühlte er sich gar unwohl?
 

Langsam löste ich meine Hände von seinem Rücken und wollte mich aus seiner Umklammerung schieben, als er seine Arme anspannte und mir zu verstehen gab, dass er mich nicht loslassen würde.

„Wäre ich damals nicht bei dir gewesen, dann wäre es nicht passiert.“ wisperte ich gegen seine Brust und hielt meine Luft an.

Es herrschte einen Augenblick Stille und sein Körper war angespannt, ebenso meiner. Ruckartig griff er nach meinen Schultern und riss mich von sich, doch noch ehe ich darauf reagieren konnte, spürte ich die kalte Wand an meinem Rücken.
 

Er drückte mich an das unnachgiebige Mauerwerk und ich sah ihn erschrocken an, doch auch dieses mal kam ich nicht dazu etwas zu sagen. Sein Gesicht tauchte nur einen Atemzug von mir entfernt auf und ich konnte jede seiner langen Wimpern zählen, wenn ich gewollt hätte. Die braunen Augen schlossen mich ein und ich versank wieder in ihnen.

„Kyo.“ Aus diesen wohlgeformten Lippen hörte sich mein Name wunderschön an und in meinem Bauch begannen es heftig zu kribbeln. „Du kannst nichts dafür, hörst du? Außerdem …“ er schwieg einen Moment und presste dabei die Lippen fest aufeinander: „ … bist du selbst ein Opfer. Wir können beide nichts dafür. So etwas passiert jeden Tag und so vielen Menschen auf der Welt.“
 

Flüssigkeit stieg in Shinyas Augen an und rann zu einem schmalen See, welchen die unteren Wimpern kaum noch zurückhalten konnten.

„Shin, nicht!“ hörte ich meine flehende Stimme die von dieser Traurigkeit geschluckt wurde.

Ich wollte es nicht hören, wollte nicht, dass er darüber sprach. Ich wollte nicht diese Bitterkeit in seinem Antlitz lesen, ihn nicht so schwach sehen. Aber eigentlich war es meine eigene Schwäche, die sich in ihm spiegelte, doch ich war nicht bereit sie zu zeigen. Bis zu diesem Moment.
 

Das Glitzern in seinen Augen wurde immer mehr, dann entwich es und zog seine Bahn über die Wangenknochen. Die silbrig glänzenden Glaskörper liefen über seine Wangen, an den Mundwinkeln vorbei und hielten sich für ein paar Sekunden an seinem schmalen Kinn. Dann entzogen sie sich meinem Blickfeld, fielen einfach hinab, wie die Kirschblüten von den Ästen der Bäume im Park. In meinem Kopf hörte ich ein leises Klirren, als wenn mein Herz einen Sprung bekommen hätte und im nächsten Augenblick fühlte es sich an, als wenn sich die kleinen Glassplitter durch meinen Körper bohrten.

Doch war es wirklich mein Herz?

Es hätte genauso gut das von Shinya sein können.
 

Ein Beben durchzog seine Brust und sie senkte sich schnell und ruckartig bevor sie sich wieder erhob. Doch er wand den Kopf nicht ab. Vorsichtig hob ich meine Finger und berührte die nassen Rinnsäle, verwischte sie leicht auf der Oberfläche.

„Ich brauche dich, Kyo.“ sagte er und wieder hatte ich den Eindruck jeden Moment in mich zusammen zufallen. Shinya ging es nicht anders, es war also nur noch eine Frage der Zeit bis einer von uns wegklappte.

„Ich brauche dich auch, Shin. Ich brauche dich mehr als alles andere.“ Ich hatte den Sprung über meinen Schatten gewagt und es ausgesprochen.
 

Mein Magen verkrampfte sich, während mein Herz seine Leistung ankurbelte und mir regelrecht aus der Brust zu brechen schien. Shinya schloss die Augen und ich hörte ihn tief durchatmen mit einem schwachen Lächeln um die Mundwinkel. Und wie ich ihn brauchte, mehr als mein eigenes Leben. Shinya war mein Leben. Doch würde ich es ihm so sagen können? Vielleicht verstand er es auch so … Die feuchten Hautstellen auf meinen Lippen schmeckten salzig, als ich sie über sein Gesicht gleiten ließ.
 

Plötzlich kam mir seine Haut gar nicht mehr so kühl vor. Sie musste sich von einer Sekunde auf die andere um einiges erhitzt haben.

„Hör auf zu heulen.“ flüsterte ich Shinya gegen die Wange und er seufzte erleichtert. Dabei strich sein warmer Atem über meinen Hals und ich zuckte kurz zusammen. Normalerweise wäre ich zurückgewichen, doch die Tatsache, dass ich fest an eine Wand gedrückt stand, begrenze meine Handlungsfähigkeit. Mein Herzschlag stockte und ich schloss die Augen um mich wieder zu fangen, doch dazu sollte es nicht mehr kommen.
 

Die Wärme wurde immer intensiver und die ersten blonden Haarsträhnen des nun mittlerweile angetrockneten Haupts von Shinya streichelten über mein Gesicht. Dann spürte ich die weichen vollen Lippen des Größeren auf meinem Hals. Sie legten sich wie ein schützender mütterlicher Kuss auf meine Haut, doch es war keineswegs mütterlich gemeint. Ich verfiel in eine Art Starre und musterte unschlüssig das blonde Haar vor meinem Gesicht. Sein Kuss durchfuhr mich wie ein Stromschlag und mir versagte jegliche Regung meines Körpers.
 

Shinyas Lippen lösten sich von meiner Haut um sich einige Zentimeter näher an meinem Gesicht wieder niederzulassen. Vor meinem inneren Auge tauchten erneut Bilder auf, Bilder von früher … Bilder der Zuneigung und Zärtlichkeit, Dinge mit denen ich nicht oft etwas anzufangen wusste. Shinya hingegen wusste es und lehrte mich diese Dinge. Er war der einzige Mensch in meinem Leben, den ich oft an mich heran ließ, ob nun physisch oder mental.
 

Bei ihm fühlte ich mich geborgen und aufgehoben. Er hat mir niemals weh getan … ihm Gegensatz zu mir.

Es gab so viele Tage an denen ich ihn verletzte, demütigte und für Dinge verantwortlich machte um selbst nicht die Verantwortung tragen zu müssen. Doch nie verlangte er eine Entschuldigung und nie kehrte er mir für mein kränkendes Verhalten den Rücken.

Dafür war ich ihm dankbar und bin es auch heute noch…
 

Seine Hände lockerten den festen Griff auf meine Schultern und fuhren über meine Oberarme und den Ellenbogen, bis sie an meiner Hüfte angelangt waren und sich unter mein Hemd schoben. Erneut zuckte ich zusammen. Die Wärme seiner Hände jagte mir den nächsten Schauer über den Rücken und ich spürte jeden seiner schmalen Finger auf mir.

Sein Atem ging in ein gesteigertes Seufzen über und meine Härchen stellten sich auf, als er mir ins Ohr hauchte:

„Ich habe dich vermisst, Kyo. Auch wenn dir Körperlichkeiten nicht wichtig sind, ich habe mich sehr oft nach dir verzehrt.“
 

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*erröt*

Da wird doch wohl nix Unanständiges passieren? XD
 

In diesem Kapitel hab ich richtig gemerkt, wie sich mein Schreibstil verbessert hat und ich danke für eure Geduld und dass ihr bis hierhin gelesen habt.

*verbeug*



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lich
2008-02-28T19:35:05+00:00 28.02.2008 20:35
wouhi *O*
T.O.L.L <333
wah mach schnelli weiter
*gespannt desu*
und wehe es wird adult XD

baikii
des miu ^^
Von:  AlmightyKai
2008-02-28T19:04:45+00:00 28.02.2008 20:04
ich stimme den anderen zu, das kapitelist wieder super geworden, sehr einfühlsam und sensibel. gefällt mir gut, bin auf das nächste gespannt^^
Von:  -aftermath-
2008-02-27T11:18:59+00:00 27.02.2008 12:18
ich war grade wie gebannt o.o
und ich hatte alles gut vor augen o.o
das kapitel ist toll o.o
ich hoffe, dass das nächste schneller on kommt XD
Von:  naeki
2008-02-26T21:51:49+00:00 26.02.2008 22:51
wow
das war super
+gänsehaut hat+
mal wieder richtig zum mitfühlen
toll
^^


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