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Spiel der Liebe

von

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Staubkorn Hoffnung

Wimmernd presse ich mir die Hand auf den Mund, krümme mich leicht. Immer wieder spüre ich wie Reitas Hand die Wunden entlang streicht.

„Ruhig Yuu, ganz ruhig. Es wird alles wieder gut, vertrau mir“, seufzend legt er mir einen Verband um den Unterarm.

„Reita? Schaffst du es, oder soll ich dir helfen?“, wobei?

Beängstigt schaue ich Kai an, vergrabe dann mein Gesicht schutzsuchend in Reitas Pullover.

„Es geht schon. Hol einfach Uruha her, so kann es ja nicht weitergehen“, wieder seufzt Reita.

Warum nicht? Bin ich es nicht, der alleine leidet? Ihr könnt doch weiter leben, so wie bisher. Nur mein Leben ist ein reiner Scherbenhaufen. Wieder habe ich mich in einer Sackgasse festgefahren.

Mittlerweile sind wir schon eine Woche auf Tour und mir geht es immer schlechter. Gestern nach dem Konzert bin ich zusammen gebrochen, wenigstens hat es nur Reita mitbekommen.

Er war schon am verzweifeln, da nichts helfen wollte. Wie auch? Wenn ich immer den Fanservice von dir und Ruki mit ansehen muss. Es tut weh, tief im inneren, zu wissen es ist für immer vorbei. Oder gibt es vielleicht noch ein Staubkorn Hoffnung?

Der Arzt hat mir starke Beruhigungstabletten verschrieben und legt mir noch einmal eine Therapie nahe. Dabei will ich es alleine schaffen. Denn mein Vertrauen in andere habe ich immer noch nicht wieder erlangt.

„Nicht schlafen, Yuu-chan“, zaghaft fängt er an mir den Nacken zu massieren.

Wohlig seufzend schmiege ich mich näher an ihn. Es tut gut so etwas zu spüren. Immerhin bin ich ja jetzt schon fast einen Monat nicht mehr mit Uruha zusammen. Und genauso lange habe ich kaum mit ihm gesprochen. Ruki meint auch, dass die Trennung zu plötzlich war.

„Geht es wieder? Schaffst du es in unser Zimmer?“, fragt er besorgt.

„Noch ein wenig“, keuchend wische ich mir den Schweiß von der Stirn.

Beunruhigt schaue ich ihm in die Augen, als wildes Fußgetrappel ertönt.

„Keine Angst, Yuu-Chan. Es ist bestimmt nur Uruha oder Kai“, beruhigend streicht er mir über die Wangen.

Die Übelkeit nimmt wieder zu und es fällt mir schwer, mich nicht einfach an Ort und Stelle zu übergeben. Eben als ich mich übergeben hatte, hat es leider Reita mitbekommen. Ich habe gedacht er ist bei den anderen, irgendwo feiern.

Dabei sind sie alle heute hier geblieben, nur wegen mir. Da sie mich nicht einfach beim Manager abliefern wollten.

Wäre es nach Reita gegangen, wäre ich jetzt auf direktem Wege ins Krankenhaus. Dabei habe ich mich nur wegen dem ganzen Blut übergeben müssen.

Eben ist mir ein Glas runter gefallen und an den Scherben hab ich mich geschnitten. Wie kann man auch nur so doof sein? So etwas passiert auch nur mir! Und dann beim Scherben rausziehen hat es wie verrückt geblutet.

Und davon ist mir leider schlecht geworden.

Eine Aneinanderreihung verschiedener Zufälle in schlechter Kombination.

„Wenn du erst einmal liegst, vergeht die Übelkeit schneller“, wieder einmal hebt mich Reita ohne Anstrengung einfach so hoch.

Habe ich wirklich so viel abgenommen?

„Rei, ich hab Angst“, flehend schaue ich ihn an.

„Es wird schon klappen“, und mit diesen Worten geht er los, legt mich auf dem Bett ab.

Wenigstens ist das Zimmer klein… Deshalb war der Weg zum Bett auch relativ kurz.

„Yuu? Was hast du?“, verwundert gucke ich die anderen vier an, als mich Uruha anspricht.

„Kou-chan will wissen, warum er seinen Alkohol allein lassen musste“, meint Ruki stichelnd.

„Uruha, bitte vertrage dich wieder bei Aoi. Tue uns bitte den Gefallen“, der Nachdruck in Kais Stimme ist richtig raus zuhören.

„Und der Rest kann eigentlich wieder gehen, ist am Besten“, und somit gehen alle wieder, bis auf Reita und Uruha.

Leise wimmernd verkrauche ich mich unter der Bettdecke und kralle mich an Reitas Arm. Mir ist immer noch schlecht und die Wunden pulsieren schmerzhaft. Der Verband ist mittlerweile blutrot…

„Uruha? Ich geh kurz Verbandszeug holen. Wehe du bringt ihn zum Weinen!“, böse funkelnd lässt Reita uns alleine.

Warum kann er nicht hier bleiben? Mir seelischen Beistand leisten? Ich schaffe es nicht alleine, dafür bin ich zu schwach.

Nachher mache ich nur wieder einen Rückzieher…

„Yuu? Geht es dir wirklich so schlecht? Nur wegen mir?“, verzweifelt schaut Uruha mich an.

„Auch…“, meine Stimme ist kratzig.

Jedes einzelne Wort, jede einzelne Silbe schmerzt. Es ist ganz alleine meine Schuld. Warum kann ich nicht aufrichtig lieben?

„Ich habe gedacht es ist besser so… Die Trennung“, ungläubig schaue ich ihn an.

Wieder rollen stumm die Tränen über meine Wangen.

„Nicht weinen, bitte“, zögerlich streicht er mir durch die Haare.

Wütend grummelnd scheucht Reita Uruha weg.

„Er soll sich nicht aufregen! Hab ich dir schon tausendmal gesagt“, vor sich her fluchend wechselt Reita mir den Verband.

Mit einem flauen Gefühl im Magen wende ich den Blick ab, versuche mich wieder zu entspannen.

„Rei! Ich… Ich kann das nicht!“, und mit diesen Worten rennt Uruha weinend raus.

„Wo soll es noch hinführen? Aoi, wenn es dir gleich besser geht machen wir einen kleinen Spaziergang“, seufzend zieht er mir eine Mütze an.

„Können wir vielleicht morgen weiter reden? Mir geht es wirklich nicht gut, Rei“, meine Stimme klingt immer noch ziemlich angeschlagen.

„Aber nur wenn du mir versprichst, dass wir Morgen die Sache mit Uruha aus der Welt schaffen“, fordernd schaut er mich an.

Ich nicke und schließe die Augen. Seufze wohlig auf, als ich seine Hand in meinem Nacken spüre. Wie er mich dort krault, himmlisch. Auch wenn es schmerzhafte Erinnerungen an unsere zerbrochene Beziehung hervor ruft. Eigentlich wäre ich auch gerne wieder mit Reita zusammen... Aber mein Herz schlägt für Uruha, denke ich. Mittlerweile bin ich mir gar nicht mehr so sicher, wen ich von den beiden wirklich liebe.

~

Gähnend richte ich mich auf, reibe mir den Schlafsand aus den Augen.

„Na Yuu? Auch einmal wach?“, was hat Reita bitte schön so gute Laune?

„Scheint so. Wann kommt Uruha?“, hoffentlich gar nicht.

„Gleich. Wir fahren gegen Mittag weiter, denk dran“, und mit diesen Worten lässt er mich alleine.

Grummelnd erhebe ich mich, ziehe mich um. Geduscht hatte ich schon gestern Abend, also putzte ich mir nur noch die Zähne.

Als ein Klopfen an der Badezimmertüre ertönt zucke ich zusammen. Ist das schon Uruha?

„Yuu-kun? Kann ich reinkommen?“, warum klingt Ruki so traurig?

„Denke schon. Wenn du den Weg bis zu mir schaffst“, ein bisschen Spaß muss einfach sein.

Anscheinend geht es ihm wirklich nicht so gut, denn er ist ziemlich blass im Gesicht. Ob etwas vorgefallen ist? Denn sonst lässt der kleine sich auch nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Oft wirkt er so erwachsen, viel älter wie wir. Doch in solchen Momenten sieht man, wie jung er wirklich ist. Dass er nicht unantastbar ist, dass auch er verzweifeln kann.

„Morgen geht es zurück nach Tokio“, fragend schaue ich ihn an.

„Ich hab gedacht, wir sind länger weg?“, oder habe ich etwas verpasst?

„Es ist besser so… Lass es dir von Kai erklären. Wir haben trotzdem gleich das Interview und alles“, er geht wider, ohne sich noch einmal um zudrehen.

Lässt mich einfach mit tausenden Fragen alleine zurück. Was ist nur passiert? Wie konnte eine so nahezu perfekte Beziehung auseinander brechen? Ist es wirklich Zeit für uns? Sollen wir von nun an für immer getrennte Wege gehen?

Es steht außer Frage, dass es etwas mit Uruha zu tun hat. Ansonsten würden wir nicht einfach wichtige Termine verschieben. Denn mir geht es ja wieder besser, also weswegen sonst?

Nachdem ich alles erledigt habe, gehe ich wieder ins Bett. Ich bin immer noch total müde und Lust auf die Tabletten habe ich auch nicht. Deshalb nehme ich erst einmal Abstand von den anderen.

Vielleicht schaffe ich es alleine, wieder glücklich zu werden. Den anderen mein größtes Lächeln zeigen zu können, dieses wünsche ich mir vom ganzen Herzen.

„Yuu-chan? Kommst du dann gegen elf Uhr runter an den Haupteingang? Oder soll ich dich abholen kommen?“, fragt Reita.

„Gehst du jetzt wieder? Kann ich mit kommen?“, warum sollte ich auch auf diese Frage antworten?

„Ok, ich bring dich dann zu Kai. Ich bin mit Ruki bei Uruha auf dem Zimmer, falls etwas sein sollte“, aufmunternd lächelt Reita mich an.

„Was ist eigentlich mit Uruha?“, fragend lege ich den Kopf in die Schräge.

„Ihm geht es nicht gut, deshalb fahren wir schon morgen zurück. Er kommt aber trotzdem gleich mit zum Interview“, seufzend hilft er mir auf die Beine.

„Und jetzt Schluss damit. Du sollst dir nicht unnötige Gedanken um den Holzkopf machen. Werde bitte schnell wieder der alte Aoi. Den, den ich einmal zu lieben gelernt habe“, auffordernde Blicke wirft er mir zu.

„Ich werde es versuchen…“, ein wenig sehnsüchtig schaue ich ihn an.

Ich hätte ihn nicht so einfach gehen lassen sollen.

Schweigend liefert er mich bei Kai ab, der mich auch direkt ins Zimmer zieht.

Im Zimmer selbst ist es total unordentlich. Überall liegen Rukis Sachen rum, obwohl er im Normalfall überaus penibel ist.

„Gomen, aber du weißt ja… Momentan geht einfach alles drunter und drüber. Es freut mich, dass es wenigstens dir gut geht“, soll dieses jetzt ein Schuldzuspruch sein?

„Das mit Uruha wird schon wieder. Er ist schließlich kein Mädchen“, meine ich scherzhaft.

Leise lachend klopfe ich Kai auf die Schulter und lasse mich dann auf seinem Bett fallen.

„Ich hoffe es geht alles gut“, seit wann ist der Sonnenschein der Band so tot unglücklich?

~

Am Abend sitze ich neben Reita an Uruhas Bett. Kurz bevor ich zu ihm gekommen bin, ist er leider eingeschlafen. Reita meint, ihm ginge es doch viel schlechter als erwartet.

Wegen dem ganzen haben wir die Abreise auf zehn Uhr vorverlegt und wir hoffen, dass Uruha die Reise durchsteht.

Wir fahren neun Stunden und mit 40°C Fieber ist dieses bestimmt nicht angenehm.

„Am Besten wir gehen gleich auch ins Bett, Kai bleibt dann die Nacht bei ihm“, träge wechselt Reita die nassen Wadenwickel von Uruha.

„Denkst du, ich kann Morgen mit Uruha reden? Ich will ihn gerne zurück haben und nicht nur als Freund“, und dieses meine ich ernst.

„Bestimmt, die Medikamente wirken ja schon“, lächelnd steht er auf, geht ans Fenster.

- Wozu jeden Tag diese Qual,

wäre es nicht einfacher,

besser diesen Pfad zu verlassen,

ein neues Leben zu leben,

alle ein Ende zu setzen,

um diesen Schmerz,

die Vergangenheit zu vergessen? –

Kouyou, würdest du mit mir einen Neuanfang wagen? Weit entfernt von kritischen Blicken?

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Disclaimer: nichts mir, nichts Geld
 

sry für evt Fehler. Gab schwierigkeiten beim online stellen *drop*



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