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Cherchez la Femme!

nichts ist so wie es scheint und alles hat einen Grund
von

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Artemis Draculea

Es tut mir wirklichwirklichwirklichwirklichwirklichwirklichwirklich Leid wegen der Verspätung. Ich bin nur froh, dass ich bei meiner Arbeit überhaupt noch Lust und ZEit habe zu schreiben.
 

Also: genießt das Kapitel. Es ist toll geworden.

Und ich leider nicht beta-gelesen, da Kücken und ich es gestern und heute total vergessen haben. *headdesk*
 

Toodeloo! Leni :)
 

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Kapitel 15: Artemis Draculea
 

Vlad seufzte und musterte den jungen Mann neben sich. War dieser schon bereit für die ganze Geschichte? Würde er alles verstehen? Immerhin lief Vlad Gefahr, dass der Junge sich weigern könnte das Blutmal anzunehmen. Und ohne Einwilligung würde das Hexenwerk nicht funktionieren.
 

Doch er musste es riskieren. Er musste Aris aufklären, ihm die ganze Wahrheit über die eigene Familie offenbaren.
 

„Wir waren 5 Geschwister: Katarzyna, Agnieczka, Ivanka, ich, und Artemis. Sie war unsere Jüngste, unser Nesthäkchen. Gleichzeitig war sie die Erbin des Vampirreiches. Bei uns ist es nämlich umgekehrt – das jüngste Kind erbt alles.
 

Sie ist behütet aufgewachsen. Unser Vater war sehr streng mit uns allen. Nie durften wir uns einen Fehler in unserem Benehmen erlauben; wir, die Oberschicht der Vampire.
 

Artemis hatte keine Probleme damit, als sie noch klein war. Doch als sich erste Vampireigenschaften meldeten, wurde sie zu einem gefürchteten, jedoch sehr süßen Satansbraten. Sie hypnotisierte jeden zweiten und biss jeden dritten. Es waren jedoch immer harmlose Bisse, bei denen die Menschen sich nicht verwandelten und auch nicht von Blut abhängig wurden.“
 

„Wie alt war sie da?“ Lächelnd unterbrach Harry Vlad. Das waren ja höchstinteressante Nachrichten.
 

„Hm, lass mich nachdenken… ungefähr dreizehn. Du musst dir vorstellen: gerade mal 1,45 m groß, blaue Augen, blond – wer würde da was Böses vermuten? Die Menschen in den Städten wussten damals wie heute natürlich nichts von unserer Existenz. Klar glauben sie an uns, doch bei so vielen Mythen würden sie einen Vampir nicht einmal erkennen, wenn er vor ihnen erscheinen würde.
 

Na ja, du musste auch wissen, dass Artemis sich niemals zwei Opfer aus der selben Familie aussuchte. Lang waren immer ihre Streifzüge, wobei Vater immer zu ausrastete. Es gehörte sich nämlich nicht für eine Erbin nachts herum zu schleichen.
 

Aber denkst du deine Mutter ließ sich unter kriegen? Niemals. Man sollte vielleicht nicht unerwähnt lassen, dass wir sie immer deckten. Sie war unser kleiner Liebling und wir taten alles, um sie zufrieden zu stellen. Und das ohne Hypnose.“ Vlad hielt kurz an. Er lächelte glücklich, in den Erinnerungen schwelgend.
 

„Wann hatte sie sich beruhigt?“ Harry war ganz Ohr. Ab und zu schielte er zu dem Bild an der Wand und konnte sich seine Mutter wirklich so vorstellen. Vlad gluckste. Diese Frage hatte er erwartet.
 

„Da war sie 16 und lernte deinen Vater kennen. Bei Tepeš, das war herrlich sag ich dir! Von einem Tag zum anderen wurde sie Mucksmäuschen still.“
 

„Wie kam das?“ Zwar hatte Harry schon die Geschichte von Salazar gehört, doch er wollte auch die Version von Vlad hören. Vielleicht gab es ja da Unstimmigkeiten.
 

„Es gab damals eine Versammlung für alle Zauberwesen – vom Ministerium angeordnet. Die Oberhäupter reisten dahin – Vater natürlich auch. Und er hatte Artemis als Erbin mitgenommen. Sie wollte eigentlich überhaupt nicht, doch gegen den Willen von Vladislav Draculea kam nie jemand an.“
 

„Sie wurde also gezwungen“, verdeutlichte Harry lächelnd.
 

„Wenn du es so sehen willst – ja. Doch natürlich stritt sie später alles ab.“ Vlad guckte zu dem Bild an der Wand und schien zu überlegen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Flashback~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

„Fürst der Vampire, Graf Vladislav Draculea und Artemis Draculea.“ Trotzig betrat Artemis die Halle nach ihrem Vater. Schelmisch überlegte sie schon, was sie anstellen könnte, damit Vater sie zurückschickte. Sie hatte überhaupt keine Lust der Versammlung beizuwohnen. Langweilige Staatsgeschäfte, Ministeriumsverordnungen, Banketts… Bäh.
 

Kurz schweifte ihr Blick durch den Saal und für wenige Millisekunden länger als sonst blieb dieser an einem schwarzen Schopf und stechendgrünen Augen hängen. Schnell wandte sie ihren Blick wieder ab und folgte ihrem Vater.
 

Sie kam sich ein wenig wie ein Ausstellungsstück vor, als sie so durch die Menge schritten und ihr Vater von sämtlichen Leuten begrüßt wurde. Alle Familienoberhäupter erkundigten sich nach ihrem Alter und musterten sie so seltsam. Doch wie Artemis nun mal war, schenkte sie allen nur einen arroganten Blick. Vater sagte ihr immer, sie solle Würde bewahren – und das tat sie gerade. Sie hatte nicht vor zu zugeben, dass sie sich unwohl fühlte und auch ein wenig Angst hatte.
 

Sie bekam auch gar nicht mit, dass sich jemand mal wieder an ihren Vater wandte, bevor dieser nicht freudig ausrief.
 

„Salazar!“ Die Männer umarmten sich und klopften einander auf die Rücken.
 

„Hallo, Vladislav. Lange nicht gesehen.“ Sein Gegenüber lachte auf. Artemis bemerkte die richtige Freude ihres Vaters über das Treffen.
 

„Viel zu lange! Das waren doch mindestens 20 Jahre gewesen“, stimmte Vlad mit ein, während Artemis sich ahnungslos umschaute und den schwarzen Schopf mit den grünen Augen neben sich entdeckte. Sie schauten sich an und zuckten gleichzeitig mit den Schultern. Anscheinend gehörte ihr Gegenüber zu dem Freund ihres Vaters. Es vergingen einige Sekunden, bevor der junge Mann sich räusperte.
 

„Ach ja. Vlad, ich möchte dir jemanden vorstellen.“ Der ältere Mann drehte sich zu seinem Begleiter um und schob den jungen Mann vor sich. „Das ist mein Sohn James. Nachdem Tom abgedankt hat, ist er jetzt der Thronfolger von Tartaros.“ Zustimmend nickte Graf Draculea, als er den Jungen vor sich musterte. „James, das ist Vladislav Draculea, der Fürst der Vampire.“
 

„Es freut mich außerordentlich, Sir.“ Gekonnt verbeugte sich dieser und Artemis bemerkte perplex, dass er ihr zu zwinkerte. Sie schnappte in Gedanken empört nach Luft, doch da ein kleines Lächeln seine Lippen zierte, konnte sie selbst gerade so ein Lächeln verkneifen. Ob er es bemerkt hatte?
 

„Auch ich habe heute jemanden dabei, den du noch nicht kennen kannst – meine jüngste Tochter Artemis. Da sie jetzt 16 geworden ist, kann sie sich ruhig ihrer Pflichten bewusst werden.“ Vlad lächelte seine Tochter an. „Artemis, das ist Salazar Slytherin, der Herrscher von Tartaros, dem Dämonenreich.“
 

„Es freut mich Eure Bekanntschaft zu machen, Eure Lordschaft.“ Ihre Augen blitzten, als die engelsgleiche Stimme erklang. Artemis sank in einen höflichen reverance. Und eher Salazar und Vladislav sich versahen, ergriff auch schon James ihre schmale Handfläche und hauchte einen leichten Kuss darauf.
 

„Die Freunde liegt ganz auf meiner Seite.“ Überrascht riss sie die Augen auf und merkte richtiggehend, wie ihre Wangen rot wurden. Wie konnte er es wagen? Das freche Grinsen auf James’ Gesicht machte es ihr auch nicht gerade einfacher.
 

„Sehr geehrte Gäste“, erklang auf einmal eine Stimme im Raum und alle drehten sich nach der Quelle um. Ein Mitarbeiter des Zauberministeriums stand an der Tür, welche weit offen stand. „Wir bitten alle in den Konferenzsaal. Der Zauberminister ist bereits angetroffen.“
 

Die Massen setzten sich in Bewegung und Vladislav sowie Salazar deuteten ihren Kindern ihnen zu folgen. Artemis hörte James seufzen und sah ihn ihr seinen Arm anbieten. Auch sie seufzte, als sie diesen dankend ergriff.
 

„Was hältst du davon, wenn wir hier einfach mal verschwinden?“ Erstaunt hob Artemis den Kopf als sie die leise Stimme an ihrem Ohr vernahm. Ihre Blicke trafen sich für einige Sekunden. Ohne zu zögern nickte die Blonde und lächelte ihren Kavalier an.
 

Sofort drehte James um und bannte sich den Weg durch die ihnen entgegen kommenden Massen. Behutsam zog er Artemis hinter sich her. Sie kamen an den gläsernen Türen an, drehten sich noch einmal kurz um und sahen ihre Väter die Türen passieren. James stieß die Türen auf und schloss diese wieder, als wäre nichts gewesen.
 

Sie kamen auf einer großen Terrasse raus, welche in den Garten eintauchte. Artemis aufatmete erleichtert auf und als James sie ansah, schenkte sie ihm ein kleines doch ehrliches Lächeln.
 

Langsam schritt sie an den Rand der Terrasse, zog ihre Schuhe aus und lief die Stufen hinunter um das Gras unter ihren nackten Füßen zu spüren. Sie lächelte in sich hinein, als ihr eine total verrückte Idee kam und drehte sich dann wieder zu James um.
 

„Kannst du mich fangen?“ Artemis lächelte, dass ihre Augen blitzten, raffte ihre Röcke und lief laut lachend weg.
 

„Warte!“ hörte sie nur wenige Sekunden später den Ausruf und lachte um so lauter auf, wohl wissend, dass James ihr nun nach lief.
 

Sie lief kreuz und quer durch den Garten, immer darauf bedacht sich zu verstecken, verlor James jedoch nie aus den Augen. Immer wieder blieb er mitten im Gelände stehen, um sie zu suchen. Und dann zeigte sie sich auch, um es ihm nicht zu schwer zu machen.
 

Gerade verschwand sie hinter einem großen Baum. Ein breites Lächeln zierte ihre Lippen. Sie wusste nicht, ob James sie noch gesehen hatte, und auch nicht wie weit weg er war. Gerade wollte sie sich umschauen, als James um den Baum schritt.
 

„Hab dich.“ Artemis schrie überrascht leise auf und sah zu James hoch, immer noch breit lächelnd. Sie bemerkte zu spät, dass er seine Hände gegen den Baumstamm in der Höhe ihres Kopfes stemmte und schaute ihn daraufhin verwirrt an. Was hatte er vor?
 

Nervös unter seinem durchdringenden Blick befeuchtete sie ihre Lippen und schluckte. Ihr wurde leicht unwohl, denn der Blick bescherte ihr einen Gänsehautschauer nach dem anderen. Sie konnte sich nicht mehr bewegen, denn ihr Körper versagte.
 

Und dann hob er seinen Blick und sie versank in der Tiefe der Smaragde.
 

„James“, flüsterte sie unsicher und schluckte. Doch er schüttelte nur den Kopf.
 

„Shhh.“ Er legte einen Finger an ihre Lippen. Artemis zuckte leicht zusammen. Der Finger löste sich von den Lippen und die Hand legte sich sanft auf ihre gerötete Wange. So wie James sie gerade anschaute, wusste sie, dass Worte vollkommen überflüssig waren.
 

James beugte sich langsam vor sie immer noch genau musternd. Artemis’ Herz setzte aus. Würde jetzt das passieren, was sie dachte? Hatte er vor sie zu küssen? Gerne hätte sie noch weiter in seine Augen geschaut, doch ihre Augenlider flackerten und sie schloss langsam die Augen. Sie konnte gar nicht anders. Es passierte ganz automatisch.
 

Artemis spürte die Hand von James in ihren Nacken wandern, merkte, wie er sie zu kraulen anfing, bevor sie seine Lippen auf ihren spürte und die Zeit für sie und James stehen blieb.
 

„JAMES SLYTHERIN! Was denkst du eigentlich, was du da tust?“ Eine wütende Stimme ließ James aufschrecken und von ihren Lippen ablassen. Artemis spürte die Schamesröte auf ihren Wangen brennen und versteckte ihr Gesicht an seiner Brust. Er legte beide Arme beschützend um den schmalen Körper, bevor er sich an die Person wandte. Artemis vermutete, dass es sein Vater war. Wo ihr Vater war wusste sie nicht und wollte es auch nicht wirklich.
 

„Ist es schon so lange her, dass du vergessen hast, wie es aussieht, wenn man jemanden küsst? Denn genau das habe ich gerade gemacht. Und falls du es nicht mitbekommen haben solltest – du störst.“ Sie konnte kaum ein Lachen unterdrücken, als sie James’ Worte hörte. Dass er sich so etwas mit dem eigenen Vater erlaubte? Ob dieser es zuließ?
 

Du reist sofort nach Hause! Wir sprechen uns, wenn ich wieder da bin!“ Die Stimme klang sehr wütend. Artemis hob den Kopf, als sie ein Fingerschnippen hörte. Sie sah zwei Schatten neben James auftauchen und sah verzweifelt zu ihm auf. Er schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, bevor die Schatten ihn bei den Armen nahmen und verschwanden, ehe der Teenager auch nur ein Gegenwort sagen konnte.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Flashback end~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

„Oha. Und was ist dann passiert?“ Aris lächelte das Portrait seiner Mutter an, bevor er sich an Vlad wandte. Dieser grinste, denn er hatte alles noch ganz genau vor Augen.
 

„Auch sie wurde von Vater sofort nach Hause geschickt. Sie kam total aufgelöst hier an und sperrte sich zuerst in ihrem Zimmer ein.“ Überrascht blickte Aris auf, als plötzlich die Tür aufging. Lucius und Draco betraten das Zimmer.
 

„Stören wir grad?“ Amüsiert blickte Lucius in die Runde. Aris und Vlad schüttelten die Köpfe.
 

„Ich erzähle Aris gerade wie Artemis und James sich kennen gelernt hatten.“ Wissend nickte das Oberhaupt der Malfoy Familie. Er setzte sich in den zweiten Sessel neben dem von Vlad und für Draco blieb nichts anderes übrig, als sich neben dem Schwarzhaarigen Ex-Gryffindor hin zu setzen.
 

„Wie ist es ausgefallen“, wandte sich Vlad interessiert an die Neuankömmlinge.
 

„So, wie wir es uns gedacht hatten. Alles so, wie es sein sollte“, antwortete Lucius in Rätseln, aber der Herrscher der Vampire schien zu wissen, was sein Cousin meinte, denn es war ein zustimmendes Geräusch von ihm zu hören.
 

Interessiert blickte Aris zwischen den Männern und Draco hin und her, doch es ging ihm kein Licht auf. Und es sah auch nicht so aus, als würde man es ihm erzählen, als Vlad wieder das Thema von Artemis und James Slytherin aufgriff.
 

„Wie schon erwähnt, sperrte sich Artemis in ihrem Zimmer ein, als Vater sie nach Hause befördert hatte. Jedoch verflog ihr Ärger, als Vater wieder von dem Kongress zurück kam mit dem Versprechen Salazars Sighisoara in wenigen Tagen zu besuchen.“
 

„Hm, stimmt. Davon hat mir Großvater erzählt. Zwei Tage später waren er und Vater da gewesen“, unterbrach Aris den Silberhaarigen und dieser nickte schmunzelnd.
 

„Das ist richtig. Und wehe – man hat es gewagt Artemis vor dem Besuch anzusprechen. Sie war so aufgeregt. Und als James und Salazar endlich da waren – da war es vollkommen sinnlos. Es war keine rosa-rote Brille, die meine Schwester trug – es war eine rosa-rote Wolke auf der sie schwebte, als James sie in die Arme nahm. Salazar und Vater sind gleich ins Arbeitszimmer verschwunden. Ich wurde als Anstandswauwau abgestellt“, beendete Vlad den Satz so trocken wie Sand in der Wüste nur sein konnte, was Aris und Draco auflachen und Lucius schmunzeln ließ.
 

„Nachtschattenschnepfe“, gluckste Draco so leise, dass ihn kaum einer verstand. Nur Aris bekam das Wort mit und kugelte sich auf der Stelle vor Lachen. Lucius und Vlad sahen den Teen komisch an, fragten jedoch nicht nach. Draco allerdings starrte den Vampir fasziniert an, weil der Schwarzhaarige noch nie aufgrund einer Bemerkung von ihm gelacht hatte. Außerdem sah er die spitzen Eckzähne von Aris aufblitzen und fragte sich, ob er auch welche haben würde.
 

„Ach komm! Als wäre James besser gewesen! Er war wie besessen. Er hat mir die zwei Tage in der Schule die Ohren abgekaut und wollte alles über Artemis wissen“, schnaubte Lucius, innerlich über seinen Sohn schmunzelnd.
 

„Das habe ich gemerkt. Ich konnte nicht mal in die Nähe meiner Schwester, da hatte der Blutdämon schon geknurrt. Maximal auf 5 Meter kam ich. Danach ging nichts mehr.“ Die Aufmerksamkeit der Teens hatten die Erwachsenen schnell wieder erlangt.
 

„Kann ich mir irgendwie nicht so richtig vorstellen, wenn ich ehrlich sein soll“, machte Aris ein nachdenkliches Gesicht.
 

„Dafür ich mir aber. Wenn man bedenkt, dass Tom Voldemort ist und Sirius sowieso durchgeknallt ist, dann ist es doch abzusehen, dass auch der dritte Bruder nicht normal sein kann“, gluckste Draco und erntete sogleich ein Todesblick von seinem Nachbarn.
 

„Du bist dir darüber im Klaren, dass du gerade meine Familie beleidigst, ja?“ Demonstrativ verschränkte Aris die Arme vor der Brust, doch der Blonde schnaubte nur.
 

„Wirst es überleben.“
 

„Wie sicher bist du dir“, setzte der Schwarzhaarige den Schlagabtausch fort. Niemand im Raum bemerkte, dass seine Mundwinkel verdächtig zu zucken begannen. Nach außen gab er sich kalt und herablassend.
 

„Du bist doch wie so ein Stehaufmännchen! DU wirst alles überleben“, verdrehte Draco sichtlich genervt die Augen.
 

„Das reicht. Ihr könnt euch später streiten. Es gibt wichtigere Sachen zu besprechen.“ Lucius’ kalte Stimme schnitt den beiden Teens das Wort ab und er hatte wieder ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.
 

„Das stimmt allerdings. Uns erwartet morgen viel Arbeit und ich würde es bevorzugen, dir noch heute von dem Blutmal zu erzählen, Aris.“ Ernst sah Vlad seinen Neffen an und dieser nickte.
 

„Mh, wäre nicht schlecht zu wissen, was auf einen da zu kommt.“ Aris versuchte zu lächeln, doch die Nervosität in seiner Stimme konnte er nicht verbergen.
 

„Was auf dich zu kommt ist ein Ritual durchgeführt von einigen Kalderascha (A/N: Buffy – die Vampirjägerin  Da wurde Angel von einer Kalderascha Roma (Zigeunerin) verflucht. Ich leihe es mir nur aus. Aber den Stamm gibt es wirklich), da diese damals den Fluch über uns gelegt hatten.“
 

„Fluch?“ Die Überraschung in der Stimme des Schwarzhaarigen war nicht zu überhören. Leicht geschockt sah er Vlad an, welcher nickte.
 

„Ja, das Blutmal ist eigentlich ein Fluch. Heute ist es eher ein Segen für uns, denn so können wir den Durst kontrollieren. Es wird jedem rechtmäßigen Herrscher der Vampire auferlegt.“
 

„Was ist denn die genaue Wirkung“, wollte Aris wissen und unterbrach seinen Onkel, welcher eigentlich genau das gerade erklären wollte.
 

„Ausgehend von dem Höchsten der Vampire unterdrückt das Blutmal das Verlangen nach Menschenblut, was jeder Vampir hat. Wir müssen nur noch alle drei Wochen etwas zu uns nehmen, da wir unsere roten Blutkörperchen ja irgendwie erneuern müssen. Das ist ja der eigentliche Grund für unseren Durst, wie du sicherlich weißt.“ Aris nickte.
 

„Wir hatten das mal in der Schule gehabt. Was mich allerdings noch interessiert – wie habt ihr es bisher überstanden, ohne mich und so?“ Vlad seufzte.
 

„Ich trage das Blutmal im Moment. Jedoch verliert es seine Wirkung, da nicht ich der rechtmäßige Herrscher bin, sondern du. Wenn du in letzter Zeit die Zeitung gelesen hast, dann hast du auch sicherlich von den Vampirangriffen gehört, die in den letzten drei Monaten ihre Runde machen.“ Ernst guckte Aris sein Gegenüber an und nickte. Natürlich hatte er davon gelesen.
 

„Jedes mal, wenn ich einen neuen Artikel las, hatte ich das Gefühl, ich sei schuld daran und müsst etwas tun, um es zu ändern. Jedoch hatte ich nicht nur Mitleid mit den getöteten Menschen, sondern auch mit den Vampiren. Irgendwoher wusste ich, dass sie nichts dafür konnten. Und ich hatte recht, wie’s aussieht.“ Seufzend fuhr sich Aris durch die Haare und schüttelte unmerklich den Kopf.
 

„Man, wann hörst du endlich mit dieser Mitleids-Schiene auf“, hörten alle Dracos genervte Stimme. „Du bist nicht an allem Leid der Welt schuld und kannst nicht allen Leuten helfen. Kapier’s endlich, Potter.“ Lucius schnappte empört nach Luft, als er seinen Sohn so reden hörte, und wollte schon eingreifen, als Aris auflachte.
 

„Ich glaub, ich werde es erst kapieren, wenn du begreifst, dass ich kein Potter bin, Malfoy. Ich war es nie und werde es nie sein.“ Unter dem eingehenden Blick des Schwarzhaarigen wurde Draco leicht rot um die Nasenspitze. Auch bemerkte er den strengen Blick seines Vaters, welcher auf ihm ruhte. Reuevoll schaute er zu dem Oberhaupt der Malfoys und formte eine Entschuldigung mit seinen Lippen. Es war ihm wirklich sehr peinlich, dass er Aris „Potter“ genannt hatte.
 

Immer noch lächelnd schaute Aris zu Vlad.
 

„Gib es noch irgendwas, was ich unbedingt noch heute über das Blutmal wissen sollte?“ Der Vampirfürst schüttelte den Kopf nach einer kurzen Pause.
 

„Gut, dann würde ich es bevorzugen schlafen zu gehen“, erhob sich der Teenager und schaute in die Runde.
 

„Warte Aris. Heißt das, dass du zustimmst das Blutmal zu erhalten?“ Beinahe biss sich Vlad auf die Lippen, so unsicher war er sich in seiner Frage.
 

„Natürlich“, zuckte der Schwarzhaarigen mit den Schultern. „Es ist nicht nur besser für alle Vampire auf der Welt, sondern auch für mich selber. Immerhin spüre ich den Durst auch.“ Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen. Vlad nickte.
 

„Danke. Ohne deine Zustimmung hätte das Mal nämlich keine Wirkung.“ Aris huschte eine Augenbraue hoch.
 

„Und das hättest du mir nicht gleich sagen können?“ Vlad schüttelte den Kopf.
 

„Das durfte ich nicht. Nicht bevor du selber zustimmst. Jetzt können wir uns beruhigt auf morgen vorbereiten. Die Kalderascha werden morgen anreisen. Ruhe dich gut aus. Du wirst alle deine Kraft brauchen.“ Kurz nickte der Schüler und schritt in Richtung Tür. Doch dann überlegte er sich etwas und drehte sich um.
 

„Sagt mir auch jemand wo ich die Nacht schlafe?“ Vlad und Lucius lachten kurz auf.
 

„Vor der Tür wartet schon jemand auf dich. Folge ihm einfach.“ Aris nickte und schritt aus der Tür, nachdem er allen eine gute Nacht gewünscht hatte.
 

10 Sekunden wartete Draco ab, bevor auch er sich erhob und sich verabschiedete. Er bemerkte nicht, dass sein Vater und Vlad ihm nachdenklich hinterher blickten.
 

„Haben wir genug Blut, Lucius?“ Der Blonde nickte.
 

„Er weiß auch nichts davon.“
 

„Das ist auch besser so. Je weniger sie wissen, umso besser. Irgendwann werden sie uns dafür dankbar sein“, nickte Vlad ernst, doch lächelten seine Augen.
 

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Ohne genau auf seine Umgebung zu achten folgte Aris schweigend dem Vampir, welcher ihm den Weg zu seinem Zimmer zeigte. Er schritt an vielen Bildern vorbei. Manche waren magisch, doch die meisten Figuren standen still in ihren Rahmen und blickten kalt auf die Besucher der einsamen Hallen hinunter.
 

Doch vor einem Bild blieb er wie angewachsen stehen, als es ihm ins Auge fiel.
 

Es war ein Portrait seiner Eltern am Tag ihrer Hochzeit. Seine Mutter trug ein weißes Kleid und der rote Schleier umspielte sanft ihr kindliches Gesicht. Sein Vater blickte scheinbar stolz auf seinen Sohn hinab. Aris bemerkte kaum, dass ihm die Tränen in die Augen stiegen.
 

„Aris, warte“, hörte er auf einmal eine bekannte Stimme und drehte sich um. Er sah Draco auf sich zu kommen und schluckte die Tränen hinunter. „Ich wollte mich dafür entschuldigen, was ich vorhin gesagt habe“, gab der Blonde leise von sich, als er vor dem Schwarzhaarigen stehen blieb.
 

„Lass mich einfach in Ruhe, Malfoy.“ Harry, nein, Aris, winkte ab und seufzte.
 

„Als Callisto nennst du mich immer beim Vornamen. Wieso jetzt nicht, Aris?“ Der Blonde ließ den Kopf hängen. Es tat ihm irgendwie weh. Auch hatte der Grünäugige nichts zu seiner Entschuldigung gesagt.
 

Aris stutzte.
 

„Das kann ich eben nur als Callisto. Ist es so schlimm?“ Verwirrt schaute er auf den Blonden.
 

„Du bist doch schizophren, Slytherin“, knurrte Draco verstört.
 

„Ja, aber es macht uns nichts mehr aus“, lachte Aris, drehte sich um und schritt in Richtung seines Zimmers. Draco blickte ihm traurig nach.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-12-12T09:51:18+00:00 12.12.2008 10:51
Oha, armer Draco. Ich glaube wenn Aris so weiter
macht bricht er ihm das Herz. Das kann ja alles
noch heiter werden.

Soso, Aris Mutter war also ein Wildfang, den James
gezähmt hat. Aber irgendwie war es auch umgekehrt
oder sehe ich das falsch??? *lol*

Bin schon auf das Ritual gespannt und was meinten
Lucius und Vlad mit dem Blut und dem dankbar sein???
Ist doch alles sehr merkwürdig.

Mach schnell weiter.

LG
Sevara-Snape
Von:  Angelcerise
2008-12-11T19:45:27+00:00 11.12.2008 20:45
Klasse Kapitel^^
Jetzt weiß man mehr wie sich Aris Eltern kennen gelernt haben...
Was meinten Lucius und Vlad als sie sagten sie werden uns mal dankbar sein???
Und warum ist Aris so abweisend zu Draco???

Schreib bitte schnell weiter ;-)


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