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Teach me how to cry

von

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"Hey, du sollst nicht schlafen, du sollst arbeiten! Du hast einen Kunden!“ Wieder einer dieser Träume, jedes Mal verfolgen sie mich. „Na los! Mach schon!“ Ruckartig wurde ich auf die Beine gezogen und zur Tür geschoben. „Wenn das noch einmal passiert, sag ich es Dallas.“

Mit diesen Worten verschwand er. Schnell fuhr ich mir durch die Haare um einen einigermaßen guten Eindruck zu machen. „Hi, ich bin Shou“ begrüßte ich den Fremden lächelnd. „Oh…hallo“ sagte der ältere Mann, Shimizu-san, war sein Name, war sichtlich begeistert. Ich führte ihn in meinen Raum, er zog mich sofort zu sich, küsste mich undurchdringlich und fing an mich auszuziehen, dann spürte ich einen Stoß und landete auf dem Bett.

Stell dir vor du bist wo anders.

Stell dir vor du bist wo anders.

Stell dir vor du bist wo anders.

Versuchte ich mir zwanghaft einzureden als ich das kalte Metall um meine Handgelenke wahrnahm. Es wurde immer schlimmer und als ich anfing zu schreien stopfte er mir das Bettlaken in den Mund. „Hmmh!Mneim!!“ Ich versuchte noch mich mit meinen Beinen zu wehren, da spürte ich einen harten Hieb auf meinem Rücken. Er schien vor nicht zurückzuschrecken.

Es kam mir vor wie eine quälende Ewigkeit bis er mich schließlich so zurückließ, wie ich da angekettet lag. Langsam wurde mir schwarz vor Augen. „Neeeeeeeeeein!! Vater, lass mich!!!“ Schreiend fuhr ich hoch, doch als ich mich aufrichten wollte, durchfuhr mich ein starkes Ziehen. Meine Arme waren immer noch an dem Bett angekettet. War ich…? War ich etwa ohnmächtig geworden? „Aah!“ Das Metall hatte meine Gelenke inzwischen mit tiefen Wunden versehen. Da wurde die Türklinke heruntergedrückt. „Whoa.“ Schritte näherten sich mir. Der Druck an meinen Handgelenken ließ nach. Vorsichtig setzte ich mich auf und sah die Blutspuren auf dem ganzen Bett. „Du siehst ganz schön fertig aus.“ Meinte Naoki und warf mir meine Sachen herüber. „Na los, dreh dich um.“ Zögernd drehte ich ihm den Rücken zu, ohne recht zu begreifen, war er bezweckte. Er nahm ein feuchtes Tuch und wischte das Blut von meinem Rücken. Als ich das kalte Sprühen des Desinfektionssprays wahrnahm zuckte ich. „Au!“ „Stell dich nicht so an.“ „´tschuldigung“ murmelte ich entschuldigend und zog mich an. „Der hat sich ja ganz schön ausgetobt“, gab Naoki zu als er die Kratzer in meinem Gesicht bemerkte. „Du darfst dir den restlichen Tag freinehmen. Du darfst auch raus.“ Ein Funken Hoffnung durchfuhr meine gequälte Seele. „Versuch erst gar nicht abzuhauen. Ansonsten kannst du dich auf etwas gefasst machen, das versprech ich dir.“ Sagte er warnend als er meinen Blick sah.

Das war das erste Mal das ich mit Erlaubnis ins Freie durfte. Ich hatte in den letzten drei Jahren zwar öfters versucht zu fliehen, doch es war zwecklos. Es schmerzte mich zwar noch jeder einzelne Schritt, doch ich ging nach draußen. Ich ließ mich auf die große Wiese im Park fallen und sah, dass die Sonne bereits unterging, als eine leichte Brise mein Haar durchzog. Wie frei diese Welt doch schien. Und wie viel Glück man sah. Noch lange dachte ich über die Bedeutung der Worte „Freiheit“ und „Glück“ nach, bis schon die Sterne auf mich hinab strahlten. „Pff“ Leise stöhnte ich und stand auf. Ich sollte diese Träumerei lassen. Als ob ich jemals frei sein würde.

Ich beschloss noch etwas trinken zu gehen bevor ich in meinen „Käfig“ zurückgehen würde. Kam ja nicht oft vor das ich ins Freie durfte. Genauer gesagt: Nie. Fünf Minuten später saß ich auch schon mit dem zweiten Glas Wodka in einer Bar. Seltsame Blicke verfolgten mich, ich spürte sie überall. Schnell bezahlte ich von dem bisschen Trinkgeld, dass sei mir ausnahmsweise einmal nicht entnommen hatten und schwankte Richtung Ausgang.

Auf halbem Wege, sah ich zwei finsterdreinblickende Gestalten auf der Straße, von denen sich eine später als Naoki herausstellte. „Sag mal spinnst du?? Du solltest vor zwei verdammten Stunden wieder zurück sein!“ Schon wurde ich in ein Auto gezerrt. Ich konnte mich nicht daran erinnern von ihm eine Uhrzeit gehört zu haben, wann ich wieder da sein sollte. „Glaub ja nicht du kannst dir alles erlauben, nur wie, du jünger bist! In Zukunft wird es solche Privilegien nicht mehr geben!“ Knall. Verschwommen betrachtete ich die Decke meiner kleinen Welt. Tss, abhauen. Wohin sollte ich denn gehen? Abwesend fasst ich mir an die schmerzende Wange. Diese Ohrfeige hatte gesessen. Eine lang, traumlose Nacht lag hinter mir, als ich mich am nächsten Tag auf die erste Kundschaft vorbereitete.

Einige Tage passierte nichts Besonderes, bis ich, wie das alle zwei Wochen der Fall war zum Chef gerufen wurde. Als er mit mir fertig war und ich mir mein Shirt überzog, meinte er nur noch „Shimizu-san kommt morgen.“ Und als er meinen panischen Blick bemerkte fügte er hinzu „Er ist einer unserer besten Kunden, wenn nicht der Beste. Also bereite dich gut darauf vor, dass du auch etwas zu bieten hast.“

„Naoki! Behaltet ihn im Auge.“

Inzwischen müsste ich diesen „Job“ eigentlich gewohnt sein, doch das war zu viel. Ich dachte an das letzte Mal und in mir zog sich alles krampfhaft zusammen. Diese Schmerzen…Sie waren die Hölle. Nein. Auch wenn er ein hohes Tier war und ich massig Trinkgeld bekommen würde. Nein. Das wollte ich nicht noch einmal durchmachen. Auch wenn es bei Vater viele Male gab, die noch viel schlimmer gewesen waren…Verdammt! Ich hatte schon wieder an die Vergangenheit gedacht! Ich versuchte das zwar zwanghaft zu unterdrücken, doch manchmal ging es einfach mit mir durch. So. Gegenwart. Hier. Jetzt. Ich werde fliehen. Noch heute.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Erza-Angel
2014-04-16T06:13:46+00:00 16.04.2014 08:13
Armer Shou o: Er musste echt viel durchmachen in seinem Leben
Von:  ReinaDoreen
2007-09-07T18:15:26+00:00 07.09.2007 20:15
Das ist ja sehr traurig. Shou ist schon 3 Jahre in diesem Bordell und hat dann noch solche Kunden, ein Wunder das er da noch nicht durchgedreht ist.
Reni


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