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Another Chance I

A Marauder Tale
von

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Unter Sand begraben

40 Unter Sand begraben
 

Moody stürzte in das Büro von Rufus Scrimgeour und knallte die Tür hinter sich zu.

“Was soll das hier heißen?“ fragte er seinen Chef, der hinter seinem Schreibtisch saß. Rufus blickte auf und atmete tief durch.

“Setzt dich, Alastor. Ich habe schon auf dich gewartet.“

Moody nahm sich einen Stuhl und schob ihn geräuschvoll heran. In der anderen Hand hielt er noch immer seinen Einsatzbefehl, der ihm heute Morgen zugestellt worden war.

Rufus Scrimgeour legte die Akte, an der er gearbeitet hatte, beiseite. „Ich kann ja verstehen, dass es dir Ungelegen kommt, Alastor, aber …“

Moody brauste auf. „UNGELEGEN? Einen Einsatz über Weihnachten nennst du Ungelegen? Da kannst du mir auch gleich Drachenpocken an den Hals hexen!“

Rufus schlug mit der Faust auf den Tisch. „Es reicht, Alastor! Vergiss bitte nicht, wen du hier vor dir hast! Ich habe schon beide Augen zugedrückt als du im letzten Jahr mit deinem Sonderurlaub ankamst. Aber ich kann doch nicht immer Rücksicht nehmen. Außerdem hat unser Mann vor Ort ausschließlich nach dir verlangt!“

Moody blickte ihn erstaunt an. „Wer ist es? Worum geht es bei diesem Einsatz überhaupt? In dem Schreiben steht nur, dass ich mich heute hier melden soll.“

Rufus lehnte sich mit einem zufriedenen Grinsen in seinem Stuhl zurück. Sein Bluthund hatte die Witterung aufgenommen, und jetzt war er bereit, seinen letzten Trumpf auszuspielen, damit Moody den Auftrag erfüllte.

„Razul Nagreb.“ sagte er und beobachtete das Gesicht des Aurors.

“Razul!“ wiederholte Moody leise. Er kannte den Mann, immerhin war er sein bester Freund gewesen, damals in der Schule, in Hogwarts. Sie hatten den Schlafsaal und sich später sogar eine Wohnung geteilt, während sie beide die Ausbildung zum Auror absolvierten. Razul war danach in seine Heimat zurückgekehrt und ihr Kontakt war mittlerweile auf die obligatorische Geburtstagseule zusammengeschrumpft.

“Ägypten?“ fragte Moody und Rufus nickte.

“Ja. Seine Leute haben etwas entdeckt und er will dich unbedingt dabei haben. Außerdem hat er mir mitgeteilt, dass er noch eine weitere Person gebeten hat, mitzukommen.“

Moody hob eine Augenbraue.

„Wen?“ fragte er, als es klopfte und Albus Dumbledore das Büro betrat.

“Professor Dumbledore.“ begrüßte Rufus den Schulleiter und hielt ihm die Hand hin, die dieser nickend ergriff. “Ich freue mich, Sie zusehen. Auch wenn ich es nicht gutheiße, eine Zivilperson mitzuschicken!“

Albus blickte ihn lächelnd an. „Ich freue mich auch, Sie zusehen, Rufus. Ich kann Ihre Bedenken verstehen, aber ich bin mir sicher, dass der gute Razul seine Gründe für diese Einladung hat.“

Moody sah die beiden Männer verwirrt an. Er verstand gar nichts mehr, war das jetzt ein Einsatz, oder ein Wochenendausflug?

“Alastor!“ sagte Albus und setzte sich auf einen Stuhl, den er neben Moodys stellte. „Ich freue mich, dass du es einrichten konntest. Ich denke wir …“

Er wurde durch erneutes Klopfen an der Tür unterbrochen.

Der Mann, der nun eintrat, war groß, größer als Moody, und er war schlanker. Seine Haut war dunkler und sein Gesicht zierten noch immer die Tätowierungen, die Moody schon damals im Zug bewundert hatte. Er trug fliesende, schwarze Gewänder und einen Turban, unter dem seine schwarzen Haare hervorschauten.

“Razul!“ Moody sprang auf und umarmte seinen alten Freund.

“Alastor!“ erwiderte dieser erfreut wobei er durch seinen Akzent das `R´ besonders betonte. „Es ist ewig her, mein Freund!“

Dann wand sich Razul an seinen alten Schulleiter. „Professor Dumbledore, es ist schön, Sie nach all den Jahren wieder zusehen!“ Er schüttelte die Hand des alten Zauberers und verbeugte sich dabei.

“Razul, wir sind schon lange nicht mehr in der Schule. Wann nennen Sie mich Albus!“

Razul lachte. „Sie werden immer mein Professor bleiben, Professor!“

Rufus räusperte sich. Er fand, es waren genug Höflichkeiten ausgetauscht worden, und auch Razul wurde ernst.

“Nun, du willst sicher wissen, warum ich dich angefordert habe, nicht wahr, Alastor? Und auch, warum ich den Professor dabei haben will. Eure Unterstützung wäre von großem Wert, meine Freunde. Unsere Leute sind bei Ausgrabungen auf etwas gestoßen. Erst hielten wir es für ein Lager der Römer oder Germanen, aber dann fanden wir Hinweise auf jemand anderen, und das wiederum dürfte euch von Interesse sein.“ Razul begann in seiner Tasche zu kramen.

“Razul, ich verstehe es nicht.“ sagte Moody und sah den Freund an. „Ich habe keine Ahnung von alten Kulturen, wie kann ich…“

Er verstummte, als der Ägypter ihm etwas hinhielt. Er starrte wie gebannt auf das Stück Stoff und seine Kehle schnürte sich zusammen. Moodys Hände zitterten, als er danach griff. Es war ein schwarzes Wappen, oben befand sich ein silberner Vogel, darunter ein Kelch. Beides wurde von einem Schwert durchbohrt. Er kannte es. Es war das Wappen von Romanev Blatanescu.
 

Albus beobachtete ihn. Er machte sich Sorgen um seinen Freund. Natürlich hatte er gehofft, dass Moody eine Bindung zu dem Mädchen aufbauen würde. Doch als er jetzt in dessen Gesicht sah, erkannte er, dass diese Bindung viel tiefer ging, als er je zu Hoffen gewagt hatte. Die Sorge, die er dort sah, machte ihm Angst.

“Wo?“ fragte Moody und verstummte. Sein Hals war trocken und er schloss kurz die Augen.

“Die Ausgrabungen fanden im Hadbat al Gilf statt. Ein Gebirge in den Ausläufern der Sahara.“ erklärte Razul. „Wir graben dort schon seit 10 Jahren, Alastor. Alte Überlieferungen sprechen davon, dass hier einst das Grauen herrschte, dass es hier auf die Erde kam. Und nun endlich haben wir es gefunden. Ihr müsst es euch ansehen, damit wir entscheiden können, was wir weiter tun. Mein Land ist … nun ja, nicht ausgelegt für diese Artefakte. Darum planen wir, die Ausgrabungen an England zu geben.“

Albus nickte. „Und wir kommen wir dorthin, Razul? Es ist ein ganzes Stückchen von hier bis nach Ägypten.“

Rufus stand auf. Er hatte bisher geschwiegen, damit Razul sein Anliegen vortragen konnte, doch nun meldete der Leiter der Aurorenzentrale sich wieder zu Wort. „Wir haben euch einen Kamin bereitgestellt Er bringt euch direkt nach Abu Ballas.“

Razul nickte. „Abu Ballas ist eine kleine Oase mitten in der Wüste. Von dort werden wir mir Teppichen weiterreisen. Viel bequemer als eure Besen!“ sagte er lachend, als er Moodys ungläubiges Gesicht sah.

“Warum apparieren wir nicht, wenn wir dort sind, Razul?“

“Nein. Die Dünen sind unberechenbar, Alastor. Dadurch wird das apparieren zu ungenau. Das sollte man nur im Notfall tun!“

Moody erhob sich aus seinem Stuhl. „Wann brechen wir auf? Ich will es sehen, Razul, so schnell wie möglich.“

Rufus sah seinen Auror erstaunt an und schüttelte den Kopf. „Mir wollte er den Kopf abreißen, weil ich ihn vom Weihnachtsfest mit seiner Tochter abhalte und jetzt kam er gar nicht schnell genug wegkommen.“ murmelte er vor sich hin.

Razul sah ihn überrascht an. „Tochter? Seit wann hat Alastor den eine Familie?“ dachte der Ägypter und folgte dem Auror nachdenklich zu den Kaminen.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Moody sah sich erstaunt um, als er aus dem Kamin trat. Das Zimmer sah aus, wie aus den Märchen von 1001 Nacht. Die Wände waren senffarben und teilweise mit roten Stoffbahnen behängt. Vor den bogenförmigen Fenstern wehten leichte, durchsichtige Gardinen, auf dem Boden lagen schwere, orientalische Teppiche und überall waren Kissen verstreut.

Vor einem Diwan stand eine Wasserpfeife und Bücher stapelten sich davor.

“Willkommen.“ sagte Razul. „In der Villa Nagreb!“ Er lächelte seine Begleiter an.

“Ich dachte, dass Abu Ballas nur eine kleine Oase sei.“ sagte Albus.

“Ist es auch.“ antwortete Razul. „Aber es ist meine kleine Oase!“

“Jetzt weiß ich, wo ich meinen nächsten Urlaub verbringe!“ sagte Moody grinsend und Razul lachte.

“Du bist herzlich eingeladen, mein Freund. Und deine Tochter natürlich auch. Wie alt sie jetzt noch mal?“

Moody setzte sich gerade auf den Diwan und sagte wie selbstverständlich: „15.“

“Wirklich?“ fragte Razul und ging zu einem kleinen Schrank auf der anderen Seite des Raumes. „Ich frage mich nur, wann du das gemacht haben willst, Alastor!“

Moody sah den skeptischen Blick seines Freundes und wusste, was dieser meinte. Vor sechzehn Jahren waren sie beide nämlich auf einer Weltreise gewesen. Sie wollten vor ihrer Aurorenausbildung noch einmal das Leben genießen und waren irgendwo zwischen Bangkok und Singapur versackt. Er kam sich schäbig vor, dass er seinen alten Freund angelogen hatte.

“Razul, ich…“ doch der winkte ab. Er schenkte gerade Tee in drei Tassen, die er auf einem Tablett zu ihnen brachte.

Albus nahm seine dankend entgegen und sah den Ägypter an. „Ich denke, wir müssen Ihnen einiges erklären, Razul.“ sagte der Schulleiter und während es langsam dunkel in der Wüste wurde erfuhr Razul alles über die Tochter seines Freundes.
 

“Nun, ich wusste ja schon immer, dass Sie ein großes Interesse an den Ursprünglichen hatten, Professor, aber das haut mich jetzt doch vom Teppich!“ Razul schüttelte verblüfft den Kopf. „Und sie geht auf unsere, ich meine Ihre Schule? Wie ein ganz normales Kind? Das ist erstaunlich!“

Moody nickte lächelnd. „Ja, das ist sie!“

Albus sah die beiden Männer an. „So gerne auch ich weiter in Erinnerungen schwelgen möchte, aber ich denke, wir sollten aufbrechen.“

Moody nickte. Dann stand er auf und stellte seine Tasse auf einem kleinen Tisch ab. „Wie kommen wir dahin, Razul? Das mit dem Teppich war doch wohl nicht dein Ernst, oder?“

Razul lachte und ging zu einem hohen Schrank, aus dem er tatsächlich drei Teppiche nahm.

“Und ob das mein Ernst war!“ sagte er und breitete diese auf dem Boden aus. Sie waren gerade so groß, dass ein erwachsener Mann bequem darauf sitzen konnte.

Albus nah als erster auf einem Platz und schien seinen Spaß an diesem Fluggerät zu haben.

„Ich habe bis heute nicht verstanden, warum unsere Regierung die Einfuhr der fliegenden Teppiche verbietet! Vielleicht sollte ich einen als Läufer tarnen und einfach mitnehmen!“

Moody war weniger begeistert und betrachtete seinen sehr skeptisch.

“Nun mach schon, mein Freund. Er beißt nicht!“ scherzte Razul und haute ihm auf die Schulter.

Moody setzte sich und folgte den anderen beiden, als sie durch ein Fenster in die Wüste flogen.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Ihr Flug dauerte lang. Mehrere Stunden flogen sie in südwestlicher Richtung bis sie in der Ferne die Spitzen des Hadbad al Gilf sehen konnten.

“Die Ausgrabungsstätte befindet sich dort.“ rief Razul ihnen zu und zeigte auf einen Ausläufer der Gebirgskette. Es war bereits weit nach Mitternacht doch die Wüste war hell durch das Licht des Mondes und selbst die Sterne schienen hier sehr viel heller zu strahlen, als in London.

Sie näherten sich dem Ausläufer und Razul flog höher. Moody erkannte auch bald warum. Dieser Teil des Gebirges war eine kreisrunde Anordnung, in deren Mitte sich ein ovales Tal erstreckte. Es schien kein Pfad dorthin zu führen, denn die Außenwände fielen steil bergab. In dem Tal leuchteten Fackeln und Moody konnte mehrere Zelte erkennen, die in einem Halbkreis angeordnet waren.
 

Die Drei landeten vor den Zelten und rollten ihre Teppiche ein. Eine tiefe Stille lag über dem Tal und Razul sah sich nach seinen Leuten um.

“Es ist spät. Sie werden sicher alle schlafen…“ sagte er leise zu sich selbst und versuchte das beklemmende Gefühl loszuwerden, dass hier etwas nicht stimmte.

Auch Moody spürte es und er schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, Razul. Es ist so ruhig … zu ruhig. Selbst für die Wüste.“

Albus näherte sich einem der Zelte und spähte hinein.

„Alastor hat Recht.“ sagte er und die beiden anderen kamen zu ihm und sahen über seine Schulter ebenfalls in das Zelt.

Es war das Zelt von zwei Arbeitern, die in ihren Betten lagen. Man hätte meinen können, dass sie schliefen, aber das Licht der Fackeln ließ ihre Hälse rötlich und ihre Gesichter unnatürlich blass erscheinen. Razul stürzte in das Zelt und berührte einen der Männer.

“Er ist noch warm! Der Mörder kann nicht weit sein.“

Moody sah sich um. Er entdeckte eine Öffnung im Boden, die in die Wüste hinab führte. Die eigentliche Ausgrabungsstätte.

“Ich hab da so eine Ahnung, wo derjenige sein könnte, Razul.“ sagte er und zog seinen Zauberstab. Die anderen taten es ihm gleich und gemeinsam gingen auf das Loch zu und stiegen hinab.
 

Sie gingen einen steinernen Tunnel entlang, der immer tiefer führte und schließlich in einer Höhle endete. Fackeln hingen an den Wänden und erleuchteten die Umgebung. Die Höhle war recht klein, etwa zehn Meter lang, schätzte Moody. An der östlichen Ecke führte ein weiterer Gang noch tiefer in die Erde hinein. Hier lagen einige Skelette in ihren Rüstungen.

“Wächter!“ sagte Moody und zeigte auf das Wappen auf ihrer Brust. „Krieger Blatanescus. Bei Merlin, was ist das hier…Was habt ihr hier gefunden, Razul?“

Der Ägypter winkte sie in den Tunnel. „Es ist dort drin.“ Er zeigte auf einen Lichtschimmer am Ende des nächsten Tunnels und sie gingen ihm langsam entgegen.

Nach einigen Metern stießen sie auf einen weiteren Mann, doch diesmal trug er weder Rüstung, noch war er ein Skelett.

“Alhanib!“ rief Razul. Er lief zu dem Mann und kniete sich neben ihm nieder. Er tastete nach seinem Puls und schüttelte dann seufzend den Kopf. Moody trat neben ihn und legte ihm die Hand auf die Schulter. Er drückte sie leicht, um seinem Freund Trost zu spenden. Dann hörten sie einen Schrei aus dem Gewölbe vor sich kommen.

Razul stand auf und vorsichtig näherten sie sich dem Eingang. Sie spähten in die nächste Höhle, die wesentlich größer und höher war als die Erste. Auch hier brannten Fackeln an den Wänden, aber zusätzlich standen zwei mannshohe Standfackeln in der Mitte der Höhle. Moody erkannte jetzt, warum Razul sie beide geholte hatte. Das Wappen Blatanescus war hier allgegenwärtig. Es hing auf Stoffbahnen von der Decke und an den Wänden. Es zierte die Rüstungen und Waffen der Skelette und es war in den steinernen Fußboden gemeißelt worden.

“Du kennst die Geschichte der Ursprünglichen?“ fragte Albus ihn und Moody nickte.

“Ja. Und anscheinend ist die Geschichte wahr. Ihr habt ihren Ursprung gefunden, richtig, Razul?“

Der Ägypter nickte nur und sie durchschritten die riesige Höhle, noch immer auch der Suche nach dem Mann, der geschrieen hatte.

In der nordöstlichen Ecke befand sich eine Nische in der zwei Männer standen.

“Ranjid!“ schrie Razul doch der Mann hörte ihn nicht. Er starrte entsetzt in das Antlitz seines Gegenübers, der ihn einfach nach hinten schleuderte.
 

“Es funktioniert nicht!“ sagte der andere Mann mit rauer, kalter Stimme. „Warum funktioniert es nicht?“

Moody sah in das bleiche Gesicht des Mannes und er erkannte ihn sofort.

„Blatanescu!“ sagte er verächtlich und der Ursprüngliche drehte sich neugierig zu den Dreien um.

“Kenne ich dich, Sterblicher?“ Er musterte Moody und dann schien er ihn zu erkennen. „Aber ja. Wir sind uns bereits begegnet. England, sehr schlechtes Klima aber weniger Sonne als hier.“ Er lachte und zeigte dabei seine spitzen Zähne.

“Damals bist du uns entkommen, dass wird nicht noch einmal geschehen!“ sagte Moody und sie richteten ihre Zauberstäbe auf den Ursprünglichen. Er sah sie amüsiert an und lachte wieder.

“Sterbliche! So überheblich in ihrer Arroganz, dass sie nicht einmal merken, wenn sie hoffnungslos verloren sind.“

“Seid vorsichtig.“ warnte Albus seine Gefährten, doch Blatanescu entriss ihnen nur mit einer einzigen Handbewegung ihre Zauberstäbe.

Er blickte sie kalt lächelnd an, als sie versuchten wollten zu fliehen, doch sie konnten sich nicht mehr Bewegen. Er hatte sie, im wahrsten Sinne des Wortes, in der Hand. Blatanescu ließ sich zu sich schweben und sie hingen hilflos in der Luft.

Er sah sie der Reihe nach an.

„Warum kann ich nicht zurück?“ fragte er Albus doch er wusste nicht so Recht, was sein Gegenüber meinte. „Vor so vielen Jahrhunderten kam ich her, euch zu erobern. So viele habe ich hindurch geschickt, doch nie gelang es mir selbst zu gehen. Kein Mensch vermochte mich mitzunehmen, und auch kein Vampir konnte diesen Weg gehen. Also, alter Mann, du bist so schlau in deinem Kopf, sage mir, wie komme ich hindurch?“ Blatanescu trat bei den Worten einige Schritte zurück und zeigte jetzt auf das, was sich in der Nische hinter ihm befand.
 

Hier befand sich noch einen weitere Höhle, wesentlich kleiner als die Anderen. In deren Mitte stand ein steinernes Tor, Stufen führten zu ihm herauf und ein silberner Vorhang wehte in seinem Bogen.

“Verschließt euren Geist!“ ermahnte Albus seine Freunde. Er selbst hatte keine Mühe, seine Gedanken vor Blatanescu zu verschließen und auch Razul beherrschte Okklumentik.

Blatanescu sah die Drei eindringlich an. “Was versucht ihr, vor mir zu verbergen, wenn ihr mir doch nicht helfen könnt?“

Moody war zu aufgewühlt um seinen Geist vollständig abzuschirmen. Es war nur der Bruchteil einer Sekunde, dass er an sie dachte, aber Blatanescu hatte es bemerkt. Sein Gesicht nahm einen eigenartigen Ausdruck des Erstaunens an.

“Sie lebt noch!“ stellte er fest und lächelte Moody kalt an. „Ich habe so vieles versucht, aber nie daran gedacht … und du? Du versuchst sie zu beschützen? Ihr alle versucht es! Dabei ist sie … mein Kind!“ sein Lachen war kalt und gefühllos.

“NEIN!“ schrie Moody. „Las sie in Ruhe, hörst du? Du widerliche Missgeburt, ich werde dich töten, wenn du sie auch nur ansiehst!“

Blatanescus Lachen erstarb und er blickte in Moodys hasserfüllte Augen. „Ich denke nicht, dass du mich daran wirst hindern können … Mensch! Wenn du Glück hast, bist du noch am Leben, wenn ich zurückkehre. Dann wirst du sie noch einmal sehen, bevor mein Kind dir das Blut aussaugt und dich tötet!“ Eine Handbewegung von ihm reichte und die Männer flogen nun ebenfalls durch die Nische in die kleine Höhle. Blatanescu ließ sie gegen die Steinwand krachen, von wo sie Bewusstlos zu Boden fielen.

Dann wand er sich der großen Höhle zu und erhob seine Hände. Er murmelte Zaubersprüche in einer fremden Sprache und die Höhle begann zu beben. Zuerst fielen nur einzelne Felsbrocken doch dann stürzte die gesamte Decke ein. Die Höhle mit dem Torbogen blieb unversehrt.

Er blickte auf die hilflosen Männer herab. „Ich wünsche euch einen schönen Tag, meine Herren. Ich muss zu einem … Familientreffen!“

Die Gestallt Blatanescus schien zu flimmern, dann war er verschwunden und Nebelschwaden krochen zwischen den Gesteinsbrocken an die Oberfläche.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Monny
2008-10-28T20:36:32+00:00 28.10.2008 21:36
Oh mein Gott. Der soll sie blos in ruhe lassen. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^. Werde gleich weiter lesen^^.

gez.Kurosaki-kun^^.
Von:  sweetangle
2007-11-07T15:16:14+00:00 07.11.2007 16:16
oh nein!!!!!!!
Von:  Krylia
2007-11-04T21:54:42+00:00 04.11.2007 22:54
Oh-oh. Jetzt ist Hogwarts erst mal führerlos.


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