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Love kills

von

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Oneshot

Puh... Ich bin doch noch rechtzeitig hiermit fertig geworden. Monate lang hab ich nur eine Szene im Kopf gehabt, in der Kai aus einem Zug steigt und jetzt am Wochende hab ich mich doch endlich noch dazu durchgerungen, was daraus zu machen. Die FF hier ist ein Geb. Geschenk für mein Porno_Uke, die Morgen Geburtstag hat. Ich hoffe es gefällt ihr und man verzeiht mir, was ich hier fabriziert hab. m(_ _)m

Sobald ich Ferien hab, werd ich wahrscheinlich bei Sakura weiterschreiben. Aber jetzt muss ich erstmal die bevorstehenden Klausuren überleben xD
 

Damit ihr nicht zu sehr verwirrt werdet, werd ich noch schnell was erklären. Der erste Teil ist aus Kais Sicht und spielt in der Gegenwart. Der Rest ist in der Vergangenheit.
 

So... Genug geredet. Habt viel Spaß beim lesen! Ich freue mich übrigens über jeden Kommentar, den ich kriege <3
 


 

Love kills
 

Kai's POV:
 

Und schon wieder stehe ich hier.

Mittlerweile komme ich schon fast täglich an diesen Ort zurück. Und manchmal wünsche ich mir, dass ich das früher auch gemacht hätte.

Vielleicht hätte ich dann ja etwas ändern können. Vielleicht würdest du dann jetzt neben mir stehen.

Ich kann einen Seufzer nicht unterdrücken, denn ich weiß genau, dass du das nie wieder wirst.

Dabei sehne ich mich noch immer so sehr nach dir. Jede einzelne Faser in mir schreit geradezu nach deiner Wärme. Nach der Wärme, die ich für immer verloren habe...
 

Manchmal frage ich mich, wie es wäre, wenn du mir verziehen hättest. Oder wenn du meine Fehler einfach vergessen hättest.

Ich weiß es nicht und um ehrlich zu sein, habe ich auch etwas Angst vor der Antwort. Deswegen bin ich auch etwas froh darüber, dass ich meine Antworten nicht mehr kriegen werde.
 

Den Kopf schüttelnd drehe ich mich um und gehe. Ich merke schon wieder, wie meine Augen anfangen zu brennen. Aber ich kann erfolgreich gegen die Tränen ankämpfen.

Es tut mir wirklich nicht gut an damals zu denken. Aber ich kann einfach nicht aufhören, denn ich will dich nicht vergessen.

Nur noch die Erinnerungen an dich und an die schönen Zeiten sind mir geblieben. Und die werde ich immer gut in meinem Herzen bewahren.

Ich habe das Gefühl, dass ich es dir schuldig bin. Aber viel lieber will ich es wieder gut machen, was ich dir damals angetan habe. Es tut mir so unendlich Leid. Und ich hoffe, dass du mir verzeihst, wenn wir uns irgendwann wieder sehen sollten, obwohl ich das ja eigentlich gar nicht verdient habe. Ich würde es dir durchaus nicht verübeln, wenn du mich weiterhin hassen würdest. Genauso wie er es tut.

Auch er kommt jeden Tag hierher, wobei er mich immer meidet. Entweder verschwindet er, sobald ich auftauche, oder er kommt erst nach mir.

Er tut mir Leid. Er hat das genauso wenig verdient wie du.

Ich wünsche mir, ich wäre damals nicht zurückgekommen oder hätte dich wenigstens in Ruhe gelassen. Dann wäre jetzt noch alles in Ordnung und der Einzige, der leiden würde, wäre ich. Und ich habe es auch verdient. Schließlich bin ich ja selbst Schuld.

Ich habe alles kaputt gemacht. Allerdings nicht mit Absicht.

Immerhin habe ich vor langer Zeit einmal versprochen, dass ich dich immer beschützen werde und immer für dich da sein würde. Aber ich habe es nicht geschafft. Ich bin ein Versager und das kann ich nicht leugnen.

Und ich bin ein Dummkopf, denn ich habe nicht eingesehen, dass ich verloren habe. Mein größter Fehler.
 

Weißt du, ich sitze gerade wieder hier in unserem Café und sehe auf den Park. Weißt du noch, wie wir damals immer zusammen hier gesessen haben? Es war unser Lieblings-Café. Wir haben hier gesessen und uns unterhalten, einfach nur die Nähe des anderen genossen. Und niemand konnte uns dieses Glück nehmen. Wir hatten wirklich eine schöne Zeit zusammen. Aber sie war viel zu kurz. Jedenfalls für mich.

Ich weiß nicht, wie du das gesehen hast, aber ich denke, dass es bei dir nicht anders war.

Nachdem ich meine Bestellung genannt habe, sehe ich wieder nach draußen. Ich bin ein wenig überrascht, als ich ihn hier sehe. Er kommt ebenfalls in dieses Café, scheint mich aber nicht zu bemerken.

War das hier etwa auch euer Lieblings-Café? Es würde mich nicht wundern, wenn du auch mit ihm immer hier warst. Schließlich hast du diesen Ort sehr gemocht.

Ich beobachte ihn eine Weile, sehe zu wie er seinen Kaffee trinkt und schon wieder muss ich an diesen Tag denken.

Ich schüttele den Kopf und lege etwas Geld auf den Tisch, bevor ich schnell mein Glas leere.

Ich möchte nicht daran denken, aber dennoch kann ich es einfach nicht verhindern.

Während ich das Café verlasse, scheint er mich endlich bemerkt zu haben. Ich sehe zu ihm und unsere Blicke treffen sich. Einen Moment lang starren wir uns einfach nur an, bevor ich ihm ein halbherziges Lächeln schenke und mich umdrehe. So schnell wie möglich verlasse ich diesen Ort, denn ich kann seinen Blick einfach nicht mehr ertragen.

Dieser bemitleidende Blick.
 

***
 

Die Sonne stand hoch am Himmel an diesem schönen Sommernachmittag. Reges Treiben herrschte auf dem Hauptbahnhof von Tokio. Menschen rennen die Gleise entlang, um noch ihren Zug zu erwischen oder verabschieden sich von ihren Freunden und Verwandten, bevor sie wegfahren. Andere stehen hier und warten noch auf ihre Züge. Wieder andere begrüßen gerade ihre Lieben, die zurückgekommen sind.

Es war ein Tag wie jeder andere hier in Tokio. Aber dennoch sollte sich für eine Person an diesem Tag alles verändern.

Diese Person, ein junger Mann mit braunen Haaren, verließ seinen Zug und sah sich einmal um. Auf ihn hatte niemand gewartet, allerdings wusste auch niemand, dass er heute hierher zurückkehren würde. Genauso wenig wie er damals etwas von seinem Verschwinden gesagt hatte, hatte er auch seine Wiederkehr nicht angekündigt.

Aber dennoch lag ein kleines Lächeln auf seinen Lippen, denn er war wirklich froh wieder hier zu sein. So sehr hatte der Brünette in dem letzten Jahr diese Stadt vermisst und nun war er endlich wieder hier.

Langsam setzte er sich in Bewegung und mit geschulterter Tasche verließ er den Bahnhof. Der Brünette überlegte, wo er jetzt am besten hingen könnte.

Er war sich nicht sicher, ob ihn seine alten Freunde überhaupt sehen wollten. Immerhin hatte er sie ja im Stich gelassen.

Zwar hatte er ihnen immer mal wieder Briefe geschrieben oder versucht anzurufen, aber nie hatte er eine Reaktion erhalten. Die Anrufe wurden nie beantwortet und die Briefe schienen auch niemals angekommen zu sein. Aber vielleicht ignorierten sie ihn auch einfach nur, weil sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollten. Er würde es ihnen nicht verübeln, wenn sie ihn nun nicht mehr sehen wollten.

Der Brünette seufzte einmal leise und ging dann ohne ein bestimmtes Ziel los. Er würde ja sehen, wie sie reagieren. Und er war sowohl auf eine positive als auch eine negative Reaktion gefasst. Er würde mit beidem leben können.
 

***
 

Der junge Mann war eine ganze Weile lang durch die Straßen Tokios gegangen und bemerkte dabei nicht einmal, dass ihn seine Füße automatisch zu seinem alten Lieblings-Café getragen hatten.

Sofort schlich sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen, da dieser Ort alte Erinnerung in ihm weckte.

Ein Kaffee tut mir jetzt bestimmt gut!

Und schon hatte der Brünette das Café betreten. Er hatte sogar Glück und der Platz, an dem er damals immer gerne gesessen hatte, war noch frei. Also ging er gleich dorthin und setzte sich.

Es war alles noch genauso wie früher, mit dem kleinen Unterschied dass er jetzt allein war und das stimmte ihn automatisch traurig.

Ein Seufzer war zu hören, nachdem die freundliche Bedienung die Bestellung angenommen hatte und wieder verschwunden war.

Der Brünette stützte den Kopf mit einer Hand ab und ließ den Blick einmal durch den Raum schweifen, bevor er dann an dem Fenster neben ihm kleben blieb. Völlig in Gedanken versunken beobachtete er das Treiben draußen auf der Straße und in dem gegenüberliegenden Park.

Es schien alles wie immer zu sein und nichts – außer vielleicht er selbst – hatte sich seit seinem letzten Besuch verändert. Obwohl es doch etwas gab, das fehlte.

Kai sah auf den leeren Platz vor sich und musste gleich wieder seufzen. Wie gerne hätte er doch jetzt jemanden gehabt, der mit ihm hier saß und mit dem er hätte reden können. Da wäre ihm jetzt jeder lieb gewesen.

Ihm wurde mal wieder bewusst, wie sehr er seine Freunde in letzter Zeit vermisst hatte. Er hatte es zwar eigentlich immer gut verdrängen können, nur jetzt, wo er wieder zurück in Tokio war, würde ihm das wohl doch sehr schwer fallen.

Kai nahm sich fest vor, dass er als nächstes seine Freunde besuchen würde. Er musste sie einfach wieder sehen und freute sich richtig darauf. Und besonders freute er sich auf eine Person.

Yuu-Chan...

Schnell bedankte sich der junge Mann, als ihm sein Kaffee gebracht wurde. Während er diesen trank, ließ er seinen Blick wieder aus dem Fenster schweifen.
 

Eine Weile lang beobachtete Kai die unzähligen Menschen, die an dem Fenster vorbei gingen. Doch dann fielen ihm zwei Personen auf und er glaubte gleich sich zu vergucken.

Da gingen sie, Hand in Hand, waren am lachen und tauschten verliebte Blicke aus. Sofort hatte sich alles in verkrampft und er stellte die Tasse zur Seite, bevor er noch seine Beherrschung verlieren würde.

Das gibt’s doch nicht!

Kai hätte nie gedacht, dass er zwei seiner besten Freunde so wieder sehen würde. Und er wünschte sich, dass er sich das alles nur einbilden würde.

Am liebsten wäre er jetzt sofort aufgesprungen und zu ihnen hingelaufen, als sie sich auch noch flüchtig küssten. Aber das hätte womöglich nur unnötiges Aufsehen erregt. Und darauf konnte Kai auch verzichten.

Schluckend bemerkte der Brünette, wie die Zwei direkt auf das Café zugingen. Und schon war Kai, wie von der Tarantel gestochen, aufgesprungen. Er knallte etwas Geld auf den Tisch und bemühte sich dann so schnell wie möglich aus diesem Café zu kommen.

Er wollte nicht, dass sie ihn sahen. Nicht wenn sie so miteinander umgingen. Es tat schon weh genug, dass er sie so gesehen hatte, da wollte er nicht auch noch mit ihnen reden und alles nur noch schlimmer machen.

Irgendwie hatte Kai es sogar geschafft in den Menschenmengen auf der Straße zu verschwinden, ohne dass die anderen Beiden ihn bemerkt hatten. Wahrscheinlich waren sie viel zu sehr mit dem jeweils Anderen beschäftigt.

Er ging nun in den Park und setzte sich dort auf eine Bank, von wo aus er noch immer seine zwei Freunde beobachten konnte. Sie hatten sich inzwischen auf den Platz gesetzt, auf dem Kai noch wenige Minuten zuvor gesessen hatte.

Er schluckte einmal und verdrängte die aufkeimenden Gefühle in ihm. Das würde ihm nicht gut tun.

Man hat mich also einfach ersetzt.

Der Brünette konnte das nicht wirklich glauben. Immerhin hatten sie damals eine so schöne Zeit gehabt. Und kaum war er verschwunden, vergaß man ihn ganz einfach so? Der Gedanke tat weh, aber Kai wusste, dass es anscheinend die Wahrheit war.

Er sah noch einmal zu dem Café rüber, bevor er aufstand und verschwand. Er nahm sich fest vor mit ihnen in Kontakt zu treten, nur würde er sich jetzt um andere Sachen kümmern, um sich zu beruhigen. Außerdem wollte er alleine mit ihm reden und nicht, wenn der Andere dabei war. Das würde alles nur unnötig kompliziert machen.

Also machte sich Kai mit schnellen Schritten auf den Weg zu dem Hotel, wo er die nächste Zeit bleiben würde, bis er sich eine Wohnung gesucht hätte. Nur etwas später am Abend hatte Kai die Wohnung noch einmal verlassen, um ein paar Erledigungen zu machen.
 

***
 

Am nächsten Tag hatte sich Kai gleich auf den Weg zu der Wohnung seines alten Freundes gemacht. Als er das Apartment des Schwarzhaarigen endlich erreicht hatte, blieb er vor der Tür stehen. Er wollte schon klingeln, zögerte dann aber doch noch mal. Schnell vergewisserte sich der Brünette, dass er hier auch wirklich richtig war, indem er einen Blick auf das kleine Schildchen über der Klingel warf.

Shiroyama...

Kai schüttelte den Kopf und hoffte nur noch, dass der Schwarzhaarige auch wirklich allein sein würde, bevor er die Klingel betätigte.

Es dauerte eine ganze Weile, bis man das Klicken des Schlosses hören konnte und der Brünette war erleichtert. Er hatte schon befürchtet, dass überhaupt niemand da war. Aber dann wurde die Tür auch schon geöffnet und zum Vorschein kam die Person, die Kai am meisten vermisst hatte.

Doch diese blinzelte nur ein paar Mal und starrte ihr Gegenüber überrascht an. Der Schwarzhaarige schüttelte gleich einmal den Kopf, als würde er nicht wirklich glauben, was er da sah, wen er da vor sich hatte. Sein Mund öffnete und schloss sich wieder, aber kein einziger Laut hatte seine Kehle verlassen.

Kai fing einmal an zu lächeln. Er hätte sich denken können, dass man mehr als überrascht sein würde. Aber er war froh, dass er nicht gleich angeschrieen wurde, oder dass die Tür direkt vor seiner Nase zugeknallt werden würde. Und bevor das doch noch passieren würde, ergriff er einfach mal das Wort, da der Schwarzhaarige da wirklich nicht zu in der Lage schien.

"Hallo Yuu-Chan. Wie geht’s dir? Überrascht mich zu sehen?"

Aoi schluckte einmal und musterte Kai von oben nach unten, um sicher zu gehen, dass es auch wirklich Kai war. Einen Moment lang starrte er ihn noch an, bevor er dann anfing mit einer ungewöhnlichen hohen Stimme zu sprechen.

"Überrascht dich zu sehen??"

Der Schwarzhaarige schüttelte einmal den Kopf und schon hatte sich sein Blick verändert. Man konnte ganz klar die Wut in seinen Augen erkennen und auch seine Stimme wurde fester. Aber sie blieb nicht lange so, sondern ging langsam ins Hysterische über.

"Du verschwindest einfach ohne ein Wort, lässt Monate lang nichts von dir hören und stehst dann plötzlich vor meiner Tür! Und dann willst du wissen, ob ich überrascht bin dich zu sehen? Natürlich bin ich das! Sehr sogar! Ich hab mir verdammt noch mal Sorgen um dich gemacht!"

Aoi kam nun nach draußen zu Kai und griff gleich nach dessen Kragen um ihn an sich heranzuziehen. Der Brünette ließ das Ganze einfach über sich ergehen, da er mit so was sowieso schon gerechnet hatte. Und sich zu wehren hätte die Angelegenheit nicht unbedingt vrebessert.

"Es tut mir Leid, Yuu-Chan. Aber ich hatte keine andere Wahl. Ich musste gehen."

"Was soll das heißen, du musstest gehen? Erklär es mir!"

"Ich... ich kann es dir nicht sagen."

Kai hatte seinen Kopf langsam zur Seite gedreht und begonnen auf seine Lippe zu beißen.

"Verdammt Kai! Sieh mich an!"

Und das machte er auch gleich wieder.

"Ich will Antworten Kai! Warum bist du einfach so ohne ein Wort verschwunden? Wo bist du hin, dass du dich kein einziges Mal hast melden können? Und vor allem: Warum hast du mich alleine gelassen?!"

Aber Kai hatte nur leicht den Kopf geschüttelt. Er konnte ihm unmöglich alles erzählen. Das durfte er gar nicht und am Ende würde er dem Schwarzhaarigen damit nur schaden. Und das war wirklich das Letzte, was er wollte. Schließlich war Kai deswegen erst verschwunden.

"Ich wollte das nicht. Aber ich hatte wirklich keine andere Wahl. Es war das Beste so."

Aoi schüttelte wieder den Kopf. Er konnte das einfach nicht glauben und sah Kai nun verzweifelt an.

"Das Beste? Das kannst du mir nicht erzählen! Weißt du eigentlich, wie ich mich gefühlt habe, als du einfach so verschwunden bist? Weißt du, wie weh das getan hat?! Ich hab gedacht, du hast die ganze Zeit nur mit mir gespielt und als du dann genug hattest, bist du einfach verschwunden!"

Kai schluckte einmal, als er Tränen in den Augen des Schwarzhaarigen erkennen konnte. Er wusste ja, dass er überhaupt nicht fair gewesen war. Aber jetzt konnte er es auch nicht mehr rückgängig machen.

"Und deswegen schnappst du dir gleich den Nächsten, sobald ich weg bin?"

"Was? Nein! Das hab ich nicht gemacht!"

"Ich hab euch doch gesehen." Kais Stimme wurde nun kalt und er schob Aoi von sich weg. "Du hast mich ganz einfach ersetzt. Ich verstehe gar nicht, warum du dich dann beschwerst. Du scheinst mir doch recht glücklich zu sein. Auch ohne mich."

Aoi starrte den Brünetten einen Moment lang ungläubig an, bevor er anfing den Kopf zu schütteln. Das stimme wirklich nicht. Es hatte eine ganze Zeit lang gedauert, bis er sich endlich damit abgefunden hatte, dass Kai weg war.

"Nein... Du verstehst das völlig falsch. Und nur, weil du jetzt eifersüchtig auf ihn bist, musst du nicht gleich so was behaupten."

"Du hast Recht. Ich bin wirklich ein wenig eifersüchtig. Aber das ist ja wohl verständlich, wenn man nach so langer Zeit zurückkommt und seinen Freund dann gleich mit jemandem anders sieht!"

Aoi trat wieder einen Schritt auf Kai zu und er seufzte einmal.

"Du hättest gar nicht erst verschwinden sollen, dann wäre es überhaupt nicht so weit gekommen."

"Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich keine andere Wahl hatte! Aber ich habe geglaubt, dass du mich nicht so schnell aufgibst. Nur anscheinend hab ich mich wirklich getäuscht."

"Vielleicht hätte ich das auch nicht, wenn du dich wenigstens mal gemeldet hättest! Aber das hast du nicht. Kein einziges Mal. Also hab ich gedacht, dass ich dir ganz einfach egal bin!"

Der Brünette schluckte einmal. Er merkte, wie sehr er Aoi verletzt haben musste und es tat ihm wirklich Leid.

"Tut mir Leid. Ich habe versucht mich zu melden, aber-"

"Hör endlich auf dich zu entschuldigen! Das macht es nicht besser und ändern kann man jetzt eh nichts mehr!"

Kai sah nun zur Seite. Es tat weh zu wissen, dass es wirklich vorbei war und er nichts mehr ändern konnte. Aber dennoch wollte er es nicht wahr haben, wollte er es nicht akzeptieren. Schließlich hatten sich seine Gefühle zu dem Schwarzhaarigen in all den Monaten kein bisschen verändert.

"Ich verstehe... Aber du solltest wissen, dass du mir immer noch viel bedeutest und dass ich niemals nur mit dir spielen würde."

Und mit den Worten hatte Kai sich umgedreht und wollte verschwinden. Jedoch wollte Aoi ihn nicht so schnell gehen lassen. Er war ihm gleich nach und hielt ihm am Arm fest, bevor er den Brünetten flehend angesehen hatte.

"Kai... Bitte geh nicht. Ich hab dich so lange nicht gesehen... Ich will nicht nur mit dir streiten, wenn wir uns endlich wieder sehen."

Aber Kai befreite sich sofort wieder von dem Griff des Schwarzhaarigen. Er wollte nicht mehr länger mit ihm reden, weil es ihm nur schaden würde. Also schüttelte er einmal den Kopf.

"Vergiss es Yuu. Ich wüsste keinen Grund, weswegen ich noch länger hier bleiben sollte."

Kai steckte noch die Hände in seine Hosentaschen, bevor er weiterging und einen perplexen Aoi zurückließ. Aber Aoi lief seinem alten Freund nicht noch einmal hinterher. Es war ja offensichtlich, dass dieser nun viel lieber alleine sein wollte und Aoi hatte auch nicht mehr das Recht dazu ihm jetzt noch zu folgen. Immerhin hatte er selbst ja gesagt, dass es vorbei war. Also konnte er Kai mit Sicherheit alleine lassen. Auch wenn es ihm selbst etwas wehtat. Es wäre wohl oder übel besser so.
 

***
 

Kai war sofort wieder zurück zu seinem Hotel gegangen. Dort hatte er sich auf den Balkon gestellt und eine Zigarette nach der anderen geraucht. So hatte er sich das wirklich nicht vorgestellt. Aber er konnte nichts mehr rückgängig machen, oder seine Worte zurücknehmen, obwohl er sich das in manchen Fällen sehr wünschte.

Er konnte aber auch ein ganz schöner Idiot sein. Da hatte er die Chance gehabt wenigstens wieder etwas Zeit mit Aoi verbringen zu können, aber er musste es natürlich wieder mal versauen. Das war so typisch für ihn gewesen und er verfluchte sich gerade selbst dafür. Dabei wäre der Brünette sehr gerne noch länger bei Aoi geblieben und hätte ein wenig mit ihm geredet. Aber nein, sein Stolz setzte sich natürlich wieder durch. Wie hätte es auch anders sein können?

Mit einem leisen Seufzer warf Kai seine fünfte Zigarette weg und wenige Sekunden später steckte auch schon der nächste Glimmstängel zwischen seinen Lippen. Er brauchte das jetzt einfach, um seine Nerven wenigstens ein bisschen zu beruhigen. Das hatte ihm schon immer geholfen und das würde es mit Sicherheit auch diesmal tun. Vielleicht konnte er dann ja auch wieder einen klaren Gedanken fassen. Denn im Moment war das Einzige, woran Kai denken konnte, der neue Freund von Aoi und wie eifersüchtig er wirklich auf ihn war.

Als er gesagt hatte, dass er nur ein wenig eifersüchtig wäre, hatte der Brünette maßlos untertrieben. Es machte ihn fast wahnsinnig zu wissen, dass Aoi mit jemandem anders zusammen war und dass dieser Jemand mal ein sehr guter Freund von ihm gewesen war.

Als der Brünette die Zwei so zusammen gesehen hatte, war es wie ein Schlag ins Gesicht für ihn gewesen. Allein der Gedanke an sie tat weh und deswegen schüttelte er gleich den Kopf, um sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Aber wie zu erwarten, gelang ihm das nicht wirklich.

Egal was Kai auch versuchte, seine Gedanken drifteten immer wieder zu ihm ab. Und während er beobachtete, wie die Sonne langsam hinter den Dächern der Häuser verschwand, kam er zu dem einzigen Schluss, der ihm nun noch helfen könnte.

Plötzlich fing er an zu grinsen, aber es war nicht sein normales Grinsen. Es hatte etwas Angst einflößendes an sich und man konnte kurz Gier in den Augen des Brünetten aufblitzen sehen.

Mit etwas Glück könnte sich so alles wieder zum Guten wenden und Kai wäre alle seine Probleme mit einem Schlag los. Er könnte sogar wieder zu Aoi zurückkehren und das war alles, was er wirklich wollte.
 

***
 

Ein paar Tage waren ereignislos verstrichen, in denen Kai seinen Plan ausgearbeitet hatte und das glückliche Pärchen immer mal wieder beobachtet hatte. Besonders auf den Blonden, mit dem Aoi immer zusammen war, achtete er besonders und er hatte ihn mehr als einmal bis vor die Haustür verfolgt. Kein einziges Mal schien es ihnen aufgefallen zu sein, dass sie von dem Brünetten beobachtet wurden und dafür war dieser auch sehr dankbar. Das hätte nur seinen Plan durcheinander gebracht und das wollte er nicht riskieren.

Denn heute Abend würde er seinen Plan endlich in die Tat umsetzten. Es juckte Kai schon regelrecht in den Fingern und er freute sich schon auf das Gesicht des Blonden. Er ging nicht davon aus, dass Aoi ihm irgendetwas davon gesagt hätte, dass er nun wieder hier war. Das hätte er womöglich gemerkt. Schließlich war er ja nicht blind. Also stand dem Ganzen nichts im Wege.

Kai machte es sich auf dem Ast eines Baumes in dem Park gemütlich, durch den der Blonde sehr oft ging. Geduldig wartete er hier auf dessen Ankunft, denn er war sich sehr sicher, dass der Blonde auch diesen Abend wieder hier vorbeikommen würde. Und bis dahin würde er warten, egal wie lange es noch dauern sollte.
 

Der Brünette musste allerdings nicht sehr lange warten. Er saß vielleicht gerade mal eine halbe Stunde auf dem Baum, bis er den blonden Mann auf ihn zukommen sah. Sofort schlich sich wieder dieses Grinsen auf Kais Gesicht und als der Blonde nur noch wenige Meter entfernt war, sprang Kai vom Baum runter und ging auf ihn zu.

Sofort blieb der Blonde stehen und starrte sein Gegenüber genauso schockiert an, wie Aoi es bereits ein paar Tage zuvor getan hatte. Allerdings war es bei ihm etwas anders, denn das Grinsen, was ihm geboten wurde, erfüllte seinen Zweck voll und ganz. Ein kalter Schauer lief über den Rücken des Blonden, als er Kais kalte Stimme hörte.

"Hallo Uruha. Lange nicht gesehen."

Es kam keine Antwort von dem Blonden und Kai trat noch ein paar Schritte auf ihn zu. Das war genau die Reaktion, die er erwartet hatte. Und es war wirklich nicht verwunderlich, dass Uruha ihn so ansah. Immerhin hatte er sich in den letzten Monaten doch recht verändert.

"Ich hab mir gedacht, ich red mal ein Wörtchen mit dir, wo ich doch gerade wieder hier in der Stadt bin. Findest du nicht auch, dass wir uns mal unterhalten sollten?"

Aber Uruha schluckte nur einmal und ging einen Schritt zurück. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, wie ihn Kai gerade ansah und in ihm verkrampfte sich mit einem Schlag alles. Kais Grinsen, einer der Hauptgründe für Uruhas Unwohlsein, wurde bei der Reaktion allerdings nur noch breiter.

"Was ist denn los Uruha? Freust du dich denn gar nicht mich wieder zu sehen? Dabei ist es doch solange her."

Und endlich schaffte Uruha es zu antworten, wobei er es nicht verhindern konnte, dass seine Stimme etwas zitterte.

"Doch, doch. Ich... Ich freue mich, dich zu sehen."

Kai zog eine Augenbraue in die Höhe und musterte Uruha einmal.

"Hmm... Und warum machst du dann so einen ängstlichen Eindruck? Das liegt doch wohl nicht an mir, oder?"

Uruha schüttelte gleich einmal den Kopf und versuchte halbwegs überzeugend zu klingen, wobei er allerdings kläglich scheiterte.

"Nein, wie... wie kommst du darauf?"

Kai konnte es nicht verhindern und fing einmal an zu kichern, aber selbst das machte Uruha noch Angst.

"Dein Verhalten spricht eindeutig dafür. Aber du musst keine Angst haben. Ich werde dir schon nichts tun."

Doch Uruha glaubte kein Wort und schüttelte nur einmal den Kopf. Schluckend trat er noch ein paar Schritte zurück.

Kai blieb allerdings stehen und steckte nur eine Hand in die Tasche seines Mantels. Er umklammerte das kühle Metall mit festem Griff. Er würde es jetzt hinter sich bringen und er hätte es geschafft. Nur noch dieser eine Gedanke zählte für den Brünetten, als er eine Pistole hervorzog.

Als sich Uruhas Augen geschockt weiteten, ermutigte dies den Brünetten nur noch mehr. Mit einem leisen 'Klick' wurde die Waffe entsichert und der Finger lag bereits auf dem Abzug, bereit jede Sekunde abzudrücken.

"Du hättest die Finger von ihm lassen sollen Uruha. Dann könnte ich mir das jetzt sparen."

Der Blonde war zu geschockt und verängstigt, um auch nur ein Wort hervorzubringen oder sich zu bewegen.

"Das war’s dann Uruha. Du wirst jetzt für diesen Fehler bezahlen müssen."

Kais Augen wurden vollkommen emotionslos und auch sein Grinsen war verschwunden, als er die Waffe auf Uruha richtete und nur kurze Zeit fürs Zielen brauchte. Er hatte sich vollkommen in seinen Plan und seine Eifersucht hineingesteigert und das Einzige, was er jetzt noch sah, war Uruha. Und er wollte, dass er in wenigen Sekunden tot zu Boden gehen würde. Es wäre ganz einfach. Er müsste nur noch abdrücken und alles wäre erledigt. Aoi würde niemals herauskriegen, dass er es gewesen war, der Uruha getötet hätte und er würde die Chance haben Aoi wieder für sich zu gewinnen. Das war alles, was zählte.

Kai zögerte auch nicht mehr länger und in der nächsten Sekunde hatte er auch schon abgedrückt und der Schuss zerriss die Stille, verschreckte einige Vögel, die sofort wegflogen und ein Körper fiel leblos zu Boden.
 

Kai war so von seiner Eifersucht und Hass auf Uruha getrieben worden, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie eine Person auf sie zugelaufen war. Erst als es bereits viel zu spät war, war ihm diese Person aufgefallen.

Kaum dass Kai abgedrückt hatte, war Uruha auch schon zur Seite geschubst worden und die Kugel traf den Falschen.

Mit weit aufgerissenen Augen hatte Kai zugesehen, wie der schwarzhaarige Mann zu Boden ging und das Blut in Strömen aus seinem Körper lief.

Nein!

Kai ließ den Arm mit der Waffe in der Hand sinken und ungläubig starrte er auf die Leiche vor seinen Augen. Das durfte einfach nicht wahr sein! Er schüttelte den Kopf wieder und wieder, während er sah, wie sich das Gras um den Toten langsam rot färbte. Gleich trat der Brünette ein paar Schritte zurück. Das hatte er nicht gewollt. Das hatte er sich nicht gewünscht. Er wollte ihn doch zurückkriegen und nicht für immer verlieren.

Wie durch einen dicken Schleier drang Uruhas verzweifelte Stimme zu ihm durch. Der Blonde kniete inzwischen neben dem leblosen Körper des Schwarzhaarigen und presste ihn an sich. Er achtete dabei gar nicht auf das viele Blut, sondern ließ einfach seinen Tränen freien Lauf.

"Nein, bitte nicht! Bitte mach die Augen auf!"

Immer und immer wieder wiederholte Uruha seine Worte, aber Kai hörte sie bereits gar nicht mehr. Das Einzige, was er jetzt noch merkte, war der Schmerz in seinem Herzen.

Was hatte er da nur getan? Er hatte doch tatsächlich die wichtigste Person in seinem Leben getötet. Dabei hatte er sie doch immer beschützen wollen.

Langsam bahnten sich zwei Tränen ihren Weg über Kais Wangen, während er sich langsam umdrehte und weglief. Er konnte diesen Anblick nicht länger ertragen und wollte nur noch weg. Aber er wusste, dass er davor nicht flüchten konnte.

Uruha hingegen bewegte sich nicht vom Fleck. Nur noch sein Weinen und seine erstickte Stimme durchschnitten die Stille der Nacht, bis auch er langsam verstummte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Kurowa-san
2012-06-05T12:24:47+00:00 05.06.2012 14:24
...dramatisch. Typisch du würd ich sagen^.~
Gute Idee und auch gut umgesetzt. Besonders, das man als Leser, zumindest für einen Moment, im unklaren gelassen wir. Und sich denkt "Was genau ist passiert? Was um Himmelswillen hat er vor? Und...waaaas? Oh nein!"
Ja, Geschichten ohne Happy End sind traurig, aber bleiben auch im Gedächtnis^^ Hast also nix falsch gemacht. Kompliment *kiss*
Von:  Len_Kagamine_
2010-03-25T13:02:51+00:00 25.03.2010 14:02
das erste was ich sagen muss ist das ich Kai in deser ff hasse Ò_____Ó
wieso musste er das machen er hatte doch selbst schuld das es so wiet gekommen ist das Aoi sich einen neuen gesucht hat
soll Kai doch leiden mir doch igal aber Uruha soll net leiden *schnif*

so aber sonst wa sie gut nur das doofe war eben das Aoi und Uruha nicht glücklich wodrden wegen Kai *sauer binz*
und ich musst auch voll los heulen wo Kei Uruha mit der Pistole bedroht hat und dann Aoi in weggeschupst hat und es in getröfen hat *heul*

deine schreib art ist auch sehr gut mach wieter so ^^
Von:  Kanoe
2008-06-03T07:48:13+00:00 03.06.2008 09:48
hmm trauriges ende aber schöne geschichte
Von:  IchBinLiebe
2008-02-05T19:55:29+00:00 05.02.2008 20:55
wie deprimerend..

es ist schön geschrieben. die spannung war bis zum ende erhalten geblieben. ich konnte mir zwar denken was kommen würde... aber es war doch schockierend
Von: abgemeldet
2007-10-04T21:13:52+00:00 04.10.2007 23:13
Dein Schreibstil ist super und beneidenswert. Ich wünschte, ich würde so schreiben können.
Es jagt einem wirklich einen schauer über den Rücken und treibt einem die Gänsehaut über den Körper.

Der Plan von Kai jedoch hat mich sehr geschockt. Was mich noch mehr geschockt hatte, war die Tatsache, dass er am Ende doch den falschen erwischt hatte ~ Aoi.
Wäre ich an Kais stelle hätte ich die Pistole wohl danach sofort auf mich selbst gerichtet. Ich könnte mir der Erkenntnis nicht leben, die wichtigste Person in meinem Leben umgebracht zu haben. Auch wenn es unbeabsichtigt war.

Bitte schreib noch mehr solche tollen Geschichten *-*
Von:  Ober_Uke
2007-08-30T16:06:54+00:00 30.08.2007 18:06
OMFG... du.... du......!

T__T

*tränen wegblinzel*
böser kai òÓ gaaa~nz böser kai
aba auch bööö~~sa aoi!!
einfach so Kai betrügen.... /pif


Es ist wunderwunderprinzentastisch schön <3
Hab ich dir schonmal gesagt dass ich dich liebe? XDDD
Bestimmt |D Naja ich lieb dich halt ;o;
Ich liiiieeeeebe dich <3 <3 <3 <3
Danke Danke Danke !!!

Dein Uke *abflausch*


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