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Kriege der Vergangenheit

Fortsetzung zu "Drachenmeister"
von

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Kapitel 3
 

Am nächsten Morgen wurde Hermine durch leise Schritte geweckt. Jemand huschte vor dem Zimmer vorbei auf die Treppe zu. Verschlafen sah Hermine sich um. Die Jungs waren alle noch weit im Reich der Träume versunken. Vorsichtig löste sie sich aus der Umarmung Rons. Selbst Celan schlief seelenruhig weiter.

Leise, um die anderen nicht zu wecken, schlich Hermine sich aus dem Raum. Sie sah Lu gerade noch am Treppenabsatz verschwinden. Kurz entschlossen folgte sie dem Mädchen. Es schien selbst vor seinem Vater einige Geheimnisse zu haben. Besser, sie fand heraus, wo das Mädchen hin wollte. Vielleicht wollte sie sie ja sogar an jemanden verraten, der ihnen nicht so freundlich gesonnen war wie ihr Vater.

Lu bemerkte nicht, wie Hermine ihr folgte. Es hatte gerade erst begonnen zu dämmern und in den Schatten zwischen den Häusern fand Hermine genug Deckung um dem Mädchen zu folgen. Lu lief durch kleine Gassen, immer parallel zu der großen Hauptstraße, an der die Zeitreisenden am Tag zuvor auf Heran getroffen waren. Hermine erkannte bald, dass Lus Ziel wohl der Turm war, der wie ein mahnender Finger aus der Stadt hinaus ragte. Nicht einmal blickte Lu sich um. Es war wohl auch nicht wirklich notwendig. Um diese Zeit schien in dieser Stadt noch niemand wach zu sein.

Die schwere, eisenbeschlagene Tür des Turmes war nicht verschlossen. Lu musste sich dagegen stemmen, um sie zu öffnen. Lautlos schwang sie gerade so weit auf, dass Lu durch die entstandene Lücke hinein huschen konnte. Hermine folgte ihr vorsichtig. Im Turm konnte sie viel schneller entdeckt werden als in der Stadt. Doch auch Lu schien sich nun vor Entdeckung zu fürchten.

An der Wand huschte das Mädchen auf die andere Seite der großen Eingangshalle, die bestimmt das ganze Erdgeschoss des Turmes einnahm. Der Raum war vollkommen kahl, so das Hermine unwillkürlich einen leichten Verschleierungszauber auf sich legte, um nicht von Lu entdeckt zu werden. Auf der anderen Seite des runden Raumes führte eine Treppe nach oben und eine nach unten. Irgendeine Erinnerung wurde bei diesem Bild in ihr wach. Es verschwand jedoch zu schnell wieder, als das Hermine es hätte fassen können.

Lu schlich die Treppe nach unten. Hermine folgte ihr weiterhin, wenn sie auch nicht mehr daran glaubte, das Lu sie verraten wollte. Dazu verhielt sich das Mädchen nun viel zu vorsichtig. Hermine hatte keine Probleme am Ende der Treppe Lu zu folgen. Lu hatte sich eine Fackel angezündet und suchte sich ihren Weg durch das Gewirr an Gängen. Hermine hielt sich außerhalb des Lichtscheins, so das Lu sie nicht entdeckten würde, sollte sie sich umdrehen.

Hermine hatte nicht wirklich eine Ahnung, wie lange sie dem Mädchen folgte. Dafür kam ihr dieses Labyrinth immer bekannter vor. Noch immer konnte sie jedoch nicht fassen, woher diese Vertrautheit kam. Lu machte einige Umwege, ab und zu entschärfte sie eine Falle. Hermine erkannte daran, dass das Mädchen öfter unerlaubt hier unten sein musste. Die Frage war nur, was es hier suchte.

Die Antwort darauf sollte Hermine einige Zeit später bekommen. Diese Zeit war gekommen, als Lu stehen blieb und etwas in einer makellos erscheinenden Wand suchte. Einen Moment später schob sich ein kleiner Teil der Wand knirschend zur Seite und Lu verschwand in dem neuen Gang. Hermine wartete nicht, bis der Lichtschein von Lus Fackel verschwand. Das Risiko, dass die geheime Tür sich bis dahin schließen würde, war viel zu groß. Also musste sie ein Risiko eingehen.

Hermine hatte Glück. Gleich hinter der Tür begann eine Wendeltreppe, die steil nach unten führte. Lu war bereits so weit unten, dass sie Hermine nicht mehr hätte entdecken können. Jetzt besonders darauf bedacht keine Geräusche zu machen, folgte die ehemalige Gryffindor dem Mädchen die Treppe hinunter.

Viele Meter weiter unten endete die Treppe in einem engen und niedrigen Gang, den Hermine nur gebückt durchqueren konnte. Lu bog zwar in den nächsten Gang ein, der höher und auch breiter war, schien jedoch gleich darauf stehen zu bleiben. Hermine entschloss sich ebenfalls, in dem engen Gang stehen zu bleiben.

Sie konnte Lu reden hören, doch von dem Gesagten verstand sie kein Wort. Es schien eine andere Sprache zu sein. Wage kamen ihr die gesprochenen Laute bekannt vor, doch auch diese Erinnerung konnte Hermine nicht fassen. Eines jedoch konnte Hermine erkennen. Lu musste in dem anderen Gang auf eine zweite Person getroffen sein.

Hermine war so darauf konzentriert der Unterhaltung zu folgen, dass sie heftig zusammen zuckte, als Lu mit einem Mal um die Ecke kam und sie finster ansah.

„Ich wusste, dass euch nicht zu trauen ist!“, zischte das Mädchen erbost.

„Ich wollte nur sichergehen, dass du uns an niemanden verrätst!“, stellte Hermine fest. Sie hatte nur einen Augenblick gebraucht, um sich wieder zu fassen. Im Krieg hatte sie sich schon in wesentlich gefährlicheren Lagen befunden.

„Bist du im Auftrag meines Vaters hier?“, wollte Lu wissen.

Hermine schüttelte den Kopf: „Wie gesagt. Ich wollte nicht, dass du meine Freunde und mich an irgendjemanden verrätst!“

„Natürlich!“, schnaubte Lu. „Dann hättest du mich nicht so weit verfolgen müssen!“

„Anscheinend doch. Du hast dich aus der Stadt geschlichen! Mit wem hast du dich hier getroffen?“, wollte Hermine wissen. Ihr war nur zu bewusst, dass sie nicht in der Situation war, um Fragen zu stellen. Doch vielleicht konnte sie Lu verunsichern, wenn sie so unerschrocken vorging.

„Komm raus und sieh es dir an!“, meinte Lu überlegen.

Hermine atmete tief durch. Das war absolut keine Bitte gewesen. Mit einem unguten Gefühl fügte sie sich Lus Befehl. Ihr stockte der Atem, als sie das Wesen erblickte, das dort im Gang lag. Nicht nur, wegen dem, was sie erblickte, sondern auch, weil ihr die Erkenntnis kam, wo sie sich hier befand. Sie schalt sich eine Idiotin, das nicht schon früher erkannt zu haben.

„Überrascht?“, fragte Lu hämisch.

„Etwas.“, murmelte Hermine atemlos.

Ein Grollen erklang von dem Wesen vor ihr.

Hermine fand ihre Sprache wieder. „Ist das die Freundin, von der dein Vater gestern sprach?“

„Du hast ihm von mir erzählt?“, erklang eine tiefe, aber eindeutig weibliche Stimme.

Lu druckste herum: „Nicht wirklich. Hab ihm nur gesagt, ich wäre bei einer Freundin, wenn ich den ganzen Tag hier bei dir war!“

Hermine ließ sich auf den Boden sinken. Einen Weg sich zu verteidigen hatten sie sowieso nicht. Sie sah Lu fragend an: „Ich dachte, die Lindwyrmer seien schon seit Jahren nicht mehr hier gewesen!“

„Ich habe meinen Lebtag diese Gänge noch nicht verlassen!“, stellte der Lindwyrm fest.

Hermine holte tief Luft. Ihr gefiel die Situation, in der sie sich befand ganz und gar nicht. Und nun musste sie auch zugeben, dass sie sich während des Krieges gegen Voldemort ganz bestimmt nie in einer ähnlich gefährlichen Situation befunden hatte.

„Es erstaunt mich, dass du Lu so einfach folgen konntest! Normalerweise spürt sie Verfolger!“, stellte der Lindwyrm fest.

„Stimmt!“, entfuhr es Lu überrascht, als wäre ihr das jetzt erst aufgefallen.

Hermine blickte unsicher zu dem Lindwyrm. Wie viel durfte sie verraten? Ab wann würde sie die Zukunft ändern? Dieser Lindwyrm hier spielte im Leben ihres besten Freundes eine entscheidende Rolle.

„Sprich!“, forderte der Lindwyrm.

„Ich bin eine Magierin!“, gab Hermine zu.

„Was?“, entfuhr es Lu ungläubig.

Der Lindwyrm sagte nichts, doch in seinen Augen erglomm etwas, das Hermine nicht einordnen konnte.

„Wie heißt du?“, fragte Hermine.

„Gin“, antwortete der Lindwyrm.

Hermine sah das Wesen erst etwas überrascht an, dann fing sie an zu kichern und brach letztendlich in haltloses Lachen aus.

„Was ist daran so witzig?“, grollte der Lindwyrm erbost.

„Ent-Entschuldige!“ Hermine brauchte einen Moment um sich wieder zu fangen. „Es ist – Es ist nur so, dass die Schwester von meinem Freund Ginny heißt. Und wir nennen sie meistens Gin.“

„Dein Freund? Das ist doch der mit dem Drachen, oder?“, fragte Lu.

„Drache?“, kam es von Gin.

„Ja“, gab Hermine zu. „Er heißt übrigens Ron. Und der Drache heißt Celan!“

„Ihr habt einen Drachen in die Stadt gebracht?“, fragte Gin alarmiert.

Hermine nickte verwirrt.

„Es sind zwei weitere Drachen in der Nähe. Gehören die auch zu euch?“, wollte Gin wissen.

Hermine blickte überrascht zu Gin: „Du kannst sie spüren?“

„Also gehören sie zu euch!“, stellte der Lindwyrm fest. „Ihr solltet von hier verschwinden!“

„Warum?“, fragte Hermine verwirrt. „Wir können nicht einfach weiter. Wir haben nichts mehr, außer das, was wir am Körper tragen!“

„Das ist unwichtig. Wenn ich sie spüren kann, dann können es auch die anderen. Sie werden kommen und eure Drachen jagen!“, meinte Gin unwirsch.

Hermine runzelte die Stirn: „Lindwyrmer können Drachen spüren?“

Gin bewegte den Kopf, was wohl ein Nicken darstellen sollte: „Ich bin jung und kann sie noch nicht spüren, wenn sie weiter entfernt sind. Die älteren können sie auf fünfhundert Meilen Entfernung spüren!“

Hermine wurde bleich.

„Das gibt ein Chaos!“ Lu ließ sich seufzend neben Hermine auf den Boden sinken.

„Warum warnst du mich davor?“, fragte Hermine den Lindwyrm.

„Ich möchte diese Stadt erhalten!“, antwortete Gin.

Hermine zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen. Diese Stadt war nicht zu retten und sie wusste es.

„Was ist?“, fragte Lu verwirrt.

„Irgendwann wird diese Stadt untergehen!“, wisperte Hermine. Gleichzeitig hatte sie das Bedürfnis sich selbst zu Ohrfeigen. Warum konnte sie in Gegenwart dieses Lindwyrms nur nicht ihre Klappe halten? Misstrauisch sah sie Gin an: „Hast du mich verhext?“

Lu sprang empört auf: „Was fällt dir ein?“

„Beruhige dich, Lu!“, meinte Gin sanft. „Hermine hat vielleicht durchaus Grund so zu denken!“

„Also ist es so?“, fragte Hermine. „Du willst Informationen von mir.“

„Nein!“, widersprach Gin. „Es ist nur meine – unsere Magie! Nicht ich selbst!“

Hermine runzelte die Stirn: „Wie meinst du das?“

„Nicht nur Drachen können sich an Menschen binden!“, stellte Gin fest.

„Woher weißt du das?“, fragte Hermine, langsam nervös. Dieser Lindwyrm wusste eindeutig mehr, als gut für sie alle war.

„Sie tragen Drachenblut in sich. Ich kann diese drei Menschen spüren. Schwächer als ihre Drachen, aber es reicht aus!“, erklärte Gin.

„Und was hat das mit deiner Magie zu tun?“, wollte Hermine wissen.

„Ein Drache, der sich nicht bereits an einen Menschen gebunden hat, wenn er schlüpft, kann sich auch später noch an einen Menschen binden. Auch wenn diese Bindung dann nicht so stark ist“, meinte Gin. „Bei Lindwyrmern ist es ähnlich!“

Hermine starrte den Lindwyrm an. Sie sträubte sich dagegen, das zu verstehen, was Gin ihr dort gerade versuchte klar zu machen. Aber das würde einiges erklären. Unter anderem die enge Bindung zwischen Sirius und Aran. Außerdem wusste Hermine genug über die Bindungen zwischen Drachen und Menschen um sich sicher sein zu können, dass Gin die Wahrheit sprach.

„Also gibt es auch – Lindwyrmmeister?“, fragte sie, um vom eigentlichen Thema ab zu lenken.

„Bis jetzt nicht. Aber vielleicht wird es bald eine Meisterin der Lindwyrmer geben!“, räumte Gin ein.

„Nein!“, meinte Hermine entschieden.

Gin schwieg, doch Lu sah Hermine empört an und wollte etwas sagen.

Hermine unterband ihren Einspruch: „Mein Freund ist ein Drachenmeister. Ich müsste mich unweigerlich gegen ihn stellen, wenn ich mich auf das hier einlassen!“

„Ich habe nicht gesagt, dass ich diese Bindung verlange!“, sagte Gin ruhig. „Ich habe nur versucht dir zu erklären, warum unsere Magien so aufeinander reagieren, Hermine!“

Hermine erschauderte, als der Lindwyrm ihren Namen nannte. Sie spürte seine Magie. Nur widerwillig erinnerte sie sich an etwas, das Lucius einmal gesagt hatte. Gleichzeitig wurde ihr klar, dass es vor dieser Bindung kein entrinnen gab.

„Als hätte ich eine Wahl!“, murmelte sie resigniert.

„Man hat immer eine Wahl!“, antwortete Gin.

Hermine seufzte. Vielleicht hatte sie noch eine. Aber nur in diesem einen Moment. Alles hing von dieser Frage ab: „Kannst du mir sagen, wieso Drachen und Lindwyrmer sich so sehr hassen und bekriegen?“

„Auch mit dem Wissen meiner Ahnen kann ich dir keine Antwort auf diese Frage geben!“, meinte Gin, Trauer schwang in ihrer Stimme mit.

Hermine ließ den Kopf hängen. „Also keine vorzeitige Rückkehr.“

„Rückkehr wohin?“, wollte Lu wissen.

Hermine sah sie an, schüttelte jedoch nur den Kopf und sagte nichts. Es durfte niemand erfahren, wo sie her kamen. Doch eines war ihr klar geworden. Der Untergang dieser Stadt stand kurz bevor. Sie selbst hatten ihn eingeleitet. Der Krieg dieser magischen Wesen würde hier her kommen. Doch es lag in ihrer Hand, die Zukunft zu ändern. Konnte sie Gin einfach hier unten lassen? Sie war sich sicher, dass sie das nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren konnte.

„Verdammt!“, fluchte sie leise.

„Was ist?“, fragte Lu besorgt.

Hermine sah wieder auf. Tränen glitzerten in ihren Augen. „Ich bin mit gekommen, weil ich den Jungs Einhalt gebieten wollte, wenn sie über die Strenge schlagen. Und jetzt bin ich es selber, die das Chaos veranstalten wird!“

Lu sah sie nur verwirrt an.

„Manche Dinge sind vorherbestimmt und können nicht aufgehalten werden! Sie geschehen dann nur auf anderem Wege!“, meinte Gin tröstend.

Hermine sah sie traurig an. „Du darfst diesen Ort hier nicht verlassen, hörst du?“ <Ich könnte das Harry nicht antun. Wenn seine Verbindung zu Draco verschwindet, verliert er allen Halt!>

„Wenn dies dein Wunsch ist!“, stimmte Gin ihr zu.

Hermine schüttelte den Kopf. Es war ganz gewiss nicht ihr Wunsch Gin zum Tode zu verurteilen. Doch sie wusste, was Harry ohne die Verbindung zu Draco widerfahren wäre. Und auch das wollte sie nicht.

„Es wird alles so kommen, wie es kommen muss!“, stellte Gin fest.

„Was – weißt du alles?“, fragte Hermine schniefend.

„Genug um deine Verzweiflung zu verstehen!“, antwortete Gin.
 

Oben in der Stadt machte Ron sich derweilen Sorgen um seine Freundin. Doch er stimmte den Vermutungen der anderen zu, dass sie sich wahrscheinlich an Lus Fersen geheftet hatte. Also hatte er sich vorgenommen, sich erst dann ernsthafte Sorgen zu machen, wenn sie nicht zusammen mit Lu zurückkehren würde.

Während Heran erneut mit Blaise und Seamus seine Waren ausliefern war, kümmerten sich Draco, Harry und Ron um das Haus. Celan wich den dreien nicht von der Seite. Gegen Mittag klopfte es an der Tür. Harry, der sich gerade in der Wohnküche aufhielt, öffnete und sah den kleinen, weißhaarigen Mann vor sich verwundert an.

„Heran ist nicht zu Hause!“, meinte Harry. „Er kommt erst heute Abend wieder!“

Der Weißhaarige lächelte: „Ich möchte nicht zum Hausherren. Ich möchte zu euch, Harry!“

Schock zeichnete sich auf Harrys Gesicht ab. Er war sich sicher, dass er außer Heran und den Wachen in dieser Stadt noch niemandem begegnet war, schließlich hatte er das Haus Herans seit gestern morgen nicht verlassen. Gleichzeitig hörte er Draco hinter sich auf keuchen.

„Schön dich wieder zu sehen, Draco!“, kam es von dem Alten freundlich.

„Merlin?“, entfuhr es Draco geschockt.

„Merlin?“, wiederholte Harry ungläubig.

„So werde ich genannt, ja!“, antwortete der Alte schmunzelnd.

„K-Komm rein!“, murmelte Draco verwirrt. „Wie kommst du hier her?“

„Auf dem selben Weg wie ihr!“, kam es von Merlin. „Ist Ron auch hier?“

„Jah...“, meinte Draco, bevor er den Rothaarigen zu ihnen rief.

Diesem entfuhr, als er den Gast erblickte, genauso geschockte wie Draco ein verwundertes: „Merlin?“

„Schön, dass ihr alle noch meinen Namen kennt!“, meinte der Genannte lachend.

Harry wandte sich an Draco: „Er sagt, du hättest ihn schon einmal getroffen?“

„Ich bin anwesend!“, stellte Merlin fest.

„In den Erinnerung des Denkariums, dass du ins Ministerium geschickt hast“, erklärte Draco.

„Was machst du hier?“, wollte Ron wissen.

„Ich denke, ihr wisst in welcher Stadt ihr gelandet seid?“, fragte Merlin.

„Ja!“, kam es einstimmig von Draco und Harry.

„Nein?“, meinte Ron unsicher.

„Hier fing alles an und hier wird es enden!“, stellte Merlin fest.

Verwirrt von diesem Satz runzelte Harry die Stirn. „Diese Stadt wird bald zerstört werden, nicht wahr? Lu ist diejenige, deren Tagebuch ich gelesen habe, oder?“

„Tagebuch?“, fragte Ron verwirrt. „Moment! Das hier ist ... DIESE Stadt?“

Draco und Harry nickte nur.

Merlin antwortete auf Harrys Frage: „Es steht noch nicht fest, Harry. Noch ist das Schicksal all dieser Menschen nicht geschrieben. Weil IHR hier seid!“

„Wir können es also verhindern?“, fragte Draco.

Merlin nickte.

„Aber das hätte Folgen!“, mischte Celan sich ein.

„Alles hat Folgen!“, stellte Merlin fest.

„Manche Folgen sind schwerwiegender, als dass man sie auf sich nehmen möchte!“, meinte Celan.

„Manche Dinge sind vorherbestimmt und können nicht aufgehalten werden! Sie geschehen dann nur auf anderem Wege!“, sagte Merlin ruhig. „Alles, was ihr hier tut, hat Folgen, die ihr nicht tragen könnt!“

„Dann haben wir bereits ein Zeitparadoxon ausgelöst?“, fragte Harry verzweifelt.

Merlin lächelte milde: „Jede Zeitreise löst ein Paradoxon aus. Jeder Schritt, jeder Atemzug den ihr in einer anderen Zeit als der euren macht, verändert die Zukunft. Aber es kommt immer, wie es kommen muss. Auf welchem Weg ist egal!“

Sie schwiegen eine Weile. Harry, Draco und Ron verstanden nicht wirklich, was Merlin ihnen sagen wolle. Celan nickte dem alten Magier dankend zu. Er wusste, dass dessen Worte zum rechten Zeitpunkt verstanden werden würden.

„Kennst du die Antwort auf unsere Frage?“, wollte Ron nach einer Weile wissen.

Bedauernd schüttelte Merlin den Kopf: „Wenn ich es wüsste, hätte ich das alles längst ungeschehen gemacht!“

„Schade!“, murmelte der Rothaarige. „Wäre auch zu schön gewesen!“

„Ihr habt noch einen schweren Weg vor euch. Aber er wird euch an euer Ziel führen!“, meinte Merlin aufmunternd.

„Warum bist du hier, Merlin?“, wiederholte Draco Rons Frage.

„Ich kann euch helfen!“, wich Merlin einer direkten Antwort erneut aus.

„Wie?“, fragte Harry stirnrunzelnd.

„Ich kann euch lehren!“, stellte Merlin fest.

„Lehren? Worin?“, wollte Ron wissen.

„In all dem, das ihr nicht wisst!“, meinte Merlin.

Draco verdrehte die Augen: „Wenn du etwas weniger kryptisch reden würdest, wäre die Unterhaltung einfacher!“

„Vielleicht ist dies das erste, was ihr lernen müsst!“ Merlin lachte leise. „Ein Gespräch ist nie einfach!“

Draco, Harry und Ron sahen sich zweifelnd an.
 

Als Heran mit seinen beiden Helfern am Abend in sein Haus zurück kehrte, fand er seine drei anderen Gäste vollkommen erschöpft in der Küche vor. Draco war an Harry gelehnt eingeschlafen und Ron lag halb auf dem Tisch, ebenfalls nicht mehr ganz wach.

„Hey! Schlafmützen! Ihr habt doch den ganzen Tag nur faul auf der Haut gelegen!“, meinte Blaise empört, während er den Korb von seinem Rücken nahm.

„Denkst du!“, entgegnete Harry erschöpft.

„Entschuldigt, dass ich euch so sehr in Anspruch nehme!“, meinte Heran.

„Kein Problem!“, murmelte Ron.

Sie hatten mit Merlin vereinbart, nichts von dessen Besuch zu erzählen.

„Ist Lu zwischendurch zu Hause gewesen?“, fragte Heran besorgt.

Harry und Ron schüttelten die Köpfe.

Heran seufzte: „Die kann was erleben, wenn sie nach Hause kommt!“

„Hoffentlich bald! Ich mache mir echt Sorgen um Mine!“, stellte Ron fest.

Seamus kam aus der Vorratskammer zurück, in die er seinen Korb gebracht hatte. „Ich denke, deine Freundin kann ganz gut auf sich selber aufpassen, Ron!“

„Trotzdem! Sie hätte sich heute Morgen wenigstens von mir verabschieden können!“, murrte der Rothaarige.

„Dann hätte sie mir aber nicht folgen können!“, murrte Lu, die just in diesem Moment das Haus betrat.

„LU!“ Augenblicklich stand Heran vor seiner Tochter.

„Hi Paps.“ Lu sah ihren Vater von unten lieb an. „Tut mir Leid?“

„Was habe ich dir gestern gesagt?“, fragte Heran drohend.

„Es tut mir echt Leid, Paps! Aber ich war verabredet und konnte das wirklich nicht einfach absagen!“, versuchte Lu sich zu rechtfertigen.

„Ich habe dir verboten, dich mit dieser 'Freundin' zu treffen!“, meinte Heran streng. „Du wirst morgen hier bleiben und beim Aufräumen helfen, hast du mich verstanden?“

„Ja, Paps!“, meinte Lu seufzend.

„Wir reden noch einmal darüber, Fräulein!“, stellte Heran fest.

Lu nickte.

Hermine fand sich derweilen in einer besitzergreifenden Umarmung Rons wieder, der sofort hellwach war, als er seine Freundin sah. „Mach so etwas nicht noch einmal!“, murmelte er. „Weißt du eigentlich, was ich mir für Sorgen gemacht habe!“

„Entschuldige!“, meinte Hermine leise und vergrub ihr Gesicht in seiner Schulter.

„Das nächste Mal sagst du bescheid, okay?“, forderte Ron.

„Ja!“, murmelte Hermine. Ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie wusste ganz genau, dass sie dieses Versprechen nicht halten konnte. Egal was kommen würde, sie würde im Falle eines Kampfes auf der Seite der Lindwyrmer stehen und Ron auf der der Drachen. Unwillkürlich zog sie ihn fester an sich.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Nun fängt die Gruppe also an, sich zu spalten. Ein steiniger Weg liegt vor den sechs Zeitreisenden!

Und Merlin ist endlich da *g* Aber auch wird noch lange so undurchsichtig bleiben wie Gin. *räusper* Ob ihm so einfach zu trauen ist?
 

Auch hier die Ansage, dass mein Vorabitur vor der Tür steht und bald darauf das Abi folgen wird. In folge dessen ist die Schule in der Prioritätenliste etwas nach oben gerückt. Wahrscheinlich werde ich deshalb nur alle drei bis vier Wochen neue Kapitel on stellen können. Tut mir leid -.-'
 

Zu den Kommis ^^ (Ob ich da in Zukunft wohl ein paar mehr von bekomme? *lieb guck*)
 

Animexx:
 

Vielen lieben Dank @taeddyx, Dranza-chan und MikaChan88
 

ff.de:
 

Auch hier vielen Dank @fro, KuraiHanna und hokuto-chan.
 

@all: Nun, Lus seltsames Verhalten Celan gegenüber dürfte geklärt sein? Mit einem Lindwyrm als Freundin ^^
 

So, das wars dann an dieser Stelle auch schon wieder ^^

Bis zum nächsten Mal
 

tanguna



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  taeddyx
2008-05-21T13:03:27+00:00 21.05.2008 15:03
Hey ._.

Oh man, die Arme Hermine .-.
Das ist kein leichtes Schicksal, welches sie ereilt..
Nun ist die Frage die, ob sie sich mit Gin verbunden hat oder nicht,
ist ja noch relativ unklar xD

Nunja ich les mal das nächste Kapitel, bis dann^.-
Von: abgemeldet
2008-04-18T23:33:22+00:00 19.04.2008 01:33
HHHHI
deine ff gefällt mir wirklich gut
schreib doch bitte weiter
möchte wissen wie alles aus geht und so
mouse94
ps:drachenmeister war sehr gut
Von:  dragoni
2008-02-27T20:48:28+00:00 27.02.2008 21:48
Hi,
Wollte dir unbedingt mal einen kommi da lassen...
Habe vor kurzen Drachenmeister gelesen und gleich in Anschluß die schon vorhandenen Kapietel von Kriege der Vergangenheit.Bin wirklich von den Geschichten absolut begeistert,du hast sie sehr spannent und interessant geschrieben und ich bin schon sehr gespannt wie es den weiter geht.Dradoni


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