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Junischnee

von

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Jahrestag

Hallo.
 

*räusper*
 

Tja… Überraschung! Das letzte Kapitel dieser Fic…

Da wärt ihr ohne Hinweis wohl nicht drauf gekommen, was? *g*

Ein denkwürdiger Augenblick.
 

Das Finale furioso, das glorreiche Ende, der krönende Abschluss… oder, um’s mit Stuarts Worten zu sagen:

Heut ist ein besonderer Tag. Heute ist der Tag. Der Tag, auf den wir sechs volle Tage gewartet haben. Ein bedeutender Tag für die Literaturgeschichte. Ein großer Tag. In der Tat…

Nun. Übertreiben wollen wir’s mal nicht *g*

Wie auch immer. Wie gut es nun geworden ist, das zu entscheiden liegt einzig und allein bei euch.
 

Gut, jetzt hör ich aber auf, sentimental zu werden. Es wird im letzten Kap hier gleich noch sentimental genug… *g*

Zuerst einmal, eine große Frage meinerseits an euch, bevor ich daran gehe, euch alle Fragen, dir ihr noch habt, zu beantworten:
 

Wer sagt eigentlich, dass er nach Hause kommen wird?
 

Bin ich so vorhersehbar? *heul*

Ich hab ja wirklich versucht, mir alle Optionen offen zu lassen. *g*
 

Ähem.

Nun zu den Fragen, die noch offen stehen:

Kommt er nun nach Hause, oder stürzt mal wieder ein Flugzeug ab?

Kommen Shinichi und Ran letztendlich doch zusammen, gibt es ein Happy End?

Was wurde aus Heiji und Kazuha?

Haben Yukiko und Yusaku ihr Versprechen gehalten? (die Antwort ist ein ganz klares Jein, aber lest selber…)

Was stand noch alles in dem Brief?
 

Und, was am allerallerwichtisten ist:
 

Was zur Hölle ist nun mit dem Hund?!?
 

*tiefLufthol*
 

Viel Vergnügen, Leute.

*sichebenfallsetzt*

*Taschentücheranalleverteilt*
 

______________________________________________________________________
 

Es goss in Strömen.

Ran blickte aus dem Fenster, sah den dicken Regentropfen zu, wie sie spritzend auf der Scheibe aufschlugen und dann daran herunter liefen.
 

Die Welt dahinter sah grau und trist aus.

Sie sah genau so aus, wie sie sich fühlte.
 

Ran schluckte und seufzte schwer. Dann wandte sie sich vom Fenster ab, ging zu ihrem Nachttischchen und zog die erste Schublade auf.

Sie war leer. Leer, bis auf ein zerknittertes, vergilbtes Blatt Papier.

Sie holte es heraus, setzte sich aufs Bett und begann, es auseinanderzufalten.
 

Es war der Brief. Der Brief, den er ihr damals am Flughafen gegeben hatte.

Sie las ihn noch mal, obwohl sie ihn wohl schon hunderte Male gelesen hatte; jedes Mal, wenn sie glaubte, es nicht mehr aushalten zu können, wenn ihr die Hoffnung schwand, zog sie ihn heraus und las ihn durch.

Sie konnte ihn schon auswendig, Wort für Wort - trug die Botschaft stets in ihrem Herzen.

Aber ihn so zu lesen, das Papier in ihren Händen zu fühlen und seine Handschrift zu sehen, machte Shinichi irgendwie greifbarer für sie.
 

Ran,
 

ich weiß eigentlich gar nicht, was ich dir hier hinschreiben soll. Mir gehen so viele Dinge im Kopf herum, so viele Sachen, die ich dir noch sagen wollte, und… und ich weiß, ich habe vielleicht nie wieder die Gelegenheit dazu.

Also dachte ich mir, ich schreibe dir diesen Brief.
 

Ich…was ich unbedingt noch einmal loswerden will ist, dass ich es ernst gemeint habe, gestern. Du weißt schon…was ich gesagt habe, bevor du eingeschlafen bist. Die Sache mit… als… ich sagte, wenn du…wenn du während meiner Abwesenheit jemanden kennen lernen solltest, der es…der es wirklich ernst mit dir meint und den du auch… liebst, dann zögere nicht. Ich könnte es verstehen. Zögere nicht meinetwegen, denn ich komme vielleicht, nein, wahrscheinlich, nie mehr wieder.
 

Weise das Glück nicht ab, wenn es an deine Tür klopft.
 

Was ich noch sagen wollte… Danke.

Danke, für alles was wir hatten. Danke, dass du mich geliebt hast. Danke, dass ich dich lieben durfte.

Danke für die schönste Woche in meinem Leben.

Ich danke dir…
 

Ansonsten bleibt mir nur noch zu sagen, wie sehr ich dich liebe. Schon eine Ewigkeit. Und dass ich dich immer lieben werde, egal was kommt. Du bist mein Engel.

Die einzige, die ich um mich haben will, die einzige, mit der ich für immer zusammenbleiben will, mit der ich alt werden will...

Ich werde die Hoffnung nicht aufgeben, eines Tages doch wieder zu dir zurückkehren zu können.

Auch wenn die Hoffnung auf ein Wiedersehen so winzig ist wie die Wahrscheinlichkeit auf Schnee im Juni…
 

Ich werde dich nie vergessen; in meinen Gedanken werde ich stets bei dir sein.

Ich liebe dich. Mehr als alles andere auf dieser Welt.
 

Für immer.
 

Dein Shinichi
 

Ran seufzte und faltete das Blatt wieder zusammen. Gedankenverloren packte sie es weg und hielt sich ihre rechte Hand vors Gesicht.

Am Ringfinger glitzerte der schmale, mit einem blauen Stein verzierte Silberring.

Sie zog ihn ab und las die Gravur, die an der Innenseite entlanglief.
 

Für immer. Shinichi
 

Sie steckte ihn wieder an und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.

Heute waren es acht Jahre.

Sie vermisste ihn. Vermisste ihn so sehr, dass es fast körperlich wehtat.
 

Ihre Augen schweiften durchs Zimmer und blieben an dem kleinen Bäumchen hängen, das auf dem Fensterbrett stand.

Junischnee.

Es war übersät von kleinen weißen Blüten. Schließlich war Juni.

Sie hatte einen hier in ihrer Wohnung und einen in ihrem Büro.

Damit sie ihn immer sah.

Immer hoffen konnte.
 

Daher wohl auch seine Anspielung im Brief… Schnee im Juni. Aber es gab ihn. Wenn auch anders als gewohnt. Also bestand auch die Hoffnung… die Hoffnung, dass er eines Tages doch wiederkam.

Endlich zu ihr zurückkam.

Gedankenverloren stand sie auf und ging ins Badezimmer.

Sie wollte sich noch fertig machen, denn sie wollte hübsch sein, wenn sie fuhren.
 


 

Shinichi saß im Flugzeug und gähnte. Gedankenverloren schaute er aus dem Fenster. Über den Wolken strahlte die Sonne fast blendend hell und tauchte das Wolkenfeld unter ihnen in goldenes Licht. Am Fenster glitzerten filligrane Eisblumen.

Er griff in seine rechte Jackentasche und zog ihn heraus… den kleinen Plüschbären, den Talisman. Er hatte immer noch den kleinen Zettel um den Hals.
 

Für immer. Ran XXX
 

Er seufzte.

Shinichi hatte niemanden mehr angerufen, bevor er in den Flieger gestiegen war. Richard hatte ihm sofort Urlaub gegeben, nachdem er seine ganze Geschichte gehört hatte.

Sein Chef war jetzt auch der Besitzer des kleinen Bonsais in seinem Büro. Erstens, weil er keinen hatte, der ihn gießen würde, und zweitens… als Dankeschön und Andenken.

Er war zwar momentan nur beurlaubt, aber… wenn alles gut lief, wenn einmal alles so lief, wie er es sich wünschte, würde er wohl nur noch in dieses Krankenhaus zurückkehren, um sein Büro auszuräumen.

Jodie und Shuichi hatten ihm seine Papiere ausgehändigt und einen Flug für ihn gebucht. Er hatte nicht einmal mehr Zeit zum Packen gehabt, nur das Nötigste in eine kleine Tasche gepackt.
 

Seit er im Flugzeug saß, machte er sich Gedanken.
 

Wie es seinen Eltern ging, dem Professor, Shiho, Heiji und Kazuha, den Môris…und Ran.

Ob sie alle noch lebten, gesund waren, ob sie wohlauf waren… und in Rans Fall, ob sie allein geblieben war.

Er wusste, er hatte kein Recht, böse oder enttäuscht zu sein, wenn sie es nicht war.

Aber allein der Gedanke daran, dass sie… dass sie jemand anderes…
 

Nein, schalt er sich. Jetzt nur nicht durchdrehen. Du hast soviel durchgemacht, um bis hierher zu kommen. Jetzt verlier bloß nicht die Nerven.
 

Shinichi seufzte, steckte den Bären wieder ein.

Er wünschte es sich doch. Er wusste, es war egoistisch, aber er wünschte sich, dass sie noch immer auf ihn wartete.

Er vermisste sie so sehr.
 

Dann erklang die freundliche, angenehme Stimme der Stewardess aus den Lautsprechern.
 

„Sehr geehrte Damen und Herren, wir setzen nun zum Landeanflug an. Bitte begeben Sie sich alle auf ihre Plätze und legen Sie die Sicherheitsgurte an. Ladies and Gentlemen, we are now starting with the take-down. Please resume your seats and fasten your seat-belts. Chères mesdames et messieurs…”
 

Shinichi seufzte und schnallte sich an. Egal wie die Lage war, er würde es bald herausfinden.
 


 

Regen strömte gegen das Fenster des Autos und verwandelte die Welt in ein Wirrwarr aus graublauen Schlieren und wilden Formen.

Ran lehnte ihren Kopf gegen die kühle Glasscheibe, während Sonoko, laut fluchend über das Wetter ( „Kein Zustand für Juni!!! “), die Heizung des Wagens aufdrehte.
 

„Sagt mal, wo fahren wir denn eigentlich hin?“

Heiji runzelte die Stirn und starrte durch die Windschutzscheibe nach draußen. Sonoko steuerte das Auto in eine Kurve. Auf der Rückbank saßen Ran und Kazuha. Kazuha hatte sich nach seiner Frage interessiert nach vorn gebeugt. Ran war teilnahmslos sitzen geblieben und schaute hinaus, ohne irgendwas Bestimmtes anzusehen.
 

„Zum Flughafen.“, meinte Sonoko knapp und setzte erneut den Blinker.

„Flughafen?“, fragte Kazuha neugierig.

„Wen holen wir ab?“
 

„Niemanden, aller Wahrscheinlichkeit nach.“, antwortete Sonoko einsilbig und trat auf die Bremse, als vor ihr ein Fußgänger über die Straße hastete.

„Du hast Rot, du Volltrottel, bist du lebensmüde?!“, keifte sie vor sich hin.
 

„Niemanden?“, wiederholte Heiji.

„Warum fahren wir dann hin? Noch dazu bei diesem Dreckswetter?“

„Weil wir hinfahren.“
 

Kazuha runzelte die Stirn und sah zu Ran rüber.

Heiji starrte Sonoko entnervt an.

Warum fahren wir dahin? Gibt’s da was umsonst, oder was?!“
 

Sonoko platzte nun der Kragen.

„Hört mal zu, ihr zwei, es ist nicht meine Schuld, wenn ihr euch langweilt. Ihr wolltet den Tag unbedingt mit Ran verbringen, obwohl sie euch gesagt hat, dass sie eigentlich keine Zeit hat, also beschwert euch nicht. Ihr habt euch bereiterklärt, mitzufahren, also haltet jetzt verdammt noch mal die Klappe und hört auf…“
 

„Sonoko.“

Ran hatte ihren Kopf gehoben und schaute in den Rückspiegel, wo sie Sonokos blaue Augen erkennen konnte. Die Angesprochene brach ihre Tirade ab und konzentrierte sich wieder auf den Verkehr.

Heiji drehte sich zu Ran um und schaute sie an. Er konnte es sehen… den Schmerz in ihren Augen. Und dann verstand er.
 

„Mein Gott… das hab ich fast vergessen. Es war heute nicht? Heute vor… wie lange ist es jetzt her? Vor acht Jahren…?“

„…ist Shinichi gegangen, ja. Acht Jahre.“ Rans Stimme hörte sich brüchig an.

Heiji starrte sie an.

„Jetzt sag bloß, du fährst jedes Jahr an diesem einen Tag zum Flughafen und…“

„…setzt sich den ganzen Tag vor Gate 6 und wartet. Doch. Jedes Jahr seitdem er weg ist. Gut, letztes Jahr war’s nicht der ganze Tag, sondern erst ab Mittag, weil vorher noch eine Verhandlung stattfand, an der Ran teilnehmen musste. Aber sonst hat sie immer den ganzen Tag vor diesem Gate gesessen. Und ich…“, antwortete Sonoko an Rans Stelle, „fahre jedes Mal mit und warte mit ihr. Damit sie das nicht allein durchmachen muss.“
 

Kazuha starrte ihre Freundin an.

Das muss wahre Liebe sein. Ob er genauso…?
 

Ran hatte ihren Kopf wieder ans Glas gelehnt.

„Ihr haltet mich jetzt bestimmt für verrückt… wie gesagt, ihr müsst nicht…“

„Lass stecken Ran. Und nein, wir halten dich nicht für verrückt, ganz im Gegenteil. Du hättest es mir ruhig früher sagen können, ich wär’ gern mitgefahren.“

Heiji seufzte und hing wieder seinen Gedanken nach.

Es stimmte. Er wäre mitgefahren.
 

Er konnte sich noch zu gut an jenes Telefongespräch erinnern… als Kudô ihn mitten in der Nacht angerufen hatte, um ihm zu sagen, dass er gehen musste. Und ihm für seine Freundschaft, seine Loyalität und seine Verlässlichkeit gedankt hatte.

Heiji schluckte.

Sie hatten lange telefoniert, in dieser Nacht. Er hatte Shinichi noch nie so aufgewühlt erlebt. So fertig.

Er hatte ihn trösten wollen, aufmuntern, irgendwie… irgendwas…sagen… aber alle diese Mutmach-Sprüche waren ihm im Hals stecken geblieben. Stattdessen hatte er nur einen Satz gesagt.
 

Sieh zu, dass du wiederkommst. So einen Freund wie dich werde ich nie wieder finden, Kudô. Danke für alles…
 

Und er sollte Recht behalten. Keine der Freundschaften, die er seither geknüpft hatte, konnte sich mit der messen, die ihn mit Shinichi Kudô verbunden hatte. Keiner dieser Freunde reichte auch nur annähernd an dessen Zuverlässigkeit, Integrität und Ehrlichkeit heran. Von keinem hatte er sich jemals so verstanden gefühlt.

Er seufzte.
 

Die restliche Fahrt über schwiegen sie.
 

Schließlich bog Sonoko auf den Flughafenparkplatz ein und stellte den Wagen ab.

Mit zwischen die Schultern gezogenen Köpfen hasteten sie durch den strömenden Regen auf das Flughafengebäude zu.

Als sie in die Eingangshalle gingen, bemerkte nur Ran das Flugzeug, das über ihnen Schleifen flog, als es auf die Landeerlaubnis wartete.
 

In der Halle blieben sie erst einmal stehen. Ran sah sich um. Es hatte sich nicht viel verändert. Ihre Augen blieben an der großen Anzeigentafel haften. Flug 806 aus New York blinkte. Der Flieger war wohl gerade angekommen. Dann zog Sonoko sie sanft weiter in Richtung Gate 6.
 

Ran fragte sich, warum sie das eigentlich machte. Sie wusste, es war albern, absurd. Jedes Jahr an diesem Tag hierher zu fahren… wer wusste, wo es ihn hin verschlagen hatte? Nach Europa, Amerika, Afrika vielleicht?

Wie dem auch sei, die Chance, dass er ausgerechnet am selben Datum, an dem er abgeflogen war, wiederkam, und dann auch noch am selben Gate ausstieg, war denkbar gering.

Die Wahrscheinlichkeit dafür tendierte wohl gegen null.
 

Ihre Gedanken schweiften wieder zum Flug, der auf der Anzeigentafel geblinkt hatte. Der Flug aus New York, Flug 806.

Jetzt, wo sie dran dachte, hatte hinter dem Flug nicht die 6 gestanden? Für Gate 6?

Die Passagiere waren jetzt vielleicht schon in der Passkontrolle. Sofern sie über die Gangway ins Gebäude gekommen waren. Wenn das Flugzeug auf dem Rollfeld bleiben musste, dann würden sie mit dem Bus fahren müssen, was das Ganze etwas verzögern würde.

Und warum machte sie sich darüber eigentlich Gedanken?
 

Sie waren am Gate angekommen. Sonoko machte sich auf, um Kaffee und Gebäck für alle zu kaufen, während Kazuha und Heiji sich schon mal hinsetzten.

Ran blickte zu ihnen hinüber. Sie war ihnen wirklich dankbar, dafür, dass sie mitkamen. Sie hier nicht allein ließen.
 

Sie schlenderte zum großen Panoramafenster, das den Blick auf den Rollplatz, die Start- und Landebahnen freigab.
 

Die ersten drei Jahre waren schrecklich gewesen.

Sie wusste noch, wie fertig sie jedes Mal gewesen war. Wie sie jedes Mal in Tränen ausgebrochen war, wenn der Tag vorüber ging und er wieder nicht dabei gewesen war. Wenn sich um sie herum so viele Leute freuten und sie nur dieses Gefühl von Leere und Einsamkeit in sich verspürt hatte. Diesen Schmerz über seinen Verlust.
 

Sie starrte aus dem Fenster und schluckte. Ein Flugzeug erregte ihre Aufmerksamkeit. Ein Bus stand daneben, startete gerade und fuhr weg. Sie folgte ihm mit den Augen, bis er aus ihrem Blickfeld verschwunden war.

Dann drehte sie sich um und ging zu Sonoko, die mit Kaffee, Gebäck und Zeitschriften wieder aufgetaucht war.
 


 

Shinichi stieg aus dem Bus und ließ sich von der Menge mit treiben. Dann schob er sich durch den Gang und blieb schließlich neben einem Fenster stehen, um die anderen Passagiere vorbeizulassen.

Er hatte es nicht eilig, im Gegensatz zu ihnen. Sie hasteten an ihm vorbei, in vielen Gesichtern stand die Vorfreude geschrieben, die Gewissheit, von jemandem erwartet, empfangen und begrüßt zu werden. Andere telefonierten bereits.

Ihn erwartete keiner.
 

Er blickte aus dem Fenster. Drüben am Rollfeld stand der Flieger… Flug 806. Was für nette Zahlenspielereien. Im Juni vor acht Jahren war er gegangen… mit Flug 806 kam er zurück. Ebenfalls im Juni. Sogar am selben Datum.

Und es goss in Strömen. Genauso ein beschissener, regnerischer Tag wie der, an dem er gegangen war.

Vielleicht hätte er doch anrufen sollen.

Er seufzte.

Jetzt musste er sich erst einmal ein Taxi besorgen, um nach Hause zu fahren. Und dann herausfinden, ob er überhaupt noch erwünscht war.

Als alle Passagiere ihn überholt hatten, schob er den Trageriemen seiner Reisetasche zurecht und ging ebenfalls weiter.
 


 

Ran saß auf der Wartebank, ihren Kaffee in der Hand und starrte in die blitzsauberen Bodenfliesen unter ihr.
 

Was war, wenn er… wenn Shinichi eine andere hatte?

Plötzlich rollte ihr eine Träne übers Gesicht.

Eine Menge Gedanken kamen ihr plötzlich in den Sinn.
 

„Was ist, wenn er mich nicht mehr will, eine andere hat? Mich nicht mehr liebt? Oder tot ist?“, schluchzte sie leise.

Sonoko, die neben ihr saß, legte ihre Zeitung weg, in der sie gerade noch gelesen hatte und nahm Ran den Kaffee aus der Hand, der überschwappte, weil sie stark zitterte. Kazuha stand von ihrem ursprünglichen Sitz auf und ließ sich auf den anderen Platz neben Ran nieder.

„Ran…“, murmelte sie leise.
 

Sonoko räusperte sich vernehmlich.
 

„Meine Liebe… wenn Shinichi Kudô tot wäre, dann hätte die Zeugenschutzbehörde doch seinen Eltern gewiss Bescheid gegeben. Und die Kudôs hätten es dir doch sicher gesagt, oder? Man hätte seine Leiche überführt und er hätte ein schönes Begräbnis gekriegt.

Nun frage ich dich: Haben wir in letzter Zeit einen jungen Mann eingebuddelt?“
 

Ran rang sich ein Lächeln ab.

„Nein, du hast Recht. Er ist nicht tot. Er kann nicht tot sein… aus diesem Grund nicht und aus einem anderen auch nicht.“

„Weil du das spüren würdest?“, murmelte Kazuha verhalten.

Ran nickte sacht.
 

„Aber, was ist, wenn er eine andere…?“

Tränen rannen ihr übers Gesicht.

Sonoko starrte sie betroffen an.

„Das kannst du doch nicht wirklich glauben, oder Ran? Warum wärst du denn sonst hier?“

„Aber…“
 

Verzweiflung stieg in ihr hoch. Sie starrte auf Gate 6, aus dem die ersten Passagiere strömten, um von ihren Angehörigen freudig begrüßt zu werden. Familien, die wieder vereint waren, Paare, die sich in den Armen lagen, sich küssten…
 

„Ich will ihn wiederhaben…ist das denn zuviel verlangt? Ich will doch nur mit ihm glücklich werden, will dass er bei mir ist, warum kann ich das, was für die meisten anderen das Natürlichste auf der Welt ist, nicht auch haben? Warum ich nicht? Was hab ich getan, was hat er getan, dass wir das verdienen…?“

Sie begann hemmungslos zu schluchzen.

Während Sonoko und Kazuha sich um ihre Freundin kümmerten, stand Heiji auf und wanderte zum Gate. Er konnte hier nichts ausrichten, nicht helfen, die beiden Frauen konnten das besser als er.
 

Und außerdem hatte er selber genug damit zu kämpfen. Auch er wünschte sich, dass er wiederkam. Heiji seufzte schwer. Er wollte es für sich und für Ran. Er fühlte sich in gewisser Hinsicht wie ein Verräter, weil ihm etwas beschieden war, was seinem Freund nicht vergönnt war. Er blickte zu Kazuha.

Sie würden heiraten, dieses Jahr noch.

Und er wollte keinen lieber als Trauzeugen haben als Shinichi.
 

Seine Augen wanderten umher, blieben hie und da an einem Gesicht hängen.

Dann erstarrte er; seine Hände wurden kalt und feucht vor Nervosität.

Er fuhr sich mit der Hand über die Augen.

Konnte das sein?
 

Sein Blick haftete an einem jungen Mann, der es im Gegensatz zu allen anderen Leuten hier nicht im Geringsten eilig zu haben schien; er war der Letzte, der mit einigem Abstand den anderen hinterher ging. Groß, schlank, dunkelhaarig…

Er hatte auch, im Gegensatz zu allen anderen, nur eine kleine Reisetasche an einem langen Riemen über die Schulter hängen.

Er sah ihm auffällig ähnlich.

Heiji schluckte. Er wünschte sich so sehr, dass er es war. Shinichi. Aber er konnte sein Gesicht nicht sehen. Der junge Mann starrte mehr als nur verbohrt in den Boden vor seinen Füßen.
 

Schau her...schau her, Mann. Jetzt schau doch mal her…!

Heiji schaute über seine Schulter. Seine Begleiterinnen schienen nichts mitgekriegt zu haben. Ran starrte in den Boden vor ihren Füßen und die anderen beiden streichelten ihr mitfühlend über den Rücken.
 

Er drehte sich wieder um. Der Mann, von dem er hoffte, dass es Shinichi Kudô war, war nun fast am Ende des Ganges angekommen. Und dann passierte es.

Als die junge Japanerin, eine Flughafenangestellte, die am Eingang des Gates allen Passagieren ein fröhliches „Welcome to Japan!“ wünschte, auch ihn ansprach… sah er auf.

Er lächelte die Dame kurz an und nickte höflich.
 

Heiji musste an sich halten, um nicht laut aufzuschreien.

Er war es! ER WAR ES! Er war es wirklich…
 

Der junge Mann aus Osaka hastete seinem Freund entgegen, der wieder auf den Boden starrte und stellte sich ihm in den Weg.
 


 

Shinichi seufzte und schlängelte sich durch all die glücklichen Menschen. Er hätte wohl doch jemanden anrufen sollen, warf er sich zum wiederholten Male vor.

Dann stutzte er und sah auf, als ihm jemand partout den Weg vertrat.

Als er erkannte, wer da vor ihm stand, klappte ihm die Kinnlade nach unten.
 

„Heiji?“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

Heiji nickte und umarmte seinen Freund stumm. Shinichi erwiderte die Geste, dann schob er ihn ein wenig weg von sich, um ihn besser ansehen zu können.

„Zur Hölle, Hattori, was machst du hier? Ich hab doch niemanden angerufen, dass ich wieder auf freiem Fuß bin… wie konntest du das wissen? Oder wartest du auf jemand anderen?“
 

Heiji grinste, wischte sich eine Freudenträne aus dem Augenwinkel und klopfte Shinichi gönnerhaft auf die Schulter.

„Ich wusste es nicht. Und ich bin eigentlich auch nur zufällig hier…

Mein lieber Freund, streng deine kleinen grauen Zellen mal an. Hast du vergessen, was für ein Tag heut ist?“
 

Shinichi schaute ihn verwirrt an, blickte dann auf das Schild, auf dem groß und deutlich die Nummer sechs stand. Er schüttelte den Kopf.

„Wie könnte ich das vergessen?“, murmelte er leise.

„Seit Tagen denke ich an nichts anderes.“

Heiji nickte.

Shinichi blickte auf.

„Heut vor acht Jahren. Heut vor acht Jahren bin ich gegangen… und seltsamerweise war es dieses Gate… aber warum bist du jetzt eigentlich hier?“
 

Heiji grinste.

„Weil am heutigen Datum, jedes Jahr seit acht Jahren eine gewisse Person den ganzen Tag am Flughafen vor genau diesem Gate verbringt und wartet… und heute haben ich und Kazuha ebendiese Person begleitet.“

Shinichis Augen weiteten sich ungläubig.
 

„Ran?“

Heiji sagte nichts, sondern deutete nur hinter sich auf die drei jungen Frauen, die immer noch auf der Bank saßen.

Shinichi erstarrte.

Es klatschte laut, als ihm seine Reisetasche, die er sich von der Schulter gezogen hatte, aus der Hand glitt und zu Boden fiel.

„Na geh schon, ich denke, sie hat lange genug gewartet. Und du auch.“

Heiji lächelte und versetzte seinem Freund einen leichten Stoß in den Rücken, der ihn nach vorne taumeln ließ. Shinichi drehte sich noch einmal kurz um. Heiji nickte ihm aufmunternd zu und hob die Tasche auf.
 

Langsam, wie in Trance, ging Shinichi auf Ran zu. Seine Hände waren eiskalt und fingen an zu zittern, als sein Kreislauf ein wenig absackte. Er hatte ein mehr als einfach nur flaues Gefühl im Magen. Tatsächlich war er schrecklich nervös.

Er wusste nicht, wie er sich sein Wiedersehen mit Ran vorgestellt hatte, wusste nicht, was er ihr sagen sollte, nach so langer Zeit…

Warum hatte er sich denn darüber keine Gedanken gemacht?! Acht Jahre hatte er dafür Zeit gehabt… und doch hatte er nicht eine Sekunde daran verschwendet, sich zu überlegen, was er ihr sagen konnte, wenn er ihr endlich gegenübertrat.
 

Was mach ich jetzt?
 

Sonoko schaute auf, als sie bemerkte, wie jemand näher kam. Sie dachte, es wäre Heiji und wollte ihm gerade etwas zurufen, als sie erkannte, wer es wirklich war.

Ihr Mund öffnete sich erstaunt, dann stieß sie ihre Freundin in die Seite.

„Ran! Ran, sieh doch! Ran!!!“
 

Ran seufzte unwillig und starrte weiter in ihr verheultes Spiegelbild am Boden.

Aber Kazuha sah auf.

„Shinichi ist wieder da.“, murmelte sie leise.

Kazuha blinzelte.

Tatsache. Er war wieder da.

Ran schaute sie verwirrt an. Sie hatte mitgekriegt, als Heiji vorhin aufgestanden war, dem aber nicht weiter Beachtung geschenkt. Was laberte Kazuha da für ein Zeug?

„Was? Dein Freund heißt Heiji, schon vergessen?“, meinte sie launisch.

Kazuha sagte nichts, sondern nahm nur Rans Kopf in beiden Hände und drehte ihn in die Richtung, aus der er kam.
 

Ran begann zu zittern, als sie ihn sah.

Sie erkannte ihn sofort.

Diese Haare, das Gesicht… die Statur… gut, er sah ein wenig älter aus, aber er war es. Er war es wirklich. Ohne jeden Zweifel.

„Shinichi.“

Ihr Mund formte seinen Namen, aber kein Laut verließ ihre Lippen.
 

Shinichi blieb stehen und schluckte, starrte sie an.

Dann schob er seine Hand in seine Jackentasche, ohne dabei seine Augen von ihr abzuwenden und zog etwas heraus, zeigte es ihr.

Ran wusste sofort, was es war.

Es war der Talisman.
 

Sie stand auf, dann hob sie ihre Hand, so dass er ihn sehen konnte.

Den Ring.
 

Er machte einen Schritt auf sie zu- und Ran begann zu rennen, Tränen begannen ihr von neuem über die Wangen zu laufen.
 

Laut schluchzend fiel sie ihm in die Arme, krallte sich an ihm fest, vergrub ihr Gesicht an seinem Hals. Er roch noch genauso wie früher…

Sie merkte, wie er seine Arme um sie legte, sie an sich drückte.

Er stand da und hielt sie fest. Hielt sie einfach nur fest, legte seinen Kopf auf ihren, atmete den Duft ihrer Haare ein und schloss die Augen. Seine Gefühle überwältigten ihn fast. So lange hatte er auf diesen Augenblick gewartet, und jetzt war er gekommen. Endlich.
 

„Du bist wieder da…“, hauchte sie. „Endlich, endlich bist du da…“

„Ja…“

Ihr warmer Atem auf seiner Haut jagte ihm einen wohligen Schauer über den Rücken.
 

Dann schob er sie sanft ein wenig weg von sich, um sie anzusehen.

Sie war immer noch so wunderschön wie früher…

„…und immer noch so nah am Wasser gebaut.“, meinte er grinsend, als ihr eine weitere Träne übers Gesicht rollte. Er wische sie zärtlich weg.

„Idiot.“, murmelte sie zaghaft lächelnd. Ihre Tränen hörten nicht auf, ihr über die Wangen zu laufen- sie weinte aus Freude und Glück, konnte kaum fassen, dass er wieder da war, wagte es fast nicht, ihren Augen zu trauen.

Sie nahm sein Gesicht in beide Hände und schaute ihn an.

Sah in seine Augen, dieselben blauen Augen, in die sie sich verliebt hatte. Die ihr soviel erzählten, auch heute.

Mit ihren Fingern berührte sie seine Nase, seine Lippen… er hatte sich kaum verändert.

Sie lächelte.

„Shinichi...“
 

Dann wurde sie schlagartig ernst.

„Du hast also gewartet?“

Shinichi zog aufgrund ihres plötzlichen Stimmungswandels erstaunt die Augenbrauen hoch.

„Sieht fast so aus, nicht?“, flüsterte er.

Ran schluckte.
 

Die Frage aller Fragen…
 

„Warum?“

„Warum?!“

Er schaute sie irritiert an.

„Ja… warum? Du musst doch einen Grund gehabt haben…“

Da fiel bei ihm der Groschen.

Eine Parkbank und ein lauer Juniabend kamen ihm in den Sinn.
 

„Shinichi…“

Er sah auf.

„Den Grund…bitte…“

Ihre blauen Augen schienen in ihm zu lesen wie in einem offenen Buch. Unverwandt starrte sie ihn an.

Shinichi schluckte. Jetzt oder nie.
 

„Ich liebe dich.“
 

Er lehnte seine Stirn gegen ihre, schaute ihr in die Augen und nahm nun seinerseits ihren Kopf in beide Hände, vergrub seine Finger in ihren langen Haaren.

„Ich habe gewartet, weil ich dich liebe, Ran. Nur dich… immer nur dich.“, flüsterte er leise.
 

Sie strahlte ihn glücklich an.

Das, genau das, hatte sie hören wollen.
 

Sie legte eine Hand auf seine Brust, schmiegte sich an ihn, legte ihren anderen Zeigefinger an sein Kinn.

Er schaute sie an, schluckte…

Sie sah ihm an, dass er nervös war. Sie wusste, dass er es wollte, sich genauso danach sehnte wie sie… aber er hatte Angst. Er war aufgeregt… genauso wie sie. Ran lächelte sanft, strich mit ihrem Zeigefinger von seinem Kinn aus seinen Hals entlang… und schloss die Augen.

Er spürte, wie sein Herz in seiner Brust hämmerte, war aufgeregt wie damals, vor acht Jahren, auf dieser Parkbank…

Dann, langsam kam er ihr näher, überbrückte die wenigen Zentimeter, die sie noch trennten.

Das Gefühl, als seine Lippen endlich, ganz vorsichtig, die ihren berührten, war unbeschreiblich. Sie vergrub ihre Hand in seinen Haaren, zog ihn noch näher an sich heran, legte ihre andere Hand an seine Wange …

Sie wollte ihn nie wieder loslassen, weggehen lassen… es war fast, als wäre er nie weg gewesen. Es fühlte sich so gut… so richtig an.

Sie erwiderte seinen Kuss, spürte, wie er langsam immer leidenschaftlicher wurde, fühlte so ein angenehmes Kribbeln im Bauch... und genoss es einfach.
 

Es war genauso, wie sie es sich erträumt hatte. Endlich war die Welt gerecht zu ihr… Sie hatte ihn wieder und er liebte sie immer noch.

Sie würde ihn nicht mehr gehen lassen. Nie wieder.

Um Nichts auf der Welt.
 

„Also… kommst du dann jetzt mit nach Hause?“, fragte sie ein wenig atemlos, als sie sich schließlich voneinander lösten.

„Wenn du… mich noch immer willst…“, antwortete er und küsste zuerst ihre Stirn, dann noch mal ihre Lippen.

„Als ob sich diese Frage stellen würde.“, wisperte sie leise und ergriff seine Hand.

Sie starrte ihn an.

„Ich liebe dich, Shinichi. Immer nur dich. Ich hab so gehofft, all die Jahre, dass du wiederkommst. Du brauchst nicht zu glauben, dass ich dich noch mal gehen lasse, jetzt, wo du wieder bei mir bist.“

Er seufzte zufrieden. Langsam beruhigte er sich wieder. Er war wieder zuhause- und sie war bei ihm. Die Welt war endlich wieder in Ordnung. Ein Gefühl von Wärme und Erleichterung durchströmte ihn, vertrieb all die Zweifel und Ängste, die ihn bis gerade eben im Flugzeug noch beschäftigt hatten. Er war glücklich. Seit langer Zeit einfach nur glücklich...

„Ich will auch gar nicht mehr gehen, glaub mir. Aber… ich hatte Angst… Angst, dass wir uns fremd geworden sind, nach all den Jahren…“

Ran nickte.

„Ich auch. Aber es fühlt sich nicht so an… nicht wahr?“

„Nein…“, murmelte er leise, ein Schmunzeln auf den Lippen. „Nein, es schaut wohl nicht so aus, als ob wir uns fremd geworden wären…“

Er tippte ihr auf die Nasenspitze.

„Ich weiß, ich hab gesagt, ich wär’ dir nicht böse, wenn du dir jemand anderen suchst, aber ich muss gestehen, ich bin froh… dass du’s nicht getan hast… Bin ich jetzt egoistisch?“

Ran lächelte verschmitzt.

„Wenn du’s bist, dann bin ich es auch…“

Er legte seine Arme um ihre Taille und drückte sie an sich.

„Ich hatte schon Angst, das wird nichts mehr…“

Ran stupste ihm mit der Nase an.

„Die Hoffnung stirbt zuletzt.“

„So ist es.“

Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
 

Er lächelte.

Dann wurde er ernst.

„Sag mal… Heiji hat erzählt, du wartest hier seit acht Jahren immer am heutigen Datum…“

Er zog die Augenbrauen hoch.

„Warum?“, fragte er wispernd.

„Frag nicht.“, antwortete sie und gab ihm einen weiteren, sanften Kuss auf die Lippen.

„Ich weiß es nicht.“
 

„Meine Güte… das wurde aber auch verdammt noch mal Zeit! Noch ein Jahr hätte ich das nicht ausgehalten…“, rief Sonoko, die mittlerweile näher gekommen war, in gespielter Verzweiflung aus und klopfte den beiden auf die Schultern.

„Ich habe nie von jemandem verlangt, dass er mitkommt…!“, brauste Ran auf, aber Sonoko unterbrach sie.

„Aaah ja, weiß ich doch, meine Süße. Schön, dass du wieder da bist, Kudô!“, meinte sie grinsend und umarmte Shinichi kurz.

„Danke, Sonoko. Kyogoku heißt du jetzt, Mama von Klein-Shizuka, stimmts? Freut mich auch dich zu sehen.“

Er lächelte.

Sonoko grinste.

„Ich sehe, du bist up-to-date, mein Lieber.“

„Wenn man so berühmt ist wie du und dein werter Göttergatte, ist das nicht schwer. Man liest es in der Zeitung oder im Internet, meine Liebe.“

Dann umarmte ihn Kazuha, und wischte sich eine Träne aus den Augen.

„Weißt du, dein Timing ist perfekt! Heiji und ich wollen nämlich heiraten und Heiji hat sich so sehr gewünscht, dass…“

Sie brach ab, als sie Heiji sah, der Shinichi seine Tasche in die Hand drückte, und lächelte ihren Verlobten an.

„Ich wollte dich fragen, ob du meinen Trauzeugen machst.“, vollendete dieser ihren Satz.

Shinichi schaute ihn überrascht an. Dann lächelte er.

„Wenn du das willst, Heiji, gerne... Ich fühl mich geehrt. Echt.“

Heiji klopfte ihm auf die Schulter.

„Danke.“

„Keine Ursache.“
 

Sie machten sich auf den Weg nach draußen.

„Sag mal…“, begann Heiji erneut.

„Was haben sie jetzt eigentlich aus dir gemacht?“

Ran drückte seine Shinichis Hand. Diese Frage hatte sie auch schon eine Zeitlang beschäftigt.
 

Shinichi schaute vom einen zum anderen.

„Nun, wie ihr wisst, bin ich mit dem Flug aus New York hergekommen. Dort habe ich auch die letzten Jahre gewohnt und gearbeitet… ich hab meinen Schulabschluss gemacht und Medizin studiert…“

„Du bist Arzt?“, unterbrach ihn Sonoko ungläubig.

Er zog die Augenbrauen hoch.

„Nicht einfach irgendein Arzt, Sonoko, sondern Diagnostiker. Leute, die nicht wissen, was ihnen fehlt, kommen zu mir und ich darf es dann herausfinden, damit man ihnen helfen kann …“

Er brach ab, als alle um ihn herum nach Luft schnappten.

„Was? WAS? Ich musste doch auch mit irgendwas meine Brötchen verdienen und im Krankenhaus ist man gut beschäftigt… und abgelenkt…“

Ran küsste ihn auf die Wange. Sie wusste, was er meinte.

Heiji kräuselte die Stirn.

„Was für eine Verschwendung.“

Shinichi schaute ihn stirnrunzelnd an.

„Glaubst du das wirklich?“

„Nein… so hab ich das nicht… gemeint… aber… du, gerade du, der wohl brillanteste Geist heutzutage…“

„Du findest, ich hätte Detektiv werden sollen.“

„Ja.“

„Nun. Glaubst du im Ernst, die hätten das zugelassen? Da hätte ich doch gleich eine Anzeige in der New York Post aufgeben können, mit meiner genauen Adresse drin und mein Haus mit der Aufschrift „Hier wohnt Shinichi Kudô, kommt und holt mich!“ versehen können. Nein. Das wäre auf die Dauer viel zu auffällig geworden.“

Heiji nickte. Das hörte sich logisch an.

„Und selbst wenn ich es hätte tun dürfen, hätte ich es nicht gemacht.“

Ran schaute auf.

„Warum nicht?“

„Weil es beinah mein Leben ruiniert hätte. Diese acht Jahre bringt mir keiner wieder. Ich habe zwar den Fall meines Lebens gelöst, aber durch diese Sache hätte ich fast die Menschen, die mir am meisten bedeuten, für immer verloren. Ich wäre selber fast draufgegangen dabei, und das öfter als nur einmal. Und nicht nur das... wegen mir mussten unschuldige Menschen ihr Leben lassen..."

Seine Augen starrten ins Leere. Er dachte an das Mädchen im New Yorker U-Bahnschacht. Sah ihre blicklosen Augen, ihren gebrochenen Körper vor sich, so deutlich, als wäre es gestern gewesen. Ran schaute ihn an und sah, dass ihn etwas quälte. Sanft berührte sie mit ihrer anderen Hand sein Gesicht und drehte seinen Kopf in ihre Richtung. Er blinzelte, schaute sie an. Dann schluckte er und fuhr fort.

„Nein, wirklich. Das muss ein Ende haben. Ich hab abgeschlossen damit. Das ist nichts für mich.

Es wird mich nie ganz loslassen... wahrscheinlich. Aber... irgendwo muss man Prioritäten setzen. Wenn ich in diesen acht Jahre eins gelernt hab, dann, dass ich nicht so leben will. Ich will nicht Schuld am Leid von anderen sein. Ich will mich nicht verstecken müssen, Angst haben müssen, dass ein Morgen nicht mehr kommt... Ich will keine Angst um mein Leben und das all derer, die mir nahe stehen, haben.

Ich will nicht auf meine Familie, Freude und auf... Ran... verzichten.

Ich will das nicht. Und wenn der Preis ist, dass ich das Detektivsein offiziell an den Nagel hängen muss, dann bezahl ich ihn."

Er schaute sie an und schluckte.
 

„Das ist mir klar geworden. Spätestens gestern, als Vermouth in meinem Bürostuhl saß, vor sich ihren Revolver, und mir verkündete, dass ich jetzt sterben werde…“

„WAS?!“

Heiji starrte ihn an. Rans Gesicht war kreidebleich und auch Sonoko und Kazuha schauten ihn geschockt an.

„Das ist eine etwas längere Geschichte, aber das Ende vom Lied ist, dass sie jetzt tot ist.“

Er schaute ihn ihre erschreckten Gesichter.

„Was denkt ihr von mir?! Ich hab sie nicht erschossen. Jodie war das. Hört zu, ich erzähl euch die ganze Geschichte, aber der Flughafen ist wohl nicht der richtige Ort dafür. Auf alle Fälle bin ich fertig damit. Ich hab die Nase voll davon.“

Ran drückte seine Hand.

Heiji seufzte.

„Da hast du wohl Recht. Ich hoffe, dir gefällt dein neuer Beruf wenigstens…“

„Der Sherlock Holmes der Ärzte… “, fügte Sonoko frotzelnd hinzu.
 

„Na, es ist eigentlich gar nicht übel. Die Bereitschaftsdienste hängen mir zwar zum Hals raus, aber ansonsten… die Arbeit ist der Gesundheit wesentlich zuträglicher als die Detektivarbeit. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand einen umbringen will, ist verschwindend gering.“

Er grinste breit.

„Also suchst du dir hier einen Job als Arzt?“, fragte Kazuha.

„Ja. Allerdings muss ich dazu erst meine alte Stelle kündigen. Mein wunderschönes, eigenes Büro ausräumen. Mein Team und meine Assis- uhm, Assistenzärzte, kriegt dann wohl auch ein anderer…“, meinte er gespielt wehmütig.

„Dick wird gar nicht begeistert sein. Aber sag mal, du könntest ja mitkommen? Dir meine Wohnung und New York ansehen… mal wieder.“, meinte er zu Ran gewandt.

Sie nickte lächelnd.
 

Dann schaute er noch mal in die Runde.

„Ich bin mal gespannt, was mein werter Erzeuger dazu sagt. Der wollte ja immer, das etwas Anständiges aus mir wird.“

Dann hielt er inne.

„Hört ihr das auch?“

Alle waren still und lauschten. Da war es wieder.

Handyklingeln.
 

Ran schreckte auf.

„Das ist meins! Wer ruft mich denn an?“

Sie kramte das Mobiltelefon aus ihrer Handtasche, einhändig, weil sie mit der anderen Hand immer noch die von Shinichi festhielt und hob ab.

„Môri Ran?“

„Hallo Ran… ich bin’s, Yukiko…“

Ran hielt das Handy kurz weg und starrte Shinichi an.

„Es ist deine Mutter!“

„Aha.“

Er schluckte.

„Na, mich wird sie wohl kaum sprechen wollen. Sie kann nicht wissen, dass ich da bin. Aber ich kann mir denken, was jetzt kommt…“

Sein letzter Satz ging in Gemurmel unter.

Ran schaute ihn fragend an, kam aber nicht mehr dazu, etwas zu sagen, weil sich Yukikos Stimme aus dem Handy zurückmeldete.

„Ran? Bist du noch dran?“

„Ja, ich bin noch dran.“

Ran drückte auf den Lautsprecher und schaute Shinichi prüfend an. Der biss sich auf die Lippen und sah weg. Sie zog ihn an ihrer Hand näher.

„Gibt’s was, was du mir sagen willst?“

Shinichi kniff die Lippen zusammen und blickte sie schuldbewusst an.

„Ja, das will ich.“, Yukikos Stimme zitterte ein wenig.

Erst jetzt wurde Ran bewusst, dass sie die Frage, die eigentlich ihrem Sohn gegolten hatte, auch gehört hatte.

„Weißt du, vor drei Jahren, als wir in New York…“

„Yukiko! Wir haben es ihm versprochen…!

Yusaku. Er war anscheinend gerade ins Zimmer gekommen.

„Er war… ist in New York! Shinichi…“

„Lass das- du – Yusaku, gib mir- nein, du kriegst den Hörer nicht- ICH musste es – nein- es ihr sagen - sie hat ein Recht - nein hat sie - doch! …“

Am anderen Ende der Leitung war nur mehr Stimmengewirr und Wortfetzen zu hören.

Ran räusperte sich vernehmlich und trat näher an Shinichi, ließ seine Hand los und griff in die Haare an seinem Hinterkopf.

„Ja, das weiß ich jetzt auch.“

Stille.

„Wie, du weißt es auch?!“

Es war Yusaku, der da sprach. Shinichi unterdessen versuchte Rans Finger aus seinen Haaren zu lösen, aber sie hielt sich an ihm fest, grinste ihn nur hinterhältig an.

„Weil er es mir vor cirka fünf Minuten selbst erzählt hat.“

Yukiko atmete tief aus.

„Sag bloß, du bist in New York!“

„Nein, er ist in Tokio. Und ich werde ihm gleich den Hals umdrehen… ihr hättet es mir sagen müssen, ihr…“

Sie atmete tief durch, merkte, wie ihre Augen feucht wurden.

Wenn sie gewusst hätte… wo er war… wie es ihm ging…

„Ran hör zu, wir haben ihm versprechen müssen, dir nichts zu sagen. Wir hätten ihn genau genommen gar nicht treffen dürfen, es war eigentlich purer Zufall… und…“

Yusaku seufzte.

„Ran.“

Shinichi hatte es geschafft, ihre Hand loszuwerden und nahm ihr das Handy aus der Hand.

„Wir rufen gleich zurück.“, sprach er hinein.

Damit legte er auf.

„Ran… hör zu. Ich weiß, du bist sauer…“

Er nahm ihre Hände in seine, ließ sie wieder los- berührte zaghaft ihre Schultern und ließ dann etwas hilflos seine Arme sinken. Er schaute in ihr verärgertes Gesicht.

„Okay. Du bist nicht sauer, sondern wütend. Das verstehe ich auch, wirklich. Ich… es tut mir sehr Leid. Aber… es ging nicht anders… wenn sie es dir gesagt hätten, was hättest du getan?“

„Dich gesucht!“

Er schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen fragend an.

„Genau. Und jetzt denk mal nach. Was für Konsequenzen hätte das haben können…?“

Sie schloss die Augen, presste kurz die Lippen aufeinander.

„Ich versteh schon…“

Sie seufzte und öffnete die Augen wieder.

„Du wolltest nicht, dass ich weiß wo du bist, damit ich dich oder mich und dich in Gefahr bringe, falls ich beschattet worden wäre. Ich hätte diese Leute zu dir geführt.“

Er atmete tief aus.

„Auch, aber nicht nur deswegen. Ein weiterer Abschied wäre… du… ich wollte wohl, dass du mir nicht nachweinst, mich vielleicht sogar loslässt. Vergisst… und wenn du gewusst hättet, wo ich bin, und vielleicht außerdem, dass ich… das ich dich immer noch so sehr geliebt habe, dich so unglaublich vermisst hab… dann hättest… hättest du wahrscheinlich nie…“

Er brach ab.

Sie nickte schwer.

„Aber hör mal, ich hatte dir doch versprochen, dass ich auf dich warten würde… ich halte meine Versprechen, das weißt du doch.“

Er lächelte bitter.

„Natürlich. Aber ich wollte, dass du glücklich wirst. Selbst wenn das bedeutet hätte, dass du mich vergessen müsstest. Und wenn du gewusst hättest…“

„Hätte ich dich erst recht nicht vergessen können. Wenn ich gewusst hätte, wie sehr du…mich liebst…“

Shinichi schluckte.

„Mir ist das nicht leicht gefallen… wirklich nicht. In all den Jahren hab ich mir nichts mehr gewünscht, als dich noch mal zu sehen. Nun… Ich bin ihnen, meinen Eltern, nur durch Zufall begegnet, wie mein Vater schon sagte. Es war in der U-Bahn, und es war schon hart genug für mich, als sie wieder gingen. Wie wäre es dann erst mit dir gewesen… dich noch mal verlassen zu müssen…“

Er schaute sie gequält an.

Ran sah ihn mitfühlend an. Langsam erfasste sie die ganze Tragweite der Situation, in der er sich zu diesem Zeitpunkt befunden hatte. In der er all die Jahre gesteckt war.
 

Einsamkeit.
 

Sie hatte noch ihre Freunde gehabt, er keinen. Er war allein gewesen… ganz allein.

Sanft berührte sie mit beiden Händen sein Gesicht, hielt es fest und gab ihm einen zarten Kuss auf die Lippen.

„Schon gut. Es ist schon gut. Du musst dich nicht weiter rechtfertigen, ich versteh das. Und außerdem…“

Sie nahm nun ihrerseits seine Hände in ihre.

„Alles was zählt, ist, dass du wieder hier bist. Dass du jetzt endlich bei mir bist… endlich bei mir…“

Sie lächelte glücklich.

„Und jetzt mach schon, lass uns deine Eltern anrufen. Die werden schon ganz aus dem Häuschen sein!“

Sie grinste vergnügt.

Er lachte leise und tippte die Nummer ein.
 


 


 

Ein Jahr später
 

Shinichi Kudô stand im Wohnzimmer und starrte aus dem Fenster. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er seinen Eltern beim Einparken zusah. Auf dem Gehweg näherten sich Shiho, die wieder erblondet war, und der Professor, die beim Anblick des Autos stehenblieben, geduldig warteten und den Wagen ebenfalls beim Rangieren zusahen.
 

Neben ihm stand ein kleines Kinderbettchen, eine Wiege, an dessen Vorhang ein kleiner, zerliebter Teddy gepinnt war.

Ihm hatte der Talisman Glück gebracht. Jetzt sollte er jemand anderem Glück bringen.

Ran erschien im Zimmer, sah ihren Mann am Fenster stehen und gesellte sich zu ihm. An ihrer rechten Hand glitzerte jetzt ein goldener Ring. Den silbernen trug sie an einer Kette um den Hals, mit dem Gedanken, ihn eines Tages, wenn sie alt genug war, an ihre Tochter weiter zu reichen.
 

„Sie sind ja schon da!“, freute sie sich. Dann legte sie Shinichi das Baby, das sie bis jetzt gehalten hatte, in die Arme. Er nahm es ihr ab und drückte ihm vorsichtig einen Kuss auf die Stirn.

„Ja. Und sie haben wohl nicht nur ein Geschenk für Sayuri mitgebracht.“

Er grinste und beobachtete Yukiko und Yusaku Kudô beim Ausladen.

„Das ist so typisch für sie. Immer müssen sie es übertreiben.“

Er merkte, wie sein Töchterchen nach seiner Hand griff und den Daumen mit ihrer kleinen Faust umschloss. Er lächelte erneut. Ran legte ihr Kinn auf seine Schulter, fuhr ihm mit einer Hand durchs Haar.

„Ja. Aber mach dir nichts draus. Meine Eltern waren auch nicht besser.“

Sie blickte auf einen Haufen Geschenke, die zum Teil noch unausgepackt auf einem Tisch in der Ecke lag.
 

„Worin waren wir auch nicht besser, Mausebein?“

Kogorô betrat das Zimmer und wanderte zu seiner Tochter und seinem Schwiegersohn.

Als er das kleine Mädchen in den Armen ihres Vaters sah, verzog sich sein Gesicht vor Verzückung.

„Na, wo ist denn mein kleines Schatziputzi?“, rief er aus.

Schatziputzi?!

Shinichi zog eine Augenbraue hoch.

„Schatziputzi?! Zuerst machst du so einen Terror, weil du unbedingt wolltest, dass wir unsere Tochter nach deiner Mutter benennen, und kaum tun wir dir denn Gefallen, betitelst du sie mit Schatziputzi?“

Er zog das Wort angeekelt in die Länge.

„Schatziputzi, echt jetzt!“

„Was? Was machst du eigentlich zuhause? Musst du nicht im Krankenhaus den Detektiven raushängen lassen?“, grollte Kogoro.

Shinichi schaute ihn scheel an.

„Ich habe Urlaub, so was soll’s geben. Und pass lieber auf was du sagst, sonst…“

Ran stemmte ihre Hände in die Hüfte.

„Shinichi! Paps! Jetzt seit lieb zu einander und benehmt euch!“

Ran schaute von einem zum anderen warf ihnen tadelnde Blicke zu. Sie grinste, als sie deren Gesichter sah. Dann nahm sie Shinichi das Baby ab, wobei sie erst einmal die kleine Hand von seinem Daumen loseisen musste.

„Ich geh jetzt mal nach draußen, begrüße deine Eltern und zeige ihnen Schatzipu…“

Sie wich lachend Shinichis Finger aus, der sie in die Seite pieksen wollte, und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen.

„Ich liebe dich…“, hauchte sie.

„Ich dich auch…“, murmelte er, berührte mit seiner Stirn die ihre.

„Und jetzt hau schon ab und zeig ihnen ihre Enkelin. Die warten doch schon seit Tagen drauf sie zu sehen… konnten nachts wahrscheinlich kein Auge zutun vor Neugier. Und wahrscheinlich haben sie beschlossen, mich zu enterben, weil wir unsere Tochter nicht nach der Mutter meines Vaters benannt haben...“

Er zog eine Grimasse, dann grinste er sie an, sie lächelte zurück. Dann drehte sie sich um und lief, ihr Töchterchen auf dem Arm, in die Eingangshalle.
 

Shinichi seufzte, vergrub seine Hände in den Hosentaschen und schaute ihr nach.

Kogorô räusperte sich.

„Nun, dann geh ich jetzt wohl auch Hallo sagen.“

„Mach das.“

Kogorô wandte sich ab und machte ein paar Schritte Richtung Tür.
 

Aus der Eingangshalle war aufgeregtes Hundgebell zu hören. Aus Shinichi unerfindlichen Gründen hatten ihm seine Eltern, als sie ihn das erste Mal seit seiner Rückkehr vor fast einem Jahr besuchten, einen Hund mitgebracht. Er hieß Marô und war ein schwarzer Neufundländer. Ein Monster von einem Hund. Shinichi grinste. Ein toller Hund.

Dann wurden die ersten Begeisterungsrufe laut.
 

„Was für ein niiieedliches Baby! Kuck mal Yusaku!“

Yukiko. Ganz klar seine Mutter. Nur eine schaffte es, ihre Stimme in derart ungeahnt hohen Tonlagen quietschen zu lassen.

„Ja, nicht? Ein wahnsinnig hübsches Mädchen, oder? Und sie ist unserer Ran wie aus dem Gesicht geschnitten!“

Eri. Den Satz hatten sie seit der Geburt der Kleinen jeden Tag mindestens dreimal zu hören gekriegt.

„Ja, aber die Haare hat sie von meinem Sohn.“

Yusakus dunkle Stimme. Das mit den Haaren stimmte tatsächlich. Es sah ganz so aus, als würde seine Tochter mal die widerspenstigen Stirnfransen ihres Vaters haben. Sie tat ihm jetzt schon Leid. Gedankenverloren zupfte er an seinen Ponyfransen rum.

„Von unserem Sohn!“, widersprach ihm Yukiko.

„Schön. Von unseren Sohn. Natürlich.“, bestätigte sein Vater, nicht ohne Stolz.

„Tja. Unübersehbar von eurem Sohn.“, bemerkte Shiho sachlich.

„Solche unmöglichen Haare hat nur einer.“

Shinichi grinste säuerlich.
 

Danke, Shiho.
 

„Hallo du Süße! Na, wo ist der Papa?“

Der Professor. Er erinnerte sich noch gut daran, als er wieder hier eingezogen war. Er hatte den alten Mann selten so glücklich gesehen.

„Wo steckt er denn?“

„Drinnen. Er und Paps haben sich mal wieder in den Haaren, wie immer. Aber es ist verdächtig still. Wahrscheinlich haben sie’s jetzt geschafft und haben sich gegenseitig umgebracht.“

Ran lachte.

Shinichi und Kogorô warfen sich schiefe Blicke zu.
 

„Und wie macht sich mein Sohnemann als Papa?“

Shinichi verzog das Gesicht. Diese Frage hatte ja kommen müssen. Er verschränkte die Arme vor der Brust und seufzte. Die Kleine war jetzt grad mal eine Woche alt. Erst eine Woche- und schon stellte sie sein Leben auf den Kopf. Mehr noch, als das Zeugenschutzprogramm es getan hatte, aber auf eine ungleich angenehmere Art und Weise.

Nicht zu fassen, das Leben konnte auch schön sein… lange genug hatte es gedauert.

„Fantastisch.“

Er konnte das warme Lächeln auf ihren Lippen vor sich sehen.
 

Nun, ich geb mir Mühe…

Er seufzte zufrieden.

Yusaku ergriff wieder das Wort.

„Ich freu mich so für euch. Wirklich, ich freue mich sehr. All die Jahre hab ich mich gefragt, was ich ihm antue… ihn von dir zu trennen. Jetzt zu sehen, dass ihr endlich glücklich seid, eure eigene Familie gegründet habt…“

„Danke…“, wisperte Ran.

Das Baby gluckste, was Yukiko zu einem weiteren Begeisterungsruf veranlasste.

„Was für ein süüüßes Baby. Ich könnte dich fressen, so süß bist du!“
 

Shinichi lächelte in sich hinein. Er konnte sich Ran gut vorstellen, wie sie draußen stand, ihre kleine Sayuri im Arm hielt und stolz in die Runde strahlte.
 

Kogorô räusperte sich erneut und wandte sich wieder um, ging auf Shinichi zu und klopfte ihm etwas unbeholfen auf die Schulter.

„Hör zu, und bild dir ja nichts darauf ein, aber… es ist wohl an der Zeit, dass ich es dir mal sage… es ist gut, dass du wieder da bist. Ich freu mich auch… sehr für euch.“

Damit ging er. Shinichi blickte ihm sprachlos und einigermaßen erstaunt hinterher.
 

Es geschehen noch Zeichen und Wunder.
 

Kurz darauf mischte sich seine Stimme in das Gewirr der anderen. Ganz deutlich konnte Shinichi ihn heraushören.

„Ja, wo ist denn mein kleines Schatziputzi? Wo ist das Baby? Woooo… ist das Baby? Wo ist…“

Er hörte die Kleine kichern und lächelte erneut.

Dann machte auch er sich auf den Weg in die Eingangshalle um seine Eltern, den Professor und Shiho zu begrüßen… und ihnen beim Hereinschleppen der Geschenke zu helfen.
 

Beim Verlassen des Zimmers fiel sein Blick auf ein kleines Bäumchen auf einem Tisch nahe dem Fenster.

Junischnee.

Er grinste bei dem Namen.
 

Die Wahrscheinlichkeit für Schnee im Juni ist höher, als man glaubt…
 

Wer hätte das gedacht…
 


 


 


 


 

_________________________________________________________________________________
 

Was wohl noch zu sagen ist, nachdems nun mehrere Leute erwähnt haben: Ja, er ist Diagnostiker geblieben; es ging nicht anders. Während der ganzen Fic hab ich schließlich geschrieben, dass er festgestellt hat, das nicht mehr tun zu können, das Detektiv sein. Ich hab geschrieben, wie er und Ran unter der Trennung gelitten haben; und dass der Grund dafür ja sein Fall mit der Organisation war. Seine Berufung als Detektiv...

Wenn ich ihn jetzt also wieder Detektiv sein lasse, dann... damit setzt er doch wieder sein Leben aufs Spiel; riskiert, dass er wieder wegmuss, wenn er mal wieder Mist baut, oder dass er sogar stirbt.

Also fand ich, ist es nur eine logische Konsequenz, dass er die Finger davon lässt, nach allem, was er deswegen durchgemacht hat. Manchmal muss man eben Prioritäten setzen.

Und ja... was noch angemerkt wurde *inShi_Ran-chans Richtung schau*:

woher weiß man denn, dass er nicht ab und an Heiji oder der Polizei auf die Sprünge hilft *g*
 

______________________________________________________________________________
 

Was ich jetzt noch loswerden will, ist eine kleine Statistik und ein großes Dankeschön; zuerst die Statistik:
 

Also… das war’s nun. Hoffentlich hat’s euch gefallen… und ich hoffe, nun ist der Titel der Fic klar geworden *g*
 

- Diese Fic war auf meiner Festplatte bei Word, Verdana 10, also die gleiche Schriftart und Schriftgröße wie hier bei Mexx, sage und schreibe 50.101 Wörter und damit 113 Seiten lang. (Natürlich ohne mein übliches Vorgeplänkel gerechnet.)

- Ursprünglich sollte „Junischnee“ deutlich kürzer werden als „Bis das der Tod euch scheidet“, könnt ihr euch das vorstellen? Das Teil ist richtig ausgeufert…

- Mein überaus liebenswerter Rechner hat mir beim Speichern auf den USB-Stick tatsächlich die ganze Fic gelöscht. Damals war sie etwas zur Hälfte fertig; ich hatte nur die ersten zwei Kaps noch getrennt gespeichert. Himmel, hab ich geflucht. Und mein Gedächtnis ist erste Sahne, hab ich bei der Gelegenheit festgestellt…
 

Soweit zur Statistik. Nun zum grooooßen Dankeschön:
 

Ich danke zwar allen, die meine Fic gelesen haben, und ein besonderes Dankeschön an all die Favos; aber mein gaaaanz besonderer Dank geht an meine treuen Kommentarschreiber, die mich miterleben ließen, wie diese Fic, mein Hirngespinst, mit anderen Augen gelesen wird…
 

Vielen, vielen Dank deswegen an:

- foxgirl

- ShinichiKudo_17

- Black_Taipan

- Kilma_Mora

- Shelling_Ford

- Shi_Ran-chan

- Choppi-chan

- Eri_Kisaki

- Rosenbluete001

- Anime-Wolf

- Seiji_Takashi

- Nade_Thoorn

- Apollon-Klio

- hinata07

- meer
 

Danke! Danke für euer Feedback und für eure Zeit!
 

Es hat Spaß gemacht, diese Fic für euch alle zu schreiben!
 

An dieser Stelle, eine kleine Eigenwerbung: ich schreibe bereits an meiner nächsten Fic - allerdings kann es noch ein wenig dauern, bis sie online geht. Ich habe schließlich auch noch ein Leben außerhalb von Mexx… *g*

Wer Interesse hat, kann sich bei mir melden, dem gebe ich Bescheid, wenn ich das erste Kap poste.
 

Ansonsten:

Arigatou! Merci beaucoup! Thankyou very much! Gracie! Gracias! Danke…
 

*verbeug*
 

Mit freundlichen Grüßen,

eure Leira :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (37)
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Von:  Fux1
2016-11-18T23:17:01+00:00 19.11.2016 00:17
Also ich kaufe mir auf jeden Fall einen Junischnee, wenn ich den irgendwoher bekomme oder lasse ihn mir zu Weinachten schenken. Den nenne ich dan Leira und der steht dann auf meiner Fensterbank und erinnert mich immer an diese Fic. Und auch an alle deine anderen großartigen Geschichten. :D Du bringst nicht nur die Emotionen zu gekonnt rüber, sondern hast auch einen roten Faden on der Geschichte, denn du nie aus den Augen verlierst. Du überrascht immer wieder mit genialen Einfällen und Bezügen auf frühere Geschehnisse in der Story.
Antwort von:  Fux1
19.11.2016 00:19
Ok ich sollte eindeutig die Kommis am Computer schreiben und nicht am Handy ... *beschähmtgrins*
Von:  Chensit111
2012-07-28T21:18:11+00:00 28.07.2012 23:18
Ohne Worte...
Das ist bisher die beste FF die ich je gelesen hab *Daumen hoch*
Fesselnd bis zum Schluss und man konnte die Emotionen förmlich greifen, hab Rotz und Wasser beim Abschied der beiden geheult

Du hast nen schönen Schreibstil, mit viel Liebe zum Detail
Also du hast schon mal nen neuen Stammleser ^^

Muss aber sagen ich hätte echt nicht erwartet,das du Shinichi in nen Arztkittel steckst :-) Ist ne super Idee gewesen
Mach weiter so!
hoffe auch bei deiner anderen FF Amnesia auf ein Happy End
*sehnsüchtig auf die neuen kapis warte*

lg
Chensit

Von:  Yukari21
2012-06-11T20:54:01+00:00 11.06.2012 22:54
Wow... Eine der schönsten Geschichten die ich je gelesen habe.

Die Idee für diese FF ist unglaublich. Du beschreibst je Szene detailgetreu und mit so viel Gefühl, dass man nicht mehr aufhören kann sie zu lesen. Ich bin froh, sie am Stück lesen zu können, denn auch die Spannung hälst du die ganze Zeit hoch.

Eine der besten Geschichten überhaupt.

Chapo das hast du fantastisch gemacht.

Lg Yukari21
Von:  Schmusemaus
2012-03-28T20:49:57+00:00 28.03.2012 22:49
Hey!!!
Ich habe diese Fic heute auch zum ersten Mal komplett im Ganzen gelesen. Und ich muss sagen sie gehört zu einem meiner absoluten Lieblingswerke. Einfach nur der absolute wahnsinn. Ich meine es war spannend, gefühlvoll, super ausgearbeitet. Es stimmt und gefällt mir alles an dieser Story. Die Idee allein schon ist mal komplett was Anderes als man sonst so zu lesen bekommt. Ich habe auch wirklich mitgelitten bei den emotionalen Stellen. Bei einigen Stellen kullerten auch mal die Tränen bei mir^^ Mir fehlen einfach die Worte. Die Story kann auf jeden Fall mit jedem guten Buch mithalten. Und ich kann auch vielen der anderen Leser, die hier Kommentare abgegeben haben, einfach nur beiflichten. SUPER!!!!! :-D

lg
Schmusemaus
Von:  Rave_ShadowHeart
2011-04-28T19:06:41+00:00 28.04.2011 21:06
Ich find diese FF einfach.... sie ist .. mir fehlen fast die Worte.
SIE IST DER HAMMER!

Die Figuren wirken sehr realistisch und Originalgetreu. Die Handlungen sind durch und durch interessant. Als ich zuerst die Seitenzahl sah hatte ich schon Befürchtung das ich lange lesen werde. Aber die FF ist so kurzweilig das es mir fast zu schnell zu Ende war.
Von Anfang bis Ende bleibt es spannend. Du verzichtest auf zu übertriebene Folter und bleibst am Boden. Die neue Situation die Shinichi durchmachen musst erzählst du so gekonnt als ob man es in einem Anime sehen würde. Die darstellung seiner Gefühlswelt und auch der von Ran... ich hab sowas zuvor noch nicht von den beiden gelesen.
Acht lange Jahre... boa... aber ich muß zugeben, so könnte das Original auch ausgehen. Es liegt sehr nahe dran. ^-^
Das Wiedersehen war zum heulen... wie in einem großen Hollywood-Film. Ich hatte die Szene direkt vor Augen. (Hast du noch nie darüber nachgedacht einen Doujinshi dazu zu zeichnen? Auch wenns nur das Wiedersehenkapitel wäre...hach... Bei deinem Talent??)
Auch das letzte Kapitel, ein Jahr später, hat mir gut gefallen. Da rückt die Familie wieder in den Vordergrund und sogar Kogoro bekommt ein paar Pluspunkte. ^-^

Also dann, man liest sich! ^-^
LG, Rave
Von:  IchBinLiebe
2011-03-27T19:37:06+00:00 27.03.2011 21:37
Die FF war ne sehr schöne.
Die Idee mit dem Zeugenschutzprogramm war gut umgesetzt.
Shinichi und Ran konnten einem schon leid tun.
Interssant fand ich das Ende mit Vermuth und auch so traurig.
Den Titel nach dem Junischnee zu benennen passte und machte nicht nur neugirig die FF zu lesen, sondern transpotierte auch schön die Tragik, die dadurch wohl vermittelt werden sollte.
Von:  Akari
2010-06-20T16:22:31+00:00 20.06.2010 18:22
Ich habe deine Fanfiction zwar schon eine Weile auf meiner Favoritenliste, aber noch nicht kommentiert! Dies gedenke ich jetzt nachzuholen.
Ich hoffe, es ist nicht allzu schlimm, wenn ich nur zu diesem Kapitel etwas schreibe. ^^°

Wie dem auch sei.
Die FF ist klasse. Einfach klasse! Ich kann es nicht wirklich in Worte fassen, aber... "klasse" trifft schon ziemlich zu.
Der Inhalt der Fic treibt einen teilweise die Tränen in die Augen.
Es ist verdammt herzzerreißend. Das ist ... echt ... krass. Man braucht wirklich Nerven aus Stahl, um die FF zu lesen. xDD
Und das empfinde ich als positiv!
Ich habe die Fanfiction gerne gelesen - sehr gerne sogar.
Ich habe mitgefiebert und mitgeweint.. aber vorallen Dingen habe ich gehofft! Ich habe so gebetet, dass es letzten Endes doch gut für Shinichi läuft. Und es hat sich gelohnt!

Ich war so furchtbar glücklich über dieses Ende.
Eigentlich bin ich mehr der Fan von traurigen Enden. Aber.. während der ganzen Kapitel ist es immer so traurig gewesen, dass.. ein Happy-End dringend nötig war!
Und als es dann tatsächlich gekommen ist, da.. war ich erleichtert und froh.

Dein Schreibstil ist wundervoll. Man kann es flüssig lesen und auch von der Wortwahl her gefällt es mir sehr gut.
Aber der Inhalt.. die Geschichte.. die Handlung... ist unbeschreiblich.
Es ist einer der mit Abstand besten FF's, die ich bisher gelesen habe.
Auch einige sehr gute Bücher kommen nicht an sie heran.

Sie ist toll. Einfach toll.

Gratuliere.
Es kommt selten vor, dass mir eine Fanfic so dermaßen gut gefällt.

Ach, und noch etwas.
Von der ganzen FF hat mich ein einziger Satz wirklich schwer getroffen. Das war ein richtiger Schock für mich.
Nämlich der, in dem stand, dass seine ... ähm, ich glaube Freunde? mit dem Flugzeug abgestürzt sind.
Ich weiß nicht, wieso er genau der Satz war. Und warum es mich wie ein Blitz getroffen hat. Aber der Satz war echt... schwer zu verdauen. x_x

So, jetzt lasse ich es aber mit dem Schreiben. xD
ich wünsche dir viele liebe Grüße.

Akari
Von:  Misses_SI
2010-03-16T12:23:30+00:00 16.03.2010 13:23
Wie dir vielleicht aufgefallen sein dürfte, bin ich gerade dabei, ALLE FFs von dir zu lesen. *gg* Aber was bringt dir das, wenn ich sie nicht kommentiere? Also kommentiere ist JETZT alles brav.
Wie immer toller Schreibstil. Natürlich hat es mich (wahrscheinlich so wie jeden Ran/Shinich-Fan) etwas gestört, dass sie sich so lange nicht gesehen haben aber das Ende war dafür umso schöner. *daumenhoch* WEITER SO! Kompliment an die Autorin. ;)
Von:  traumherz
2010-02-24T14:45:56+00:00 24.02.2010 15:45
*____________________________*
Das musste ich erst einmal loswerden *gg* Nachdem ich mich schon in Amnesia verliebt habe, brauchte ich neuen Lesestoff, weil ich ja dort jetzt eine Woche auf das nächste Kapitel warten muss - also dachte ich mir, dass ich ja mal bei deinen anderen FFs gucken könnte, da hab ich dann diese tolle FF entdeckt.

Die Geschichte hat mich wirklich sehr berührt. Ich hatte ständig Tränen in den Augen und habe die ganze Zeit mitgefiebert, ob die beiden nun am Ende noch zusammen kommen oder nicht.

Da ich zu faul bin, um zu jedem Kapitel einen Kommentar zu schreiben, geh ich jetzt hier nochmal auf die ganze Story ein - zumindest auf die Szenen, die mir ganz besonders gefallen haben. Da wäre zunächst einmal das Telefonat zwischen Kogoro und Shinichi. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Kogoro wirklich so reagieren würde, sehr schön. Dann natürlich die ganzen emotionalen Szenen, in denen es darum geht, dass Shinichi gehen muss, die ganze Misere mit dem Zeugenschutzprogramm etc. Besonders gut gefallen hat mir auch die Sterbeszene von Vermouth. Ich persönlich fand auch die sehr emotional und sie hat mich sehr mitgenommen. Auch das Ende war wunderschön und auch, wenn ich sonst eine Liebhaberin von Darkfics und Sad Ends bin, war ich doch sehr froh, dass es hier ein Happy End gab :) Irgendwie war die ganze Story schon so traurig, dass ein Happy End dann am Ende richtig gut getan hat *lach*

Eine tolle Story. Ich werd jetzt ein Fan von dir, denke ich und deshalb kann ich wohl sagen, dass ich in Zukunft noch mehr deiner Geschichten lesen werde.

Ach ja, und eine Sache wollte ich noch loswerden: Herzlichen Glückwunsch. Du hast es geschafft, dass mir Kazuha zum allerersten Mal in ihrer Daseinsgeschichte nicht negativ aufgefallen ist, im Gegenteil, hier habe ich sie als kein bisschen störend empfunden, dabei ist sie sonst im gesamten Conan-Verse der Charakter, der mir mit großen Abstand am allermeisten auf die Nerven geht. Aber hier war das irgendwie ganz anders.

Dass Ran und Shiho sich angefreundet haben, fand ich auch sehr schön, auch, wenn ich der Tatsache am Anfang zugegeben etwas kritisch gegenüberstand. Dass Shiho auch gewisse Gefühle für Shinichi hegt lässt sich ja nunmal nicht leugnen und ich sehe oft in ihr, dass sie eifersüchtig auf Ran ist. Auf der anderen Seite erinnert Ran sie aber allerdings auch an ihre Schwester, weshalb mich die Freundschaft dann doch überzeugt hat. Ja, könnte so funktionieren *g*

Aber eine Frage habe ich am Ende doch noch: Sind Eri und Kogoro am Ende auch wieder zusammen gekommen oder getrennt geblieben? Ich mag die beiden, da wollte ich einfach mal fragen *lach*

Eine wirklich tolle Story, die ich auf jeden Fall auf meine Favoritenliste setzen werde. Weiter so.
Liebe Grüße,
traumherz
Von:  Cygni
2009-09-09T21:43:59+00:00 09.09.2009 23:43
nya~ *quietsch*
ich liebe deine fics, ich hab mir vorgenommen sie jez alle zu lesen!

zu dieser:


du.

bist.

doof.

ich will jez das buch von yusaku lesen, diesen "ultimativen" roman!!
und ich war während dieser fic öfter erleichtert das ich ein mädchen bin, denn dann ist es nicht peinlich wenn man weint^-^
sie ist wundervoll!

glg stellax3


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